Posts Tagged ‘Islam und Menschenrechte’

Die zum Tode verurteilte Sahar Mahabadi ist frei

November 6, 2015

ریحانه و سحر

Reyhaneh und Sahar

Sahar ist frei – unser Kampf gegen die Todesstrafe geht weiter

Vor einigen Tagen erreichte uns die gute Nachricht: Sahar Mahabadi ist frei. Die 29-jährige Iranerin wurde aus dem Gefängnis Garchak in der Stadt Varamin entlassen. Sahar war mit Reyhaneh Jabbari im selben Gefängnis, beide haben eine gute Freundschaft geschlossen. Genau wie Reyhaneh sollte auch Sahar hingerichtet werden.

Was genau wurde Sahar vorgeworfen? In einer unglücklichen Ehe hatte die Frau jahrelang Demütigung und Unterdrückung erleiden müssen. Im April 2009 kam es auf offener Straße zu einer brutalen handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen den Eheleuten. Jeder von ihnen griff zu einem Messer und Sahar Mahabadi flüchtete die Straße hinunter. Ihr Mann verfolgte sie und wollte sie gerade schlagen, als sie zustach. Der Ehemann starb.

Ein fairer Prozess wurde der Frau nicht gemacht. Vielmehr verhängte das dem frauenfeindlichen islamischen Recht der Scharia folgende Regime im Mai 2010 und nach einer Anhörung von nur 30 Minuten gegen Sahar die barbarische Strafe, den Tod durch Erhängen.

Die prominente Reyhaneh hat viel über Sahar geschrieben und damit international auf deren Lage aufmerksam gemacht. Auch Reyhanehs Mutter, Sholeh Pakravan, hat sehr viel dafür getan, dass Sahar jetzt freigekommen ist.

Für die Menschen im Iran ist diese Freilassung ein bedeutendes Ereignis, das überall gefeiert wird. Reyhaneh Jabbari hingegen konnte, trotz internationaler Proteste, nicht gerettet werden. Vor einem Jahr, im Oktober 2014 wurde Reyhaneh nach sieben Jahren Gefängnis wegen Mordes hingerichtet.

Heute sehen wir ein Foto aus dem Gefängnis, dass die inzwischen hingerichtete Reyhaneh und die jetzt freigekommene Sahar zeigt. Wir danken allen, die Sahar geholfen haben und arbeiten weiter gegen Hinrichtungen im Iran.

Von Mina Ahadi am 1. November 2015

Q u e l l e

Facebook-Beitrag vom 4. November 2015. Von Mina Ahadi auf dem Facebook-Konto von: Zentralrat der Ex-Muslime und sonstiger nichtreligiöser Menschen (ZdE, Kurzform: Zentralrat der Ex-Muslime)

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10207009935758271&set=a.1757770435493.2098975.1575967239&type=3&theater

Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE), Facebook

https://www.facebook.com/Zentralrat-der-Ex-Muslime-Deutschland-486839381365629/

Internetauftritt des ZdE

http://exmuslime.com/

Weitere Quellen zum Thema

https://www.facebook.com/SaveReyhaneh/photos/pcb.992635027425685/992633547425833/

https://www.facebook.com/SaveReyhaneh/photos/pcb.992635027425685/992633544092500/

Remember Reyhaneh Jabbari

https://www.facebook.com/SaveReyhaneh/

Sayyid Qutb: Das Islamische Konzept

Mai 2, 2013

خصائص التصور الإسلامى

Ḫaṣāʾiṣ at-Taṣawwur al-Islāmī

The Characteristics of the Islamic Concept

Die Eigenschaften des Islamischen Konzepts

Lebenslang Göttlichkeit bekunden, heute Hingabe üben: Ein Konzept für eine koranbasierte politische Praxis

Islamische Kultur versteht Sayyid Qutb (1906-1966) richtig als Ergebnis der allgemein eingehaltenen Vorgaben der von Allah geoffenbarten Schöpfungsordnung. Sofern Mohammeds Befehl nur verstanden und umgesetzt werde, müssten beide, Himmel und Erde, Ewiges und Zeitliches, Göttlichkeit und Gottergebenheit den Baugrund der islamischen gesellschaftlichen Ordnung legen. Zwischen angeborener Gottesfurcht und persönlicher Welterklärung, unbegreiflicher Scharia und allahzentrischem Verwaltungshandeln schiebe sich die das Dasein ordnende und am Medina-Modell erneuerte soziale Umgebung, der Raum für Islamisches Lernen und Handeln, das Islamic Concept, und mache der Mehrheit und vor allem der Jugend das verschüttete unmittelbare Koranlesen endlich wieder zugänglich.

Auszüge aus der ein halbes Jahrhundert alten Schrift des Sayyid Qutb (1962), herangezogen wird sowohl die englische Übersetzung The Characteristics of the Islamic Concept, erste Auflage bei Hindustan Publications, Delhi 1984 (hier mit vorangestellter Seitenangabe) als auch (B, hier stets ohne Seitenangabe) das bei ATP American Trust Publications (Illinois 1992) veröffentlichte The Islamic Concept and its Characteristics.

Saiyid Quṭb: Ḫaṣāʾiṣ at-Taṣawwur al-Islāmī. Ins Deutsche übertragen und kommentiert von Jacques Auvergne (2013).

Die anthropologisch immerhin ungefähr gesetzten Grenzsteine der Felder von Ekel und Verzückung unter Drohungen oder Stockschlägen gezielt verschiebend und bis zum Tag der Auferstehung neu einhämmernd schaffen Koransure und Hadithvers die halbierte Welt radikaler Ungleichheit und Ungleichbehandlung: Mann und Frau, Rechtgläubige und Ungläubige, Diesseits und Jenseits, Paradiesgarten und Feuergrube. Wenn kalifatstreue Revivalisten wie Deobandi-Wortführer Waris Mazhari[1] oder Muslimbrudersohn und Quasimuslimbruder Tariq Ramadan beginnen über Islam und Säkularität zu reden, halbieren sie vergleichbar axiomatisch und teilen sie den Erdball auf in die märchenhafte Muslimische Welt und den hierzulande zwar weniger exotischen, aber nicht minder legendären und bekanntlich auch bei unseren stammeskulturell denkenden Rechtspopulisten bis Rechtsradikalen so beliebten „Westen“.

Weder linke Multikulturfreunde noch stolze Europaverherrlicher widersprechen diesem aus der südasiatischen Two-Nation Theory (Zwei-Nationen-Theorie) erprobten, letztlich Mohammedschen Konzept der Spaltung der Welt in islamisch und nichtislamisch.

Mit den Zügeln der postsäkularen Dressur namens Evangelischer Kirchentag und Deutsche Islamkonferenz und mit immer noch mehr Ehrfurcht beim Kontakt mit dem Exotischen, Fremden und Anderen, gemeint ist nicht der Außerirdische sondern die muslimbruderseits verwaltete internationale oder lokale Umma, wird die deutsche Bevölkerung auf diese Mehrfachweib, Verstoßung (aṭ-ṭalāq) und Kindbraut endlich „integrierende“ gesamteuropäische Rechtsspaltung hin in freudige Erwartung und Erregung versetzt.

O Mitmensch, so nahe dich der Dialogbühne der Ehrfucht voll: „Respekt“ (Horst Köhler) gebühre künftig nur noch dem Islam sowie dem, der mit blinkendem Auge beim „Dialog“ vollen Einsatz zeigt, Verachtung hingegen treffe den Dialogverweigerer, und den Ungeheuren, der es wagt, den Dialog als solchen in Frage zu stellen, treffe der „gesamtgesellschaftliche“ Zorn und Hass.

Mit Versäulung ins Europakalifat?

Eine in den nächsten Jahren in einem entdemokratisierenden Europa hergestellte Rechtsspaltung und Dhimmitude könnte sich auf ein Wiederaufleben des zwischen 1920 (oder 1880, Anti-Revolutionaire Partij ARP des gottesfürchtigen Abraham Kuyper) bis 1960 die Niederlande und Belgien prägenden und damit zwei Weltkriege überdauernden Systems der Versäulung (La pilarisation, ndl. de verzuiling) berufen. Mit verzuiling nämlich stellten die ethnoreligiösen Eliten Gemeinschaft, Staat und friedliches Zusammenleben her und sorgten für Abschottung der Glaubensnationen. Wie andersfarbig markierte Schafe verschiedener Herden haben die niederländischen oder belgischen Kollektive in abgekoppelten Sphären nebeneinander her gelebt, beschränkt auf die „Souveränität der eigenen Zone“ (soevereiniteit in eigen kring, Prediger Abraham Kuyper). Vorzugsweise im Namen der Gottheit sorgten hochgeehrte Vertreter für die notwendige Zusammenarbeit zwischen den „Säulen“, ernst gemeintes staatsbürgerliches Bewusstsein etwa im Sinne der französischen Revolution wurde entweder zum Störfaktor oder schlicht nicht mehr verstanden.

Das in seine der indischen Kaste nicht unähnliche zuil oder Säule (vgl. osman.-türk. millet) eingesperrte Individuum – katholisch oder protestantisch, örtlich jüdisch, evtl. noch laizistisch oder säkular – erhielt eine ethnoreligiös spezifische Lebenswelt, welche Gewerkschaft und Krankenhaus, Sportverein und Pfadfindergruppe, Fernsehkanal und Zeitung sowie nicht zuletzt eine politische Partei beinhaltete.

Kommen Abkehr von den allgemeinen Menschenrechten und Islamisierung als verzuiling? Oder erklärt man uns die Umma zur Sub-Kultur der transkulturellen Gesellschaft? Freidenker oder Humanisten könnte man künftig zur eigenen zuil oder Kultur oder, schariakonformer, zur „abrahamischen“ (Dialog-Jargon) Milla erklären. Mittelalterliches europäisches Judenghetto und islamisch beherrschte segmentierte Stadt des Orients – armenisches, arabisches, griechisches Viertel usw., alles ummauert und nachts abgeschlossen – könnten postmodern um die Straßenzüge für Superreiche, Hells Angels, Salafisten, Arbeitsbienen, Arbeitslose, Prostitierte, Politiker und Hedonisten ergänzt werden, oder habe ich das heutige Brüssel, Bonn oder Berlin damit schon treffend beschrieben? Die eine potentielle Versäulung grundsätzlich begünstigende, jeden Widerspruch in Geistlosigkeit einschmelzende Lehre von der Transkulturalität (Wolfgang Welsch) mag den letzten verbliebenen Unzufriedenen besänftigen und das Spirituelle und der Spaßfaktor mögen zu den „irritierenden“ Zwangsverheiratungen und Ehrenmorden öffentliche wortgewaltige Erklärung finden durch evangelische Pfarrerinnen oder nichtmuslimische schwule Islamversteher. Willkommen im atheistischen Sektor.[2]

Während Menschenrechtsuniversalisten oder Freunde des wissenschaftlichen (redlichen) Denkens wenig Lust verspüren, Kontinente, Städte, Rathäuser oder Hochschulen in Muslimbürger und Nichtmuslimbürger zerlegt zu wissen und während Halbwelt für Anständige ohnehin eher der Bereich der Mafia ist, darf der Autor von Hasan al-Banna: Vision and Mission, Thameem Ushama, auf der Netzseite seines Arbeitgebers International Islamic University Malaysia (IIUM, Kuala Lumpur) den 1966 hingerichteten Ägypter Sayyid Qutb unter Heranziehung der in westlich und islamisch halbierten Welt bzw. der westöstlichen Doppelperspektive verteidigen: „Sowohl im Westen als auch in der muslimischen Welt ist Saiyid Quṭb vielfach als extremistisch und radikal schlechtgeredet worden … dabei hat er für die Islamische Bewegung stets eine friedliche, schrittweise Methodik verfochten und persönlich die bewaffnete Taktik als Werkzeug zum Aufbau einer islamischen Gesellschaft und Regierung sehr verabscheut.“[3]

Ḫaṣṣ (pl. Ḫaṣāʾiṣ) ist im islamisch gelesenen Arabischen das sinnlich wahrnehmbare oder menschlich denkbare Bruchstück in Allahs Kontinuum oder das bemerkenswert Geprägte in der ausschließlich himmlisch gewirkten Kausalität und könnte mit Eigenheit oder Charaktereigenschaft wiedergegeben werden, wenn man nur weiß, dass es im Islam bei jeder Zustandsbeschreibung um den zerreißenden oder bewahrten Gnadenstand mit dem Schöpfer gehen muss sprich um Bestrafung oder Belohnung im Diesseits und im Jenseits.

„Ḫaṣṣ ist das Spezielle, ʿAmm das Allgemeine.“[4]

Sein im Folgenden betrachtetes, inzwischen ein halbes Jahrhundert altes Buch (1962) nannte der seit 1954 inhaftierte Muslimbruder nach diesen Ḫaṣāʾiṣ, den Eigentümlichkeiten oder Eigenschaften. Das Englische gibt den Titel in einer 22 Jahre späteren indischen Übersetzung wieder als The Characteristics of the Islamic Concept (erste Auflage bei Hindustan Publications, Delhi 1984) und in einer anderen Übersetzung für die USA, der Text war mittlerweile 30 Jahre alt, als The Islamic Concept and its Characteristics (bei ATP American Trust Publications, unweit von Chicago in Oak Brook oder Burr Ridge, Illinois 1992). ATP entstand 1976 als Gründung des saudi-arabisch finanzierten North American Islamic Trust (NAIT).

Das arabische Taṣawwur wird mit Vorstellungsvermögen oder Begriffsbildung (imagination) wiedergegeben, aber hat um Himmels Willen von Natur aus – jedenfalls von einer islamisch gedachten Natur (fiṭra; qadar) aus – dem Bezugsrahmen der einzigen sittlichen Ordnung und Bewertungnorm gerecht zu werden, der im Medinamodell (622-855 d. Z.) zu erblickenden geerdeten Scharia. Die medinensische Sozialordnung ist zu reaktualisieren. Das sich anschaulich ergebende, Zusammenleben und Gesellschaft (alternativlos …) zurechtzurrende Bild oder Abbild, ein Bilderverbot ist eben immer auch ein Verbot von Imagination sprich Ausweg, ist das so genannte schöne jeweilige Islamsystem (niẓām islāmī), an die teuflischen Widerstände von Zeit und Ort geländegängig angepasst.

Im Englischen hätte der Titel durchaus of the Islamic Opinion oder of the Islamic Judgement auslauten können und im Französischen Vision oder Sichtweise, [Les caractéristiques de] la vision [ou : conception] islamique. In Bezug auf einen anderen Autoren schrieb jemand zu Taṣawwur sogar d’un point de vue islamique. Doch schon weil Allah immer Recht hat und im Islam das Islamische Recht nicht zur Diskussion steht, die nichtislamische Perspektive bzw. Sichtweise (türk. görüş) gar nicht ernsthaft eingenommen werden darf und damit beispielsweise ein Ansinnen, „die Vielfalt der Muslime abzubilden“ (BAMF, Muslimisches Leben in Deutschland, p 37) schlicht unnötig macht, trifft den Begriff Taṣawwur nicht die Wiedergabe Entwurf oder Blickwinkel optimal, sondern Konzept. Auch reicht im politisch folgenreichen Islam bloßes Zuschauen (Vision, Blickwinkel) bekanntlich nie, denn Islam ist Tat – Islam is action.

Bleiben wir daher bei: Sayyid Qutb, Die Eigenschaften des Islamischen Konzepts; Saiyid Quṭb, Ḫaṣāʾiṣ at-Taṣawwur al-Islāmī:

Die Deutung des Lebens (The Interpretation of Life)

A1 Aus einer ganzen Reihe von Gründen besteht ein wichtiges Bedürfnis für unsere Zeit darin, das Islamische Konzept und seine Charakteristiken deutlich herauszuarbeiten.

Göttlichkeit ist das Wichtigste an der Islamischen Konzeption oder Sichtweise (Islamic Concept).

Hayrettin Karaman sagt zu dieser Perspektive İslamî görüş.[5]

Der Mensch, der jederzeit sterben kann, muss an das Ewige denken. Die gesamte Umma lebt auf den Tag der Auferstehung hin, dem im Jenseits erst einmal keine Spaßkultur, sondern ein grausames Strafgericht folgt, welches den vielleicht auch im Familien- und Bekanntenkreis entsetzlich hohen Anteil der für immer Verdammten feststellt. Um sich und den Seinen im Diesseits die Chancen auf ewige Nähe zu Allah zu vergrößern, darf nicht, sondern muss Islamprinzip durchgesetzt werden – bei der Ehefrau erst mit Ermahnung, dann mit Meidung und zuletzt mit Prügel (Koran 4:34) und auch für die Kindern gilt Vergleichbares, wie bin Baz einen Hadith zitiert, mit dem er gleich noch das Verbot der Koedukation sowie im Schulbetrieb die lehrende Frau vor einer Jungenklasse religiös begründet:

„Befiehl deinen Kindern im Alter von sieben Jahren zu beten. Und schlage sie [leicht], wenn sie dem nicht nachkommen und zehn Jahre alt sind. Und trenne sie in ihren Betten.“[6]

Von Nigeria und Mali über Gaza-Stadt, Somalia, Saudi-Arabien, den Iran und bis ins indonesische Aceh: Nach Maßgabe der Hisba verteilen nachbarliche Sittenwächter oder städtische Religionspolizisten Ermahnungen, letzte Verwarnungen oder heftige Stockschläge zur Abwehr der verderblichen Einwirkung Satans und aus reiner Liebe zu Allah. Ohne Staatsauftrag muss die Hisba ehrenamtlich erfolgen, auch in Europa. Kritiker der Scharia sind zu ächten und zu bedrohen.

Relevantes (islamisches) Wissen zu erwerben ist zwingend geboten, und wer viel davon erworben hat, verdient das Amt des Führers. Die Islamkundigen sprich Islampraktiker, in Ägypten sind das seit 1928 die Muslimbrüder und die anderen Salafisten, sind zur Führung der Umma berufen und können erwarten, dass der Schariapflichtige ihrer Theologie und Politik folgt:

Für einen Muslim ist es unbedingt erforderlich, eine solche umfassende Auslegung und Erläuterung des Lebens zu kennen, die ihn dem Schöpfer und den Geschöpfen, das Zweitgenannte sind beispielsweise Weltall, Leben und Menschheit, näher kommen lässt, denen er so tief verbunden ist.

2. It is imperative for a Muslim to know such a comprehensive interpretation and explanation of life as [it] would help him to lead his life according to its light and to enable him to understand God, universe, mankind, and the realities of human life, with which he is deeply connected.

B. The Muslim needs this definition because it provides him with a comprehensive explanation of all that exists, on the basis of which he relates to the world. This explanation brings him closer to an understanding of the great realities that confront him, and of the nature of the relationships and connections that exist among these realities, namely, the reality of the Creator and the reality of the created (the latter including the universe, life, and man), and their mutual relationships and interconnections.

Es gibt den Wunschislam und den Realislam. Wunschislamische Islambeauftragte, Kirchentagsbesucher, Sozialisten und Ökologen könnten hier vor Glück aufschluchzen: dieser fromme und lebensbejahende Koranleser Sayyid Qutb weiß sich in die Schöpfungsordnung eingebunden und seinen Mitmenschen verpflichtet. In realislamischer Wirklichkeit lockt beziehungsweise erpresst der ägyptische Islamtheoretiker die Muslime zur Abkehr von Wissenschaft, Naturrecht und allgemeinen Menschenrechten und zum Aufbau eines totalitären Systems, wobei Qutb seine Religion vermutlich in keiner Weise falsch versteht.

Der Mensch im Islam, so begann der Kölner Dialogaktivist Werner Höbsch 2010 in einem übervoll besetzten katholischen Gemeindesaal zu zaubern – „Nicht der Mensch an sich und Sie wissen das, sondern nur der männliche und dabei schariagehorsame Mensch!“, fiel ihm jemand ernüchternd ins Wort –, darf die Position eines Kalifen einnehmen, um Gerechtigkeit herzustellen. In einer 1979 bei Le Monde aufgrund des Islaminteresses von Michel Foucault veröffentlichen Replik und mit Blick auf die Muslimbruderschaft sowie die gerade ausgebrochene Islamische Revolution im Iran sprach Maxime Rodinson über die Hauptakteure der Islamischen Bewegung, die im Wesen endgültig zu bestimmen für ihn zwar nicht leicht sei: „Aber der allgemeine Trend ist eine bestimmte Ausformung eines urtümlichen Faschismus (the dominant trend is a certain type of archaic fascism)“; Ibn Warraq zitierte Rodinson vor knapp vier Jahren.[7]

Faschismus (Rodinson) reicht aber nicht, um den Islam von bekennendem Religionsunterricht und universitärer Imamausbildung zu beschreiben, denn die Heilssicherung und Seelenrettung würde dabei noch fehlen. Islam aber ist Religion, echter reiner Monotheismus … und ja, zusätzlich irdischer Faschismus, aber das ist für Gottesfürchtige nur die Oberfläche oder jedenfalls eher unwichtige Theaterbühne, ist Wartesaal und Duchgangsstation auf dem Weg in das eigentliche und einzig lohnende Dasein von al-Ǧanna, des Verbleibens im Paradies.

Mit anderen Worten. Gesellschaftlich oder menschenrechtlich betrachtet wird man Rodinsons Bewertung des von Maududi, al-Banna, Qutb oder Chomeini angeführten Realislam zustimmen können, religionswissenschaftlich allerdings gar nicht, denn der ganze Staaten von innen heraus beschlagnahmende Faschismus von Mussolini, Hitler oder Franco rettete aus dessen Sicht keine Seelen vor den Flammen der Hölle und ließ in seiner rassistischen deutschen Ausprägung dem Abkömmling „falschen, artfremden Blutes“ noch nicht einmal die Chance einer Konversion. Die Gottheit Mohammeds hingegen ließ zwar auch morden, aber will jeden, also auch den Juden, zum Islam „einladen“ und dachte und denkt global: Auf Dauer muss die ganze bekannte und mit Da’wa und Dschihad erreichbare Welt zur ins Kosmische vergrößerten Stadt Medina transformiert werden und die Frau und der Teufel gebändigt.

