Kommentar zu Eva Matthes Bericht „Haut ab!“ enttäuscht

Matthes enttäuscht

Von Edward von Roy

Dank sei dem humanistischen pressedienst (hpd) für das heutige Publizieren eines zweiten Berichts zum Besuch der Berliner Sonderausstellung Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung.

Dass dem Jüdischen Museum Berlin die wissenschaftlich, allgemein menschenrechtlich und nicht zuletzt museumspädagogisch gebotene Außenansicht auf das Thema rituelle Genitalbeschneidung noch nicht gelingt ist schade, doch irgendwann wird sich die Haskala jedenfalls der Brit Schalom gegen die literalistisch verstandene Halacha durchsetzen.

Zwischen jüdischen und nichtjüdischen bzw. schariakonformen und nichtmuslimischen Kinderrechten und Kinderkörpern kann der Rechtsstaat nicht unterscheiden und die Schädigung der Sexualität und Sensitivität (Sorrells et al.) sowie der Partnerschaft (Morten Frisch) kann auch Angela Merkel („Komikernation“) nicht mehr lange verschweigen.

Anders als in Berlin umgesetzt, muss die Beschneidung tatsächlich ins Museum, denn die Beschneidungsmesser (FGM oder MGM) der Aboriginees, Xhosa, Juden oder Muslime gehören nicht ins Kinderzimmer, sondern in die Museumsvitrine, nicht anders als Sklavenkette oder Hexen-Folterzange.

Zum lebenslangen sensitiven Schaden jeder Jungenbeschneidung sowie zum Thema Islam und FGM möchte ich den Bericht von Dr. Eva Matthes ergänzen.

Im Hinblick auf die Sensitivität ist von Natur aus nicht die Eichel (Glans penis), sondern das penile Vorhaut (Präputium) das Äquivalent zum weiblichen Zentrum der Lust, zur Klitoris.

Gary Harryman (Basic Human Genital Anatomy) nennt die anatomischen Gegebenheiten und bringt das zutreffende Gleichnis von der Braille-Schrift, die man mit dem Ellbogen eben kaum bis gar nicht lesen könnte:

Physiologically, the clitoris is richly endowed with thousands of these specialized pressure-sensitive nerves and the clitoral foreskin is virtually bereft of them. The ridged band at the tip of the the penile foreskin is richly endowed with thousands of these same specialized pressure-sensitive nerves and the glans is virtually bereft of them.

https://ms-my.facebook.com/shareyoursexknowledge/posts/652188514794501

Innervation der Penisvorhaut, Zitat aus: DokCheck Flexikon:

Die Vorhaut ist reich an spezialisierten Nervenendigungen und spezialisiertem erogenem Gewebe. Diese spezialisierten Nervenendigungen umfassen (Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Merkel-Zellen), die bereits leichteste Berührungs- und Temperaturreize detektieren können.

Im Gegensatz zur Vorhaut besitzt die Glans penis fast ausschließlich nicht-spezialisierte, freie Nervenendigungen (sogenannte Nozizeptoren), die nur grobe Reize wie etwa starken Druck oder hohe Temperaturreize detektieren können, die vom Gehirn als Schmerzen wahrgenommenen werden.

Cold und Taylor, welche die Innervation des Präputiums des Penis ausführlich untersuchten, erklärten:

‚Die Glans penis ist vorwiegend durch freie Nervenendigungen innerviert und besitzt hauptsächlich nur protopathische Sensibilität. Protopathische Sensibilität bezieht sich auf gröberen, schlecht lokalisierten Empfindungen (einschließlich Schmerz, einige Temperaturempfindungen und bestimmte Wahrnehmungen von mechanischem Kontakt). In der Glans penis sind nur wenig [spezialisierte Nervenendigungen] vorhanden, und diese finden sich hauptsächlich entlang der Eichelkranzes und des Frenulums. Im Gegensatz dazu hat das gefurchte Band der männlichen Vorhaut an der mukokutanen Grenze eine hohe Konzentration an [spezialisierten Nervenendigungen].'“

http://flexikon.doccheck.com/de/Pr%C3%A4putium

Islam und FGM

Zu dem im Fiqh der Schafiiten religionsrechtlich verpflichtenden (wadschib) Jungenbeschneidung und Mädchenbeschneidung lässt sich weder theologisch noch hinsichtlich der beispielsweise in Malaysia, Indonesien oder im nördlichen Irak üblichen FGM-Praxis sagen, dass die Klitoris nicht teilweise oder ganz zu amputieren ist oder dass sie nicht vielen Mädchen amputiert wird. Dazu der bekannte Hadith.

Eines Tages begegnete Mohammed der zum Islam konvertierten muqaṭṭiʿatu l-buẓūr (amputatrice di clitoridi, coupeuse de clitoris, cutter of clitorises), der Frauenbeschneiderin Umm ʿAṭiyya. Die Gottgehorsame befragte den Propheten nach der religiösen Rechtmäßigkeit ihrer täglichen Arbeit und Allahs Sprecher stellte fest:

أشمِّي ولا تنهَكي

ašimmī wa-lā tanhakī

[Cut] slightly and do not overdo it

[Schneide] leicht und übertreibe nicht

Oder Mohammed verkündete den Willen des Himmels so:

اختفضن ولا تنهكن

iḫtafiḍna wa-lā tanhikna

Cut [slightly] without exaggeration

Schneide [leicht] und ohne Übertreibung

https://schariagegner.wordpress.com/2014/09/14/prof-dr-ringel-empfiehlt-dem-gesetzgeber-die-fgm-typ-ia-und-iv-milde-sunna/

Es ist richtig, dass die Assalaam Foundation (Bandung, West-Java) die zum Mädchenbeschneiden verwendeten Scheren gerade weggelegt hat und vorläufig Nadeln verwendet, d. h. eine FGM vom Typ IV (ritual nick; pinprick) praktiziert. Das allerdings kann sich jederzeit wieder ändern und die Scheren wurden nicht weggeworfen.

Der indonesische Ulama Rat MUI hat sich, bei geschickter Heranziehung einer schafiitischen islamjuristischen Minderheitsmeinung (On the issue of female circumcision, we do not consider it compulsory), zu nichts anderem verpflichtet, als für das Verbieten des Verbots der Mädchenbeschneidung (FGM) zu kämpfen (we forbid any action to ban it) und dem Mädchen beim Beschneiden nicht zu schaden. Schriftgläubige werden freilich betonen müssen, dass weder Allah noch sein dem menschlichen Verstehen enthobenes Gesetz (Scharia) Schaden stiften.

„On the issue of female circumcision, we do not consider it compulsory, but we forbid any action to ban it,“ MUI Chairman Ma’ruf Amin told

http://www.npwj.org/it/content/05-Mar-2013-NPWJ-News-Digest-FGM-womens-rights.html

Am 10.12.2014 vernahm, bei der Übergabe der Unterschriften einer schlampig gemachten und unredlich beworbenen Petition (Weibliche Genitalverstümmelung in Indonesien – Schutz statt Verharmlosung), selbst Terre des Femmes aus dem Mund von Lefianna H. Ferdinandus (in Vertretung des indonesischen Botschafters Fauzi Bowo), dass der bevölkerungsreichste muslimisch geprägte Staat der Welt bestimmte Formen der FGM nicht als Verstümmelung zu definieren bereit ist.

Uns allerdings wie leider auch Eva Matthes („dass die Schafiiten nicht nur ihre Söhne an der Penis, sondern auch ihre Töchter an der Klitorisvorhaut beschneiden lassen“) zu suggerieren, dass die khitan al-inath (sunat perempuan, FGM nach Koran und Sunna) stets lediglich eine FGM Typ Ia (Amputation der Klitorisvorhaut) beinhalte, ist nicht zutreffend, denn gerade die FGM Typ Ib wird durch die o. g. Hadithen bis heute von etlichen Scheichen begründet, schafiitisch sowieso und zusätzlich, ebenfalls als schariarechtliche Wohlverhaltenspflicht (wadschib, compulsory), durch jede zweite geistliche Autorität der Hanbaliten.

