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Ironie statt Theokratie

September 19, 2010

Liederliche Satire, dem absichtlich oder versehentlich ganz im Sinne der Scharia segregierend tätigen Integrationsrat der Stadt Mönchengladbach gewidmet. Gesungen auf die Melodie »Bunt sind schon die Wälder« (Worte: Johann Gaudenz von Salis-Seewis 1782), die Johann Friedrich Reichardt 1799 erfand. Die Herkunft des Textes ist unbekannt, Volkslied vom Niederrhein.

Herrschaftszeiten,

der Scheich kommt!

Ach, die Salafisten,

wissen Sie, wir müssten

toleranter sein.

Diese jungen Frommen

wollen zu uns kommen,

beten, keusch und rein.

Viele Frauen im Schleier

sind euch nicht geheuer?

Man gewöhnt sich daran!

Burkas machen glücklich,

ehrbar und sind schicklich,

Mädchen, zieh eine an!

O welch frohe Kunde,

die Scheich Ciftci zur Stunde

ausgerufen hat:

Gott gibt Menschenrechte!

Allahs frohe Knechte

strömen in die Stadt.

Lauschet den geehrten

Führern und Gelehrten:

Gott bringt Information.

Fatma und Maria

brauchen die Scharia,

für ihre Integration.

Menschenrecht im Plural,

Abdurrahim Vural

spürt die neue Zeit.

Polygames Leben

ist sehr zu erstreben.

Allahkratie macht sich breit.

Den Islam zu stören,

Grundgesetze beschwören,

das ist nicht gemeint.

Burka tolerieren,

Ehen arrangieren:

sei kein Fremdenfeind!

Volkslied vom Niederrhein, Melodie: »Bunt sind schon die Wälder«

Gitarre:

D D A D

h h G D.

e D EA +A

D D G G

e e A A

D A D D

***

Integrationsräte blocken gelingende Integration „differenziert“ ab

April 28, 2008

Modischer Maulkorb in der

in der Kommunalpolitik.

… schweig

fein still!

„Resolution gegen die Ethnisierung

von Jugendkriminalität verabschiedet“

Von Jacques Auvergne

Aus mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dringt Erstaunliches aus dem multikulturell inspirierten Bereich unserer kommunalen Hinterzimmerkultur an mein Ohr.

Tagesordnungspunkt etlicher Stadträte, Stadtjugendringe, Ausländerbeiräte und Runder Tische zur Gewaltprävention war es, zwischen Januar und April 2008 ganz offiziell eine Resolution zu verabschieden, die eine jede Nennung ethnischer Etikettierungen zu vermeiden zum Ziel hatte. Vollmundig ließ und lässt man hören: „Verabschiedung einer Resolution gegen die Ethnisierung von Jugendgewalt!“

Mit Betroffenheit.

Was geht hier vor.

Um eine Senkung der Straftaten geht es nicht, jedenfalls nicht erklärtermaßen. Das allerdings versteht sich nun wirklich nicht von selbst. Man könnte den Verantwortlichen Damen und Herren aus Stadt- und Integrationsräten nun mit Fug und Recht vorwerfen, junge Menschen nicht davon abhalten zu wollen, auf die sprichwörtliche schiefe Bahn des mindestens vorübergehend außerhalb der Gesellschaft stehenden Straftäters zu geraten.

Wer nicht mehr „ausländische Jugendliche“ sagen will, ja, genau, ganz speziell: Türkische Jugendliche und durchaus auch unter Nennung der sehr wohl relevanten „ethnoreligiösen“ Identität: Muslimische Jugendliche, der will die „drohende“ Interpretation vernebeln, zwischen traditionell türkischer oder traditionell islamischer Erziehung und Jugendstraftaten bestehe ein Zusammenhang. Der will uns möglicherweise ja auch Sand in die Augen streuen, zwischen einerseits türkischem Nationalismus („Graue Wölfe“) oder auch radikalem Islam und andererseits kriminellen Karrieren junger Migranten bestünde kein Kontext.