Einem frommen Taoisten, Buddhisten, Juden oder Christen mag es nicht gefallen und das mohammedsche Verwenden sprich Klauen der jüdischen Prophetenkette ist ohnehin ein starkes Stück, doch Islam ist Heilssicherung, echte Religion.

1. Kurz gesagt: das System, das wir als das menschliche vorfinden [möchten], hängt vollkommen ab von dieser Auslegung und Erläuterung des Lebens.

Die nichtislamische Gesellschaftsform wird von sehr kurzer Dauer sein und künstlich und unecht bleiben (A temporary and artificial one), denn nur das Islamische System ist authentisch und von starken Wurzeln genährt. Gottvergessenheit aber muss zu einer Epoche des Unglücks führen, in der die naturgegebenen, realen menschlichen Grundbedürfnisse mit einem derartigen Lebenssystem kollidieren, was wir, ohne Ausahme, als die gegenwärtige Situation in allen Gesellschaften weltweit vorfinden, insbesondere in den entwickelten Ländern

B. especially to the systems of the so-called „advanced“ nations

Nicht der Mann muss sich Unterarme und Haupthaar verschleiern, nicht die Frau braucht zwei Ehemänner, sondern der Mann zwei Ehefrauen und die Frau den Hidschab, das ist Biologie, Grundbedürfnis und wahre Gesellschaftskunde, jedenfalls Fitra-Grundbedürfnis, islamische Biologie und Soziologie nach Koran und Sunna.

Seid unverzagt, der Dīn ist herabgekommen (this deen had come). In jedem Staat müssen die Muslimbrüder Macht gewinnen und, vielleicht taktisch abwartend und versöhnlich argumentierend („moderate Islamisten“), mit aller Kraft versuchen, Medina zu erneuern:

Diese Gemeinschaft sollte die Führung über die Menschheit übernehmen und das Göttliche System durchsetzen

2. This community should take the leadership of mankind, establish the Divine System on the face of the earth;

B. If a Muslim grasps the Islamic belief-concept and its essential constituents, he is guaranteed a role as a founding member of this dynamic ummah, with its special characteristics and distinguishing features, a member capable of leadership and grace, …

Noch im selben Satz ruft Qutb die Revivalisten zur Transformierung der Gesellschaft auf, eigentlich zur Beseitigung der unislamischen Regierung, zum Putsch:

… und die leidende Menschheit sollte endlich von der schweren Last der fehlleitenden Konzepte und fehlgeleiteten Führer befreit werden und von einem Gesellschaftssystem, das auf falschen Theorien gründet

2. and the system of life based on false theories

Die Daʿwa ist die Schariamission oder Islamexpansion, gilt islamisch grundsätzlich weltweit und mindestens als so genannte Gemeinschaftspflicht (farḍu l-kifāya, es reicht aus, wenn eine ausreichend große Zahl stellvertretend für alle Muslime dieser Pflicht nachkommt, das Gegenteil ist farḍu l-ʿayn, die unbedingte Pflicht jedes Muslims). Die Da’wa folgt korangehorsam etwa aus Sure 16:125 „Lade [o Prophet, die ganze Menschheit] ein zum Weg deines Herrn …“, Muhsin Khan: Invite (mankind, O Muhammad) to the Way of your Lord (i.e. Islam), Pickthall: Call unto the way of thy Lord. Wer sich der Da’wa in den Weg stellt, muss überall auf der Welt, also auch in der Dar al-Harb, zum Verstummen gebracht und kann dabei, sofern erforderlich, sogar getötet werden.

Gegen die auf Allahs Befehl nach außen gegen die sittlich Minderwertigen ebenso wie nach innen gegen die ummabewohnenden Frauen und Abweichler entfesselte Gewalt des Realislam lehnen sich interessanterweise noch nicht einmal die islamrechtlich herabgestuften Musliminnen auf. Vielleicht kann man gerade die Frauen im Islam als riesiges Kollektiv von untereinander isolierten und kalkuliert dumm gehaltenen Wesen mit Stockholm-Syndrom betrachten, denn die auch heutige durchschnittliche Muslima verteidigt ihren Wali oder Besitzer (erst Vater, dann vielleicht Bruder, zuletzt sicherlich Ehemann) und damit ihren Peiniger und mit ihm das gesamte, zwingend frauenfeindliche Islamsystem mit Zähnen und Klauen – und wir Menschenrechtsuniversalisten halten die Scharia eben nicht für angeboren, sondern für andressiert.

Der mit einem Messer am Körper des (islamisch saubermachend im Diesseits ermordeten) Atheisten und, schariarechtlich noch schlimmer, des Begünstigers einer Islamkritikerin Theo van Gogh befestigte Drohbrief gegen Ayaan Hirsi Ali)[8] bekundet das Prinzip des ifḥām al-ḫaṣm, „den Gegner zum Schweigen zu bringen“ (zu ḫaṣm pl. ḫuṣūm, aḫṣām: Gegner, Widersacher, Opponent, Prozessgegner).[9]

Wenn sich Allah, der sicherlich auch früher zu einzelnen Propheten wie Noah und Jesus sprach, jemals für menschliches Erkennen vernehmbar im Diesseits spiegelte, dann in der Person Mohammeds und seitdem nicht mehr. Weil es nun gar keinen anderen Hinweis auf ein sittlich zu nennendes menschliches Zusammenleben geben kann und die Hölle wirklich droht, sei für al-Iḫwān al-Muslimūn (Muslim Brotherhood) die islamische Frühzeit Vorbild:

Mit einzigartiger Genauigkeit formten die ersten Muslime ihr Leben nach dem korangemäßen Lebensentwurf (A Seite 3 sowie B: shaped their life on this very concept of life; molded their lives according to this concept)

So übernahmen sie die [rechtmäßige, das heißt die einzige von Allah gebilligte] Führung über die ganze Menschheit (took up the leadership of mankind; They led mankind), derartig vollkommen, dass sie unerreicht blieb, weder vorher noch danach … sie lebten in einer unvergleichlichen Ehrhabenheit.

Ihre hauptsächliche Quelle [der Rechtleitung] war der einzigartige Koran … eine Nation, die im Einklang mit dem dort Geschriebenen [in die irdische Welt] hervortrat und ihr Leben von dem Licht und der Rechtleitung dieser Sunnah erhellen und steuern ließ

3. The foremost source of this group was this very Quran, and the lives of the people of this group were developed by deriving benefit from this source only … a nation emerged from in between the lines of a book, which spent its life in the light of this book, and their entire life depended on it, Sunnah is nothing else but a perfect model of following the Quran

B. What an amazing phenomenon in the history of mankind: a nation emerging from the text of a Book, living by it, and depending on its guidance as the prime source! The practice or the Sunnah of the Prophet (peace be on him) reinforced this guidance as its complete, practical application.

Die Koranrepublik. Qutb lobpreist hier zu verstaatlichende Mischung aus Tugend und Terror der Prophetengefährten als der so genannten korrekt handelnden oder rechtschaffenen Altvorderen, as-Salaf aṣ-Ṣāliḥ. Juden und Christen wurden zeitnah ermordet, vertrieben oder „zur einzigen von Allah angenommenen Religion“ „eingeladen“ jedenfalls vom Gesicht der Erde ([of] the face of the earth) entfernt. Diesen Kampfgeist gegen die jeweilige zeitbedingte Finsternis hätten die Muslime um Himmels Willen beibehalten müssen. Doch Schlimmes geschah.

In die reine Seinsweise der Salaf begann Schlampigkeit einzusickern. Die Dschahiliyya erneuerte sich, Unwissenheit und Heidentum:

Aber die Menschen trieben mehr und mehr fort vom Koran, seiner so kennzeichnenden Haltung und vom Leben in seinem Schatten, bis ihnen diese Lebensweise (A. that life style) und jene Begebenheiten und Ereignisse sowie jene Umgebung (that environment) völlig unzugänglich geworden war, ohne die der Koran nicht verstanden werden kann

Nach Textquelle B übersetzt:

Niemand kann den Koran wirklich verstehen, solange er nicht mitten in der Mühsal und Anstrengung lebt, die jedes Wiederaufleben des Islamischen Way of Life begleiten, solange er nicht all die Lasten trägt, Opfer bringt und Sorgen spürt, die mit einer Konfrontation mit der jeweiligen Dschahiliyya nun einmal verbunden sind.

B. No one can understand the Qur’an as it should be understood unless he lives amidst the toil and struggle accompanying the revival of the real Islamic way of life, with all its burdens, its sacrifices, its sorrows, and all the situations that arise in its confrontation with jahiliyyah at any given time.

Ohne Feinde fehlt dir was. Ein umweltbildnerisch zurückzuweisendes, bemerkenswert korantreues (fundamentalistisches) Lebensgefühl.

Qutb fordert mitfühlendes Entsetzen: die meisten Muslime von heute und dabei sicherlich besonders die Jugendlichen seien vom heilssicherndem koranischem Wissen abgeschnitten, weil sie nicht in einer islamgemäßen Umgebung (that environment) aufwachsen können. Immer noch intensiveres Koranstudium und immer noch engagierteres islamisches Umweltverändern lautet das Gebot der Stunde, wir brauchen die Wiederbelebung der religiösen Seinsweise (the revival of the real Islamic way of life).

Den Islam versteht heutzutage nur eine winzige Elite, die durch gottlose Machthaber nicht nur in Ägypten in Gefängnisse gesperrt ist.

Einer Überzahl an Gottlosen gegenüberstehend, dürfen sich die so wenigen Gottesfürchtigen unserer Zeit ähnlich fremd fühlen wie die ersten Anhänger Mohammeds im damals noch heidnischen Mekka:

Sie fühlten sich als Fremde … von allem verlassen, nur von Allah nicht

they felt as strangers … and the experience of being cut off from every one except God

Der Feind herrscht auf Erden! Fremdheit zu erfahren werde uns Muslimbrüdern zum Qualitätskriterium:

Zweifelsohne: in einer solchen Situation und Gestimmtheit, wie sie mit jeder Wiederbelebung Islamischen Lebens einhergeht, wird der Koran den Herzen der Menschen seine Schätze wieder öffnen … und Rechtleitung bringen und Licht.

B. And without doubt, in a similar atmosphere – an atmosphere that always accompanies any new attempt at the revival of Islamic life – the Qurʾān will again open its treasures to men’s hearts … bringing guidance and light.

Und Grau ist alle Theorie, Islamrevolte ist Islampraxis:

Um es ganz deutlich zu sagen: Unser Anliegen ist es nicht, die Wahrheiten des Islamischen Konzepts lediglich im Sinne eines akademischen Wissenserwerbs zu suchen. Wir haben kein Verlangen, den Regalbrettern der islamischen Bibliotheken ein weiteres Buch über so genannte Islamische Philosophie hinzuzufügen. Niemals! … Das wäre billig und keinen Einsatz wert. Vielmehr möchten wir die BEWEGUNG spürbar machen, die hinter dem WISSEN steht. Die Kenntnis um das Islamische Konzept möchten wir ausbreiten, um … das Bewusstsein für das DASEIN des Menschen zu wecken, sodass er die Ziele seines Geschaffenseins erfüllen kann, wie sie im göttlich offenbarten Konzept vorgezeichnet sind. Unsere Sorge gilt der Rückkehr der Menschen zu ihrem HERRN und zu dem PFAD, den Er für sie vorsieht.

9. nor do we want to introduce a new section of the Islamic Philosophy in the Islamic libraries;

B. We must make it clear, however, that we do not desire to seek the truths of the Islamic concept merely for the sake of academic knowledge. We have no desire to add still another book to the shelves of Islamic libraries under the heading of „Islamic Philosophy.“ Never! … For us, this sort of activity is somewhat trivial and cheap and not worth the effort. Rather, we want to bring about that „movement“ which is beyond „knowledge.“ We want the knowledge of the Islamic concept … to awaken the conscience of the „human being“ so that he may fulfill the purpose of his creation as delineated by this divinely revealed concept. Our concern is that people return to their Lord, to the path He intends for them.

Wir wollen, dass die Menscheit die Zielvorstellung des Lebens annimmt, die Allahs Wohlgefallen findet

9. We want that the humanity should adopt that objective of life which Allah likes

Das nichtislamische Denken, vor allem dasjenige der unglücklicherweise ins Arabische übersetzten griechischen Philosophen, vergiftete die Herzen der Muslime, Völlerei und Vergnügen führten die Umma fort vom rechten Handeln namens al-Islām:

Aus ihrem Leben entschwand die Liebe zum Dschihad und sie verkauften sich ganz an Luxus und Genusssucht.

10. Their life became empty of the love of jihad and they gave themselves up for the life of luxury and pleasure.

Reiner Islam ist reiner Hass auf unislamisches Denken und Handeln und die Islamisierung eines Straßenzugs oder eines Menschen ist die Zunahme seiner geheiligten und heilssichernden Xenophobie:

Auf diese Weise entwickelte sich die Abweichung vom Islamischen Blickwinkel und die Liebe zu fremden Ideen, obwohl DIESES KONZEPT ja vor allem dazu herabgekommen war, die Menschheit aus Abirrungen und falschen Tendenzen herauszuführen … [Es ist das Islamische Konzept, das als einziges Konzept] dem Menschen ebenso dazu verhilft, zu Aufbau und Fortschritt (towards construction and progress) und zu Ruhm und Reinheit auf dem Kampfplatz des Lebens zu gelangen (glory and purity in the battle-field of life) … wie es das menschliche Denken davon abhält, ziellos herumzuirren (from aimless and wayward wandering).

10. In this way the deviation from the Islamic viewpoint and the liking for strange ideas began to develop

Ein von der Muslimbruderschaft beeinflusster Islamischer Religionsunterricht wird die Kinder und Jugendlichen dazu aufrufen, alles Unislamische (western thought, Qutb A11, ihm entgegenzusetzen sei ein Islamic thought, A16) mit Panik und Ekel zu befrachten und aus ihrem Leben wegzustoßen. Diese Strategie hatte bereits Imam al-Ghazali († 1111) verfolgt, der, genau wie ein Dreivierteljahrtausend später Sayyid Qutb, die heilsgefährdende Verderbnis des antiken griechischen Denkens (The mischief of the Greek philosophy, A11) als Objekt des Hasses markierte und erfolgreich islamisch unschädlich machte. Die Theologie und Strategie der Muslim Brotherhood ist die von al-Ghazali … und Ahmad ibn Hanbal … und Mohammed, denn der Islam von Scharia und Fiqh sehnt sich immer zurück in die medinensische Urgemeinde (622-855) bzw. vorwärts ins Paradies zu Allah, wobei auf Erden Stadt und Land, urgemeindlich erneuert, in ein möglichst reines Medina zu transformieren sind.

Religionspsychologisch und nach dem Figur-Grund-Modell: Umma oder Islam ist die einzige saubere Insel (al-Ǧazīra) im dreckigen Meer des Dämonischen (al-Ǧāhilīya). Extremer Fundamentalismus, also auch nichtislamischer, lässt die eingefangenen Seelen wohl stets derartig fremdenfeindlich jedenfalls fremdheitsfeindlich fühlen und handeln, was Pädagogik oder Sozialpädagogik kultureller Moderne offen anzusprechen, mutig zurückzuweisen und nachhaltig zu verhindern hat. Projekte wie Deutsche Islamkonferenz oder kirchlicher Dialog mit dem Islam fallen einer derartigen Erziehung oder Sozialarbeit allerdings seit mehr als zehn Jahren in den Rücken und liefern Stadt- und Staatsbevölkerung an die Islamverbände aus, was schlimmstenfalls bedeuten wird, dass wissenschaftliches Denken und säkulares Recht nicht „reproduzierbar“ (vgl. die reproduction culturelle des Kulturdifferenzdenkers, Antiimp und Islambeschönigers Pierre Bourdieu) oder nur noch im Untergrund möglich sind. Diesem Zeitpunkt, ein noch so kurzer Blick auf politische Kaste und erlaubte mediale islambezogene Berichterstattung belegt das, sind wir in ganz Europa bereits durchaus nahe.

Vom Verschieben ernsthafter Islamkritik in die Schmuddelecke des Rechtsradikalen profitieren die andere Front kultureller Gegenmoderne, der Nationalismus und Rassimus, ebenso wie die wohldotierten und an Einfluss gewinnenden Kreise der den Islam verharmlosenden oder der zum Islam ein bisschen atheistisch plappernden Mietmäuler in Stiftungen und Hochschulbetrieb. Die nach fünf Jahren für Mai 2013 angesetzte zweite Kritische Islamkonferenz (KIK) beispielsweise traut sich konzeptionell nicht, Scharia und Fiqh als inhuman, frauenfeindlich und demokratiegefährdend zu bezeichnen weshalb zu hoffen bleibt, dass wenigstens einige der Rednerinnen und Redner in weenigen Tagen Klartext reden.

In seiner Präambel bekennt sich die KIK 2013 nicht gegen die Scharia oder den Fiqh und noch nicht einmal zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die einladenden, um Dr. Michael Schmidt-Salomon (MSS) und seine Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) zu verortenden bekennenden Transkulturalisten rufen Nichtmuslimbürger und Muslimbürger zu irgendeinem netten kleinen emanzipatorischen Wechsel oder Wandel auf: „Lasst uns voneinander lernen, damit wir gemeinsam die Gesellschaft im Sinne der Menschenrechte weiterentwickeln können!” Wieso weiterentwickeln, rufen wir an MSS und GBS zurück, so schlecht waren AEMR und GG doch gar nicht. ).[10]

Weg von Wolfgang Welsch bzw. zurück zum kulturellen Saubermachen mit Qutb:

17. Unsere Weise, aus dem Koran Führung und Rechtleitung (guidance) zu beziehen, sollte derartig sein, dass wir auf gar keinen Fall die Angelegenheiten antasten, die schon auf der Ebene von Vernunft und Bewusstsein [islamisch] entschieden worden sind … und wir sollten uns nicht jenen zivilisatorischen oder kulturellen Relikten [remnants, Überbleibsel, Reste] zuwenden, die wir nicht unmittelbar aus dem Koran ableiten können.

Orthopraxis ist beides, ganz Gottesdienst und ganz Zivilisation bzw. Kultur. Wo die Muslimbrüder ihrem Ziel der Schariaimplementierung nicht mit einem religiösen Argument näher kommen, werfen sie einfach das Wort kulturell in den Ring des zunehmend erinnerungslosen sprich spontan gewaltreichen Geplappers. Statt sich auf Höllenfurcht zu berufen, fordern die Islamlobbyisten beispielsweise unsere Rücksicht auf eine angebliche kulturelle Besonderheit (der damit noch schärfer herausgemeißelten Spezies der Muslime) oder lassen, um die Zumutungen der AEMR zu umgehen, auf UN-Ebene die eine, unteilbare Menschheit oder Zivilisation der allgemeinen Menschenrechte dialogisch verdoppeln oder vielmehr halbieren und elitär (Chatami, Zapatero, Erdoğan) über eine Allianz der Zivilisationen debattieren (Alliance of Civilizations, AoC bzw. UNAOC, jugendarbeiterisch als arabisch finanzierte und entsprechend proislamistisch ausgerichtete Soliya bzw. Silatech).[11]

Seit Jahrhunderten würden die Muslime ihren Glauben verleugnen oder sie hätten ihn bereits ganz vergessen, zumal „Christen und Zionisten“, so poltert der Theologe der Muslimbrüder, auch heute darin fortfahren würden, den Islam zu schwächen.

Die glaubensschwachen Schariapflichtigen müssen sich endlich wieder an die Pflicht zum Kalifat erinnern, damit der in das staatsgewordene Schariasystem (an-Niẓām al-Islāmī, Nizam-ı İslâm) zu integrierende Dhimmi nach dem Koranwort 2:256 Lā ikrāha fid-dīn, Kein Zwang in der Religion, die Wohltaten der islamischen Glaubensfreiheit spürt und seine Dschizya an die Herrschenden (an die Muslime) bezahlt. Das und nichts anderes ist Ziel des selbstredend gewalttätigen Dschihad, ein Leben in Frieden und Ruhe:

Sie vergaßen, dass der Islam, ungeachtet seiner verbindlich ausrichtenden Qualität [für jeden Muslim], die letzte Religion ist, die Allah der [ganzen einen] Menschheit geoffenbart hat und dass es ihr [muslimisches] Grundrecht ist, Allahs System in der Welt aufzurichten, auf dass die gesamte Menschheit die Wohltat dieses Segens erfahre. Und jedes Individuum, das in dieses [schariatotalitäre] System eintritt, soll in den Genuss der Freiheit des Glaubens und der Freiheit des religiösen Denkens kommen, denn den Glauben betreffend sagt der Koran: „Lā ikrāha fid-Dīn“, es gibt keinen Zwang auf und keine Gewalt gegen jemanden, seine Religion zu wechseln. Damit bleibt es andererseits Ziel und Zweck der Errichtung des Islamischen Systems, dass die gesamte Menschheit, ungeachtet des Bekenntnisses, im Schatten des Islam ein Leben des Friedens und der Ruhe führt. Die Pflicht zum Dschihad bedeutet, dass dieses System eingeführt und beschützt wird und dass die Menschengruppen [der beiden Glaubensnationen der Dhimmis] in ihren besonderen Angelegenheiten in ihrem Bereich frei sind. Ohne meisterliche Staatsführung bei guter Jurisprudenz und Staatsverfassung wird sich das nicht bewerkstelligen lassen

29. They forgot that Islam inspite of its directional quality is the last religion of Allah for the humanity and its basic right is that they should establish Allah’s system in the world, so that the entire humanity may derive benefit from its blessings, and every individual entering this system should take advantage of freedom of belief and freedom of thought in religion, because about belief, the Quran says „La Ikraha Fid-Deen“ there is no coercion or force on anybody to change his religion. However, the objective and purpose of establishing the Islamic system is that the entire humanity, irrespective of belief, should live a life of peace and tranquillity under the shadow of Islam. The demand of Jihad is that this system should be established and should be guarded, and people should be left free with their particular beliefs in its sphere. This cannot be accomplished unless a good government is established and a good law and constitutions are in force

Vielfalt sollte als Bereicherung betrachtet werden, Diversity ought to be seen as enriching (Erdoğan 2013), dazu gleich mehr. Kultur im Plural wird immer auf Rechtsspaltung hinauslaufen – und darum geht es den Islamaktivisten schließlich. Das ist der harmonische Pfad des Islamischen Konzepts, „der allein dem im Koran aufgezeigten rechten Pfad gerecht wird“ (Sayyid Qutb A27: that path which is harmonious and compatible with the straight path shown by the Almighty, Allah). Edler Muslim und ekliger Dhimmi irgendwann friedlich zusammenlebend im Schatten der Schariagesetze … mehr „Gesamtgesellschaft“ (DIK) ist mit dem Islam nicht zu machen, aber auch nicht weniger. Auch das Denken von Sayyid Qutb passt mühelos in die transatlantisch und politisch links so gerne auf Orientverherrlicher Ali Schariati oder Okzidenthasser Edward Said zurückgreifenden multi-, inter- sowie neuerdings transkulturellen Strategien zur Vermeidung klaren Denkens und einheitlichen Rechts.