Ausführlicher zum Thema HGM (d. i. FGM und MGM) in meinem Vortrag vom 14.03.2014:

Europa 25 Jahre nach dem First International Symposium on Circumcision. Genital Intactness statt Beschneidung auf Kinderwunsch

https://schariagegner.wordpress.com/2014/02/14/keine-beschneidung-unter-achtzehn/

Punktgenau zur Eröffnung des 70. Deutschen Juristentages stritt Gutachterin Tatjana Hörnle, die sich von der Zeitung Berliner Kurier missverstanden fühlt, ihren Versuch einer deutschen Legalisierung der sogenannten milden Sunna ab („Richtigstellung“). Ebenso wie Humanmediziner Karl-Peter Ringel und Volljuristin Kathrin Meyer, die seit 2013 einen geschlechtsneutral neuformulierten § 1631d BGB fordern, arbeitet aber auch die Berliner Juraprofessorin an einer Straffreiheit der in Deutschland über § 226a StGB verbotenen, der schafiitischen Rechtsschule des Islam und einigen hanbalitischen Gelehrten jedoch als religiös verpflichtend (farḍ, wāǧib) geltenden FGM Typ I bzw. IV. Die Mädchenbeschneidung wird von den übrigen Hanbaliten und allen Malikiten als ehrenwert (makruma) eingestuft und von den Hanafiten immerhin als Sunna.

Auch die Beschneidung (türk. sünnet) der Jungen ist für Hanafiten und Malikiten Sunna, nachzuahmendes prophetisches Beispiel, und zwar als sogenannte betonte (emphasized, stressed) Sunna (sunna muʾakkada; not obligatory but highly recommended). Eine Wahlfreiheit ist damit nicht gegeben und für Hanbaliten und Schafiiten ist die Jungenbeschneidung ohnehin verpflichtend.

Zum Vorstoß der strafrechtlichen Gutachterin auf dem 70. Deutschen Juristentag (Hannover 2014) Tatjana Hörnle für eine Straffreistellung bestimmter Formen der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) schrieben meine Kollegin und ich am 16.09.2014 einen offenen Brief, Juristin Hörnle reagierte wie zu erwarten nicht:

Entgegnung auf die Richtigstellung der Tatjana Hörnle

… erst wenn die beiden Verstümmelungsformen Typ Ia und Typ IV nicht mehr als Verstümmelung gelten (dürfen), kann der Gutachterin niemand vorwerfen, die FGM in Teilen erlauben zu wollen …

Die Zirkumzision (MGM) ist übrigens auch eine Mutilation, eine Verstümmelung und die Berliner Professorin will die Jungenbeschneidung ja gerade nicht verbieten. Jedem Jungen aber werden bei einer Beschneidung, was Hörnles Gutachten gezielt verschweigt, 10.000 bis 20.000 Nervenendigungen und Tastkörperchen amputiert die ihr Äquivalent beim Mädchen nicht in der Klitorisvorhaut haben, sondern in der Klitoris, weshalb die MGM nicht mit FGM Typ Ia gleichzusetzen ist, sondern mit Typ Ib. …

Sehr geehrte Frau Dr. Hörnle, bitte geben Sie offen zu, die schafiitische “milde Sunna”, WHO-Klassifikation FGM Typ IV (ritual nick, pinpricking) oder jedoch den Gewebe amputierenden mithin eindeutig verstümmelnden Typ von “milde Sunna” FGM Typ Ia (die Klitorisvorhaut rituell abschneiden) aus ihrem Verstümmelungsbegriff entfernt zu haben, ins Kindeswohl integrieren zu wollen und Typ Ia und IV in Deutschland straffrei stellen zu wollen.

Wir sagen Nein zu Ihrem Ansinnen und fordern die Beibehaltung des Verbots ALLER vier Typen der FGM (I, II, III, IV), wie es seit 2013 mit § 226a StGB eindeutig gewährleistet ist.

Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)

Gabi Schmidt, Sozialpädagogin

https://schariagegner.wordpress.com/2014/09/17/kommentar-zu-tatjana-hoernles-richtigstellung-zum-artikel-im-berliner-kurier/

Heute stellt Dr. Eva Matthes („Haut ab!“ enttäuscht) wichtige Fragen und schreibt zur Ausstellung des jüdischen Museums durchaus lesenswert.

Dass sich Matthes nicht lediglich gegen den § 1631d BGB stellt („im juristischen Sinne für verfassungswidrig“), was erfreulich ist, sondern gegen jede Kinderbeschneidung (an Jungen oder Mädchen, Kind ist Mensch unter achtzehn Jahren) stellen wird, insbesondere auch den Lehrinhalt des bekennenden und versetzungsrelevanten Islamischen Religionsunterricht (IRU) betreffend, können wir Aufklärungshumanisten und Menschenrechtsuniversalisten erwarten.

Jungenbeschneidung ist Scharia, mindestens schafiitisch ist dabei das männliche oder weibliche unbeschnittene Genital religiös illegal (ḥarām). Nach Scharia wie Halacha ist das Präputium ist kein Teil des religiös vollständigen Körpers eines männlichen Erwachsenen. Der auf der Wörtlichkeit von Koran und Sunna bestehende IRU wird lehren müssen, dass es ein im islamischen Sinne gelingendes Leben als erwachsener muslimischer Unbeschnittener nicht gibt und hätte allein aus diesem Grunde in Bildungspolitik und Schulalltag nicht integriert werden dürfen. Wer als Muslim seinen Sohn und mindestens als Schafiit seine Tochter nicht beschneidet, hat im Jenseits mit Strafe statt mit Lohn zu rechnen:

(5) Koran und Sunna des Propheten Mohammed bilden die Grundlagen des Koordinationsrats. Dieser Grundsatz darf auch durch Änderungen dieser Geschäftsordnung nicht aufgegeben oder verändert werden.

http://islam.de/files/misc/krm_go.pdf

http://religion-recht.de/2010/08/geschaftsordnung-des-koordinationsrates-der-muslime-in-deutschland/

Immerhin scheint auch die irgendwie religionskundige Matthes (hpd: „unsere Autorin, die Religionswissenschaftlerin Eva Matthes“) zu spüren, dass, solange der grundgesetzwidrige § 1631d BGB nicht abgeschafft ist, auch Deutschland und ganz Europa die Legalisierung der weiblichen Sunnabeschneidung droht.

Die Gefahr besteht. Die von Multikulturfreunden bejubelte, elterlicherseits aus Sierra Leone stammende US-Amerikanerin Fuambai Sia Ahmadu beispielsweise kämpft seit 20 Jahren für die Erlaubnis der FGM Typ II, das meint eine Labienamputation mit Klitorisamputation, für die sich in berüchtigter Genitalautonomie (genital autonomy) das acht oder neun Jahre alte Mädchen entscheiden können soll. Menschen unter 18 Jahren brauchen keine genitale Autonomie, sondern genitale Intaktheit.

Der FGM und MGM (anatomisch eher unkorrekt) vergleichende und den gegebenen Begründungszusammenhang Islam FGM leugnende („FGM has no basis in any religion“) ranghöchste Familienrichter für England und Wales Sir James Munby (2015) macht in diesen Monaten offenbar ebenfalls den Weg frei für eine genital verstümmelnde Gleichberechtigung.

Wir werden unseren Bundestagsabgeordneten genau auf die Finger sehen müssen, damit Deutschland weder den § 1631d BGB, so schlagen es wie gehört Ringel/Meyer (2013) vor, noch den § 226a StGB, das fordert Tatjana Hörnle (2014), geschlechtsneutral formuliert.

Edward von Roy

Q u e l l e n

„Haut ab!“ enttäuscht, von: Eva Matthes, auf hpd am 23.02.2015

http://hpd.de/artikel/11286

Traurige Allianzen. Von: Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS, hpd am 20.11.2014

http://hpd.de/artikel/11286

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12 Antworten to “Kommentar zu Eva Matthes Bericht „Haut ab!“ enttäuscht”

  1. Cees van der Duin Says:

    Als Religionswissenschaftlerin macht mich die Ausstellung sehr neugierig. Eva Matthes
    ::

    Matthes, Eva Matthes, nanu wer ist denn das? Religionswissenschaftlerin Null Treffer bis auf heute hpd (Ankündigungstext) bzw. sie selbst ebenda.

