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Laura heiratet

Mai 19, 2008

الشهادة

Schahāda,

islamisches Glaubensbekenntnis

Neues aus

Altendorf

Jacques Auvergne

Jungakademikerin

sucht Mann fürs Leben.

Deutschlands höhere Töchter

konvertieren zum Islam

(Personen- und Ortsnamen geändert)

Laura ist bei ihrer Mutter aufgewachsen, Tochter einer Apothekerin und eines erfolgreichen Frankfurter Immobilienmaklers und heute 25 Jahre alt. Lauras Eltern leben seit zwei Jahrzehnten getrennt, doch auch der Vater hat häufigen Kontakt zu seinem Kind, das 2001 in Mainz die Hochschulreife erreichte. Im Mai 2006 schloss die in der idyllisch am Rheinufer gelegenen Kleinstadt Altendorf bei Mainz aufgewachsene Laura ihr Studium der Anglistik erfolgreich ab. Noch am Tage der Diplomfeier setzte sie eine Annonce in die Zeitung: „Junge Akademikerin sucht Mann fürs Leben“. Das jedoch hielt sie vor ihrem Vater geheim, Eltern brauchen ja nicht alles zu wissen. Der erfreute Papa stiftete seiner Tochter eine noble Zweizimmerwohnung im benachbarten Mainz. Wenn das kein Optimismus ist.

Zwei Dinge sind allerdings zu ergänzen. Erstens nutzte sie kein Printmedium sondern eine Online-Zeitung, sie inserierte in einer Partnerbörse im Internet. Und zweitens schrieb sie nicht einfach „Mann“ sondern spezifizierte genau „muslimischer Mann“. Denn das versprach eine besondere, abenteuerliche Herausforderung zu werden. Worin sie sich nicht täuschen sollte.

Und bis heute ist das Abenteuer noch nicht einmal zu Ende. Die Motivation für diese besondere Suche nach dem Risiko dürfte nicht zuletzt in einer uneingestandenen Rivalität zu ihrer Jugendfreundin Melanie wurzeln.

Lauras Kommilitonin Melanie nämlich, Freundin seit dem Kindergarten und heute nur einen dreiminütigen Fußweg von ihr entfernt wohnend, wurde im Grundstudium Opfer von Bezness: Ein charmanter Tunesier täuschte Liebe vor, umgarnte die Studentin wochenlang, kultivierte vielseitige Sexualität und gelangte an Melanies Bank-Karte nebst dazugehöriger Geheimnummer. Nach ein paar erotischen Nächten im Wiesbadener Studentenwohnheim waren alle drei verschwunden, Geldbörse, Schmuck und Liebhaber. Das Konto leergeräumt, vom Verbleib einer stattlichen Summe Geldes fehlt bis heute jede Spur. Der Nordafrikaner finanziert sein Dasein ganz offensichtlich mit diesem eigenwilligen Lebensstil. „Naja, das kann der einfältigen Melanie passieren“, dachte Laura: „der Misserfolg meiner simpel strukturierten Freundin ist für mich als Siegertyp doch gerade ein Grund, es besser zu machen als sie!“ Gesagt, getan.

Am Tag nach der Diplomfeier blieb der Computer-Bildschirm leer. Auch am zweiten. Am dritten Tage aber flatterte Antwort auf Lauras Bildschirm. Khalid, 27, Libanese, Student der Elektrotechnik, fragt in aller Höflichkeit nach einem Treffen in einem Mainzer Café: „Willst du vielleicht kommen?“ Ein Photo dabei, einfach umwerfend sieht der mediterrane Typ aus. Nein, so etwas Nettes, Melanie würde grün werden vor Neid. Und ob Laura wollte! Ob denn Khalid auch wirklich ein echter Muslim wäre? Khalid versprach mit treuherzigen Sätzen, der sunnitischen Glaubensrichtung anzugehören. Sunnit, wie aufregend! Er erschien im Café, hübsch wie Adonis und Laura fühlte sich im siebten Himmel. Es folgten studentische Wochen voller Verliebtheit. Die anderen Studentinnen gratulierten, auch Melanie. Papa wusste von nichts.

Einige Monate später zog Khalid bei Laura ein. Lauras konservativer Vater, der die Wohnung bis heute finanziert, darf jedoch davon nichts wissen, er hatte immer gesagt, dass er einen Ausländer als Ehemann seiner Tochter nicht dulden würde. Doch niemand sagte dem Makler etwas und so konnte im Mai 2007 geheiratet werden. Ebenfalls in Lauras privatem Zimmer, den dafür notwendigen, feierlich gewandeten Geistlichen organisierte Khalid beim benachbarten Moscheeverein. Sehr orientalisch, sehr aufregend. In den eigenen vier Wänden also sprach Laura die altehrwürdige Schahada aus, das islamische Glaubensbekenntnis, denn, so hatte Khalid es erläutert, ohne Übertritt zum Islam keine Heirat. Notfalls eben am Tag der Heirat, kein Problem. Khalid war fromm und praktisch zugleich. Laura war beglückt.

Das deutsche Standesamt weiß davon natürlich nichts, personenstandsrechtlich gilt Laura damit als ledig. Khalid hält von den Ämtern der säkularen Moderne nach eigenem Bekunden auch nicht besonders viel: „Du musst autonom leben, die muffigen Behörden brauchen nicht alles zu wissen!“ So viel rebellischer, antibürgerlicher Geist, was sind ihre Eltern doch für langweilige Spießer. Ohne Vaters Wissen zu heiraten ist natürlich gleich noch viel aufregender. Ihre Mutter allerdings nahm sie zur Hochzeit mit, sicher ist sicher. Doch nahm Laura ihr das Versprechen ab, Papa nichts zu sagen: „Mama, die Sache bleibt unter uns!“ Ehrensache, Frauensache. Lauras Vater weiß bis heute nichts von der Heirat.

Laura tritt einen schlecht bezahlten, aber sicheren Job in einem kleinen Buchladen an. Nicht gerade ihr Traumberuf, aber gut erreichbar und mit vielen internationalen Kunden. Lauras Englischkenntnisse und Kenntnis der anglophonen Literatur sind gefragt. Die Umsatzzahlen jedenfalls steigen deutlich. Der Chef erhöht ihr Gehalt. Ende Januar 2008 stellte Laura fest, schwanger zu sein.

Das jedoch sagt sie noch nicht einmal ihrer Mutter, denn womöglich würde Mama die zugesagte Geheimhaltung vor Schreck beziehungsweise aus verantwortungsbewusster Sorge aufgeben und Papa etwas verraten, und der würde ihr die finanzielle Unterstützung entziehen und Khalid am Kragen packen und aus der Wohnung werfen. Im Scherz hatte Papa so etwas Ähnliches nämlich vor Jahren bereits erwähnt und dabei ziemlich grimmig geguckt. Wo Khalid doch so ein sanfter Junge ist. Womöglich also würde Blut fließen, und sie wäre dann daran schuld.