Das 5. Globale Forum der Allianz der Zivilisationen gibt den gerade schon genannten glühenden Israelhasser und türkischen Spitzenpolitiker am 27. Februar 2013 von der Wiener Hofburg aus so wieder: „Recep Tayyip Erdoğan ist besorgt über das weltweite Anwachsen von rassistischen Stimmungen und von Islamophobie. Vielfalt müsse als bereichernd betrachtet werden. Recep Tayyip Erdogan, Prime Minister of Turkey, is worried of the worldwide rise of racist sentiments and islamophobia. Diversity ought to be seen as enriching.“[12] Der Hohepriester der bereichernden Vielfalt und türkische Ministerpräsident hat dasselbe Ziel wie Sayyid Qutb: „dass die gesamte Menschheit, ungeachtet des Bekenntnisses, im Schatten des Islam ein Leben des Friedens und der Ruhe führt.“

Im selben Atemzug mit Rassismus und Islamophobie nannte der einmal richtig in Fahrt gekommene Erdoğan noch sein Lieblingsobjekt des Hasses, den unterstützenswerten Staat Israel, wobei der Führer der ethnischen In- und Auslandstürken mit nagendem antisemitischem Groll von „Zionismus“ sprach. HAMAS redet bekanntlich nur von „das zionistische Gebilde“ (the zionistic entity) und wünscht dessen Zerstörung und Ersetzung durch ein Kalifat.

Mahmud Ahmadinedschad konkretisierte diesen Vernichtungswunsch am 26. Oktober 2005 anlässlich der durch einen Islamischen Studentenverband organisierten Teheraner Konferenz Die Welt ohne Zionismus (The World Without Zionism) unter Berufung auf den „unseren geliebten Imam“ (Our dear Imam), gemeint ist Ayatollah Chomeini: „Die Besatzungsmacht über Jerusalem muss aus den Seiten der Geschichtsbücher verschwinden. The regime occupying Jerusalem must vanish from the pages of time (… bayad az safheh-ye ruzgar mahv shaved; Nazila Fathi übersetzte für The New York Times: muss von der Landkarte weggewischt werden, must be wiped off the map). 2008 polterte Irans an der Atombombe bastelnde Präsident: „das kriminelle und terroristische zionistische Regime … wird schon bald von der geographischen Weltbühne verschwunden sein“ (the criminal and terrorist Zionist regime … will soon disappear off the geographical scene).

Um wieder 2013 zu betrachten und auf die radikalislamischen Gäste der Wiener Hofburg zu hören: Sehr indirekt bezeichnete der in Östereichs Hauptstadt anwesende Scheich al-Thani jede Islamkritik, die er in die Nähe von „Aufgeregtheit“ rückt, die es „zu überwinden“ gelte (surpass excitement), nötigenfalls bei Schaffung neuer Zensurgesetze oder Strafgesetze (new legal means) als verhindernswert, weil sie interreligiösen Dialog und interzivilisatorische Allianz untergrabe (destructive trends that promote the spread of hatred, extremism and violence and block the prospects of dialogue and alliance among civilizations). Sicherlich, so Seine Königliche Hoheit der Emir von Katar weiter, sei Redefreiheit ganz wichtig, aber so wichtig auch wieder nicht, und die Journalisten, die möglicherweise unbewusste, durch ihre Erziehung erworbene Vorurteile über andere in sich tragen und verbreiten, sollten ihrer humanitären Verantwortung (humanitarian responsibility) bewusst werden, denn die Freiheit des Ausdrucks sei gewiss wichtig, aber es gebe schließlich noch viel Wichtigeres (freedom of expression is vital but not enough).[13]

Excitement. Die der proislamischen Staatsdoktrin angemessene nämlich herablassende Sprache der „unaufgeregten“ charismatischen Machthaber verwendet angesichts jeder unerwünschten, tatsachenbezogenen Rede über die Menschenrechtswidrigkeit und Grundrechtswidrigkeit von Scharia und Fiqh die stigmatisierenden und den weniger Einflussreichen entwürdigend verhöhnenden Worte Aufregung oder Aufgeregtheit. So etwa im durch die Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl und die Robert-Bosch-Stiftung verantworteten Vorwort zu bei uns daheim – Islam in Baden-Württemberg:

„Meist ist Aufregung mit im Spiel, wenn Medien über Muslime in Deutschland berichten. Da wird eine evangelische Vikarin entlassen, weil sie einen Muslim zum Ehemann hat; da wird eine muslimische Lehrerin entlassen weil sie ein Kopftuch trägt; da wird der Bau jeder neuen Moschee als Störung des Normalbetriebs notiert. … Übrigens hatten die meisten jungen Muslime, denen die Reporter begegneten, ein recht entspanntes Verhältnis zum Islam – und unterschieden sich damit kaum von ihren christlichen Altersgenossen. Es gibt, so das Fazit der jungen Journalisten, eine spannende Welt in unserer Nachbarschaft zu entdecken – jenseits der Aufgeregtheit.“[14]

Zurück zum Realislam von Sayyid Qutb und den elf bis dreizehn Jahrhunderte eher in Rechtschaffenheit lebenden Salaf. Allah klärte auf, endlich wurde den vor der Zeit der Prophetie Mohammeds in äußerster Finsternis (utter darkness) umherirrenden Menschen wahres Wissen eingeflößt:

Dementsprechend gehörten zu den ersten Dingen, denen der Islam Bedeutung beimaß, Freiheit des Denkens und vollständige Glaubensfreiheit. Die wahre Wirklichkeit des Göttlichen ins menschliche Bewusstsein einzuträufeln (59. To instil the correct reality of divinity in the human conscience) bedeutete, in ihm die Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf zu wecken …

… die märchenhafte islamische Augenhöhe der realistisch asozialen Beziehung von Herr und Knecht.

Möge dich nichts anderes auf Erden befreien sprich himmelsgegeben versklaven als dein Allahbewusstsein:

Die Beziehung zwischen Gott und seinem Sklaven

59. the relationship between God and his slave

Qutb wendet sich dem eigentlichen Thema seiner Abhandlung zu. Fort mit allem Nichtislamischen aus Herz und Hirn, weg mit dem heidnischen Dreck:

Die Eigenschaften des Islamischen Konzepts

Unverwechselbare Eigenschaften sind es, die das Islamische Konzept von allen anderen Konzepten unterscheiden … Diese bleiben ohne jede Vermischung mit einem fremden Konzept erhalten und wären auf eine Unterstützung durch fremde Konzepte oder Ideen auch gar nicht angewiesen.

61-62. The Characteristics of the Islamic Concept

There are distinctive characteristics of the Islamic concept, which make it distinguishable from all other concepts … These neither mix up with any other concept nor do they need support of other concepts and ideas. …

Mit dem alle anderen Religionen oder Philosophien verneinenden Dīn (korankonsequent politisches Glaubenssystem, politischer Islam, Islam) hat Allah ein bis zum Tage der Auferstehung gültiges Lernprogramm gestiftet. Sittliche Reifung außerhalb des islamisch durchtränkten Raumes ist gar nicht denkbar:

Das Konzept als solches kann nicht weiterentwickelt werden, doch es [allein] ermöglich der Menschheit in seiner Sphäre, sich zu entwickeln

Das Islamische Konzept, welches ein göttliches Konzept ist, braucht weder Wandel noch Änderung

62. That concept in itself is not developable, but humanity is developable in its sphere

63. the Islamic concept, which is a divine concept … does not need any change or modification

Die entsprechend islamkonzeptionelle Gründung oder Unterwanderung von Sozialwerk, Partei und Ministerium oder Parlament wird eine erfolgreiche Muslim Brotherhood zeitnah durchführen.

Ohne eingehaltenes striktes Gesetz fällt uns der Himmel auf den Kopf, der Islamtheoretiker mahnt mit einem Gleichnis:

Ganz offensichtlich ist das Gesetz der Bewegung eines der Naturgesetze, und dieses Gesetz bestimmt auch das Leben der Menschen. Dabei müssen wir daran erinnern, dass es hier nicht um ein ungezügeltes Bewegen geht, frei von jeder Grenzsetzung …

Jeder Stern oder Planet hat [vielmehr] seinen Orbit, seine [genau festgesetzte] Umlaufbahn und hat ebenso eine Achse, um die er sich dreht. Ganz entsprechend benötigt auch das menschliche Leben eine starre Achse und einen Orbit, auf dem es sich bewegen darf, andernfalls würde es genau so zur Beute von Zusammenbruch und Vernichtung wie Planeten, die aufhören, sich um ihre Achsen zu drehen oder die das ordnende System aufgeben, in das sie eingebettet sind.

Aus der noch halb vom zähflüssigen Chaos der Dschahiliyya beherrschten gesättigten Lösung irdischen Daseins wachse der alle Fremdstoffe abstoßende, reinislamische Kristall. Als recht handelnder Mensch, als Muslim hast du dich in das „universelle und ausgewogene“ Kristallgitter molekülgleich einzuordnen.

Alles im Kosmos schwankt und stürzt, nur das verhaltenssteuernde Schariakonzept nicht:

Dieses göttliche Konzept ist allumfassend und ausgewogen. … Außerhalb von ihm gibt es kein Gleichgewicht, zu dem der Mensch flüchten könnte.

65. This concept of divinity is universal and balanced … Apart from this there is no other balance to which man can revert.

Das satanisch verunreinigte Weltall muss die Menschen aus dem Gleichgewicht und zu Fall bringen, ein schrecklich tiefer Sturz bis hinab in die ewige Feuergrube, doch der barmherzige Allah brachte Rettung und stiftete unbegreifliche Scharia und verständliches Konzept. Wie aber kannst du das Konzept spüren und lernen? Wohl nur über das immer noch genauere Erfassen der „Charakterzüge“ des Konzepts, seiner konzeptionellen „Eigenschaften“, die mit den islamischen „Eigenschaften“ Allahs, welche wir in Seinen Asmāʾu Llāhi l-Ḥusnā oder „99 Namen“ kennen, in geheimnisvoller Verbindung stehen müssen und mit dem herabgesendeten deutlichen Koran sowieso.

Qutb erklärt uns Menschen alles Weitere und kommt zur ersten Eigenschaft, aus der alle weiteren Eigenschaften erst gleichsam herausfließen wie ein Wasser von erhabenster Reinheit:

Göttlichkeit (67. Divinity)

Wichtigste Eigenschaft des Islamischen Konzepts ist die Liebe Gottes in [Seiner] Göttlichkeit (the love of God in divinity) … Das Konzept ist [nur] von sich selbst umgeben und entstammt keiner anderen Quelle.

Gib Satan keine Chance. AEMR ist Imperialismus, vom Westen betriebene Kolonialisierung.

Kindererziehung ohne Angst vor der Höllenstrafe muss das islamkonzeptionelle reine Wasser ebenso in einen stinkenden Pfuhl verwandeln wie einklagbares gleiches Recht für die Frau:

Nur der Islam ist die einzige Religion von allen, deren [göttlicher] Grund bewahrt wurde. Niemand konnte seinen klaren Brunnen verschmutzen oder trüben. Im [Herrschaftsbereich des] Islam gelang es der Falschheit nicht, sich mit dem Wahren zu mischen.

68. Only Islam is that one and only religion whose foundation has been kept safe, and none could pollute or muddy its clean spring, and in it falsehood could not be mixed up with truth.

Alle anderen Lebensweisen, Weltanschauungen oder Ideen entstammen als Ganzes oder mindestens teilweise den Menschen oder Teufeln, allein das Islamische Konzept stammt ganz und gar vom Schöpfer.

Das Islamische Konzept ist damit das einzige, das mit der menschlichen Natur harmoniert, mit al-fiṭra, dem angeborenen Ausgerichtetsein auf Allāh hin.

Aus der so wichtigen Eigenschaft des Islamischen Konzepts, der Göttlichkeit, anders gesagt seinem Herabgesendetsein durch Allah, leiten wir ein weiteres Charakteristikum ab, welches lautet: „seine Bewegung auf einer festgesetzten Kreisbahn rund um eine unbewegliche Mitte.“

115. „its movement in a fixed circle around a constant centre.“

Was auch immer auf Erden sich verändere, es bleibe doch auch aus himmlischer Sicht legal (halal). Der Islam ist die Lösung (al-Islam huwa al-hall), Islampädagogik und Parteipolitik werde fortan durch die Ikhwan al-Muslimun verkündet und entsprieße dem elitär gespürten Zweiklang aus gebändigter Vorwärtsbewegung und ewiger Unbeweglichkeit, schariakonformer gesellschaftlicher Verbesserung und schöpfergöttlichem Insichruhen.

Zwar ist dieses: „Auf der genau festgesetzten Kreisbahn um die unwandelbare Mitte [voranschreitend] zu verbleiben“ nicht die herausragendste Eigenschaft des Islamischen Konzepts, aber gleichwohl das unverwechselbare Erkennungszeichen GÖTTLICHEN WILLENS im gesamten Weltall … und das leuchtende Merkmal der Wesensnatur des Islamischen Konzepts.

116-117. „To remain around a constant centre in a fixed circle“ is not the prominent quality of the Islamic concept, but is the distinctive sign of the Divine Will in the whole universe. … and this very thing is also the shining mark of the nature of the Islamic concept.

Schariagehorsamer Islam befolgt stumpfsinnig die vorgegebene Spur und ist damit radikal unkreativ sprich menschenunwürdig. Ein geistloses Inderspurbleiben, wie der bedauernswerte Ochs oder Esel, der im Orient die Wasserhebemaschine, Kornmühle oder Olivenpresse betreiben musste oder immer noch muss.[15]

Allmähliche Ausdünnung sprich Überwindung der freiheitlichen Demokratie wird die unvermeidliche Folge sein, wenn wir einen derartigen Aufruf zum absoluten Gottgehorsam in die Pädagogik kultureller Moderne einbringen. Und doch stoppt Sylvia Löhrmann ihre politische Kooperation mit IGD und IGMG nicht ab, die beide gar nicht daran denken sich von Sayyid Qutb zu distanzieren. Auch Hamburg, Bremen und Hessen wollen möglichst rasch den bekennenden Religionsunterricht einführen, ohne vorher einen Verzicht auf Schariadoktrin und Fiqhpraxis einzufordern.

Es gilt, so dürfen wir aufgrund der Nähe oder vielmehr Identität von Muslimbruderschaft und ECFR, IGD, MJD, FEMYSO, RIGD oder IESH vermuten, MB-Gründer Hasan al-Banna oder der 1966 hingerichtete Sayyid Qutb so manch einem deutschen Lobbyisten für universitäre Imamausbildung oder schulischen Islamischen Religionsunterricht als Vordenker und sogar als pädagogisches Vorbild.

In MB-Manier sowie islamlogisch korrekt werden Deutschlands Scharialobbyisten allerdings stets sagen, ihr wirkliches Vorbild sei gar nicht al-Banna oder Qutb, sondern der absolut nachzuahmende Mohammed.

Die Wirklichkeit der Existenz Allahs, Seine Ewigkeit, Seine Einheit, Seine Kraft und Sein Alldurchdringen sowie Sein aktives Interesse an den Problemen der Menschheit, kurz gesagt Seine Attribute der Macht über Weltall und Leben sind unumstößlich.

Denn dies ist Tatsache, dass das ganze Weltall, belebt oder unbelebt, Schöpfungswerk und Erfindung Allahs ist. Als Allah entschied, die Dinge ins Dasein zu rufen, traten sie ins Dasein. Kein Teil des Weltganzen, das selbst Anteil an Erzeugung oder Ausgestaltung des Universums gehabt hätte.

Die Anbetung, die jedes unbelebte oder belebte Ding ausübt, gebührt allein Allah. (p 118)

Das ist reine Religion. Die Berufung auf die göttlichen Attribute, nämlich die 99 „schönen“ Namen Allahs, klingt für kulturell modern sozialisierte Menschen vielleicht ganz harmlos. Politisch ist sie allerdings folgenreich und zwar totalitär folgenreich, weil die heutigen Sozialwerke, Parteien und Ministerien der Muslimbrüder, von denen der 1966 hingerichtete Sayyid Qutb nur eine ebenso fromme wie radikale Vision haben konnte, dem Endanwender von Koran und Sunna mit Parolen, Wohlverhaltensnormen und Paragraphen verdeutlichen werden, was religiöse Praxis sprich Bewahrung des Gnadenstandes mit Allah ist und gesichertes Heil im Diesseits und im Jenseits.

Alle Menschen, nicht nur die Muslime, im Maghreb ebenso wie in Bangladesch, Indonesien, Malaysia und selbst in den USA und Europa müssten eigentlich laut fragen: Wie werden wir die Ikhwan wieder los?! Diese Frage aber ist allein deshalb nahezu ketzerisch, weil man gar nicht sagen kann, dass Qutb oder die heutige Bruderschaft den Islam missverstanden hätten. Und so wirft niemand die Muslimbrüder und ihre Freunde aus der Deutschen Islamkonferenz oder aus den Beiräten für universitäre Imamausbildung oder den Beiräten für den schulministeriellen Islamischen Religionsunterricht heraus.

Ebenso ist es Realität, dass die Religion bei Allah der Islam ist und nur der Islam und dass Allah keine andere Religion als den Islam annimmt. Islam bedeutet, Allah als den Einen zu akzeptieren hinsichtlich Seines Selbst und Seiner Attribute, Seine Befehle zu akzeptieren und die Wege, die Er gewiesen hat und mit der Entscheidung Seiner Scharia zufrieden zu sein

119. and to be pleased with the decision of His Shariah

Es ist Tatsache, dass der Mensch … Vizeregent Allahs auf Erden ist

119. viceregent of Allah on the earth

Jeder ist – jeder Muslim und dabei männliche Muslim ist – Miniaturkalif. Diese menschlichen Module verlangen nach dem immer größeren und zuletzt nach dem ganz großen Stellvertreter des Himmels und dessen Führung, nach dem Kalifen und dem Kalifat. Islam ist reiner Führerstaat. Und reine Religion.

Und es ist Tatsache, dass der Zweck aller menschlichen Existenz Gottesdienst ist (worship). Aus jeder Handlung eines Menschen, dessen Gesicht Allah zugewendet ist, wird das ganz deutlich sichtbar. Beispiele dieser Wirkungskraft gibt es viele, aber sie alle sind die Erfordernisse und Beweise der Stellvertreterschaft Allahs, die ihren Ausdruck in der Anerkenntnis der [menschlichen] Unterworfenheit und Sklaverei Allah gegenüber findet und in der kraftvollen Einsetzung der Vorgaben Seiner Scharia in allen möglichen Bereichen des menschlichen Tuns.

121. in acknowledging submission and slavery to Allah and in enforcing the decision of His Shariah in the countless human acts.

Nimm dich in acht, die Lehre von der Entstehung der Arten versperrt dir jeden Fluchtweg:

Darwins Evolutionstheorie

Vom Standpunkt der [koranischen] Basis und [Islamischen] Konzeption aus gesehen richtet sich die Theorie der Evolution gegen die Grundstruktur von Universum und Materie. Sie erzeugt eine derartige Verderbnis, dass es kein Entrinnen gibt (p 125).

Was für eine Widernatürlichkeit, angesichts von Fossilien oder heutiger Artenvielfalt das Wirken und den Befehl des Schöpfers nicht laut zu loben.

Nicht zuletzt der Hass auf Darwin verbindet heutzutage den bekanntesten muslimischen Evolutionsgegner Harun Yahya (Adnan Oktar) mit der globalen Muslimbruderschaft. Und so lässt, unter Berufung auf den Koranfreund und angeblich reformislamisch denkenden Libyer Al-Sadiq al-Nayhum (aṣ-Ṣādiq an-Naihūm), 2013 ihr ägyptischer Zweig bereitwillig in einem Nebensatz den amerikanischen und europäischen Lebensstil und Gesellschaftsbegriff als ebenso planlos wie Darwins Denksystem verspotten und verhöhnen, um sogleich ein zu Seelenrettung und Islampraxis taugliches „anderes Modell der Gerechtigkeit und Freiheit“ einzufordern und „auf dem Unterschied der Lebensführung der Menschen in Ost und West“ zu bestehen.[16]

Nicht nur, dass die Gottlosen mit dieser islamisch unmoralischen (in diesen Jahren müsste man sprachlich modebewusst sagen: mit dieser kruden, wenig konstruktiven, gar nicht hilfreichen) Evolutionstheorie versucht haben, Allahgott arbeitslos zu machen.

