085.
مسجد
Masdschid, wörtlich:
„Ort der Niederwerfung“.
Moschee.
Kirchenangestellte in Alfter-Witterschlick:
Xenophiler Klerus sehnt sich nach einem
stabil gemauerten „Ort der Niederwerfung“
Witterschlick wünscht sich
eine Kaserne der Theokratie
Ein Zwischenruf von Jacques Auvergne
Im Islam gibt es keine Menschenrechte. Jedenfalls keine universellen. Der Islam teilt die Menschen in hierarchische Klassen und erniedrigt die Frauen noch einmal besonders, das ist sein Wesen als Politreligion und das wird Alfter-Witterschlick zu spüren bekommen, wenn denn seine unbesorgten Ureinwohner feinfühlig genug wären. Denn eigentlich ist es längst zu spüren, nicht nur in Bonn ist die Anzahl der textilen Kerker namens Tschador und Niqab angestiegen und das nicht nur im Umfeld der antidemokratischen König-Fahd-Akademie, in deren Schulbüchern Nichtmuslime als Schweine und Affen bezeichnet werden.
Was kümmert es mich, wenn Mädchen Kopftücher tragen, schließlich betonen sie, das so was von freiwillig zu tun. Stimmt, „es gibt keinen Zwang im Glauben“, wer sich gezwungen fühlt ist also nicht gläubig genug. Und dem Ungläubigen droht das schmerzhafte Höllenfeuer.
Es ist allerdings zu befürchten, dass die 8.700 Einwohner von Witterschlick oder die 22.900 Menschen der Stadt Alfter, der Witterschlick zugehört, sich für die universellen Menschenrechte noch nie so recht interessiert haben, jedenfalls geht aus den kulturellen Glanzleistungen der an der Eisenbahnstrecke Bonn-Euskirchen gelegenen Ortschaft nichts Derartiges hervor. Das Schrifttum aus dem örtlichen Vereinswesen des letzten Jahrzehnts, die Rundbriefe aus Gruppierungen von Sport, Brauchtum und Kirchengemeinden wiederspiegeln einfältigen oder auch durchtriebenen Lebenshunger, kleinbürgerliche Selbstgefälligkeit, schlampigen Umgang mit der Volksdroge Alkohol (na, da ist doch der alkoholabstinente Islam „die Lösung“) sowie absolutes Desinteresse an politischen und religiösen Fragen, man genieße nur das schmalzig-sinnfreie „Ein Lied für Witterschlick“ oder höre und lese Verlautbarungen aus den Karnevalsvereinen „Grün-Weiß, Alpenrose“ und „Tonmöhne“.
Nennenswerten Widerstand gegen die im Koran festgeschriebene Praxis der Frauenentrechtung und Frauenentwürdigung, der geheiligten islamischen Demokratieverachtung und des schariatisch legitimierten Antisemitismus und gottgefälligen Apostatenermordens wird auch der Witterschlicker Männergesangsverein „Rheingold“ dem von den Herren Yussuf al-Qaradawi, Tariq Ramadan und Mustafa Cerić angestrebten europäischen Imamat verbindlicher Fatwa-Produktion nicht entgegensetzen wollen. Nur am 102 Jahre alten „Turnerbund“ sowie an der „Jesus-Christus-Kantorei“ wird sich Allahs Kalifat die Zähne ausbeißen. Kleiner Scherz.
„Lassen Sie uns die Flucht nach vorne antreten, zeigen wir uns kosmopolitisch-multikulturell und stimmen wir dem Moscheebau der DITIB zu.“
Nein. Ob der Standort Auf dem Schurwessel sei oder die Raiffeisenstraße: Wir Bürger sollten dem Moscheebauwunsch nicht zustimmen.
Alfter und Integration. Etliche Gastarbeiter kamen, seit Oktober 1961, auch aus der muslimisch geprägten Türkei in die Region. Man hat auch in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis vom Fleiß der kurdischen oder türkischen Gastarbeiter profitiert, die beispielsweise in Tongrube, Steinzeugfabrik und Fliesenindustrie am Rande des Kottenforstes tätig waren, denn hochwertige Tonerde ist der Bodenschatz, dem der Ort seinen rheinisch-fränkischen Namen verdankt: Weißliche Tonerde, „weißer Schlick“, Witterschlick.
