ختان
ḫitān
kadın ve erkek sünneti
FGM oder MGM nach Koran und Sunna
Kommentar zu Gerd Herholz: „Beschneidung, Beschneider und Beschnittene“
Gerd Herholz firmiert als „Kulturmanager, Literaturvermittler, freier Autor und Journalist“ (Wikipedia) und war zwischen 1994 und 2018 Wissenschaftlicher Leiter des Literaturbüros Ruhr in Gladbeck, das in jedem Herbst den vom Regionalverband Ruhr gestifteten Literaturpreis Ruhr vergibt. Gestern lässt der Humanistische Pressedienst (hpd) Herholz zur Beschneidung sinnieren, zur rituellen ebenso wie zu einer bei medizinisch relativer Indikation durchgeführten Zirkumzision (Herholz: „aus präventivmedizinischen Gründen“).
Erkrankungen der genitalen Schleimhäute, beispielsweise Lichen sclerosus et atrophicus, können eine therapeutische Beschneidung zweckmäßig oder sogar notwendig werden lassen. In seinem Essay allerdings grübelt Herholz ausführlich auch über die Vorhautamputation ohne medizinische Indikation, über die durch Familie oder Religion beanspruchte irreparable Genitalveränderung an einem Kind.
Gerd Herholz versäumt, die sensorisch-sexuelle Bedeutung der Vorhaut darzustellen. Bei einer Zirkumzision werden die für das sexuelle Erleben zentralen Körperteile des Penis amputiert, das Gefurchte Band, die innere Vorhaut, das Frenulum (Bändchen) und das Frenulare Delta.
Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der für leichte Berührung empfindlichste Teil des intakten männlichen Geschlechtsorgans (Sorrells, Snyder, Reiss, Ede, Milos, Wilcox, Van Howe: Fine-touch pressure thresholds in the adult penis). Die Vorhaut ist sensibler als die menschlichen Lippen oder Fingerspitzen. Aufgrund ihrer sexuellen Empfindsamkeit spielt das Präputium eine bedeutende Rolle im Sexualleben unbeschnittener Männer und belastet eine jede Vorhautamputation Sexualität, Sexualpartner und Partnerschaft (Frisch, Lindholm, Grønbæk: Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark).
Tausende von überwiegend spezialisierten Nervenendigungen bzw. Tastkörperchen (Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Merkel-Zellen) werden bei der Zirkumzision, die wir endlich männliche Genitalverstümmelung (MGM) nennen sollten, amputiert. Diese spezialisierten Nervenendigungen dienen dazu, auch leichteste Berührungen sowie Feinheiten von Temperatur, Geschwindigkeit bzw. Vibration oder Textur wahrzunehmen und weiterzuleiten. Im Vergleich dazu befinden sich auf der Glans penis (Eichel) nur wenige, überwiegend unspezialisierte freie Nervenenden, sogenannte Nozizeptoren, die Schmerzreize detektieren und weiterleiten können.
Gewiss, Penis hier, Penisvorhaut da, das Thema ist ein maskulines. Aber warum eigentlich reden wir lediglich von Jungen, wenn es um die unnötige Verletzung, unnötige Operation, unnötige Genitaloperation geht, durch Erwachsene vorgenommen ggf. am Kleinkind oder gar Säugling? Es geht um Kinder, Kind ist Mensch unter 18 Jahre.
Eines Tages begegnete Mohammed der zum Islam konvertierten muqaṭṭiʿatu l-buẓūr (amputatrice di clitoridi, coupeuse de clitoris, cutter of clitorises), der Frauenbeschneiderin Umm Atiyya Umm ʿAṭiyya. Die Gottgehorsame befragte den Propheten nach der religiösen Rechtmäßigkeit ihrer täglichen Arbeit und Allahs Sprecher stellte fest:
أشمِّي ولا تنهَكي
ašimmī wa-lā tanhakī
[Cut] slightly and do not overdo it
[Schneide] leicht und übertreibe nicht
Oder Mohammed verkündete den Willen des Himmels so:
اختفضن ولا تنهكن
iḫtafiḍna wa-lā tanhikna
Cut [slightly] without exaggeration
Schneide [leicht] und ohne Übertreibung
Man falle auf islamradikale Nebelwerfer wie Nuh Ha Mim Keller (not the clitoris itself, as some mistakenly assert) oder Asiff Hussein („an Islamic practice that brings untold benefits to women, eine islamische Praxis, die den Frauen unerhörte Wohltaten schenkt“) nicht herein. Selbstverständlich muss es islamrechtlich – islamisch – nicht beim Wegschneiden der Klitorisvorhaut bleiben, sondern kann das weibliche Zentrum der Lust amputiert oder teilamputiert werden, die arabisch Bazr baẓr (Mehrzahl Buzur buẓūr) zu nennende Klitoris.
Erstmals in der Geschichte der USA begann im April 2017 ein Strafprozess nach 18 USC 116 (female genital mutilation, FGM). In Detroit, Michigan, waren Dr. Nagarwala sowie die Eheleute Attar angezeigt worden, drei Angehörige der schiitischen Dawudi Bohra, denen FGM religiöse Pflicht ist.
Islam der Sunniten. Im islamischen Recht der Schafiiten gilt die männliche wie weibliche Beschneidung als wadschib wāǧib (fard farḍ), religiös verpflichtend. Die anderen sunnitischen Rechtsschulen bejahen die weibliche Beschneidung, den Malikiten gilt sie als sunna (unbedingt nachzuahmen), Hanafiten wie vielen Hanbaliten als makruma makrumā (ehrenwert), die übrigen Hanbaliten bewerten sie als religiöse Pflicht.
Auch alle vier Typen der weiblichen Genitalverstümmelung, das ist FGM Typ I, II, III, IV, müssen verboten bleiben bzw. verboten werden, überall auf der Welt. Die Grund- und Freiheitsrechte des Individuums betreffend, hat das deutsche Grundgesetz zwischen Frau und Mann, zwischen Mädchen und Junge nicht zu differenzieren.
„Die Beschneidung von Säuglingen oder Jungen allerdings lehne ich strikt ab“, dazu immerhin bekennt sich Gerd Herholz heute, im Jahr 2020, acht Jahre nach Schaffung des grundrechtswidrigen § 1631d BGB Beschneidung des männlichen Kindes. Ein noch so donnerndes „lehne ich strikt ab“ könnte folgenlos bleiben im Sinne eines aufgeklärten Umgangs mit dem menschlichen Körper und im Sinne des durchgesetzten Kinder- und Jugendschutzes. Meinungen, zumal wie bei Herholz zur Zirkumzision nahezu unbegründete Meinungen, können sich ändern und um ein Credo geht es viel weniger als um das körperliche Unversehrtbleiben und das für alle und jeden geltende einheitliche Recht. An dieser Stelle vermisst man beispielsweise die Maßgabe der Volljährigkeit, das Einfordern der genitalen Intaktheit jedes Minderjährigen, jedes Mädchen oder Jungen unter 18 Jahre.
Einer Menschheit, die nicht länger genital verstümmeln und das Religiöse trotzdem nicht pauschal verwerfen will wird es darum gehen, dass in einem künftigen, erst dann schulreif zu nennenden Islamischen Religionsunterricht vermittelt wird: Kein muslimischer Junge, kein schafiitisches Mädchen muss beschnitten werden. Darum, dass in der Imamausbildung gelehrt wird: Es gibt ein gelingendes Leben als muslimischer männlicher Unbeschnittener, als schafiitische weibliche Unbeschnittene. Diesen Islam aber, man mag es bedauern, gibt es zurzeit nicht. Nicht der Muslim, die Scharia ist das Problem.
Ganz gleich, ob wir Erwachsenen uns einer Religion zurechnen oder gottlos glücklich sind, es geht darum, dass alle Kinder auf der Welt ein unversehrtes Geschlechtsorgan haben und behalten. Auch ein Feilschen um die rechte Altersgrenze zu einem Einwilligen des noch keine 18 Jahre alten Jungen oder Mädchens in die eigene MGM oder FGM darf es nicht geben. Denn völlig altersgemäß kann ein Minderjähriger, als ein körperlich wie seelisch nicht ausgereifter Mensch, die nachteiligen lebenslangen Folgen der MGM oder FGM auf seine Sexualität und seine künftigen Partnerschaften nicht hinreichend genau bewerten.
Die Grund- und Freiheitsrechte des Individuums betreffend hat das deutsche Grundgesetz zwischen Frau und Mann, zwischen Mädchen und Junge nicht zu differenzieren. Wenn wir über „Beschneidung“ sprechen – der Euphemismus Beschneidung ist als ein solcher kenntlich zu machen, denn in der Beschneidungsdebatte geht es ja gerade nicht um eine medizinische Indikation, sondern um den rituellen Akt, um Genitalverstümmelung -, darf die sinngemäße Forderung nie fehlen: Ob Mädchen oder Junge, keine Beschneidung unter 18 Jahren.
In Kenia kämpft Frau Dr. Tatu Kamau dafür, dass sich volljährige Frauen „beschneiden“ lassen dürfen: „Female circumcision is part of our National heritage … no particular culture is superior to another … all cultural beliefs are equally valid. Für uns in Kenia ist die weibliche Beschneidung ein Teil unseres nationalen Erbes … keine Einzelkultur ist einer anderen überlegen … alle kulturellen Anschauungen sind gleichwertig und gleichviel wert“. Tatu Kamau präzisiert: „If an adult girl wants to be circumcised, then she should be left to do it and that should be respected. Wenn ein erwachsenes Mädchen beschnitten werden möchte, sollte sie die Möglichkeit dazu haben, ihr Ansinnen sollte respektiert werden.“
Alle 18 Jahre alten und älteren Menschen betreffend gilt es selbstverständlich, vor jeder unnötigen Operation zu warnen. „Warum mit der Beschneidung nicht warten, bis mündige Gläubige sich selbst dazu entscheiden?“, fragte Herholz am 1. August 2012 (kommentiert unter ruhrbarone, Die Heuchelei der Beschneidungsgegner).
Nein, auch ein Mann oder eine Frau soll keinesfalls einfach so entscheiden können, sich einen Teil seines Körpers amputieren zu lassen, ohne dass wir diesem Wunsch auf Selbstverstümmelung eindeutig widersprechen. Mit rechtsstaatlichen Mitteln, beispielsweise mit Plakataktionen oder anderen Aufklärungskampagnen, haben wir auch dieser, auf genitale Verstümmelung an Erwachsenen zielenden Arbeit der „Beschneider“ zu begegnen.
Das Ritual der Amputation einer gehörigen Portion vom Genital muss, überall auf der Welt, endlich der Vergangenheit angehören.
Seinen Jubelruf („neue Freiheit“) gegen das Frühbeschneiden und für das Spätbeschneiden beendet Gerd Herholz so:
„Und wenn denn nun religiöse Gemeinschaften partout nicht von der Beschneidung absehen wollen, warum dann nicht das Ritual reformieren und sie in einem Alter durchführen, in dem ein junger Mann mündig genug wäre, den Akt und dessen Folgen souverän und eigenverantwortlich abzuschätzen? Solche neue Freiheit wäre dann wirklich ein Zeugnis von Menschenliebe.“
Antrag abgelehnt. Die weltweite Bewegung der Intaktivisten kämpft weder für das dialogisch ausgehandelte geringfügige Verstümmeln noch für das legalisierte späte Verstümmeln, sondern, bittesehr, der Name Intaktivismus sagt es doch, für das intakte, das heile Genital. Auch ein ritueller Einschnitt oder Einstich in die Vulva, beides zu FGM Typ IV der WHO-Klassifikation, schadet, schädigt, ist den Traditionsbewussten oder Gottesfürchtigen zu verbieten.
Auch wenn die Muslima „mündig genug wäre, den Akt und dessen Folgen souverän und eigenverantwortlich abzuschätzen“, ist ihre multikulturell bzw. gesamtgesellschaftlich legalisierte Unterwerfung unter ihren schariafrommen Ehemann kein Beweis humaner Gesinnung („ein Zeugnis von Menschenliebe“).
Den Juden das Beschneiden verbieten zu wollen und den Muslimen nicht, das folgt beispielsweise aus dem sechs Jahre alten Hintergrundpapier zur Jungenbeschneidung: „Bereits einsichts- und einwilligungsfähige Jungen müssen umfassend über die Operationsrisiken und die zu erwartenden Auswirkungen auf ihr späteres Sexualempfinden aufgeklärt werden und im Zweifelsfall ein Vetorecht gegenüber dem Eingriff besitzen“, Bundesarbeitsgemeinschaft Säkulare Grüne, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Wann werden die Verfasser, Gislinde Nauy, Dana Kühnau, Mariana Pinzón Becht, Walter Otte, Victor Schiering, das Wort Jungen durch Mädchen ersetzen oder vielmehr ihren Satz und das gesamte „Hintergrundpapier“ geschlechtsneutral formulieren?
Das 2014 entstandene Papier der GRÜNEN Säkularen folgt einem zwei Jahre älteren schlechten Beispiel zum Thema „Beschneidung des einsichts- und urteilsfähigen Jungen“. Dort wird eine Altersgrenze genannt: „wenn es um die Beschneidung eines einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes geht, das das 14. Lebensjahr vollendet hat“, auch hier also der jüdischen Religion (der achte Tag) gegenüber feindlich und dem Islam (ggf. zwölf oder 13 Jahre) gegenüber freundlich, Drucksache 17/11430 vom 08.11.2012, Gesetzentwurf, Marlene Rupprecht usw.
Die Klitoris ebenso wie ihr sexualsensorisches Äquivalent des penilen Präputium nicht länger schlimm früh, sondern überwiegend freiwillig jedenfalls irgendwie einvernehmlich („mündig“) deutlich später zu amputieren wäre mitnichten „wirklich ein Zeugnis von Menschenliebe“, sondern die Unterwerfung unter das islamische Verständnis körperlichem Heilseins (Hurma ḥurma) als Teil des Einknickens vor dem jeden Lebensbereich regulierenden Islamischen Recht (Scharia šarīʿa, Fiqh).
Ob Junge oder Mädchen, Beschneidung ist niemals „neue Freiheit“.
Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)
Q u e l l e
Beschneidung, Beschneider und Beschnittene. Von Gerd Herholz. Humanistischer Pressedienst (hpd) am 24.08.2020.
https://hpd.de/artikel/beschneidung-beschneider-und-beschnittene-18389
Schlagwörter: Beschneidung, Beschneidung des männlichen Kindes, Beschneidungsdebatte, Edward von Roy, female genital mutilation, FGM, Gerd Herholz, Intaktivismus, Männliche Genitalverstümmelung, MGM
August 25, 2020 um 12:40 pm
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Gerd Herholz Alltagssplitter
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Gerd Herholz: Wo das geht, geht alles – Versuch über Duisburg
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August 25, 2020 um 3:27 pm
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Von Stefan Laurin | ruhrbarone | 08.01.2012
„Religionsunterricht betont das Trennende…“
Die Initiative Religionsfrei im Revier“ (RiR) ist beunruhigt über die Einführung eines bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen in NRW.
In einer Pressemitteilung äußert RiR sich zum bekenntnisorientierten islamischen Relgionsunterricht in NRW:
„RiR ist der Meinung, dass Religionsunterricht generell dem Ziel eines friedlichen Miteinander unterschiedlicher Kulturen entgegensteht. Schüler und Schülerinnen einer Klassengemeinschaft werden zeitweise aufgeteilt in Katholiken, Protestanten, Konfessionsfreie und jetzt zusätzlich in Muslime. Sie werden unterwiesen in einem Unterricht, der das Trennende betont. Wünschenswert aber wäre ein gemeinsames Fach, das einen regen und kritischen Austausch aller Schüler aller Weltanschauungen ermöglicht. Fehl am Platz ist ein unkritischer missionarischer Unterricht, der mit dem Anspruch des Primats oder der Alleingültigkeit die jeweils eigene Religion absolut setzt. Ein solcher Unterricht steht einer wirklich pluralistischen Gesellschaft entgegen.“ (Initiative Religionsfrei im Revier – RiR.)
„Die Alternative muss sein: Kein Religionsunterricht an Schulen, statt dass nun jede der unzähligen Glaubensrichtungen ihr Programm ungehindert-privilegiert in Kinderherzen und -hirne einspeist.“ (Gerd Herholz am 08.01.2012.)
https://www.ruhrbarone.de/religionsunterricht-betont-das-trennende/37238
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Mehr Licht! Die europäische Aufklärung weiter gedacht.