Es kam noch schlimmer, ein Gespenst geht um in Europa:

127. Die gewaltsamste, erdrückendste unter allen Theorien der Moderne aber ist die kommunistische! [Denn] die Lehre des Karl Marx richtet sich ganz und gar gegen die [korankonforme] Theorie von der „Bewegung um die konstante Mitte auf einer genau festgelegten Kreisbahn.“

Kein Wunder, fiel das marxistische Denken doch nicht vom unerreichbar fernen Himmel hinab und ins irdische Dasein hinein.

Auf beinahe drei Buchseiten führt Sayyid Qutb die Argumente von Muhammad Asad (1900-1992) an, entnommen aus dessen Islam at the Cross-roads.[17]

Betrachten wir vier Zitate des als Leopold Weiss Geborenen, die uns Heutige an Zivilisationszerleger Chatami und Kulturversöhner Welsch erinnern:

„Es ist unser [fester] Glaube, dass der Islam keine Zivilisation wie die anderen Zivilisationen ist, [welche ja nichts sind als] Resultate menschlicher Meinungen und Handlungen, sondern das [der ganzen Menschheit] von Allah gespendete Himmlische Gesetz, ein System des Lebens für alle Zeiten und Orte.“

138. It is our belief that Islam is not a civilization like other civilizations, the result of human opinions and acts, but it is the Shariah bestowed by Allah, which is a system of life in every time and every place.

„Die Islamische Kultur entsteht aus dem Gehorsam dem System gegenüber, das Allah herabgesendet hat.“

139. The Islamic culture is the result of observance of the system sent down by Allah.

„Jede Änderung, die in den Islamischen Theorien und ihrem Sozialsystem auftritt und die einer anderen Kultur entstammt, wird den Islam nicht antasten, aber uns Schaden bringen.“

140. Any change that may occur in the Islamic theories and its social system owing to the influence of other cultures …, it will not affect Islam, but it will be a cause of harm to us.

„Irgendeine Reform oder Veränderung hat der Islam gar nicht nötig. … in sich ruhend ist der Islam eine perfekte Lebensordnung.“

Islam is not in need of any reform or modification. … Nay, Islam in itself is a perfect system of life.

Soweit der von Sayyid Qutb zitierte Rabbinersohn aus Lemberg, der spätere enge Freund von König Ibn Saud, des Gründers von Saudi-Arabien, und pakistanische Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York.

Für Menschenrechtsuniversalisten gibt Zivilisation nicht im Plural. Genau diese Mehrzahl aber setzt das angeblich Frieden stiftende Denken Chatamis voraus. Chatami ist hoher schiitischer Geistlicher im Rang eines Hodschat-ul-Islam val-moslemin, war zwischen 1978 und 1980, also auch in den an Morden reichen Monaten der Islamischen Revolution Chomeinis (1979), Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg und später als 5. Iranischer Staatspräsident Amtsvorgänger von Atombombenbauer und Israelhasser Mahmud Ahmadinedschad. An Chatamis Begriff Allianz der Zivilisationen (Alliance of Civilizations, AoC) beachte und verachte man das kleine s am Ende, die radikal kulturkreistheoretische Pluralendung.

Die aus weltbürgerlicher (bürgerlicher) Sicht bedeutendste Kultur ist nicht Karneval oder Kindergeburtstag, sondern die Rechtskultur. Alle möglichen Denker der Gegenmoderne von Gramsci bis Abdullahi an-Na’im oder Naika Foroutan haben genau gespürt, dass es gilt, den kulturellen („vorpolitischen“; „zivilgesellschaftlichen“) Bereich zu erobern, wenn man noch keine wirksamere Form von Gewalt anwenden kann. Konsequenterweise reden auch die global vernetzten Schariafreunde im so genannten Westen gerne vom Dialog der Kulturen, was natürlich die Spaltung und das Auseinanderrücken der phantastischen, unbedingt unterschiedlichen kulturellen Quellen (vgl. Ali Schariati) sowie der Identitätsfabrikation bzw. innerpsychischen „Hybridität“ (Foroutan: Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt: Eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten) voraussetzt und was wie zufällig den Islam begünstigt und die AEMR an den Rand drängt.

Da wird auch das angeblich irgendwie emanzipatorische Transkulturmodell eines Wolfgang Welsch den Verunreinigung abwehrenden Kulturautismus (der xenophobe Asad-Weiss: the influence of other cultures) der revitalisierten alten Dhimma oder medinensischen Staatlichkeit nicht erschüttern können, sondern allenfalls mit ein bisschen Gequatsche schnelles Geld verdienen lassen, während sich in Uni und Jugendamt, Stadtrat und Ministerium das deutsche Schariasystem verfestigt. The Islamic culture is the result of observance of the system sent down by Allah, so versteht Asad seine Religion richtig – mit einem himmlischen System aber haben freiheitliche Demokraten nicht in einen Kulturdialog zu treten! Mit noch so viel gespürtem und reflektiertem „Netzdesign der Kulturen“ (Welsch) werden wir die menschenfeindlichen und insbesondere frauenfeindlichen Paragraphen der Scharia nicht abwehren können, sondern nur mit den eingeforderten allgemeinen Menschenrechten, insbesondere mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Weder die beherzigte Straßenverkehrsordnung noch die im Islam heilssichernde, im freiheitlichen Rechtsstaat schlicht illegale Frauenentwürdigung darf hierzulande eine Frage der Herkunftskultur sein bzw. der irgendwie überwundenen jedenfalls energisch reflektierten persönlichen Kultur.

Muhammad Asad unerleuchtet Leopold Weiss betonte also, dass jede Veränderung im Islamischen Theoriegebäude oder Sozialsystem einerseits den Muslimen selbst Schaden bringen würde (will be a cause of harm to us), andererseits aber auch für alle anderen Kulturen nicht folgenlos bliebe. Das wiederum lässt Sayyid Qutb unverzüglich bekennen, für die gesamte Menschheit Verantwortung zu tragen, also auch für die Dhimmis und Harbis:

Wir spüren, dass dieser Schaden oder Verlust nicht bloß der unsrige sein müsste, sondern derjenige der ganzen Menschheit, weil er jene einzigartige Quelle beeinträchtigen würde, von der doch die gesamte Menschheit göttliche Rechtleitung bezieht

140-141. We feel that the harm or the loss will not only ours but of the whole humanity, because it would affect that single source, from which the entire humanity receives divine guidance

Verhalten und Politik müssen von Verunreinigung befreit werden und bleiben, medinensisch sein (622-855 d. Z.), Rettung schenkt allein al-Islam, der gar nicht verunreinigt werden kann.

Totalitarismus macht bekanntlich vor nichts halt, Grenzen würden da wirklich stören. Dritte Eigenschaft des Islamkonzepts:

Unbegrenztheit

Dritte Charakteristik des Islamischen Konzepts ist ash-Shumul, Grenzenlosigkeit.

Diese freie Fahrt des die Gesellschaft medinensisch transformierenden himmlischen Schariabefehls folgt, so Qutb, aus Eigenschaft Nummer eins des Islamkonzepts, seiner Göttlichkeit (divinity).

Glossare geben aš-Šumūl als ausgeprägte Bandbreite von Ideen (including a wide range of ideas), Ganzheitlichkeit und Totalität (wholeness), Allgemeingültigkeit (generality) oder Inklusion (inclusion) wieder. Wenn Sayyid Qutb vom Generellen redet, meint er selbstverständlich die Vorgaben Allahs. Wir heutigen begeisterten oder widerwilligen Empfänger der Forderungen der an Qutb orientierten Muslimbrüder sollten stets fragen, ob jemand mit dem in Sozialpolitik und Sozialer Arbeit ärgerlich inflationär verwendeten sowie islamrhetorisch genutzten Begriff von der Inklusion (Heinrich-Böll-Stiftung 2009; ein Vortrag mit Jamal Malik in Bonn 2012), der eigentlich menschenfreundlich jedenfalls harmlos anmutet und Einbeziehung oder Eingliederung bedeutet, ebenfalls die segregierende und separatistische Qualität der Scharia meint.[18]

Ob nun die Scharianorm unmittelbar inkludiert werden soll oder erst einmal nicht, vielleicht zielt die nett gemeinte, aber nicht nur das traditionelle deutsche dreigliedrige, sondern jedes deutsche Schulsystem wie zufällig zerstörende Inklusion im Sinne und auf das Betreiben der Muslimbrüder ganz praktisch auf Stresserhöhung sprich Wahrnehmungsausschaltung im Lehrerkollegium und Klassenzimmer und damit auf die Zerstörung der kulturellen Reproduktion des kulturell modernen Systems. Der deutsche Dschihad von Situationismus und Momentismus (Kontextvernichtung und Hass auf das Geschichtliche), Reizüberflutung und von einer das Bürgerdasein beseitigenden Entmündigung dieser Jahre geht ansonsten mit den Mythen oder vielmehr „alternativlosen“ Dogmen von interreligiösem „Zusammenleben“ (segmentierte Stadt), Expertentum (die Welt sei unüberschaubar komplex; den Untertan zum kindischen Verhalten zwingen) und „Transkulturalität“ (Abkehr von der AEMR) einher.

Die Grenzüberwindung göttlicher Allmacht. Was zunächst platt tautologisch klingt, gelangt sehr bald zur juristisch brisanten und uns durch Tariq Ramadan und Mustafa Cerić bekannten, zielsicher sowie zart erpresserisch das Bequatschbare und vor allem das Indiskutable des Islamischen Rechts legalisierenden Islamisierungsformel „Zeit und Raum“, time and space:

Dem Menschen sind durch Zeit und Raum existenzielle Grenzen gesetzt. … Menschsein, Individuum sein, ein Geschlecht haben und einer Rasse angehören sind Aspekte, die jeden Menschen als Objekt von Grenzsetzung beweisen. … Sein Wissen, seine Erfahrungswissen und sein Verstehen sind begrenzt.

Man from the viewpoint of his existence is limited by space and time.

Die Sache mit dem Grenzen setzenden Menschsein klärte die Islamische Föderation Berlin (IFB) auf den Schulzeugnissen für den Islamischen Religionsunterricht vollendet kulturrassistisch: „Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen sind unsere Geschwister im Glauben, mit den anderen sind wir durch das Menschsein verbunden.“[19]

Im Katholizismus ist der Mensch zutiefst sündig, in Sure und Hadith hingegen gibt es keine Erbsündelehre.

Im Islam ist der Mensch grundsätzlich doof:

Seine Beschränkungen durch Zeit und Raum sowie der weitausgedehnte Raum der Prozesshaftigkeit von Ursache und Wirkung (the vast process of cause and effect) sind beträchtlich größer als seine Fähigkeit und sein Wissen. …

Menschliches Denken oder Verstehen kann daher eine Allgemeingültigkeit (generality) gar nicht beanspruchen.

Das Islamische Konzept ist [ein Geschenk] von Allah. Von so etwas wie den Beschädigungen oder Mängeln der menschlichen Begrenztheiten ist es völlig frei, womit es die Qualität von Allgemeingültigkeit beanspruchen kann und diese Allgemeingültigkeit ist der Baugrund des Islamischen Konzepts.

Woran sollen wir die Grenzenlosigkeit des Islamischen Konzepts bemerken?

Am wichtigsten ist, dass das menschliche Dasein als Verkörperung des Willens Allahs betrachtet wird (144. that the human existence is the manifestation of the Divine Will). Er alleine ist der Schöpfer des Weltalls und [nur] Er ist es, der Veränderung und Entwicklung verursacht.

Islam versklavt die Frauen und Nichtmuslime real und die männlichen Muslime spirituell:

Grundeigenschaft des Islamischen Konzepts ist, dass es die Erkenntnis von der sklavengleichen Rolle aller Geschöpfe ihrem Herrn gegenüber bereitstellt und vorschreibt.

152. The basic quality of the Islamic concept is that it provides awareness of their Lord to the slave creature.

Wie im Himmel so auf Erden, Islam erschafft den Führerstaat. Wer nicht kraftvoll dazu beiträgt, Allahs Königreich zu errichten, ist kein Muslim. Und so können die Sozialwerke und Parteien der muslimbruderseits gesteuerten Islamischen Bewegung mit dem Gehorsam jedes ‚Abdallah rechnen, jedes Gottesknechts. Das ist kein „Islamismus“, sondern authentischer Islam, denn:

jedes Teil des Weltalls ist so beschaffen, dass es sich [dem] einem Zentrum zuneigt … denn Er ist es, Der Schöpfer, Meister, Überwacher und Lenker ist über jeden und alles.

170-171. everything of the universe, in its property of its inclination towards one centre … He is it Who is the Creator, Master and the Administrator and the Controller of every one and every thing.

Klingt betriebswirtschaftlich, der Chef selbst macht hier das Controlling. Allahgott.

Ausdrücklich ruft der religionskundige Sayyid Qutb dazu auf, die von den Islamjuristen erfundene Aufteilung der Schariapflichten in gottesdienstlich und zwischenmenschlich, Fiqhu l-ʿIbādāt und Fiqhu l-Muʿāmalāt zu verwerfen. Islam is unity, Islam ist Einheit, und hier zwischen notwendigen und unnötigen Handlungen zu spalten, ist eben gerade nicht dem zuckersüßen Belieben (sweet will) des muslimischen Endverbrauchers anheim gestellt:

Das ist ein Missverständnis.

174. In the Quranic terminology both these are linked and both are meant do declare Allah’s divinity and man’s subjection. …

This division made by the jurists became the cause of many misunderstandings with the passage of time. …

This is a misunderstanding. Islam does not admit of such kinds of division and limits. Islam is a unity and such a kind of concept is against its very basis.

Endlich Offenheit und Ehrlichkeit, Qutb kennt seine Religion. In unserer Zeit beruft sich das Taqiyyageschwätz von der angeblich demokratietauglichen Scharia immer wieder auf diese hier eindeutig zurückgewiesene Trennbarkeit des kohärenten Schariabefehls in ‚Ibadat und Mu’amalat.[20]

Die islamischen gottesdienstlichen Pflichten seien ins deutsche Grundgesetz problemlos integrierbar? Nicht so voreilig bitte. Der Muchtasar (Muḫtaṣar) des malikitischen Rechtsgelehrten Sidi Khalil (Sīdī Ḫalīl) zählt zu den ‚Ibadat auch den Dschihad.[21]

Dieselbe wichtige Stelle aus Textquelle B und ausführlicher:

The division of human actions into “worship“ or ibadat and „human affairs“ or mu’amalat, which we find in the books of Islamic jurisprudence, was introduced in the beginning merely for technical reasons … Undoubtedly this was a grave distor¬tion of the Islamic concept, which eventually resulted in producing deviations in the Muslim society.

In the Islamic concept there is not a single human act to which the term‘ ‚worship“ is not applicable or in which this property is not desired. Indeed, the Islamic way of life is nothing but the realization of the meaning of worship from beginning to end.

The ultimate aim of the Islamic way of life is not a system of justice, or a system of economics, or a system of legislation concerning criminal, civil, or family affairs, or any other of the rules and regula¬tions that are part of this way of life. The only aim of Islam is the establishment of the meaning of‘ ‚worship“ in human life as accord¬ing to the Qur’an, it is for the worship of Allah that man was created. No human action can be called worship of Allah unless it is done for the sake of Allah alone, and with a recognition that He alone deserves to be worshipped. Either this is the case or the act is not worship, and hence not in the service of Allah, and in fact, is therefore a rebellion against the din of Allah.

Endlich Eintracht und Gleichgewicht, mit der Scharia wackelt oder schwankt nichts mehr, viertes Charakteristikum:

Das vierte Wesensmerkmal des Islamischen Konzepts ist ihre Balance oder Proportion, die sich gleichermaßen auf ihren Unterbau, ihre Grundelemente und ihre Verästelungen bezieht. Sie ist aufs Engste mit dem Charakteristikum der Unbegrenztheit oder Grenzenlosigkeit verbunden, sodass wir beide verknüpfen und von ausgewogener Unermesslichkeit oder proportionaler Unbeschränktheit sprechen können.

178. balance or proportion … „balanced Illimitability“ or „Proportionate Illimitability“.

Stimmt schon, im verstaatlichten Einklang (Totalitarismus) bleibt nichts unberücksichtigt, und weil Kritik wie Kritiker überwunden (beseitigt) werden dürfen, lobe jedermann möglichst laut die Harmonie.

Das System ruht ganz in sich selbst:

Weder gibt es Einwirkung noch Einfluss von außen noch irgendeine Art von Übermaß. Keine Weltanschauung vermochte [auf das Wesensmerkmal der Wohlausgewogenheit] einzuwirken, doch gibt es keine Lehre, die [von ihm] gänzlich unbeeinflusst geblieben wäre.

It has no effect or influence from outside … No theory has affected ist …

Unverschmutzt durch das Irdische und vor allem durch das Teuflische. Statt Made in Germany eben Made in Heaven. Alle Weltanschauungen oder Lebenskonzepte sind durch Menschen gestaltet worden, nur das Islamische stammt zu hundert Prozent aus himmlischer Produktion.

Und wie sehr sie in Mittigkeit oder Wohlausgewogenheit (al-wasaṭīya anglisiert wasatiyya; Qutb auf Seite 289 this balanced view and this middle course) in sich ruht, wusste am 12. Mai 2010 ein gewisser Horst Köhler: „Ich kenne den Islam als im Kern friedliche Religion, die in sich ruht, ihre eigene Berechtigung und Geschichte hat. Respekt muss uns leiten, wenn wir über den Islam diskutieren.“

Der vielleicht grundlegend missverstandene Jude aus Nazareth hatte die Erlöserei nebst Erlösungsreligion und Abhängigkeit von klerikalen Himmelswächtern womöglich für alle Zeit abgeschafft. Spätmanichäisch oder masochistisch um Absolution winselnd fragen sich die amerikanischen oder europäischen Sünder, ob der naturverbundene Islam nun nicht gar Mammonismus und Konsumsucht überwinden kann. So machte es auch der damalige Bundespräsident, der keine drei Wochen später aus ungeklärter Ursache vom Präsidentenamt zurücktreten sollte.

Damals predigte der Islamverharmloser über die baldige Wirtschaftskrise und die gesamtgesellschaftliche islamfreundliche Rückbesinnung auf spirituelle Werte. Und bieten die nahenden Finsternisse massenhafter Verarmung denn nicht die islamisch unterstützbare Chance schlechthin für jedes heller aufleuchtende Seelenflämmchen? „Bestimmt werden wir in den kommenden Jahren nicht das Füllhorn ausgießen können. Wir stehen vor einer Phase der Konsolidierung, nicht nur bei den Staatsfinanzen, sondern auch in Bezug auf das Bewusstsein der Menschen. Diese Phase der Konsolidierung kann uns auch zu neuer Spiritualität bringen, zu einem neuen Bewusstsein für Harmonie und Übereinstimmung menschlichen Lebens mit der Natur dieses Planeten. Wenn wir das schaffen, muss unsere künftige Lebensqualität nicht schlechter sein als die heutige, die doch viel zu sehr vom materiellen ‚Immer mehr‘ geprägt ist. Wohlergehen erwächst nicht nur aus Konsum.“

Ob der planetarische Naturforscher und Mystiker des Wohlergehens inzwischen findet, dass die repressive und insbesondere frauenfeindliche Scharia seinem harmonischen Bewusstsein widerspricht und der Vielfalt gleich mit? Aber dann wäre der Islam „im Kern“ ja gerade keine friedliche Religion? Wie auch immer, der am 31. Mai 2010 aus dem Amt geflüchtete neunte deutsche Präsident schweigt. Keine zweieinhalb Jahre später tritt der inzwischen 69 Jahre alte Köhler wieder auf die Bühne der Menschheitsgeschichte, im August 2012, um für die Vereinten Nationen an der Umsetzung der die Jahre 2000 bis 2015 betreffenden Millenium-Entwicklungsziele mitzubasteln: „Für mich geht es dabei um die Frage einer Entwicklungspolitik für den ganzen Planeten.“ 80 Prozent der Projektzeit zum weltweiten Einsatz für Bildung und Gleichberechtigung, zum Kampf gegen Seuchen sowie zur Halbierung der Armut waren also verflossen. Mit dem Islamischen Recht pflegt der planetenorientierte Entwicklungspolitiker einen harmoniesichernden und sehr bewussten Umgang … Horst Köhler hat das Wort Scharia einfach noch nie ausgesprochen.[22]

Deine Pflicht zu Sunnagehorsam und zur Schariadurchsetzung der Hisba besteht im Diesseits, näheres kannst du bei Imam al-Ghazali († 1111) nachlesen oder erklärt dir dein lokaler Muslimbruder:

Das Islamische Konzept schreibt für jeden Muslim gewisse Pflichten vor, ähnlich wie es die Verwendung gewisser Dinge verbietet. Diese Verpflichtungen und Beschränkungen sind begrenzt, aber unzweideutig …

Die Vorgehensweise eines [authentischen, ernsthaften] Muslims ist völlig eindeutig und ausgewogen. Er handelt nach den Befehlen Allahs, sosehr es seine Kräfte zulassen, und er meidet die Dinge, die verboten sind, aber er strebt nicht nach den Dingen des unsichtbaren Seinsbereichs, die seinem Verstehen verborgen sind.

202. The method of work for a Muslim is very clear and balanced. He acts on the commands of Allah according to his ability, and he avoids the things which are prohibited. He tries to know what are the good things which he has been asked to enjoin and what are the evil things which he has to forbid but he does not wander after the unseen things which have been kept hidden from his intellect.

Nur das Islamkonzept stellt in uns und um uns Harmonie her:

Kurz gesagt finden wir mit dem Islamischen Konzept ein [unübertreffliches] Gleichgewicht zwischen Gläubigkeit und Bewusstheit, Gewissheit und Tat.

203. In short, in the Islamic concept there is a balance of faith and awareness, understanding and practice.

Wer den Aufbau der Schariagesellschaft nicht nach Kräften unterstützt wird, Allahs Beziehung zu Weltall, Leben und Menschheit nicht gerecht:

Fünftes herausragendes Wesensmerkmal des Islamischen Konzepts ist die entschiedene konstruktive Arbeit.