Wer kann Interesse an einem solchen Vorgehen haben? Es sind in allen mir bekannt gewordenen Fällen Menschen mit Migrationshintergrund, reden wir deutsch: Es sind kommunalpolitisch aktive und lokal längst „namhafte“ Türkinnen und Türken und Musliminnen und Muslime, die, dienstbereit unterstützt von nichtmuslimischen Ur-Deutschen Gutmenschen aus der Kinder- und Enkelgeneration der blinden Fremdenfreunde der Siebziger Jahre, diesen politisch korrekten Vorschlag gemacht haben.

Die diesen Vorschlag in unsere verschiedensten kommunalen Gremien eingebracht haben. Womöglich auch in Ihrer Stadt. Halten Sie die Augen offen.

Wo können die Risiken liegen. Ist es nicht nett und human, auf die potentielle Augen- und Haarfarbe des Messerstechers, Vergewaltigers oder bekennenden Antisemiten nicht eingehen zu können, weil die entsprechende „ethnische“ Information nicht länger herausgegeben werden darf oder weil sie, falls doch seitens irgendwelcher „Rassisten“ oder „Islamophoben“ durchgesickert, sie keine Sekunde und keine Silbe mehr Verwendung finden darf in rheinischen Rathäusern, stadtteilarbeiterischen Viertelkonferenzen, Stadtjugendringen und Ausländerbeiräten? Werden die Jungs handzahm und brave Staatsbürger, wenn man sie nur nicht beleidigt und an ihr Türkentum oder Muslimsein erinnert?

All das ist sicherlich nicht der Fall.

Wer wirklich erreichen will, dass die jungen Türken, Kurden, Marokkaner und Libanesen tauglich werden für diese Gesellschaft, der nennt, im Falle eines gravierenden Fehlverhaltens, sie und ihre islamische Gegenwelt beim Namen. Der nennt ihre vormoderne Mädchen- und Jungenerziehung beim Namen.

Es ist ein Armutszeugnis, dass, wie in diesem Monat in vielen Kommunen zwischen Mainz und Münster geschehen, der Impuls für ein solches, die Verfestigung der Parallelgesellschaft leider wohl geradezu garantierendes „unter den Teppich Kehren“ in mehreren Fällen ausgerechnet von den Vorsitzenden Ihres Ausländerbeirates beziehungsweise Ihres Integrationsrates ausgegangen ist.

Wer Präventionsarbeit machen will ist auf Transparenz angewiesen! Wer türkischen und muslimischen Familien mit ihrer traditionell reichlich problematischen gewaltreichen und frauenunterdrückerischen Kultur und Erziehung Spielräume vergrößern helfen will, der muss darauf bestehen, Straftaten selbstverständlich auch – nicht nur, aber immer wieder auch – als türkisch-antikurdisch oder muslimisch-antisemitisch zu bezeichnen.

Wem daran gelegen ist, dass die männlichen türkisch-muslimischen Sprösslinge sich zu Recht auch außerhalb der Mauern deutscher Gefängnisse befinden, der nenne die Ethnie, der nenne das „Milieu“ beizeiten beim Namen. Präventiv, wie man so sagt.

Auch wenn der Täter zehn oder zwölf Jahre alt ist. Das ist in etlichen unserer Straßen das Alter, in dem seine Schwester gerade zwangsverheiratet wird. Ach so, das ist schon wieder ethnisiert. Und nicht differenziert genug.

Die Einbringer der Resolution hatten die Dreistigkeit, noch nicht einmal abzustreiten, dass es die Kriminalfälle der jungen „ethnischen“ Straftäter gibt. Oder sogar massenhaft gibt. Sie wollen einfach verhindern, dass es jemand wagt, das Thema beim Namen zu nennen. Damit aber grenzen sie aus, damit verbauen sie einer neuen Generation den Weg in ein Leben jenseits der Devianz der Straffälligkeit. So etwas nenne ich rassistisch.

Der entstehende Leidensdruck trifft die „konsequent Nichtintegrierbaren“, die jungen Straftäter mit Migrationshintergrund. Er sucht sich jedoch in größerem Umfang einen zusätzlichen und ganz anderen Weg. Denn wenn die Nichttürken und die Nichtmuslime auch in unserem Stadtviertel nicht länger sagen dürfen, von wem sie angegriffen, verletzt, beklaut, bedroht, erpresst oder vergewaltigt werden, dann geht es Dschihad und Scharia gar nicht so schlecht. Insofern ist die Resolution ausgesprochen konstruktiv.

Guck nicht! Gib das Geld! Du Opfer.

