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Fundamentalisierung als Folge von islamischem Umweltverändern

Januar 14, 2011

أبارتيد

Apartheid

Archaisches Tabu, erkämpfte Universalität und segregierende Gegenmoderne

Die Rückkehr der Religionsführer in die Politik bedarf der Ausdünnung der Universalität von Menschenrechten und Wissenschaftlichkeit. Aphorismen von Jacques Auvergne.

Vor der Kulisse von Enttraditionalisierung bzw. Globalisierung und islamischer Re-Fundamentalisierung gibt es auch im außerislamischen Bereich zwei große Bewegungen: Hin zu mehr Segregation (‘Apartheid’) der Stadtteile oder Straßenzüge und hin zu weniger Trennung der Religionen, Hautfarben oder Geschlechter.

Menschliche Zukunft (qadar, kismet) fällt nicht vom Himmel, sondern liegt in unserer Verantwortung. In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Pauschal anti-religiös zu argumentieren bringt nicht viel weiter, denn dass verordneter Atheismus wieder zu schecklichem Mord führen kann, zeigen Stalin und Mao.

Kulturelle Moderne und ‘offene Gesellschaft’ entsprechen wohl sehr dem Miteinander, durchaus im Sinne des amerikanischen Modells vom melting pot. ‘Islamische Renaissance’ (Schariatisierung) oder alle möglichen Nationalismen (auch antiislamische) werden demgegenüber die Tendenz befördern, „sich voneinander abzugrenzen“.

Das Bild von der jedem Individuum zustehenden, unteilbaren Menschenwürde, der Menschenwürde im Sinne der AEMR, scheint angesichts des (patriarchalischen) Beharrens von Stamm und Clan, von hinduistischem Kastensystem oder Islamischem Recht zu verbleichen, die Rückkehr der Götter in die Parlamente und Universitäten könnte die Gleichberechtigung der Frau als kurzlebige Absonderlichkeit ins Geschichtsbuch verbannen (das Kalifat braucht keine Erinnerung, vgl. den Genozid an den Armeniern; ein Buch reicht ja zur Welterklärung, der Koran).

Religiöse Hardliner aller Religionen rufen dazu auf, die Verhaltensweisen der ‘Ungläubigen’ zu meiden.

Bei Personaleinstellung, Wohnungsvergabe oder Sitzplatzvergabe in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte es überall auf der Welt recht bald keine Rolle spielen, welche Religion oder Hautfarbe oder welches Geschlecht oder welchen Familienstand jemand hat.

Dieses Bewusstsein vom Menschen als gleichberechtigtem Staatsbürger (cotoyen, citoyenne) ist mit dem orthodoxen Islam schlicht nicht zu machen, da allein die gelebte Ungleichbehandlung (der Frauen, der Nichtmuslime) vor der Hölle bewahre.

Überall auf der Welt sollten Menschen nicht sagen: „Vermietet nicht an Serben, Kroaten, Schwarze, Chinesen oder Atheisten“, sondern sich bemühen, den Menschen auf seine Bereitschaft hin zu bewerten, die (hoffentlich) für alle gleich geltenden Gesetze einzuhalten.

In den USA oder in Europa etwa konvertieren Menschen zum Islam, aber nur die Radikalsten wollen bewusst aus dem Gesetz aussteigen und nach der Scharia (Zweitfrau, Burka) leben, die ‘säkulare’ Mehrheit sollte ihnen rechtzeitig klar machen, dass auch mit einer religiösen Begründung die Frau nicht halb so viel erbt oder einfach so verstoßen werden kann (Kinder gehören im Islam dem Vater bzw. dessen Sippe).

Die islamische Geschlechtertrennung rettet das Seelenheil und ist totalitäres Gesetz (Scharia). Hinhören sollte man aber immer, wenn jemand die Trennung der Frauen und Männer im öffentlichen Raum durchsetzen will.

Israel 2011. Die landesweit 32 gender-segregierten, super-koscheren Buslinien des israelischen Unternehmens Egged, acht davon fahren innerhalb Jerusalems, werden den gehobenen Ansprüchen der Haredi auf Moral und Schamgefühl gerecht. Die Männer sitzen vorne, die Frauen hinten. Gender segregated buses meet Haredi standards of modesty. Autobus mehadrin: Men sit at the front and women at the back. In der Vergangenheit hatten ultraorthodoxe Männer mehrmals Frauen gewalttätig angegriffen, die es wagten, im Männerteil Platz zu nehmen. Frauen ohne sittsame Rocklänge und hochgeschlossene Bluse dürfen erst gar nicht einsteigen, Naomi Ragen, eine amerikanisch-israelische Autorin und Frauenrechtlerin, wurde beleidigt und bedroht. Seit 2006 kämpft die gläubige Jüdin für ein Ende der Geschlechtertrennung in den Bussen. Elyakim Rubinstein, 1997 bis 2003 Generalstaatsanwalt und seit Mai 2004 Richter am Obersten Gerichtshof Israels, fragt: „Have the days of Rosa Parks, the African American woman who collapsed the racist segregation on an Alabama bus in 1955 returned? Sind die Zeiten von Rosa Parks zurückgekehrt, die die Rassensegregation 1955 in einem Bus in Alabama zum Einsturz brachte?“

Es ist der Rede wert, ob so genannte muslimische Frauen an den Olympiateams der Golfstaaten wie zufällig nicht teilnehmen oder ob in Europas Schwimmbädern die Unterwasserburka (Burkini) durchgesetzt werden soll, sittsame Badekleidung. Die Verweigerin des Burkini, die weibliche Nacktere ist aus der Perspektive von Hidschab und Scharia eine unkeusche Schlampe.

Wir alle kennen den Streit um Lehrerinnenkopftücher, doch viele Menschen waren erstaunt zu hören, dass in Israel ein kleiner religiöser Kreis eine jüdische Burka (jewish burka or frumka; Rabbanit Bruria Keren) bewirbt. Diese den Frauenleib dämonisierende Frumka ist, wie Tschador und Niqab, kein Problem von Webtechnik oder Nähmaschine, sondern eines des (religiös begründeten) Frauenbildes, man kann diese Textilien beispielsweise nicht einfach ablegen. Bleibt zu hoffen, dass unter Jüdinnen die Frumka möglichst wenig attraktiv wird.

Maryam Namazie betont, dass ein säkulares Personenstands- und Familienrecht gegenüber den religiösen (muslimischen, christlichen, jüdischen) Gesetzen immer Vorrang haben muss. Das Individuum – vor allem das weibliche – darf nicht durch Religionsgesetze daran gehindert werden, von seinen bürgerlichen Rechten Gebrauch zu machen. Maryam Namazie responds: The One Law for All Campaign is opposed to all religious councils and tribunals including the Beth Din.

Allahs Scheidungsrecht … bewahrt vor der Hölle und diskriminiert die Frau. Islamic Sharia Council, 34 Francis Road, Leyton, London.

Der mit Bekleidungsgeboten, Meidungsverhalten, geheiligter Gender-Apartheid und ethnoreligiös segregierten Straßenzügen hantierende, hoch politische Rückgriff auf Gottesgesetz und kulturelle Verschiedenheit (Diversität; Identität) bedroht die Standards der Universalität von Menschenwürde und Menschenrecht (AEMR 1948, GG 1949).

Wenn also die öffentliche Hand wissenschaftlich fundierte Sektenberatung und Aussteigerprojekte aus politischem Extremismus finanziert, sollte auch ein entsprechend offensives Angebot für Salafisten (Die wahre Religion DWR; Einladung zum Paradies EZP, Qutbisten), für Wahhabiten oder Ahmadis bereitgestellt werden.

Die BRD sollte wieder die einer jeden religiösen Ehe verpflichtend vorausgehende standesamtliche Trauung einführen, um den Gruppendruck der parallelgesellschaftlichen religiösen Normen, vor allem natürlich der Scharia (Imam-Ehe), abzumildern.

Jacques Auvergne

Quellen zum Thema. Israels jüdische Ultraorthodoxe und die religiös begründete Geschlechtertrennung in Linienbussen.

Mit Gewalt wollen ultraorthodoxe Fanatiker in Jerusalem zusätzliche Buslinien erzwingen – damit Frauen von Männern getrennt sitzen. Aus: Sabine Brandes: Nur auf den hinteren Plätzen. Jüdische Allgemeine Zeitung, 05.03.2009

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/527/highlight/Naomi&Ragen

„Besonders unerbittlich sind die Haredim, wenn es um die Züchtigkeit der Frauen geht. Hochgeschlossene Blusen, lange Röcke, blickdichte Strümpfe und verdeckte Haare bei Verheirateten sind die Grundausstattung einer jeden ultraorthodoxen Frau.“

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/2070

Strikt getrennt. Von Sabine Brandes, 28.03.2008. „Frauen schleichen heimlich still und leise durch die Hintertür, Männer gehen durch den Vordereingang. Frauen sitzen ganz weit hinten, halten sich bedeckt und ruhig, um nicht aufzufallen, Männer machen es sich vorne gemütlich. Jene, die sich nicht daran halten, werden gezwungen – notfalls mit Gewalt. Wer bei dieser Beschreibung an dunkles Mittelalter oder Regime denkt, in denen Frauenrechte mit Füßen getreten werden, liegt falsch. Strikte Geschlechtertrennung geschieht heutzutage mitten in Israel in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die sogenannten „Mehadrin-Linien“ des landesgrößten Transportunternehmens Egged verdammen das weibliche Geschlecht auf die hintersten Plätze, Passagierinnen in Hosen werden oft gar nicht erst mitgenommen. … Männer und Frauen sitzen ohne jeglichen Körper- und Augenkontakt so weit es geht voneinander entfernt.“

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/3264/highlight/Naomi&Ragen

“A woman who reported a vicious attack by an ad-hoc „modesty patrol“ on a Jerusalem bus last month is now lining up support for her case and may be included in a petition to the High Court of Justice over the legality of sex-segregated buses. Miriam Shear says she was traveling to pray at the Western Wall in Jerusalem’s Old City early on November 24 when a group of ultra-Orthodox (Haredi) men attacked her for refusing to move to the back of the Egged No. 2 bus. She is now in touch with several legal advocacy and women’s organizations, and at the same time, waiting for the police to apprehend her attackers.”, aus: Daphna Berman: Woman beaten on J’lem bus for refusing to move to rear seats, in: Haaretz, 15.12.2006

http://www.haaretz.com/woman-beaten-on-j-lem-bus-for-refusing-to-move-to-rear-seat-1.207251

Yair Ettinger: High Court: Gender segregation legal on Israeli buses – but only with passenger consent. Haaretz, 06.01.2011

http://www.haaretz.com/news/national/high-court-gender-segregation-legal-on-israeli-buses-but-only-with-passenger-consent-1.335567

Naomi Ragen: I Am Not Sitting at the Back of the Bus. Zuerst in: Jewish Chronicle, 23.02.2007

http://www.naomiragen.com/Columns/I%20Am%20Not%20Sitting%20at%20the%20Back%20of%20the%20Bus.htm

Emels Kopftuchpolitik

Februar 7, 2009

شَهيد

šahīd

şehit

Glaubenszeuge, Märtyrer

Emels haariger Dschihad

Europas arbeitsteilige Kopftuchpolitik. Von Jacques Auvergne

Vielleicht kennen Sie den simplen und reichlich albernen Cartoon des gelangweilten Eselkarrenfahrers mit der Peitsche, wobei der Mensch, durchaus betrügerisch, das langohrige Zugtier mit einer vor die Nase gehaltenen Möhre zum Fortsetzen des unlustvollen Tuns motiviert. Gestatten Sie mir, die Zeichnungselemente neu zu benennen: Der Karrenfahrer ist der Muslimbruder oder Islamverbandsfunktionär, der Karren ist Europa oder Deutschland, die Fahrtrichtung das Imamat (Cerić) oder Kalifat, die Peitsche der drohende Kopftuchprozess der Fereshta Ludin. Und das Appetithäppchen, die begehrte Möhre? Die Möhre ist ein Jahrtausende alter Leckerbissen sinnlichen Begehrens jedenfalls aufgeschlossenen Kommunizierens, ein wildromantischer femininer Lockenkopf.