So ist auch die zwischenmenschliche und gesellschaftliche Rolle [des seinen Glauben praktizierenden Muslims] entschieden und konstruktiv

231. The fifth prominent characteristic of the Islamic Concept is Positive Work.

And similar is the positive human role which he plays

Im Jahr 2008 übernimmt der Kanadische Islamische Kongress (The Canadian Islamic Congress) diese Forderung beinahe wörtlich, ich übersetze, ein wenig den spätestens seit der Jahrtausendwende vollendet denkfeindlichen deutschen Jargon von Kirchentagsszene und Sozialer Arbeit anschlagend: „Der eigentliche Dreh- und Angelpunkt muslimischer Identität ist der nach außen gerichtete Ausdruck des Glaubens, der sich, im Umgang sowohl mit sich selbst als auch den Mitmenschen und der Schöpfung insgesamt als konstruktives Tun und positives Involviertsein zeigt.“[23]

Sayyid Qutb:

Im gesamten Koran begegnet uns diese konstruktive Wirklichkeit nämlich Wirksamkeit. Unmittelbar nach dem Tauhid ist sie das Wichtigste überhaupt am Islamischen Konzept.

250. In the whole Quran this positive reality is active. After the unity of God this is the basic point of the Islamic Concept

Derart riefen 2012 auch Muslim American Society (MAS) sowie Islamic Circle of North America (ICNA) anlässlich des Chicagoer Kongresses Hin zu einer Renaissance (Toward a Renaissance) auf: „Sei gläubig, handle, bring dich ein. Believe, Act & Engage“, Tariq Ramadan durfte nicht fehlen.[24]

Beispielgebend sind auch für den 1966 hingerichteten frommen Ägypter die rechtschaffenen Altvorderen, as-Salaf aṣ-Ṣāliḥ, deren fleißigste Nachfolger („Salafisten“) heutzutage staatsdoktrinär aus dem Islam herausgeschoben werden und in die gefälligst eindeutige Ferne des Unislamischen hinein.

Sayyid Qutb wusste es besser:

Wie sehr wurden ihre Tage und Nächte schön durch diesen Glauben! Ihre Verbindung zu Allah war so stark, dass der Glanz des unsichtbaren Gottes auf ihrem Leben und ihren Körpern sichtbar wurde. Jeden Augenblick ihres Lebens gaben sie hin für den Schutz der Religion und in allen ihren Taten, groß oder klein, konnte die tätige Hand des Allmächtigen gesehen werden.

250. they could see the brightness of the unseen God in their lives and bodies. … the hand of the Almighty Allah could be seen active.

So redet prophetische Religion. So spricht Islam.

Die Lebensordnung der Jahre 622-855 ist zu erneuern, Chicago oder Köln muss Medina werden. Einen anderen Islam gibt es nicht – so lange nämlich, wie Scharia und Fiqh nicht verworfen sprich abgelegt werden.

Ohne Islamic Concept kann das eigentliche Dasein des Menschen gar nicht verstanden geschweige denn zugänglich gemacht werden, sechstes Kriterium ist die Alltagstauglichkeit:

Wirklichkeitsnähe (Realism)

263. Das sechste Grundmerkmal ist [des Islamischen Konzepts ist seine] Wirklichkeitsnähe … dieses Konzept ist die tatsächliche und eigentliche Ausdeutung menschlichen Lebens.

this concept is the real and true interpretation of human life.

B. The sixth characteristic of the Islamic concept is its realism. This concept deals with objective realities whose existence is certain and whose effects are positive and concrete. Mere abstract ideas or unat¬tainable ideals that are not functional in the real world are not its concern. The system of life that it delineates for mankind is realistic and eminently practical because it is designed by Allah to be implemented in human societies.

Alternativlos konkret sozusagen, du musst die Wegstrecke ins zeitlose Medina zurücklegen und ohne Muslimbruderschaft geht das gar nicht.

Sicherlich könnten sich nun entweder die deutschen Islamverbände von der Muslim Brotherhood distanzieren oder die MB von Sayyid Qutb. Beides geschieht aber gar nicht, stattdessen machen wir DIK und KIK (Deutsche Islamkonferenz und Kritische Islamkonferenz) und reden in unseren Schulen, Parlamenten und Ministerien einfach gar nicht über die prinzipielle Grundrechtswidrigkeit der Scharia. Noch nicht.

Irgendwann wird das von elitären Friedenskonferenzen begleitete tägliche Gerede über die alten koranischen Offenbarungsanlässe und neuen europäischen Fiqh-Ausgestaltungen heranbranden und kann die „alternativlose“ Doktrin von der demokratietauglichen Scharia verstaatlicht werden und Paragraphen erzeugen.

Das werdende Kalifat setze dabei auf beispielgebenden Event-Charakter. Die ewige Himmelsordnung lokal und situativ erdend, möge man beglückende, reinislamische Emotionen und Situationen schaffen, ein wenig wie in einer Münzprägeanstalt, so legt es uns das vorletzte heute untersuchte Zitat des Muslimbruders nahe:

dieses Konzept bleibt der göttlichen Wirklichkeit verhaftet, die es zu Empfindungen und Ereignissen ausformt.

264. this concept discusses the divine reality and characterises it into feelings and events.

Die schariatische Ewigkeit gleicht der Druckmatrize, der heilssichernde Alltag dem Druckbild. Außerhalb der durch Göttlichkeit motivierten Zeichensetzung der Hand des Schreibers von Sure und Hadith, außerhalb dieser so seltsam gewundenen Schriftzeichen von Koran und Sunna ist keine Sittlichkeit oder auch nur Erkenntnis möglich.

Aber ach, die schöne (islamische) Gestalt ist bedroht, der Teufel bringt aus dem Gleichgewicht, er verzerrt und verformt. Unsagbar reine Form möge daher um Himmels Willen freigelegt werden und den Dreck des Unislamischen aus Staat und Gesellschaft auswaschen.

Tariq Ramadan und sein muslimbrudernahes US-amerikanisches Umfeld sagten es 2012 so: „Von Haus aus verbindet der Islam Glauben und Tat. Islam inherently ties the ‚belief‘ to ‚action‘ … An dieser Aufbauleistung tätig mitzuarbeiten ist eine islamische Pflicht. Participating in a constructive ‚action‘ is an obligation that was confirmed several times in the Quran.“

Noch ein letztes Wort von Qutb, spüre deine Knechtschaft und Allahs Königtum:

Gemeinsam ebnen das Göttliche und das Gottergebene den Baugrund des islamischen Heilsplans und Lebensmodells, den Baugrund des Islamischen Konzepts.

299. The foundation of the Islamic concept is based on divinity and devotion.

Lebe dem Tag der Auferstehung tatkräftig entgegen.

Lebe dabei nicht planlos, sondern zeige uns, dass du Lernraum und Handlungsraum von Sure und Hadith verstanden hast. Der Koran werde uns zum Lebenskonzept.

Lebe islamkonzeptionell.

Jacques Auvergne

Q u e l l e n

[1] Nicht erst seit gestern sind die Beziehungen zwischen dem Westen und den Muslimen sehr gespannt. … Deshalb ist es von solch entscheidender Bedeutung, dass sie ernsthaft daran arbeiten, dem Klima von Hass und Misstrauen zwischen Muslimen und dem Westen entgegenzuarbeiten. Leider sorgen jedoch sowohl der Egoismus und der grob vereinfachende Ansatz vieler westlicher Muslime, als auch einige christliche und jüdische religiöse und halb-religiöse Kräfte für ein Erstarken islamfeindlicher Stimmungen in der gesamten westlichen Welt. Die Praxis des Propheten Mohammed sah vor, normale und beständige Verhältnisse zu schaffen …

aus: Maulana Waris Mazhari: „Okzidentalisten“ verzweifelt gesucht

in: Qantara.de 18.05.2009 (Übersetzung aus dem Urdu durch Yoginder Sikand)

Maulana Waris Mazhari, Absolvent der Hochschule Darul-Uloom Deoband, ist Herausgeber der in Neu-Delhi ansässigen Zeitschrift Tarjuman Dar ul-Ulum, dem offiziellen Organ der Old Boys‘ Association der Deoband Madrasa.

http://de.qantara.de/Okzidentalisten-verzweifelt-gesucht/3955c142/index.html

Persönlicher Blog von Waris Mazhari. Medinensische Minderheitenpolitik gefällig?

Protection of the rights of minorities is an accepted and important aspect of human rights discourse today. As the head of the Medinese polity, Prophet strongly defended this principle.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/world-peace-and-prophets-message_12.html

So geht das nicht weiter mit der Misogynie im Islam, die heutigen Schariagelehrten müssen uns endlich zum wahren Feminimus Mohammeds zurückführen!

In this light of all this, it is incumbent on Islamic scholars to review their position on and understanding of women and critique and challenge the deep-rooted misogyny that is, unfortunately and wrongly, seen as inseparable from Islam.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/islam-and-muslim-womens-social-roles.html

Wir dürfen mit euch in den Dialog treten, weil uns die Scharia das nicht verbietet:

A vital basis for dialogue between Islam and secularism, and evidence that such dialogue is indeed acceptable in terms of the shariah, is the polity established in Medina by the Prophet.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/can-islam-and-secularism-dialogue-with.html

Den Nichtmuslimen die säkularen Gesetze, den Allahbewussten die Scharia. Auf in die Rechtsspaltung:

For dialogue between Muslims and the West to succeed, both parties must be clear, and should also make it clear, that they also have the goodwill and welfare of the ‘other’ in mind. Further, both parties should be accepted as equals, and the principles and outcomes of dialogue must apply to them equally.

http://warismazhari.blogspot.de/2012/04/dialogue-between-muslims-and-west.html

Ohne erschreckende Klüfte oder Schluchten bräuchte man keine Brücken zu bauen (to build bridges), denkt sich der professionelle Brückenbauer und freut sich über neue Einstürze oder wachsende Abgründe. Islamdialog überbrückt:

One such example is the Islamic University of Rotterdam, which was founded in 1997 and has 34 faculty members from nine different nations. The ambitions of the university are reflected in the words of its rector, Prof. Ahmet Akgündüz. In his speech at the opening reception of their new building, Akgündüz stated, “I hope to build bridges between Western and Muslim culture. My aim is to let good win over evil. In my opinion, this can only be accomplished through education.” Although the Islamic University of Rotterdam was not founded by Gülen or any other Nur community member, its prominent faculty members are known to be infl uenced by Nursi’s line of Islamic interpretation.

aus: Ahmet Yükleyen: Compatibility of “Islam” and “Europe”: Turkey’s EU Accession

in: Insight Turkey Vol. 11 / No. 1 / 2009 pp. 115-131

gefunden bei: Foundation for Political, Economic and Social Research, Siyaset, Ekonomi ve Toplum Araştırmaları Vakfı, SETA, Ankara, Türkei

http://files.setav.org/uploads/Pdf/10_yukleyen.pdf

ebenfalls gefunden bei der SETA Foundation for Political, Economic and Social Research

G.S.R.L.

Groupe de Sociologie des Religions et de la Laïcité

EUROPEAN COMMISSION

DIRECTORATE-GENERAL JUSTICE AND HOME AFFAIRS

Islam and Fundamental Rights in Europe

FINAL REPORT

October 2004

Jocelyne Césari

Alexandre Caeiro

Dilwar Hussain

http://file.setav.org/Files/Pdf/islam-and-fundemental-rights-gsrl-2004.pdf

SETA lädt am 12.12.2012 nach Ankara, wo Riyad al-Maliki spricht. Jubelveranstaltung für das im Aufbau befindliche palästinensische Gebilde von Fatah und Hamas

http://setav.org/en/palestinian-statehood-a-belated-recognition/events/1353

Bases of Shari‘ah – Revelation and Reason

The bases of Shariah are four: two are revelatory, coming from Allah, and include the two core sources, the Qur’ān, Islam’s holy book, and the Sunnah (the practice and teachings of the Prophet Muhammad (s)); and two are based in rational endeavor, consensus (ijma) and analogical juristic reasoning (qiyās).

Fiqh–Application of Shari‘ah in Real Life

The Shariah, based primarily on texts from Qur’ān and Sunnah, embodies broad, general rules that are immutable, not unlike today’s modern societal rules: the sanctity of life, security and freedom of expression, and the inviolability of these rights. The adaptation of law according to time and circumstance is necessitated by changes in society, and the influx of various cultures and material conditions. Islam first came to one people with one lifestyle. As the religion spread and the borders of Muslim lands expanded, all of the different civilizations, each with their own codes of law, traditions and cultures, had to be incorporated into the Islamic polity. This was not achieved overnight and took great foresight on the part of Muslim jurists, being most elegantly brought out in the development of fiqh, the jurists’ law.

Kamali states:

The primary sources of Islamic law are twofold: divine revelation (waħīy) and human reason (aql). This dual identity of Islamic law is reflected in its two Arabic designations, Shariah and fiqh. Shariah bears a stronger affinity with revelation, whereas fiqh is mainly the product of human reason.

(…)

Shari‘ah’s Foundations

Communal Interdependence

Islamic law is founded on the principle that individuals rely on other individuals. A single person cannot carry out every aspect of Shariah by himself, but needs other individuals that act as well, and from whose combined actions the society benefits as a whole. It is impossible for a person to reach perfection, but Islamic Shariah shows that one can reach perfection. How? By bringing all the people together. The society as a whole produces perfection which the individual by himself or herself cannot do.

aus: Scheich Muhammad Hisham Kabbani: Understanding Islamic Law

hier bei: The Islamic Supreme Council of America (ISCA, das ist Scheich Kabbani)

http://www.islamicsupremecouncil.org/understanding-islam/legal-rulings/52-understanding-islamic-law.html

Kamali ist Muhammad Hashim Kamali, Autor von Principles of Islamic Jurisprudence (The Islamic Text Society of Cambridge, UK, 1991), hier im Quellenteil aufgeführt neben dem Toward an Islamic Reformation des Top-Islamisierers Abdullahi an-Na’im

siehe: Lily Zakiyah Munir: General Introduction To Islamic Law

http://www.lfip.org/laws718/docs/lily-pdf/Introduction_to_Islamic_Law.pdf

Eine den Hidschab tragende und islamisch-graswurzelbewegte Menschenrechtsaktivistin und Feministin:

Lily Zakiyah Munir is a leading Indonesian Moslem human rights activist and Islamic feminist. She is founder and director of Center for Pesantren (Islamic Boarding School) and Democracy Studies or CEPDES, an NGO dedicated to promoting democracy and human rights education amongst Muslim grassroots communities in Indonesia . She is national board member of Muslimat Nahdlatul Ulama (MNU), the women’s wing of NU, a mass-based organization with membership of about 40 million Indonesians.

http://www.lfip.org/laws718/instructors/munir.htm

gefunden bei Law & Finance Institutional Partnership (LFIP), Jakarta; man kooperiert mit der University of South Carolina (USC) und der deutschen Uni Köln

http://www.lfip.org/english/pplandplace.htm

Columbia, South Carolina, US:

Islamic World Studies Program

University of South Carolina

http://www.walkerinstitute.sc.edu/islm/

Dr. Fathi Osman: Islam in a Modern State: Democracy and the Concept of Shura

http://www.usc.edu/schools/college/crcc/private/cmje/issues/more_issues/Islam_in_a_Modern_State__Democracy_and_Shura.pdf

Dr. Fathi Osman: Human Rights in Islam

http://www.usc.edu/schools/college/crcc/private/cmje/issues/more_issues/more_issues/jerusalem_and_pluralism_issues/Human_Rights_in_Islam.pdf

ISESCO

ISLAMIC DECLARATION ON CULTURAL DIVERSITY

(Adopted by the 4th Islamic Conference of Culture Ministers)

Algiers – December 2004

http://www.usc.edu/schools/college/crcc/private/cmje/heritage/Islamic_Cultural_Diversity.pdf

[2] The most characteristic feature of Kuyper’s political thought is the principle of soevereiniteit in eigen kring, usually referred to in English as „sovereignty in its own sphere,“ „sovereignty in its proper orbit,“ or simply „sphere sovereignty.“ Sphere sovereignty implies three things: (1) ultimate sovereignty belongs to God alone; (2) all earthly sovereignties are subordinate to and derivative from God’s sovereignty; and (3) there is no mediating earthly sovereignty from which others are derivative. Current efforts at rehabilitating what is often called „civil society“ owe something to this principle.

http://alpha.redeemer.ca/~dkoyzis/kuyper.html

[3] Sayyid Quṭb has been much maligned in the West as well as in the Muslim World as an extremist and a radical whose writings have been the inspirational source of international terrorism. A discourse analysis of his writings shows that his views about Western culture and civilisation, the Zionist conspiracy to undermine the ummah, and Western education were highly critical and harsh, and these may have given the impression that he is a radical. His explanation of such concepts as tawḥīd, Islamic society and the infidelity of Muslim rulers may have added further impetus to the charge of extremism. These concepts, however, were explained by Quṭb with reference to the Qurʾān and the Sunnah and has precedence in the writings of other Muslim scholars. Further, Quṭb however advocated a peaceful, incremental methodology for the Islamic movement and personally abhorred armed tactics as means to usher in an Islamic society and state.

aus: Thameem Ushama: Extremism in the Discourse of Sayyid Quṭb: Myth and Reality

in: INTELLECTUAL DISCOURSE VOL 15, NO 2, 167-190 (2007)

Anm.: Professor Ushama kennt das betrachtete Werk – sogar aus demselben indischen Verlag, wie er uns im Fußnotenteil belegt: The Characteristics of the Islamic Concept (Delhi: Hindustan Publications)

http://iium.edu.my/intdiscourse/index.php/islam/article/viewFile/49/44

Thameem Ushama: Hasan al-Banna: Vision and Mission

http://www.amazon.de/Hasan-al-Banna-Mission-Thameem-Ushama/dp/9679963934

Derselbe hier betrachtete Ausgangstext, hg. v. IslamBasics, eigenständig, gründlich und etwas anders ins Englische übersetzt und von Schottlands Hauptstadt Edinburgh aus ins Netz gestellt:

Qutb: The Islamic Concept and its Characteristics

http://edmuslims.co.uk/Learn%20Islam%20-%20Muslims/Purification%20of%20the%20Heart/The%20Islamic%20Concept%20and%20its%20Characteristics.pdf

The Islamic Concept and its Characteristics, kapitelweise bei IslamBasics

http://www.islambasics.com/view.php?bkID=156

wo man auch Sayyid Qutb: Im Schatten des Koran (In the Shade of the Quran) bereithält

http://www.islambasics.com/view.php?bkID=22

[4] khass means „something of specific application,“ as opposed to ‚amm which means „something of general application.“

Vincent J. Cornell: Realm of the Saint: Power and Authority in Moroccan Sufism (p 357)

http://books.google.de/books?id=u4X1s7S0ZdgC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

[5] Schariaprofessor Hayrettin Karaman von der Recep Tayyip Erdoğan und Mustafa Cerić treu ergebenen Meridyen Association (Netzseite: The Last Prophet / Der Letzte Prophet) über die Islamische Sicht / İslamî görüş, die Muslimbrüder und MB-Gründer Hassan al-Banna.

http://yenisafak.com.tr/yazarlar/?t=18.05.2012&y=HayrettinKaraman

http://yenisafak.com.tr/yazarlar/HayrettinKaraman/musluman-kardesler/32365

Hayrettin Karaman ist Professor für Islamisches Recht und arbeitet oder arbeitete an der Marmara Universität (Istanbul) sowie an der Islamic University of Europe (Rotterdam) / Islamitische Universiteit Rotterdam.

http://www.hayrettinkaraman.net/

Proislamistischer Dialog mit Prinz Talal würze die türkische Suppe namens Said-Nursi-Begung,

The Islamic University of Rotterdam, Bergsingel 135, Rotterdam, The Netherlands / Niederlande

http://www.iurtv.nl/eng/index_eng.htm

Islamische Universität zu Rotterdam (IUR), Islamic University of Rotterdam (IUR)

Tural Koç sagt muslimisch, das wären diesen netten spirituellen Menschen, meint aber sicherlich auch islamisch, also schariatreu sprich segegierend und islamrevolutionär:

“Wir arbeiten daran, der niederländischen Sozialstruktur einen muslimischen Bestandteil einzufügen. We are working on integrating a Muslim element into the Dutch social structure.”

http://iqra.ca/2010/a-developing-islamic-university-in-rotterdam/

The motivating force behind all of this action is university principal Professor Ahmed Akgündüz. The 55-year-old who has taught in both Turkish and American universities in the field of Islamic law is an influential figure whose views carry considerable weight.

The IUR is intended to be a university that is run by Muslims and for Muslims. Founded in 1997, it currently has around 200 students. The courses, taught in Dutch and Arabic, include Islamic theology, Islamic arts, Muslim spiritual counselling, Arabic, law, the history of Islam and comparative religion.

aus: Jan Felix Engelhardt: A developing Islamic University in Rotterdam

hier auf: IQra.ca (IQRA is an online magazine based in Toronto, Ontario, Canada and published by the Zanna Group), zuerst bei: qantara 06.06.2010 (Deutschland)

http://iqra.ca/2010/a-developing-islamic-university-in-rotterdam/

eingestellt auch bei CGnews, CG dabei für gemeinsame Grundlage: Search for Common Ground (SFGC)

http://www.commongroundnews.org/article.php?id=28020&lan=en&sid=1&sp=0

CGNews entsteht aus der Zusammenarbeit von SFCG / Search for Common Ground und dem (firmeneigenen) „Jerusalemprogramm“

http://www.sfcg.org/programmes/humanity/index.html

http://www.sfcg.org/programmes/humanity/SFCG_PiH_Program_History.pdf

… bei allen Göttern! Die Spitzenverbände des globalen Dialogbetriebs. Friede, Freude, HAMAS-Raketen:

SFCG’s Jerusalem office has partnered with three other NGOs—the Oslo Center for Peace, One World in Dialogue and Religions for Peace—to develop a universal Code on Holy Sites.

http://www.sfcg.org/programmes/jerusalem/index.html

http://www.sfcg.org/programmes/jerusalem/jerusalem_ourwork.html

erstveröffentlicht bei qantara, Jan Felix Engelhardt:

Ob sich Studieninteressierte von dieser Argumentation überzeugen lassen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Noch entscheiden sie sich eher für die staatlichen Hochschulen. Wohl auch, weil die Islamische Universität im Ruf steht, der Nurcu-Bewegung nahe zu stehen.