Die Integrationsarbeit jedoch wurde nach ein paar multikulturellen Sprüchen und internationalen Grillnachmittagen vertagt und man begann ab etwa 1980, sich an die entstehende, zunehmend radikale islamische Parallelgesellschaft zu gewöhnen. An die Frauen, die kein Wort deutsch sprachen gewöhnte man sich am Raschesten. Über die sechzehn- oder fünfzehnjährigen Mädchen, die aus den Sommerferien nicht mehr zurück kamen, hätte man eigentlich reden müssen, doch da der Schuldirektor und die Dame vom Jugendamt die sprichwörtliche Klappe nicht aufmachten, durfte man mit gutem Gewissen schweigen. „Das ist halt eine andere Kultur“, so leugnete man sein Unbehagen. Die rasant zunehmende Anzahl der Kopftücher, die Abmeldungen der Mädchen von Klassenfahrt und Schulsport? Wir sollten toleranter sein, kultursensibel, islamfreundlich, irgendwann werden sich die Muslime schon für die freiheitliche Demokratie zu interessieren beginnen. So haben wir gedacht. Sie werden es nicht, nicht ohne bewussten Druck.
Auch als islamische türkische Nationalisten damit begannen, türkische Frauenrechtlerinnen als „Aufklärungshysterikerinnen“ und „Funktionärinnen einer Zwangsemanzipation“ zu verleumden, griffen wir nicht ein.
Integration hätte heißen müssen: Bürgerrechte für muslimische Frauen zugänglich machen, von der sexuellen Selbstbestimmung bis zur Religionsfreiheit, das heißt auch dem Wechsel der Religion, das wiederum heißt auch: Das Verlassen des Islam. Islam-Apostasie indessen ist ein lebensgefährliches Tun, wir wissen das. Eigentlich. Wir wissen eigentlich recht genau, dass an den universellen Menschenrechten orientierte Islamkritiker auf der ganzen Welt mit Angriffen auf ihre Gesundheit und ihr Leben zu rechnen haben, übrigens auch im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Uns ist, ob Atheist oder Ex-Muslim oder Nichtmuslim oder einfach nur als Mensch eigentlich sehr klar, dass im nahen Umfeld einer Moschee niemand mehr wagen wird, den Islam zu verlassen.
Islam ist in erster Linie keine persönliche Spiritualität, wenn Islam überhaupt eine Religion ist. Islam ist gleichsam ein Kerker aus Beton oder undurchdringlichem Mauerwerk, ein unsichtbarer Kerker. Islam bedeutet, und das eben ist für deutsche Nichtmuslime und auch christliche Pastoren und Pfarrer „unsichtbar“, Islam ist die Unterwerfung unter eine totalitäre soziale Kontrolle, Islam bedeutet einen „religiösen“ Gruppenzwang, denen ein Europäer allenfalls vor drei oder fünf Jahrhunderten ausgesetzt war. Daneben gibt es allerdings auch sichtbares Mauerwerk. Das Gemäuer ist für einen Muslim persönlicher Spiritualität ebenso überflüssig wie für einen säkularen Muslim oder Ex-Muslim. Diese Mauern nennt man Moschee.
Moschee ist der Ort, an dem universelle Menschenrechte, Frauenrechte, Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit im Auftrag eines vormodern-patriarchalischen Islam erodiert und ironisiert wird. Dein geschätzter Imam von VIKZ oder DITIB guckt jetzt natürlich treu oder traurig und erzählt dir das Märchen vom friedlichen Islam. Und du knickst dienstbeflissen und gefroren lächelnd ein und lässt ihn eine Moschee „auf dem Schurwessel“ oder an der Raiffeisenstraße bauen. Du willst doch nicht als Fremdenfeind dastehen. Die Witterschlicker sind doch nicht untolerant. Stimmt, untolerant sind sie nie gewesen, Ignoranz kann man ihnen vorwerfen, schuldhaftes Nichtwissenwollen, nicht aber keine Intoleranz. Nicht die Witterschlicker sind intolerant.