Laura hat ihr Diplom und ihren Job im heimatlichen Altendorf. Die alten Studenten arbeiten mittlerweile in anderen Städten oder gar im Ausland. Lauras Bekanntenkreis jedenfalls schrumpft. Im Frühling 2007 meldete sie sich im Schwimmverein ab. Auf Khalids Wunsch hin, da seien zu viele Männer: „Geh mal in die Koranschule, die Frauen werden dir das erklären.“ Sie ging. Und man erklärte es ihr. Sie wollte doch glauben.

Laura geht bis heute einmal wöchentlich zur Frauen-Koranschule und beginnt, „sich zu bedecken“, wie sie es ihrer letzten deutschen Freundin gegenüber nennt: Sie trägt das islamisch erwünschte Kopftuch. Laura führt ein Doppelleben: Khalid verbietet ihr, alleine auszugehen, doch dem Vater gegenüber glänzt sie als die moderne Berufstätige, die ihr Leben auch völlig selbst finanzieren könnte. Da stiftet der großzügige Papa auch weiterhin gerne die Bleibe.

Man beginnt zu sehen, dass Laura schwanger ist. Ihre Kleidung passt sich den sprichwörtlichen Umständen an, doch das dürfen Papas Freunde aus dem Schützenverein keinesfalls ahnen. Schließlich war Papa erst letztes Jahr der Schützenkönig der Sebastianusgilde von Altendorf.

Khalid macht den Vorschlag, das Kind, sobald es geboren ist, im Libanon aufwachsen zu lassen: „Es ist doch besser, wenn das Kind seine Verwandten kennen lernt! Wenn das Kind die Sprache und Kultur kennen lernt.“ Das klingt erklärlich. Das Ungeborene soll doch einst Sprache und Kultur des Orients kennen lernen, irgendwie hat Khalid ganz recht. Doch etwas macht sie stutzig.

„… besser, wenn das Kind seine Verwandten kennen lernt!“

Laura beginnt zu ahnen, dass der deutsche Großvater dem Kind kein „Verwandter“ sein soll. Jedenfalls kein gleichberechtigter.

Die letzte urdeutsche Freundin, ja, Bezness-Opfer Melanie, war selbstverständlich zur Hochzeit eingeladen. Sie sagte ab. Sie habe Angst, erklärte Melanie, dass Laura sich in eine allzu abhängige und unterworfene Rolle begebe, das könne sie nicht ohne schlechtes Gewissen billigen.

Laura trifft Melanie einmal im Monat. Heimlich. Per SMS verabredet man sich. Das Telefon könne Laura nicht mehr benutzen. Melanie verstand und fragte couragiert nach: „Verbietet er dir, mit mir zu telefonieren?“

Lauras Antwort war ein kurzes „Ja!“ Melanie fragte nach, ob Laura noch einen Schlüssel habe. „Nein“, antwortete Laura, „ich muss gleich wieder zurück sein, damit Khalid zur Hochschule gehen kann.“ Ich bin entsetzt: „Dann kannst du ja gar nicht einfach so aus deiner Wohnung gehen, wenn du es willst?“ Laura schwieg. Das ist sechs Wochen her.

Ich bin Melanie. Heute Morgen huschte Laura zu mir. Sie heiße jetzt Layla, ich dürfe sie nicht mehr Laura nennen. Ich wollte das aber nicht. Sie müsse darauf bestehen, ihr Ehemann verlange es: „Layla, nie wieder Laura.“ Ich war schockiert und lehnte deutlich ab.

Nein. Ich werde Laura nicht Layla nennen.

Ich bin verwirrt und sehr verzweifelt. In welcher Katastrophe wird die Sache enden, in welchem Stumpfsinn oder welchem Fanatismus? Ich, Melanie, bin Lauras letzte deutsche Freundin.

Ich heiße Melanie und wohne mitten in Deutschland. Meine zum Islam konvertierte Freundin wohnt in der Nachbarstraße. Drei Minuten zu Fuß. Sie könnte jederzeit herüberkommen, gerne. Sie heißt Laura. Oder Layla?

Jacques Auvergne

Kommentar derfototim

Februar 25, 2008

Richtig. Nicht jeder Christ ist so islamophob, dass er die islamistische Übernahme der westlichen Welt ’heraufspinnt’. Es ist aber auch nicht jedeR MuslimIn so islamophil, dass sie / er nicht vor dem Ausverkauf von Grund- und universellen Menschenrechten warnt, die wegen der koranischen Pflicht der Daawa, des islamischen Auftrags, die ’einzig wahre Religion’ zu verbreiten und die göttliche Ordnung des Islam weltweit zu errichten, in jedem Staat in legalistischer Manier eingefordert werden, damit die AnhängerInnen der kulturellen Vormoderne sie missbrauchen können, um der grausamen, Menschen verachtenden, insbesondere die Menschenwürde und die körperliche Gesundheit der Frauen beschneidende Scharia Geltung zu verschaffen (FGM, Steinigung, Erbrecht, Glaubwürdigkeit vor Gericht). Wer das nicht glauben will, lese Koran, Sunnah und Scharia.

Tatsächlich gibt es moderne, moderate MuslimInnen, die dem Scharia-Islam bzw. dem Fiqh-Islam abgeschworen haben. Viele sind Mitglieder der mittlerweile weltweiten Bewegung der ExmuslimInnen. Nur haben die ihre Klingelschilder abmontiert, sind im Telefonbuch nicht zu finden und stehen unter Personenschutz, der unter Umständen allerdings teuer ist. Pech für Hirsi Ali? Wie wärs mit einer Spende zur Finanzierung des von Ayaan Hirsi Ali angeregten Hilfsfonds für von Islamisten Verfolgte?

Es ist ebenfalls richtig, dass in Deutschland keine Hexen verbrannt werden, dafür werden in islamischen Ländern Frauen gesteinigt.

Was ist so schlimm daran, für seine große Liebe zum Islam zu konvertieren?

Für jemanden zu konvertieren ist ja wohl eindeutig das falsche Motiv. Für eine Konversion sollte die Beziehung zwischen zwei sich liebenden Menschen nicht herhalten müssen, um nachträgliche Vorwürfe nach der Art: ’Du bist Schuld, dass ich meine Religion verraten habe’, auszuschließen. Die PartnerIn sollte schon wegen ihres / seines eigenen Seelenheils sicher sein, dass die KonvertitIn aus freien Stücken den Glauben wechselt. Ausserdem sollte man beachten, dass man aus dem Islam nicht austreten kann, ohne der Apostasie schuldig zu werden, ein nach Schariarecht todeswürdiges Verbrechen. Wer das Leben locker nimmt und Religion für nicht so wichtig hält, der sollte sich überlegen, ob sie / er nicht einfach bei dem bisherigen Glaubensbekenntnis bleibt oder aus der Glaubensgemeinschaft, der sie / er gerade angehört, auszutritt, um ohne Zugehörigkeit zu einem religiösen Bekenntnis seinen privaten und beruflichen Alltag zu gestalten. Wir leben in einer säkularen Demokratie, wo ein Kirchenaustritt ein von der Verfassung garantiertes Grundrecht für jede BürgerIn ist, und weder beruflich negative Folgen (außer man arbeitet für eine kirchliche Einrichtung) noch diskriminierende gesellschaftliche Auswirkungen hat. Dann heiratet man eben „nur“ standesamtlich, schließlich kann man auch ohne geistlichen Segen sehr romantisch feiern.