Dein Ratsherr aber schweigt fein still. Er hat die Resolution signiert.

Jacques Auvergne

Quellen:

Düren macht Nebeldeutsch:

http://www.ratsinfo.dueren.de/bi/vo0050.php?__kvonr=14065659

Daher weht der Wind. Oder: Presse und TV redeten

2008 zu viel. Oder auch: Migrantenjugendliche schlugen

und traten zu viel. Aber das ist ein soziales Problem, kein

türkisches oder gar islamisch-dschihadistisches, also

gefälligst nicht „ethnisieren“, du Rassist. Als kraftvoller

Wegbereiter für den differenzierten Kampf gegen Integration

scheint mir die schariakonforme LAGA NRW aktiv zu sein.

Infantile Sandkastenmoral: Bäähh, der da hat angefangen!

Sehr beachtlich das Datum: Der 21. Januar 2008 …

http://www.laga-nrw.de/xd/public/content/index.html

Differenzierte Denkverbote. Maulkorb, aber differenziert gedacht.

http://www.laga-nrw.de/xd/public/content/index.html?pid=543

… das Datum: IGMG sehr früh, 16. Januar 2008.

Und damit ganze fünf Tage vor der LAGA von NRW.

http://www.igmg.de/nachrichten/newsdetails/article/23/migrantenverbaende-warnen-vor-ethnisierung-und-kulturalisierung-sozialer-probleme-gegenwaertige.html

Paralleles Bestattungsrecht für die Parallelkultur

Februar 22, 2008


Bestattungsrecht und Gerichtsmedizin:

Tradition statt Verbrechensaufklärung?

Ganz schnell unter

die Erde

Das Bestattungsrecht

schariakonform ändern:

Gefährdung der Arbeit

der Gerichtsmedizin?

Von Jacques Auvergne

Bei Akte Islam (1) lese ich, dass der Berliner Senat daran denkt, das Bestattungsrecht schariakonform zu ändern (2). Nach islamischer Tradition ist ein Verstorbener noch am selben Tag zu begraben.

Was aber, wenn der Tote männliche Muslim oder vor allem die tote weibliche Muslima von den Familienangehörigen oder den Mitmuslimen oder aber von Nichtmuslimen ermordet worden ist? Wenn der Verstorbene künftig rasch von Moscheefreunden nach sakralen Normen begraben werden kann, dann steht der Leichnam der Gerichtsmedizin der säkularen Demokratie nicht mehr zur Verfügung.

Ich wittere ein systematisches Verschleiern von Ehrenmorden und Apostatenmorden. Die Community beziehungsweise der vormoderne Stamm kann die Tochter, die leben wollte wie eine Deutsche oder sie kann auch den Apostaten nun unproblematisch und sakral töten, ohne dass sie eine Aufdeckung derartigen Glaubenseifers durch die frevlerische Demokratie zu fürchten hätte.

Wer meint, dass sei an den sprichwörtlichen Haaren herbeigezogen, der rufe sich den australischen Sterbefall in Erinnerung, bei dem ein wütender radikalislamischer Mob den Toten aus dem Krankenhaus entführte. Nach stundenlanger kriegsähnlicher Belagerung des Hospitals (3).

Sicherlich haben zu allen Zeiten alle Völker etwas oder auch sehr verschiedenartige Bestattungsriten kultiviert. Tuch statt Sarg: In den Trockengebieten der Erde ist das erklärlich und wohl auch angemessen. Nur fürchte ich, dass jetzt unter dem Vorwand des Einhaltens geologischer oder hydrologischer Gutachten schariakonforme Separatfriedhöfe eingerichtet werden. Halal bestatten, um nur nicht in der Nähe der unreinen Nichtmuslime bestattet zu sein – und nur darum geht es den radikalen Muslimen. Seit 1.400 Jahren. Ein Quasi-Rassismus noch im Tod, der die unter arroganten Muslimen traditionellerweise erwartete Höllenstrafe, die alle Nichtmuslime schließlich zu erwarten hätten, künftig auch auf europäischen Friedhöfen ästhetisch und erlebnisbezogen vorwegnimmt?

Nein: Integration soll auch auf dem Friedhof Umsetzung finden. Und unsere Gutmenschen wundern sich noch, dass türkische Kinder nicht mit deutschen Kindern spielen dürfen? Ihr Nichtmuslime seid rituell unrein – im Tod wie im Leben!