Denn Emel Zeynelabidin hat das Kopftuch abgelegt. So was von abgelegt, dass sie als persönliche Garderobe gleich das Haus der Geschichte wählte,[1] ein Museum im alten Bonner Regierungsviertel. Eine doppelzüngige Botschaft, dieser Ort der Deponierung, einerseits Teil werden der Staatsgeschichte und der tatsächlich dokumentierenswerten Einwanderungsprozesse, andererseits findet eine demonstrative Machtergreifung statt: Das Kopftuch, guckstu, ist weg vom lockigen Frauenkopf, doch verewigt in der bundesdeutschen Dar al-Geschichte, der Hidschab ist jetzt BRD … kein Deutschland ohne Schleier. Um es kurz zu machen: Ist Emel für oder gegen eine islamische Kopftuchpflicht? So kurz kann man es leider nicht machen, die Dame ist schließlich professionelle Kommunikationsmanagerin. Also orakelt Emel ein: „Gebt die Köpfe frei!“, was dynamisch und revolutionär, was alternativ und protestkulturell klingt. Wer Emels Geraune widerspricht ist also Freiheitsgegner. Und Emel definiert sich wortlos als Deuterin dessen, was künftig unter Freiheit zu verstehen ist.

Das wäre eine der Hisba[2] und dem Kalifat durchaus zuträgliche Strategie: Ohne Kopftuch streiten für das Kopftuch, es im Blätterwald sinngemäß rauschen zu lassen „Oh ihr Leute, seht, ich trage kein Kopftuch mehr!“ und zeitgleich auf immer weitere Verbreitung des Kinderkopftuchs hinarbeiten, nicht zuletzt an den Universitäten und Schulen der Türkei. Schülerinnenkopftücher sind dort seit Jahrzehnten verboten. Noch. Emel will das Verbot in aller freiheitlich lockenköpfigen Unschuld kippen, Islamist Recep Tayyip Erdoğan, lockenlos, will dasselbe. Man lese Schnee von Orhan Pamuk.

Emel Abidin-Algan (Wikipedia Januar 2009, der Name soll nach wie vor fehlerhaft sein, wie Zeynelabidin außerordentlich bedauert) arbeitet für die Bedeckung der muslimischen Mädchen- und damit auch Schülerinnenköpfe. „Emely“ arbeitet in Sachen Frauenhaarbedeckung, wie es der Zufall oder der qadar (kismet) so will, gemeinsam mit der Islamischen Föderation Berlin (IFB)[3] und vielleicht ja im besten Einverständnis mit dieser.

Die IFB darf nach langen Prozessen in ganz Berlin islamischen Religionsunterricht erteilen und gilt manch einem als veritabler Landesverband der extremistischen, radikalislamischen Milli Görüş, was die IFB natürlich in Taqiyya-Manier laut schnatternd abstreitet. Ganz tolerant billigt Zeynelabidin offensichtlich bis heute die kopftuchbegeisterte Schulpolitik der von ihr gemeinsam mit ihrem (einstigen?) Ehemann gegründeten Islamischen Grundschule Berlin. Fereshta Ludin[4] soll, nachdem ihr das Unterrichten mit Kopftuch untersagt worden war, einem Unterschlupf gleich einen Arbeitsplatz an besagter Grundschule gefunden haben, die IFB teilt sich mit der Grundschule kostenbewusst dasselbe Haus. Ludin war vor dem bekannten Kopftuchurteil zwei Jahre lang Vorsitzende der Muslimischen Jugend Deutschlands (MJD),[5] die dem Gedankengut von menschenrechts- und grundrechtsfernen Theokraten wie Qutb, al-Maududi, und al-Qaradawi nahe steht. Die MJD ist der FEMYSO angeschlossen,[6] FEMYSO ist Muslimbruderschaft.[7]

Nun ja, Solidarität ist an sich etwas Ehrenwertes und Fereshta Ludin und ihr Mann bekamen jeweils eine halbe Stelle an Deutschlands erster islamischer Grundschule. Dürfen wir auf ein Zeichen der Solidarität zu Ex-Muslimen, Juden, Polytheisten und Atheisten von Frau Ludin und Frau Zeynelabidin hoffen? Oder auch nur zu Muslimen, die es wagen, sich von Qutb, Erbakan, Muslimbruderschaft und ECFR eindeutig und scharf zu distanzieren? Beredtes Schweigen, einmal mit, einmal ohne Kopftuch. Wie EMMA berichtet, saß Emel Zeynelabidin in London auf dem Podium neben dem Enkel von Hasan al-Banna, Tariq Ramadan, anlässlich einer Konferenz mit dem alarmierend nach islamischer Gegengesellschaft und europaweiter Rechtsspaltung klingenden Titel Europäische Staatsbürgerschaft von Muslimen. [8]

Islam und (als?) Staatsbürgerschaft findet sich im Begriff muslim citizenship.[9] Der Islam-Bürger, das könnte ja harmlos sein, wenn der Religionsgründer ein Lao Tse oder ein Buddha wäre. Doch wo man die Islamischen Menschenrechte (Kairo) der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 vorzieht, wird wohl alles, was Islam und Staatsbürgerschaft auf einer Augenhöhe ansiedelt, auf ein Dhimma- oder Millet-System hinauslaufen, einen Apartheidsstaat islamisch befreiter Zonen und paralleler Rechtssysteme. Wollen wir die Scharī’a-Gerichtshöfe?

Islamische Autoritäten wie Tariq Ramadan oder Großmufti Mustafa Cerić, der die Scharī’a als ewig und unverhandelbar bezeichnet und für den Aufbau einer “einzigen muslimischen Autorität“ für ganz Europa kämpft, denken seit einiger Zeit intensiv über die Muslim-Staatsbürgerschaft nach[10], [11] Angesichts der, institutionell begründeten und durch wahnwitzige Projekte wie Türkeibeitritt und Vertrag von Lissabon mehr als erklärlichen Europaskepsis breiter Bevölkerungsmehrheiten ist es von den Islamisten sehr geschickt, das Thema Europa zu besetzen und für das segregiert gedachte ethnoreligiöse Kollektiv ein postdemokratisches, nach-menschenrechtliches Staatsbürgertum zu erträumen, welches der Bundesrepublik dereinst ja womöglich von oben, von Brüssel aufgezwungen werden wird.[12] Schlimmstenfalls würden ’die Muslime’ auf Generationen in eine kalifatsähnliche Struktur gesperrt, in der Allahs Schariarichter, Imame und Sittenwächter Gotteslästerung und Verheiratung nach Maßgabe von scharī’a und Sunna regeln. Mustafa Cerić will den zunächst parallelgesellschaftlichen Totalitarismus, die Allahkratie,[13] der Großmufti aus Sarajevo spricht unverfänglicher von Imamat.[14]

Laut Wikipedia habe sich die 1960 geborene Emel Abidin Algan, genannt Emel Zeynelabidin, im Alter von 44 Jahren von ihrem traditionellen Umfeld emanzipiert,[15] man bemerke: Das Umfeld sei nicht etwa radikalislamisch oder wenigstens traditionalistisch gewesen, sondern traditionell, so als sei ein Islamfunktionär, Muslimbruder und Arzt wie ihr Vater, Dr. Yusuf Zeynel Abidin,[16] ein Nomade der Yörük oder ein anatolischer Schafhirte. Ob die Dame in ihrer aufregenden kopftuchorientierten Mission nicht viel eher ein PR-Projekt der globalen Islamischen Bewegung ist, kann eine Enzyklopädie vielleicht nicht fragen. Die Mutter von sechs Kindern sei zwangsverheiratet worden, sie selbst nennt es organisiert verheiratet. Eine traurige Organisation ist die nikāh allemal.[17]

Vom Bündnis der Luther-Städte wurde Zeynelabidin 2007 in Speyer der mit 10.000 € dotierte Preis Das unerschrockene Wort verliehen.[18] Wobei Laudatorin Barbara John,[19] hier ihre schariafreundliche Festrede,[20] als ehemalige Ausländerbeauftragte der Stadt Berlin (1981-2003) davor warnte, ein Zerrbild der Gepriesenen zu entwerfen. Nanu, Zerrbild, da muss sich also jemand beschwert haben? John sitzt im Kuratorium der Muslimischen Akademie in Deutschland, der neben vielen anderen auch Bekir Alboğa[21] und Yasemin Karakaşoğlu angehören.[22] Nun, bei solchen demokratieskeptischen Mitstreitern hoffe ich sogar, dass John von Zeit zu Zeit schon mal ein islamskeptisches ’Zerrbild’ zukommt, ich mute es der Honorarprofessorin und Expertin für Sprachförderung jedenfalls zu.

Mitnichten müssten nun alle Frauen ihre Haare zeigen, raunt Zeynelabidin, es gehe um eine Kleidung, die der “individuellen, natürlichen Scham“ entspreche, lesen wir in Qantara.[23] Das ist womöglich ziemlich gelogen, denn eine “individuelle“ Interpretation des Konzepts etwa der ‚Aura (ʿaura),[24], [25] (zu verbergender Schambereich) ist von Millî Görüş oder Muslimbruderschaft gar nicht vorgesehen. Auch die Konzeption der fitra (fiṭra),[26] die (angebliche) natürliche Veranlagung oder Bestimmung (nämlich als islamisch sprich schariapflichtig) mag den Pflichtvergessenen zwar sozusagen naturgemäß dem Höllenfeuer zuordnen, lässt aber eine Kritik am echten Islam in keiner Weise zu. Eher schon erklärt die Fitra den Islam dreist zur Naturreligion und jeden, der gegen Sunna, Koran und Hadithe verstößt, zum (widernatürlichen) Verräter an kosmischer Ordnung und sozialer Harmonie.

Verschweigt uns Zeynelabidin beim Parlieren über die “individuelle, natürliche Scham“ die Dogmen von fiṭra und ʿaura ganz kalkuliert, um Deutschlands und Österreichs Nichtmuslimen vorzugaukeln, die Frau unter der Scharia habe das Recht auf freie Kleidungswahl und autonomes Definieren des Intimen und Schambehafteten, der Sitte und der Tugend? Oder schnitzt sie sich, meinen Segen hätte sie, eine unerhörte, kreative Emel-Scharia?

Ein paar Perlen aus Emels Kopftuchrhetorik.[27]

Alles darf sein

Das brülle sie doch bitte in Mekka oder Islamabad.

Man muss sich selbst die Erlaubnis geben zu denken, was man will und wie man will

Aber, aber, Frau Zeynelabidin, der Schariavorbehalt.[28]

Meine Söhne haben die Chance, an mir und ihrem Vater zu lernen, mit Konflikten und verschiedenen Lebensformen innerhalb des Islam umzugehen.

Schade, Lebensformen außerhalb des Islam sollen den Söhnen nicht zugänglich sein? Ach so, der gesamte Kosmos ist islamisch (fitra).

Man muss den Schöpfer aus dem Besitzdenken der Religionsverwalter befreien.

Zustimmung, Allāh braucht Emels Beistand.

Und man muss die Frauen aus den Haushalten der Männer befreien.

Moment, wozu hat Allāh den Heiratsvormund (wali) und den männlichen Pflichtbegleiter (mahram) erfunden? Aha, die Außenmauern der Haushalte sollen auch in Zukunft den Männern gehören, die Frauen in der Küche eingesperrt bleiben. Wer als Mann nicht das islamfeministische Zepter der Führung von Küche und Kinderzimmer an seine Frau abgibt, widerspricht der Scharia. Männer raus aus Küche und Kinderzimmer.

Der Schöpfer, den ich erfahren habe, hat es nicht nötig, Forderungen zu stellen und ihre Erfüllung mit Belohnung und Bestrafung einzufordern. Das ist mir zu einfach.

Die Balken biegen sich. Emel schickt den auch azāzil genannten iblīs, den islamrechtlich verbürgten Teufel, auf Urlaub. Mohammed hat sich geirrt, Frau Zeynelabidin, es gibt überhaupt keine Höllenstrafe?

Ich halte es nicht für sinnvoll, wenn Politiker und Politikerinnen immer wieder verordnen wollen, dass muslimische Frauen das Kopftuch ablegen sollen. So etwas Persönliches kann man nicht vorschreiben.