28.08.2010
Veranstaltungsreihe zur europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010
Richard Dawkins, Günter Grass, Karen Duve, Richard David Precht, Wilhelm Schmid, Wiglaf Droste und Gert Scobel: Die 22teilige Veranstaltungsreihe „Mehr Licht! Die europäische Aufklärung weitergedacht“, die vom „Literaturbüro Ruhr“ in Zusammenarbeit mit der Direktion der „Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010“ ausgerichtet wird, ist prominent besetzt. Die Giordano Bruno Stiftung ist als Kooperationspartnerin an vier der Veranstaltungen direkt beteiligt:
Am 11. November stellt Michael Schmidt-Salomon sein Buch „Jenseits von Gut und Böse“ in der Ludwig Galerie Oberhausen vor und diskutiert mit dem Projektleiter des „Literaturbüros Ruhr“ und Hauptverantwortlichen der Veranstaltungsreihe „Mehr Licht!“, Gerd Herholz, über die Gründe, die dafür sprechen, dass wir „ohne Moral die besseren Menschen“ sind.
http://religionsfrei-im-revier.de/2010/08/28/mehr-licht-die-europaische-aufklarung-weiter-gedacht/
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Achtung Götter! Hier die ultimative Ehrenerklärung für mich selbst
Von Gerd Herholz | ruhrbarone | 30.09.2012
https://www.ruhrbarone.de/achtung-goetter-hier-die-ultimative-ehrenerklaerung-fuer-mich-selbst/47648
Verfluchte Farce: Zur Morddrohung gegen Hamed Abdel-Samad
Von Gerd Herholz | ruhrbarone | 13.06.2013
https://www.ruhrbarone.de/verfluchte-farce-zur-morddrohung-gegen-hamed-abdel-samad/61632
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( Thema Salman Rushdie | Das Diktat heiliger Schriften bedroht die Freiheit der Literatur | “Die satanischen Verse” – eine andere Art Offenbarung )
Fatwa oder Fantasie?
Von Gerd Herholz | hpd | 13.02.2015
https://hpd.de/artikel/11220
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Yusuf Islam holte Steiger Award in Dortmund nicht ab – Eine Blamage aber war die Auszeichnung sowieso
Von Gerd Herholz | Revierpassagen | 05.10.2015
https://www.revierpassagen.de/32511/yusuf-islam-holte-steiger-award-in-dortmund-nicht-ab-eine-blamage-aber-war-die-geplante-auszeichnung-durch-sascha-hellens-medien-projekte-gmbh-bereits-zuvor/20151005_2250
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August 26, 2020 um 12:07 pm
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Sehr geehrter Herr Dr. Lengerke,
auch Sie, ein bis Sommer 2020 praktizierender Orthopäde, können in Bezug auf das männliche Genital die anatomischen Tatsachen kennen. Es erstaunt, dass Sie zum Schluss kommen: „Auch ich kann die Harmlosigkeit der Circumcision bestätigen“.
Bereits die medizinisch indizierte Zirkumzision verursacht, und wir reden nicht von den zahlreichen Komplikationen, großen lebenslangen Schaden. Die Vorhaut ist sensibler als die menschlichen Lippen oder Fingerspitzen.
Auch ein Orthopäde kann sich ins Thema einarbeiten und dann bedauern, dass Gerd Herholz versäumt, hat, die sensorisch-sexuelle Bedeutung der Vorhaut darzustellen. Bei einer Zirkumzision werden die für das sexuelle Erleben zentralen Körperteile des Penis amputiert, das Gefurchte Band, die innere Vorhaut, das Frenulum (Bändchen) und das Frenulare Delta, die Katastrophe wird nicht geringer, wenn Sie drei „c“ verwenden und wie ein Engländer oder Amerikaner circumcision schreiben.
Die rituelle Zirkumzision aber, und gerade auch um diese geht es im Text von Gerd Herholz (Beschneidung, Beschneider und Beschnittene), verharmlosend Beschneidung genannt, ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, vergleichbar einer FGM Typ Ib Klitoris(teil)amputation oder einer FGM Typ II Schamlippen(teil)amputation.
Der Leser kann über die Motivation eines Orthopäden nur mutmaßen, der schreibt: „In der Tat: Auch ich kann die Harmlosigkeit der Circumcision bestätigen – und zwar sowohl hinsichtlich des Eingriffs selbst, als auch hinsichtlich Spätfolgen.“
S2k Leitlinie Phimose und Paraphimose, Stand 15.09.2017: „Im Verhältnis zur Vorhaut ist die Eichel selbst relativ arm an Tastkörperchen“. Bei BJU liest jedermann zu Sorrells et al. „The most sensitive location on the circumcised penis was the circumcision scar on the ventral surface“, „The transitional region from the external to the internal prepuce is the most sensitive region of the uncircumcised penis and more sensitive than the most sensitive region of the circumcised penis. Circumcision ablates the most sensitive parts of the penis.“
Kind ist Junge oder Mädchen. Noch die geringst invasive Form der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) muss verboten werden, weltweit, also auch FGM Typ Ia oder Typ IV. Eine Legalisierung beispielsweise der sogenannten milden Sunna (FGM Typ Ia oder IV nach der Klassifikation der WHO) ist zu verhindern. Der schafiitische Fiqh ebenso wie das schiitische Islamische Recht der Bohra (aller, nicht nur der Dawudi Bohra) unterscheidet hinsichtlich der religiösen Pflicht (wâdschib, farD) zum Beschneiden zwischen Junge und Mädchen nicht. Die Rechtsschule der Schafiiten ist vorherrschend in Malaysia, Indonesien, Dagestan, Kurdistan, Somalia, in Teilen Ägyptens. Überall dort ist der Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein besonders schwieriger.
Im diesem weltweit gebotenen Kampf gegen die FGM hätte nicht unwidersprochen zu bleiben, wenn jemand öffentlich sagt:
Und wenn denn nun religiöse Gemeinschaften partout nicht von der Beschneidung absehen wollen, warum dann nicht das Ritual reformieren und es in einem Alter durchführen, in dem eine junge Frau mündig genug wäre, den Akt und dessen Folgen souverän und eigenverantwortlich abzuschätzen?
Gerd Herholz: „Und wenn denn nun religiöse Gemeinschaften partout nicht von der Beschneidung absehen wollen, warum dann nicht das Ritual reformieren und sie in einem Alter durchführen, in dem ein junger Mann mündig genug wäre, den Akt und dessen Folgen souverän und eigenverantwortlich abzuschätzen?“
Antrag abgelehnt. Ob Junge oder Mädchen, Beschneidung ist niemals „neue Freiheit“.
Mit freundlichen Grüßen
Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)
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https://hpd.de/comment/65096#comment-65096
August 26, 2020 um 1:50 pm
Beschneidung, Beschneider und Beschnittene
Von Gerd Herholz am 24.08.2020
https://hpd.de/artikel/beschneidung-beschneider-und-beschnittene-18389
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Gerd Herholz am 24.08.2020 – 14:01
(…) Ich habe [ den Beitrag Beschneidung, Beschneider und Beschnittene ] eben auf Facebook geteilt und kommentiert: „Für den Humanistischen Pressedienst in Berlin habe ich etwas über Beschneidung geschrieben, auch über die eigene als Erwachsener. Beschneidung von Säuglingen, Kindern ist ein archaisch-anachronistisches Ritual, das Gegenteil von Menschenliebe. Beschneidung gehört abgeschafft, am besten von Glaubensgemeinschaften selbst. Beschneidung oder auch Zwangstaufen im Säuglings- / Kindesalter machen keine Gläubigen, sondern markieren den Beginn von Gehirnwäsche. Wie bekannt: Es gibt keine christlichen, jüdischen, muslimischen, buddhistischen, hinduistischen … Kinder. Es gibt nur Kinder, Kinder von Christen, Muslimen, Juden, Buddhisten, Hinduisten … und der Zufall von Zeit und Ort der Geburt bestimmt dann oft die Religionszugehörigkeit. Young live matters! Und kein Privilegierter hat das Recht, Körperverletzung an Kindern zu begehen.
https://hpd.de/comment/65097#comment-65097
https://hpd.de/comment/65097
August 26, 2020 um 3:51 pm
لا لختان الإناث
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hpd Humanistischer Pressedienst facebook · 24.08.2020 03:18
Beschneidung, Beschneider und Beschnittene
_ttps://de-de.facebook.com/hpd.de/posts/3133862969995058?__tn__=-R
https://de-de.facebook.com/hpd.de/posts/3133862969995058?__tn__=-R
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hpd Humanistischer Pressedienst twitter @hpdticker · 24.08.2020 · 12:18
Beschneidung, Beschneider und Beschnittene
_ttps://twitter.com/hpdticker/status/1297840767294222336
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August 26, 2020 um 4:18 pm
„§ 1631d BGB bleibt unberührt.“
Die GRÜNEN grübeln über ein „Verbot genitalverändernder chirurgischer Eingriffe“ und geben grünes Licht für die deutsche MGM männliche Genitalverstümmelung gemäß § 1631d BGB.
Drucksache 19/19755
10.06.2020
§ 1631d BGB bleibt unberührt.
(…) Zu Satz 8
Das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll (§ 1631d BGB), bleibt vom Verbot des § 3 unberührt.
Klicke, um auf 1919755.pdf zuzugreifen
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LSE European Politics and Policy (EUROPP) Blog
Kai Möller
Let’s talk about circumcision
(…) Circumcision involves the amputation of about 50% of the penile skin. The foreskin is richly enervated and ofgreat importance for sexual activity because it enables the ‘gliding action’ which stimulates the penis duringintercourse or masturbation. In circumcised penises, the glans is always exposed and goes through a processof keratinisation, which reduces its sensitivity. I cannot think of a reason to refer to such a significantinterference with the male sexual organ – one which changes its look, functionality, and sensitivity – asanything but genital mutilation. (…)
I believe that there is something deeply wrong with sacrificing a body part of another person without their consent. It is an entirely different thing for a person to decide to sacrifice his own foreskin (or other body part) to his God or cultural community. This is a proper exercise of autonomy that an adult can make, but it cannot be made for a child by his parents – it is his body, and he has a right that it be preserved, respected, and protected until he is old enough to make an informed decision.
Klicke, um auf europpblog-2018-03-06-lets-talk-about.pdf zuzugreifen
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Der durch Kai Möller vorgelegte Artikel zeigt, dass die Rechtfertigungen, die die Gerichte für die unterschiedliche Behandlung von männlicher und weiblicher Beschneidung dargelegt haben – in Bezug auf den Schaden, der mit den jeweiligen Praktiken verbunden sei, auf mögliche medizinische Vorteile der männlichen Beschneidung, auf das [ angebliche! Anm. ] Fehlen einer religiösen Motivation in Bezug auf die Beschneidung von Mädchen bzw. Frauen, in Bezug auf patriarchalische Machtstrukturen, die die Beschneidung von Frauen, aber nicht von Männern ermöglichen -, unzureichend sind.
Kai Möller schlägt eine andere Grundlage für die kategorische Ablehnung der weiblichen Genitalbeschneidung vor und betont, dass solche Praktiken grundsätzlich falsch sind. Dies erst liefert eine überzeugende Grundlage für die Ablehnung aller Formen der weiblichen Genitalbeschneidung, einschließlich vergleichsweise milder Formen wie ritueller Einschnitte [ zu FGM Typ IV ] und führt unter anderem zum Schluss, dass auch die männliche Genitalbeschneidung als kategorisch unzulässig anzusehen ist.
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Kai Möller
Male and Female Genital Cutting: Between the Best Interest of the Child and Genital Mutilation
Oxford Journal of Legal Studies
gqaa001
doi.org/10.1093/ojls/gqaa001
Published: 26.06.2020
Conclusion
This article reaches two conclusions with regard to genital cutting. With regard to female genital cutting, it has shown that the current discourse around female genital cutting has not provided a convincing foundation for the view that any interference with the female genitals is considered categorically impermissible. The reasons that are usually advanced to defend this approach—pointing to the harm, lack of religious motivation, absence of medical benefits, and existence of patriarchal power structures—are valid considerations, but they do not apply to all kinds of genital cutting and in particular not the less intrusive forms. Thus, this article has proposed a different basis for the rejection of all forms of female genital cutting, namely girls’ right to physical integrity. It has shown that a girl’s body is not a ‘resource’ that the parents are free to ‘trade in’ for some other benefit, such as a strengthening of her female identity or the bringing about of a conviction that no pain will overwhelm her; rather, the parents are obligated to respect and protect the integrity of their daughter’s body and in particular her genitals. A further advantage of this approach is that it justifies convincingly why all kinds of female genital cutting are wrong, including those that are considerably less invasive and harmful than male cutting, and it cuts off any discussion of whether some, milder, forms of genital cutting should be considered acceptable.
The second conclusion that this article reaches is that the current approach of the law, according to which male genital cutting is in principle permissible and can even be ordered by a court, is indefensible and must be changed. As has been demonstrated, the reasons commonly relied on to justify the differential treatment by the law of male and female genital cutting are unconvincing. We cannot, therefore, maintain that female genital cutting is categorically unacceptable while endorsing a balancing approach to male cutting. Furthermore, the correct way to think about the wrongness of genital cutting is to regard it as intrinsically wrong because it violates the right to physical integrity of the child; thus, the conclusion that genital cutting is wrong as a matter of principle applies equally to boys and girls.
https://academic.oup.com/ojls/advance-article/doi/10.1093/ojls/gqaa001/5862902
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Sorrells et al. 2007
Fine‐touch pressure thresholds in the adult penis
Morris L. Sorrells, James L. Snyder, Mark D. Reiss, Christopher Eden, Marilyn F. Milos, Norma Wilcox, Robert S. Van Howe
“Circumcision ablates the most sensitive parts of the penis.”
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1464-410X.2006.06685.x/abstract
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Kim and Pang 2006
DaiSik Kim and Myung‐Geol Pang
The effect of male circumcision on sexuality
(255 men circumcised as adults)
“About 6% answered that their sex lives improved, while 20% reported a worse sex life after circumcision.”
Male circumcision removes 33–50% of the penile skin, and nearly all of the penile fine‐touch neuroreceptors [Taylor JR, Lockwood AP, Taylor AJ. The prepuce: specialized mucosa of the penis and its loss to circumcision. Br J Urol 1996; 77: 291–5]. (…)
Masturbatory pleasure decreased after circumcision in 48% (P < 0.05) of men compared with 8% who reported increased pleasure. The remaining 44% reported ‘no change’ (…). Masturbatory difficulty increased after circumcision in 63% (P < 0.05) and masturbation became easier in 37% (…). There was little change in masturbation frequency after circumcision (…).
https://bjui-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1464-410X.2006.06646.x
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Frisch et al. 2011
Morten Frisch, Morten Lindholm, Morten Grønbæk
Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark
“Conclusions | Circumcision was associated with frequent orgasm difficulties in Danish men and with a range of frequent sexual difficulties in women, notably orgasm difficulties, dyspareunia and a sense of incomplete sexual needs fulfilment.”
http://ije.oxfordjournals.org/content/early/2011/06/13/ije.dyr104.short
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Bronselaer et al. 2013
Guy A. Bronselaer, Justine M. Schober, Heino F. L. Meyer‐Bahlburg, Guy T’Sjoen, Robert Vlietinck, Piet B. Hoebeke
Male circumcision decreases penile sensitivity as measured in a large cohort
“For the glans penis, circumcised men reported decreased sexual pleasure and lower orgasm intensity”
Conclusions
• This study confirms the importance of the foreskin for penile sensitivity, overall sexual satisfaction, and penile functioning.
• Furthermore, this study shows that a higher percentage of circumcised men experience discomfort or pain and unusual sensations as compared with the uncircumcised population.
• Before circumcision without medical indication, adult men, and parents considering circumcision of their sons, should be informed of the importance of the foreskin in male sexuality.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1464-410X.2012.11761.x/abstract
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August 28, 2020 um 1:26 pm
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دوامة الصمت
Спираль молчания
spirale du silence
spirale del silenzio
spiral of silence
zwijgspiraal
Schweigespirale
1. Die meisten Menschen empfinden „Isolationsfurcht“, wollen nicht sozial isoliert sein („soziale Natur des Menschen“).
2. Menschen machen sich ständig ein Bild von der Verteilung der Meinungen in der Öffentlichkeit und von der Entwicklung dieser Verteilungen (mittels eines „quasi-statistischen Wahrnehmungsorgans“).
3. Die Bereitschaft, seine Ansichten öffentlich darzustellen, ist unterschiedlich stark ausgeprägt, je nach der vom Individuum wahrgenommenen Verteilung der Meinungen und der erwarteten Entwicklung der Meinungen in der Gesellschaft. Menschen, die den Eindruck haben, die Verbreitung ihrer Meinung sei im Aufsteigen begriffen oder entspreche schon der Mehrheitsmeinung, äußern sich bereitwilliger in der Öffentlichkeit. Sie bekennen sich eher öffentlich durch Meinungsäußerungen, Verhalten oder Symbole zu ihrer Meinung, als diejenigen, die glauben, mit ihrer Meinung zu den Verlierern oder zur Minderheit zu gehören. Die Minderheitsfraktion verfällt in Schweigen aus Furcht, sich sozial zu isolieren. Dadurch erscheint die Gruppe der ersteren noch stärker und in einem Spiralprozess scheint diese Meinung die alles beherrschende zu werden – ohne es tatsächlich sein zu müssen.
4. Die Wahrnehmung der Menschen, welche Meinungen vorherrschend sind (oder in Zukunft sein werden), wird maßgeblich durch die in den Massenmedien vertretenen Meinungen und Argumente bestimmt.
5. Voraussetzung für das Auftreten einer Schweigespirale ist, dass der Gegenstand, das Thema des Meinungskampfes „moralisch geladen“ ist, also das emotionale Potential hat, die Meinung der Minderheit nicht als rational falsch, sondern als moralisch schlecht erscheinen zu lassen.