Begründer dieser islamischen Bewegung war der türkische Gelehrte Said Nursi, der einst die Wissenschaft, die er als das Studium der Schöpfung Gottes verstand, zum einzigen Weg erklärt hatte, um den Islam in der Moderne zu bewahren. Bis heute haben die zumeist türkischen Anhänger der Nurcu-Bewegung hunderte Bildungseinrichtungen weltweit gegründet. An der IUR streitet man eine geistige Nähe zur Bewegung nicht ab, im Gegenteil: Im eigenen Buchladen werden die Schriften Said Nursis in verschiedenen Übersetzungen verkauft.

http://de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=4127

http://de.qantara.de/Muslime-koennen-den-Islam-am-besten-unterrichten/4127c4217i1p414/

Taqiyya-Künstler Hayrettin Karaman lässt die unbegreifliche Scharia flexibel die universellen Menschenrechte spalten. Manches ist starrer Befehl und immun gegen neuzeitliche Zumutung, anderes ist (für den Sultan oder Kalifen) ein bisschen variabel:

Auf die Kompetenz der Prophetenschaft und der Erteilung von Fatwas beruhende Handlungen des Propheten sind für die ganze Gemeinschaft (Umma) gültig und verbindlich; die Ausführung sowie die Verbindlichkeit dieser Handlungen sind nicht auf die Erlaubnis oder auf das Urteil einer anderen Instanz angewiesen. Mit der Eigenschaft des als Staatsoberhauptes ausgeführten Handlungen des Propheten sind jedoch für die nachfolgenden Staatsoberhäupter nicht verbindlich; ähnliche Rechte von Muslimen können ohne die Erlaubnis des Staatsoberhauptes der betreffenden Zeit nicht beansprucht werden. Deshalb kann ein Staatsoberhaupt in Berücksichtigung der öffentlichen Interessen und Bedürfnissen die Entscheidungen seiner Vorgänger ändern oder aufheben.

aus: Hayrettin Karaman: İslam`ın Işığında Günün Meseleleri, c. 2, İstanbul 1996

hier bei: Der letzte Prophet (Organisation MERIDYEN, Üsküdar, İstanbul, Türkei)

http://www.derletzteprophet.info/die-handlungen-des-propheten-aus-der-sicht-ihrer-verbindlichkeit

Hayrettin Karaman sitzt im Beirat von LAST PROPHET / Der Letzte Prophet

Am 19. April 2007 wurde unter dem Motto “Islam ohne Vorurteile” das Webportal Derletzteprophet.info mit einer eindrucksvollen Feier eröffnet. An der Feier teilgenommen haben der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan, die Staatsminister Mehmet Aydın und Nimet Çubukcu, der Präsident des Amtes für Religiöse Angelegenheiten, Prof. Dr. Ali Bardakoğlu, und der Oberbürgermeister von Istanbul, Kadir Topbaş, sowie zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft und Kultur. Schon in den ersten beiden Tagen verzeichnete die türkische Seite des Webportals Derletzteprophet.info 3.500.000 Besucher

http://www.derletzteprophet.info/impressum-uber-uns

http://www.lastprophet.info/

Der Lügenbaron schämt sich nicht und leugnet die heilige Empfehlung oder sogar religiöse Pflicht der Schafiiten zu MGM und FGM (zur islamischen männlichen und weiblichen Beschneidung) und die vielen Scheiche der sonstigen Sunniten oder der vor allem zwischen Madagaskar, Indien und Australien ansässigen Dawoodi Bohra (schiitisch), für die die Klitoridektomie als islamische Möglichkeit, Ehre oder Vorschrift gilt.

http://www.derletzteprophet.info/fragen-zum-propheten/antworten-vom-experten-beschneidung-von-frauen-fgm

Yusuf-al-Qaradawi-Bewunderer Ednan Aslan tut so, als ob er keine europäische Rechtsspaltung wolle und grundsätzlich gegen den von Erzbischof Rowan Willam erhobenen Anspruch auf legalisierte Schariagesetze sei, sagt aber gleichzeitig auch das Gegenteil und ruft zu Schariapflicht und Gegengesellschaft. Warum auch immer, die Muslime brauchen sie, die Scharia. Und mit einer erneuerten Dhimma stellt sich auch das Problem des Lebens in Dar al-Harb nicht:

Die jüngste Entwicklung zeigt, dass die Muslime in den europäischen Staaten ein neues Bürgerverständnis entwickeln, das ihrer islamischen Identität nicht widerspricht. Scheich Faysal Mawlawi als Vize-Chairman des European Council for Fatwa and Research warnt die Muslime vor dem klassisch-theologischen Bürgerverständnis, das die Welt in islamisch und unislamisch spaltet. Der türkische Islamwissenschaftler Hayrettin Karaman betont die Möglichkeit muslimischer Identität in einer säkularen Gesellschaft. …

Warum brauchen die Muslime Europas die Scharia?

aus: Ednan Aslan: Scharia und Demokratie

als Gastkommentar in: Die Presse 15.02.2008

http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/363041/Scharia-und-Demokratie

Ednan Aslan = Adnan Aslan

Ednan Aslan spricht über Scharia

http://www.youtube.com/watch?v=5PA6uuWUkaw

Dr. Ednan Aslan, Wien, bei der Eröffnungsmatinee „WER glaubt WAS“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Schalom – Salam – Grüß Gott“ im Österreichischen Jüdischen Museum, Eisenstadt, am 18. April 2010

http://www.youtube.com/watch?v=vg9VOy-zNRA

Islam in Österreich: „Problemfall“ Religionsunterricht. Beitrag im ORF, Februar 2009

Ednan Aslan und islamische Religionsunterricht

http://www.youtube.com/watch?v=CTr6Mg3ZSCU

[6] Command your children to pray at seven and beat them concerning it at ten; and separate them in the bed.

So the child, whether male or female, is to be commanded to pray when he reaches seven and beaten concerning it when he reaches ten. This is because at this point he has reached and drawn near to maturity. The when he attains puberty is becomes individually obligatory and binding upon him; and he deserves, if he abandons it, to be commanded to repent; so if he repents then this is good otherwise he is killed by the leader of the Muslims. So the affair (of the prayer) is major. Hence, it is obligatory upon the fathers and the mothers, the elder brothers of the children, and their uncles to cooperate in this matter and strive hard in rectifying the children and cultivating them Islamically; and fro that is making them hold fast to the prayer and commanding them with it when they reach seven and beating them concerning it when they reach ten and fall short in that.

Shaykh Abdul-Azeez ibn Baaz

https://loveforthesunnah.wordpress.com/tag/bin-baaz/

How do we smack children to make them pray?

Shaykh Ibn Baaz (may Allaah have mercy on him) said:

Take care of the members of your household and do not neglect them, O slave of Allaah. You have to strive hard in their best interests, and tell your sons and daughters to pray at the age of seven, and smack them (lightly) if they do not do so when they are ten, a light smack that will help them to obey Allaah and make them get used to offering prayers on time, so that they will adhere properly to the religion of Allaah and know the truth, as is narrated in saheeh reports from the Messenger of Allaah (blessings and peace of Allaah be upon him). End quote.

Majmoo’ Fataawa Ibn Baaz (6/46).

Shaykh Ibn ‘Uthaymeen (may Allaah have mercy on him) said:

The Prophet (blessings and peace of Allaah be upon him) commanded us to tell our children to pray when they are seven years old, and to smack them (lightly) if they do not pray when they are ten years old, even though they are not obliged to do that yet, so that they may be trained in doing acts of worship and obedience and may get used to them, so that it will be easy for them to do that after they grow up and it will be dear to them. The same applies to all matters that are blameworthy; young children should not get used to them even though they are not yet under any obligation, because otherwise they will get used to them when they grow up and will enjoy indulging in them. End quote.

Fataawa Noor ‘ala al-Darb, 11/386

(…)

He (may Allaah have mercy on him) also said:

It should not be a smack that causes injury, and it should not be a smack in the face for example, or a smack to a lethal site; rather he should be smacked on the shoulder or the hand and the like, which would not cause him to die. Smacking on the face is risky, because the face is the highest and noblest part of a person and if a person is smacked on the face it is more humiliating and shameful than if he were to be smacked on the back. Hence it is forbidden to smack on the face. End quote

Fataawa Noor ‘ala al-Darb, 13/2

Shaykh al-Fawzaan said:

Smacking (lightly) is one of the means of child rearing. The teacher may smack, the trainer may smack, the guardian may smack for disciplinary purposes; and the husband may smack his wife in cases of wilful defiance (nushooz).

Islam Q&A fatwa No. 127233

http://islamqa.info/en/ref/127233

[7] The comparison of Islamism with fascism was also put forward by Maxime Rodinson, [1915- 2004] the eminent French scholar of Islam, and by common consent one of three greatest scholars of Islam of the 20th century, who pioneered the application of sociological method to the Middle East. As a French Jew born in 1915, Rodinson also learned about fascism from direct experience; his parents perished in Auschwitz. Rodinson replied to Michel Foucault-to be discussed at length below- and Foucault’s uncritical endorsement of the Iranian Revolution. In a long front-page article in Le Monde, Rodinson targeted those who „come fresh to the problem in an idealistic frame of mind.“ Rodinson admitted that trends in Islamic movements such as the Muslim Brotherhood were „hard to ascertain … But the dominant trend is a certain type of archaic fascism (type de fascisme archaïque). By this I mean a wish to establish an authoritarian and totalitarian state whose political police would brutally enforce the moral and social order. It would at the same time impose conformity to religious tradition as interpreted in the most conservative light.“

aus: Ibn Warraq: Islam as Totalitarianism (2009)

http://www.newenglishreview.org/Ibn_Warraq/Apologists_of_Totalitarianism%3A_From_Communism_to_Islam,_Part_I/

Wie peinlich, Facebook und vielleicht noch nicht einmal ein genaues Zitat, sondern rückübersetzt aus dem Englischen; Maxime Rodinson habe 1979 in Le Monde gesagt:

Mais la tendance dominante est d’un certain type de fascisme archaïque.

http://www.facebook.com/permalink.php?id=264295076949722&story_fbid=149192191885999

A relire, un quart de siècle plus tard, les articles de Maxime Rodinson répondant implicitement dans Le Monde à ceux de Foucault, on constate que les termes de controverses actuelles étaient déjà posés. Il soulignait, dans « le réveil du fondamentalisme islamique », une tendance indiscutable vers un « type de fascisme archaïque ». Ces mots étaient pourtant doublement mal choisis. (…)

In a 1979 debate with Michel Foucault in the pages of Le Monde over the character of the Iranian Revolution of 1979, the French Marxist historian Maxime Rodinson wrote that the Khomeini regime and organizations such as the Muslim Brotherhood represented a type of “archaic fascism” (“un type de fascisme archaïque”).

http://www.eurotrib.com/comments/2008/8/9/102157/8633/21

[8] Der Drohbrief an Ayaan Hirsi Ali

Aus dem Niederländischen übersetzt und kommentiert von Cees van der Duin

http://eifelginster.wordpress.com/2008/04/18/067/

[9] ifḥām al-ḫaṣm, konjugierte Verbformen

http://www.verbix.com/webverbix/Arabic/faHama%5Ba-a%5D.html

http://www.verbix.com/webverbix/Arabic/xSm%5Ba-u%5D%3AI.html

Arabic verb conjugation by root

http://www.verbix.com/languages/arabic.shtml

Inschallah geht Islamexpansion (Dschihad) höflich einladend oder streitbar verbal: the pursuit of knock-down arguments (ifḥām), andererseits ist die nicht nur finstere und widerliche, sondern den Schöpfer frevelnde und heilsgefährdende Kritik am rechten Handeln (al-Islām) unterdrückerischer ẓulm und sollte oder muss kraftvoll ausgerottet werden:

A
striking
feature
of al-Rāzī’s exegesis is his careful explanation of the quality of discourse which he believed was exemplified by Allah’s revelation of 3.64 and the behaviour of Muḥammad in its alleged narrative setting. After first presenting proofs and secondly proposing the mubāhala to the Christians, “he treated [them] justly on this occasion to the word based on the consideration of justice, and gave up quarrelling and the pursuit of knock-down arguments (ifḥām) or coercion (ilzām).”
(al-Rāzī VIII, 85) al-Rāzī added that in an appeal to theological truth, “it is imperative, in accordance with sound reason, that people abandon all manner of oppression (ẓulm), be it against oneself or others.” (al-Rāzī VIII, 86)

Memories of Najran and Heraclius, p. 8

http://www.quranandinjil.org/downloads_files/Najran_and_Heraclius.pdf

gefunden bei: Qur’an & Injil (Koran und Evangelium, Gordon Nickel)

http://www.quranandinjil.org/

Schariapraxis ist Judenverachtung, da macht auch mal ein Jude mit: Ifḥām al-Yahūd, Silencing the Jew. Die Juden zum Schweigen bringen. Von: as-Samauʾal ibn Yaḥyā al-Maġribī († 1175). Samaual al-Maghribi war Sohn eines marokkanischen Rabbiners, lebte im 12. Jahrhundert im heutigen syrisch-iranisch-irakischen Grenzgebiet und trat 1163 zum Islam über. Herausgegeben und übersetzt von: Moshe Perlmann (Los Angeles 1964)

http://www.scribd.com/doc/67845601/Maghrib%C4%AB-If%E1%B8%A5%C4%81m-Al-Yah%C5%ABd-Silencing-the-Jews

[10] Kritische Islamkonferenz 2013 – Das Projekt der transkulturellen Gesellschaft (Dr. Michael Schmidt-Salomon, Giordano-Bruno-Stiftung)

http://kritische-islamkonferenz.de/praambel/

http://kritische-islamkonferenz.de/programm/

Suchbegriff Scharia? Fehlanzeige:

Nichts gefunden

Entschuldige, aber es konnte nichts gefunden werden. Versuche es mit anderen Schlüsselwörtern erneut.

http://kritische-islamkonferenz.de/?s=Scharia

Als man noch nicht transkulturell (2008) dachte war man als KIK schon mal besser, aber auch damals gab es keine gründlich gemeinte und gemachte Absage an Scharia und Fiqh und kein eindeutiges Bekenntnis zu den am 10. Dezember 1948 festgestellten universellen Menschenrechten. Die wichtigsten Fragen wurden und werden seit einem halben Jahrzehnt einfach nicht beantwortet:

„Aufklären statt verschleiern!“ … Das wohl sichtbarste Ergebnis der Konferenz ist, dass es den konservativen Islamverbänden heute noch leichter fällt zu behaupten, im Namen aller in Deutschland lebenden Muslime zu sprechen, wenn sie die Werte des Korans über die Werte der demokratischen Grundordnung stellen. Ist Schäubles Islamkonferenz also wider Willen zu einer „Islamisierungskonferenz“ geworden? Vor diesem innenpolitischen Hintergrund und in Anbetracht der zahlreichen islambezogenen Konfliktherde und Kontroversen stellen sich folgende Fragen: In welchem Zusammenhang stehen die muslimischen Glaubensgrundlagen und der Islamismus? Sind die Grundnormen des Islam und die Menschenrechte vereinbar? Ist eine Gleichberechtigung von Mann und Frau im Islam überhaupt denkbar?

http://kritische-islamkonferenz.de/aufklaren-statt-verschleiern/

[11] Allianz der Zivilisationen (Alliance of Civilizations, AoC, UNAOC)

http://www.unaoc.org/

http://www.unaoc.org/about/high-level-group/

Soliya advances its mission through two main initiatives: The Connect Program and Terana.

http://www.unaoc.org/communities/civil-society/soliya/

UNAOC wirkt jugendarbeiterisch über Soliya und Silatech, statt universell-menschenrechtlech ist man bei Soliya „interdependent“, irgendwie voneinander abhängig und miteinander verknüpft also, und die Gleichberechtigung von Mann und Frau muss ja vielleicht nicht überall auf der Welt durchgesetzt werden, denn wir werden künftig „Lösungen finden, die den Bedürfnissen von allen gerecht werden:“

We are living in a time of unprecedented interdependence. Addressing the challenges of the 21st Century, whether they pertain to the economy, our environment or our security, will require finding solutions that meet the needs of all.

http://www.soliya.net/

Silatech

http://www.silatech.com/

http://www.silatech.com/home/about-us/our-team

Tarik Mohamed Yousef was appointed in March 2011 as Chief Executive Officer of Silatech

http://www.silatech.com/home/about-us/our-team/dr-tarik-yousef

Raed Al Emadi is Silatech’s Chief Operations Officer

http://www.silatech.com/home/about-us/our-team/Raed-Al-Emadi

[12] Mehr Rechtsspaltung mit Ban Ki-moon, oder: Vereinte Nationen als Schariafabrik. 5th Global Forum – UN Alliance of Civilizations, Vienna 27/28 February 2013

http://www.vienna5unaoc.org/fileadmin/user_upload/Reports/Official_Opening.pdf

Gleichberechtigung von Mann und Frau ist in der Postmoderne nicht mehr so wichtig und war es im Kalifat schließlich ebenfalls noch nie:

Respect and tolerance among human beings in the diversity of their beliefs, cultures, and languages are fundamental values at the core of the UNAOC. The Alliance aspires to the ideal of a culture of peace and dialogue, based on the conviction that “differences within and between societies be neither feared nor repressed, but cherished as a precious asset of humanity.” (UN Development Declaration, 1-6).

auf in den Medien-Dschihad:

Traditional media as well as social media and new information technologies shape perceptions, narratives, and attitudes. They hold the potential to bridge cultural and religious divides and to develop a positive narrative around diversity. Amplifying this constructive role is one of the core tasks of the UNAOC.

http://www.vienna5unaoc.org/about-unaoc/

ob man Islamkritik nicht endlich zum Schweigen bringen kann?

Zu den anwachsenden Repressalien gegen die Religion: wir brauchen dringend neue Gesetze! Addressing rising restrictions on religion: law matters! Taktvoll schariasensibel moderiert: Heiner Bielefeldt.

Building upon the Human rights Council Resolution 16/13 of April 2011 on Freedom of religion or belief and based on the Pew Center Studies of 2009 and 2013, which show some relationship between constitutional protections for religious freedom and overall changes in government restrictions on religion, at a time when many countries are undergoing major political changes and reforming their legal framework, including the Constitutional Law, this break-out session will share best practices on upholding freedom of religion in a context of growing diversity and pluralism.

http://www.vienna5unaoc.org/nc/program/wednesday-2702/page/1/item/68/

Reden

http://www.vienna5unaoc.org/documentation/speeches/

[13] Mr. President,

The previous period has witnessed an increase in the manifestations of misunderstanding about Islam and the Islamic civilization in addition to the Muslims’ suffering from marginalization, discrimination and hatred in many parts of the globe. …

In this context, the growing responsibility of media in portraying the right image of the other while avoiding preconcepts and stereotyping others, and looking at factual things to judge accordingly, make the success of the dialogue among civilizations depends largely on the availability of this level of rationality and impartiality in media that should take into consideration that they have a mission and a humanitarian responsibility, and that even under the domination of market laws its mission should surpass excitement, and to secure high rates of audience, and that their writers and journalists might be carrying preconceived notions as a result of their own upbringing and nurture, and that freedom of expression is vital but not enough, and must be coupled with responsibility. I am talking here about the ethical and humanitarian responsibility, and not the political.

Therefore, we underline the importance of consolidating the effort to correct fallacies and address all destructive trends that promote the spread of hatred, extremism and violence and block the prospects of dialogue and alliance among civilizations.

The major test in this respect is not what we say in conferences but in tackling such destructive ideas internally, when they assume a form of political demagogy that would embarrass rulers, or when their ban contradicts the freedom of expression, so we need methods of enlightenment, or even finding new legal means to address them. …

His Highness

Sheikh Hamad Bin Khalifa Al-Thani

Amir of the State of Qatar

http://www.vienna5unaoc.org/fileadmin/user_upload/Speeches/Speech_of_H.H_The_Amir.pdf

[14] Über den Islam bitte nur unaufgeregt berichten, vorurteilsfrei, unverzerrt und wertschätzend sowieso:

bei uns daheim – Islam in Baden-Württemberg. Ein Magazin der Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl. Herausgegeben unter Beteiligung der Robert-Bosch-Stiftung.

Bilkay Öney: „Es existiert leider oftmals ein Zerrbild vom Islam. Dadurch werden Vorurteile verstärkt und Klischees weiter verbreitet.“

auf Seite 33 steht ganz unaufgeregt … und unkommentiert:

„Nach den Regeln des Islam sind Kinder aus gemischten Ehen automatisch Muslime. Es bedarf dafür keiner Taufe oder eines anderen Ritus. Die Heirat muslimischer Männer mit iner Christin gilt im Islam allerdings als unproblematisch, da die Frau in Religionsfragen ihrem Ehemann zu folgen hat. Komplizierter ist der umgekehrte Fall. Hier streiten islamische Gelehrte bis heute über die Zulässigkeit, auch wenn im Koran dazu keine Silbe steht.“

Pfarrerin Ilka Sobottke betet zum Gott von Hidschabzwang, Talaq, Zweitfrau und halbem Erbe für die Tochter:

„Wir glauben an den einen Gott.“

Seite 56 plappert über die frauenfeindliche und kulturrassistische, zugleich die Seele vor der Hölle inschallah rettende Scharia:

„Die Sharia ist das islamische Recht und ein Verhaltenscode für Muslime im Alltag. Seine Hauptquellen sind der Koran und überlieferte Entscheidungen des Propheten.“

http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/Islam_in_BW_Publikation.pdf

„Das ist wie Margot Honecker zur Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen zu machen“

Dr. Kristina Schröder damals Dr. Kristina Köhler am 17.11.2005

Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) muss sich erneut dem Vorwurf der Islamismusfreundlichkeit erwehren. Wie heute bekannt wurde, präsentiert die die Bundeszentrale auf Ihrer Homepage als „Experten für Integrationsfragen“ niemanden anderen als den Vorsitzenden der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD), Ibrahim El-Zayat. Die IGD wird vom Verfassungsschutz wegen extremistischer Bestrebungen beobachtet.