Zeynelabidin kritisiert den nationalistischen Modernisierungsdiktator Mustafa Kemal (“Atatürk“) und sicherlich auch Deutschlands westliches Nachbarland Frankreich, an dem Kopftücher für Schülerinnen und Lehrerinnen während des Unterrichts vernünftigerweise untersagt sind.

Die Muslime wollen nicht zur Kenntnis nehmen, dass ihr Verhalten die Nichtmuslime irritiert. Die Nichtmuslime nehmen die Muslime nicht ernst, weil sie deren Welt gar nicht kennen und auch nicht kennenlernen wollen.

Im Allgemeinen kennen Deutschlands Islamkritiker Koran und Hadithe besser als Deutschlands Türken ihre Grundlagentexte. “Deren Welt“ ist eine leider weit verbreitete, sehr irreführende Metapher, denn es gibt nur eine Welt. Eine Welt – universeller Menschenrechte.

Die Religion darf sich nicht selbst anbeten lassen.

Gut gedacht, konsequent. Hier muss demokratieverträglicher Islam in der Tat weiter voranschreiten. Und die Sunna deiner madhhab, die fatāwā deines Großmuftis? Zeynelabidin sagt uns nichts dazu, dass Indonesiens Schafiiten ebenso wie Gelehrte der Kairoer al-Azhar die Genitalverstümmelung (FGM) an Frauen befürworten. Wenn aber nur der Gottheit Anbetung zusteht, ist dann praktizierte FGM, sehr geehrte Frau Zeynelabidin, ein Gebet an Allāh? Sollten die wahhabitischen Saudis und die iranischen Mullahs ihre Delinquenten vergebens geköpft haben, oder gehören die Bestrafungen bei hadd-Vergehen ebenso zu Frau Zeynelabidins frommer “Anbetung“ wie das Verbot der Apostasie?

Auch die führende Frauenrechtszeitschrift EMMA weiß über Emel zu berichten (Cornelia Filter in: EMMA, September/Oktober 2006).[29] Zeynelabidin:

Beide Organisationen, Milli Görüs wie die Muslimbruderschaft, haben im Laufe der Zeit ihre sozialen Beweggründe verloren.

Die Muslimbruderschaft ist der Wurzelgrund unzähliger terroristischer Bewegungen, ein heutiger Unternehmensbestandteil ist die terroristische HAMAS, Hauptaktivität Verhetzung von Kindern mit paramilitärischen Kindergärten und Abfeuern von Raketen auf Israel. Kein Wort über die Einzelheiten derartig “unsozialen“ Verhaltens?

[Emel über ihren (Ex-)Mann Ahmet Algan] Der glaubt immer noch an den strafenden Gott!

Na so was! Koran und strafender Gott, was denkt sich Ahmet dabei? Der Ex lebt ja noch im geistigen Mittelalter und sollte Emels gutem Rat flugs folgen.

Im WDR erklärt Frau Zeynelabidin:[30]

Das Kopftuch hat mit Religiosität nichts zu tun und ist völlig entbehrlich. Mit dem Ablegen des Kopftuchs als Kennzeichen von Zugehörigkeit und den damit verbundenen Einschränkungen und Grenzen bin ich meinem Schöpfer sehr nahe gekommen und habe mein eigenes Lebens erkannt

Islam ist eben Natur, natürlich, angeboren. Einschränkende Zugehörigkeit gibt es nur zu unnatürlichen, nichtislamischen Religionen. Emels haariger Dschihad.

Hier ein paar Kostproben aus Zeynelabidins Text Lernt Schwimmen, wie er sich beispielsweise auf der Seite Achse des Guten findet.[31]

Die Tochter, gerade mal 12 Jahre alt, durfte aus religiösen Gründen nicht an einem koedukativen Schwimmunterricht teilnehmen, es sei denn nur mit Vollverhüllung.

Aus religiösen Gründen – unsere Emel ist erstaunlich flexibel, sie selbst darf aus religiösen Gründen mit nackten Haaren herum laufen, das Mädchen aber hat ihre Haare aus eben diesen religiösen Gründen zu verhüllen? Ist Allāh Hütchenspieler?

Denn es geht um ein verordnetes Schamgefühl im Namen von Religion, das in die natürliche Entwicklung eines heranwachsenden Menschen eingreift und in der Praxis ein Lernverbot im Namen Gottes nach sich zieht.

Allerdings, und Frau Zeynelabidin kämpft mit Zähnen und Klauen nicht gegen, sondern eben für dieses Andressieren von „Schamgefühl““ (richtig wäre Schande, da es um den guten Ruf geht), für diese heilige Bildungsverweigerung und islamische Lernblockade. Darwin, Freud, Konfizius, Jesus, ein Mädchen braucht so etwas ebenso wenig zu lernen wie Körpererfahrung im koedukativen Sportunterricht der kulturellen Moderne.

Hinter diese Kulissen voller Widersprüche und Unklarheiten mag man sich als Außenstehender und Andersgläubiger nicht gerne begeben, selbst Richter an deutschen Gerichten ziehen es vor, solche Exkursionen zu unterlassen.

Im säkularen Staat ist es nicht die Aufgabe von Richtern, sich einen Trampelpfad durch das dornige Lügengestrüpp der Scharia zu bahnen, dieser schwierige Weg sei den verbohrten oder feixenden Freunden des Gottesstaates oder sei uns Islamkritikern überlassen.

Und als Erwachsene war es bisher unwahrscheinlich schwierig, eine Gelegenheit zu finden, ausschließlich in Anwesenheit von Frauen schwimmen zu gehen.

Emel Abidin Algan wirbt für männerfreie Zonen und Zeiten im Schariaschwimmbad.

Ich wundere mich, warum die nicht-muslimischen Richter nicht die Frage formuliert haben, ob denn die vielen nicht-muslimischen Schülerinnen schamlos und weniger schutzbedürftig seien, als ein muslimisches Mädchen, dass durch diese Art von Verhüllung angeblich schamhafter und geschützter sei.

Frau Zeynelabidin, hier wird nach dem Grundgesetz, dem BGB, dem StGB usw. geurteilt, nicht nach den frauenfeindlichen Gesetzen, wie sie aus der Scharia abgeleitet werden müssen und auch nicht oder nach der totalitäre Folgen zeitigenden Körperkonzeption der ‚Aura.

Muslime trauen einem staatlichen Schutzraum nicht mehr.

Zeynelabidin erpresst uns ein wenig, verstehe ich die Kommunikationsberaterin richtig? Und wohin sollen sich die misstrauisch gewordenen Muslime denn nun hinwenden, werden sie sich ein halāl-Schwimmbad in der Moschee bauen müssen, um endlich Schutz zu haben?

Für Heranwachsende bedeutet das Muslimsein in einer nicht-muslimischen, säkularen Gesellschaft sehr oft immer noch Isolation, Einschränkung und Kontrolle.

Logik war gestern. Was für Erkenntnisse soll der Leser gewinnen? Außerhalb des Kalifats seien Muslime marginalisiert und sehr traurig? Die Säkularität schafft grausamen seelischen Schmerz? Mehr schariakonforme Gesetze im deutschen Erbrecht und Familienrecht schaffen, damit die Muslimbürger nicht so sehr (von der Umma, vom Zugang ins Paradies?) isoliert ist?

Oder, wie gemein von mir, anders gelesen: Isolation der Dhimmis und Harbis, Einschränkung nach Maßgabe der hisbah, Kontrolle durch Sittenwächter? Alles ist möglich, “alles darf sein“ (Zeynelabidin).

Alles, was einem widerfährt, begegnet, herausfordert, ist Teil des Lernprozesses in der Lebenszeit eines Menschen.

Qadar, kismet, Allahs Schicksal und Los, gegen das ein jedes Aufbegehren Sünde ist. Deine Zwangsheirat oder schafiitische FGM, deine sechste Schwangerschaft, dein Verstoßenwerden (talaq) sind chancenreicher Lernprozess. Zeynelabidin folgend, sollen wir jubeln, dass der Islam viele Chancen auf Lernprozesse stiftet.

Steht deshalb in diesem Maße das Wohl eines Heranwachsenden auch für muslimische Eltern und Islamische Organisationen im Mittelpunkt, wenn aufgrund von unterschiedlichen Meinungen Konflikte entstehen, die dann auch noch in aller Öffentlichkeit ausgetragen werden?

Öffentlichkeit ist immer ganz schlecht, lassen Sie uns das vertrauensvolle ‚Prinzip Hinterzimmer‘ bevorzugen oder die Sache staatsvertraglich regeln. Die 1990 in Ost-Berlin vom DDR-Kirchenamt als Religionsgemeinschaft anerkannte Islamische Religionsgemeinschaft (IFB und mehr) klagte 2006 auf Staatsvertrag[32]

Geschichtsbewusste islamische Orthodoxie muss die dār al-’ahd oder dār as-sulh wollen, einen Staatsvertrag mit den aus islamischer Sicht sittlich minderwertigen Nichtmuslimen, um ein Gebiet überhaupt erst zu schaffen, in dem Muslime sich islamrechtlich dauerhaft ansiedeln dürfen.[33]

Weiter beklagt Yeneroglu den Trend in NRW, die Religionsfreiheit der Muslime immer mehr einzuschränken, mit dem Ziel, unter dem Deckmantel von Integration vielmehr die Assimilation zu erreichen. Er befürchtet, dass das Düsseldorfer Urteil den Druck auf Muslime durch nicht-muslimische Schulleitungen erhöhen werde. Yeneroglu zieht einerseits Artikel 6, Absatz 2 des Grundgesetzes heran, um die elterlichen Erziehungsrechte zu untermauern, aber andererseits stellt er fest, dass niemand das Recht dazu habe, jemanden seine Vorstellungen aufzuzwingen wie es der Staat, vertreten durch die Lehrer, angeblich der Familie gegenüber aber tue.

Vor uns haben wir kleine Schülerinnen und Schüler, keine kleinen Kasten Angehörigen verschiedener sittlicher Reinheit sprich sittlicher Dreckigkeit. Der Staat hat alle Schülerinnen und Schüler gleich zu behandeln, auch wenn das Frau Zeynelabidin nicht gefällt, die auf Religions-Apartheid und Sondergesetzlichkeit pocht. Das Familienrecht der Scharia ist in Teilen grundrechtswidrig, etwa in der islamrechtlich einwandfreien Möglichkeit des Vaters oder Großvaters als Heiratsvormund (walī, genauer walī muǧbir, nämlich Heiratsvormund mit Berechtigung zum Zwang eines Mädchens, dieses in erster islamischer Ehe (nikāh) auch gegen ihr Einverständnis zu verheiraten.

Aufschlussreich, dass der von Emel Zeynelabidin zitierte Leiter der Rechtsabteilung der extremistischen Millî Görüş etwa Artikel 3 (2) GG nicht zitiert: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Darin, dass Zeynelabidin auch heute die in ihrem deutschen Ableger von ihrem Vater mitgegründete radikalislamische und türkisch-nationalistische Millî Görüş erwähnt, dürfen wir ja vielleicht ein Zeichen unverbrüchlicher Loyalität zur Erbakan-Doktrin (adil düzen, batil düzen) sehen, der gerechten islamischen Gesellschaftsordnung, welche die nichtislamische Lebensform des Unglaubens siegreich überwindet.

Eine Alternative wäre es, eigene Schwimmbäder in jeder Stadt zu errichten, um den vielen muslimischen Frauen, die an die Verhüllung glauben und sich daran gewöhnt haben, das Schwimmenlernen zu ermöglichen.

Endlich Klartext: Die nackthaarige PR-Beraterin “Emely“ will die Frauenschwimmbäder, jeweils eines in jeder Stadt.

Emel Zeynelabidin in ihrem Aufsatz Kopftuchpolitik als Reifeprüfung[34]

Dadurch ist eine Parallelwelt entstanden, die es ermöglicht, eine aus- und abgrenzende Minderheitenpolitik zu betreiben. Es ist diese Parallelwelt, in der das eigene Gottes- und Menschenbild, die Einteilung in Gläubige und Ungläubige, in Erlaubtes und Verbotenes eine Bestätigung finden kann.