Elisabeth Noelle-Neumann:
„Öffentliche Meinung ist gegründet auf das Bestreben von in einem Verband lebenden Menschen, zu einem gemeinsamen Urteil zu gelangen, zu einer Übereinstimmung, wie sie erforderlich ist, um zu handeln, und, wenn notwendig, entscheiden zu können. Belohnt wird Konformität, bestraft wird der Verstoß gegen das übereinstimmende Urteil.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweigespirale
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August 31, 2020 um 2:22 pm
Stichworte
Islam
Scharia
Islamisches Verhalten
Islamisches Verständnis von Körper
Islamische rechtliche Situation der Frau
Islamische Kleidung
Hidschab – verkürzt genannt und genäht Kopftuch –
Berlin
Neutralitätsgesetz
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Das Bundesarbeitsgericht beendet vorläufig den Streit, den um den Hidschab in Berlin. Die Richter in Erfurt sprechen der schariatreuen muslimischen Informatikerin eine Entschädigung von rund 5.200 €, da sie Opfer einer religiösen Diskriminierung geworden sei.
Spinnen die Richter? Den Dawudi Bohra und den Schafiiten ist die Beschneidung – Genitalverstümmelung – aller Jungen und Mädchen religiöse Pflicht, „nachvollziehbar auf ein als verpflichtend verstandenes religiöses Gebot zurückzuführen“ – wäre in Berlin ein Behindern des Mädchenbeschneidens durch Jumana Nagarwala jetzt ein „unverhältnismäßiger Eingriff in die Religionsfreiheit“?
Spinnen die Richter? Als schariafrommer Mann der Ehefrau verbieten, das Haus zu verlassen, hingegen ihren jederzeitigen sexuellen Gehorsam zu verlangen ist echter Islam und kann der Muslim als geheiligte Pflicht verstehen – ist „nachvollziehbar auf ein als verpflichtend verstandenes religiöses Gebot zurückzuführen“ und für Deutschlands Richter jetzt ein „unverhältnismäßiger Eingriff in die Religionsfreiheit“?
Wollen die Richter nicht zur Kenntnis nehmen, was zwischen Nigeria und Pakistan los ist auf der Welt? Gewalt gegen Islamkritiker, Gewalt gegen Ex-Muslime, Steinigung, Apostatenmord – das alles ist „nachvollziehbar auf ein als verpflichtend verstandenes religiöses Gebot zurückzuführen“.
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Die Klägerin hatte im Januar 2017 im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs für eine Stelle als „Quereinsteigerin“ im öffentlichen Schuldienst darauf bestanden, auch im Unterricht ihr Kopftuch zu tragen (…)
Gericht bewertet Kopftuch als „religiös geboten“
Die abgewiesene Bewerberin sah das als religiöse Diskriminierung und klagte auf eine Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichheitsgesetz. Das Berliner Arbeitsgericht wies diese Klage ab, doch das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg gab ihr recht und bezog sich dabei auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Januar 2015. Danach muss die Ablehnung Kopftuch tragender Bewerberinnen mit einer konkreten Gefährdung des Schulfriedens begründet werden.
Das Land Berlin ging in die Revision, doch das Bundesarbeitsgericht machte sich diese Auffassung jetzt zu eigen und sprach der Klägerin eine Entschädigung wegen der erlittenen religiösen Diskriminierung zu. Da das Tragen des Kopftuchs „im Fall der Klägerin nachvollziehbar auf ein als verpflichtend verstandenes religiöses Gebot zurückzuführen ist“, sei die Berliner Regelung ein „unverhältnismäßiger Eingriff in die Religionsfreiheit“ hieß es zur Begründung. Den Berliner Senat forderten die Richter auf, das Neutralitätsgesetz „verfassungskonform auszugestalten“. (…)
Seyran Ates, die das Land Berlin in Erfurt als Anwältin vertrat, äußerte sich am Abend enttäuscht über das Urteil. Dieses sei ein Schlag gegen „Kinder, die ihre Stimme nicht erheben können“. Muslimische Schülerinnen könnten sich gegen das prägende Bild ihrer Lehrerin nicht wehren. Die Frauenrechtlerin und Gründerin einer liberalen Moschee sieht das Kopftuch als Symbol eines reaktionären Islam, das zu schweren Konflikten gerade in kindlichen Bildungseinrichtungen führen kann. Wenn der Staat Lehrerinnen das Kopftuch erlauben würde, würde er damit „unzulässigerweise für eine bestimmte Interpretation des Koran Partei ergreifen“.
Ates gehört auch zum Unterstützerkreis der Berliner „Initiative Pro Neutralitätsgesetz“. Deren Sprecher Michael Hammerbacher zeigte sich ebenfalls entsetzt über das Urteil. Man müsse nunmehr die Möglichkeiten eines Volksbegehrens zum Erhalt des Gesetzes in Berlin „sehr ernsthaft prüfen“, schrieb Hammerbacher am Donnerstagabend auf Facebook.
Auch die Vertreter von säkularen Gruppen in der SPD und in der Linken äußerten sich enttäuscht. Die Entscheidung sei ein „schwerer Fehler und Anlass zur größten Besorgnis um die Zukunft der religiösen und weltanschaulichen Neutralität des Staates“, so Roman Veressow, Bezirksverordneter der Linken in Berlin-Lichtenberg und Sprecher der AG Säkulare Linke.
Bei einer vollständigen Aufhebung des Gesetzes, wie es teilweise aus den Reihen der Grünen und Linken erwogen wird, wären „gravierende Auswirkungen auf die öffentlichen Schulen, Polizei und Justiz zu befürchten“. In all diesen Bereichen würden „religiöse Konflikte und schlimmstenfalls auch hochproblematische Weltanschauungen in verschiedenen Ausdrucksformen Einzug halten“. Berlins Bildungsstaatsekretärin Beate Stoffers (SPD) kündigte in der rbb-Abendschau an, man werde die Möglichkeit einer Verfassungsbeschwerde oder eine Berufung beim Europäischen Gerichtshof prüfen.
„Eine multireligiöse Stadt muss das aushalten“
Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) erklärte dagegen in der Sendung, er freue sich über das Urteil. Eine „multireligiöse Stadt wie Berlin“ müsse das offene Tragen von religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit und somit auch an Schulen „aushalten“. Es gehe darum, „was jemand im Kopf und nicht auf dem Kopf hat“.
(…) Vertreter eines aggressiv-fundamentalistischen Islams werden sich durch das Erfurter Urteil ausdrücklich ermuntert fühlen, den Kampf für die Durchsetzung ihrer Moral- und Herrschaftsvorstellungen fortzusetzen.
Rainer Balcerowiak | Nicht ohne mein Kopftuch | Cicero | 28.08.2020
https://www.cicero.de/innenpolitik/bundesarbeitsgericht-berliner-neutralitatsgesetz-kopftuch-spd-senat-gruene-linke-verfassungsbeschwerde
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August 31, 2020 um 3:01 pm
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Sehr geehrter Herr Dr. Lengerke,
bei der rituellen Zirkumzision – Sie schreiben Circumcision – reden wir über eine schwere Menschenrechtsverletzung. Wenn wir über die Beschneidung reden, geht es um alle Kinder, also auch die Mädchen, und Kind ist Mensch unter achtzehn Jahre. Wenn wir über die männliche Beschneidung reden, geht es um Jungen und Männer, nämlich um die lebenslangen schweren schädlichen Folgen der Zirkumzision.
Leider sprechen Sie – und spricht auch Gerd Herholz – über den eigenen Körper. Sinngemäß sagen Herholz und Sie: ich fühle mich ok, mein Körper ist prima, mein Penis ist prima. Gegen dieses positive Selbstbild möchte gewiss niemand etwas einwenden, aber um Ihr Sexualorgan geht es doch gar nicht.
Um die MGM und FGM geht es. Um Ihren Körper geht es nicht.
Dass es ein Orthopäde wagt, öffentlich die männliche Beschneidung, sowohl die rituelle als auch, siehe Herholz und Lichen sclerosus (LS), die medizinisch relativ indizierte Bescneidung pauschal als harmlos darzustellen: „ich kann die Harmlosigkeit der Circumcision bestätigen – und zwar sowohl hinsichtlich des Eingriffs selbst, als auch hinsichtlich Spätfolgen“, darf nicht unwidersprochen bleiben.
Warum verschweigen Sie, als ein gelernter Arzt, die anatomischen Fakten – Gefurchtes Band, Frenulares Delta, Frenulum – ebenso wie die negativen sexuellen Folgen der Zirkumzision, auch die partnerschaftlichen Folgen?
Die für das männliche sexuelle Erleben zentralen Körperteile des Genitals werden amputiert. Nicht die Eichel, sondern die männliche Vorhaut ist so sehr Quelle der Lust wie die Klitoris.
Kind ist Junge oder Mädchen. Warum weichen Sie dem Thema FGM aus? Noch die geringst invasive Form der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) muss verboten werden, weltweit, also auch FGM Typ Ia oder Typ IV. Eine Legalisierung beispielsweise der sogenannten milden Sunna (FGM Typ Ia oder IV nach der Klassifikation der WHO) ist zu verhindern. Der schafiitische Fiqh ebenso wie das schiitische Islamische Recht der Bohra (aller, nicht nur der Dawudi Bohra) unterscheidet hinsichtlich der religiösen Pflicht (wâdschib, farD) zum Beschneiden zwischen Junge und Mädchen nicht. Die Rechtsschule der Schafiiten ist vorherrschend in Malaysia, Indonesien, Dagestan, Kurdistan, Somalia, in Teilen Ägyptens. Überall dort ist der Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein besonders schwieriger.
Sehr geehrter Herr Dr. Lengerke, bitte beenden Sie Ihre Kampagne gegen die Wahrheit. Eine Beschneidung ohne schwere lebenslange Beschädigung, eine „Harmlosigkeit der Circumcision“ gibt es nicht.
Ob rituelle oder medizinisch relativ indizierte Beschneidung an Jungen oder Männern, es geht um eine Genitalverstümmelung, die sexualsensorisch einer FGM Typ Ib Klitoris(teil)amputation entspricht oder einer FGM Typ II Amputation der Schamlippen.
Im weltweit gebotenen Kampf gegen die FGM hätte nicht unwidersprochen zu bleiben, wenn jemand öffentlich sagt:
Und wenn denn nun religiöse Gemeinschaften partout nicht von der Beschneidung absehen wollen, warum dann nicht das Ritual reformieren und es in einem Alter durchführen, in dem eine junge Frau mündig genug wäre, den Akt und dessen Folgen souverän und eigenverantwortlich abzuschätzen?
Gerd Herholz: „Und wenn denn nun religiöse Gemeinschaften partout nicht von der Beschneidung absehen wollen, warum dann nicht das Ritual reformieren und sie in einem Alter durchführen, in dem ein junger Mann mündig genug wäre, den Akt und dessen Folgen souverän und eigenverantwortlich abzuschätzen?“
Antrag abgelehnt. Ob Junge oder Mädchen, Beschneidung ist niemals „neue Freiheit“.
Auch die medizinisch relativ indizierte Zirkumzision an einem Jungen – jahrzehntelange deutsche Scheindiagnose Phimose – oder einem Mann ist niemals „neue Freiheit“.
Mit freundlichen Grüßen
Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)
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Beschneidung, Beschneider und Beschnittene
Von: Gerd Herholz | hpd am 24.08.2020
https://hpd.de/artikel/beschneidung-beschneider-und-beschnittene-18389
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September 1, 2020 um 5:17 am
2002
Landgericht Osnabrück
Az. 2 O 3002/00
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Urteil Landgericht Osnabrück vom 21.08.2002
(…) Der am xx.06.1993 geborene Kläger (…)
Am xx.11.1999 untersuchte in der Klinik (…) die dort tätige Zeugin Dr. (…) den Kläger und stellte eine deutlich rüsselförmig verlängerte und enge Vorhaut (…) [ Kind ist 6 – sechseinhalb – Jahre alt ]
die Durchführung einer semiradikalen Circumcision (…)
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Diagnose: Phimose [ wohl der anatomische Normalbefund ]
Vorgesehene Maßnahmen: Circumcision (Vorhautbeschneidung)
semiradikal, sparsam!!
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(…) Medizinstudent im praktischen Jahr, und der Zeuge Dr. (…)
[ die beiden Beschneider ]
Der Kläger wirft den Beklagten Behandlungs- und einen Aufklärungsfehler vor. Dazu behauptet er, dass die Operation vom xx.11.1999 nicht medizinisch indiziert gewesen sei. Bei kleinen Kindern sei die Vorhaut nämlich physiologisch noch eng und das Vorhautblatt mit der Eicheloberfläche verwachsen, so dass die Vorhaut sich normalerweise nicht zurückstreifen lasse. Bis zur Pubertät lösten sich in der Regel diese Vorhautsynechien spontan und vollständig und das Präputium erweitere sich derart, dass es sich ohne Schwierigkeiten über die Eichel zurückstreifen lasse.
(…) Dazu behauptet er, seine Eltern hätten zwar eine Einwilligungserklärung unterzeichnet, doch seien sie nicht darüber aufgeklärt worden, dass eine Phimose bei Kleinkindern physiologisch sei und sich in der Regel bis zur Pubertät von alleine löse. (…) Des weiteren seien sie nicht darauf hingewiesen worden, dass die Operation durch einen Medizinstudenten durchgeführt werden sollte. (…)
Die Beklagten beantragen, die Klage abzuweisen. Die Beklagten behaupten, dass die bei dem Kläger am 23.11.1999 durchgeführte Operation medizinisch indiziert gewesen sei. Da die Vorhaut des Klägers deutlich rüsselförmig verlängert und eng gewesen sei, sei eine andere Lösung als eine Operation zur Beseitigung der Beschwerden nicht gegeben gewesen. Es habe keine Aussicht bestanden, dass jemals die Vorhaut über die Eichel hätte zurückgezogen werden können. Die Vorhautverengung führe dazu, dass bei jedem Wasserlassen Urin gewaltsam in den überschüssigen Vorhautsack gepresst werde und dieser Vorhautsack sich ballonartig aufweite. Eine derartig feuchte Kammer und die Unmöglichkeit zur ausreichenden Reinigung würden eine ständige erhebliche Gefahr für Infektionen darstellen. Werde der Zustand belassen, komme es zu einer Balanitis sowie einer Verklebung der Vorhaut mit der Eichel. Im übrigen habe selbst der den Kläger überweisende Kinderarzt die Diagnose einer Phimose gestellt, was durch die Behandlungsunterlagen des Kinderarztes dokumentiert werde.
Quelle bei: Fachanwältin Dr. iur. Marion Rosenke
Klicke, um auf Urteil-LG-Osnabrueck_2002-08-21.pdf zuzugreifen
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[ Aus den Krankenakten ]
1983
(…)
OP-Diagnose: Fimose
OP-Verfahren Palliative Circumcision
(…)
Circumcision Palliativ
(…)
Krankenhaus (…) Urologische Klinik
OPERATIONSBERICHT
Diagnose: Phimose
Operation: palliative Circumcision
am xx.07.1983
Klicke, um auf Krankenunterlagen.pdf zuzugreifen
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Dr. Rosenke, Fachanwältin für Medizinrecht aus Halle (Kreis Gütersloh): »Mein Mandant empfindet die Beschneidung als Verstümmelung, unter der er seit annähernd 30 Jahren leidet. Dass der Eingriff offenbar völlig überflüssig war, weiß er aber erst seit kurzem. Deshalb führen wir den Rechtsstreit erst jetzt.« Der Bielefelder, der sich für das Aussehen seines Geschlechtsteils schämt und dessen Funktion erheblich eingeschränkt sieht, ist seit einem Jahr bei einer Psychologin in Therapie. Die Expertin riet ihm, sich die Krankenakte von 1983 zu besorgen, um das Trauma aufzuarbeiten. Doch der Inhalt der Patientenakte bewirkte das Gegenteil. Dr. Rosenke: »Aus den Aufzeichnungen ergibt sich, dass der Junge im Alter von sieben Jahren beschnitten wurde, obwohl er überhaupt keine Beschwerden hatte.«
Erwähnt sei lediglich, dass er als Vierjähriger einmal eine Entzündung gehabt habe – mehr nicht. Die Operation selbst wird in den Unterlagen des Krankenhauses an mehreren Stellen als »Palliative Beschneidung« bezeichnet.
»So etwas gibt es aber überhaupt nicht«, sagt Dr. Wolfgang Bühmann aus Westerland, der Sprecher des Berufsverbandes der Deutschen Urologen. Rechtsanwältin Dr. Rosenke: »Ich habe die Klinik gefragt, was mit palliativer Beschneidung gemeint gewesen sein könnte, aber keine Antwort erhalten.«
Quelle: Westfalenblatt, 28./29.07.2012 / Kanzlei Dr. Rosenke
https://www.dr-rosenke.de/presse/klage-wegen-beschneidung.html
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September 1, 2020 um 2:48 pm
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Ein Intaktivist kennt keine harmlose Genitalverstümmelung
Zwar grübelt der Orthopäde aus Osnabrück mittlerweile über diskussionswürdige, mindestens subjektive „Defizite“ beim Mann durch die erlittene Zirkumzision, doch beschwört Dr. Jochen Lengerke weiterhin eine angebliche Schadenfreiheit und Schadenslosigkeit (Lengerke: „Harmlosigkeit“) jeder männlichen Beschneidung.
Die aus seiner Sicht völlig ungeeignete intaktivistische Rhetorik stellt der Arzt an den Pranger, denn als Humanist oder Religionskritiker anders als er es vormacht gegen die rituelle Beschneidung zu argumentieren, sei dümmliches und zugleich schädliches Tun, „Bärendienst“.