Laut Bundesverfassungsschutzbericht 2004 gilt die IGD als mitgliedstärkste Organisation von Anhängern der extremistischen Muslimbruderschaft in Deutschland (S. 205). Die Muslimbruderschaft selbst gilt als Mutterorganisation zahlreicher islamistischer Organisationen wie unter anderem der „Jihad Islami“ (Islamischer Heiliger Krieg) sowie der palästinensischen HAMAS. Kristina Köhler (Wiesbaden), die Islamismus-Berichterstatterin der CDU/CSU im Innenausschuss des Deutschen Bundestages, sprach deshalb von einem Skandal. „Einen IGD-Vorsitzenden zum Integrationsexperten zu ernennen, dass ist wie Margot Honecker zur Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen zu machen.“ Sie forderte die BpB auf, in Zukunft keine vom Verfassungsschutz beobachteten Personen oder Organisationen mehr zu empfehlen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung war in letzter Zeit schon einmal wegen einer pro-islamistischen Veröffentlichung in die Kritik geraten. So wurde der BpB vorgeworfen, ihr für die Schulen konzipiertes Begleitheft zum Film „Paradise Now“ verherrliche die palästinensischen Selbstmordattentäter und schiebe die Schuld am Konflikt einseitig Israel zu. Auf der von der Bundeszentrale maßgeblich mitgeförderten Internetseite Quantara.de konnte der Regisseur des Films „Paradise Now“ sogar unwidersprochen Selbstmordanschläge als „sehr menschliche Reaktion“ verherrlichen.

Kristina Köhler forderte Konsequenzen vom Präsidenten der BpB, Thomas Krüger: „Die Bundeszentrale für politische Bildung hat als Leitbild aufgetragen bekommen, das demokratische Bewusstsein in der Bevölkerung zu fördern. Sie ist nicht der Ort, um falschen Ideologien zu verbreiten. Es wird Zeit, dass man bei der Bundeszentrale über Konsequenzen – auch personeller Art – nachdenkt.“

Aktueller Hinweis von Kristina Köhler am 18. November 2005

Inzwischen hat die Bundeszentrale für Politische Bildung die kritisierte Seite aus dem Netz genommen. Gibt man jedoch bei Google „El Zayat“ ein und klickt dann auf „Im Cache“, kann man die Empfehlung der Bundeszentrale nach wie vor nachlesen.

http://www.kristinaschroeder.de/aktuelles/das-ist-wie-margot-honecker-zu/

Ibrahim el-Zayat ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein viel beobachteter Mann. Der Verfassungsschutz hat ihn auf dem Schirm, die von ihm geleitete Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) gilt laut Verfassungsschutzbericht als „mitgliedstärkste Organisation von Muslimbruderschafts-Anhängern“ in Deutschland. …

Doch ob er nun wirklich zu den Brüdern gehört oder nicht, und tatsächlich, wie ihm die Ägypter vorwerfen, dunkle Aktivitäten finanzierte, oder nicht – als umstrittener Vertreter des politischen Islam gilt er hierzulande auch so. Schon vor Jahren wurde er von einer Welle der Empörung überrollt, als die Bundeszentrale für Politische Bildung ihn zeitweise als Experten für Integrationsfragen in ihrer Datenbank führte.

Trotzdem war el-Zayat in der vergangenen Woche überraschend Gast bei der Islamkonferenz von Innenminister Wolfgang Schäuble. Der große, schlanke Mann mit dem dunklen Bart und den grauen Haaren unterhielt sich vor Beginn der Veranstaltung angeregt mit anderen Teilnehmern, um dann in der zweiten Reihe Platz zu nehmen.

Wer hatte el-Zayat bestellt? Aus dem Innenministerium hieß es auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE: Nie habe man Zayat eingeladen. Man sei von seinem Erscheinen überrascht gewesen, habe ihn aber aus Gründen der Höflichkeit nicht abgewiesen.

Die Türen geöffnet hat ihm offenbar jemand anderes. „Ich habe seit längerem gewünscht, dass er dabei ist“, sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Ayyub Axel Köhler. „Er ist nicht auf Einladung des Innenministeriums gekommen“, so Köhler, derzeit auch Sprecher des Koordinierungsrats der Muslime. Er selbst habe el-Zayat mitgebracht. El-Zayat habe ihm in Berlin viel geholfen. Der Zentralrat der Muslime und die IGD sind eng miteinander verbunden, die IGD ist Gründungsmitglied des Zentralrats. …

Schon dass die vom Verfassungsschutz beobachtete Organisation Milli Görüs über den Islamrat vertreten ist, hatte für heftige Kritik gesorgt. Die Organisation gilt als in Teilen integrations- und demokratiefeindlich.

Innenminister Schäuble hatte allerdings stets – und auch zuletzt in einem Interview mit der „Welt“ – argumentiert: „Wenn ich aber von vorneherein jeden ausschließe, der nicht hundertprozentig auf dem Boden des Grundgesetzes steht, dann kann ich es gleich lassen.“ Ein Zitat, bei dem Schäuble Personen wie el-Zayat im Hinterkopf gehabt haben dürfte.

aus: Anna Reimann und Yassin Musharbash: Islamkonferenz: Ungebetener Gast verstört Schäubles Islam-Runde

in: SPIEGEL-online 07.05.2007

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/integrationsgipfel-ungebetener-gast-verstoert-schaeubles-islam-runde-a-481022.html

[15] Gequälte Kreatur: das im Kreis gehende Tier hält den Wasserheber in Gang, hier ein Wasserbüffel, alte chinesische Postkarte, sowie ein Ochsengespann in Nubien bzw. Oberägypten, um 1840 gezeichnet vom Schotten David Roberts (1796-1864). Theofaschist Qutb will den Muslim genau so dressieren wie das kreisende Nutzvieh: „its movement in a fixed circle around a constant centre.“

http://postcard.vcea.net/Postcard/Large/cn00079a.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/13/David_Roberts_ancient_fountain.jpg/340px-David_Roberts_ancient_fountain.jpg

Ochse, eine Kornmühle betreibend. Qutb frohlockt über so ein frommes Wohlverhalten: „To remain around a constant centre in a fixed circle.“

http://www.worldwideflood.com/ark/technology/ox_mill_small.jpg

Hoher Atlas, Marokko: Esel betätigt gezwungenermaßen die Olivenpresse. Ein gut gelungenes Foto von Jerzy Strelecki. High Atlas, Morocco, The olive grinding mill.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/High_Atlas-The_olive_grinding_mill_%28js%29.jpg

[16] another model of justice and freedom … acknowledge the difference between human conduct in East and West

hier zitiert in: Mshary al-Zaydi: A Different Kind of Democracy

zuerst in: Asharq al-Awsat

http://ikhwanmisr.net/article.php?id=14876

Mshari Al-Zaydi beim amerikanischen, an Saudi-Arabien interessierten Blog Crossroads Arabia

http://xrdarabia.org/page/5/?s=zaydi

Nayhum categorically rejected death for apostasy (p 146) … Nayhum accuses the Ulema (141) … Alberto Fernandez: Liberating Islam from Bondage: The Radical Democratic Discourse of Al-Sadiq al-Nayhum (p 155)

hier in:

http://books.google.de/books?id=8RZNWV8XHj8C&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Sadiq Al-Naihum – Sadiq an-Naihum – Sadiq Neihoum – Sadiq Nayhoum

http://naohama.blogspot.de/2009/04/sadiq-al-naihum-sadiq-naihum-sadiq.html

Der Libyer as-Sadiq an-Naihum kritisiert den negativen Einfluss machtgieriger Scharia-Juristen und plädiert für den Koran als einzige Rechtsquelle. …

Wie die zahlreichen Beispiele von Kritik- und Reformansätzen gezeigt haben, haben sich die Stimmen für eine echte Annäherung der islamischen Menschenrechtskonzeption an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) bisher innerhalb der islamischen Welt nicht durchsetzen können. Vielmehr wurden und werden die meisten mutigen Reformvertreter entweder direkt von staatlichen Institutionen oder nicht selten unter Duldung des Staates von einflussreichen islamistischen Bewegungen verfolgt und lehren heute fast ausschließlich an westlichen Universitäten. Die großen islamischen Institutionen wie die al-Azhar in Kairo halten weiterhin am Ideal einer Einheit von Staat und Religion fest. Das erschwert trotz aller Fortschritte in einzelnen Rechtsfragen natürlich auch weiterhin die Rahmenbedingungen für das Engagement von arabischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen. Die Skizzierung der Kerngedanken einzelner Reformer haben zudem verdeutlicht, dass es keine echte Annäherung an die AEMR geben kann, solange eine kritische Reflexion über das umfassend und zeitlos verstandene Vorbild Muhammads und den Anspruch der Scharia als göttliches und damit nicht hinterfragbares Gottesgesetz mit dem Vorwurf der Apostasie und des Staatsverrats unterdrückt wird.

aus dem Vortrag von Carsten Polanz: Ist eine Annäherung des Islam und seiner Menschenrechtserklärungen an die Moderne möglich?

Gehalten auf dem IGFM-Seminar „20 Jahre Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“ am 11. September 2010 in Frankfurt am Main

http://www.igfm.de/themen/scharia-islamisches-recht-und-menschenrechte/islam-und-moderne/

[17] von Pakistan aus beworbenes Buch; der zur Jahrhundertwende geborene Asad-Weiss war bei dieser indischen Veröffentlichung erst 34 Jahre alt: Muhammad Asad: Islam at the Cross Roads, Arafat Publications, Delhi, 1934

http://www.renaissance.com.pk/aprbore2y1.html

gefunden auf: Renaissance (Lahore, Pakistan)

http://www.monthly-renaissance.com/

bietet Texte etwa von Javed Ahmad Ghamidi

http://www.monthly-renaissance.com/issue/writers.aspx?option=articles&id=2

http://www.monthly-renaissance.com/issue/content.aspx?id=69

[18] power of including, wholeness, state of including (nearly) all elements, generality or comprehensiveness, generality, universality, completeness, fullness, inclusion

http://www.almaany.com/home.php?language=english&lang_name=Arabic&word=%D8%B4%D9%85%D9%88%D9%84

Islam und Grundgesetz – Inklusion oder Kollision?

Bonn, Sonntag, 09. Dezember 2012, Referenten: Hans Gilles, SeniorenMedienForum Bonn und Prof. Dr. Jamal Malik, Islamwissenschaftler

http://www.integration-in-bonn.de/fileadmin/user_upload/Redaktion/Flyer_Veranstaltungen/121209_Flyer_Islam_und_GG.pdf

Islam, Migration, Rassismus: Herkunft als Schicksal? Hürdenlauf zur Inklusion

Dossier der Heinrich-Böll-Stiftung, 2009

Dossier-Redaktion: Filiz Keküllüoglu und Mohamed Amjahid

http://www.migration-boell.de/downloads/integration/Dossier_Huerdenlauf.pdf

http://www.ufuq.de/online-bibliothek/islam-migration-rassismus/633-herkunft-als-schicksal-huerdenlauf-zur-inklusion

AEMR-zentrierte Kritik an der Scharia Fehlanzeige:

Jamal Malik: Islam in Südasien

http://www.uni-erfurt.de/fileadmin/user-docs/Schwerpunkt_Religion/Texte/Indien_Islam_Prof_%20Dr_%20Malik.pdf

http://www.uni-erfurt.de/schwerpunkt-religion/archiv/prof-dr-jamal-malik/

Jamal Malik , woanders aber in dieser Qualle zu Iqbal und Maududi denkend, als Mitherausgeber, Co-Editor:

Jörg Schlabach: Scharia im Westen. Muslime unter nicht-islamischer Herrschaft und die Entwicklung eines muslimischen Minderheitenrechts für Europa, Münster: LIT 2009

http://www.uni-erfurt.de/fileadmin/user-docs/Islamwissenschaft/publications_jamalmalik_2011.pdf

Jamal Malik beim Wissenschaftsrat, FN 7 verweist auf Naika Foroutan, den „Islamdenker“ Fazlur Rahman nennt er in FN 11 mit der Scharia:

Panel: Ausbildungsziele von Islamischen Studien an deutschen Hochschulen: „Welches akademisch gebildete Personal benötigen die muslimischen Gemeinden in Deutschland?“ Jamal Malik – Erfurt

… die neuzeitliche Trennung von “religiös” und “weltlich”, d.h. von öffentlicher, weltlicher und privater, religiöser Sphäre … Die sogenannte Ent-Privatisierung von Religion fordert nun eine grundständige Revision dieser Trennung, nicht nur im islamischen Kontext. … Ohne einem orientalistischen Romantizismus anhängen zu wollen: macht es Sinn, an prä-koloniale islamische Traditionen fruchtbar anzuknüpfen, um Möglichkeiten einer modernen oder gar post-modernen islamisch formulierten Theologie auszuhandeln – freilich unter Berücksichtigung neuerer und neuester Theorien und Methoden aus Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften? Ich lasse diese Frage hier offen, stelle aber fest: Das vom WR beschworene Paradigma der Rationalität ist nur in enger Kooperation mit kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen möglich …

http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/Malik.pdf

[19] [ Berlin ] Die Senatsverwaltung für Bildung hat erstmals unangemeldete Unterrichtsbesuche bei der Islamischen Föderation veranlasst: Zwischen dem 28. April und 5. Mai [ 2004 ] wurden in 16 Grundschulen die Religionslehrer durch die Schulleiter begutachtet. Ihre Beobachtungen besagen, dass der Unterricht „verfassungskonform“ ablief. Zudem hätten sich die Sprachkenntnisse der Lehrer gegenüber früheren Eindrücken verbessert. Die Interessenvertretung Berliner Schulleiter (IBS) lobte die Aktion. Sie warnte allerdings davor, die Beobachtungen überzubewerten.

„In dem Moment, da ein Schulleiter im Klassenzimmer sitzt, überlegen sich die Lehrer doch genau, was sie sagen“, gibt die stellvertretende IBS-Vorsitzende Astrid-Sabine Busse zu bedenken.

In ihrer Grundschule in der Köllnischen Heide unterrichtet die Föderation seit 2003. Eltern berichteten ihr, dass Mädchen, die Nagellack tragen, von dem Lehrer „ausgegrenzt“ würden. „Gute Mädchen tragen Kopftuch“, sei die Botschaft, die von dem Lehrer ausgehe. Er soll den Kindern auch abgeraten haben, zur Weihnachtsfeier zu gehen, so Busse.

Auch Annette Spieler von der Kreuzberger Fichtelgebirge-Grundschule befürchtet eine schleichende Beeinflussung der Kinder. Die im Unterricht der Föderation benutzten Arbeitsblätter würden ausnahmslos Frauen mit Kopftuch zeigen – meist in emsiger Beschäftigung im Haushalt. Auf das Unbehagen vieler Schulleiter stößt auch das Zeugnis, dass die Föderation allen Teilnehmern ihres Religionsunterrichts aushändigt. Dort heißt es: „Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen sind unsere Geschwister im Glauben, mit den anderen sind wir durch das MenschSein verbunden.“

Die Föderation gewinnt unter den Berliner Moslems rasant an Boden. Vom Sommer an will sie die Zahl ihrer Schüler von jetzt 3338 um rund „1500 bis 1900“ steigern, so Vorstandsmitglied Burhan Kesici. Der Unterricht soll auch nicht mehr auf die bisherigen 28 Grundschulen beschränkt bleiben, sondern auf weitere 15 ausgedehnt werden.

aus: Susanne Vieth-Entus: Böger nimmt die Islamische Föderation ins Visier: Erstmals unangemeldete Unterrichtsbesuche in 16 Schulen – Pädagogen warnen vor schleichender Beeinflussung

in: Der Tagesspiegel 07.05.2004

http://www.tagesspiegel.de/berlin/boeger-nimmt-die-islamische-foederation-ins-visier-erstmals-unangemeldete-unterrichtsbesuche-in-16-schulen-paedagogen-warnen-vor-schleichender-beeinflussung/513964.html

[20] die Ethik fragt nach den allgemeingültigen Normen und Maximen der Lebensführung (Code of Conduct) … auf Basis der Primärquellen (Quran und Sunna: Lebensweise des Propheten) … Islamic Banking richtet sich nach der Shariah … Die Shariah gibt den Menschen die Richtschnur für ihr tägliches Handeln …

aus: Zaid el-Mogaddedi: Islamic Banking: Ein alternatives Anlagekonzept? (Institute for Islamic Banking & Finance IFIBAF, Frankfurt), Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Arnoldshain

http://www.evangelische-akademie.de/admin/projects/akademie/pdf/material/082828_182.pdf

Investieren mit Bibel und Koran

Tagung der Evangelischen Akademie Villigst fragt nach dem Beitrag von christlichen und muslimischen Investoren für ökonomische Nachhaltigkeit

SCHWERTE – Wie können im Umgang mit Geld – insbesondere im Bereich der Geldanlagen – ethische Werte und Handeln in Übereinstimmung gebracht werden? Wie sind Prinzipien, die auf religiösem Glauben basieren, in die Welt der Unternehmen und Investitionen zu integrieren? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Tagung „Investieren mit Bibel und Koran“. Sie findet vom 29. bis 30. März [ 2011 ] in Schwerte statt und wird von der Evangelischen Akademie Villigst veranstaltet.

Professor Christoph Stückelberger (Exekutivdirektor von Globethics, Genf) wird die Tagung mit seinem Referat zum Thema „Geldanlegen im Einklang mit Bibel und kirchlichem Auftrag“ eröffnen. Anschließend führt Zaid el-Mogaddedi (Direktor des Instituts Islamic Banking and Finance, Frankfurt) in „Islamic Finance“ ein und stellt eine islamische Perspektive zu Ethik und Moral in der Wirtschaft vor.

http://www.evangelische-akademien.de/download/EAD_Halbjahresprogramm_1_2011.pdf

Würde eine Reformierung erfolgen, müsste man sich fragen, ob es dann überhaupt noch „der Islam“ wäre. Oder etwas ganz anders, was ja auch für einen wie immer gearteten „Euro Islam“ gelten würde, da dieser nicht einfach durch eine Aufsplittung der Scharia in den Bereich der Ritenausübung (al-’ibadat) und den Bereich der Rechtsbeziehungen (al-mu’āmalāt) entstehen würde, was schon Atatürk versucht hat durchzusetzen. Derzeit sollte man darauf keine großen Hoffnungen setzen, da keine Anzeichen für eine aus dem Inneren kommende Reformierung zu erkennen sind, die eine breite Massenwirkung erzielen könnte. Und das nicht nur wegen der nicht gegebenen Existenz einer übergeordneten religiösen Autorität, die für Sunniten und Schiiten sprechen könnte. Von den vielfältigen anderen islamischen Ausprägungen ganz zu schweigen, die oft von anderen Strömungen nicht anerkannt werden. Auch diese Frage mit ihren weitreichenden Folgen wird in Deutschland fast nicht thematisiert.

Thomas Tartsch, in: CitizenTimes 19.04.2012

http://www.citizentimes.eu/2012/04/19/kein-vollstandiger-sieg-uber-den-jihadismus/

Ibrahim Salama, Universität Osnabrück

Fiqh der Anbetungshandlungen (‚Ibadat))

http://studip.uni-osnabrueck.de/extern.php?module=Persondetails&range_id=29ec406c5046561a8f2ff381fce5f1ac&username=isalama&seminar_id=ba2d14f7a97b0c68f0adb806c4bf82b5&global_id=e7a3c94d517f49ae0c8097ce95831b41

Bülent Ucar, Universität Osnabrück

Muslimische Glaubenspraxis und deren Herleitung II: Einführung in fiqh al-ibadat (gemeinsam mit Jörg Ballnus)

http://studip.uni-osnabrueck.de/extern.php?module=Persondetails&range_id=29ec406c5046561a8f2ff381fce5f1ac&username=bucar&seminar_id=fe373cb9c7f9cae26a0335663e44aba6&global_id=e7a3c94d517f49ae0c8097ce95831b41

Besonders glücklich kann man sich dabei schätzen, wenn man immer wieder mit Gelehrten zusammen sitzen kann, die die geliebte Lebenspraxis mit tiefem Wissen weiter aufhellen und auch zum Beispiel an die vergessenen Elemente der Muamalat erinnern können.

Am Wochenende zuvor war ich nach Istanbul eingeladen und nahm an einer Veranstaltung mit Tayyib Erdogan über „1400 Jahre“ Lehre des heiligen Korans teil. Tenor aller Beiträge war, den Islam und die Offenbarung als Meer des Wissens zu verstehen. Eine unversiegelte Quelle, die in tausenden und tausenden Lehrwerken großer Meister einen kleinen Ausdruck findet. Ohne diese stufenhafte Ausbildung des Verstandes und des Herzens, ohne das feine Verhalten, bleibt das durch Geburt erworbene Merkmal „Muslim“ natürlich ohne nachhaltigere Bedeutung.