Genau, die heilige Apartheid von Kalifat nebst Dhimma, mithin genau das, worauf Mustafa Cerić, Tariq Ramadan und Emel Zeynelabidin hinarbeiten. Oder habe ich etwas überhört, Frau Kommunikationsmanagerin, fordern Sie die Imame und Muftis Europas dazu auf, die Unterscheidung zwischen iman und kufr, Glauben und Unglauben beziehungsweise Gläubigen und Ungläubigen fallen zu lassen? Geschickt beschuldigt Zeynelabidin den deutschen Staat, durch irgendwelche Versäumnisse an der Entstehung islamischer Gegengesellschaften schuldig zu sein, zugleich bietet sie sich als Helferin beim Abbauen des islamischen Fundamentalismus an.

Das Vorbild des Propheten Muhamed, der sich ausdrücklich für das Wohl der Frauen einsetzte,

Mohammed als Gleichheitsfeminist? Die Frau kann Koran und Hadithen nicht gelesen haben. Über diese Fehleinschätzung wäre Mohammed ziemlich sauer.

Oder, männerbündisch: Ok, die Frau hat Geld gekostet, man muss sie pflegen, damit die Rendite zum Kauf der Zweitfrau ausreicht, guckstu.

Nachdem dann auch ein geschmücktes Dekoltee einen Mann dermaßen ablenkte, dass dieser gegen eine Mauer lief und sich dabei die Nase brach, kam die Verhüllung der gläubigen Frauen zum vollen Einsatz.

Ein islamisches Märchen, fern jeder aufklärerischen Geschichtsbetrachtung, von Frau Zeynelabidin unterhaltsam-frivol und kalkuliert beschämend in Stadthallen und Hochschulräumen eingesetzt. Die Dhimmis kichern verlegen aufgegeilt, Seelsorgerin Emel guckt treu.

Brutale Theokratie hat die Menschen noch immer am Genital gepackt, symbolisch wie ganz konkret (FGM und MGM; diverse Beischlafdogmatik; heilige Homophobie).

Die textilen Gefängnisse von Tschador und niqāb wurden tausend Jahre lang kultiviert. So ganz gegen Allahs Willen?

Warum, um alles in der Welt, bedienen sich islamische Organisationen hierbei nicht dieser Erlaubnis zur freien Interpretation, als vor fünf Jahren die Kopftuchdebatte mit der Klage der afghanischen Lehrerin entbrannte und sich bis heute als öffentliches Dauerthema ohne absehbares Ende hält?

Idschtihad[35] ist für Sunniten, ohnehin nicht für den Laien, sondern lediglich für höchste Ulama (Gelehrte) möglich, nur innerhalb der von Allah in Koran und Hadith gesetzten Grenzen erlaubt. Höhere schiitische Ayatollahs dürfen eigenständige Rechtsfindung vornehmen, niemals aber für eine muslimische Frau. Im Übrigen möge Zeynelabidin das mit Herrn al-Qaradawi klären oder, falls lebensmüde, selber Fatwas zu schreiben beginnen. Aha, ein Beendigen des Themas Lehrerinnenkopftuch wäre Zeynelabidin wohl ganz recht, am besten mit der Zulassung des Lehrerinnenkopftuchs? Daraus wird nichts.

Mit einem entwickelten Verständnis von sozialer Verantwortung islamischer Organisationen und einer am universalen Wesen der Offenbarungen orientierten Vorstellung wäre damals die Klage der afghanischen Lehrerin vor dem höchsten Gericht Deutschlands vielleicht auf eine vernünftigere Weise gelöst worden.

Deutschland ist grün hinter den Ohren, sittlich wie politisch unreif, ein rückständiges Entwicklungsland! Bravo, Frau Abidin-Algan, das musste mal gesagt sein.

Im Ernst: Mit Universalität meinen wir universelle Menschenrechte, nicht universelle Schariaoffenbarung. Ach so, Allahs Sittenlehre ist nicht lediglich angenehm, sondern auch rational: Scharia ist Vernunft.

Die Diskrepanz zwischen kollektivem Praktizieren von Verhaltensformen im Namen von Religion, die auf eine alte Zeit zurückgehen, und der notwendigen Anpassung an die Gegenwart ist zu einer Überforderung für das solidarische und produktive Zusammenleben von Menschen verschiedener Meinungen in einer pluralen Gesellschaft geworden.

Die Bundesrepublik Deutschland ist überfordert und muss, will sie nicht in Schariastadtviertel zersplittern, die religiös begründete Rechtsspaltung vollziehen, meint Emel Zeynelabidin das? Oder ruft sie nach mehr politischer Macht für die Muftis und Scheiche aus dem Umfeld des 1997 gegründeten ECFR (European Council for Fatwa and Research)? Wie auch immer, die Kommunikationsfachfrau spricht in Rätseln und der Islam ist die Lösung (al-islām huwa al-ḥall, Motto der Muslimbruder).

Die Hürde mit dem Kopftuch muss noch genommen werden, denn sie ist eine Prüfung für den Fortschritt in den Köpfen aller.

Kopftuchkritiker seien per se rückschrittlich, unreif, irgendwie etwas vormodern im Gehirn.

Noch ein paar Weisheiten von Frau Zeynelabidin, der zuerst in der DIE WELT erschienene Aufsatz trägt den Titel: Gebt endlich die Köpfe frei![36]

Gebt endlich die Köpfe frei!

Emel kämpft für die Freiheit des Denkens. Ironie aus.

Verbote, wie das staatliche Kopftuchverbot an den Universitäten der Türkei, greifen in das Persönlichkeitsrecht ein und sind deshalb extrem, was wiederum neue Extreme erzeugt.

Du freiheitlich-demokratischer Extremist hast Probleme mit islamischem Terrorismus, hm? Einfach das Kopftuch zulassen, sonst knallt`s.

Heute wird das Kopftuch immer häufiger zweckentfremdet.

Das arme Kopftuch. Einfach zulassen. Nicht zweckentfremden, einfach haben, legt uns Emel nahe. Überall Hidschab, Dschilbab, Tschador, Niqab.

Für viele Trägerinnen vermittelt es abgrenzende Gruppenzugehörigkeit als ein religiöses Symbol, das zu einem politischen Ausdruck von Widerstand gegen staatliche Bevormundung eingesetzt wird.

Ach, diese sittenstrengen Kopftuchträgerinnen haben diesen Charme des Gegenkulturellen, Widerborstigen, Aufmüpfigen. Spaß beiseite: Ich fühle mich durch die angeblich die Seele vor der Hölle rettende, auf Erden leider ziemlich faschistische Lebensweise der Scharia bevormundet. Und durch die Zwangsheiraten und arrangierten Ehen in meiner Straße, und durch den allgegenwärtigen Schleier.

Versachlichung der Diskussion nötig

Billiger Trick. Werden Mun-Sekte, Scientology und NPD, um ihr gegendemokratisches Anliegen zum Erfolg zu führen, demnächst ebenfalls auf diese Floskel (“Versachlichung der Diskussion“) zurückgreifen?

Ich hoffe, dass nach Aufhebung dieses einschränkenden und einseitigen Verbots eine Entspannung zwischen Gegnern und Befürwortern eintreten wird, damit man beginnt, sich ernst zu nehmen, um ins sachliche Gespräch zu kommen.

Eine bemerkenswert listige Strategie des Untergrabens der öffentlichen Glaubwürdigkeit des Gegners, laut zu sagen: “Wir sollten einander ernst nehmen.“ Studiert man dazu Kommunikationsmanagement? Und das bei den heutigen Studiengebühren, der Trick steht doch im ’il principe’ des Macchiavelli?

Ich finde, dass Gesprächsverweigerung viel gefährlicher ist als das Tragen eines symbolträchtig gewordenen Kleidungsstücks.

Was für ein Funkensprühen verschachtelter Lügen! Flackernde islamische Rhetorik, ein knisterndes Feuerwerk an Kitman und Taqiyya! Wer nicht über das Kalifat verhandelt, ist in der Tat Gesprächsverweigerer, leider redet Dr. Schäuble immer weiter mit seiner islamistisch dominierten Tafelrunde namens Islamkonferenz. “Symbolträchtig geworden“ behauptet, die Schuld für jeden Kopftuchstreit liege bei den Gegnern von Tschador und Hidschab. Sportlerin Emel ist besser geworden in der olympischen Disziplin der Taqiyya, ich gebe die volle Punktzahl.

Wenn das Kopftuch mit Identitätsverständnis, moralischen Werten und anerzogener Scham verknüpft ist, dann kann man von dieser Frau nicht erwarten, dass sie das Kopftuch beziehungsweise ihre Verhüllung von heute auf morgen ablegt. Das Recht auf Bildung darf davon nicht berührt sein und muss für eine Frau immer uneingeschränkt bestehen bleiben.

Moment, wie lange ist das Kopftuch im türkischen Bildungsbereich auch für Schülerinnen und Studentinnen verboten? Zeit zur Eingewöhnung an dieses beschämende sich-nackig-Machen war ja wohl mehr als genug. Wo wir beim Thema sind, das kopftuchfreie Klassenzimmer auch für Schülerinnen wäre eine tolle Sache.

Spätestens jetzt, wo im Namen des Islam unverhältnismäßig um das Kopftuch gekämpft wird, sollte bewusst werden, dass das ursprünglich als unbedeutender Teil eines Volksglaubens geltende Tuch nun auf der politischen Bühne als Fahne gehisst wird. Warum wird diese Zweckentfremdung geduldet?

Sind schon frech, diese Muslimbrüder und Muftis.

Es sind diese Offenbarungsgründe, aber auch meine eigenen Erfahrungen, durch die ich erkannt habe, dass es sich bei der koranischen Verhüllungsempfehlung um eine praktische Maßnahme handelt, die heute wegen eines entwickelten Selbstverständnisses von Mann und Frau völlig überflüssig ist.

Wissenschaftlerin Zeynelabidin und die Sache mit dem Offenbarungskontext. Statt zu sagen: “In der arabischen Stammes-Politik vor 1.400 Jahren oder sogar in der Psyche des nachmaligen Propheten schien so etwas wie eine himmlische Autorität notwendig geworden zu sein; dieses gewalttätige Monopol auf Spiritualität, Tugend und gelingendes Leben begann sich rasch auszubreiten“ benutzt Zeynelabidin das Wort Offenbarung. Wortgläubige Kreationistin oder eher Intelligent Design?

Liest Frau Zeynelabidin keine Fatwas?[37] Das Kopftuch ist aus Sicht der islamischen Geistlichkeit Vorschrift, die Frau darf zum Kopftuchtragen geprügelt werden.[38] Emel Zeynelabidin will den Großmufti von Sarajevo allerdings gar nicht gegen das Kopftuch einstimmen, sondern die deutschen Nichtmuslime (notfalls auch in Kopftücher) einwickeln und das märchenhafte Bild vom toleranten Islam vermarkten. Gut für den (nicht von mir) erwünschten Türkeibeitritt.

Damals gab es eine einfache, praktische Notwendigkeit für diese Körperverhüllung: Frauen wurden von Männern belästigt, weil sie mit den Sklavinnen verwechselt wurden, und Männer brachten sich mit ihrer Vorliebe für weibliche Dekolletés in Verletzungsgefahr. Da die Menschen von damals sich nicht selber helfen konnten, musste sich Gott mit zwei Offenbarungen einschalten.

Das war ein feiner Zug von Allah, Arabiens hätten andernfalls weiterhin unbedacht Sklavinnen vergewaltigt und wären, von Brüsten gleichsam geblendet, gegen Wände gelaufen. Augenblick, einer von beiden hat jetzt die schwulen Männer vergessen, Emel oder Allah? Ich bitte um ein Rechtsgutachten (fatwā). Zeynelabidin witzelt über die erniedrigte Stellung der Frau in Fiqh (Sakraljurisprudenz als Niederschlag der Scharianorm, menschengemacht) und Scharia (himmlischen Ursprungs). Das Herumgealber soll uns übersehen lassen, dass die Islamaktivistin mehr Scharia und mehr Fiqh will.