Und überhaupt, was soll das Geschwätz über die Beschneidung, auch beschnittene Sexualorgane „funktionieren einwandfrei“, wie der Beschneidungsverharmloser und Arzt zackig beteuert.
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Der Kampf des Dr. Lengerke für die „Harmlosigkeit“ der Zirkumzision
24.08.2020 – Dr. Lengerke: „Auch ich kann die Harmlosigkeit der Circumcision bestätigen (…) Das zu leugnen, tut der humanistischen Sache einen Bärendienst.“
01.09.2020 – Dr. Lengerke: „Ich schrieb in meinem ersten Kommentar, dass das Leugnen der Harmlosigkeit der Circumcision der humanistischen Sache einen Bärendienst tut.“
Die Leser von hpd sind gespannt, ob Dr. Lengerke seine Sicht auf das Thema „Defizite durch die Circumcision beim Mann“ noch genauer erläutern wird.
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Dr. Jochen Lengerke am 24. August 2020 – 13:25
(…) Auch ich kann die Harmlosigkeit der Circumcision bestätigen – und zwar sowohl hinsichtlich des Eingriffs selbst, als auch hinsichtlich Spätfolgen. Das zu leugnen, tut der humanistischen Sache einen Bärendienst. (…)
https://hpd.de/comment/65096#comment-65096
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Die Hummel fliegt pardon die maskulinen beschnittenen Geschlechtsteile, meldet der Arzt gehorsamst, „funktionieren einwandfrei“. Beschneidung sei gleichbedeutend mit Harmlosigkeit, wer das anders sieht, leiste der „humanistischen Sache“ (was alles darf „humanistisch“ sein, ist auch der berüchtigte reale Humanismus der menschenfeindlichen DDR gemeint?) einen „Bärendienst“. Die kompromisslos intaktivistische Haltung des die anatomischen Fakten und die gegebene Vergleichbarkeit mit der FGM nennenden Sozialarbeiters darf lächerlich gemacht werden:
„Ein wenig erinnert mich das an das Statement von Physikern, die vor Jahren anhand ihrer profunden Kenntnisse festgestellt haben, dass eine Hummel nicht fliegen kann.“
Dr. Jochen Lengerke am 28. August 2020 – 18:28
https://hpd.de/comment/65207#comment-65207
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Dr. Jochen Lengerke am 1. September 2020 – 8:16
Ich schrieb in meinem ersten Kommentar, dass das Leugnen der Harmlosigkeit der Circumcision der humanistischen Sache einen Bärendienst tut. Leider wird das von Ihnen, sehr geehrter Herr von Roy, nicht verstanden.
Darum diese Hilfestellung:
Versuchen Sie, sich in die Position eines religiös motivieren Befürworters der Circumcision zu versetzen. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass die Argumentation des Nervenenden-Zählers falsch ist. Im Bestreben, die kultische Beschneidung zu rechtfertigen, wird er diese falsche Argumentation nutzen, um seine, nämlich die religiöse, zu stützen.
Gewiss: Diese Rechtfertigung ist falsch, wird aber mit hinreichender Sicherheit angebracht werden. Auf diesen Denkfehler wollte der Autor, Herr Herholz, hinweisen – und ich habe ihn darin bestätigt.
Darum noch einmal: Es gibt zahlreiche fundierte Gründe, die religiös motivierte Beschneidung abzulehnen. Defizite durch die Circumcision beim Mann gehören, wie den allermeisten Betroffenen offensichtlich, nicht dazu.
https://hpd.de/comment/65263#comment-65263
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„Defizite durch die Circumcision beim Mann“, Dr. Lengerke warnt dringend vor dem Reden über „Defizite“. Synonym für „Defizite“ sind beispielsweise: Schäden, Unzulänglichkeiten, Mängel, Mankos, Verluste, Schwächen, Nachteile … und genau darüber redet der weltweite Intaktivismus.
https://synonyme.woxikon.de/synonyme/defizite.php
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September 1, 2020 um 5:34 pm
Der Verfasser von Beschneidung, Beschneider und Beschnittene: „Ich könnte also Zeugnis ablegen für die Harmlosigkeit von Beschneidungen.“
Gerd Herholz kann wissen: „Harmlosigkeit von Beschneidungen“ gibt es nicht, einerlei ob es um Mädchen oder Frauen geht oder um Jungen oder Männer.
Nicht zu vernachlässigen ist von uns stets die psychische Ebene. Denn was muss das einer Beschneidungskultur (FGM oder MGM) unterworfene Kind denken: Unbeschnitten gehöre ich nicht zu den ehrbaren Erwachsenen, unbeschnitten darf ich nicht heiraten, unbeschnitten bin ich unrein und verachtenswert, unbeschnitten werde ich von meinen Eltern oder Großeltern nicht geliebt, selbst Gott ist vielleicht sehr zornig auf Unbeschnittene, auf Beschneidungsgegner und deren Helfershelfer.
Noch ein bisschen Anatomie.
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Der Tastsinn beinhaltet die drei Qualitäten Druck, Berührung und Vibration.
https://www.amboss.com/de/wissen/Taktiles_System
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Das Meissner-Tastkörperchen reagiert empfindlich auf Berührung. … Merkel-Zellen sind einfache Tast-Rezeptoren, die sich in der Oberhaut befinden. … Das Ruffini-Körperchen befindet sich im tieferen Bereich der Lederhaut. … Das Vater-Pacini-Körperchen befindet sich im Unterhautfettgewebe, aber auch in inneren Organen, Muskeln und Gelenken. Die 1 bis 4 mm große Kapsel, ist wie eine Zwiebel aufgebaut und enthält bis zu 60 Schichten sehr flacher Epithelzellen. … reagiert das Vater-Pacini-Körperchen besonders empfindlich auf Vibration, weil sich dabei ständig die Richtung und die Geschwindigkeit des Reizes ändert.
http://www.medizinfo.de/hautundhaar/anatomie/rezeptor.htm
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Die Vorhaut ist reich an spezialisierten Nervenendigungen und spezialisiertem erogenem Gewebe. Diese spezialisierten Nervenendigungen umfassen (Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Merkel-Zellen), die bereits leichteste Berührungs- und Temperaturreize detektieren können.
Im Gegensatz zur Vorhaut besitzt die Glans penis fast ausschließlich nicht-spezialisierte, freie Nervenendigungen (sogenannte Nozizeptoren), die nur grobe Reize wie etwa starken Druck oder hohe Temperatureize detektieren können, die vom Gehirn als Schmerzen wahrgenommenen werden.
Cold und Taylor, welche die Innervation des Präputiums des Penis ausführlich untersuchten, erklärten:
„Die Glans penis ist vorwiegend durch freie Nervenendigungen innerviert und besitzt hauptsächlich nur protopathische Sensibilität. Protopathische Sensibiltät bezieht sich auf gröberen, schlecht lokalisierten Empfindungen (einschließlich Schmerz, einige Temperaturempfindungen und bestimmte Wahrnehmungen von mechanischem Kontakt). In der Glans penis sind nur wenig [spezialisierte Nervenendigungen] vorhanden, und diese finden sich hauptsächlich entlang des Eichelkranzes und des Frenulums. Im Gegensatz dazu hat das gefurchte Band der männlichen Vorhaut an der mukokutanen Grenze eine hohe Konzentration an [spezialisierte Nervenendigungen].“
https://flexikon.doccheck.com/de/Pr%C3%A4putium
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Harm and physical effects of circumcision
Dr John Warren
https://www.circinfo.org/Warren.html
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Foreskin Sexual Function/Circumcision Sexual Dysfunction
The human foreskin is highly innervated and vascularized sensitive erogenous tissue. It plays an important role in normal human sexual response and is necessary for normal copulatory behavior. An understanding of this role is now emerging in the scientific literature. Removal of the foreskin (circumcision) interferes with normal sexual function.
http://www.cirp.org/library/sex_function/
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Circumcising cuts off the best part…
Sorrells et al tested 159 normal volunteers, 91 of whom were circumcised and 68 intact. Standardized neurological touch-sensitivity instruments (calibrated filaments) were usedon 17 different points on the intact penises and 11 points on the circumcised penises.
Klicke, um auf sorrellsvsmandj-poster.pdf zuzugreifen
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The Frenular Delta · A New Preputial Structure · Ken McGrath
http://www.cirp.org/library/anatomy/mcgrath1/
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McGrath K. (2001) The Frenular Delta. In: Denniston G.C., Hodges F.M., Milos M.F. (eds) Understanding Circumcision. Springer, Boston, MA. doi.org/10.1007/978-1-4757-3351-8_11
https://doi.org/10.1007/978-1-4757-3351-8_11
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-1-4757-3351-8_11
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The Foreskin, Circumcision and Sexuality
https://www.circumstitions.com/Sexuality.html
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Fine‐touch pressure thresholds in the adult penis
Morris L. Sorrells, James L. Snyder, Mark D. Reiss, Christopher Eden, Marilyn F. Milos, Norma Wilcox, Robert S. Van Howe
First published: 19 March 2007
Circumcision ablates the most sensitive parts of the penis.
https://bjui-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1464-410X.2006.06685.x
September 1, 2020 um 11:50 pm
Female Genital Mutilation wurde 1990 vom Inter-African Committee on Traditional Practices Affecting the Health of Women and Children (IAC) als Begriff für alle afrikanischen und internationalen Partnerkomitees übernommen. Auf seiner sechsten Generalversammlung im April 2005 veröffentlichte das IAC in Mali die „Bamako-Deklaration on the Terminology FGM“. Das IAC kritisierte darin die Verwendung der Sammelbezeichnung Female Genital Cutting (FGC) durch einige UN-Organisationen, die dahingehend von „besonderen Lobby-Gruppen“, hauptsächlich aus westlichen Ländern stammend, beeinflusst worden seien. Die Mitglieder des IAC sehen in der Verwendung alternativer Bezeichnungen – genannt werden „Female Circumcision“, „Female Genital Alteration“, „Female Genital Excision“, „Female Genital Surgery“ und „Female Genital Cutting“ – eine politisch motivierte Abkehr von der Sprachregelung „Female Genital Mutilation“, die eindeutig Stellung beziehe. Sie bekräftigten die Forderung, den Begriff „Female Genital Mutilation“ (FGM) beizubehalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weibliche_Genitalverst%C3%BCmmelung
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DECLARATION: on the Terminology FGM; 6th IAC General Assembly, 4 – 7 April, Bamako
06 April 2005
The sixth General Assembly of the Inter-African Committee on Traditional Practices (IAC) was held in Bamako, Mali from the 4th to the 7th of April 2005.
(…)
The issue of terminology came up as an issue of concern in the 6th General Assembly. It was observed that there have been attempts to dilute the terminology Female Genital Mutilation (FGM) and replace it with the following: “Female Circumcision”, „Female Genital Alteration”, „Female Genital Excision“, „Female Genital Surgery“, and more recently “Female Genital Cutting“ (FGC).
The term Female Genital Cutting (FGC) does not reflect the accurate extent of harm and mutilation caused by all types of FGM. This terminology has been adopted by some UN specialized agencies and bi-lateral donors who have been influenced by specific lobby groups largely based in western countries.
We note that these changes trivialize the nature of female genital mutilation and the suffering of African women and girls. We also note that these changes have been made without consultation and override the consensus reached by African women in the front line of the campaign as well as the voices of millions of African girls and women who suffer in silence.
We want the world to know that in 1990 African women directly at the forefront of the campaign adopted the term FGM at the IAC General Assembly in Addis Ababa, Ethiopia. They took this brave step to confront the issue head on with their practicing communities. Because:
1. Other terms created confusion in the minds of the people on the nature and gravity of the practice.
2. They recognized that the campaign would be a long-term struggle and the process of changing the mentality and behaviours of African people would be extremely painful
(…)
The term FGM is not judgmental. It is instead a medical term that reflects what is done to the genitalia of girls and women. It is a cultural reality. Mutilation is the removal of healthy tissue. The fact that the term makes some people uneasy is no justification for its abandonment.
Klicke, um auf Bamako-Declaration.pdf zuzugreifen
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September 2, 2020 um 1:32 am
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رياض سطوف
Riyāḍ Saṭṭūf
Riad Sattouf
À l’âge de huit ans, dans son village de Ter Maaleh en Syrie, le jeune Sattouf s’amuse avec ses cousins à jouer à Conan le barbare et “ à faire pipi côte à côte dans les champs „. Un jour, ses cousins se moquent de son “ zobi en forme de trompe „. “ Tiens ouais, vous, c’est des champignons. “
https://livre.fnac.com/a1487256/Riad-Sattouf-Ma-circoncision
Weil sein Penis nicht wie ein Champignon aussieht, wird der achtjährige Riad von seinen älteren Cousins ausgelacht. Der Junge wächst fortan in einem Gefühl der Verunsicherung und Angst auf, bedingt nicht zuletzt durch die mangelnde Aufklärung über Sinn und Zweck der Beschneidung. Die Belohnung in Form des heiß ersehnten Spielzeugroboters vor Augen stellt sich Riad schließlich mutig der Operation…
https://www.reprodukt.com/Produkt/humor/meine-beschneidung/
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Sattouf: „Der Sensibilitätsverlust, den eine Beschneidung für den Mann mit sich bringt, sollte endlich zur Sprache kommen“
Riad Sattouf: Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Tag und es ist wirklich keine schöne Erinnerung. Ich war damals acht Jahre alt und wurde in einem syrischen Dorf, in dem ich damals mit meiner Familie lebte, ohne besondere hygienische Vorkehrungen beschnitten. Es war eine traumatische und äußerst brutale Erfahrung: Eine Gruppe Männer umzingelte mich und ein weiterer Mann schnitt mir mit einem Rasiermesser ein Stück meines Penis ab. Es war völlig offensichtlich, dass ich das nicht wollte – ich versuchte mich zu wehren –, aber das hat mir nichts genutzt. Heute kann ich zwar ein wenig darüber schmunzeln, aber damals war das für mich der absolute Horror. (…)
Meine Familie hat eigentlich gar nicht richtig mit mir darüber gesprochen. Ich wurde beschnitten, weil einfach jeder Mann in meinem Dorf in Syrien beschnitten war. Das wurde nicht infrage gestellt. (…)
Ich finde es richtig, dass nur ein Erwachsener über die Integrität seines Körpers entscheiden darf. (…)
Ich denke, man muss die Menschen aufklären. Ihnen sagen, was alles gegen diese medizinisch nicht notwendigen, religiös motivierten Beschneidungen spricht – und man muss auch die Schmerzen thematisieren, die so ein Eingriff mit sich bringen kann. Nur so kann dieser symbolische Kastrationsakt hinterfragt werden. Der Sensibilitätsverlust, den eine Beschneidung für den Mann mit sich bringt, sollte endlich zur Sprache kommen. Nur so kann sich etwas in den Köpfen bewegen. (…)
„Meine Beschneidung war der Horror“, Weser-Kurier, 26.07.2012.
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-kultur_artikel,-Meine-Beschneidung-war-der-Horror-_arid,216570.html
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September 2, 2020 um 3:40 pm
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Nein zur Verharmlosung der Zirkumzision, keine medizinisch unnötige Genitaloperation auch auf Wunsch des Mädchens oder des Jungen
Sommer 2020, Gerd Herholz zeigt Phantasie und will künftig die Beschneidung „in einem Alter durchführen, in dem ein junger Mann mündig genug wäre, den Akt und dessen Folgen souverän und eigenverantwortlich abzuschätzen“.
Er sollte bedenken, dass eine deutsche Befragung des älteren Jungen wegen einer Beschneidung auf Wunsch dieses Minderjährigen organisatorisch wie juristisch diversen Normen und Standards unterliegt, beispielsweise im BGB § 630d Einwilligung, § 630e Aufklärungspflichten, § 1631d Beschneidung des männlichen Kindes, im StGB § 226a Verstümmelung weiblicher Genitalien.
Die beiden letztgenannten Paragraphen wird man möglicherweise bald geschlechtsneutral neuformulieren, statt, wie geboten, den verfassungswidrigen § 1631d BGB ersatzlos zu streichen und durch einen überarbeiteten StGB § 226a unzweideutig auch die FGM Typ Ia Klitorisvorhautamputation sowie jegliche FGm Typ IV zu untersagen. Mit der Istanbul-Konvention, Convention on preventing and combating violence against women and domestic violence, sind FGM Typ Ia und FGM Typ IV gestattet, der dortige Artikel 38 Verstümmelung weiblicher Genitalien schützt lediglich Schamlippen und Klitoris, von Klitorisvorhaut oder von rituellem Einschnitt oder Nadelstich ist nicht die Rede.
Der immense und irreparable Schaden jeder Zirkumzision ist, wie Sorrels et al. (2007) und Frisch et al. (2011) doch wohl belegen, für jeden Arzt Grund genug, eine medizinisch unnötige Beschneidung abzulehnen, weshalb auch die Genfer Deklaration des Weltärztebundes nicht dazu herangezogen werden kann, eine solche, durch einen Jugendlichen gewünschte Amputation am Genital zu rechtfertigen. Eine angebliche pauschale Schadenfreiheit und Schadenslosigkeit („Harmlosigkeit“) der Zirkumzision würde allerdings den guten ärztlichen Standard des Primum non nocere aushebeln, Vorhautabschneiden wäre dann so harmlos wie Haareschneiden.