Was ist schlimm daran, wenn Peter Kohl “den Islam toll” findet?

Nun, Derfototim, um diese Frage zu beantworten, empfehle ich die bereits genannten theokratischen Werke, Internetadressen wie

https://schariagegner.wordpress.com/2007/09/24/religionsfreiheit-in-afghanistanen-2/

https://schariagegner.wordpress.com/2007/09/24/sonniges-touristenziel-agypten-aus-anderem-blickwinkel/

http://www.igfm.de/fileadmin/igfm.de/pdf/Publikationen/Dokumentationen/IGFM_Frauen_unter_der_Scharia_2005.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma

http://newsweek.washingtonpost.com/onfaith/guestvoices/2007/08/my_view_of_islam.html

https://schariagegner.wordpress.com/2007/11/26/fur-ein-selbst-bestimmtes-leben-%e2%80%93-nicht-erst-im-paradies/

https://schariagegner.wordpress.com/2007/11/26/fur-ein-selbst-bestimmtes-leben-%e2%80%93-nicht-erst-im-paradies/

und Bücher von Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek, Serap Cileli, Seyran Ates. Ebenfalls informative Homepages zum Thema Islam sind Terre des Femmes, IGFM (Stichwort Scharia eingeben), Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz, Wikipedia sowie die Blogs Sägefisch und Schariagegner.

Dummerweise wird damit außer acht gelassen, dass es “den Islam” gar nicht gibt, sondern dass es sich um eine Religion mit derart vielen Ausprägungen handelt. Eine Generalisierung, die allen Muslimen gleiche Bräuche, Sitten, Werte und Handlungsmaßstäbe zuschreibt, ist nicht nur deplatziert, sondern ist diejenige, die Grundlage der anti-islamischen Stimmungswelle ist, die blindwütig wie die christlichen Kreuzzüge über den ach so hochzivilisierten Westen schwappt.

Dieser Ansicht muss ich entschieden widersprechen. Es ist zwar richtig, dass es verschiedene Rechtsschulen und Ausprägungen dieser Weltanschauung mit sehr unterschiedlichen Sitten und Gebräuchen gibt, (z.B. Sunniten, Schiiten, Ismailiten, Ahmadiyya, Aleviten und Sufis sowie Reformbewegungen wie Wahabiten, Salifisten, Taliban und diverse Islamisten) doch gibt es nur einen Islam, eine Ummah. Welches Gesamtkonzept hinter diesem Dogma steht, kann man im Koran, der Sunnah und der Scharia nachlesen. Alle so genannten Muslime, die sich nicht diesen Regeln unterwerfen, sind Apostaten und dürfen nach Schariarecht getötet werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Apostasie_im_Islam

http://plateauofiran.wordpress.com/2008/03/23/manouchehr-farhangi-was-murdered-in-madrid-spain/

’Ungläubige’, die anderer Ansicht sind, den Islam für die ’Religion des Friedens’ halten und glauben, dass es einen moderaten Islam gibt, sind auf die Taqiyya der islamistischen TheokratInnen hereingefallen.

Nun nehmen wir einmal an, Elif Sözen käme nicht aus einer traditionell denkenden Familie, was nach der im Kommentar genannten Quelle allerdings falsch ist

http://www.welt.de/print-wams/article612253/Ave_Maria_in_Istanbul.html und Peter Kohl wäre nicht konvertiert. Was wäre, wenn eines Tages ein Diener Allahs sich durch Gottes (Allahs) Wort in Koran und Scharia beauftragt sieht, dem Schariarecht Geltung zu verschaffen, dem Opfer oder den Opfern ins Gesicht lacht und den / die ’Gotteslästerer’ tötet?

Wer nicht an die “weltweite Islamisierung” glaubt, der informiere sich beispielsweise über die Lebenslage der Christen in Afghanistan, Indonesien, Ägypten, der Türkei, dem Iran, Pakistan. Den türkischen Völkermord an den Armeniern könnte man durchaus als konsequente Islamisierung verstehen, auch die Diskriminierung syrischer, chaldäischer, und koptischer ChristInnen und die Lebenslage von ApostatInnen wie Lina Joy, die als Muslima zum Christentum konvertierte.

http://www.csi-schweiz.ch/menschenrechts_aktionen.php?sId=02&sucHL

http://en.wikipedia.org/wiki/Lina_Joy

Eine weitere Form der Islamisierung ist die Entführung junger ChristInnen zwecks Zwangsislamisierung in Ägypten, Sudan und Nigeria.

Den HinduistInnen geht es als PolytheIstinnen auch sehr schlecht, weil sie Schirk begehen, Vielgötterei. Sie greifen damit das Dogma der Einzigartigkeit Allahs an und machen sich damit der schlimmsten Form des Unglaubens schuldig. Der ‚gnädige Allerbarmer Allah’ verzeiht vieles, wenn er will, aber auf gar keinen Fall, dass man andere Götter neben ihm anbetet. (Sure 4, Vers 48 und 116) Auch Bittgebete zu anderen GöttInnen, Heiligen oder Engeln sind verboten. Die die immer auflackernden, blutigen Unruhen zwischen Indien und Pakistan sind durchaus ethno-religiös motiviert.

Welchen Respekt der Islam dem Buddhismus und seinen AnhängerInnen entgegenbringt, sieht man an der Sprengung der Statuen von Bamyan

http://www.csi-schweiz.ch/menschenrechts_aktionen.php?sId=02&sucHL

http://en.wikipedia.org/wiki/Lina_Joy

Übrigens: Vielleicht sollten die selbstberufenen Islamophilen und Gutmenschen sich auch fragen, woher sie die Legitimation für ihre Islamophile nehmen, den Islam von vornherein als toll und verteidigenswert anzusehen.

https://schariagegner.wordpress.com/2007/11/09/integrationspoker-von-glucksspielern-und-taktierern/

Ümmühan Karagözlü

Kopftuch ./. freiheitlich demokratische Grundordnung

Dezember 14, 2007

حجاب

ḥiǧāb

Hidschab

Kein Kopftuch im öffentlichen Dienst

Von Ümmühan Karagözlü (2007)

Seit dem Richterspruch des Bundesverfassungsgerichts ist auch das bevölkerungsreichste Bundesland, Nordrhein-Westfalen, damit beschäftigt, eine Entscheidung zum Kopftuch bei Beschäftigten öffentlicher Institutionen zu fällen. Als Sozialpädagoginnen (verschiedenster Glaubensrichtungen), die berufsbedingt täglich auf muslimische Kommilitoninnen und Klientinnen treffen, können wir diesem Thema nicht gleichgültig gegenüber stehen.

