Auch ich bin es so leid …
immer wieder von häuslicher Gewalt lesen und hören zu müssen, gegen wen auch immer sie gerichtet ist, von wem auch immer sie ausgeht. Als Frau trifft mich natürlich besonders Diskriminierung, Brutalität und Gemeinheit gegen Frauen.
Vor allem bereitet mir großes Unbehagen, wie man über dieses Thema spricht oder besser nicht spricht. Wie man damit umgeht, oder besser nicht umgeht. Bisher jedenfalls.
Da werden deutlich sichtbare Hämatome überschminkt, Ausreden erfunden, man gibt sich selbst die Schuld, man hat doch selbst provoziert, das ‘Just World Denken’ der Anderen bestätigt, dass an einem Streit nie nur einer Schuld ist. Im Treppenhaus wird getuschelt, die Opfer schämen sich, schweigen verdrängen oder verharmlosen, trauen sich nicht Anzeige zu erstatten.
Vor allem Frauen sind Ziel von verschiedensten physischen, psychischen und verbalen Übergriffen. Besonders hilflos sind Kinder und wieder sind es vor allem Mädchen, die von sexueller Gewalt, einer besonders perfiden, eindeutig männlich dominierten Gewaltform bedroht sind.
Auch ich weigere mich, politisch korrekt verschweigen zu müssen, dass Gewalt in Familien und binationalen Ehen besonders oft von muslimischen Tätern ausgeht. Ich werde auch nicht verschweigen, dass die weiblichen Opfer wesentlich häufiger aus dem islamischen sozio-kulturellen Hintergrund stammen, dass sogar die Gefahr, Opfer solcher erniedrigenden Attacken zu werden, bei Frauen mit islamischem Glaubensbekenntniss eklatant höher ist.
Offensichtlich sind muslimische Frauen und Mädchen durch zusätzliche, besonders patriarchale, vormoderne Gewalt wie Verschleierung, Steinigung, Zwangsverheiratung, Genitalverstümmelung, Jungfäulichkeitskult und Ehrenmord bedroht.
Allen, die sich zum Thema Gewalt an Frauen informieren wollen, empfehle ich die Homepage http://www.terre-des-femmes.de/ .
Übrigens starten rund um den 25. November Aktionen zur Kampagne ’Gewalt gegen Frauen ist Alltag‘. Sicherlich ist dies eine gute Gelegenheit Farbe zu bekennen und jede Form von Gewalt an Frauen öffentlich zu ächten. Infos ebenfalls bei terre des femmes.
Ümmühan Karagözlü
Schlagwörter: Ehrenmord, Frauenwitze, Gender Jihad, Gewalt gegen Frauen, Jungfräulichkeitskult, kulturelle Vormoderne, Patriarchat, physische Gewalt, psychische Gewalt, sexuelle Gewalt, Verschleierung, Zwangsverheiratung
September 27, 2008 um 7:20 pm
Nachtrag zum obigen Text:
Zwei holländische Motorradfahrer verunglückten tödlich, weil sie frontal mit einer türkischstämmigen Autofahrerin aus Kleve zusammenstießen, die auf der Flucht vor ihrer Familie von ihrem Bruder über die Straßen gehetzt wurde.
Zwei völlig unbeteiligte Menschen mussten sterben, weil wieder einmal eine muslimisch-patriarchalische Familie ihre ‚Ehre‘ in Gefahr sah. Die Tochter hatte sich entschieden, ihre Familie zu verlassen, um vorerst bei Freunden in Hamburg Unterschlupf zu finden. In Todesangst raste die junge Frau mit der doppelten Geschwindigkeit wie zulässig über die Straßen, hinter ihr der Bruder, der wissen musste, dass er seine Schwester und fremde Dritte in Lebensgefahr brachte.
Nach einem Überholmanöver stieß die Fahrerin mit dem Fahrzeug ihres Verfolgers zusammen, verlor die Kontrolle über ihren Wagen und rutschte in eine Gruppe von drei Motorradfahrern, von denen nur einer überlebte. Auch die Fahrerin wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo Polizeibeamte sie bewachten. Die Verletzte habe mittlerweile das Krankenhaus verlassen können. Ich hoffe, dass sich die junge Frau in Sicherheit befindet.