Obwohl die Leitlinien für Ärzte rechtlich nicht bindend sind und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung haben, setzt auch die S2k Leitlinie Phimose und Paraphimose Stand 15.09.2017 einen wichtigen Standard:
Gemäß der S2k Phimose und Paraphimose verbieten sich Beschneidungen auf Elternwunsch ebenso wie Beschneidungen auf Kindeswunsch, zumal von jedem Leser der Leitlinie auch das Ausmaß einer Schädigung durch die unnötige Zirkumzision erschlossen werden werden kann:
Im diesem Monat September 2020 ist die nächste Überprüfung dieser Leitlinie zur Zirkumzision geplant, die 1999 erstellt worden war und zuletzt 2017 überarbeitet wurde. Bleibt zu hoffen, dass in diesen Tagen kein verbissener Verharmloser der Beschneidung mitprüfen darf, faktenfern wie jener Orthopäde aus Osnabrück:
Nicht die Eichel, die männliche Vorhaut ist so sehr Quelle der Lust wie die Klitoris, doch Gerd Herholz kann wissen, dass es bei einer Beschneidung auf Kindeswunsch nicht lediglich um diese – objektiv gegebene, in diesen Tagen auf hpd durch ihn ebenso wie durch Dr. L. verleugnete? – Dimension drastisch verringerter Sexualsensorik gehen würde.
Die stets einer FGM Typ Ib oder II entsprechende Zirkumzision ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, die in der kulturellen Moderne der einen, unteilbaren Menschheit keinen Platz hat.
Das Beispiel der Xhosa – das Ritual Ulwaluko – verdeutlicht uns, dass auch 15 oder 16 Jahre alte Jungen nicht fähig sind, sich dem hohen Konformitätsdruck zum Beschnittensein zu widersetzen. „Ndiyindoda!“, hatte der 16 Jahre alte Xhosa Nelson Mandela zu rufen: „I`m a man!“
Wer gegen FGM arbeitet, sollte vom Mau Mau Aufstand wissen und auch ein noch so antikolonial fühlendes Mädchen nicht rufen lassen: „Ngaitana – I will circumcize myself“, auch wenn nur die ggf. kindliche Wunsch-FGM hundertprozentige genitale Selbstbestimmung ist, genital autonomy.
Machen wir uns nichts vor, die beschneidungskulturell aufwachsenden Jungen im Stadtviertel würden, sobald sie ihren Beschneidungswunsch vor einem Jugendgericht oder Jugendamt oder Arzt äußern dürfen, einander unter Druck setzen: Du willst dich nicht beschneiden, hast du Angst oder was, bist du schwul oder was? Etliche Männer würden die Beschneidungsverweigerer verhöhnen: Habt ihr keine Ehre oder was? Die Älteren oder jüngeren Religiösen würden den Zorn des Himmels befürchten.
Es ginge also nicht nur um die gemindert penile Sensorik und auch Funktion (die doppelschichtige Vorhaut lässt die Schafthaut des Penis vor und zurück über den Penisschaft zu gleiten, die Zirkumzision ändert die Mechanik des Koitus mit spürbaren Folgen auch für die Geschlechtspartnerin), die durchaus häufigen Komplikationen der Operation sind nicht zu vergessen.
Es geht sofort auch um Religionspflicht und Religionsrecht, um Ansehen oder Ansehensverlust in der Community.
Die äthiopischen Christen beschneiden seit 2000 Jahren, die koptischen seit 1000 Jahren. Selbst eine vor wenigen Jahrzehnten gegründete kleine afrikanische Kirche hat das Beschneidungsritual an Jungen in ihr Verständnis von Frömmigkeit und Wohlverhalten integriert. In den USA ist seit mehreren Generationen die Beschneidung beinahe kulturell verankert zu nennen, zum Glück für alle amerikanischen Kinder sinkt die Quote – das Verdienst der dortigen mutigen Intaktivisten.
Gerd Herholz weiß, dass das deutsche Recht zwischen Junge und Mädchen nicht unterscheiden kann. Weltweit stehen Entscheidungen zur islamischen FGM sehr zeitnah bevor – in Indien, in Kenia, in den USA.
Leider gibt es genügend Wegbereiter des Chitan al-inath (sunat perempuan) in der BRD, um Karl-Peter Ringel und Kathrin Meyer zu nennen, allen voran sicherlich Tatjana Hörnle, Gutachterin zum 70. djt. Zu nennen sind gewisse „rein symbolische Bagatellverletzungen“, die der Trierer Strafrechtsprofessor Prof. Dr. Mark Alexander Zöller offensichtlich straffrei gestellt wissen will (Die Strafbarkeit der Genitalverstümmelung als Gesetzessymbolik? In: Festschrift für Bernd Schünemann zum 70. Geburtstag am 1. November 2014; Mitherhausgeberin: Tatjana Hörnle).
Gerd Herholz sollte weitere mögliche Folgen seines Vorschlags souverän initiierter Beschneidung auf Kindeswunsch (Kind als Mensch unter 18 Jahre) berücksichtigen: „Ach Junge, vertraust du uns nicht, liebst du uns nicht mehr?“, das würden die Eltern denken oder tatsächlich fragen.
Die Bundesrepublik befragt die Bürgerinnen oder Bürger – noch – nicht nach ihrer Glaubensstrenge. Und das ist auch gut so, Deutschland braucht keinen Frömmigkeits-TÜV.
Eine weitere mögliche Folge der berüchtigten Genitalautonomie englisch genital autonomy ist zu bedenken. Wir werden einem 16 Jahre alten Mädchen nicht die Einwilligung in ihre FGM Typ Ib Klitoris(teil)amputation oder FGM Typ II Schamlippen(teil)amputation erlauben können und der – angeblich – so sehr ausgereiften und Genitalautonomen zugleich verbieten können, im Bordell zu arbeiten, wenn sie dieses möchte.
Das deutsche, mühselig genug durchgesetzte grundsätzliche Verbot einer Heirat unter 18 Jahren wird kaum zu erhalten sein, wenn 13 oder 14 oder 15 oder 16 Jahre alte Jungen oder Mädchen bestimmen dürfen, wieviel von ihrem Genital amputiert werden darf.
FGM, MGM … circumcision and Gillick competence. Diese weitere Rechtsfolge droht und ist zu bedenken, das irgendwie gillickkompetente Kind darf dann, zum Beschnittenwerden, in eine Handlung mit einem Erwachsenen (Mensch über 18 Jahre) einwilligen, die mit Sexualität und sexuellen Tabus sehr viel zu tun hat. Eine dem Kind oder Jugendlichen zugebilligte pauschale Genital Autonomy jedoch wird das Paradies sein für Pädosexuelle und ihre Supporter.
Edward von Roy
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Q u e l l e n
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S2k Leitlinie „Phimose und Paraphimose“ · Stand 15.09.2017 · Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) · Projektleitung: Prof. Dr. med. Dr. h. c. Maximilian Stehr
(Erstellungsdatum: 03/1999, Überarbeitung von: 09/2017, Nächste Überprüfung geplant: 09/2020.)
Klicke, um auf 006-052l_S2k_Phimose-Paraphimose_2017-12_01.pdf zuzugreifen
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Cold, Taylor 1999
C.J. COLD and J.R. TAYLOR · The prepuce · British Journal of Urology, Volume 83, Suppl. 1: Pages 34-44, January 1999
The prepuce is primary, erogenous tissue necessary for normal sexual function. The complex interaction between the protopathic sensitivity of the corpuscular receptor-deficient glans penis and the corpuscular receptor-rich ridged band of the male prepuce [is required for normal copulatory behaviour. (…) Clearly, amputation of the prepuce causes changes in sexual behaviour in human males and females.
Surgical amputation of the prepuce removes many of the fine-touch corpuscular receptors from the penis and clitoris. In males, circumcision is essentially a partial penile mucosectomy. The residual exposed glans mucosa becomes abnormally keratinized with an increase in the number of cell layers in glanular mucosal epithelium. The urethral meatus is exposed and prone to irritation. Meatal stenosis can be a complication after circumcision. During circumcision, the frenular artery may also be ablated, depriving the anterior urethra of its major blood supply. The combined effect of urethral ischaemia and irritation results in the development of meatal stenosis in 5-10% of circumcised males. (…)
During circumcision, most of the penile dartos muscle is removed; all that remains is a few bundles of muscle at the circumcision scar. (…)
The prepuce is a specialized, specific erogenous tissue in both males and females. Therefore, surgical excision should be restricted to lesions that are unresponsive to medical therapy, such as lichen sclerosis of the penis (balanitis xerotica obliterans) or vulva, which is unresponsive to other therapies (e.g. topical clobetasol, intralesional corticosteroids, topical testosterone propionate ointment, etretinate, and carbon dioxide or laser vaporization). Preputial plasty should be considered in place of circumcision whenever possible, so as to preserve the corpuscular sensory receptors, dartos muscle, penile mucosa and complete function of the penis, while avoiding abnormal exposure and keratinization of the glans penis. Although some cultures celebrate the abnormal anatomy caused by circumcision, many women and men have reported this abnormal penile/clitoral exposure to be uncomfortable. The male prepuce contains the vast majority of the penile dartos muscle that cannot be regenerated after circumcision. The preputial mucosa and outer epithelium provides adequate epithelial coverage of the erect penis. (…)
http://www.cirp.org/library/anatomy/cold-taylor/
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Xhosa
Ulwaluko
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The role of Ulwaluko in the construction of masculinity in men at the University of the Western Cape
Tapiwa C. Magodyo (2013)
Klicke, um auf 58915151.pdf zuzugreifen
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Ulwaluko kwa Xhosa: young Xhosa men’s lived experiences in the context of traditional male initiation
Anele Siswana (2016)
Klicke, um auf 145055282.pdf zuzugreifen
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Traditional Circumcision and Initiation into Manhood (ulwaluko) is an ancient initiation ritual practiced by the amaXhosa. The ritual is traditionally intended as a teaching institution to prepare boys for the responsibilities of manhood. The principles that lie at the very core of the ritual are respect for self (including self control and integrity), respect for family (not to bring shame to them), and respect for community (to protect them from harm).
During the ritual process the traditional surgeon (ingcibi) severs the foreskin using a spear, which is subsequently attached to the initiate’s blanket. The period of seclusion that follows lasts about one month and is divided into two phases. During the first eight days the initiates are confined to an hut (bhoma) and the use of certain foods is restricted. This phase culminates in the ukosiswa rite during which food taboos are released. The event marks the transition to the second phase that lasts a further two to three weeks. The termination of the period of seclusion commences when the boys are urged to race down to the river to wash themselves. The hut and the initiates‘ possessions are burnt. Each initiate receives a new blanket and is now called ‚amakwala‘ (new man).
https://ulwaluko.co.za/Intro.html
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(…) Dutch doctor Dingeman Rijken set up the webpage ulwaluko.co.za after scores of boys and young men died last year when the initiation ceremony into manhood went wrong. But critics say it betrays their culture and should have been handled differently.
“That website must be shut down with immediate effect,” said Nkululeko Nxesi from the local Community Development Foundation of South Africa (Codefsa).
“He (Rijken) should respect the cultural principles and processes of this nation,” Nxesi told AFP.
Traditional chief Patekile Holomisa echoed his sentiments.
“We condemn the exposure of this ritual to people who do not (follow) it. Women should not see what happens at initiations,” Holomisa, a former leader of the Congress of Traditional Leaders of South Africa told AFP.
By mid-2013, more than 50 boys and young men had died from infection, exhaustion and dehydration during the weeks-long initiation ceremony in the bush, while over 300 were taken to hospital, according to official figures. (…)
South Africa’s Film and Publications Board (FPB) restricted the website for people under the age of 13 following a complaint by Codefsa because of “material which may be very disturbing and harmful to children”.
It, however, found that despite the shocking photos “it is a bona fide scientific publication with great educative value”, the FPB told AFP in an email.
“The website highlights the malice that bedevils this rich cultural practice. It does not condemn this rich cultural practice, but makes a clear plea for it to be regulated so that the deaths do not occur.” (…)
Graphic circumcision website irks critics · IOL (Independent Online, South Africa) · 28.01.2014
https://www.iol.co.za/news/south-africa/graphic-circumcision-website-irks-critics-1637762
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(…) However, recent research on ulwaluko paints a disturbing picture which betrays the intentions of ulwaluko as suggested by Burns Ncamashe and Masilo.
Some of the teachings have been nothing short of criminality, promotion of alcohol and drug misuse or abuse, as well as promotion of gender-based violence, especially sexual violence against women.
When young men complete ulwaluko they are pressured to have sex to test whether their newly circumcised penises “work” properly or not.
Some of them bet with their peers on who will have sex first.
Usually, some of the new men rush into having sex while they have not healed fully.
Furthermore, there seems to be widespread anxiety among initiates that after successful completion of ulwaluko they have isinyama (extreme bad luck) which must be cleansed by sleeping with a “random woman of a lesser value”.
Initiates are taught, wrongly, that their post-initiation first sexual encounter should not be with their significant lover as that would bring bad luck into their relationship and cause it to not last longer.
The risks of HIV and other sexually transmitted illnesses cannot be overemphised.
Initiates are also taught how to spot and identify “fake” men, that is, men who may have gone to hospital or used western instead of traditional medicine in dressing their wounds.
Those found to not be “authentic” or “real” men usually become victims of ridicule, psychological abuse, societal rejection, and sometimes are beaten, stabbed or shot. (…)
Mthetho Tshemese · Becoming men or dying in killing fields? · IOL · 30.03.2014
https://www.iol.co.za/sundayindependent/becoming-men-or-dying-in-killing-fields-1668240
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Sorrels et al. (2007)
Fine‐touch pressure thresholds in the adult penis
Morris L. Sorrells, James L. Snyder, Mark D. Reiss, Christopher Eden, Marilyn F. Milos, Norma Wilcox, Robert S. Van Howe
https://bjui-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1464-410X.2006.06685.x
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Frisch et al. (2011)
Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark
Morten Frisch, Morten Lindholm, Morten Grønbæk
Conclusions Circumcision was associated with frequent orgasm difficulties in Danish men and with a range of frequent sexual difficulties in women, notably orgasm difficulties, dyspareunia and a sense of incomplete sexual needs fulfilment.
https://academic.oup.com/ije/article/40/5/1367/658163
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Gerd Herholz · Beschneidung, Beschneider und Beschnittene · hpd · 24.08.2020
https://hpd.de/artikel/beschneidung-beschneider-und-beschnittene-18389
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September 2, 2020 um 4:16 pm
Noch zur Zirkumzision im Christentum.
церковь в Кении под названием Nomiya или «миссия , которую я получил»
eine Kirche in Kenia namens Nomiya, „eine Mission, die ich erhalten habe“
https://ru.qwe.wiki/wiki/Luo_people_(Kenya)
“Nomiya” is Luo for “I was given (God’s Word)”
http://africanculturedirect.blogspot.com/2015/02/nomiya-church-leader-dies-after-40.html
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Kenia: Die männliche Beschneidung der Nomiya-Kirche
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Bekanntlich amputierten die Luo die Vorhaut des Penis traditionell selten oder nie (allerdings s. u. Onduong, Frenulum). Seit hundert Jahren aber folgt eine Kirche dem jüdischen Vorbild. Der biblische achte Tag.
Luo Church began male cut a century ago (…) for Nomiya Church, this practice started long ago. Their men get circumcised as a sign of the Biblical covenant between God and Abraham.
https://www.standardmedia.co.ke/the-standard/article/2000096739/luo-church-began-male-cut-a-century-ago
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Zwei Rituale am selben Tag, beschnitten wird zeitgleich mit der Taufe – der Jungen. Die Mädchen werden erst am 14. Tag getauft.
In the Nomiya Church (NC) circumcision and baptism as religious rites of initiation are simultaneously performed on the male infant on the eighth day after birth whereas the female infant gets baptism only but on the fourteenth day.
http://www.hrpub.org/journals/article_info.php?aid=2922
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Klare Verhältnisse: Keine Beschneidung, kein Altardienst. Frauenfreie Zone, der Dienst am Altar ist maskulin.
Women referred to as church teachers do not have an opportunity to serve the church from the altar area because that area is exclusively for men and particularly those circumcised through the NC religious circumcision rite.
https://www.researchgate.net/publication/265450787_The_Nomiya_Luo_Church_A_Gender_Analysis_of_the_Dynamics_of_an_African_Independent_Church_Among_the_Luo_of_Siaya_District
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Luo. Onduong ist das Vorhautbändchen oder Frenulum.
Dan Omondi K’Aoko · The Luo Circumcision Rite (1986)
_ttps://www.male-initiation.net/frenulum_studies4.html
https://www.male-initiation.net/frenulum_studies4.html
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Schämt euch, dirty little ones, noch immer habt ihr am Penis nicht geblutet.
Jetzt gibt es Zoff. Ihr schmutzigen Kleinen! Das habt ihr jetzt davon.
Kein Mädchen gibt euch die Hand. „Ihr schmutzigen Kleinen!“
Wir kriegen euch. Versucht gar nicht erst wegzulaufen.
Blut und Schmerzen werden euch bald saubermachen.