    Das Netz bleibt leer, ziemlich verschwiegen die Religionswissenschaftlerin, vielleicht ja Trappistin, von denen hörte man damals auch immer so wenig (Schweigegelübde).

    http://de.wikipedia.org/wiki/Trappisten#Spiritualit.C3.A4t

    Dann aber dieses, Namensgleichheit zufällig oder nicht: Eva Matthes, Universität Augsburg, Lehrstuhl für Pädagogik.

    Und: Eva Matthes, Beiträge zur historischen und systematischen Schulbuchforschung.
    ::
    ::

    Eva Matthes / Sylvia Schütze (Hrsg.) Aufgaben im Schulbuch

    Die Autoren und Autorinnen dieses Bandes befassen sich – aus bildungshistorischer, allgemein- und fachdidaktischer bzw. lehr-lern-theoretischer Perspektive – mit Formen, Funktionen und Wirkungen von Aufgaben in Schulbüchern. … Vor dem Hintergrund der Diskussionen um Bildungsstandards und Kompetenzorientierungen, in deren Kontext die Formulierung von Aufgaben verstärkt an Bedeutung gewonnen hat, befassen sich die Beiträge zur aktuellen Aufgabenkultur u.a. mit Sachkundebüchern für die Primarstufe, mit Deutsch-, Geschichts-, Geographie-, Religions-, Mathematik- und Fremdsprachen- sowie Musiklehrbüchern.

    http://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/1829.html

    ::

    Eva Matthes / Carsten Heinze (Hrsg.) Didaktische Innovationen im Schulbuch

    http://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/1299.html

    ::

    Interkulturelles Verstehen und kulturelle Integration durch das Schulbuch? / Eva Matthes (Hg.). – Bad Heilbrunn/Obb.: Klinkhardt, 2004. – (Beiträge zur historischen und systematischen Schulbuchforschung), S. 251-269 Kategorie: …

    http://www.ifa.de/en/culture-and-foreign-policy/themes/education-and-science-cooperation/selective-bibliography/africa/next/6.html

    http://www.ifa.de/en/culture-and-foreign-policy/alias/afrika/selective-bibliography/educational-and-scientific-cooperation/next/2.html

    ::

    Internationale Gesellschaft für historische und systematische Schulbuch- und Bildungsmedienforschung

    Prof. Dr. Eva Matthes
    Universität Augsburg
    Lehrstuhl für Pädagogik
    Augsburg

    http://www.philso.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/paedagogik/igschub/impressum/

    ::

    Prof. Dr. Eva Matthes

    https://www.philso.uni-augsburg.de/lehrstuehle/paedagogik/paed1/ordinaria/Matthes/

    ::
    ::
    Augsburg kann … uns die Scharia schön lügen:

    Religionsfrieden heute – wo  Religionsfreiheit weh tut. Der Augsburger Religionsfriede und die aktuellen Herausforderungen

    26.09.2011

    MATHIAS ROHE

    Klicke, um auf Tagungsflyer_11_5_RZ_web.pdf zuzugreifen

  2. Augsburg antiklerikal Says:

    Leider hat hpd seine Autorin nicht kurz vorgestellt. Das sollte nachgeholt werden. Wer über Judentum, Islam und Genitalbeschneidung spricht und dann sogar noch als Religionswissenschaftlerin angekündigt wird und auftritt (wo und was genau ist von der hpd-Autorin studiert worden, wie lauten die Abschlüsse, was sind ihre bisherigen religionswissenschaftlichen Texte), interessiert uns Säkulare.

    Eine Eva Matthes aus Augsburg firmierte schon mal als Eva-Maria Matthes. Ob das nun die heute bei hpd in Erscheinung tretende Religionswissenschaftlerin ist oder nicht, euch Säkulare dürfte interessieren, dass die Augsburgerin auf einem Konkordatslehrstuhl thront:

    „Ein Konkordatslehrstuhl ist ein Lehrstuhl an einer staatlichen Universität, der nicht in einer theologischen Fakultät angesiedelt ist, bei dessen Besetzung die Katholische Kirche aber ein Einspruchsrecht hat.

    Nach Angaben der Bayerischen Staatsregierung sind die Konkordatslehrstühle in Bayern mit den folgenden Professoren besetzt (Stand 2009):

    Universität Augsburg: (…) Eva-Maria Matthes (Pädagogik).“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Konkordatslehrstuhl

    Bayerischer Landtag
    16. Wahlperiode Drucksache 16/2141
    Konkordatslehrstühle in Bayern
    20.10.2009

    Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Ulrike Gote BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 25.06.2009

    Antwort des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst vom 30.09.2009

    Pädagogik Prof. Dr. Eva Matthes

    … Zu 7.1:
    Der Heilige Stuhl ist Völkerrechtssubjekt, das am Völkerrechtsverkehr, etwa durch den Austausch diplomatischer Vertretungen, teilnimmt.

    Klicke, um auf 16_0002141.pdf zuzugreifen

    Große Werke der Literatur XII
    Ringvorlesung an der Universität Augsburg im Sommersemester 2011

    22. Juni 2011
    Dr. Eva-Maria Matthes.

    Klicke, um auf grosse_werke_12_2.pdf zuzugreifen

    http://www.juraforum.de/wissenschaft/ringvorlesungen-und-vortragsreihen-an-der-universitaet-augsburg-im-sommersemester-2011-357964

    6. KONRAD ADENAUER STIFTUNG („Der Bewerber soll politisches Verantwortungsbewußtsein und soziale Aufgeschlossenheit mitbringen und bereit sein, in Einrichtungen und Organisationen von Hochschule, Politik und Gesellschaft verantwortlich mitzuarbeiten.“) Vertrauensdozentin:

    Prof. Dr. Eva-Maria Matthes
    (p 36)

    http://de.scribd.com/doc/240682757/Studentenwerk-Augsburg-Wegweiser-Studieren-in-Augsburg-und-Kempten-2014-15#scribd

    Hier eine textgewordene Erhöhung des Glaubens bei der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) eingestellt: Die Zukunft der Erziehungswissenschaft als Geisteswissenschaft

    Klicke, um auf geisteswissenschaften_matthes.pdf zuzugreifen

    Der Bindestrichvorname ist ja vielleicht wenig trendy und chic? Oder klingt Maria zu auffällig glaubensbewegt? Noch vor zwei Jahren firmierte die KAS-treue und vatikanloyale Theokratin meist ohne Maria und weilte etwa auf der Bildungsmesse DIDACTA:

    Prof. Dr. Eva Matthes von der Universität Augsburg …

    Prof. Dr. Eva Matthes ist am 23. Februar [23.02.2013] auf dem Forum Bildung auf der didacta – die Bildungsmesse beim Podium „Lehrkraft 3.0: Auf dem Weg in die digitale Zukunft“ zu Gast.

    http://www.bildungsmedien.de/presse/pressemitteilungen/pm2013/2013-02-12-bildungsmedien-online/

    Zwei Jahre später, nämlich in den nächsten Tagen (24.-28.02.2015) ist Matthes (endgültig ohne Maria) wieder auf der didacta, die Dialogführerin mit den Muslimbrüdern und NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann fehlt nicht:

    Freitag 27.02.2015:
    SCHULE 2030: WERDEN PROFESSIONELLE BILDUNGSMEDIEN NOCH GEBRAUCHT?