Nebenbei, Frau Zeynelabidin: Wollen sie die Sklaverei des Zeitalters der Glückseligkeit (ʿaṣr as-saʿāda) oder der folgenden, kaum weniger authentisch islamischen Jahrhunderte wieder einführen? Warum bekennen Sie sich nicht dazu, dass die am 10. Dezember 1948 bekundeten allgemeinen Menschenrechte auch im Namen der Seelenrettung (Religion) nicht außer Kraft zu setzen sind?

Ich bin heute sehr dagegen, dass eine Gruppe von Menschen mit Äußerlichkeiten wie Kopftuch und Verhüllung bestimmen, was Religion und Religiosität und vor allem Anstand ist.

Brave Koranschülerin: Nicht eine Menschengruppe legt fest, Allahgott legt fest. Ein Fleißkärtchen für Emel.

Deshalb finde ich es heute meistens sehr beschämend, dass der außenstehende Nichtmuslim das Kopftuch mit dem Islam in Verbindung setzt und meint, dass die Trägerin eines Kopftuchs religiöser sei als eine Frau ohne Kopftuch.

Wenn es denn so wäre: Bin ich daran schuld? Islam ist peinlich, mir wäre so manches in Schariatheorie, Fiqhrecht und Sunnapraxis auch peinlich. Psst, wir werden schon einen Schuldigen für solche Schande finden, die HAMAS setzt da ganz auf die Juden. Was hat Zeynelabidin sonst noch gesagt, der kopftuchkritische Nichtmuslim beschämt die Muslime? Will die schamhafte Kommunikationswissenschaftlern den Ungläubigen verbieten, ohne islamische Rechtleitung über den Hidschab auch nur zu sprechen?

Islam ist beides, hundertprozentige Seelenrettung (Religion) und hundertprozentige Politik (irdische Paragraphen entspringen der himmlischen Scharia). Das heilssichernde Islamsystem (Nizam islami) erniedrigt alle Frauen und Nichtmuslime und kann daher (aus religiösen Gründen) keine universellen Menschenrechte zulassen. Nicht zuletzt ist unaufgeklärter Islam (nicht „Islamismus“, den es womöglich gar nicht gibt) Antijudaismus und Antisemitismus.[39]

Zeynelabidins die Schariapflicht zum Hidschab leugnende Annahme ist grundfalsch, denn oft ist es nicht der nichtmuslimische Außenstehende, der die Muslima (verschleiert oder nicht) diskriminiert, sondern die stolze Kopftuchfrau, die die Kopftuchverweigerin mit einem: „Jedes Haar, was man sieht, verwandelt sich in der Hölle in eine Schlange“ oder „Ich komme ins Paradies, und du nicht, wenn du so weitermachst“ zur Ordnung ruft. Das Kopftuch mobbt!

Deshalb sollten Verbote schon aus politischen Gründen abgeschafft werden, (…)

Deshalb sollte Politik bereits aus politischen Gründen abgeschafft werden, (…)

Muslime und Nichtmuslime in Deutschland

Allah kennt verschiedenwertige Sorten Mensch, Emel teilt die Bevölkerung von Staat oder Staat in zwei Klassen auf. Die Dhimmitude als die kulturrassistische Geometrie des Kalifats.[40]

Liebe Leserinnen und Leser, ich bitte Sie, jedes mal dazwischen zu fahren, wenn jemand beginnt, Schule, Krankenhaus, Firma, Stadtrat, Altenheim, Jugendheim oder Kindergarten in die schariatische Kaste der Nichtmuslime und die schariatische Kaste der Muslime zu spalten. Das Überleben der freiheitlich-demokratischen Gesellschaften Europas wird davon abhängen, diese Spaltung, aus der bald eine Rechtsspaltung folgen würde, zu verhindern. Mag mit Provokation, Kriminalität, Gewalt und Terror versucht werden, die Bevölkerung in ethnoreligiöse Kollektive zu segregieren, ist alles zu tun, um die islamische Apartheidsgesellschaft zu verhindern und das gemeinsame, an den allgemeinen Menschenrechten orientierte Recht beizubehalten. Wenn Integration überhaupt ein Rolle spielen kann, dann diese.

Soweit die Analyse der Zitate der Emel Zeynelabidin.

Europas politische Scharia der Dynastien Erbakan und Ramadan betreibt ihre Kopftuchpolitik arbeitsteilig, differenziert. Hier eine Klägerin vor dem Bundesverfassungsgericht, da eine Pressebeauftragte zum Kopftuchbeschwichtigen und Kopftuchverharmlosen. Fereshta und Emel arbeiteten ja womöglich völlig gleichartig motiviert und sorgsam abgesprochen. Die fromme kopftuchtragende Märtyrerin vor dem Verfassungsgericht im Gleichschritt mit Emels haarigem Dschihad,[41] beide kämpfen für das Kopftuch. Treibjagd in Kette, von beiden Seiten angreifen. Der offenen Absichtserklärung ’pro Hidschāb im Schuldienst’ einer mehrjährigen Klage durch alle Instanzen, für die Frau Ludin auserkoren und vorgeschickt wurde, eine Kulisse des fernsehtauglichen kopftuchlosen Lächelns gegenüber stellend. In der Person der Emel ohne Kopftuch in Schrift und Vortrag den Nebel des auch tawriyya genannten īhām werfen und jede Gruppenbildung islamkritisch-säkularer Gegnerschaft erodieren und spalten (fitna), dabei Hand in Hand mit den Parteigängern der Scharia die Deutschen darauf hin trimmen, worum es geht: Auf „pro Kopftuch“.

“Und Allah ist der größte Ränkeschmied“, ermuntert der Koran seine irdischen Statthalter in Sure 3:54 und 8:30.

Man belüge uns Gutmenschen weiter, man nehme uns das Zückerchen Islam heißt Toleranz nicht, von dem wir in Kirche, Wohlfahrtsverband, Jugendamt und Innenministerium mittlerweile längst so abhängig geworden sind wie der Süchtige von der Droge. Wir Multikulturalisten oder Gutmenschen möchten doch so gerne an das Märchen vom abgelegten Kopftuch der Tochter des aus dem Irak stammenden deutschen Millî-Görüş-Gründers Dr. Yusuf Zeynel Abidin glauben. Nachdem der Arzt und Muslimbruder bereits 1976 in Köln eine erste Sektion der Millî Görüş aufgebaut hatte, spielte Dr. Yusuf Zeynel Abidin gemeinsam mit Akgün Erbakan, der Bruder von Necmettin Erbakan, gegen 1985 eine zentrale Rolle beim Aufbau der gesamten Millî-Görüş-Strukturen in Belgien und Deutschland. Tochter Emel tut so, als sei ein Islam ohne Scharia bereits in irgendeiner Moschee lehrbar. Muslim Brotherhood und Millî Görüş seien eigentlich völlig unproblematisch gewesen, findet Emel Zeynelabidin.

Abgemacht. Wir huldigen den radikalislamischen Kopftuchablegerinnen und erzählen in Stadthallen, Gemeindezentren und Universitäten öffentlich etwas von kultureller Vielfalt. Emel bekommt den Preis Das unerschrockene Wort der fünfzehn Luther-Städte verliehen. Im Gegenzug gestatten wir Nichtmuslime euch Muslimen, ethnoreligiös segregierte Gemeinwesen der halbierten Grundrechte auszubauen, wie es Scharia-Dogmatik, Sunna-Zwangshandeln und Fiqh-Jurisprudenz nun einmal voraussetzen. Das Ganze, Dr. Wolfgang Schäuble stimmt uns ja vielleicht zu, lassen wir dann unter Grundgesetz Artikel 4 laufen, ungestörte „Religionsfreiheit“ (im GG lautet es ja zum demokratischen Glück etwas anders und ist gewährleistet, was die die diskriminierende Scharia nicht einhalten kann, dass die anderen Artikel wie 1, Würde, und 3, Gleichberechtigung von Mann und Frau unbeschädigt bleiben).

Yusuf al-Qaradawi[42] kann als Cheftheologe der Muslimbrüder und als eine der höchsten spirituellen Autoritäten des sunnitischen Islam gelten und ist damit auch Frau Zeynelabidins verbindliche irdische Rechtleitung in Sachen Scharia und Fatwa. Er hält das Bedecken des weiblichen Körpers bis auf Hände und Gesicht für fard (farḍ),[43] verpflichtend, doch erlaubt er der muslimischen Frau durchaus, das Kopftuch abzunehmen und für ein paar Minuten mit gotteslästerlich unverhülltem Haupthaar die Öffentlichkeit zu betreten. Wenn auch nur in einem einzigen Fall.

Beim Ausführen einer Märtyreroperation.[44]

Jacques Auvergne

[1] Pressemitteilung: Abschied vom Kopftuch. Emel Algan übergibt Kopfbedeckungen an das Haus der Geschichte in Bonn.

http://www.hdg.de/bonn/presse/news-details/pressemitteilung-abschied-vom-kopftuch/

[2] Hisba: Wahrung der Ordnung nach den Gesetzen Allahs. Hisba ist die Pflicht jedes Muslims, zu gebieten, was recht ist und zu verbieten, was verwerflich ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hisbah

[3] Islamische Föderation Berlin (IFB). Gilt als Berliner Landesverband der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_F%C3%B6deration_Berlin

[4] Fereshta Ludin. Deutsche Pädagogin afghanischer Herkunft. Als Hisba-Aktivistin Deutschlands prominenteste Kopftuchklägerin. Von 1997 bis 1999 im Vorstand der muslimbrudernahen Muslimischen Jugend in Deutschland (MJD).

http://de.wikipedia.org/wiki/Fereshta_Ludin

[5] Muslimische Jugend in Deutschland (MJD). Theologisch und organisatorisch der Muslimbruderschaft nahe stehend:

“ Die MJD ist 1994 im Haus des Islam in Lützelbach von einer kleinen Gruppe von Jugendlichen um Muhammad Siddiq Borgfeldt gegründet worden. … Die MJD ist Mitglied des Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO), das sie 1996 mitgegründet hat. Die MJD Schura beschloss 2003, dass bei allen Fiqh-Fragen (z. B. inwiefern soll/darf man die MJD versichern?) der Europäische Fiqh-Rat (European Council for Fatwa and Research, ECFR) befragt werden soll und die MJD sich dann nach seiner Empfehlung richtet. MJD Gründer Muhammad Siddiq ist Mitglied des ECFR, dessen Vorsitzender Yusuf al-Qaradawi ist.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimische_Jugend_in_Deutschland

[6] Das Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO) ist ein europäisches Netzwerk muslimischer Jugend- und Studentenorganisationen, das ein Büro in Brüssel unterhält und der internationalen Bewegung der Muslimbruderschaft zugerechnet wird … Erster FEMYSO-Präsident war Ibrahim El-Zayat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Forum_of_European_Muslim_Youth_and_Student_Organizations

[7] Muslimbruderschaft (Muslim Brotherhood, al-iḫwān al-muslimūn)

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbruderschaft

[8] Cornelia Filter: Emel hat das Kopftuch abgelegt!, in: EMMA September/Oktober 2006

http://www.emma.de/ressorts/artikel/islam-islamismus/emel-hat-das-kopftuch-abgelegt/

[9] Loyalität wem gegenüber, dem Schariagesetz oder den allgemeinen Menschenrechten? Citizenship kann auch Staatsbürgerschaft heißen oder Bürgerrecht, der Ruf nach einer Muslim citizenship dürfte allerdings den Ausstieg aus der Rechtseinheitlichkeit bezwecken. Die gegenmodern als Spezies, als Sorte Mensch zu verstehenden Muslimbürger brauchen angeblich eine koranbasierte staatsbürgerliche Identität.

Loyalty: Muslim Citizenship in the West

http://islamizationwatch.blogspot.com/2012/03/loyalty-muslim-citizenship-in-west.html

Conceptions of Citizenship in India and the ‘Muslim Question’ … multiple conceptions of citizenship in India

http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract;jsessionid=9EB0261F8F696491CD014FC3F5EF9ACB.journals?fromPage=online&aid=6867080

Toward an Acoustemology of Muslim Citizenship in Kenya. Andrew J Eisenberg.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1556-3502.2010.51906.x/abstract

[10] Zu finden bei der Association of Muslim Social Scientists UK (AMSSUK). Citizenship, Security & Democracy: Muslim Engagement with the West, (edited by Wanda Krause). The papers explore issues around citizenship and identity of the Muslim diaspora.