Nicht etwa der berechtigte Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung hat zu dem fürchterlichen Unglück geführt, sondern die rücksichtslose Durchsetzung von der Scharia als einer Herrschaftsideologie, die ihre Töchter und Frauen als Besitz betrachtet und jedes Bestreben nach Freiheit und Selbstbestimmung im Keim erstickt.
Quelle:
http://www.rp-online.de/public/article/kleve/616344/Toedliche-Jagd-auf-Schwester.html
Ümmühan Karagözlü
April 20, 2013 um 3:41 pm
Thema häusliche Gewalt und ihre religiöse Begründung. Zur Situation und Debatte in der Türkei schreibt Boris Kálnoky:
Unter welchen Voraussetzungen Gewalt gerechtfertigt sei, dazu bot die Umfrage abgestufte Aussagen an. 18 Prozent der Männer bejahten die Grundansicht, dass „der Mann der Herrscher im Haus ist und Gewalt frei anwenden kann, wenn nötig.“
30,9 Prozent wollten nur dann zuschlagen, wenn „ein guter Grund“ dafür gegeben sei. Am aufschlussreichsten war aber vielleicht eine andere Aussage, die die „Ehre“ als Grund einführte. 37,9 Prozent der Befragten stimmten zu, dass Gewalt gerechtfertigt sei, um Prinzipien wie Ehre, Anstand und Disziplin durchzusetzen. …
In ihren Aufklärungsbemühungen stützt sich die islamisch geprägte Regierung auf die Botschaft, dass Gewalt gegen Frauen auch ein Verstoß gegen den Islam sei. Da liegt aber vielleicht das größte Problem: Die Ehrenmord-Forscherin Hülya Özaktürk fand durch Befragung zahlreicher Frauenmörder heraus, dass diese ihre Taten als den Geboten der Religion entsprechend betrachten. Das dürfte auch für „normale“ häusliche Gewalt gelten.
Insofern stellt sich die Frage, ob nicht die religionsfördernde Regierungspolitik selbst dazu beiträgt, trotz aller Präventivprogramme und Aufklärung, jene gesellschaftlichen Schichten in ihren Ansichten zu bestärken, die am ehesten zu Gewalt gegen Frauen neigen.
Eine ungeklärte Frage ist, ob diese Gewalt zunimmt, oder nur öfter gemeldet und dokumentiert wird, und ob es die Ansichten der Männer sind, die sich durch die seit zehn Jahren andauernde Islamisierung verhärten, oder ob im Gegenteil eine fortschreitende Aufweichung konservativer Verhaltensweisen, also eine Liberalisierung in der Gesellschaft, zu immer mehr männlicher Gewalt gegen immer freier denkende Frauen führt. …
In der als sehr religiös und konservativ geltenden zentralanatolischen Stadt Konya beispielsweise gibt es laut Medienberichten heute 400 Prozent mehr Sexualverbrechen als bei Antritt der islamisch geprägten Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan vor zehn Jahren.
Das Land wird immer wieder erschüttert von Berichten über bestialische Gruppenvergewaltigungen. Vor einigen Wochen schrieb ein zwölfjähriges Mädchen, das von 26 Männern vergewaltigt worden war, an den Justizminister: Alle ihre angeklagten Peiniger waren vom Gericht freigelassen worden.
Nun wollen Frauenorganisationen in Konya zu einem Sex-Streik aufrufen. Vielleicht sollten sie die Statistiken noch einmal lesen, denn es kann sein, dass die Männer das gar nicht gut finden werden. In der Umfrage sagten zwölf Prozent der Befragten, dass Frauen bestraft werden müssen, wenn sie ihren Männern nicht gehorchen.
von Von Boris Kálnoky: Mehrheit der Türken ist für Gewalt gegen Frauen
in: DIE WELT 19.04.2013
http://www.welt.de/vermischtes/article115427763/Mehrheit-der-Tuerken-ist-fuer-Gewalt-gegen-Frauen.html