    (u. a. mit) Prof. Dr. Eva Matthes, Universität Augsburg

    http://www.bildungsmedien.de/veranstaltungen/fb/hannover-2015/

  3. Machandelboom Says:

    In Deutschland gibt es pro Jahr etwa 28.000 nutzlose Beschneidungen, die weder einen triftigen medizinischen Grund, noch einen religiösen Anlass haben. …

    Die hohen Beschneidungszahlen ohne rituellen Anlass hält Kupferschmid vor allem für ein Problem der Medizin. Weil eine verengte Vorhaut bei Neugeborenen völlig normal ist und bei 96 Prozent aller Jungen vorkommt, dreht sich die ärztliche Diskussion darum, bis wann sich diese sogenannte Phimose zurückgebildet haben [durchschnittlich im Alter von 10,4 Jahren, s. u., ansonsten bei ØSTER (1968) und KAYABA (1996) lesen] und ab wann [grundsätzlich gar nicht!] behandelt werden sollte. … Inzwischen weiß man, dass damit sexuelle Reizpunkte zerstört werden [viel zu schwach argumentiert, SORRELLS und FRISCH studieren], und es in jedem 20. Fall zu Komplikationen wie etwa Nachblutungen kommt. …

    aus: Christian Seel (Beschneidung ohne Not?), in: OnMedia 18.07.2014

    http://www.onmeda.de/g-kinder/beschneidung-3102.html



    Pflegewiki lesen und zwischen angeborener Vorhautenge und angeborener Vorhautverklebung differenzieren können:

    Die sogenannte physiologische Phimose kommt beinahe ausnahmslos bei allen neugeborenen Jungen vor.[1][2] Solange keine Beschwerden auftreten, ist eine nicht-zurückziehbare Vorhaut bei Jungen bis zur Vollendung der Adoslenzenz als normal zu betrachten.

    http://www.pflegewiki.de/wiki/Phimose

    ØSTER (1968) und KAYABA (1996) liefern genaue Daten. Laut ØSTER, haben 23 % der 6 bis 7-jährigen Jungen eine vollständig zurückziehbare Vorhaut. Bis zum Alter von 10-11 Lebensjahren steigt dieser Wert auf 44 %; 75 % der 14 bis 15-jährigen Jungen und 95 % der 16 bis 17-jährigen Jungen haben eine zurückziehbare Vorhaut. KAYABAS Werte sind ähnlich. KAYABA stellte fest, dass 16,7 % der 3 bis 4-Jährigen eine vollständig zurückziehbare Vorhaut hatten. Bei den 11 bis 15-jährigen Jungen beträgt dieser Wert 62,9 % …

    Laut einer weiteren dänischen Studie beträgt das durchschnittliche Alter, ab dem Jungen das erste Mal ihre Vorhaut zurückziehen können 10,4 Jahre. („Durchschnittssalter“ bedeutet: Im Alter von 10,4 Jahren können nur rund 50 % der Jungen ihre Vorhaut zurückziehen, die übrigen 50 % können dies noch nicht oder nur zum Teil)

    http://www.pflegewiki.de/wiki/Phimose#Die_nicht-zur.C3.BCckziehbare_Vorhaut_im_Kindesalter.

    Phimose im Kindes und Jugendalter ist fast immer physiologisch, d. h. ein entwicklungsbedingter, natürlicher Zustand der keinerlei Behandlung bedarf.

    http://www.pflegewiki.de/wiki/Phimose#Behandlung_der_pathologischen_Phimose

  4. Machandelboom Says:

    Eva Matthes fand 2001 ganz doll wichtig („Besonderes Gewicht legt sie“) ethikbezogenes Drillen in viel Vielfalt („Werteerziehung im Pluralismus“) und geisterweltliches Konditionieren („religiöse Erziehung“). Seitdem wartet man auf ihre Distanzierung von Hidschab und Scharia und sind satte dreizehn Jahre vergangen:

    „Die Hauptarbeitsgebiete der Pädagogik-Professorin, zu denen sie zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt hat, sind im Rahmen der deutschen Erziehungs- und Bildungsgeschichte des 19./20. Jahrhunderts die Schwerpunkte Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung, Geschichte des Lehrerberufs sowie Erziehungs- und Sozialisationsprozesse in der NS-Zeit und in der DDR. Besonderes Gewicht legt sie weiterhin auf Aspekte und Fragen der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik (Werk, Wirkungsgeschichte, aktuelle Bedeutung und Grenzen) sowie auf aktuelle pädagogische Herausforderungen, insbesondere auf die Themen Erziehung und Kultur, Werteerziehung im Pluralismus und religiöse Erziehung.“

    Quelle: (idw) Universität Augsburg (Antrittsvorlesung: Prof. Dr. Eva Matthes über Möglichkeiten und Grenzen der Pädagogik) am 19.10.2001

    http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/78646/

  5. A. Kujawiak Says:

    Schon seltsam, wer die hpd-Neuerwerbung und akademisch (wie eigentlich) ausgebildete echte oder unechte Jenseitsmythosforscherin („Religionswissenschaftlerin“) ist, wird nicht so rasch verraten? Der hpd jedenfalls macht es ganz spannend. Um 18:15 Uhr kommentierte ich:

    Spannender Bericht, aber wer schreibt so pointiert und pfiffig? Vorgestellt wird uns Lesern die Verfasserin mit: „unsere Autorin, die Religionswissenschaftlerin Eva Matthes“ Lieber hpd: Ist die Namensgleichheit mit der Augsburger Pädagogikprofessorin (Konkordatslehrstuhl) und Schulbuchforscherin Prof. Dr. Eva Matthes jetzt vielleicht (k)ein Zufall?

    http://hpd.de/comment/3698#comment-3698

    http://hpd.de/artikel/11286

    Cześć! Andrzej

  6. Jacques Auvergne Says:

    TaskForce berichtet faktenorientiert zu Malaysia:

    Die Sunnabeschneidung auch der Mädchen (weibliche Genitalverstümmelung) ist den Schafiiten wadschib, islamische Pflicht, und es geht jeder khitan al-inath (sunat perempuan) letztlich nicht um die Klitorisvorhaut, sondern inschallah um eine FGM vom Typ Ib, eine Klitoris(teil)amputation.

    Zitat:

    (…) Eine Studie der University of Malaya’s Department of Social and Preventive Medicine aus dem Jahr 2012 belegt die weite Verbreitung dieser Praktik: 93% der befragten muslimischen Mädchen und Frauen sind betroffen. …

    Ebenso wie bei der Verbreitung der Genitalverstümmelungen von Ost- nach Westafrika ist auch in Asien der Islam die Hauptquelle der massiven Ausbreitung dieser Gewalt: Weibliche Genitalverstümmelung wurde nach Malaysia – ebenso wie in andere asiatische Länder wie die Maldiven and Indonesien mit dem Islam eingeführt, als religiöse Pflicht: Vor der Islamisierung (15. bis 18. Jahrhundert), waren Genitalverstümmelungen in Asien/Malaysia unbekannt und werden heute nahezu ausschließlich in islamisierten Gebieten verübt.

    Schon im Jahr 2009 lösten die Legalisierungsbestrebungen des malaiischen Gesundheitsministeriums heftige Debatten aus: Aufgrund einer Fatwa des National Council of Islamic Religious Affairs, die im Sinne der shafi’itischen Rechtsschule die Praxis zur religiösen Pflicht erklärte, erarbeitete das Gesundheitsministerium Richtlinien zur Klassifizierung der Verstümmelungen als legale “medizinische Praktik”.

    Wenngleich immer wieder beteuert wird, die Verstümmelungen in Asien seien nicht vergleichbar mit denen, die in Afrika verübt werden, da sie eher “symbolischer Natur” seien und ohne ernsthafte Verletzungen auskämen, haben bereits die Untersuchungen in Indonesien gezeigt, dass gerade im Zusammenhang mit der Medikalisierung vermehrt schwere Formen der Verstümmelungen (z.B. Ein- und Abschneiden der Klitoris) verübt werden. …

    Mit der Medikalisierung der Genitalverstümmelungen sind auch schwere Verletzungen – wie das Abschneiden der Klitoris – auf dem Vormarsch

    … So verwundert es kaum, dass die von VICE porträtierte “Ärztin”, die in der privaten Global Ikhwan Klinik regelmäßig Genitalverstümmelungen durchführt, in drastischer Weise mit Nadeln und Scheren vorgeht:

    “I just take a needle and slit off the top of the clitoris, but it is very little,” she said. “Just one millimeter.”