Proceedings of the 5th Annual AMSS (UK) Conference on Fiqh for Minorities

Toward A Muslim Social Contract in Europe (Joint Publication) by His Eminence Dr Mustafa Ceric, Grand Mufti of Bosnia

http://www.amssuk.com/publications.html

[11] Muslim Citizenship in the U.S. and Abroad; October 9th, 2011; By Sarah Cherrabi El Alaoui. „Asifa Quraishi, a professor at University of Wisconsin Law School. Her talk focused on a central thesis developed from her research: Sharia and U.S. Constitutional Law are compatible. … what is needed instead is the creation of a pluralistic discourse about Sharia.“

http://ircpl.org/2011/rethinking-religion/events/responses/sarahs-post/

[12] by Selçuk Gültaşli for Today’s Zaman: European socialist organizations have decided to stem the increasing Islamophobia in Europe by breaking the monopoly on the debate which has, up until now, primarily belonged to far-right and ultranationalist groups. … “Muslims lived together with Christians in Spain and Bosnia for centuries. Nevertheless, they are still looked upon as foreigners — they are not deemed real citizens,” said Bozkurt, stressing that the words European and Muslim are still not used in the same sentence.

http://www.jihadwatch.org/2007/08/european-socialists-take-aim-at-islamophobia.html

[13] Terror-Scheich Abu Bakar Bashir denkt allahkratisch: THE venerable preacher named as a terrorist leader by the United States had a twinkle in his eye as he talked of his new mission to convert Indonesia, the world’s biggest Muslim nation, into what he calls an “Allahcracy”.

http://www.jihadwatch.org/2006/07/bashir-vows-to-turn-indonesia-into-allahcracy.html

[14] In der aktuellen Ausgabe der European View mit dem Titel „Religion und Politik“ räumte die Redaktion Ceric acht Seiten Platz ein, um über die „Herausforderung einer einzigen Muslim-Autorität in Europa“ zu schreiben.

Diese einheitliche Muslim-Autorität solle auf den drei Grundpfeilern des Islam fußen. Nämlich auf Aqidah (dem Glauben), auf der Scharia (dem islamischen Recht) und auf Imamat, wohinter die Vorstellung steht, dass die Menschen von religiösen Führern geleitet werden sollen.

„Die Frage nach einem Imamat als ‚oberste Führung‘ aller Muslime“, schreibt Ceric, „ist die zentrale Frage der derzeitigen Situation, nicht nur für die muslimischen Kerngebiete, sondern auch für die muslimische Peripherie, einschließlich Europas.“

Den Eindruck, dass die Muslime sich in dem Imamat zuerst der Scharia, dem islamischen Recht, zu unterwerfen hätten, bevor sie die weltliche Justiz anerkennen, verstärkt der gelehrte Autor noch mit einem fundamentalern Satz: Die Verpflichtung auf die islamische Scharia sei „immerwährend, nicht verhandelbar und unbefristet“. Das dürfte nicht weniger sein als ein Verbalangriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung.

aus: Thorsten Denkler: Prediger wirbt für Scharia – mit Hilfe der CDU; in: Süddeutsche 13.05.2008

http://www.sueddeutsche.de/politik/islam-konservative-und-bruessel-prediger-wirbt-fuer-scharia-mit-hilfe-der-cdu-1.202888

[15] Emel Zeynelabidin (bis 2008 verheiratete Algan; * 1960 in Istanbul)

http://de.wikipedia.org/wiki/Emel_Abidin_Algan

[16] Weltweit vernetzter politischer Islam. Buchbesprechung von Hildegard Becker (zu: Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten), bei: Sicherheit heute.

http://demo.ebiz-today.de/personen/personen,217,Weltweit_vernetzter_politischer_Islam,news.htm

[17] Islamische Ehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Ehe

[18] Emel Abidin-Algan – die Preisträgerin 2007 des Preises der Lutherstädte – „Das unerschrockene Wort“ … „Emel Abidin-Algan zeigte Zivilcourage und persönlichen Mut in einer Form, wie wir uns das als Deutsche in dieser Dimension vielleicht gar nicht vorstellen können“, unterstrich Joachim Mertes, der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, in seinem Grußwort. Er gratuliere ihr dazu, dass sie selbstbewusst ein neues Leben beschreite.

http://www.worms.de/deutsch/kultur/Lutherpreis/preistraegerin_2007.php

[19] Barbara John ist nicht-muslimisches Mitglied des Kuratoriums der Muslimischen Akademie in Deutschland.

http://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_John

[20] Barbara John. Laudatio für Emel Algan.

http://www.marburg.de/sixcms/media.php/20/Laudatio%20von%20Prof.%20Barbara%20John.pdf

[21] Am 26.07.2007 wird das Menschenrechtsverständnis des Taqiyya-Großmeisters Bekir Alboğa auf dem islamkritischen Blog Nebeldeutsch gründlich enttarnt.

http://nebeldeutsch.blogspot.com/2007/07/der-trke-alboga-ist-mein-held.html

[22] Muslimische Akademie in Deutschland. Um Hamideh Mohagheghi, Bekir Alboğa, Aydan Özoğuz, Yasemin Karakaşoğlu, nichtmuslimisch ergänzt durch Barbara John und Heiner Bielefeldt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimische_Akademie_in_Deutschland

[23]Voll des Lobes über Emel Abidin-Algan ist am 24.10.2006 Ariana Mirza auf der proschariatische Seite Qantara. Glauben ohne Kopftuch. „In der westlichen Gesellschaft liege überhaupt vieles im Argen, resümiert Abidin-Algan. Gleichgültigkeit und Frustration bezeichnet sie als unmittelbare Auswirkungen des Konsumzeitalters. Es sei höchste Zeit, sich stärker den immateriellen Werten zu widmen. „Zum Beispiel dem Glauben und der Liebe“, sagt sie lächelnd.“

http://de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=823

[24] ‚Aura im Islam

http://de.wikipedia.org/wiki/Aura_%28Islam%29

[25] awrah … the intimate parts of the body, for both men and women, which must be covered with clothing. Exposing the awrah is unlawful in Islam and is regarded as sin. The exact definition of awrah varies between different schools of Islamic thought.

http://en.wikipedia.org/wiki/Awrah

[26] Fitra (fiṭra), natürliche menschliche Veranlagung auf gut Islamisch, das heißt angeborenes Ausgerichtetsein jedes Menschen auf Allahgott. Mehrfach nennt sich Allah in seinem Koran fāṭir, Veranlagungsgeber oder Veranlager (nicht Schöpfer, das wäre ḫāliq; zu ḫulq, Schöpfung).

http://de.wikipedia.org/wiki/Fitra

[27] Alles darf sein; veröffentlicht bei Welt der Frau

http://www.welt-der-frau.at/index.htm?http://www.welt-der-frau.at/viewcat.asp?ID=2598&cat=1

[28] Barbarei heißt Menschenrecht im Plural. Thomas Schmidinger: „Alle Menschen sind Untertanen Gottes“. Auch islamische Länder haben Menschenrechte formuliert. Das sind allerdings Rechte, die nicht für alle Menschen gleichermaßen gelten.

Schmidinger: „Das Ziel der ‚Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam‘ ist damit ein anderes: Nicht die Menschenrechte sollen damit in islamischen Staaten durchgesetzt, sondern die Menschenrechte islamisiert werden. Solche Menschenrechte sind jedoch nicht mehr universell und gelten nicht mehr für alle Menschen, bzw. gehen nicht mehr von einer Gleichheit aller Menschen aus. Die Kairoer Erklärung kennt keine Gleichberechtigung von Männern und Frauen, kein Religionsfreiheit oder eine Freiheit der Wahl des Ehepartners. Und selbst die darin gewährten „Menschenrechte“ stehen unter einem entsprechenden Scharia-Vorbehalt.“ (in: LIGA, Zeitschrift der Liga für Menschenrechte, Nr. 4/2008, S. 21)

http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/php/texte/islam_menschenrechte.pdf

[29] Hasan al-Banna und Necmettin Erbakan waren Sozialarbeiter? Zeynelabidin: Beide Organisationen, Milli Görüs wie die Muslimbruderschaft, haben im Laufe der Zeit ihre sozialen Beweggründe verloren. (EMMA September/Oktober 2006)

http://www.emma.de/ressorts/artikel/islam-islamismus/emel-hat-das-kopftuch-abgelegt/

[30] „Das Kopftuch hat mit Religiosität nichts zu tun und ist völlig entbehrlich. Mit dem Ablegen des Kopftuchs als Kennzeichen von Zugehörigkeit und den damit verbundenen Einschränkungen und Grenzen bin ich meinem Schöpfer sehr nahe gekommen und habe mein eigenes Lebens erkannt“, sagt Emel Abidin-Algan, die sich heute als gläubiger denn je bezeichnet. (aus: Wie viel Islam verträgt Deutschland? WDR Fernsehen 08.06.2008 11:00-12:25 Uhr)

http://europenews.dk/en/node/10996

[31] Emel Zeynelabidin: Lernt Schwimmen! (auf: Die Achse des Guten 24.12.2008) “eigene Schwimmbäder in jeder Stadt …, um den vielen muslimischen Frauen, die an die Verhüllung glauben …, das Schwimmenlernen zu ermöglichen.”

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/emel_zeynelabidin_lernt_schwimmen/

[32] Die Islamische Religionsgemeinschaft will auf dem Prozessweg Verhandlungen mit dem Land Berlin über einen Kirchenstaatsvertrag erzwingen. Das Berliner Verwaltungsgericht bestätigte am Dienstag den Eingang einer entsprechenden Klage (Az.: VG 27 A 55.06). Der Präsident der Berliner Religionsgemeinschaft, Abdurrahim Vural (…); aus: Islamische Religionsgemeinschaft klagt auf Staatsvertrag, Der Tagesspiegel 21.02.2006

[33] Dar al-Harb (dāru l-ḥarb), der Landstrich („Haus“) des Krieges. „Eigentlich ist es nach ursprünglicher Auffassung einem Muslim verboten, in der Dār al-Harb zu leben und er muss, wenn es ihm irgend möglich ist, von dort in die Dar al-Islam auswandern (Hidschra, wörtlich „Flucht“, „Rückzug“, wie einst der Prophet Mohammed aus Mekka, bevor es islamisch war, nach Medina auswanderte).“

http://de.wikipedia.org/wiki/Dar_al-Harb

[34] Emel Zeynelabidin: Kopftuchpolitik als Reifeprüfung (auf: Die Achse des Guten 20.12.2008). Die Burkas dienen dem lockeren Plaudern, was ist das, Taqiyya oder purer Unsinn: „Das Kopftuch wird heute als Teil der Ganzkörperverhüllung der Frauen mit Religion rechtfertigt, obwohl diese Verhüllung zur Zeit der Einführung vor 1400 Jahren eine praktische Maßnahme war, um die entspannte Kommunikation zwischen Frauen und Männern zu ermöglichen. Aber eben dies ist keine Frage der Religion.“

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/emel/

[35] Idschtihad (iğtihād) … das Verfahren zur Rechtsfindung durch eine unabhängige Interpretation der beiden Rechtsquellen Koran und Sunna. Das Gegenteil von Idschtihad ist taqlīd, „Imitation“/„Nachahmung“. Jeder Anwender des Idschtihad muss ein Gelehrter des islamischen Rechts (mudschtahid) sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Idschtihad

[36] Emel Abidin-Algan: Gebt endlich die Köpfe frei! (bei: qantara 28.02.2008) „Es wird meistens aus Verpflichtung geglaubt, aber nicht mit Überzeugung aufgrund eigener Erkenntnisse. Mit dem Verweis auf das Befolgen von Gottes Willen und die Einhaltung einer religiösen Pflicht geben sich immer noch sehr viele Frauen zufrieden, ohne genauere Fragen zu stellen.“

http://de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=826

[37] Fatwa-Archiv. Institut für Islamfragen.