Als nächstes werden sie eigene Krankenhäuser fordern – oder bauen. Ziegelstein um Ziegelstein werden die Mauern kultureller Abschottung zu den Dhimmis hochgezogen.

Einhergehend mit einer Verstärkung der ethnoreligiösen Apartheid auf dem Friedhof wird auch die ethnoreligiöse Apartheid unserer Städte zunehmen. Das sind Dynamiken, die nicht auf Integration, wohl aber auf Parallelgesellschaft hin zielen. Grabsteine, die ein Symbol der Religion oder Nichtreligion des Verstorbenen zeigen, das ist würdevoll. Mit einem separierten Gräberfeld auf einem städtischen Friedhof Europas „nur für Muslime“ jedoch fängt die Apartheid der Scharia bereits und bedenklich an. In komplett muslimischen (oder hinduistischen oder jüdischen oder atheistischen) Friedhöfen sehe ich kein Zeichen einer gelingenden offenen und säkularen Gesellschaft, viel mehr eine Entsprechung zu einem vormodernen, theokratischen Kastensystem. Wo werden eigentlich Ex-Muslime bestattet? Wo offen schwul oder lesbisch geliebt und gelebt habende Muslime? Werden Religionskritiker künftig hinter der (islamischen) Friedhofsmauer verscharrt, wie es in gottlob vergangenen dunklen Jahrhunderten in Europa der Fall war?

Und die Gerichtsmedizin muss arbeiten können! Der australische Fall der gewaltsamen (Dschihad) Beschlagnahmung des Toten darf sich nicht wiederholen. Die Demokratie muss ihr Gewaltmonopol durchsetzen – Verbrechen müssen aufgeklärt werden. Auch diejenigen, die im Namen von patriarchaler Stammesehre oder „ewigem“ Gottesgesetz begangen worden sind.

Der australische Verstorbene? Nein, den zivilcouragierten Glauben zur Apostasie hatte er nicht gefunden. Auch Feinde unter seinen muslimischen Nachbarn hatte er nicht. Warum der Eifer des Totenraubes? Die Lösung: Muslime dürfen keinen Alkohol trinken. Der Australier jedoch fuhr betrunken Auto und verunfallte tödlich. Man hätte posthum einen beachtlichen Blutalkoholpegel feststellen können. Zum Glück kamen keine weiteren Menschen zu Schaden.

Sein Körper musste also rasch beseitigt werden. Ein immerhin möglicher nichtmuslimischer oder auch muslimischer verletzter Unfallbeteiligter hätte danach kaum jemals erfolgreich Schmerzensgeld einklagen können.

Obwohl ich als braver Dhimmi weiß: Muslime trinken doch gar keinen Alkohol, nie! Den Verstorbenen? Ganz schnell unter die Erde.

Jacques Auvergne

(1) Akte Islam:

http://www.akte-islam.de/3.html

(2) Berliner Morgenpost zu islamischen Bestattungen

http://www.morgenpost.de/content/2008/02/20/berlin/947882.html

(3) telegraph.co.uk zum Dschihad des Totenraubes

http://blogs.telegraph.co.uk/ukcorrespondents/holysmoke/jan08/muslimslaysiegetoaustralianhospital.htm

Poesie für eine Hudna

Januar 4, 2008


هدنة

Hudna, Windstille.

Jahre der Waffenruhe

und der heiligen Sprüche

Frommes Flüstern vor

dem Sturm

Sinnsprüche der

Kriegsvorbereitung

Von Jacques Auvergne

Im Dezember 2007 erhielten wir auf unseren Blogs Post von einem unbekannten frommen Menschen Erbauliches in feinstem English. Ich tippte ein paar Sekunden lang auf Zeugen Jehovas oder neuapostolische Nervensägen, dann aber erkannte ich die thematische Nähe zu unserer Islamkritik. Abdul Momin.

Der Mann meint es ernst! Abdul Momin will die islamische Weltordnung.