    In Anbetracht der Tatsache, dass Mädchen im Alter zwischen einem und sechs Jahren diesen Eingriffen unterworfen werden, kommentiert Arvid Vormann von WADI e.V. diese Aussage auf seiner Facebookseite folgerichtig: “What a misleading rubbish. Just one millimeter of a baby’s clitoris – that’s basically the whole clitoris.”

    Und die Akzeptanz der Verstümmelungen als islamisches Gebot wächst mit der Verinnerlichung der rigiden religiösen Sexualmoral und der obsessiven Fixierung auf die Jungfräulichkeit – auch und gerade bei jungen, “modernen” Musliminnen, wie die Aussage der 19-jährigen Syahiera Atika zeigt:

    ”I don’t think the way we do it here is harmful,” she says. “It protects young girls from premarital sex as it is supposed to lower their sex drive …”

    Quelle: TaskForce (Genitalverstümmelung auf dem Vormarsch in Malaysia: Fast jede muslimische Frau betroffen), 22.02.2015

    http://www.taskforcefgm.de/2015/02/genitalverstuemmelung-auf-dem-vormarsch-in-malaysia-fast-jede-muslimische-frau-betroffen/

  7. Edward von Roy Says:

    Die Strafbarkeit der Genitalverstümmelung als Gesetzessymbolik?

    (s. Mark A. Zöller ab 729 ff., aber nein, Kindern, Mädchen oder Jungen, auf Wunsch von Göttern oder Eltern sensitives Genitalgewebe abzuschneiden, einzuschneiden oder anzustechen, ist keine Symbolik, sondern leider sehr konkret)

    Mädchenbeschneidungsfreundin Tatjana Hörnle ist nie weit weg, wenn sich Deutschlands Juristen an die Legalisierung (im Sinne von Staffreistellung) der islamischen Mädchenbeschneidung heranschleichen. Ist die khitan al-inath (sunat perempuan) denn etwa nicht zur familienfreundlichen und religionsfreundlichen Körperverletzungsklasse rein symbolische Bagatellverletzungen zu rechnen?

    Aus der Festschrift für Bernd Schünemann zum 70. Geburtstag am 1. November 2014, herausgegeben von Roland Hefendehl, Tatjana Hörnle, Luis Greco

    Über die FGM grübelt Mark A. Zöller (Uni Trier) allen Ernstes:

    „Zudem ist mit Blick auf die Wortwahl des Gesetzgebers erkennbar, dass es sich um negative Veränderungen von einigem Gewicht handeln muss.26 Damit scheiden rein symbolische Bagatellverletzungen, kosmetisch motivierte Eingriffe wie „Schönheitsoperationen“ im Genitalbereich oder dem Modebewusstsein entspringende Intimpiercings aus dem objektiven Tatbestand des § 226a StGB aus.27″

    Seite 733

    https://books.google.de/books?id=TSPoBQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false



    Professor Dr. Mark A. Zöller

    Professur für Deutsches, Europäisches und Internationales Strafrecht und Strafprozessrecht sowie Wirtschaftsstrafrecht

    https://www.uni-trier.de/index.php?id=23759

  8. Bragalou Says:

    Brisant und zur korangemäßen Perestroika (Kalifatwerdung) Deutschlands interessant, „rein symbolische Bagatellverletzung“ (Professor Dr. Mark A. Zöller bestimmte Formen der FGM verharmlosend), etwas kürzer gesagt:

    „rein symbolische Verletzung“,

    das wäre:

    purely symbolic injury

    und da finde ich Indianisches:

    http://www.sierranewsonline.com/index.php?option=com_k2&view=item&id=1602:court-denies-injunction-against-north-fork-casino-project&Itemid=245

    Ansonsten natürlich der schon am 04.11.2007 von Jacques Auvergne in Sägefisch 010. (Blutige Neugeburt im afropazifischen Jägerbund) erwähnte Bruno Bettelheim, beispielsweise publiziert:

    Les Blessures symboliques, Paris 1954
    Symbolic Wounds, New York 1962
    Die symbolischen Wunden, 1982 (bei Kindler)

    Gegen persönliche Frömmigkeit oder Spiritualität habe ich nichts, aber Verletzungen oder Wunden sind nie wirklich symbolisch und schon gar nicht rein symbolisch, sondern schmerzhaft sprich verdammt konkret.

    Nur etwa der Brit schalom ist eine wirklich zum Sinnzeichen (Symbol) gewordene Beschneidung.

    Vor mehr als sieben Jahren schrieb der erwähnte Auvergne:

    „Bruno Bettelheim (Die symbolischen Wunden – Pubertätsriten und der Neid des Mannes, englisch 1954 als: Symbolic Wounds; Puberty Rites and the Envious Male) forschte eingehend zu dem bis heute irritierend tabubehafteten Thema Jungenbeschneidung so vieler afrikanischer und pazifischer Völker. Er kommt zum Schluss, dass die Beschneidung einem etwas kläglichen Versuch der Aneignung der magischen weiblichen Geburtskraft durch die neidischen Jägerbünde entspreche. Blut müsse fließen wie bei einer Geburt. Diese blutige Initiation werde zum Gottesdienst.

    Solche Neugeburt in die Kriegerkaste hinein würdigt die eigentliche Geburt herab, überkrönt diese jedenfalls hierarchisch, denn nur Männer werden zu Kulturwesen (Stichwort „Mann wird gemacht“), die Frau bleibe dem Erdhaften und Animalischen nahe.“

    010. Blutige Neugeburt im afropazifischen Jägerbund

    .
    .
    .

  9. Panama Says:

    [Es ist einfach kein anatomisches Wissen im Sinne der guten Standards von Forschern wie Sorrels et al. (die hohe penile Sensitivität des Präputium und eben nicht der Glans), Morten Frisch et al. (schädliche Folgen der Zirkumzision auch für die Partnerschaft) oder Gary Harryman (Basic Human Genital Anatomy: „These are the cells that allow blind people to „see“ Braille with their fingertips.“) vorhanden bzw. es wird an seiner Ausbreitung ausgebremst]

    Abrechnungsbetrug bei Beschneidungen
    von Arne Meyer, NDR Info

    [Kommentiert (s. u.), noch nicht freigeschaltet]

    http://www.ndr.de/nachrichten/Abrechnungsbetrug-bei-Beschneidungen,rueckzahlungen100.html

    – – – – – – – –

    Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der für leichte Berührung sensibelste Teil des Penis

    Nicht die Glans penis, die Vorhaut ist das sexuelle Lustzentrum des Mannes oder eben sie war es. Auch der zur menschlichen Anatomie hier ungebremst desinformierende Dr. Brandt kann wissen: die empfindlichsten Regionen des unbeschnittenen Penis sind jene Teile, die durch die Beschneidung entfernt (amputiert) werden.

    Erogenous sensitivity: the foreskin contains a rich variety and large concentration of highly specialized nerve receptors (e.g., Meissner’s and Vater-Pacini corpuscles) and free nerve endings equivalent in sensitivity to those of the fingertips, lips and mucosal lining of the mouth.

    Physical, Sexual and Psychological Effects of Male
    Infant Circumcision: An Exploratory Survey

    GILLIAN A. BENSLEY and GREGORY J. BOYLE

    Klicke, um auf 2001_Bensley-Boyle.pdf zuzugreifen

    The glans penis is primarily innervated by free nerve endings and has primarily protopathic sensitivity [43]. Protopathic sensitivity refers to cruder, poorly localized feelings (including pain, some temperature sensations and certain perceptions of mechanical contact) [44].