Bezug nehmend auf unsere langjährigen Erfahrungen in der Kinder- und Jugend- und Schulsozialarbeit sowie in der außerschulischen Bildung möchten wir folgende Gedanken einbringen:

vor etwa vierzig Jahren kamen die ersten Muslime als Gastarbeiter in die BRD. Die damalige Bundesregierung lud diese Menschen nach Deutschland, zunächst meist türkischstämmig und fast immer männlich, da es unserem Land an (billigen) Arbeitskräften mangelte. Weil die Arbeitsmarktsituation noch recht entspannt war und ausländische Arbeitnehmer selbst als Ungelernte hierzulande mehr verdienten als zu hause, holten sie nach einigen Jahren ihre Familienangehörigen nach und bauten gemeinsam mit ihnen eine neue Existenz auf. Der Wunsch in die Heimat zurück zu kehren wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, zumal das Wirtschaftswachstum weiter anhielt und für die teilweise bereits in der Bundesrepublik geborenen Töchter und Söhne qualifizierte Schulabschlüsse, interessante Ausbildungsmöglichleiten und attraktive berufliche Chancen lockten.

Bis etwa Ende der 90er Jahre war die Zugehörigkeit zum Islam für die in Deutschland arbeitenden, lernenden, studierenden und lebenden Muslime anscheinend so selbstverständlich, dass es ihnen nicht wichtig war, diese etwa durch Einhaltung strenger Bekleidungsvorschriften gegenüber der nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaft zu dokumentieren. Dies galt auch für die Anhängerinnen dieser Weltreligion, die als Studentinnen in die BRD kamen oder als Flüchtlinge und Asylbewerberinnen Zuflucht vor Verfolgung und Tyrannei suchten. Auch ist uns nicht bekannt, dass zu dieser Zeit die laïzistische Haltung des türkischen Staates kritisiert wurde.

Die hier ansässigen muslimischen Menschen lebten wie die südeuropäischen Gastarbeiter so unauffällig, dass zu Zeiten wirtschaftlicher Blüte und Vollbeschäftigung die bundesdeutsche Politik der Lebenslage dieser Mitmenschen keine Aufmerksamkeit widmete. Obschon selbst während der etwa Mitte der 80er Jahre einsetzenden Weltwirtschaftskrise und deren desintegrierenden Folgen längst nicht mehr mit einer Rückkehr dieser Bevölkerungsgruppe in ihre Heimat zu rechnen war, ignorierte die damalige Bundesregierung gleichermaßen den aufkommenden Unmut der Mehrheitsgesellschaft wie die sich verschlechternde Lebenslage der nicht europäischstämmigen (kleinasiatischen) Migrantinnen.

Viel zu spät bemühten sich beispielsweise Migrationsbeauftragte oder Fachausschüsse um eine erfolgreiche Eingliederung dieser Bevölkerungsgruppe. Vor allem die in vielfältigen Bereichen des Alltags, besonders aber bei der Arbeitsplatzsuche exkludierenden Folgen mangelnder Sprachkompetenz (zunehmend auch in der Muttersprache) wurde lange Zeit nicht beachtet. Zwar haben wir mittlerweile Politikerinnen mit Migrationshintergrund sowie Ausländerbeiräte. Viele von uns haben türkische Kolleginnen, marokkanische Kommilitoninnen und albanische Nachbarinnen. Doch ist es bisher nur in Ausnahmefällen gelungen, die aus islamisch geprägten Kulturen stammenden Familien wirklich in unsere offene Gesellschaft zu integrieren.

Ein deutlicher Beleg für diese These lässt sich am Beispiel der schlechten sprachlichen und sozialen Integration der zweiten und der dritten Generation türkischer Mitbürgerinnen festmachen, die eher Hauptschulabschluss oder auch gar keinen Schulabschluss erlangen. Diese zahlenmäßig große Gruppe lebt nicht selten in fast ausschließlich türkischen Straßenzügen, versorgt sich mit allen Artikeln des täglichen Lebens in den Geschäften ihrer Landsleute und konsumiert dank Satellitenfernsehen Information wie Unterhaltung in türkischer Sprache. Gerade für Frauen und Kinder bleibt die deutsche Sprache zunehmend Terra incognita. Auch trägt die erst seit wenigen Jahren wahrnehmbare Angst der Musliminnen vor Assimilation gewollt oder ungewollt zu einer Ghettoisierung bei, da wirklich tragfähige soziale Bindungen nur zu Landsleuten bestehen. Gespräche mit Deutschen werden auf ein Mindestmaß reduziert, offener Gedankenaustausch gar ist sehr selten.

Die halbherzig betriebene Integrationspolitik führte dazu, dass ein besonders hoher prozentualer Anteil der Migrantinnen und Einwohnerinnen mit Migrationshintergrund arbeitslos war und ist. Die beiden zuletzt geborenen Generationen stehen zudem vor dem Dilemma, von uns als Ausländerinnen gesehen und behandelt zu werden, während sie im Herkunftsland als ’Deutschländerinnen’ gelten. Es sollte uns daher eigentlich nicht überraschen, dass besonders für die dritte Generation einer Migrationswelle angesichts derartig verschlechterter Lebensbedingungen die Frage nach der eigenen Identität immens wichtig wird.

Derart durch düstere Zukunftsaussichten und tiefe Identitätskrisen verunsichert ist es nicht verwunderlich, dass es nach der Islamischen Revolution, Iran 1979, zu einer (vermeintlich) Gemeinschaft stiftenden Fundamentalisierung und Islamisierung insbesondere der unter 40jährigen Musliminnen überall in den Industriestaaten Europa gekommen ist. So ist zu beobachten, dass die Kopftuch tragenden Frauen, viele von ihnen hier geboren, im Straßenbild immer häufiger werden. Die Tatsache, dass nicht selten junge Musliminnen streng verhüllt mit Tuch und langem Mantel das Haus verlassen, während ihre Mütter in der Kleiderfrage die westliche Variante bevorzugen, ist ein unfreiwilliges Ergebnis derartig verfehlter Integrationspolitik und der gesamtgesellschaftlichen Kultur des Wegschauens.

Besonders betroffen macht uns allerdings die Beobachtung, dass seit etwa 2004 bereits sehr junge Mädchen nur noch mit der streng gebundenen Variante des Kopftuchs, welche Nacken, Hals und Dekolletee bedeckt und nur noch das Gesichtsoval frei lässt, aus dem Haus ihrer Familie heraus gehen. Selbst Zehnjährige mit Hidschab, wir meinen damit die Haube, die, aus einem Stück Stoff genäht Haare, Schultern und Oberkörper vollkommen einhüllt, erscheinen im westdeutschen Stadtbild. Dazu tragen sie nicht selten den oben bereits erwähnten, vor wenigen Jahren eigens entworfenen knöchellangen grauen oder schwarzen Mantel.

Dieses streng islamistische Outfit ist, wie wir meinen, für kleine Mädchen, die auch noch spielen und herumtoben sollten, unpraktisch und bewegungsfeindlich. Auch erwachsenen Frauen können mit diesem kaftanähnlichen Gewand ‚keine großen Schritte‘ machen. Zudem behindern diese Formen des Kopftuchs zweifellos Hör- wie Sehsinn der Trägerinnen und schränken das (Um-)Weltwahrnehmen der Mädchen und Frauen nicht unerheblich ein, besonders wenn auch der Blick züchtig gesenkt werden muss. Diese Kleidungsgewohnheiten erhöhen nicht nur die Unfallgefahren im Straßenverkehr (eingeschränktes Blickfeld), nein, jeder einigermaßen aufmerksame Mensch wird bestätigen dass Körpersprache und Auftreten sowie Denk- und Lebensgewohnheiten beeinflusst werden.