Sicher, werden manche Muslime sagen, ihr Christen habt Südamerikas Indios ja auch Jahrhunderte lang mit eurem Katholizismus „beglückt“, ihr wisst also damit bereits, was weltweite Missionierung bedeutet“ und: „Sicherlich, der Islam ist der Demokratie sittlich überlegen. Nur der Islam hat menschliches Maß. Jede andere gesellschaftliche Ordnung ist finstere Barbarei.“

Hudna bedeutet Windstille und meint die nach dem Religionsgesetz der Scharia einzig statthafte Weise vertraglichen Zusammenlebens mit der Dâr al‑Harb, dem Territorium der moralisch niederen Wesen wie Christen und Juden. Der Hudna‑Vertrag ist von der Dâr al‑Islam als dem Territorium der Rechtgläubigen mit der Feindseite vorläufig abzuschließen.

Eine Hudna ist zudem ausgesprochen zweckmäßig, um Kräfte für die nächste Angriffswelle zu sammeln, die klassischerweise nach spätestens einem Jahrzehnt unweigerlich bevorsteht und dem frommen Muslim, also letztlich jedem anständigen Menschen, von Allah auferlegt ist.

Aus Sicht der Scharia ist jeder Vertrag einer Moscheegemeinde, eines Zentralrates oder einer anderen islamischen Interessensvertretung mit einer bundesdeutschen Behörde oder Körperschaft auch als Hudna‑Vertrag zu sehen. Der sowohl jederzeit gebrochen werden kann als auch immer nur vorläufiger Natur ist. Insofern hatte Deutschland vielleicht Glück, dass beim letzten Integrationsgipfel die türkischen Verbände im letzten Augenblick abgesagt hatten, denn nur so möglicherweise konnte die Demokratie, gerade noch einmal, nicht in die Rolle der Dhimmivertretung, in die Rolle des Hudnavertragspartners geraten.

Jetzt mag man als friedfertiger oder gar christlicher Europäer einwenden, dieses alles, Scharia, Dhimma, Hudna und Kalifat, sei nicht viel mehr als eine Erinnerung an die Zeit der Expansion des Islams zwischen dem achten und neunten Jahrhundert.

Wer sich aber näher mit dem Islam beschäftigt, wird jene Ansicht der „militanten Friedenstäubchen“ (Broder) und der „tödlichen Toleranz“ (Lachmann) nicht länger zu teilen vermögen. Nahezu sämtliche islamische Geistliche halten auch heute die demokratischen Gesellschaften für satanisch, für gottlos und moralisch minderwertig.

„Der Islam ist eine militante Religion“, sagte Scholl‑Latour. Die Segregationsprozesse unserer Innenstädte, die Herausbildungen ethnoreligiöser Ghettos täuschen kurzfristig über das zunehmende Fremdwerden hinweg.

Die muslimischen Migranten zogen zum Teil aus Sprachferne zu den Deutschen und aus Gründen der „nachbarschaftlichen Hilfe“ in gemeinsame Straßenzüge und segregierten sich dabei von den nachbarschaftlichen Ureinwohnern, wobei da bereits das Wort Nachbar schon falsch ist, da ja die deutsche Familie beim tagtäglichen Fußweg „übersprungen“ werden musste und der türkische Clan, dem man Jahre später „zufällig“ auch die Kinder anverheiraten kann, einige Häuserblocks entfernt wohnte. Das klassische Schicksal jedes Auswanderers überlagerte sich mit dem orientalischen Alltag der arrangierten Ehe. Die zweite Dynamik der Segregation also.

Die Hälfte der türkischen Ehen in unserer Stadt ist arrangiert oder vielmehr erzwungen, das aber steht natürlich nicht gerade in der Zeitung. Doch sind solche Aussagen uns Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern bekannt: „Ich war 16, als ich, in dieser Stadt geboren, meinen Mann auf meiner ersten Reise in die Türkei während der Schulferien sah und heiratete“, so die eine. „Ich war 15“, so die andere, der Satz endet dann aber nicht ungefähr gleich sondern ganz genau gleich. Importbräutigam, also auch mal nicht Import‑Gelin, auch einmal nicht das Standardmodell Importbraut.

Ehe der jugendlichen Schülerin. Aha, das muss wohl romantische Jugendliebe gewesen sein, so ein mediterraner sommerlicher Urlaubsflirt?