Ich wollt doch dazugehören. „Dirty little ones!“
The young boys who had not gone through the operation were teased, and called dirty little ones. In some cases, when someone had come of age but had not braced up to suffer the ordeal, even girls would not want to shake hand with him. The operation was painful and the ones who were afraid to undergo it were chased by the older ones before they were caught and forced to go through it.
Dan Omondi K’Aoko 1986 · LUO CIRCUMCISION RITES
_ttps://kenyastockholm.files.wordpress.com/2008/08/luocircumcisionrites_03.pdf
Klicke, um auf luocircumcisionrites_03.pdf zuzugreifen
_ttps://docplayer.net/58007983-Luo-circumcision-rites.html
https://docplayer.net/58007983-Luo-circumcision-rites.html
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September 3, 2020 um 4:51 am
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The Universal Declaration on Circumcision, Excision, and Incision (1989)
http://nocircmontagu.com/univ_declaration.pg
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The Ashley Montagu Campaign Against the Torture and Mutilation of Children
Featuring
The Ashley Montagu Resolution and Petition
http://nocircmontagu.com/index.pg
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THE ASHLEY MONTAGU RESOLUTION
TO END THE GENITAL MUTILATION OF CHILDREN WORLDWIDE
A Petition To The World Court, the Hague
James W. Prescott, Ph. D.
Adopted by the Fourth International Symposium on Sexual Mutilations,
University of Lausanne, Lausanne, Switzerland, August 9-11, 1996.
http://nocircmontagu.com/montagu_resolution.pg
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Mutilated Humanity
Ashley Montagu
Presented at The Second International Symposium on Circumcision, San Francisco, California, April 30-May 3, 1991.
http://www.nocirc.org/symposia/second/montagu.html
http://www.whale.to/a/mutilated.html
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Ashley Montagu (geboren als Israel Ehrenberg; * 28. Juni 1905 in London, Großbritannien; † 26. November 1999 in Princeton, New Jersey), war ein britisch-amerikanischer Anthropologe und Humanist. Bekannt wurde er unter anderem für Veröffentlichungen über die menschliche Evolution, Geschlecht und Entwicklungspsychologie und für seine kritische Auseinandersetzung mit dem Rassenbegriff. 1950 wurde er Berichterstatter des UNESCO Statement on Race.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ashley_Montagu
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(Ashley-Montagu (1905 – 1999) — born Israel Ehrenberg — was a British-American anthropologist who popularized the study of topics such as race and gender and their relation to politics and development. He was the rapporteur, in 1950, for the UNESCO statement „The Race Question“.)
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„[T]he practice of circumcision, an archaic ritual mutilation that has no justification whatever, and no place in a civilized society“
[W]hatever the origins of circumcision beliefs and practices, they are the doing of men, and everywhere they appear to spring from the same motivation: the desire of men to establish their superior status and supremacy over others who, by some recognizable mark of difference (such as age or sex) they regard as being in another class or caste, inferior to themselves. This makes it a „natural“ thing for the powerful to subject the helpless to their will, all this in the service and maintenance of their supremacy in the caste system (…) The tyranny of the older over the younger (…)
The tyranny of well-meaning parents over their children (…) It is the abuse of the power of the physically strong over the weak (…) This operative assault – whether shortly after birth or later – is obviously a highly traumatic experience for the child. One cannot help but wonder what effects such traumatic experiences may have upon later life. (…)
We can begin with carefully designed programs, possibly under the auspices of the United Nations (or a similar body), with the purpose of rendering obsolete the practice of circumcision, an archaic ritual mutilation that has no justification whatever and no place in a civilized society.
(Ashley Montaigu né Israel Ehrenberg (1991), Mutilated Humanity)
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THE ASHLEY MONTAGU RESOLUTION
TO END THE GENITAL MUTILATION OF CHILDREN WORLDWIDE
A Petition To The World Court, the Hague
James W. Prescott, Ph. D.
Adopted by the Fourth International Symposium on Sexual Mutilations, University of Lausanne, Lausanne, Switzerland, August 9-11, 1996.
http://www.nocircmontagu.com/montagu_resolution.pg
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„By virtue of being born to humanity, every human being has a right to the development and fulfillment of his potentialities as a human being.“
https://www.greatest-quotations.com/search/quotes_by-ashley_montagu.html
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„… la circoncisione, una mutilazione rituale arcaica che non ha nessuna giustificazione di nessun tipo e in nessun posto in una società avanzata.“
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Touching : the human significance of the skin
https://www.worldcat.org/search?q=no:1131628616
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Körperkontakt. Die Bedeutung der Haut für die Entwicklung des Menschen
https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/k%F6rperkontakt-bedeutung-haut-entwicklung-menschen/autor/ashley-montagu/
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September 3, 2020 um 10:11 pm
Im Bett mit und ohne
Von Nils Juel
(…) Wenn wir indes die religiöse und politische Rhetorik beiseite lassen, bleibt die Beschneidung von Jungen so schlicht wie klar eine sexuelle Verstümmelung. Ich weiß das, weil ich selbst als Erwachsener beschnitten worden bin. Ich hatte ein Sexualleben vor meiner Beschneidung (…)
Die physischen Wahrnehmungen beim Sex wandelten sich, sie wurden lokaler. Es ist schwer zu erklären – als ob nicht mehr mein ganzer Körper im Spiel, eine große Freude verschwunden war. Leitungswasser statt Springbrunnen. Aber das ist noch nicht alles. Weil die Eichel nun ungeschützt war und ich weniger reizbar, war der sanfte, langsame Sex von da an Geschichte.
Vor der Operation konnten meine Partnerin und ich ganz still liegen. Ich konnte sie, in ihr, fühlen – wir konnten uns küssen und gegenseitig streicheln und ganz langsam einen Orgasmus erreichen, der dann wirklich überall war. Das war vorbei.
Kürzlich entdeckte ich, dass es auf Deutsch das Wort „Stoßtechnik“ gibt – und es war genau das, was ich jetzt lernen musste. Härteres und schnelleres Stoßen war erforderlich, wenn ich etwas davon haben wollte.
(…) Da fehlten plötzlich einige – viele – Empfindungen. Die sensible Leichtigkeit war verschwunden – und kam nie zurück. Schlimmer wurde es, als mit Aids die Kondome kamen. Ein Utensil, das die Empfindlichkeit weiter reduziert. (…)
Nils Juel · Im Bett mit und ohne · taz · 14. 09.2012
http://www.taz.de/!5084054/
September 4, 2020 um 5:00 pm
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Schluss mit dem Beschwören der „Harmlosigkeit“ der Beschneidung!
Immer noch erleben wir die weltweite grundsätzliche Unbesprechbarkeit des Themas Zirkumzision. Stein um Stein wurde und wird diese Mauer des Schweigens gemauert und restauriert aus Maskulinismus, Traditionalismus oder religiösem Fundamentalismus, vor allem aber, oder vielmehr ganz entsprechend, wird sie aufgebaut aus dreierlei Furcht, aus der Angst, als unmännlich, nonkonform oder religionsfeindlich zu gelten.
Nicht kann sondern „könnte“, in seinem Essay Beschneidung, Beschneider und Beschnittene (hpd, Humanistischer Pressedienst) blieb Gastautor Gerd Herholz klug beim Konjunktiv: „Ich könnte also Zeugnis ablegen für die Harmlosigkeit von Beschneidungen.“ Im Kommentarbereich allerdings durfte sich, statt könnte „kann“, ein deutscher Arzt austoben: „In der Tat: Auch ich kann die Harmlosigkeit der Circumcision bestätigen – und zwar sowohl hinsichtlich des Eingriffs selbst, als auch hinsichtlich Spätfolgen. Das zu leugnen, tut der humanistischen Sache einen Bärendienst.“, um Tage später zu ergänzen: „Ich schrieb in meinem ersten Kommentar, dass das Leugnen der Harmlosigkeit der Circumcision der humanistischen Sache einen Bärendienst tut.“ Eltern aller Welt, lasst einen so denkenden Mediziner nicht an die Genitalien eurer Söhne, volljährige Männer (18 plus), sucht und findet ärztliche Beratung zu Vorhauterhalt oder Vorhautpflege woanders.
Die Beschneidung der weiblichen oder männlichen Genitalien ist ein menschheitsgeschichtlicher Irrweg, einst gesellschaftlich eingeführt als – ich sage unnötiges – Opfer an Gott. Heute ist sie allgemein erkennbar ein Fehler, und niemand ist zur fortgesetzten Dummheit verdammt.
Zu vielen Zeiten und an vielen Orten hat die Menschheit die Neugier, das Bedürfnis und die Sicherheit gespürt und beansprucht, ihr Leben auf dieser Welt vor allem mit Vernunft einzurichten und zu gestalten. Dazu gehören Sprachfähigkeit und Besprechbarmachen, Ansprechen der Probleme, Aussprechen der Tabus.
Das selbst im Jahr 2020 weltweit Presse – hpd? – und Parlamente prägende Ausblenden oder bemerkenswert verbissene Verharmlosen der Zirkumzision beginnt mit einem Kampf um das, was gesagt werden darf, um das Tabuisieren gewisser Worte, um den Begriff der Verstümmelung.
New Delhi, Nairobi, Washington, am jeweils höchsten Gericht des Staates liegen die Akten zur islamischen FGM und warten auf Bearbeitung und Beurteilung, was eine 2020 beispielsweise in Europa geführte Debatte zur männlichen Beschneidung berücksichtigen muss.
Zirkumzision, es es genau so wie beim rituellen Mutilieren an Körper und Genital der Mädchen und Frauen (weibliche Genitalverstümmelung, FGM bedeutet FGM Typ I, II, III, IV).
Gegen die Verwässerung der Terminologie! M bedeutet mutilation. Einerlei ob Mädchen oder Junge, Frau oder Mann.
Edward von Roy
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Inter-African Committee on Traditional Practices Affecting the Health of Women and Children (IAC) 6th IAC General Assembly, 4 – 7 April, 2005, Bamako/Mali
Mutilation is the removal of healthy tissue.
MALI: DECLARATION: on the Terminology FGM
http://www.fgmnetwork.org/gonews.php?subaction=showfull&id=1267315695&ucat=1&
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The issue of terminology came up as an issue of concern in the 6th General Assembly. It was observed that there have been attempts to dilute the terminology Female Genital Mutilation (FGM) and replace it with the following: “Female Circumcision”, „Female Genital Alteration”, „Female Genital Excision“, „Female Genital Surgery“, and more recently “Female Genital Cutting“ (FGC).
Klicke, um auf Bamako-Declaration.pdf zuzugreifen
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Sugar-coating Female Genital Mutilation in United Nations documents in English and Arabic: adiachronic study of lexical variation
Yasmin Raafat
Klicke, um auf yasmin_raafat_suger-coating_fgm_in_the_un_.pdf zuzugreifen
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September 4, 2020 um 11:07 pm
Nein zur Zirkumzision als belanglose Episode einer Seifenoper
Ein Beispiel. Interessierte Kreise könnten mit einem seichten Geplauder zum Naturschutzgedanken, einer Als-ob-Umweltverschmutzungskritik oder Alibi-Umweltdebatte das Anliegen der Naturschützer ironisieren, jedenfalls ausbremsen und einigermaßen unwirksam machen.
Ein dichter verwandtes Beispiel. Von Zeit zu Zeit ein bisschen schwatzen über „Religion“, „Toleranz“, „Diversity“, „Humanismus“, „Werte“ oder „Menschenrechte“ hebelt unser Einfordern einer weltweiten Geltung der allgemeinen Menschenrechte aus, weil ja angeblich bereits heute alles möglich sei und schließlich nichts festgelegt sein müsse.
Was Gerd Herholz (24.08.2020 – Beschneidung, Beschneider und Beschnittene) auf hpd machen darf, gehört zum Genre Plapperei. Plappern über die Beschneidung.
Alibi-Beschneidungsdebatte, Als-ob-Beschneidungskritik ist eine Gefahr für das Wohlergehen aller Kinder und Erwachsenen.
Ob Ökologie, AEMR oder Intaktivismus und um das Anliegen einer Bürgerrechtsbewegung oder Menschenrechtsbewegung mit einem Eisenbahnzug zu vergeichen. Schlimm, wenn die besonders Äquidistanten als Zugführer arbeiten dürfen.
„Der Humanistische Pressedienst (hpd) bietet seit 2006 Informationen zu freigeistig-humanistischen Themen. Die hpd-Website hat nach eigenen Angaben mehr als 3,5 Millionen Seitenaufrufe im Jahr und durchschnittlich mehr als 10.000 Besucher pro Tag.“ (WP)
Informationen zu freigeistig-humanistischen Themen für täglich mehr als 10.000 Leser? Schlimm.
Einige frühe 68er-Bewegte hatten wirklich etwas gewollt. Allein folgerichtig haben sie zu dem, was sie nicht gewollt haben, laut NEIN! gesagt. Doch ein anderer Typus Achtundsechziger setzte sich durch, berufener Bremser, beruflich Maschinist.
Insofern konsequent, denn wenn ich gegen FGM oder MGM nichts mehr tun möchte, muss ich zuerst den Schaden jeder Zirkumzision leugnen und, im Gastbeitrag wie in dessen Kommentarbereich, dreimal das Wort „Harmlosigkeit“ schreiben lassen.
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Circumcision is harmless if it’s done at a hospital (Salman Tamimi, Island)
http://www.euro-islam.info/2018/02/27/proposed-icelandic-ban-circumcision-accused-attacking-religious-freedom-muslims-jews/
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But male circumcision is a different matter. Unlike the “female” version, which is designed to deprive women of sexual pleasure by removing their clitoris, male circumcision causes no harm. In fact, it has long been suggested that it is helpful for health and a person’s sexual life, and that is why there are so many non-Jewish and non-Muslim males in North America who have had the operation. (In Africa, circumcision is also known to help minimize HIV transmission as well.)
Mustafa Akyol | The Judeo-Islamic right to circumcision | Hürriyet Daily News | 08.09.2012
https://www.hurriyetdailynews.com/opinion/mustafa-akyol/the-judeo-islamic-right-to-circumcision–29637
Mustafa Akyol @AkyolinEnglish [ circumcision ] It is Jewish, only to be later accepted by Muslims as well. But since it is not harmful to health (as modern medicine seems to suggest) I see no reason to object to it. · 11.02.2018
___ps://twitter.com/AkyolinEnglish/status/962754610946625537
Islam without Extremes: A Muslim Case for Liberty
https://en.wikipedia.org/wiki/Mustafa_Akyol
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The other finding worth highlighting is the fact that the vast majority of study participants (85%) intended to circumcise their daughters, with the majority planning to perform a Sunna circumcision. The reasons forwarded in circumcising girls are that Sunna circumcision is not harmful, in addition to its religious obligation. (…)
Among the factors associated with support for the continuation of FC is the belief that the practice is a religious requirement and that the Sunna form is not harmful. Accordingly, since religion was a significant factor behind the positive attitude towards the practice, religious interventions should be prioritized.
Abdi A Gele, corresponding author Bente P Bø, and Johanne Sundby | Have we made progress in Somalia after 30 years of interventions? Attitudes toward female circumcision among people in the Hargeisa district | doi: 10.1186/1756-0500-6-122 | PMCID: PMC3614471 | PMID: 23537232 |
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3614471/
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Wenn unter Berufung auf die Religion Gewalt gerechtfertigt wird, muss man sich diesem Anspruch verweigern. Das gilt zum Beispiel auch für die Genitalverstümmelung von Mädchen. Aber bei der Beschneidung liegt der Fall anders. (…)
Ich halte die Beschneidung nicht für eine Körperverletzung im strafrechtlichen Sinn. (…)
Wenn die Praxis einer Religion verändert werden soll, dann muss der Impuls von innen kommen. [ Unser Islam, unser Schariagehorsam. Nichtmuslime, haltet euch da raus. ] (…)
Es kann nicht Aufgabe des Staats sein, unmittelbar und tief in religiöse Lehren und daraus folgende Praktiken einzugreifen, wenn diese nicht offensichtlich gegen Menschenrechte verstoßen. Die katholische Kirche zum Beispiel hält den Ausschluss der Frauen vom Priesteramt für gottgegeben. Nun mag es aus emanzipatorischer Sicht wünschenswert sein, dass es katholische Priesterinnen gibt. Und gesellschaftspolitisch gesehen, ist der Ausschluss der Frauen von weitaus größerer Tragweite als die Beschneidung kleiner Jungen. Ich kann das auch als meine Meinung formulieren und meinetwegen Bücher darüber schreiben. Trotzdem steht es mir als Außenstehendem nicht zu, hier Veränderungen rechtlich durchzusetzen. Das müssen die Katholiken schon selbst tun. [ Unser Alltag, unsere Religion. Wenn schon nicht unser eigenes Recht, so doch in jedem Fall unsere eigene islamische Lebensweise. Mögt ihr weltverliebt bleiben, dem Diesseits verhaftet, wir orientieren uns hin auf das Jenseits. ]
Navid Kermani | „Aufs Diesseits fixierte Weltsicht“ | Frankfurter Rundschau | 04.07.2012
https://www.fr.de/politik/aufs-diesseits-fixierte-weltsicht-11323080.html
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Umskurður
Almennt er viðurkennt að umskurður á kynfærum kvenna eða stúlkna sé viðbjóðsleg árás á frelsi konunnar og gróf misþyrming á líkama hennar, sem hafi varanlegar skaðlegar afleiðingar. (…)
Nú fjölgar fólki á landi hér frá löndum þar sem umskurður er tíðkaður. Ekki síst umskurður á kynfærum stúlkna.