Schon diese oben beschriebenen Alltagsszenen deuten an, dass es bei der bevorstehenden Entscheidung des Landtages von Nordrhein-Westfalen um weit mehr geht als um die rechtliche Gewichtung des Staates zur weltanschaulichen Neutralität einerseits und das Diskriminierungsverbot eines nach Meinung der Anhängerinnen religiös zu interpretierenden Symbols einer monotheistischen Weltreligion andererseits. Hier steht wesentlich mehr als die Klärung dieser Streitfrage zur Entscheidung an!

Wie viele Politikerinnen und Bürgerinnen in der BRD sind wir der Meinung, dass Kleidungsstücke wie Hidschab und Türban (dazu gehören nach unserer Ansicht auch Kippa, Sikh-Turban oder Frömmler-Strickmütze der Islamisten) keine religiös zu interpretierenden Insignien sind, die unter das Benachteiligungsverbot nach Art. 3 GG fallen. Diese Ansicht lässt sich wie folgt begründen:

Nach wie vor sehen weltweit viele Musliminnen das Tragen des Kopftuchs nicht als religiöse Pflicht an. So schreibt Prof. Bassam Tibi in seinem Buch Der Islam und Deutschland – Muslime in Deutschland, dass er viele afrikanische und südostasiatische Gebiete islamischer Bevölkerung bereist habe, in denen Frauen mehrheitlich nicht Kopftuch tragen.

Auch in Europa und in der BRD ist die Gruppe derjenigen Muslimas, die sich nicht mit islamistischen Kleidungsvorschriften identifiziert, deren Mitglieder sich gleichwohl als gläubige Musliminnen bezeichnen, recht groß. Selbst im Koran wird man nach einem ausdrücklichen Kopftuchgebot vergeblich suchen (und nur im Hadith fündig), eher findet man dort Textstellen, die besagen, dass die Frauen keine auffällige Kleidung tragen sollten. Das Kopftuch selbst wird nicht erwähnt; Ralph Ghadban (Das Kopftuch in Koran und Sunna) hingegen weist auf die islamische Überlieferung hin. Wie aber kann es dann sein, dass gerade unter den jungen Muslimas der Anteil derjenigen, die zwar ihr Haar unter einem fundamentalistisch streng gebundenen Kopftuch verbergen, ansonsten aber bewusst erotische und den Körper in Szene setzende, hautenge Kleidung bevorzugen, so sehr groß ist (klappernde Stöckelschuhe, Top mit transparenter Spitze an Taille und Oberarm, Rock mit langen Seitenschlitzen)? Religiöse Motive scheinen diese Anhängerinnen des vermeintlich einzig wahren Glaubens wohl nicht gerade umzutreiben.

Unter Berücksichtigung solcher Beobachtungen und angesichts der Tatsache, dass sich selbst aus dem heiligen Buch der Muslime eine religiös begründete Verpflichtung jeder muslimischen Frau zum Tragen des Kopftuches nicht ableiten lässt, kann dieses ‚Stück Stoff‘ nicht als ein ‚eindeutig religiöses Symbol‘ interpretiert werden.

Im Konsens mit vielen Bürgerinnen und Politikerinnen in NRW und auch mit Blick auf die Bundesländer, in denen schon eine Entscheidung zum Kopftuch getroffen wurde, sind wir vielmehr der Ansicht, dass mit dem ‚Kleidungskodex der islamischen Renaissance‘ auch Haltungen einhergehen, die nicht schützenswert ist. Daher fordern wir die Landesregierung auf, sich bei ihrer Meinungsbildung keineswegs darauf zu beschränken, dass allein die Möglichkeit, dass ein Tragen des Kopftuches religiös begründet sein könnte, ausreicht, um eine verfassungsrechtlich nicht tragbare Beteiligung von kopftuchtragenden Lehrerinnen in staatlichen Schulen im Falle eines Kopftuchverbots abzuleiten.

Wir halten es für unverzichtbar, angesichts der Grundrechte der Kopftuchgegnerinnen wie auch der in dieser Frage Unentschiedenen abzuklären, für welche Strömungen (Politislam sprich Schariagesetz-Lobby; Traum vom erneuerten Kalifat), Lebenspraxen (Gewalt in der Erziehung, Zwangsverheiratung) und Geisteshaltungen (Verachtung von Andersgläubigen, Verbot der Apostasie bei Todesdrohung) das Symbol Kopftuch, das Prinzip Kopftuch eben auch gesehen werden kann. Sieht man sich im Straßenbild um, informiert sich oder spricht mit Vertreterinnen der beiden Meinungsfraktionen, spricht vieles dafür, dass ’dieses Stückchen Stoff’ für verschiedene Haltungen und Ansichten in Anspruch genommen werden kann. Doch sicherlich nicht für die Emanzipation der Frau.

Die demonstrative Unterwerfung unter eine Kleidungsvorschrift, die den äußerlich von Weitem erkennbaren Unterschied zwischen den Geschlechtern zementiert, als Ausdruck von Selbstbewusstsein und Gleichberechtigung zu werten hält nicht nur Frau Dr. Lale Akgün, MdB und langjährige Islambeauftragte der SPD Bundestagsfraktion für grotesk. Wer die Weiterentwicklung der Gleichberechtigung und Gleichstellung als wesentliches Ziel der Mitgliedsstaaten des Europarates anerkennt, kann eine solche Verunglimpfung und Verachtung der Frauen Iran, Afghanistan, Saudi Arabien und Algerien, die das Kopftuch eben nicht freiwillig gewählt haben, nur als zynisch ansehen.

Frauen, die behaupten, ohne Kopftuch würden sie sich nackt fühlen, geht es nicht alleine um Schutz. Nein, unausgesprochen unterteilen sie gleichzeitig ihre Geschlechtsgenossinnen in die Gruppe der Ehrenhaften und die der Unreinen, egal ob die Betroffenen Muslimas sind oder gar so genannte Ungläubige. Das Kopftuch, einschließlich der damit einhergehenden ‚Software‘, ist somit Symbol für die Spaltung der halben Menschheit in Sittsame, Tugendhafte sowie in verachtenswerte Sünderinnen. Die zunehmende Gewohnheit dieser Musliminnen, Männern prinzipiell nicht mehr die Hand zu geben (prominente Vertreterin: Fereshta Ludin), zielt in die gleiche Richtung: sie manifestiert für alle Umstehenden sichtbar der minderwertigere Stellung der Frau, die grundsätzlich als unrein gilt. Dieses (deutsche, europäische) Begrüßungs- und Verabschiedungsritual ist streng gläubigen Muslimas außerdem untersagt, weil selbst dieser harmlose Hautkontakt sexualisiert wird und Mädchen und Frauen unterstellt, wie eine Hure Männer zu verführen. Eine unserer Meinung nach kompromittierende Unterstellung.