    Quelle:

    The prepuce
    C.J. COLD and J.R. TAYLOR

    British Journal of Urology, Volume 83, Suppl. 1: Pages 34-44,
    January 1999.

    http://www.cirp.org/library/anatomy/cold-taylor/

    „Für viele Männer spielt die Vorhaut aufgrund ihrer sexuellen Empfindsamkeit eine bedeutende Rolle in ihrem Sexualleben.“

    http://flexikon.doccheck.com/de/Sexuelle_Auswirkungen_der_Zirkumzision

    – – – – – – – –

    Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der für leichte Berührung sensibelste Teil des Penis

    „Im Durchschnitt enthält die Vorhaut über 73m Nervenfasern rund 20000 überwiegend spezialisierter Nervenenden einschließlich (Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Merkel-Zellen). Diese spezialisierten Nervenenden können selbst leichteste Berührungen und Temperatur- und Texturunterschiede detektieren. Die Vorhaut ist damit sensibler als die Lippen oder die Fingerspitzen.[5] Im Vergleich dazu befinden sich auf der Glans penis nur rund 4000 überwiegend unspezialisierte freie Nervenenden, sogenannte Nozizeptoren, die lediglich Schmerzreize aufnehmen können. Letztlich werden durch die Zirkumzision nicht nur ein Großteil der Nervenendigungen des Penis insgesamt entfernt, sondern darüber hinaus fast alle der besonders empfindlichen niedrigschwelligen spezialisierten Nervenendigungen irreversibel entfernt. Nach der Beschneidung werden die verbliebenen circa 4000 Nervenendigungen der nun permanent entblößten Eichel von einer lebenslang stetig wachsenden Hornhaut umgeben. Die Sensibilität der Eichel wird infolge dieser Keratinisierung somit mit zunehmendem Alter geringer.“

    http://flexikon.doccheck.com/de/Sexuelle_Auswirkungen_der_Zirkumzision

    These are the cells that allow blind people to „see“ Braille with their fingertips. Cut them off and, male or female, it’s like trying to read Braille with your elbow.

    Basic Human Genital Anatomy
    GARY HARRYMAN

    https://ms-my.facebook.com/shareyoursexknowledge/posts/652188514794501

  10. Edward von Roy und Gabi Schmidt Says:

    15.01.2015
    Abrechnungsbetrug bei Beschneidungen
    von Arne Meyer, NDR Info

    [ am 11.03.2015 leider nicht als ein Kommentar, sondern als Kommentare 177 bis 180 ]

    http://www.ndr.de/nachrichten/Abrechnungsbetrug-bei-Beschneidungen,rueckzahlungen100.html

    Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der für leichte Berührung empfindlichste Teil des intakten männlichen Geschlechtsorgans (Sorrells, Snyder, Reiss, Ede, Milos, Wilcox, Van Howe: Fine-touch pressure thresholds in the adult penis).

    Die Vorhaut ist sensibler als die menschlichen Lippen oder Fingerspitzen. Aufgrund ihrer sexuellen Empfindsamkeit spielt das Präputium eine bedeutende Rolle im Sexualleben unbeschnittener Männer und belastet ihre Amputation Sexualität, Sexualpartner und Partnerschaft (Frisch, Lindholm, Grønbæk: Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark).

    Die sexuelle Auswirkung jeder Zirkumzision ist eine lebenslange starke Schädigung der sexuellen Sensitivität, denn die über 73 Meter Nervenfasern und 20.000 überwiegend spezialisierten Nervenendigungen bzw. Tastkörperchen (Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Merkel-Zellen) werden bei der Beschneidung, die wir endlich männliche Genitalverstümmelung (MGM) nennen sollten, amputiert. Diese spezialisierten Nervenendigungen aber dienen dazu, auch leichteste Berührungen sowie Feinheiten von Temperatur, Geschwindigkeit bzw. Vibration oder Textur zu detektieren.

    Im Vergleich dazu befinden sich auf der Glans penis (Eichel) nur rund 4.000 überwiegend unspezialisierte freie Nervenenden, sogenannte Nozizeptoren, die Schmerzreize aufnehmen und weiterleiten können. Die schmale Zone der Eichel zwischen Corona glandis (Eichelrand) und Sulcus coronarius (Penisfurche), die von Natur aus doch (wenige) Lustrezeptoren enthält, keratinisiert (verhornt) im Laufe der Jahre, was beschnittene Männer als großen Verlust an (restlicher) sexueller Lebensqualität beschreiben und mit Schutzmaßnahmen (vor mechanischer Reibung im Alltag) bzw. Restoring (Versuch der Wiederherstellung der Vorhaut) nur begrenzt ausgleichen können, das Internet ist voll von solchen verzweifelten Berichten.

    Kinderrechtlich bzw. überhaupt menschenrechtlich trauriges Fazit. Durch die Beschneidung werden dem Jungen oder Mann ein Großteil der Nervenendigungen des Penis insgesamt und darüber hinaus fast alle der besonders empfindlichen niedrigschwelligen spezialisierten Nervenendigungen irreversibel entfernt (amputiert). Die empfindlichsten Regionen des unbeschnittenen Penis also sind durch die Beschneidung entfernt (amputiert) worden.

    Anatomisch kundige und zugleich mutige Mitbürger vergleichen die männliche Beschneidung (MGM) im Hinblick auf die lebenslange sensitive Zerstörung mit einer FGM Typ Ib (teilweise oder gänzliche Amputation der Klitoris). Daher Schluss mit der Bagatellisierung der Zirkumzision, wie sie etwa durch Fokussierung auf das Nebenthema operative Komplikationen geschieht. Schluss auch mit dem Aushandeln von Altersgrenzen der Einwilligungsfähigkeit (genital autonomy), denn völlig altersgemäß kann auch der männliche Jugendliche die lebenslangen Beschneidungsfolgen für Sexualität und Partnerschaft nicht einschätzen und ist damit schlicht nicht einwilligungsfähig. Der Junge braucht anatomisch faktenbasierte Beratung und bis zum Alter von 18 Jahren ein unversehrtes Geschlechtsorgan (genital intactness).

    Leider erleben wir zur Jungenbeschneidung eine veritable Pressezensur und auch im Bundestag kamen 2012 die – allen damaligen Entscheidungsträgern vorliegenden! – anatomisch korrekten Fakten zu Präputium und Zirkumzision nicht zur Sprache (wurden im Plenarsaal nicht hörbar, stehen nicht im Bundestagsprotokoll).

    Der verfassungswidrige Paragraph zur Jungenbeschneidung auf Elternwunsch § 1631d BGB muss weg. Der leider schlecht gemachte Paragraph zum richtigen Verbot der weiblichen Beschneidung (FGM), § 226a StGB, muss erhalten bleiben und eindeutiger formuliert werden, denn auch die sogenannte milde Sunna (khitan al-inath, sunat perempuan) bzw. eine FGM Typ Ia oder Typ IV darf, trotz der Vorschläge durch Ringel/Meyer (2013) oder Tatjana Hörnle (2014), nicht legalisiert werden.

    Fassen wir uns kurz. Ob Junge oder Mädchen, Mann oder Frau:

    Keine Beschneidung unter achtzehn.

    Edward von Roy
    Diplom-Sozialpädagoge (FH)

    Gabi Schmidt
    Sozialpädagogin

  11. Machandelboom Says:

    Desinformieren, Plappern, Ausweichen, Aufweichen, den Klerikern zulächeln, Beschneidungserlaubnisgesetze machen. Und immer wieder Kupferschmid:
    ::

    In Deutschland gibt es pro Jahr etwa 28.000 nutzlose Beschneidungen, die weder einen triftigen medizinischen Grund, noch einen religiösen Anlass haben. Das behauptet der Ulmer Kinderarzt Dr. Christoph Kupferschmid in der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift für Kinder- und Jugendärzte. …

    Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung muss feststellen, dass binnen vier Jahren die ambulanten sogenannten Zirkumzisionen um 34 Prozent ansteigen, obwohl die Zahl der Jungen in Deutschland insgesamt zurückgeht. … Die Kiggs-Studie des Robert-Koch-Instituts zählte 2007 insgesamt 670.000 beschnittene Jungen unter 18 Jahren in Deutschland. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund waren bereits fast zehn Prozent beschnitten, bei Migrantenkindern 15,3 Prozent.