Umskurður er gróf árás á kynfrelsi og líkama þess sem fyrir því verður hvort heldur er um að ræða svein- eða meybarn. Það ber að banna slíka líkamsárás ótvírætt með lögum.
Í 218.gr.a almennra hegningarlaga er vísað til líkamsárásar á konur og kynfæri hennar. Þar er hins vegar ekki minnst á sambærilega árás á kynfæri drengja. Þá er umskurður sem slíkur ekki beinlínis bannaður.
Það þarf að taka af öll tvímæli um það með beinni lagasetningu að umskurður bæði svein- og meybarna sem og unglinga sé bannaður og liggi þungar refsingar við mun þyngri en eru skv. 218.gr.a almennra hegningarlaga.
Þó svo að einhverjir Gyðingar eða þá Múhameðstrúarmenn telji að sér vegið með því, þá verða þeir að sætta sig við sjónarmið okkar um réttindi einstaklingis og vald einstaklingsins yfir eigin líkama hvort sem það er í þessu máli eða öðrum.
Jón Magnússon ( Síðuritari er Hæstaréttarlögmaður og fyrrverandi alþingismaður. ) 06.03.2017
https://jonmagnusson.blog.is/blog/jonmagnusson/entry/2191776/
September 5, 2020 um 2:50 pm
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Man wundert sich und liest: „Männliche Beschneidung – Kinderrechte als Chance“. Was soll das, das Problem HGM – human genital mutilation – besteht nicht nur in der Kindheit, „Kinderrechte“ verfehlt somit den intaktivistischen Ansatz deutlich. Ausgerechnet MOGiS weiß sehr genau: Die erwachsenen ( 18+ ) Frauen und Männer (und deren Familienangehörige, Sexualpartner, Freunde) leiden ebenfalls an der Beschneidung sprich Genitalverstümmelung, sollen Erwachsenenrechte keine „Chance“ haben? „Interkulturelle … Kinderrechte“ ist zeitnah zu ersetzen durch allgemeine Menschenrechte. „Chance“, gehts noch? Chance zum genitalautonomen verstümmeltwerden? „Kinderrechte als Chance“ ist zu ersetzen durch Menschenrechte als Verpflichtung. Mädchen und Jungen sind gleichzubehandeln, „männliche Beschneidung“ ist durch Victor Schiering zu ersetzen durch menschliche Beschneidung, HGM human genital mutilation.
global intactivism
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Männliche Beschneidung – Kinderrechte als Chance
Öffentlich · Gastgeber: Haus International Kempten
Dienstag, 10. November 2020 von 18:00 bis 21:30
Haus International Kempten, Poststraße
Victor Schiering (Augsburg, Vorsitzender des Vereins MOGiS – Eine Stimme für Betroffene
https://www.hausinternational.de/november
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Männliche Beschneidung – Kinderrechte als Chance
Ein Abend für Fachkräfte, Eltern, Männer und Frauen
Mindestens elf Prozent aller Männer in Deutschland sind beschnitten. Es ist von ca. 4,5 bis sechs Millionen Betroffenen auszugehen. Der Anteil der Beschneidungen aus religiösen oder kulturellen Gründen ist dabei erstaunlich gering.
Am 12.12.12 wurden Jungen in Deutschland per Gesetz ohne jeden wirksamen Schutz vor nicht-therapeutischen Vorhautamputationen gestellt. 70% der Bevölkerung lehnten diesen Beschluss ab.
Dennoch erklärte die damalige Bundesjustizministerin das Thema damit für beendet.
Für Jungen in Deutschland hingegen war das Thema nie beendet. Sie allein tragen täglich die Konsequenzen dieser Gesetzgebung und der Haltung von Entscheidungsträgern, die sich bisher ihrer Verantwortung den Jungen und damit dieser Kinderschutzdebatte insgesamt gegenüber entziehen.
Unsere Gesellschaft muss lernen, eine offene Diskussion für umfassenden Kinderschutz nicht mit Ängsten zu belegen, sondern als eine wichtige Chance für ein friedliches interkulturelles Miteinander zu begreifen.
Ablauf:
18.00 – 19.30 Uhr: Vortrag mit anschließender Diskussion
20.00 – max. 21.30 Uhr: Männerrunde – Männer können nachfragen und persönlich sprechen
Veranstalter: Männerseelsorge Kempten, Gleichstellungsstelle der Stadt Kempten, pro familia Kempten und Haus International
Eintritt: frei
_ttps://www.facebook.com/events/2730464413898633/
https://www.facebook.com/events/2730464413898633/
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10.11.2020 18:00 bis 19:30
Termin kann sich noch ändern!
Bistum Augsburg.
_ttps://bistum-augsburg.de/Seelsorge-in-den-Generationen/Maennerseelsorge/Veranstaltungen/Maennliche-Beschneidung-Kinderrechte-als-Chance
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Beschneidungsforum
_ttps://www.beschneidungsforum.de/thread/9835-kempten-10-11-20-ab-18-00-m%C3%A4nnliche-beschneidung-%E2%80%93-kinderrechte-als-chance/
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Gislinde Nauy, Dana Kühnau, Mariana Pinzón Becht, Walter Otte und Victor Schiering forderten am 28.06.2014: „Bereits einsichts- und einwilligungsfähige Jungen müssen umfassend über die Operationsrisiken und die zu erwartenden Auswirkungen auf ihr späteres Sexualempfinden aufgeklärt werden und im Zweifelsfall ein Vetorecht gegenüber dem Eingriff besitzen. Diese Aufklärung muss nach verbrieften Standards durch ärztliches Personal durchgeführt und dokumentiert werden, sowie auch die Eltern umfassen. Ebenso sorgfältig muss jede Jungengenitalbeschneidung mitsamt allen ggf. eintretenden Operationskomplikationen anonymisiert dokumentiert werden, um eine belastbare Datenbasis für die weitere Evaluation zu bekommen.“ (Säkulare GRÜNE: Hintergrundpapier zur „Jungengenitalbeschneidung“).
Das Grundgesetz behandelt Männer nicht anders als Frauen und Jungen nicht anders als Mädchen. Tauschen wir daher die Geschlechter und gehen von Mädchen aus, denen schließlich ebenfalls aus nichtmedizinischen Gründen Beschneidung d. i. Genitalverstümmelung droht. Dann würde der Text von Gislinde Nauy, Walter Otte etc. lauten:
„Bereits einsichts- und einwilligungsfähige Mädchen müssen umfassend über die Operationsrisiken und die zu erwartenden Auswirkungen auf ihr späteres Sexualempfinden aufgeklärt werden und im Zweifelsfall ein Vetorecht gegenüber dem Eingriff besitzen. Diese Aufklärung muss nach verbrieften Standards durch ärztliches Personal durchgeführt und dokumentiert werden, sowie auch die Eltern umfassen. Ebenso sorgfältig muss jede Mädchengenitalbeschneidung mitsamt allen ggf. eintretenden Operationskomplikationen anonymisiert dokumentiert werden um eine belastbare Datenbasis für die weitere Evaluation zu bekommen.“
Ok, es gibt von den Säkularen GRÜNEN kein Hintergrundpapier zur „Mädchengenitalbeschneidung“. Noch nicht.
Am 20. Oktober 2019 um 23:31 lud via Twitter Gislinde Nauy (M.A., Theater- und Religionswissenschaftlerin) im Namen der drei gegen unnötige Genitaloperationen kämpfenden Organisationen 100% Mensch, MOGiS und TERRE DES FEMMES zur Podiumsdiskussion am 29. Oktober 2019 um 19:30 Uhr nach Berlin in die Ibn Rushd-Goethe-Moschee. „Das Recht, über die eigenen Genitalien selbst zu entscheiden, ist ein Menschenrecht! Moderatorin Gislinde Nauy, M.A., Theater- und Religionswissenschaftlerin, freut sich auf einen spannenden Abend“.
Wieso überhaupt Diskussion, fragt sich der konsequente Intaktivist, anders gesagt der Intaktivist – ein bisschen intakt geht nicht, Intaktivismus nimmt sich zu hundert Prozent ernst. Kind ist Mensch unter 18 (achtzehn) Jahre und auch das Genital eines Mädchens ist vor jeder weiblichen Genitalverstümmelung (Female genital mutilation, FGM) zu schützen, auch vor der modifizierten Sunna (modified sunna) sprich islamischen FGM (je nach Ort genannt Chitan al-inath, Chitan al-banat, sunat perempuan, khitan wanita, KhafD / Khafz oder Chatna / Khatna), das ist eine FGM Typ Ib, II oder IV, oder auch vor der sogenannten milden Sunna (mild sunna, eine FGM Typ Ia oder IV).
Durch uns Erwachsene ist zu verhindern, dass irgendwo auf der Welt ein Mädchen einer Art Frömmigkeitstest ausgesetzt wird, sich („genitalautonom“ …) zu entscheiden, ob es „beschnitten“ (d. i. genitalverstümmelt) werden möchte oder nicht und auch jeder Junge ist entsprechend zu schützen. Eine (medizinisch unnötige, nur um diese geht es) FGM oder Zirkumzision auf Wunsch eines zwölf, 14 oder 16 Jahre alten Mädchens oder Jungen darf nicht stattfinden.
(…)
Edward von Roy und Gabi Schmidt | Die genitale Selbstbestimmung junger Menschen (unter 18) ist grundrechtlich nicht bedeutsamer als die körperliche Unversehrtheit dieser Menschen. | Kindliche bzw. jugendliche „genitale Selbstbestimmung“ ggf. auch auf Kosten der genitalen Intaktheit des Minderjährigen? Eine Kritik an den „11 Fragen an die Politik“ der Kampagne „Mein Körper – unversehrt und selbstbestimmt“ | 28.10.2029
https://schariagegner.wordpress.com/2019/10/28/genitalverstuemmelt-aber-selbstbestimmt/
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September 6, 2020 um 2:01 am
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Die Beschneidung ist eine Verletzung des Rechts auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit. то обрезание является нарушением права на здоровье и физическую неприкосновенность.
Wissenschaftler haben erkannt, dass die Beschneidung die empfindlichsten Bereiche des Penis entfernt. Die Vorhaut ist die erogenste Zone bei Männern – sie enthält Nervenenden, Dehnungsrezeptoren und die subkutane Muskelschicht der Tunica dartos – all dies ist für normale physiologische Prozesse erforderlich. Учёные обнаружили, что при обрезании удаляются самые чувствительные зоны. Крайняя плоть является самой эрогенной зоной у мужчин – она содержит нервных окончаний, рецепторы растяжения и подкожно-мышечный слой tunica dartos – всё это нужно для нормальных физиологических процессов.
Intaktivismus, eine Bewegung gegen die erzwungene Beschneidung und für die körperliche Unversehrtheit von Kindern. Интактивизм, движение против принудительного обрезания и за телесную целостность детей.
Der sowjetische Ethnograph Sergéy Tókarev (1899—1985) schrieb 1964: „Mehr als einmal wurden Versuche unternommen, den Ursprung dieses Brauchs mit rationalisierenden Herangehensweisen zu erklären: Als ob das Abschneiden der “Vorhaut“ eine hygienische Funktion oder anderlei Tatsachenferne hätte. Ein umfassendes Verständnis der Entstehung des Beschneidungsrituals gelingt uns erst, wenn wir die Verbreitung dieses Rituals unter fremden, ursprünglichen Völkern einbeziehen.“ Советский этнограф Сергей Токарев писал в 1964 году: „Не раз делались попытки объяснить происхождение этого обычая разумными соображениями: будто бы отрезание „крайней плоти“ выполняет какую-то гигиеническую роль, и прочий вздор. Действительное понимание генезиса ритуала обрезания возможно, только если принять во внимание распространение этого ритуала у других народов, более отсталых.“
Lyubava Malysheva – Intaktivismus. Männliche und weibliche Beschneidung, ihre Feinde und Anhänger – Radio Svoboda – 04.07.2020. Любава Малышева – Интактивизм. Мужское и женское обрезание, его враги и сторонники – Радио Свобода – 04.07.2020.
https://www.svoboda.org/a/30700799.html
Ра́дио Свобо́да
Rádio Svobóda
Радио Свободная Европа/Радио Свобода — РСЕ/РС
Radio Free Europe/Radio Liberty — RFE/RL
https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_Free_Europe
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Серге́й Алекса́ндрович То́карев Sergéy Aleksándrovitsch Tókarev
(* 29. Dezember 1899 in Tula; † 19. April 1985 in Moskau)
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global intactivism
September 6, 2020 um 8:47 pm
MGM
Male genital mutilation
männliche Genitalverstümmelung
MGM-Verherrlicherin Waris Dirie
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Waris Dirie hat zwei Söhne (Aleeke, Leon). Sie lebt seit 2009 in Danzig; zeitweise auch in Wien. Ihr jüngerer Sohn Leon ist in Wien geboren. Anders als die weibliche Genitalverstümmelung bewertet sie die Zirkumzision. Zur Beschneidung ihres Sohnes äußerte sich Waris Dirie folgendermaßen:
„Wir ließen Aleeke im Krankenhaus einen Tag nach seiner Geburt beschneiden. Das ist etwas ganz anderes als weibliche Genitalverstümmelung; es sollte niemals Verstümmelung genannt werden, denn es ist keine. Bei Männern wird es aus medizinischen Gründen gemacht, um Sauberkeit sicherzustellen. Ich hörte Aleeke schreien, als sie es taten, aber er hörte sofort auf, als ich ihn in den Arm nahm. Trotz meiner heftigen Gefühle die FGM betreffend, weiß ich, dass es das Richtige war, was wir taten. Mein Sohn hat einen wunderschönen Penis. Es sieht so gut und so sauber aus.“
„We had Aleeke circumcised in the hospital a day after he was born. This is very different from female genital mutilation; that should never even be called circumcision – it’s not. In males it’s done for medical reasons – to ensure cleanliness. I could hear Aleeke crying when they did it, but he stopped as soon as I held him. Despite my strong feelings about FGM, I knew it was the right thing to do. My son has a beautiful penis. It looks so good and so clean.“
Zit. nach: Chantal J. Zabus: Between Rites and Rights. Excision in Women’s Experiential Texts and Human Contexts, S. 197
https://de.wikipedia.org/wiki/Waris_Dirie
https://pbs.twimg.com/media/Eg0YaDQXsAALJvL?format=jpg&name=large
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September 7, 2020 um 5:35 am
islam.de 21.07.2012
ZMD Zentralrat der Muslime in Deutschland
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Ist die Knaben-Beschneidung überhaupt Pflicht im Islam?
Eine Aufklärung des Theologen und Arztes Nadeem Elyas
Da in den letzten Tagen einige fälschliche Annahmen durch die Medien kursierten, wonach nur bei Juden die Beschneidung eine religiöse Pflicht sei und bei den Muslimen lediglich eine Kann-Reglung darstellt, sahen wir es angebracht, hier aus islamischer Perspektive für Klarheit zu sorgen. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat zudem das gestrige Bundestagsvotum zur Beschneidung begrüßt: „Mit diesem Entschluss hat der Bundestag Weitsicht und Weltoffenheit gezeigt“, sagte heute der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“.
Knabenbeschneidung aus islamischer Sicht
1. Die Knabenbeschneidung wird im Islam in Anlehnung an die Tradition des Propheten Abraham und an die jüdische und ursprüngliche christliche Tradition weitergeführt. Der Gesandte Allahs, Allah segne ihn und gebe ihm Heil, sagte: „Zur ursprünglichen Natur der Menschen gehören fünf Handlungen: Die Beschneidung, das Abrasieren der Schamhaare, das Kurzschneiden des Schnurrbarts, das Schneiden der (Finger- und Fuß-) Nägel und das Auszupfen der Achselhaare.“ So wird die die Beschneidung bei allen muslimischen Völkern seit Jahrhunderten als islamische Tradition und Pflicht gepflegt.
2. Die Verpflichtung zur Beschneidung ist durch die Sunna (Aussagen und Handlungen des Gesandten Allahs) belegt. Denn der Koran und die Sunna gelten gemeinsam als die Quelle der Rechtslehre im Islam; sie ergänzen und erklären sich gegenseitig. In der Regel enthält der Koran zusammengefasste Aussagen, die die Sunna ausführlich durch Aussagen und Lebensweise des Propheten darlegt
3. Ausgehend von der Sunna gilt die Beschneidung sowohl bei Sunniten als auch bei Schiiten als islamische Pflicht und gehört zu den Glaubensüberzeugungen der Muslime. Bei zwei der sunnitischen Rechtsschulen (der Shafiitischen und der Hanbalitischen) sowie bei den schiitischen Rechtsschulen gilt die Beschneidung als Wajib (Pflicht). Bei den restlichen sunnitischen Rechtsschulen (der Hanafitischen und der Malikitischen) gilt sie als Sunna Muakkadah (Mit Nachdruck empfohlene Prophetentradition).
4. Die Beschneidung soll im Neugeborenen Alter, z.B. am 7. Lebenstag, oder später bis zur Geschlechtsreife vollzogen werden. Ist dieser Zeitpunkt überschritten, bzw. erfolgt der Übertritt zum Islam nach der Geschlechtsreife, entfällt die Pflicht. Der empfohlene Charakter dieser Tradition bleibt nichtsdestotrotz bestehen.