Das Verhüllen der Haare kann also auch als Symbol für die Diskriminierung aller Menschen (also der muslimischen Männer) gesehen werden, die nicht bereit sind, sich dieser Frauen verachtenden Bekleidungsethik zu unterwerfen. Während eine große Gruppe von ‚Ungläubigen‘ Religionsfreiheit und das Recht zur freien Meinungsäußerung, d.h. auch Kritik an den religiösen Weltanschauungen, als demokratische Tugend (bekannte Persönlichkeiten erachtet (bekannte Persönlichkeiten wie z.B. Prof. Bassam Tibi, der Dalai Lama, Hans Jonas und Willigis Jäger gehören dazu), droht Schriftstellerinnen und künstlerischen Freigeistern wie Sir Salman Rushdie die Todes Fatwa. Für eine solche Geisteshaltung, für die das Kopftuch eben auch stehen kann, religiöse Toleranz einzufordern, halten wir für eine dreiste Provokation.

Wir alle wissen um die lebenslang prägende Beispielfunktion jeder Kindergärtnerin und Lehrerin, vor allem in Grundschulklassen. Daher müssen wir damit rechnen, dass nicht nur auf muslimische Kinder und Schülerinnen einer neben den Eltern und später der Peergroup so wichtigen Identifikationsfigur vorbehaltlos nacheifern. Eine Art textilen Ausweis der Reinheit und Rechtgläubigkeit (dazu gehören auch das islamische maskuline Gebetskäppchen und die jüdische Kippa) tragende Islamistinnen hätten dann in staatlichen Institutionen wesentlichen Anteil an der Interpretationshoheit ‚wahrer Religion‘. Sie würden jungen Muslimas verdeutlichen, wie sich ehrbare Mädchen und Frauen nicht nur ihren Glaubensbrüdern und -schwestern, sondern auch der Mehrheitsgesellschaft gegenüber kleiden und zu verhalten hätten. Damit würden wir ausgerechnet Fundamentalistinnen einen so wesentlichen Bereich wie die Deutung des (Um )Welt- und Menschenbildes in demokratischen Erziehungs- und Bildungsräumen überlassen.

Die gesunde, selbst bestimmte Entwicklung von Töchtern und Söhnen zu gesellschaftskritischen und demokratischen Persönlichkeiten, die ein auf dem Grundgesetz (Artikel 3 Absatz §) fußendes Frauenbild bejahen, sollte uns sehr am Herzen liegen. Nicht nur wir Pädagoginnen sollten uns verpflichtet wissen, jeder diesem Erziehungs- und Bildungsauftrag zuwiderlaufenden Entwicklung entschieden entgegenzutreten. Die seit wenigen Jahren von Islamisten propagierte Abmeldung vom Sport- und Schwimmunterricht sowie das Verbot an Klassenfahrten teilzunehmen, verhindert ein wesentliches Erziehungsziel: die gelingende Integration in die Klassengemeinschaft.

Der Gewissenskonflikt, dem junge Musliminnen, die ihre nicht verhüllten Mütter und Schwestern verachten müssten ausgesetzt sind, dürfte niemanden kalt lassen, schon gar nicht Abgeordnete einer demokratischen Landesregierung. Solch vorgeblich religiöse Kleidungs- und damit einhergehende Verhaltensvorschriften und Einstellungen sorgen für die Instrumentalisierung unserer Schulhöfe, Lehrerzimmer und Klassenräume durch die hart agitierende Minderheit der Fundamentalistinnen und verstoßen gegen Art. 3 Abs. 3 GG. Beides kann nicht im Interesse der Landespolitik sein und sollte durch ein entsprechendes Gesetz verhindert werden.

Das Verbot von Kopftuch und anderen aufdringlichen Symbolen sollte sich jedoch keinesfalls auf staatliche Erziehungs- und Bildungseinrichtungen beschränken, sondern auch im Gerichtssaal Anwendung finden. Dies halten z.B. für eine verfassungskonforme Verteidigung und Urteilsfindung für unumgänglich. Wir hätten Zweifel, dass ein Gebetskappe oder Turban tragender Anwalt beziehungsweise eine streng verhüllte Richterin aufgrund ihrer schon äußerlich sichtbaren fundamentalistisch religiösen Wertehierarchie zu einem Vergewaltigungsopfer oder zu einem homosexuellen Verdächtigen mit der gebotenen Objektivität Stellung nehmen kann.

Ümmühan Karagözlü

Diese Abhandlung wird von einer Autorin verfasst. Sie beschreibt und reflektiert insbesondere Lebenslage und Perspektiven von Frauen mit und ohne Migrantionshintergrund in der BRD. Zur besseren Lesbarkeit des Textes verwendet die Autorin generell die weibliche Sprachform (geschrieben: Sozialpädagoginnen, Bürgerinnen etc.), Männer sind ganz selbstverständlich mit gemeint.

Die vier Säulen des künftigen Schulwesens in NRW

Oktober 1, 2007

Sommernebel.

Ein Stück weiter gedacht

Frau Schulministerin Barbara Sommer möchte die Schule in NRW grundlegend reformieren, um die Sitzenbleiberinnen Quote bis 2009 um 50% zu reduzieren. Eine Klasse zu wiederholen sei nur dann sinnvoll, wenn tatsächlich der gesamte Lernstoff des Schuljahrs nicht verstanden worden ist, so Sommer sinngemäß. Die 60.000 Wiederholer seien außerdem sehr teuer und würden 3000 Lehrer binden, die in anderen Aufgabenbereichen wesentlich effektiver und effizienter eingesetzt werden könnten, so die Ministerin.

Um noch in dieser Legislaturperiode ihr Ziel zu erreichen, soll dem beunruhigend hohen Unterrichtsausfall entgegengewirkt werden. Zu diesem Zweck stellt die Ministerin 4000 Lehrerinnen zusätzlich ein, mit weiteren 500 Stellen will sie im gleichen Zeitraum den Ganztagsbetrieb an den Hauptschulen ausbauen. Die dazu erforderlichen Geldmittel sollen durch Einsparungen in anderen Ressorts rückfinanziert werden. Diese personellen Verbesserungen seien jedoch nur flankierende Maßnahmen, welche die folgenden, auf vier Säulen ruhenden grundlegenden Reformen rahmen sollen:

· Individuelle Förderung aller Schülerinnen

Jede Schulleiterin trägt die Verantwortung dafür, dass leistungsschwache Schülerinnen so gefördert und unterstützt werden, dass Sitzenbleiben nur noch in begründeten Ausnahmefällen nötig und möglich ist. Schulen, die das Sitzenbleiben aus ihrem Profil streichen, werden honoriert werden.

· Durchlässigkeit der Schulformen

In der 5. und 6. Klasse soll am Ende jedes Schulhalbjahres geprüft werden, ob die schulischen Leistungen einer Schülerin sich auf einem Niveau stabilisiert haben, dass ein Aufsteigen in eine höhere Schulform sinnvoll macht.