Natürlich nicht. Die Eltern wechselten Geld und die Töchter die Besitzer. Damit hat die Mutter des jungen oder auch nicht mehr so jungen Bräutigams eine lebenslang kostenlos arbeitende Haushaltshilfe erworben. Und die Brautmutter hat eine neue Stufe auf der sozialen Hühnerleiter der türkisch‑islamischen Hackordnung erstiegen, die höchste, die ihr das Schicksal beziehungsweise Allah bereitet hat: Die Tochter als Jungfrau ehrbar an den ehrenwerten Clan zu übergeben.

Radikale islamische Wortführer wie der anfangs erwähnte Abdul Momin benutzen 2007 sowohl das Auswandererschicksal als auch die verlässliche patriarchale Sozialisation, um mit frommen Koranversen den Segregationsprozess noch einmal zu verstärken. Das ist dann die dritte Triebkraft der selbst gewählten Fremdheit auf dem Weg in die islamisch befreiten Zonen: Damit auch kein Kind türkischer Eltern lebt wie ein deutscher Mann oder gar eine deutsche Frau. Stimmt, die ein paar Jahre lang allzu großzügig verschenkten Staatsangehörigkeiten vernebeln diese Vorgänge der scheiternden Integration sehr.

Necla Kelek fand ein starkes und sehr treffendes Wort für die parallele Kultur der Türken in Deutschland, sie sagte: „die zweite Stadt“. Mindestens 60 bis 80 Prozent von Deutschlands türkischen Frauen und Männern, Mädchen und Jungen leben nicht in dem, was die oft von Rezession und Arbeitslosigkeit geprägten Straßenzüge und Stadtviertel darstellen, sondern in einem für Deutsche oft kaum erkennbaren zweiten Stadtviertel nahezu völlig abgekoppelter Geldströme, Nahrungstransporte, Speisepläne, Gespräche, Gedanken, Gefühle und Beziehungen. Sie leben vor allen Dingen im Schutz oder auch Kerker dieser „zweiten Stadt“.

Egon Flaig redet (XII 2007) von einer „Aufsplitterung in viele Parallelgesellschaften“, die der Islamismus durchzusetzen trachtet, von einer veritablen „Apartheid“ von beherrschten ethnoreligiösen Gemeinschaften. Flaig sieht in den heutigen Entwicklungen der gescheiterten Integration besorgniserregende Parallelen zu dem an Koran, Dhimma und Scharia orientierten Kasten‑System des Osmanischen Reiches.

Noch eher ohne islamischen Einfluss sollen die Städte Nordamerikas einschließlich von New York mittlerweile in derartige, voneinander völlig abgekoppelte Parallelwelten zerfallen sein: In die Stadtviertel der Chinesen, Juden, Latinos, Muslime, der Schwarzen und der Inder. In London, Brüssel oder Berlin sieht die Innenstadtkultur von der nordamerikanischen so verschieden allerdings auch nicht mehr aus. Jedenfalls scheint uns die einstige deutsche Illusion von „Integration“ als ebenso zerschellt zu gelten wie der ältere amerikanische Glaubenssatz aller Integration, der im Wort „melting pot“, Schmelztiegel, jahrzehntelang sein Sinnbild zu finden hoffte.

Ernüchterung beginnt sich breit zu machen. Doch der Traum der nicht ernst gemeinten Integration wird in rot‑grünen Elfenbeintürmen immer noch geradezu industriell erzeugt.

Wir werden Integration wollen müssen. Was nicht heißt, die Zuwanderung von weiteren Millionen Menschen zu ersehnen, die in muslimisch geprägten Teilen der Erde sozialisiert worden sind.

Und solange wir das verstörende UNICEF „Bild des Jahres 2007“ in Afghanistan vermuten und in Düsseldorf übersehen, so lange werden wir wohl auch Bekir Alboğa, Faruk Sen und Ibrahim El‑Zayat als Demokraten und Integrationslotsen einschätzen. Zwischenzeitlich können Zwangsverlobungen an muslimischen Kindern in Deutschland ungehindert stattfinden.

In diesen Tagen also verschickt ein Abdul Momin theokratisches Credo per Kommentarfunktion. Ich sollte besser sagen: Theokratische Volksverhetzung, denn nach einer Demokratie ruft der Text nun gerade nicht. Vielmehr, wie ich zu unterstellen wage, lässt der Text in der Taqiyya‑Weise des sakralen Verschweigens, in der Weise der islamischen „Kitman“‑Strategie ganz bewusst aus, dass jedes Menschengesetz Gottes ewigem Gesetz schon durch seine „dreiste“ Existenz widerspricht. Lässt aus, dass Menschenrechte „Allah verhöhnen“!