http://www.islaminstitut.de/Fatawa-Archiv.39.0.html

[38] Question: Does a man have the right to enforce the Islamic dress code on his wife against her wishes? Answer: Hijab is a duty Allah, the Almighty prescribed for the Muslim woman, and she has to comply with that order and show her sincere faith in Allah … When a Muslim neglects to dress according to the Islamic code it is usually because of lack of knowledge and weakness of Iman. … If, however, both of them were fully conscious Muslims observing all the rules including those of hijab prior to marriage, then he has every right to insist that his wife continues to observe the rules of hijab.

http://infad.usim.edu.my/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=7556

Question: Do Muslim parents have the right to force their daughter to wear hijab if she refuses to wear it? Answer: Muslim parents should bring up their children according to the teachings of Islam. Parents have to make their children get used to doing the obligatory duties and avoiding haram (unlawful) things before puberty, so that it will not be too hard for them to adhere to Islamic rules after they reach puberty. … Sheikh Muhammad Al-Mukhtar Al-Shinqiti, director of the Islamic Center of South Plains, Lubbock, Texas, states: „They [Muslim parents] should try their best to convince her to wear hijab and she should know that she is not to refuse something that has been ordained by Allah in the first place and that was also ordained by her parents, who deserve her obedience.“ … The father, as the guardian of his family, may stress that his daughter should wear hijab in case she refuses to wear it out of disobedience to the obligation of Allah. … Sheikh `Abdul-Majeed Subh, a prominent Azhar scholar, adds: „Hence in this situation her parent or guardian has to make her wear hijab so as to prevent means that may lead to evil or immorality.“

http://infad.usim.edu.my/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=8813

[39] Spiegel-SPECIAL 2/2008, April 2008 • „Die Juden auslöschen“ • Hasspropaganda im Namen des Islam: Schon Kleinkinder werden indoktriniert. • Von Matthias Küntzel

http://www.matthiaskuentzel.de/contents/die-juden-ausloeschen

[40] Dhimmi, Schutzbefohlener. Falschgläubig und damit sittlich minderwertig. Sklave unter der Herrschaft der Muslime.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dhimmi

[41] Dschihad. Von Allah angeordnete Verpflichtung zum Beseitigen der Macht der Nichtmuslime und Islamapostaten als der „Kampf auf dem Wege Gottes“ (al-ǧihādu fī s-sabīl illāh, the struggle in the path of Allah) „Der Dschihad stellt als eines der Grundgebote des islamischen Glaubens und eine allen Muslimen auferlegte Pflicht ein wichtiges Glaubensprinzip des Islam dar.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Dschihad

[42] Yusuf al-Qaradawi (Yūsuf al-Qaraḍāwī)

http://de.wikipedia.org/wiki/Yusuf_al-Qaradawi

[43] Farḍ bedeutet religiöse Pflicht, (göttliche) Verordnung, Verordnung. Farḍ ist die Summe derjenigen religiösen Verpflichtungen, die Muslime im Ritualleben bedingungslos zu erfüllen haben. Das Verb dazu ist faraḍa bzw. iftaraḍa und kommt entsprechend in der Bedeutung von jemandem etwas als (religiöse) Pflicht auferlegen, verordnen, für verbindlich erklären sowohl im Koran als auch im Hadith vor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fard

[44] Darf der weibliche Märtyrer oder Schahid (šahīd, pl. šuhadāʾ) vor der Bombendetonation die ‚aura entblößen und, um noch mehr Menschen umzubringen, minutenlang das Kopfhaar zeigen? Question: I would like to ask about the ruling of Palestinian women carrying out martyr operations. Fulfilling this mission may demand that they travel alone, without a mahram, and they may need to take off their hijab, the matter which may expose part of their ‚awrah. Dr. Qaradawi answers: The martyr operations is the greatest of all sorts of Jihad in the Cause of Allah. A martyr operation is carried out by a person who sacrifices himself, deeming his life less value than striving in the Cause of Allah, in the cause of restoring the land and preserving the dignity. … Concerning the point on Hijab, a woman can put on a hat or anything else to cover her hair. Even when necessary, she may take off her Hijab in order to carry out the operation, for she is going to die in the Cause of Allah and not to show off her beauty or uncover her hair. I don’t see any problem in her taking off Hijab in this case.

http://www.meforum.org/646/the-qaradawi-fatwas

Niqab und Demokratie

Januar 26, 2008

047

السلفية

As-Salafiyya:

Dem Beispiel der Ahnen.

Rolle rückwärts

Und ewig schnurrt

die Nähmaschine

Malerisches Mittelalter?

Mysogyne Mode macht mobil

Antwort an Jumana. Von Jacques Auvergne

Asr as-Sa`ada, „Zeitalter der Glückseligkeit“ wird die frühislamische Epoche der ersten islamischen Jahrzehnte gemeint. Leben wie damals.

Vorgeblich ästhetisch und kleidungskulturell kommen in diesen Jahren Prediger wie der Kölner Pierre Vogel daher oder auch das Niqab‑Forum, um jenem Frühislam zu huldigen, der angeblich eine Zeit der Frömmigkeit gewesen sei und dessen Nachahmung die persönlichen Chancen auf einen Platz im Paradies ganz erheblich verbessere. So zumindest die Logik der sunnitischen islamischen Strömung der Salafiyya, als deren Ahnherren neben Jamal al‑Din al‑Afghani (1839 – 1897) und Muhammad Abduh (1849 – 1905) auch Rashîd Ridâ (1865 – 1935) gelten kann. Wer jetzt aber denkt, bei der Salafiyya gehe es lediglich um altarabische Kostümkunde oder pittoreske Museumspädagogik, der irrt.

Niqab trägt oder toleriert man nicht ungestraft. Hören wir auf Jumana, eine bekennende Niqab-Befürworterin, die am 24.01.2008 in Bezug auf meinen Textbaustein Nummer 032 („Burka und Tschador verbieten“) schrieb:

lieber herr Auvergne,

auch ich habe mit schrecken ihren text lesen müssen, es bereitet mir bauchschmerzen das es menschen gibt die nur aufgrund meines gesichtsschleiers wut empfinden … denn diese wut ist vielleicht der erste schritt zu mehr mehr ungerechtigkeit – unterdrückt werde ich ja!!!

von menschen wie ihnen die nicht mal über 20 cm stoff vor meinem gesicht hinwegsehen können.

ich bin weder gekauft noch eine söhnchenfabrik – alleine dieser satz ist eine bodenlose frechheit – wie kann man bitte so oberflächlich sein?

der niqab ist MEIN RECHT nicht der meines mannes – ich behalte mir das recht vor wem ich mein gesicht zeige – und dazu gehören eben nur frauen und meine enge familie – nur wenn ich mir im gegensatz dazu auf der strasse botoxmumien ansehen muss – ich hab wenigstens dann eine mimik wenn ich es will – aber erzählen sie doch mal so einer, dass sie unterdrückt ist *kopfschüttel*.

ansonsten möchte ich mich noras brief anschliessen

– mashallah ukhti.

und, na klar, wird da jetzt irgendeine “ultramoderne” sehr “wissende” türkin kommen à la Hirsi Ali oder Necla Kelek die uns ja für ach so rückständig halten.

Sorry, aber weder nachahmenswert noch in irgendeiner weise relevant.

gruss

Sehr geehrte Frau Jumana, ich danke Ihnen für Ihre Darstellung.

Zwei Menschen haben, betrachtet man die Sache genau, stets zwei Meinungen, und selbst unter den Befürworterinnen des Niqab aus dem Kreis und Umfeld des Niqab-Forums wird es keine zwei Frauen geben, die ganz und gar gleich argumentieren und vor allem fühlen und bewerten, warum der Gesichtsschleier denn so von Vorteil sei. Argumentation und Motivation weichen entsprechend voneinander ab, so dass ein Leser recht treffsicher erkennen kann, ob die Niqabi im pashtunischen Afghanistan oder in einem Golfstaat aufgewachsen ist, ob sie einen westafrikanischen Ehemann hat, der hier in Mitteleuropa an marokkanische Salafisten geraten ist (ziemlich globalisiert also, auch die Islamismen globalisieren sich) oder ob sie aus der Altachtundsechzigernachfolge kommt und vor drei Jahrzehnten eine knallorange Bhagwan-Kutte getragen hätte oder hat. Ich kenne einen Hippie, der beim Trampen zu einem indischen Guru in Pakistan hängengeblieben ist und nun für eine marginale islamische Strömung missioniert: Er wollte Europa in Frage stellen und fand im Islam die Antwort.

Dass europäisch-stämmige Konvertiten in ihrer neuen Religion nicht selten wesentlich „motivierter“ oder vielmehr radikaler sind als es die durchschnittliche Stadt- oder auch Landbevölkerung der subjektiven zweiten Heimat der erwählten Religion ist erklärlich. Ein anderes Phänomen ist die Sorge vor Identitätsverlust der nach Europa eingewanderten Menschen anderer Religion. In bikulturellen Ehen überlagern und verstärken sich beide Dynamiken: Typischerweise ist „er“ Muslim aus Nigeria oder Indonesien und „sie“ Ex-Katholikin aus Niederbayern. „Er“ möchte den Ansprüchen seiner Herkunftsfamilie gerecht werden und landet hoffentlich nicht in einer ganz radikalen Londoner oder Hamburger Moscheegemeinde. „Sie“ kämpft um ihre neue persönliche religiöse Identität und um Anerkennung bei den muslimischen Frauen ihres neuen Umfeldes (und sie darf ja nicht mehr kegeln oder bergsteigen). Für beide ist in dieser Lebenslage ein textiles Utensil geradezu attraktiv: Der Niqab. Der die deutschen Ureinwohner dann nerven mag.

Ihre Wortwahl „Botoxmumien“ ist treffend: Ja, es ist gräuslich, was Menschen aus Gruppendruck, Kalkül oder Identitätsmangel mit sich anzustellen bereit sind. Das Designer-Gesicht ist eine monströse Maske. Ach, die arabische Staaten und vor allem der Iran verwenden seit einigen Jahren diese moderne Schönheits-Chirurgie im großen Stil, und auch Türkinnen lassen sich hier in Europa auf Druck der Familie neue Gesichter verpassen. Auch dieses also ist längst ein globalisiertes Problem.

Einem jeden Menschen stellt sich die Aufgabe, persönliche ethische und spirituelle Werte zu entwickeln. Dieses kann ihm kein Kollektiv abnehmen, kein Guru oder Ulama, kein Hinduismus und keine Umma.

Auch eine kritisch-ablehnende Haltung modischen Strömungen gilt es für ein Individuum der kulturellen Moderne zu entwickeln, man muss sich geradezu ein wenig „immun“ machen gegenüber dem Markenkult. Und das dem voyeuristischen wie exhibitionistischen „Modell Laufsteg“ entsprungene Gehacke frau-fraulichen (wahrscheinlich grundsätzlich uralten) Konkurrierens hat in der Tat unwürdige und sexualisierte oder sogar pornographisierte Ausmaße erreicht. Doch nun strategisch den uralten Niqab über die Ohren zu ziehen gliche demjenigen, der aus Furcht vor der bösen Außenwelt tagelang die Bettdecke über den Kopf zieht.

Zudem kommt mir der Verdacht, dass Salafiyya wie Niqab-Forum nicht nur altertümliche Kleidung favorisieren, sondern Scharia und Kalifat den Vorzug gegenüber der säkularen Demokratie geben. Dann aber geht es endgültig nicht länger nur um Textilien, dann verhöhnt der Niqab die europäische Lebensform.

Der Frau Jumana ist die parlamentarische Demokratie zu langweilig? Die fromme Frau Jumana möchte weniger erben als ihr Bruder, ihre Aussage vor Gericht soll nur die Hälfte wert sein im Vergleich zu der ihres Bruders? Das ist fromme Selbstbeschädigung! Niqab überhaupt ist Selbstbeschädigung: Ähnlich wie die „Schlitzerinnen“ das machen, die mit dem Messer ihre Unterarme blutig schneiden. Berichte und Bilder von islamisch-korrekt gesteinigten Burqa- und Niqabträgerinnen der letzten Jahre möchte dieses Blog heute nicht wiedergeben, doch daran erinnern, das diese Textilien genau solche Rechtssysteme geradezu erbetteln.