· Die Eigenverantwortung der Schulen soll gestärkt werden.

Jede Schule ist für ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit selbst verantwortlich. Keine Schülerin soll mehr in der Masse verloren gehen.

· Wettbewerb um pädagogische Konzepte.

Schulen werden künftig ihr eigenes Profil entwerfen und um die Gunst der Eltern konkurrieren. Damit Erziehungsberechtigte die neuen Wahlmöglichkeiten voll ausschöpfen können, sollen folgerichtig die Grundschulbezirke aufgelöst werden. Das Kind kann dann künftig angemeldet werden, wo es nach Auffassung der Anmeldenden am besten betreut ist. Pendlern wäre es dann auch möglich, ihren Nachwuchs in der Nähe ihres Arbeitsplatzes beschulen zu lassen. Sollten Lehranstalten künftig nicht mehr frequentiert werden, sollen sie geschlossen werden, um die Haushaltskasse der Städte und Kommunen zu entlasten.

Kommentar:

Pünktlich zum Ende der Sommerferien stellt die nordrhein-westfälische Schulministerin Barbara Sommer ihre Reformpläne für die verbleibende Legislaturperiode vor. Wer die Geduld aufbringt und bienenfleißig die über viele Nachrichtenkanäle verstreuten Informationskrümel zusammensammelt (WZ, RP, WDR, Bildungsserver) muss sich fragen, was Sommer eigentlich will. Geht es um reinen Aktionismus oder will sie sich, wie sie es selbst ausdrückt, daran prüfen lassen, wie man jungen Menschen am besten gerecht wird? Dann wäre sie bei mir aber durchgefallen. Das möchte ich wie folgt begründen.

Bravo, die Lehrerinnenkollegien werden verstärkt, Kopfnoten für Arbeits- und Sozialverhalten werden eingeführt, unentschuldigte Fehlstunden aber auch außerschulisches Engagement werden im Zeugnis vermerkt, kein Kind soll mehr in der Masse verloren gehen, jede Schülerin soll individuell gefördert werden, Schulleiterinnen übernehmen einen Großteil Verantwortung für gelingendes Lernen an der Schule. Heile neue (Schul)Welt?

Oberflächlich betrachtet ist es natürlich wünschenswert, dass Mädchen und Jungen nicht ein ganzes Jahr verlieren, wenn es effektive und effiziente Alternativen gibt. Doch die kennt die Frau Ministerin wohl auch nicht, jedenfalls suchen Leserinnen in den Artikeln vergebens danach. Ebenfalls erklärt die Schulministerin nicht, was überhaupt unter dem Begriff individuelle Förderung verstanden werden soll. So macht sich jede ihr eigenes Bild – und alle sind zufrieden?

Aus sozialpädagogischer Sicht versteht man unter individueller Förderung eine ganzheitliche, genau auf die Person zugeschnittene Unterstützung, die immer auch die Persönlichkeitsbildung mit einschließt. Dann sind ‘Verhaltensnoten‘ für die Erstellung einer Sozialprognose ein wertvolles Werkzeug um maßgeschneiderte Förderkonzepte zu erstellen.

Gerade deshalb sollten gemeinsam entworfene, für alle Schulen gleichermaßen gültige Richtlinien für diese ‘Kopfnoten‘ entwickelt werden, die traditionelle Rollenbilder bewusst aufweichen. Nur so können schon Grundschülerinnen lernen, Gestaltungsgrenzen zu erkennen und zu akzeptieren, andererseits Handlungsspielräume zu schaffen und voll aus zu schöpfen. Dies ist sicher lohnenswertes Förderziel.

Was immer die Schulministerin mit 4500 zusätzlichen Arbeitsstellen erreichen will, die Sitzenbleiberinnenquote lässt sich bei den Lern- und Arbeitsbedingungen an vielen unserer Schulen in NRW kaum verwirklichen. Alltagsbeispiel:

In einer Grundschulklasse sind 23 Mädchen und Jungen, 15 SchülerInnen haben Migrationshintergrund, sie stammen aus 10 verschiedenen Herkunftsländern und wachsen in Familien mit sehr unterschiedlicher Lebensbiographie und verschiedenem sprachlich-kulturellem Hintergrund auf. Die Mehrzahl ist muslimisch, die Schule ist für all diese Kinder aus Zuwandererinnenfamilien der einzige Übungsort der deutschen Sprache, weil zu Hause nicht deutsch gesprochen wird und von den Kindern, aus welchen Gründen auch immer, kaum Kontakt zu deutschen Klassenkamaradinnen gesucht wird. Integrations- und Orientierungskurse haben die Eltern nicht besucht oder sie wenden die erworbenen Kenntnisse trotz der dringenden Empfehlungen der Klassenlehrerinnen nicht an. Besonders die Mädchen mit fundamentalistisch-muslimischer Sozialisation sind in ihrer Lernentwicklung stark eingeschränkt.

Die oben beschriebene Situation ist an Grund- und Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen keine Seltenheit. Diese Tatsache dürfte auch an der Frau Ministerin nicht vorbei gegangen sein. 4000 zusätzliche Lehrerinnen ändern daran nichts. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass auch leistungsstarke Schülerinnen ein Recht auf an ihren Fähigkeiten und Neigungen orientierte Förderung haben. So lässt sich das weit auseinander klaffende Leistungsniveau in Klassen nicht beheben.

Bei einer solchen ‘Eliteförderung‘ bestünde die Gefahr, dass Leistungsschwache glauben den Anschluss nun endgültig verloren zu haben, noch mehr entmutigt werden und aufgeben oder jene ‚Streberinnen‘ nicht akzeptieren und mobben. Ebenfalls befürchte ich, dass manche ‚Besserwissies‘ leistungsschwächere SchülerInnen verachten. Wäre es daher auch vor dem Hintergrund des miteinander Konkurrierens der Schulen nicht sinnvoller, zunächst die Schülerinnen mit schlechten Noten zu fördern und dann bei ausgeglichenem Leistungsstand die anderen mit einzubeziehen?

Natürlich wird beim Unterrichtsinhalt das in der Regel geringe Leistungsniveau der Klasse berücksichtigt, zugleich aber ist ein Lehrplan einzuhalten. Ein großer Anteil des Förderunterrichts wird also in den Nachmittagsbereich verlegt werden müssen. Die Ausdehnung des Ganztagsbetriebs auf Hauptschulen ist daher unbedingt notwendig. 500 zusätzliche Stellen sind da sicherlich hilfreich, aber gemessen am tatsächlichen Bedarf, da die Mädchen und Jungen auch spielen und herumtoben sollen, leider nicht mehr als ein schlechter PR-Gag.

Nach meiner Erfahrung sind Ganztagsschule und Nachmittagsbetreuung bisher höchstens dafür geeignet, Kinder und Jugendliche ‘von der Straße’ zu holen und damit dem Blick der kritischen Öffentlichkeit zu entziehen. Eine reine ‘Kasernierung‘ der Kinder und Jugendlichen ist jedoch nicht dazu geeignet, die Sitzenbleiberinnenquote zu reduzieren. Diesen Eindruck muss ich jedenfalls haben, wenn ich die Bedingungen betrachte, unter der so genannte Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung sowie Lernförderung in der Regel stattfindet.