Menschen können im politischen Islam niemals „gleich“ sein. Jede auch nur etwas radikalere islamische Gruppierung Europas wird die Bürgerrechte für Ungläubige baldmöglich abzuschaffen bestrebt sein.

Der Islam sagt: Demokratie verhöhnt Gott! Jede Beratung im Bundestag oder bereits im Verein oder im Rathaussaal ist eine freche Anmaßung von ungläubigen Menschen dem koranisch verbürgten Schöpfergott gegenüber.

Der Atheist hebt die Hand – das „muss“ ein baldiges Ende haben! Die offen homosexuelle Frau hebt die Hand – ihre Stimme „darf“ nicht denselben Wert haben wie die einer schariatreu minderjährig zwangsverheirateten Muslima. Oder diejenige einer tschador- oder burkatragenden Zweit- oder Drittfrau.

Die islamischen Parteien, die in diesen Jahren überall in Europa im Entstehen begriffen sind, werden aktiv lügen, werden Taqiyya betreiben und sagen, sie dächten an ein Abschaffen der Bürgerrechte nicht. Dieses jedoch zu glauben möchten wir nicht empfehlen.

Wir sollten zudem einigen Zweifel daran haben, dass eine muslimische Frau „völlig konfliktfrei“ ganz anders politisch wählen könnte als ihr Ehemann. Der Stamm wird das Alpha‑Männchen wählen. Die muslimische Community den radikalsten Prediger.

Der Islam ist total, er gilt absolut. Wirklichkeitsblinde Freunde alles Fremden mögen sagen: Der Islam ist „ganzheitlich“. Wir Demokraten hingegen sollten sagen: Der Islam ist totalitär.

Vor mir liegt ein frommer islamischer Text. Von den Kollateralschäden der bei jeder nennenswerten Islamisierung unvermeidlichen frauenunterdrückenden innenstädtischen Sittenwächter, von den unausweichlichen gelegentlichen Apostatenmorden und von den Angriffen auf Wissenschaftler, Religionskritiker und Künstler steht in diesem Text nichts. Robert Redeker muss sich verstecken, Theo van Gogh wurde erstochen und Abdul Momin verbreitet via Internet koranische Köstlichkeiten.

So ist das eben mit „frommen” fundamentalistischen Texten. Abdul Momin hat den Text weltweit an viele Blogs und Homepages versendet. Es handelt sich also um eine theokratische Spam. Allahs Spam, sozusagen.

Im Ernst: Muslime werden mit solchen frommen Haltungen beziehungsweise Texten weitaus häufiger konfrontiert als wir. Die eigenen muslimischen Radikalen bereiten den eher gemäßigten Muslimen moralischen und sozialen Druck.

Auch gibt Radikalismus schlichten Gemütern Halt und Orientierung, ein weltweites Prinzip. Und ein bisschen unübersichtlich ist die Gegenwart ja, da findet der eine oder andere Mäusefänger seine verunsicherten Mäuslein.

Wir müssen also von den in einem demokratischen Gemeinwesen lebenden Muslimen die durchaus aufwändige Arbeit verlangen, sich von den theokratischen Meinungen eines Abdul Momin emanzipieren zu lernen. Das wird für sie schwierig werden, zumal sie Geistesfreiheit seit Jahrhunderten nicht gewohnt sind, dafür gerne den anderen die Schuld zuschieben: Den Armeniern, den Juden, den Atheisten, den Hindus. Sie werden, theaterbühnenreif, den sterbenden Schwan spielen und in uns Schuldgefühle zu erwecken trachten.

Zurzeit hat, weltweit, von zwei muslimischen Gläubigen der Radikalere einfach immer Recht. Wer als Muslim die Demokratie nicht als Teufelswerk bezeichnet, der ist einfach „noch nicht fromm genug“ – so zumindest die Logik der Scharia.

Fromme muslimische Sinnsprüche. Mit der Frage „Demokratie oder Kalifat“ beschreibt Egon Flaig treffend, worum es für uns in Europa geht.

Jacques Auvergne