Der Islam ist intolerant. Der Islam teilt Menschen in Klassen verschiedener sittlicher Wertigkeit, selbstverständlich bei islamischer Dominanzkultur und systematischer Herabsetzung der Frau. Sehr sinnfällig schreibt denn auch der womöglich mit dem ersehnten Bau der Witterschlicker Moschee betraute Architekt Ismail Yildiz in nicht ganz einwandfreiem Deutsch: „Zwingend ist es aus religiösen Gründen, dass die Frauen und Männer im innern der Neubaukomplex eigenständig getrennt bewegen müssen“, der Architekt gießt die Apartheid der Geschlechter in Beton.
Mit dem Bau einer „architektonischen Maschine“ der Geschlechtertrennung zementiert Witterschlick im wahrsten Sinne die (angebliche) wesensgemäße Verschiedenheit von Frau und Mann. Das wird für Körpersprache, Gewalt im Alltag, Machismus und Kleidung im Straßenbild nicht ohne Folgen bleiben. Das ist Islamisierung: Die Moschee als totales Handlungsvorbild, moralischer Leitstern und Wegbereiter der Transformation der Gesellschaft.
Das muslimischerseits aus (schlechter) Tradition betriebene und islamverbandlich bewusst verstärkte Leben über vier Jahrzehnte hinweg ohne Kontakt zu Nichtmuslimen oder Ex-Muslimen im Gemeinwesen unserer gescheiterten deutschen Integration bei zeitgleicher Re-Islamisierung der Türkei unter dem radikalislamischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seiner theokratisch wie nationalistisch orientierten AKP ließ es bei vorhandener verantwortungsloser Ignoranz auf Seiten der Altbürger zu, dass in jeder westdeutschen Stadt ganze Straßenzüge in die Segregation abgleiten konnten. Zunehmend an der Scharia orientierte Gegengesellschaften und sunnitisch-islamische Milieus, in denen nun fragwürdige theokratische Organisationen wie VIKZ, Milli Görüş und eben DITIB die Deutungshoheit darüber beanspruchen, was Islam ist und was nicht, was Sittlichkeit ist und was nicht. Dabei war man als Islamverbandsvertreter, nicht zuletzt über den Erbakan-Clan, stets auf diplomatische Nähe zur Muslimbruderschaft bedacht.
Die auch in Witterschlick vertretenen, kleinasiatisch-stämmigen und nichtsunnitischen Aleviten haben sich dabei als nicht ganz so totalitär erwiesen, wenn auch vielleicht nur deshalb, weil sie traditionell relativ wenig machtvoll sind. Individualität, Religionsfreiheit und Frauenrechte stehen bei allen genannten islamischen Gemeinschaften nicht hoch im Kurs, diese Werte würden auch nicht dem Koran und der Sunna entstammen, nicht dem schariakompatiblen Kollektiv sondern der kulturellen Moderne und der freiheitlichen Demokratie.
Man hat sich auf Seite der Ureinwohner, wie überall in Westeuropa, für die Situation der Bürgerrechtler in den Herkunftsländern der eingewanderten Muslime, man hat sich für die Lebenslage der dortigen Christen und der Frauen, pardon, einen Dreck interessiert. Da gab es in Kleinasien die bis zum Bürgerkrieg reichende Kultur der Unterdrückung gegen die Kurden, als Deutscher freut man sich auf den Türkeibeitritt zu europäischen Union oder interessiert sich noch nicht einmal dafür wirklich. Da gab (und gibt) es den geleugneten Völkermord an den Armeniern, man freut sich auf den Türkeibeitritt und erklärt die Mahner des Erinnerns dieses Genozids zu Pessimisten oder Nervensägen.