Viel zu große Gruppen werden meist von nicht eigens geschulten ehrenamtlich Tätigen, von 400‑€‑Kräften oder von Klientinnen der ARGE, die schlechtestenfalls nie mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollten, betreut. Bei einem Personalschlüssel von 1/12, günstigstenfalls 1/10 ist es unmöglich, die nötige Ruhe und lernförderliche Atmosphäre herzustellen, auch weil nicht selten Lern- und Spielbereich nicht weit genug voneinander entfernt sind.

Oft reicht die Qualifikation der Betreuungskräfte nur aus, das Silentium zu beaufsichtigen, kontrolliert und korrigiert werden die Aufgaben nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zusammensetzung der Lerngruppen wie oben beschrieben sehr heterogen ist. Das größte Problem sind die geringen Sprachkenntnisse. Einfache Arbeitsaufträge werden oft nicht verstanden und müssen erst einmal in für die Kinder und Jugendlichen verständliche Sprache umgesetzt werden (Schulbuch: ‘Überprüfe das Ergebnis mit der Überschlagprobe‘, darauf das zehnjährige türkische Mädchen: “Was ist ein Ergebnis?“). Manche Schülerinnen sind wenig motiviert und brauchen Ermutigung und Zuwendung.

Unter solch sowohl extremen wie zugleich alltäglichen Arbeitsbedingungen kann Schule bereits heute ihrem Förder- und Betreuungsauftrag nicht gerecht werden, sie wird zur reinen Verwahranstalt. Auch hier fehlen gemeinsam entwickelte, genderbezogene Richtlinien, die zur Sicherung und Verbesserung der Qualitätsstandards dienen und die von unabhängig zertifizierten Gremien permanent überprüft werden.

Schulen sollen künftig mit eigenen pädagogischen Konzepten um die Gunst der Eltern wetteifern. Wie dieser Wettbewerb aussehen soll, das überlässt die Ministerin offensichtlich der Innovation der Schulen. Außerdem vertraut sie da ganz auf die Entscheidungskompetenz der Eltern, die wohl schon wissen werden, wo ihr Nachwuchs am besten gefördert werden wird.

Prima, und was ist, wenn die sich nicht sicher sind? Wenn größere Entscheidungsfreiheit bei der Schulauswahl nicht zur Tyrannei der Wahlmöglichkeiten werden soll, dann müssen Schulen ihr Profil in der Öffentlichkeit ausführlich darstellen und pädagogische Konzepte erklären. Um jedoch ‘Schönfärberei‘ zu vermeiden, sollte jegliches Werbematerial allgemein gültige Qualitätsstandards erfüllen, die von externen, unabhängigen Kontrollinstanzen überprüft werden.

Wenn die Auflösung der Grundschulbezirke auch Handlungsoptionen zu erweitern scheint, sollten die Argumente nicht übersehen werden, die vor einer Ghettoisierung von Schülerinnen mit Migrationshintergrund warnen.

Nachdem es bisher den Lehrerinnen aus den beschriebenen Gründen nicht gelungen ist, das Leistungsniveau in ihren Klassen anzugleichen und zu bessern (s. einschlägige Testergebnisse) ist es mir völlig unklar, wie sie pünktlich zum Schuljahresbeginn 2007/2008 quasi aus dem Nichts in der Lage sein sollen, auf das einzigartige Lernprofil jeder Schülerin genau zugeschnittene Förderpläne zu entwerfen und vor allem umzusetzen (fehlende zeitliche und personelle Ressourcen).

Ebenfalls würde mich interessieren, nach welchen Kriterien Schulaufsichtsämter Schulen mit hohen Sitzenbleiberinnenquoten andere Schulen, wie von Frau Sommer, vorgesehen ‘beraten‘ und auf welchen plötzlichen Erkenntnissen eben diese Tipps und Lösungskonzepte beruhen. Schön, wenn Kompetenzteams für Fortbildung sich jetzt der individuellen Förderung und der Reduzierung der Sitzenbleiberinnenquote als Schwerpunktthemen widmen, nur: woher sollen die Erkenntnisse denn so plötzlich herkommen? Wie wird sich das kollegiale Verhältnis zwischen Förderschwerpunktschulen und ‘Restschulen‘ entwickeln? Werden diese Schwerpunkte auch in den Lehrplan an Hochschulen einbezogen?

Ich befürchte, dass Wettbewerbssituation und Zertifizierungskriterien dazu verleiten könnten, mittels ‘kreativer Buchführung‘ Zahlen zu ‘frisieren‘, man setzt einfach die Leistungsstandards und Beurteilungskriterien herunter (die Schülerin wird nicht sitzenbleiben, weil ihr das nicht hilft: “wir werden sie einfach mit durchziehen“, so eine Grundschullehrerin bereits heute). Deshalb sollten allgemeingültige Qualitätsstandards für die Bewertung von Klassenarbeiten und die Beurteilung des allgemeinen Leistungsstandes von unabhängigen Gremien bindend vereinbart werden, deren Standards ihrerseits offengelegt werden müssen. Das allerdings würde die Sitzenbleiberinnenquote eher erhöhen.

Anders als die Ministerin glaube ich, dass Schulen angesichts des bevorstehenden Wettbewerbs die Durchlässigkeit der Schulformen dafür benutzen werden, schlechte Schülerinnen abzuschieben. Dieses Verhalten wird besonders attraktiv, wenn Schulen ohne Klassen-Wiederholerinnen mit begehrten Qualitätssiegeln und 50% Stellen belohnt werden.

Wird es unter diesen Voraussetzungen überhaupt möglich sein, offen und ehrlich die eigene Schule zu kritisieren oder werden Lehrerinnen sich zukünftig wie diplomierte ‘unter den Teppich Kehrerinnen‘ fühlen?

Mir ist schleierhaft, wie eine im Schulwesen so beheimatete Frau, mit theoretischen und praktischen Erfahrungen als Mutter, im Studium, als Sonderschullehrerin, Grundschullehrerin, Rektorin, Schulrätin sowie Schulamtsdirektorin so wirklichkeitsfremd argumentieren kann.

Wozu dieser Vernebelungsversuch? Die Bürgerinnen mit halben Informationen hinzuhalten, um sie anschließend mit Unschuldsmine vor vollendete Tatsachen zu stellen?

Wenn die Ehefrau des IHK-Präsidenten von Ost-Westfalen die Privatisierung der Schulen forcieren möchte, soll sie das doch sagen. Die Bürgerinnen hätten dann die Chance, nach guter demokratischer Sitte diesen Sachverhalt zu diskutieren.

Ümmühan Karagözlü

[1] Diese Abhandlung wird von einer Autorin verfasst. Sie beschreibt und reflektiert insbesondere Lebenslage und Perspektiven von Migrantinnen in der BRD. Daher verwendet die Autorin generell die weibliche Sprachform (geschrieben: Sozialpädagoginnen, Bürgerinnen etc.), Männer sind ganz selbstverständlich mit gemeint