In vielen islamischen Gesellschaften haben Frauen ganz selbstverständlich kein Bankkonto, keinen Führerschein, keinen Beruf und (wie etwa die Hälfte der deutschen Türkinnen) keinen wirklich selbst gewählten Ehemann. Interessanterweise ist im (nicht besonders demokratischen) Tunesien der Niqab verboten, an türkischen Universitäten sowieso (noch). Am finsteren Niqab jedenfalls hängt finsterstes Mittelalter.

Die von Ihnen erwähnten Damen Necla Kelek und Ayaan Hirsi Ali sollten Sie allerdings noch einmal ausführlich studieren. Auf beide wird ein zukünftiger Islam so stolz sein dürfen, wie es die heutigen Deutschen auf Heinrich Heine oder Bertolt Brecht sind.

Denn wenn Frauen heute Niqab tragen, dann ist das nicht nur eine Blamage für bereits nennenswert große, relaltiv nichtfundamentalistische Teile des Islams, es ist vor allem ahistorisch: Es verwechselt Lifestyle und postmodern-hippes Umweltverarschen mit einem ursprünglich gemeinten Wegsperren des weiblichen Körpers in einen Sack. „Die Katze im Sack gekauft“ ist ein der traditionellen islamischen Heiratsanbahnung angemessenes Gleichnis. Jetzt schnüren ein paar Dutzend europäischer Niqabis den Sack von innen zu und sagen mir, sie seien frei? Historisch war das einmal ganz anders gemeint. Die echten alten Niqabis wurden gegen Häuser und Kamele getauscht, zu beachtenswert stabilem Wechselkurs übrigens, gute Kaufleute sollen die alten Araber ja gewesen sein. Bis zu Khadidja konnten übrigens auch Frauen als Geschäftsführerinnen tätig sein und sich bei Bedarf auch einen netten jungen Kaufmann als Lebenspartner auswählen (Mohammed, nachmalig in Teilzeit auch als Prophet tätig). Später, nach Mohammed, kamen also die Niqabs.

Burkafrauen sind Söhnchenfabriken. Der Begriff (zoontjesfabriek) stammt von der großartigen Somalierin Hirsi Ali, einer wahrhaftigen Islamkennerin.

Sie, sehr geehrte Frau Jumana, tragen also womöglich schon mal Niqab. Angeblich freiwillig. Das jedenfalls ist dann Ihre Form von Gesichtsverunstaltung, Ihre Form von „Laufsteg“. Ganz schön eitel übrigens. Und im Europa des Jahres 2008 äußerst auffällig und allein damit aus der (überholten, vormodernen) koranischen Sicht höchst unislamisch. Wir sehen: Die Schwestern vom Niqab-Forum sind sehr modern.

Für rückständig halte ich die heutige Salafiyya wirklich nicht. Dafür ist sie zu politisch, zu sehr Angriff auf Säkularität und Demokratie.

Gegen ihren Willen in einer Demokratie zu leben, kann die Demokratie Menschen zu bestimmten Bedingungen nicht länger zwingen, daraus ergeben sich für Europa jetzt bestimmte Schwierigkeiten. Ich hoffe, dass gewisse Mehrheiten der europäischen Muslime den Spaß an der Demokratie nachhaltig nicht verlieren, sondern den säkularen Staat gegenüber dem Gottesstaat bevorzugen und verteidigen. Andernfalls ist hier wirklich Niqabistan, aber nicht als Lifestyle.

Es gibt den arroganten Niqab, den schnöden Tschador, die hochnäsige Burka: Ich komme in den Himmel und du nicht, inch`Allah!

Die textile Vormoderne namens Salafiyya ist die Hierarchie der Hühnerleiter: Das strenge Gewand, das strenge Kopftuch mobbt. Das mobbende Kopftuch. Entsprechendes gilt fraglos auch für provokante frisch genähte Männerkittel nach der Art des Pierre Vogel: Die Nähmaschinen schnurren – Hauptsache antimodern, antiwestlich, antideutsch.

Wir nähen uns eine Parallelgesellschaft: Mit Nadel und Faden in das Zeitalter der Glücksseligkeit. Der von der bewundernswerten Marjane Satrapi beschriebene Tugendterror des Schiiten Ayatollah Chomeini war diesbezüglich schon recht „erfolgreich“, hm? Eine Schande für den Islam, so würde ich es sagen.

Islamische Kleidungsreformen jedenfalls sollten uns Demokraten alarmieren: Frauen wie Männer, Nichtmuslime wie Muslime, heterosexuell oder homosexuell, atheistisch, pantheistisch oder agnostisch: die Textilien der Rückwärtsgewandten verheißen nichts Gutes, jedenfalls nicht auf Erden. Wie oft schon sind im Namen des Idealen grausame Gesellschaftsformen aufgebaut worden: sei es Savonarola in Florenz, sei es Calvin in Genf. Ob Robespierre oder Stalin oder Mao.

Ein kluger Mensch sagte einmal: „Die das Beste wollen werden das Gute verhindern.“ Islamisten wollen ohne Frage „das Beste.“ Dafür schnurrt die Nähmaschine.

Ehrbarer Niqab als Online-Bestellung im Internet. Heute ganz besonders günstig. Auch bei eBay im Dutzend.

Ganzkörperschleier sind eine Beleidigung für jeden Nichtmuslim einerseits wie andererseits auch für jeden nichtmuslimischen oder muslimischen Mann, dessen biologische Natur der Niqab und der Tschador als eine Natur des Vergewaltigers oder gar Gruppenvergewaltigers definiert. Was die so dressierten Männer dann auch schon mal umsetzen, der Mensch ist da lernfähig. Sie werden sich an Unverschleierten vergreifen, wozu Australiens oberster Mufti Scheich al‑Hilali ja bereits einmal nahezu aufgerufen hat.

Denn eine jede Katze, so Taj el-Din Hamid al-Hilali, frisst ungeschütztes Frischfleisch, so das Gleichnis des Scheichs: Die wenig bekleidete Frau wird also ganz selbstverständlich Vergewaltigungsopfer. Alles blumige islamische Symbolik, ich weiß. Das Prinzip jedoch dürfte wohl klar sein: Das jeweils strengere Kopftuch macht gewissermaßen Jagd auf das weniger strenge. Danach folgt ein noch strengeres Tuch. Und so weiter: Die sprichwörtliche Schlinge zieht sich zu. Klar, der Haaransatz muss weg. Hals zeigen ist Schande, recht bedacht. Schulterkontur erahnen lassen irgendwie unehrenhaft. Handschuhe wären eigentlich auch wesentlich reiner. Gesichtsoval ist gut, Mund verdecken besser. Nasenrücken und Stirn besser auch nicht außer Haus zeigen? Am Schluss bleibt dann wohl nur die Pashtunen-Burka. Glaube niemand, dass in Afghanistan oder auch Saudi-Arabien weniger Vergewaltigungen vorkämen als in Westeuropa.

Unbedeckte Frauenhaut zersetze die Gesellschaft, „Aurah“ bewirke „Fitnah“: Die verderbliche Aurah jeder Frau, die schamhaft zu verhüllende weibliche Körperlichkeit, sie verursache die Fitnah, die Unruhe und letztlich womöglich Auflösung der öffentlichen männerbündischen Ordnung.

So trainiert es jede muslimische Stadt oder Familie seit knapp eineinhalb Jahrtausenden. Die Fragwürdigkeit und die Unrichtigkeit des Fitna‑Mythos stellen viele mir bekannte muslimische Frauen und Mütter wenig oder nicht in Frage. Ohne den beschriebenen und oft geradezu panisch vermuteten Aura-Fitna-Zusammenhang wäre jede sklavisch verstandene Scharia sozusagen arbeitslos. Und da sei Allah vor.

Der innerfamiliäre Kult ums Jungfernhäutchen, um das blutbefleckte Bettlaken der Hochzeitsnacht, um den zu gebärenden Sohn bestimmt das Innenleben einer türkischen Familie jedenfalls mehr als Koran und Hadithe es tun. Die kann keiner lesen wenn überhaupt einer lesen kann. Und hinterfragen … vergiss es. Übersetzen? Auch nicht gut. Andererseits ist eine solche „Festung Familie“ kein Betriebsunfall, sondern etwas ausgesprochen Islamisches. Es wird sogar so sein, dass europäische Großfamilien noch vor zwei oder drei Jahrhunderten den heutigen orientalischen Clans durchaus ein klein wenig geähnelt haben.

Aurah: Deshalb trägt der Mann keinen Niqab und keinen Tschador. Sondern die Frau. Der arme Mann – die Hexe hat ihn verführt. Ganz unbekannt ist derlei Symbolbilden im Judentum und Christentum nicht: Seht, diese nackte Eva ist es, die dem unschuldigen Adam den sündig-süßen Apfel reicht. Wer`s denn glauben mag, zu den schönsten Märchen der Menschheit ist die jüdische und christliche Paradiesvertreibung jedenfalls zu zählen, wie überhaupt alle Schöpfungsmythen.

Für Australiens obersten Mufti al‑Hilali scheint die Sache auf ganz und gar unmythische Weise klar zu sein: Der Vergewaltiger ist stets das Opfer der schamlos unverhüllten Aurah. Die vergewaltigte Frau ist die Täterin! In welchem Maße der Mufti diese Gemeinheit wirklich gänzlich glaubt: Ob er ihre mysogyn-männerbündische Schliche gar nicht durchschaut? Heilige islamische Sprüche geben ihm Rechtfertigung. Richtigerweise wurde vernehmlich gefordert, dass er doch bitte den Staat Australien verlassen möge.

Das mobbende Kopftuch: So gesehen ist es in der kulturellen Moderne mindestens dann höchst asozial, sich streng zu verschleiern, wenn die weniger keusch bekleideten Frauen der Stadt Opfer sexueller Übergriffe zu werden drohen. Aus Solidarität mit allen Frauen ihrer Stadt müsste eine verantwortungsvolle Frau Jumana bereits aus diesem Grund womöglich ihren Tscharschaf oder Tschador, Niqab inklusive, dahin tun, wo er sowieso hingehört. Ins Museum für vordemokratische Kulturen, Abteilung extrem-patriarchal.

Sie sollten, sehr geehrte Frau Jumana, sich mit dem Islam, mit Fiqh und Scharia beschäftigen, anstatt lediglich überirdische Salafistenpropaganda zu lesen. Und sich dann doch im Diesseits für die rechtliche Gleichheit von Mann und Frau sowie von Nichtmuslim und Muslim entscheiden. Dazu lade ich Sie heute ein. Eine Da`wa zur Demokratie sozusagen.

Italien und die Niederlande erwogen im November 2006 ein Verbot, den Gesichtsschleier, den Niqab in der Öffentlichkeit untersagen. Diese unungängliche Diskussion wird Europa fortsetzen müssen, will es kulturell überleben. Alle Menschen werden von solchen Diskussionen profitieren, nicht zuletzt die muslimischen, von denen die Mehrheit, so mein Verdacht, vielleicht ja auf ein Leben unter der Scharia gar keine so große Lust verspürt.

„Im düstren Auge keine Träne … Alt‑Deutschland, wir weben dein Leichentuch“, so ließ der Dichter Heinrich Heine die schlesischen Weber singen beziehungsweise „weben“. Das war eine sehr symbolische Näharbeit: Für ein Mehr an Demokratie!

Ihr Salafisten näht auch, aber für den Abbau der Demokratie: Und wieder schnurrt die Nähmaschine und erneut werden die Kopftücher in meiner Straße ein bisschen länger und blickdichter. Und Prediger Pierre Vogel bittet um Geschlechtertrennung und die Frauen durch den Tübinger Hintereingang. Alles freiwillig, das versteht sich doch. Der Prediger führte uns wie nebenbei wieder einen frisch genähten frommen Kittel vor, der etwas von Chirurg, Feinmechaniker oder Bäckermeister hat, der jedoch dem Träger religionspolitische Führung zuschreibt.

Salafiyya: Mit Textilien die Demokratie ironisieren.

Und ewig schnurrt die Nähmaschine.

Jacques Auvergne

Quelle: Australien, Oktober 2006: Oberster Mufti droht

märchenhaft allen Unverschleierten mit Vergewaltigung

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,444869,00.html