Dann ereigneten sich, hoppla, wie störend, auch in Deutschland mehrere Ehrenmorde an Frauen aus kurdischen oder türkischen Großfamilien, an Frauen, die sich einer Zwangsheirat widersetzen wollten oder die einfach nur leben wollten wie deutsche Frauen. Jetzt allerdings wurde es doch etwas unbequem. Doch rasch sprangen die bärtigen Prediger oder deren smarte Nadelstreifenfunktionäre aus dem Orient ein: Muslime seien wesensmäßig einfach ganz anders als Ureinwohner, zum Beispiel würden sie die türkische Küche ebenso mögen wie den Koran und die Scharia. Und sie würden alle eine Moschee mit Kuppel und Minarett ganz nett finden, so heimatlich, so altvertraut. Und sich nur mit einer Moschee integrieren können! Und die Sache mit den arrangierten Ehen würden sie gerne unter sich regeln, die Ur-Deutschen würden sie doch nicht etwa in paternalistischer Manier bevormunden wollen?
Glücklicherweise also hat die islamische Geistlichkeit und Prominenz, von der schariafreundlichen und nationalistischen Zeitung Hürriyet bis zum mittelalterlich gewandeten Kölner Islam-Prediger Pierre Vogel uns Rheinländern versprochen, sich um die verflixten Themen Zwangsheirat und Ehrenmord zu kümmern. Als Gutmensch mit Sitz im Presbyterium oder Stadtrat ist man nun moralisch gerettet und kann beispielsweise unbesorgt für den Moscheebau plädieren. Und kann optimistisch zum Gespräch einladen, am 13. Oktober 2008 ins evangelischen Gemeindehaus Witterschlick, Pfarrer Andreas Schneider gibt sich die Ehre und wird sich, jede Wette, weder als vehementer Moscheebaugegner erweisen noch die Totalität und zugleich Inhumanität von Koran und Scharia hörbar in Frage stellen, sofern sie ihm überhaupt bewusst ist. Rainald Ollig von der katholischen Kirchengemeinde soll uns den multikulturellen Abend moderieren, doch auch er wird nicht eine Silbe der Kritik an den alten Hadithen und neuen Fatwas zum Thema Atheismus oder Islam-Apostasie oder Frauengenitalverstümmelung oder Kinderheirat hören lassen, sofern er davon jemals etwas gehört haben sollte.
Ex-Muslime oder säkulare muslimische Islamkritiker werden am 13. Oktober in Witterschlick nicht anwesend sein. Es ist zu befürchten, dass die Anwesenden dieses abendlichen Gesprächs im Geiste der „Religiosität“, der „Toleranz“ und der (blinden) Fremdenfreundlichkeit dazu beitragen, jene freiheitsliebenden Menschen einsperren zu helfen in das Kollektiv „der Muslime“, aus dem sie mit hohem persönlichem Risiko geflüchtet sind. Die Anwesenden werden für den Moscheebau plädieren und die beiden christlichen Geistlichen werden sich besonders dafür verantwortlich fühlen, allen nichtmuslimischen Witterschlickern den Bau der Moschee schmackhaft zu machen. Diese Nichtmuslime riskieren damit vorläufig noch nichts.
Die Einschränkung der an den universellen Menschenrechten orientierten Bürgerrechte kommt immer erst etwas zeitverzögert, bei zunehmender Prägung eines Territoriums durch den orthodoxen (politischen) Islam.
DITIB will auch in Deutschland jedem Kind eines muslimischen Vaters eine totalitäre Lebensgestaltung nach dem Koran aufzwingen und betrachtet Deutschlands türkeistämmige Einwanderer als „Auslandstürken“, die dem sunnitischen-hanafitischen Staatsislam zu dienen haben. Offiziell ist die Türkei natürlich ein säkularer Staat und sind Politik und Islam getrennt …
Lassen Sie sich am 13. Oktober ab 20:00 Uhr den Tee und die Kekse schmecken.
Jacques Auvergne
· Inflation, Bankenkrise, Krieg — wohin steuern wir? · Vortrag von Ernst Wolff "München, 14. Mai 2023 — Die Welt…