5. Bei den meisten muslimischen Völkern wird die Beschneidung am 7. Lebenstag in Verbindung mit der Namensgebung vorgenommen. Zur Tradition gehört zudem, dass am 7. Lebenstag die Namensgebung und die Beschneidung erfolgen. Es werden zwei Schafe geschlachtet, deren Fleisch an Arme und Bekannte verteilt wird. Die Kopfhaare des Neugeborenen sollen abrasiert und abgewogen werden. Deren Gewicht wird in Silber als Almosen ausgegeben werden. Bei den Türken und den turkmenischen Völkern festigte sich die Sitte, die Beschneidung kurz vor der Geschlechtsreife vorzunehmen. In Verbindung damit wird ein familiäres Fest gefeiert.
6. Die Beschneidung kann jeder Sachkundige vornehmen. Es bestehen keine Einschränkungen bezüglich der Religion und des Geschlechts der Person, die die Beschneidung vornimmt. Sie muss lediglich für diesen Eingriff ausreichend fachlich geschult sein.
p://islam.de/20776
September 20, 2020 um 6:53 pm
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The prepuce is a highly innervated and vascularized genital structure. It is entirely lined with the peripenic muscle sheet. Specialized ecoptic sebaceous glans on the inner preputial surface produce natural emollients and lubricants necessary for normal sexual function. The primary orgasmic triggers are found in the preputial orifice and frenulum. When unfolded, the prepuce is large enough to cover the length and circumference of the erect penis and acts as a natural sheath through which the shaft glides during coitus. Only the presence and functions of the prepuce allow for physiologically normal coitus to occur as designed by nature.
(Fleiss, Paul M; Frederick Hodges. „Nontherapeutic Circumcision Should not be Performed,“ American Medical News, vol. 38, no. 26 (July 17, 1995): p. 16.)
http://www.cirp.org/pages/anat/
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BRITISH JOURNAL OF UROLOGY, Volume 77, Pages 291-295,
February 1996.
The prepuce: Specialized mucosa of the penis and its loss to circumcision
by
J.R. Taylor, A.P. Lockwood and A.J. Taylor
Department of Pathology, Health Sciences Centre, University of Manitoba, Winnipeg, Manitoba, Canada
http://www.cirp.org/library/anatomy/taylor/
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Circumcising cuts off the best part…
Klicke, um auf sorrellsvsmandj-poster.pdf zuzugreifen
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RESULTS
The glans of the uncircumcised men had significantly lower mean (SEM) pressure thresholds than that of the circumcised men, at 0.161 (0.078) g (P = 0.040) when controlled for age, location of measurement, type of underwear worn, and ethnicity.
There were significant differences in pressure thresholds by location on the penis (P < 0.001). The most sensitive location on the circumcised penis was the circumcision scar on the ventral surface.
Five locations on the uncircumcised penis that are routinely removed at circumcision had lower pressure thresholds than the ventral scar of the circumcised penis.
CONCLUSIONS
The glans of the circumcised penis is less sensitive to fine touch than the glans of the uncircumcised penis. The transitional region from the external to the internal prepuceis the most sensitive region of the uncircumcised penis and more sensitive than the most sensitive region of the circumcised penis. Circumcision ablates the most sensitive parts of the penis.
http://www.cirp.org/pages/anat/
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September 22, 2020 um 1:31 am
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Basic Human Genital Anatomy
Neurologically, the most specialized pressure-sensitive cells in the human body are Meissner’s corpuscles for localized light touch and fast touch, Merkel’s disc cells for light pressure and tactile form and texture, Ruffini’s corpuscles for slow sustained pressure, deep skin tension, stretch, flutter and slip, and Pacinian corpuscles for deep touch and detection of rapid external vibrations. They are found only in the tongue, lips, palms, fingertips, nipples, and the clitoris and the crests of the ridged band at the tip of the male foreskin. These remarkable cells process tens of thousands of information impulses per second and can sense texture, stretch, and vibration/movement at the micrometre level. These are the cells that allow blind people to „see” Braille with their fingertips. Cut them off and, male or female, it’s like trying to read Braille with your elbow.
Physiologically, the clitoris is richly endowed with thousands of these specialized pressure-sensitive nerves and the clitoral foreskin is virtually bereft of them. The ridged band at the tip of the the penile foreskin is richly endowed with thousands of these same specialized pressure-sensitive nerves and the glans is virtually bereft of them. Lightening speed feedback by somatosensory transduction from such tactile sensitivity gives humans intense pleasure, environmental awareness, and control. Cut off these super-sensitive cells and with lack of awareness comes lack of control. To say that amputation of the clitoris or amputation of the mobile roller-bearing-like portion of the natural penis, and consequently thousands of these specialized nerve cell interfaces, does not permanently sub-normalize a woman’s or a man’s natural capabilities and partially devitalize their innate capacity for gliding action tactile pleasure is grossly illogical denial of the bio-mechanical and the somatosensory facts of human genital anatomy.
Mechanically, the natural vaginal and penile lubricants are kept inside the vagina during male/female intercourse by the organic seal effect of the mobile penile foreskin. The mechanoreceptors in the buried legs of the intact clitoris straddle the entroitus of the vagina and are stimulated by the identical mechanoreceptors in the thick bunching accordion folds of the mobile penile foreskin. The clitoris and the penile foreskin are also intensely vascular – thickening when stimulated. Millions of years of trial and error evolutionary forces have synchronously engineered the human sex organs to function synergistically. We can be sure Nature has evolved (if you prefer, God has created) these differences and duplications for a reason. The brilliantly engineered unaltered female body is the perfect match for the equally brilliantly engineered design of the natural penis; they evolved together to compliment each other and they function collaboratively to achieve two common goals – mutual pleasure and insemination.
A woman can live without the sensitivity of the visible part of her clitoris. A man can live without the mobile and most sensitive part of his penis. But, both men and women are better off with their natural fine-touch parts intact – all of them. And so are their sexual partners.
( Gary Harryman – author of „What is lost due to circumcision?“
ttps://m.facebook.com/BloodstainedMenTheirFriends/posts/1030359940437354
Garry H from USA – 7 June 2013 2:31 am (via Facebook)
http://renewingafricanmindset.org/fgm.html
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„Ich habe Deine Ausführungen zur weiblichen Genitalverstümmelungen im Bundestag gehört und finde sie sehr richtig. Es ist jedoch eine medizinische Fehlinformation, die in fast allen Fraktionen vorhanden ist, dass die Vorhaut des Penis anders gebaut sei als beispielsweise die Labien (kleinen Schamlippen) einer Frau. Dieser Irrtum entsteht wahrscheinlich dadurch, dass Beschneidungen an Jungen häufiger und wegen überalterter medizinischer und traditoneller Vorstellungen auch akzeptierter sind. Das bedeutet aber nicht, dass sie folgenärmer wären. Sowohl Vorhaut als auch Labien haben eine sehr hohe Dichte verschiedener Tast-Körperchen. Das sind spezialisierte Sinneszellen. Dass beide Gewebe gleich aufgebaut sind liegt daran, dass bei der Entwicklung eines Embryos im Mutterleib lediglich das Vorhandensein des Y-Chromosoms bestimmt wie die Form des äußeren Geschlechtsorganes aussieht. Aber eben nur die Form, nicht zwingend die Funktion. Zur Ausbildung der Form wird das gleiche Gewebe benutzt weswegen auch dessen Aufbau gleich ist. Ein Gewebe, das voll mit diesen Tast-Körperchen ist, ist hochempfindlich und erogen. Egal ob es Labie oder Vorhaut heißt. Die Empfindlichkeit beider übertrifft die von Lippen oder Fingerkuppen um ein Vielfaches und bilden damit mit die wichtigsten erogenen Zonen von Mann und Frau. Es ist also keinesfalls zynisch oder unsachlich, wenn die Gegner der Beschneidung darauf hinweisen, sondern Stand der modernen Medizin, den jeder Medizinstudent in der Vorklinik lernt.“
( Tanja Hindemith / Ein Offener Brief einer SPD-Genossin an Christine Lambrecht zur gestrigen Rede im BT )
https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2012/07/20/beschneidungsdebatte-fehlinformationen-ohne-ende/
https://mogis.info/blog/ein-offener-brief-an-christine-lambrecht/
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Februar 1, 2022 um 9:04 am
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DR
DR ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Dänemark. Obgleich im Alltag weiterhin oft die Bezeichnung „Danmarks Radio“ verwendet wird, bezeichnet sich das Unternehmen selbst ausschließlich als „DR“ und ist auch nur so im Unternehmensregister eingetragen.
https://de.wikipedia.org/wiki/DR_(Rundfunkanstalt)
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10.02.2014 / 34-årige Leo Milgrom føler sig krænket over, at hans forældre lod ham omskære som spæd. / DR
Omskåret: Jeg blev overladt til et religiøst ofringsritual
Maja Lærke Maach
Forældrene lod rabbineren skære forhuden af, så han kunne blive en rigtig jøde.
Selv er han 34 år efter fortsat påvirket af den omskæring, som fandt sted, da han kun var en baby uden evnen til at sige fra.
Leo Milgrom forstår ikke, hvorfor hans forældre valgte at lade nogen skære i deres raske søn, og han føler sig krænket over, at fremmede skar et stykke af hans krop væk.
Samtidig mener han, at han i dag har flere fysiske skavanker som følge af omskæringen. Han henviser til studier, som har påvist, at omskæring kan medføre, at drenge og mænd mister halvdelen af følelsen i penis.
– Min forhud røg til en eller anden guddommelig idé, og jeg blev overladt til et religiøst ofringsritual. Min grænse er overtrådt. Det er min krop, som nogen har taget et stykke fra, siger han.
Skåret i seksualiteten
Leo Milgrom arbejder aktivt for et forbud mod omskæring af børn som næstformand i ‚Intact Denmark – foreningen mod børneomskæring‘. (…)
https://www.dr.dk/nyheder/indland/omskaaret-jeg-blev-overladt-til-et-religioest-ofringsritual
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Intact Denmark — Forening mod børneomskæring
https://intactdenmark.dk/about/
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Intact Denmark
Testimonials
https://intactdenmark.dk/velkommen-til-intact-denmark/testimonials/
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Læs Leo Milgrom historie
https://intactdenmark.dk/velkommen-til-intact-denmark/testimonials/leo-milgrom/#more-8444
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23.03.2021
Simon ten Kate
‚Circumcised against his will‘ (English subtitles)
In this documentary, Leo Milgrom confronts his mother and tries to get answers on how the family could allow a circumcision. This documentary was aired on Danish television on February 10, 2014.
oK8vwTF5PNE
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Mai 8, 2022 um 8:14 pm
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Die Kämpferin gegen FGM Typ III Waris Dirie praktiziert und verteidigt männliche Genitalverstümmelung (MGM)
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We had Aleeke circumcised in the hospital a day after he was born. This is very different from female genital mutilation; that should never even be called circumcision – it’s not. In males it’s done for medical reasons – to ensure cleanliness. I could hear Aleeke crying when they did it but he stopped as soon as I held him. Despite my strong feelings about FGM, I knew it was the right thing to do. My son has a beautiful penis. It looks so good and so clean. The other day he told me he had to go to the bathroom. I said, ‚You can do that alone, you are a big boy now,‘ but he wanted me to come and see him. His little penis was sticking up straight and clean. It was lovely to look at!
— Anti-FGC campaigner Waris Dirie, Desert Dawn, (2004) p 52
If genital mutilation were a problem affecting men, the matter would long be settled.
— Waris Dirie’s website
circumstitions.com/Absurd.html
https://www.circumstitions.com/Absurd.html
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Anders als die weibliche Genitalverstümmelung, bewertet sie die Zirkumzision. Zur Beschneidung ihres Sohnes äußerte sich Waris Dirie folgendermaßen:
„Wir ließen Aleeke im Krankenhaus einen Tag nach seiner Geburt beschneiden. Das ist etwas ganz anderes als weibliche Beschneidung; es sollte niemals Verstümmelung genannt werden, denn es ist keine. Bei Männern wird es aus medizinischen Gründen gemacht, um Reinheit sicherzustellen. Ich hörte Aleeke schreien, als sie es taten, aber er hörte sofort auf, als ich ihn in den Arm nahm. Trotz meiner starken Gefühle die FGM betreffend, weiß ich, daß es das Richtige war, was wir taten. Mein Sohn hat einen wunderschönen Penis. Es sieht so gut und so sauber aus.“
„We had Aleeke circumcised in the hospital a day after he was born. This is very different from female genital mutilation; that should never even be called circumcision – it’s not. In males it’s done for medical reasons – to ensure cleanliness. I could hear Aleeke crying when they did it, but he stopped as soon as I held him. Despite my strong feelings about FGM, I knew it was the right thing to do. My son has a beautiful penis. It looks so good and so clean.“
— Zit. nach: Chantal J. Zabus: “Between Rites and Rights.“ Excision in Women’s Experiential Texts and Human Contexts, S. 197
de.wikipedia.org/w/index.php?title=Waris_Dirie&diff=179479292&oldid=179478735
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Waris Dirie hat zwei Söhne. Sie lebt seit 2009 in Danzig. Ihr jüngster Sohn ist in Wien geboren.
Trotz ihres Einsatzes gegen die Genitalverstümmelung bei Mädchen ließ sie ihren ältesten Sohn beschneiden und rechtfertigte dies mit ästhetischen und hygienischen Gründen:
“We had Aleeke circumcised in the hospital a day after he was born. This is very different from female genital mutilation; that should never even be called circumcision – it’s not. In males it’s done for medical reasons – to ensure cleanliness. I could hear Aleeke crying when they did it but he stopped as soon as I held him. Despite my strong feelings about FGM, I knew it was the right thing to do. My son has a beautiful penis. It looks so good and so clean. The other day he told me he had to go to the bathroom. I said, ‘You can do that alone, you are a big boy now,’ but he wanted me to come and see him. His little penis was sticking up straight and clean. It was lovely to look at!”
Am 11. September 2013 eröffnet Waris Dirie als Schirmherrin gemeinsam mit dem Krankenhaus Waldfriede als Kooperationskrankenhaus der Desert Flower Foundation das weltweit erste ganzheitliche, medizinische Zentrum zur Behandlung und Betreuung von FGM-Opfern in Berlin.
— Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Waris_Dirie, 7. 3. 2015, 17.54h
gender.dieangewandte.at/?p=45
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Juli 23, 2022 um 2:12 pm
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2022 / arte
23.07.2022 / 23. Juli um 22:00 / Dokus und Reportagen / arte
Regie : Insa Onken
Land : Deutschland
Jahr : 2022
Herkunft : SWR
53 min
Jungenbeschneidung — Mehr als nur ein kleiner Schnitt
Die Entfernung der Vorhaut ist die am häufigsten durchgeführte Operation an Jungen weltweit – aus religiösen, kulturellen oder medizinischen Gründen. Doch immer mehr Ärztinnen und Ärzte kritisieren, dass viel zu häufig operiert wird und stellen den medizinischen Nutzen der Bescheidung in Frage. Wie sinnvoll ist Beschneidung wirklich?
Die Entfernung der Vorhaut ist die am häufigsten durchgeführte Operation an Jungen weltweit – aus religiösen, kulturellen oder medizinischen Gründen. Doch immer mehr Ärztinnen und Ärzte sagen, dass der Schaden größer sei als der gesundheitliche Nutzen und dass viel zu häufig ohne medizinische Notwendigkeit operiert werde.
Betroffene, die unter ihrer Beschneidung leiden, wagen zunehmend den Schritt an die Öffentlichkeit. Sie fordern, dass Jungen vor medizinisch nicht notwendigen Beschneidungen geschützt werden und so ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit gewahrt wird. So wie Florian. Der 22-Jährige ist sich sicher, dass seine Beschneidung als Kind medizinisch nicht nötig war. Über alternative Möglichkeiten wurden seine Eltern damals vom behandelnden Arzt nicht aufgeklärt. Jetzt will Florian vor Gericht klären, ob der Arzt falsch gehandelt hat.
Trotz zunehmender Kritik ist die Meinung, dass eine Beschneidung viele Vorteile bringe, noch immer weit verbreitet. In Afrika empfahl die WHO die Beschneidung im Kampf gegen AIDS. Infolgedessen wurden Millionen Säuglinge und Jungen präventiv beschnitten. Doch viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezweifeln, dass dadurch das Risiko einer Ansteckung mit HIV tatsächlich verringert werden kann. Nach zunehmender Kritik stoppte die WHO 2020 das Beschneidungsprogramm, doch die Auswirkungen der Kampagne sind noch heute deutlich zu spüren.
Die Dokumentation geht der Frage nach, wann eine Beschneidung medizinisch tatsächlich sinnvoll ist, und stellt die Ethik dieser jahrtausendealten Praktik kritisch in Frage.
arte.tv/de/videos/089058-000-A/jungenbeschneidung/
https://www.arte.tv/de/videos/089058-000-A/jungenbeschneidung/
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Jungenbeschneidung — Mehr als nur ein kleiner Schnitt
Ein Film von Insa Onken Im Auftrag des SWR für ARTE
23.07.2022, 21:58 Uhr, ARTE
thurnfilm.de/jungenbeschneidung-mehr-als-nur-ein-kleiner-schnitt/
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