    Die hohen Beschneidungszahlen ohne rituellen Anlass hält Kupferschmid vor allem für ein Problem der Medizin [nanu, nur der Medizin, keines der Politik und deutschen Gesetzgebung seit dem 12.12.2012, keines der Bildungspolitik, Pädagogik und Sozialarbeit, keines von Journalismus und Presse?]. Weil eine verengte Vorhaut bei Neugeborenen völlig normal ist und bei 96 Prozent aller Jungen vorkommt, dreht sich die ärztliche Diskussion darum, bis wann sich diese sogenannte Phimose zurückgebildet haben und ab wann behandelt werden sollte [der Grundschüler braucht keine zurückziehbare Vorhaut Stichwort durchschnittliche Retraktierbarkeit zehn Komma vier Jahre siehe unten und an der Vorhaut durch Dritte herumgefummelt oder gar operiert („behandelt“) werden muss selbst beim Mittelstufenschüler grundsätzlich immer noch nichts]. Früher waren sich Ärzte einig, dass es da nicht so drauf ankommt, weil die Vorhaut ein mehr oder weniger nutzloser Hautlappen sei, den man getrost entfernen könne. Inzwischen weiß man, dass damit sexuelle Reizpunkte zerstört werden [allerdings, denn männliches Präputium = Klitoris, Penisvorhaut = weiblicher Kitzler ist die sensitiv korrekte Gleichung (vgl. zur penilen Sensitivität bei Sorrells et al. sowie bei Morten Frisch zu den nachteiligen Folgen der MGM für Sexualpartner und Partnerschaft), die doch wohl auch Christoph Kupferschmid öffentlich machen sollte] …

    Weltweit folgen ärztliche Meinungen … oft den kulturellen oder religiösen Vorgaben ihres Landes. In den USA beispielsweise, wo fast 70 Prozent der Männer beschnitten sind, sieht die American Academy of Pediatrics (AAP) eine Zirkumzision noch immer als Vorsorge gegen Harnwegsinfekte, AIDS und Peniskrebs. Führende europäische [und klar denkende US-amerikanische wie die Doctors Opposing Circumcision] Kinderärzte halten das schlicht für Blödsinn … Im August 2013 wurde die deutsche Leitlinie für die Phimosenbehandlung (…) entsprechend angepasst, von einer Beschneidung als Vorsorgemaßnahme wird dort explizit abgeraten. Eine Therapie sollte erst [was soll das?] im Vorschulalter [nein, gefährliche Desinformation: 10,4 Jahre alt (zehn Komma vier Jahre) ist der Junge durchschnittlich, wenn seine Vorhaut erstmals voll retraktierbar ist und gerade nicht „im Vorschulalter“ sprich vier oder fünf Jahre alt] erfolgen, wenn die Phimose tatsächlich Probleme [was man volkstümlich so für „Probleme“ hält, sind meistens keine] bereitet. Eine Operation ist auch nicht die einzige Möglichkeit [und die Zirkumzision entspricht in ihrer sensitiven Zerstörung einer FGM Typ Ib, einem Herausschneiden der Klitoris]. Zuvor kann versucht werden, die enge [sic!] Vorhaut mit Salbe zu behandeln [nicht so viel Kinderpenisbegaffen bitte, denn da gibt es meistens keine behandlungsbedürftige („enge“) Vorhaut, das Geschlechtsorgan auch des männlichen Kindes ist sehr grundsätzlich einfach in Ruhe zu lassen].

    Kinderarzt Kupferschmid beklagt nicht nur die unnötigen Eingriffe und Kosten, sondern auch das darauf folgende Leid der Behandelten. Bei einer durchschnittlichen OP-Komplikationsrate [was soll das Gerede von den zwar in der Tat gelegentlich bis zum Tod des Kindes reichenden Risiken („Komplikationen“) jeder Zirkumzision, wo ist die Beschreibung der irreversiblen genitalen Sofortzerstörung, die Vernichtung (Amputation) von 10.000 bis 20.000 Nervenendigungen bzw. Tastkörperchen der Typen Meissner, Vater-Pacini, Merkel und Ruffini, die das Präputium (und nicht die Glans penis) zum maskulinen Lustorgan Nummer Eins machen?] von fünf Prozent rechnet er jährlich mit 1400 Kindern, die überflüssigerweise an den Folgen des Eingriffs leiden [Nein, jedes unnötig beschnittene Kind leidet unnötig, nicht nur das bei Operation und / oder Heilungsverlauf eine Komplikation erlebende]. …

    von: Christian Seel (Beschneidung ohne Not?), hier auf: Onmedia 18.07.2014

    http://www.onmeda.de/g-kinder/beschneidung-3102.html

  12. Machandelboom Says:

    Die Praxis der Female Genital Mutilation [ FGM ] hingegen ist zwar ein tradierter Brauch in einigen afrikanischen und asiatischen Ländern, im Unterschied zur rituellen Beschneidung von Jungen aber nicht auf einen heiligen Text und dessen kanonische Auslegung im Islam zurückzuführen

    Irrtum. Mirjam Wenzel, die noch bis Ende dieses Jahres (2015) die Medienabteilung des Jüdischen Museums Berlin führt, wurde durch den ausgezeichneten Kommentator Rerun beim monotheismusbezogenen und insbesondere islambezogenen Desinformieren oder aber Desinformiertsein ertappt.

    FGM ist Religion und (mindestens) schafiitische Pflicht (eventuell auch hanbalitische, das kommt auf deinen Mufti oder Scheich an).

    Islam funktioniert nicht als Koran sondern als Koran und Sunna, die Chitan al-Inath (anglis. khitan al-inath, indones. sunat perempuan) steht im Hadith sowie seither in vielen abgeleiteten Rechtsgutachten (Fatawa Sg. Fatwa) vor allem im geographisch durch das schafiitische Recht geprägten Raum, jenem gewaltigen Teil der Erde, der sich zwischen Kairo, dem Roten Meer, Somalia, Kurdistan und Südostasien erstreckt.

    Die Mädchenbeschneidung ist mithin exakt „auf einen heiligen Text und dessen kanonische Auslegung im Islam zurückzuführen“ – die FGM. Oder versucht Frau Wenzel den unredlichen und (zur Zeit noch) durch § 226 StGB nicht statthaften Trick etwa der indonesischen Ulama, nämlich zu behaupten, dass die Sunna-Mädchenbeschneidung gar keine Mutilation sei, keine Verstümmelung?

    ::::::::::

    KOMMENTIERT VON
    Rerun
    AM 14. Februar 2015, 14:59 Uhr

    „Der Blogtext nun soll niemanden diffamieren“

    Das tut er aber: er diffamiert die zahlenden Besucher der Ausstellung, die sich ihre eigene Meinung eben nicht durch eine solche Ausstellung nehmen lassen und die nicht „andächtig“ und „beschämt“ „ach so ist das also, dann ist ja alles in Ordnung“ rufen und auch nicht der ausgewiesenen Richtig-Singularität der Ausstellung folgen mögen oder können und die auch trotz allem nicht darüber hinwegsehen, dass zwischen der weiblichen Beschneidung und der Beschneidung von Jungen eben nicht nur schwerwiegende Unterschiede bestehen sondern eben auch und vor allem schwerwiegende Gemeinsamkeiten. Die Unterschiede zwischen den schweren und den leichten Formen der weiblichen Beschneidung sind jedenfalls gravierender als die Unterschiede zwischen den leichteren Formen der FGM und der Beschneidung von Jungen. Aber so genau schaut man da halt nur ungerne hin und macht aus der Unvergleichbarkeit ein Dogma, denn ohne dieses würde ja offenbar, worum es geht: Um eine Körperverletzung an Kindern, eine Menschenrechtsverletzung und einen tiefen Eingriff in das sexuelle Selbstbestimmungsrecht.

    ::::::::::

    KOMMENTIERT VON
    Mirjam Wenzel
    AM 14. Februar 2015, 21:15 Uhr

    Lieber Rerun,

    vielen Dank, dass Sie die Kommentarfunktion dieses Blogs nutzen, um Ihre Kritik an dem Text von Andy Simanowitz und unserer Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ vorzubringen. Als verantwortliche Redakteurin dieses Blogs möchte ich Ihnen versichern, dass wir an den Meinungen unserer Leserinnen und Leser ebenso interessiert sind, wie an denen unserer Ausstellungsbesucherinnen und –besucher – selbst wenn wir diese nicht teilen.

    Die Ausstellung „Haut ab“ eröffnet eine kulturhistorische Perspektive auf die Tradition der rituellen Beschneidung in den drei monotheistischen Religionen. Im Unterschied zu der von Ihnen erwähnten Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung geht diese Tradition auf ein biblisches Gebot zurück. Im 1. Buch Mose 17:7 spricht Gott zu Abraham: „Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation. Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist, unter euch, muss beschnitten werden.“ Dieses Gebot ist für alle Strömungen des Judentums bindend (auch wenn es durchaus innerjüdische Kritik an ihm gibt). Die Praxis der Female Genital Mutilation hingegen ist zwar ein tradierter Brauch in einigen afrikanischen und asiatischen Ländern, im Unterschied zur rituellen Beschneidung von Jungen aber nicht auf einen heiligen Text und dessen kanonische Auslegung im Islam zurückzuführen. Aus eben diesem Grund findet sie in der Ausstellung keinerlei Erwähnung.

    [ Mirjam Wenzel ]

    ::::::::::

    KOMMENTIERT VON
    Rerun
    AM 15. Februar 2015, 20:16 Uhr

    Hallo Frau Wenzel,

    meine Kritik richtet sich nicht dagegen, dass FGM nicht Bestandteil der Ausstellung ist. Das ist ja durchaus legitim. Meine Kritik richtet sich an Herrn Simanowitz, der hier eine Publikumsbeschimpfung vollzieht und die Besucher, die offenbar nicht seiner Meinung sind, gar zur wesentlichen Attraktion der Ausstellung erklärt.

    Sowohl die Praxis der Jungen- wie der Mädchenbeschneidung werden im Islam übrigens höchst unterschiedlich bewertet. Der Koran fordert weder das eine noch das andere, beide werden jedoch in den unterschiedlichen Strömungen als „sunna“, als empfohlen, angesehen. Schafiiten und andere sehen auch die weibliche Beschneidung als Pflicht an. Das Abgrenzungskriterium „steht in einem heiligen Buch“ trifft es daher nicht, zumal das ja sowieso schon nur für denjenigen relevant sein kann, für den sich Bücher in heilig und nicht heilig unterteilen. Der Rechtsstaat sollte hier explizit nicht zu gehören.

    Es gilt halt wie immer: Menschenrechtsverletzung ist, was die anderen tun. So sehen es die BeschneiderInnen von Mädchen in Ägypten oder Indonesien halt auch.

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    http://www.jmberlin.de/blog/2015/02/hamsterrad-der-argumentation/

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    STADT FRANKFURT AM MAIN (Pressemitteilung) 25.06.2015

    Dr. Felix Semmelroth schlägt Dr. Mirjam Wenzel als neue Direktorin des Jüdischen Museum vor:

    „Dr. Mirjam Wenzel soll nach dem Wunsch des Frankfurter Kulturdezernenten Prof. Dr. Felix Semmelroth die Nachfolge von Prof. Dr. Raphael Gross im Jüdischen Museum antreten. Die 42-jährige Literaturwissenschaftlerin ist derzeit Leiterin der Medienabteilung am Jüdischen Museum Berlin, davor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Philologie der Münchener Ludwig Maximilians-Universität sowie Stipendiatin des [ Leo Baeck Fellowship Programms der Studienstiftung des Deutschen Volkes ] zur Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums in Europa. Mirjam Wenzel hat über den deutschsprachigen Holocaust-Diskurs der sechziger Jahre in Philosophie, Literatur und Film promoviert und zahlreiche Publikationen zu religions- und kulturgeschichtlichen sowie ästhetischen Fragestellungen veröffentlicht. Neben ihrer wissenschaftlichen Qualifikation und ihrer Führungserfahrung bringt die engagierte Kuratorin Ausstellungserfahrung und Expertise in der Konzeption und Umsetzung digitaler Strategien mit.“

    Klicke, um auf Neue_Direktorin_J%C3%BCdisches_Museum.pdf zuzugreifen

    Studienstiftung hier …

    https://www.studienstiftung.de/leo-baeck/

    … Leo Baeck da …

    http://www.leobaeck.co.uk/

    … abrahamisch (millet-systemisch; medinensisch) vereint gegen Islamophobie:

    Islamophobia in Europe … debates on how to deal with the «other» … debates whether the perception of Islam and Muslims has taken specific forms which can be circumscribed as «islamophobia» … These patterns of exclusion use a generalizing, negatively connoted representation of the «other». … to compare the phenomena of racism, antisemitism, and islamophobia.

    http://www.leobaeck.co.uk/archives/2252

    Schech Bashir Ahmad Dultz (* 1935 in Königsberg) ist ein deutscher muslimischer Religionsfunktionär und spiritueller Leiter einer Sufi-Gemeinschaft. Im Allgemeinen lässt er sich nur mit Schech Bashir anreden.

    Honorary fellow des jüdischen Leo Baeck College, London, seit Oktober 1998

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bashir_Ahmad_Dultz

    Schech Bashir Ahmad Dultz

    Leiter der Sufi-Tariqah As-Safinah
    Vorsitzender der Deutschen Muslim-Liga Bonn
    Mitglied des Zentralrates der Muslime in Deutschland

    Bis 1999 hatte er eine verantwortliche Mitarbeit als muslimischer Team-Leiter in der jährlich in Bendorf / Koblenz im Hedwig-Dransfeld-Haus tagenden Ständigen Europäischen Konferenz von Juden, Christen und Muslimen in Europa (JCM) und der Internationalen Studentenkonferenz zur Begegnung von Juden, Christen und Muslimen. Seit 1985 ist er muslimischer Teamleiter der alle zwei Jahre stattfindenden, einwöchigen Three Faiths Summer School von Juden, Christen und Muslimen (JCM) in Ammerdown (Grossbritannien).

    Seit 1998 ist Bashir als Deutscher und Muslim Ehrenpräsident des jüdischen Leo-Baeck-College in London.

    Darüber hinaus ist er Vorstands- oder einfaches Mitglied in einer Reihe weiterer Organisationen und Vereinigungen wie z. B. dem Zentralrats der Muslime, der Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP), in einer Anzahl von deutsch-arabischen Freundschafts-Vereinigungen, in einigen Sufi-Gruppen/Orden im In- und Ausland und in einigen ausländischen islamischen Zentren.

    Schech Bashir ist Mitglied des Global Council der United Religions Initiative und Präsident der United Religions Initiative Deutschland.

    Quelle: Unitheum

    ___p://www.unitheum.de/Bashir1.htm

    Honorary fellow des jüdischen Leo Baeck College, London

    Im engeren oder weiteren abrahamitischen bzw. trialogischen Dunstkreis darf der Führer der Muslimbruderschaft nicht fehlen:

    In 2006 the lecture was given by Tariq Ramadan, one of Europe’s leading Muslim intellectuals and author of Western Muslims and the Future of Islam. In his work, Tariq Ramadan has reread the classical texts of Islam in the light of the new Western context in which many Muslims find themselves.

    http://www.religion-online.org/showchapter.asp?title=3378&C=2785

    Vorläufiges Fazit. Ab dem nächsten Jahr (2016) wird Mirjam Wenzel (43) die Leitung des Jüdischen Museums Frankfurt übernehmen und die Literaturwissenschaftlerin will sich wieder an das Thema rituelle Genitalverstümmelung („Beschneidung“) heranwagen.

    Nun, Zeit zum Lernen in Bezug auf die schwere körperliche Schädigung durch jede Zirkumzision (MGM) sowie zur gegebenen religiösen Verankerung der FGM in den Mohammeds Handeln beschreibenden Texten der Sunna (Hadith) hat sie ja gehabt.

    http://www.fr-online.de/frankfurt/juedisches-museum-eine-frau-will-sich-einmischen,1472798,31788682.html

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