Das Versiegen der osmanischen Sprache und damit das Ende der lebendigen Überlieferung der alten Bücher hat in der Türkei eine „Bildungsferne“ zu verantworten, die noch bis heute nachwirkt. Der aggressive Säkularisierungskurs des Landes …

Abu Bakr Rieger am 10.09.2010

http://www.abubakrrieger.de/page.cgi?key=8&nr=972

http://www.abubakrrieger.de/page.cgi?key=8

Die Pluralform ʿibādāt meint die islamjuristische Kategorie. Die Einzahl ist ʿibāda:

Ibadah in Islam

(Friday Speech was delivered by Imam Mohamed Baianonie at the Islamic Center of Raleigh, N. C., on January 24,1997)

http://www.islam1.org/khutub/Ibadah_in_Islam.htm

[21] In the Chapter on Jihad of the Mukhtasar, Khalil mentions some of things which are fard kifaya

http://bewley.virtualave.net/fatwa.html

[22] „Ich freue mich, an der wichtigen Initiative des Generalsekretärs der Vereinten Nationen mitzuarbeiten“, sagte Köhler über seine neue Aufgabe. „Für mich geht es dabei um die Frage einer Entwicklungspolitik für den ganzen Planeten.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihn für die UN-Arbeit vorgeschlagen hatte, lobte Köhler als Mann von „weltweit großer Wertschätzung“.

aus: Ex-Bundespräsident Köhler wird UN-Berater

in: DIE ZEIT 01.08.2012

http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-08/horst-koehler-vereinte-nationen

[23] Throughout 14 centuries of history in a variety of geographic and cultural contexts, the teachings of Islam have not obstructed Muslim societies from achieving change and reform, no matter when or where they existed. In Western societies, Muslim intellectual leaders have predominantly urged their community to embrace positive new social and political realities while remaining faithful to the Islamic lifestyle.

Author Tariq Ramadan (2004) supports this notion by saying that Islam is a civilization because it is able to express its universal and fundamental principles through time and space (history and geography), while integrating amid diversity and taking on the customs, tastes and styles belonging to various cultural contexts . …

The last pivot of Muslim identity is its outward expression of faith through positive action and participation in the way one treats oneself, others, and all of creation.

Imam Dr. Zijad Delic, 25.07.2008

http://www.canadianislamiccongress.com/opeds/article.php?id=12571

Zaid Shakir (Toronto, Kanada), Brotherhood and Positive Action

http://www.youtube.com/watch?v=N6QdN526q54

Zaid Shakir

http://www.youtube.com/watch?v=7A1xpGNxJ_g

http://www.youtube.com/watch?v=60nfoJUvrUM

Ich kann aber aus eigener praktischer Erfahrung sagen, dass die Filme gut ankommen. Es gelingt mit ihrer Hilfe, die Jugendlichen miteinander ins Gespräch zu bringen. Sie erleben, dass sie sich über Religion, Geschlechterrollen oder den Nahostkonflikt eigene Gedanken machen und zu eigenen Urteilen kommen können. Und indem der Islam in den Filmen vielfältig, positiv und als Selbstverständlichkeit in Deutschland dargestellt wird, können viele Jugendliche aus einer Verteidigungshaltung geholt werden, in die sie sich sonst schnell begeben, wenn sie sich infrage gestellt fühlen. Auf diese Weise können die Filme meiner Beobachtung nach Jugendliche auch für radikale Sichtweisen und Positionen sensibilisieren.

Unsere Erfahrung – und die vieler Kollegen in Schulen und Jugendeinrichtungen – ist, dass sich die meisten Jugendlichen sehr für Fragen zu Religion und Kultur, Identität, Zugehörigkeit und damit verbundene Missverständnisse, Zuschreibungen und Diskriminierungen interessieren. Erst recht gilt das zum Beispiel für das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen: Warum eigentlich dürfen Jungs oft viel mehr als ihre Schwestern? Nur finden sie oft weder zuhause noch in der Schule den Raum, die Form und Ansprechpartner, um gemeinsam und ohne Druck über solche Fragen nachzudenken. Deshalb bleibt es oft bei unreflektierten Schlagworten und übernommenen Stereotypen.

Jochen Müller (ufuq.de)

http://www.ufuq.de/newsblog/1125-qder-islam-ist-vielfaeltig-positiv-und-selbstverstaendlichq-erfahrungen-mit-den-filmen-qislam-islamismus-und-demokratieq

„weil sie das Bild vom Islam mitbestimmen und auf diese Weise Integrationsprozesse behindern“

Jochen Müller, in: „Salafismus ist eine maximale Protesthaltung“ (DIE ZEIT 08.05.2012), über die angeblich irgendwie unislamischen „Salafisten“ plappernd und zur Grundrechtswidrigkeit der Scharia schweigend.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-05/salafisten-szene

Desinformation pur per staatlich üppig finanzierter Hochglanzbroschüre: Jochen Müller mit Claudia Dantschke, Ahmad Mansour und Yasemin Serbest geben heraus:

„Ich lebe nur für Allah“. Argumente und Anziehungskraft des Salafismus.

Schriftenreihe Zentrum Demokratische Kultur, Berlin 2011

htm http://www.zentrum-demokratische-kultur.de/Startseite/Islamismus-/-Ultranationalismus/Neue-Handreichung/Neue-Handreichung-K361.htm

ZDK, Zentrum demokratische Kultur, Mitarbeiter

http://www.zentrum-demokratische-kultur.de/Startseite/Islamismus-/-Ultranationalismus/Mitarbeiter/Mitarbeiter-K359.htm

[24] MAS-ICNA 2012 : “Toward A Renaissance: Believe, Act & Engage”

http://www.masicna.org/conv2012/

Muslim American Society (MAS) sowie Islamic Circle of North America (ICNA), Chicago 2012, Redner: Tariq Ramadan, Zaid Shakir, Yusuf Estes …

http://www.masicna.org/conv2012/Speakers.aspx

We believe in the ability of Islam, as the final Divine Guidance, in catalyzing “Renaissance” whenever Islam is adopted whole heartedly as part of our belief that Islam brings benefit to society far and wide. … Islam is a religion beneficial for every time and place. Through this year’s theme for the 11th Annual MAS-ICNA Convention in Chicago, we are trying to draw a road map for working toward a Renaissance, Revival, and Awakening which the Muslim community in the United States and across the world is looking for. This is in service of the well being of the whole of humanity through the guidance of Islam.

Our movement and efforts for reaching “Renaissance” should be Islamic by nature, meaning that our efforts should be built on the correct and unshakeable belief in Allah and in His Divine Guidance. This is the same foundation that brought the first Muslim Ummah out of a divided, scattered, and illiterate society in Arabia and into a glorious and unparalleled one. We have to understand the perspective of the Islamic civilizations which was based on the spirit of the revelation. The foremost amongst its principles is the all-encompassing unity of God which also implies the unity of the created world. …

Islam inherently ties the “belief” to “action” and this is why you will rarely find the segment mentioned in the Qur’an “Those who believed” without “and did good”. Participating in a constructive “action” is an obligation that was confirmed several times in the Qur’an.

The keyword “Engage” is critical for paving the way in achieving the new Renaissance we seek.

http://www.masicna.com/conv2012/2012Theme.aspx

Die MAS will Allahzentrik oder Allahbewusstsein („God-Consciousness“) sowie „Freiheit und Gerechtigkeit“ (hurriyya wa ‚adala, vgl. den Namen der Partei der ägyptischen Muslimbrüder)

Muslim American Society, Mission Statement

To Move People to Strive for God-Consciousness, Liberty and Justice, and to Convey Islam with Utmost Clarity.

http://web.maschicago.org/home2/

https://www.facebook.com/maschicago/info

https://www.facebook.com/maschicago

ICNA Convention – The concept of Islam and the muslim in the west

http://www.youtube.com/watch?v=NrMPsqBZKbE

MAS-ICNA 2012: The New „We“ Redefined

http://www.youtube.com/watch?v=jXDXghymen0

MAS-ICNA 2012: Moving Islam Forward in the 21st Century: Content and Discourse

http://www.youtube.com/watch?v=TP9Wcdg27uU

Mina Ahadis Rede zum Internationalen Frauentag 2013

März 13, 2013

Am 8. März 1979 war ich in Täbris und habe mit sieben anderen Studentinnen meiner Uni zum Widerstand aufgerufen und auf der großen Demonstration meine erste öffentliche Rede gehalten: Das Islamische Regime ist reaktionär und wir werden dieses Regime nicht akzeptieren. Die Demonstrationen am 8. März 1979 waren in verschiedenen großen Städten im ganzen Iran organisiert worden und auch in der Hauptstadt Teheran. Tausende Frauen waren auf der Straße und protestierten gegen Chomeinis Aufruf: Entweder Kopftuch, oder wir schlagen euch. Wir haben laut gesagt: Frauenrechte sind universal und keine westlichen oder östlichen Rechte! Wir werden nicht ins Mittelalter gehen! Die Scharia ist frauenfeindlich.

Der 8. März 1979 ist ein wichtiges Ereignis in unserem Kampf gegen die Islamisten und für ein freies Leben.

Das war der erste Widerstand von iranischen Frauen gegen den politischen Islam und gegen eine Bewegung, die heute seit mehr als 30 Jahren im Iran an der Macht ist und weltweit und besonders im Nahen Osten Millionen Frauen das Leben sehr schwer gemacht hat.

Ich möchte hier über 34 Jahre Kampf gegen die Scharia reden.

Chomeini und die Islamisten im Iran wurden mit Hilfe der westlichen Regierungen und gerade auch durch die USA an die Macht gebracht. Sie sollten eine Revolution niederschlagen und mit Hilfe von Religion und Islam geheiligten Mord und Brutalität anfangen – und genau das haben sie dann auch gemacht.

Sehr charakteristisch war die Strategie der Islamisten im Iran:

Zuerst greifen wir die Frauen an, das schwache Geschlecht und den Teil der Gesellschaft, der von den Menschen nicht verteidigt wird. Ohne Verzögerung begann der Kopftuchzwang: Entweder Kopftuch, oder wir schlagen euch! – das war das Manifest der Islamisten im Iran, ihr Angriff gegen die Frauen und gegen die Revolution.

Ein großer Kampf zwischen den Frauen und dem radikalislamischen Regime hat am 8. März 1979 begonnen – und dieser Kampf geht bis heute weiter.

Ich möchte hier auch über die Steinigung reden.

Denn das ist auch sehr wichtig und ein Teil des frauenfeindlichen politischen Islam. Aus meiner Sicht ist Steinigung Folgendes: Wenn die Frauen nicht gehorsam und still sind, wenn sie nicht akzeptieren, was die Islamisten verlangen, dann werden sie in aller Öffentlichkeit lebendig eingegraben und einige Männer werfen so viele Steine, bis die Frau tot ist.

Heute kann jeder dieses Phänomen und diesen Charakter der Islamischen Bewegung genau erklären und verstehen.

Millionen Frauen im Iran haben alles verloren. Die Scharia wurde zum Gesetz im Iran, und das Regime und seine Machthaber haben offen gesagt: Frauen sind halbe Menschen. Und die Frauen haben alle ihre Rechte verloren.

Wie hat Welt reagiert? Die westlichen Regierungen und gerade auch die USA, sie alle haben über Kopftuchzwang, Massenmorde oder Steinigungen geschwiegen. Die Massenmedien haben das folgende Bild vom Iran verbreitet: Der Iran ist ein islamisches Land und die Menschen haben dieses Regime gewählt und alles ist in Ordnung. Die Frauen dort im Iran sind muslimisch und haben eine andere Kultur, also kann man sich von hier aus die Steinigungen ungerührt ansehen und unbeteiligt weiterleben.

Auch die Intellektuellen in Europa und Amerika haben nichts gesagt, sogar die Frauenrechtsorganisationen und prominenten Feministinnen haben geschwiegen.

Ich musste erleben, dass die ganze Welt den islamischen Faschismus mit sehr viel Höflichkeit und Toleranz akzeptiert hat. Ich musste eine Welt sehen, die die Scharia einfach so hingenommen hat und uns Frauen sogar gesagt hat: Islam und Scharia sind nicht so schlimm, wie immer behauptet wird.

Ich habe eine Welt erlebt, in der einige sogenannte Islamwissenschaftler mit diesem Elend ein sehr erfolgreiches Geschäft gemacht haben und habe Instute wie das Hamburger Orient-Institut mit Ayatollah Steinbach erlebt, die den ursprünglichen Islam verteidigt und so dem jetzigen politischen Islam den Rücken gestärkt haben.

Wir haben gekämpft, es gab keine andere Möglichkeit. Wir Frauen mussten anfangen, für eigentlich selbstverständliche Sachen zu kämpfen wie Spazierengehen, Lachen und Atmen, Freunde haben und seine Liebe offen zeigen, für alles mussten wir kämpfen. Dieser Kampf geht heute im Iran weiter und überall auf der Welt. Ich stelle fest: Bereits jetzt, obwohl das Islamische Regime noch herrscht, haben wir Frauen die Forderung der Mullahs nach dem Kopftuch zurückgewiesen. Die Frage oder große Wunde namens Steinigung haben wir für uns geklärt und dieses Regime moralisch besiegt, denn Millionen von Frauen auf der Welt leben schon lange ganz anders und haben etwas gelernt: Religion per se ist frauenfeindlich und besonders der Islam und dieser politische Islam ist frauenfeindlich und muss aus dem Leben aller Menschen verschwinden.

In den Staaten des Westens habe ich erlebt, wie Multikulturalisten und Postmodernisten die Steinigung als meine und unsere Kultur verkaufen und die Intelektuellen angestrengt versuchen, nicht hinzusehen und gar nichts sagen. Aber ich habe auch gesehen, dass ganz normale Menschen ein großes Herz haben und etwas für Frauen tun wollen.

30 Jahre lang haben wir in dieser grausamen und nebligen Welt gekämpft und 2009 habe ich gesehen, wie eine Massenbewegung von iranischen Jugendlichen die Welt erschüttert hat. Diese Protestbewegung konnte mit Hilfe von Technik wie Internet und Facebook selbst von sich berichten. Und als dann Millionen von Menschen auf der Welt Neda Agha Soltan und ihr Sterben live erlebt haben, als Millionen Menschen gesehen haben, dass die Menschen im Iran gegen Barbarei und islamischen Faschismus aufstehen, war das ein großer Schlag auch gegen die Multikulturalisten und Relativisten.

2011 bis 2013 hat die Welt eine große Wende erlebt. 99 Prozent gegen 1 Prozent, die Macht der Straße hat sich gezeigt.

2013 hat die Frauenbewegung weltweit einen großen Schritt vorwärts gemacht. Am 14. Februar waren Millionen Frauen auf der Straße und haben zusammen gesungen und getanzt und gesagt: Es reicht! Die Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben!

In den vergangenen drei Jahren sind wir als weltweite Frauenbewegung im Kampf gegen Gewalt sehr weit vorangekommen. Aus meiner Sicht war die FEMEN-Bewegung in diesen Jahren besonders wichtig. Eine Bewegung, die den alten und traditionellen Feminismus hinter sich gelassen hat, eine Bewegung, die den Multikulturalismus hinter sich gelassen hat, eine Bewegung ohne Tabus und gegen Religion, gegen Islamischen Faschismus und auch gegen Prostution und Frauenhandel sowie gegen Papst, Nationalismus und Rassismus in Deutschland.

Heute stehen sich zwei Lager gegenüber: Auf der einen Seite die Bewegungen, die gegen die humanistische Aufklärung und die allgemeinen Menschenrechte antreten, und auf der andere Seite unsere Bewegung gegen Islamischen Faschismus und gegen alle Denkverbote und Tabus. Wir haben uns gefunden: Die Frauenbewegung in den so genannten islamischen Ländern und die Frauenbewegung im anderen Teil dieser einen und unteilbaren Welt. Der 14. Februar 2013 war dieser wichtige Moment: Wir Frauen aus Ost und West kämpfen zusammen gegen Gewalt an Frauen, ohne Rücksicht auf traditionelle Tabus oder geographische Grenzen.

Heute können die Menschen ihre Meinungen und Forderungen selbst vortragen. Keine Medienmafia kann heute so viel Macht haben wie damals. Der Arabische Frühling hat angefangen und die Diktaturen wurden eine nach der anderen gestürzt und unsere Geschichte und unsere Erfahrungen aus dem Jahr 1979 wurden, wie mit einem Film, der schnell abläuft, wiederholt.

Ich kenne mehrere Intellektuelle in Deutschland, die gesagt haben: Von Anfang an habe ich gewusst, dass nach Mubarak die Islamisten kommen werden. Da stellt sich mir die Frage: Und??? Hätten die Menschen Mubarak denn nicht stürzen sollen?

Heute sind die Islamisten ein weiteres Mal an die Macht gekommen, in Ägypten und Tunesien, und wieder einmal mit Hilfe der USA und der anderen westlichen Regierungen. Wieder einmal sollen die Menschen dort irgendwie Ruhe bewahren und das nicht so wichtig mit Massenmord oder sogar Steinigung, Hauptsache, die Situation ist ruhig und die Geschäfte laufen. Merkel und Obama können dieses Mal mit Mursi sitzen und reden, so, wie schon seit Jahren mit Mubarak und Chatami oder Ahmadinedschad gesprochen haben.

Die Islamisten in Ägypten versuchen, zuerst die Frauen anzugreifen. Brutalität und Vergewaltigung sind die Folge oder, wie in Tunesien, Morde an Andersdenkenden und Terror.

Doch Tausende von Frauen und auch Männer sind auf die Straße gegangen und haben gegen Islamisten gekämpft, und das ist ein sehr, sehr wichtiger Kampf für die allgemeinen Menschenrechte. Gegen Islamisten überall und gegen die Scharia, und für die Frauenrechte.

Aus meiner Sicht stehen an der Frontlinie im Kampf für die Frauenrechte in den sogenannten islamischen Ländern – die Frauen in Ägypten und Tunesien.

Das ist ein Kampf gegen Einmischung der Religion in unser Alltagsleben, für Gerechtigkeit und gegen Scharia. Das ist auch ein Kampf gegen die Weltanschauung des Multikulturalismus und Postmodernismus.

Ich möchte hier kurz erklären: Wenn in Ägypten Aliaa Magda Elmahdi nackte Fotos von sich veröffentlicht hat, dann ist das eine Revolution in den arabischen Ländern, und diese Form von Widerstand hat einen sehr wichtigen Effekt. Im Iran haben mehrere Frauen diese Form von Widerstand nachgemacht und ohne Tabus haben dort die Jugendlichen das akzeptiert. Besonders in sogenannten islamischen Ländern ist das Revolution.

Der 8. März 2013 ist sehr wichtig, weil dieser Kampf in Ägypten und Tunesien und auch für Iran oder Afghanistan noch nicht entschieden ist. Deswegen schlage ich vor, dass wir an diesem Tag eine Koalition gegen Scharia bilden – eine weltweite Koalition! Wenn seit 30 Jahren Frauen und überhaupt alle Menschen in islamisch geprägten Ländern gegen Islamisten gekämpft haben und die Welt im Allgemeinen nicht viel gesagt und getan hat, dann sollten wir heute am Internationalen Weltfrauentag ein Zeichen setzen.

Wir sind alle gegen Sharia Law, wir verlangen, dass Scharia als Gesetz weltweit verboten wird und wir verlangen säkulare Staaten und Prinzipien. Religion hat im Leben der Frauen nichts zu suchen.

Mina Ahadi

Scharia und allgemeine Menschenrechte

März 4, 2013

أحكام‎

aḥkām

reference to the Islamic commandments

Das Bewerten nach den Befehlen Allahs

Lebensregeln für das Diesseits und Jenseits: Die erstarkenden Islamverbände und der ausdünnende säkulare Rechtsstaat

Ein Vortrag von Edward von Roy, gehalten in Köln am 02.03.2013

I n h a l t

A Allahs geklärte Personalfrage: die drei Hauptpersonen

A1 Kursgeber im Sinne von OIC und Muslimbruderschaft: Nadeem Elyas. Islamische Charta, ZMD am 03.02.2002

A2 Europäische islamische Öffentlichkeitsarbeit und Außenpolitik: Tariq Ramadan

A3 Vom deutschen Diplomaten zum Theoretiker des Kalifats: Murad Wilfried Hofmann

B Mystik innerhalb der gottgegebenen Grenzen: Die Schariafront des Sufismus

B1 Ob Tasawwuf halal oder haram ist, definierte Imam al-Ghazali († 1111)

B2 Das ewige Osmanenreich und die Nurdschuluklar: Fethullah Gülen (USA)

C Die Verflechtung des deutschen Verbandislam mit den Teilströmungen der globalen islamischen Bewegung

C1 Globale Schia: Zwölferschiiten seit Ayatollah Chomeini. IZ Hamburg.

C2 Die internationale, ethnisch türkische Millî-Görüş-Bewegung (in D als IGMG) und ihr Bezug zum „Salafismus“

D Ein Deutschland, ein Koran, eine Scharia. Zu den vier Hauptakteuren des Koordinierungsrats (KRM). DITIB, Islamrat, VIKZ, Zentralrat (ZMD)

D1 Marschbefehl aus Ankara: Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)

D2 Seit dem dritten März 1924: Der Schmerz über das untergegangene Kalifat

D3 Der Hebel, mit dem die Muslimbruderschaft ansetzt: Zentralrat der Muslime in Deutschland (Zentralrat, ZMD)

Die Schariaimplementierung, die Schariatisierung Europas betreffend stoßen wir seit einem halben Jahrhundert stets auf ganz wenige prominente Familiennamen, eigentlich sind es nur sechs: al-Banna, Ramadan (Said als Vater von Tariq und Hani, Genf), Himmat (Tessin, Schweiz; Ali Ghaleb Himmat war als Vorsitzender der IGD Amtsvorgänger von Ibrahim El-Zayat),[1], Algan, El-Zayat sowie Erbakan, deren Träger in jeweiligen europäisch-nationalen oder gesamteuropäischen Islamischen Organisationen hoch angesehene Einzelpersonen hervorgebrachte haben. Regelmäßig sind Tochter und Ehefrau in einer weiblichen Unterorganisation an prominenter Stelle aktiv. Die genannten Clans oder beinahe schon Dynastien arbeiten islampolitisch sprich islamisch aufs engste zusammen, und zwar eigentlich ausschließlich über die Organisationen Muslimbruderschaft (MB – Muslim Brotherhood, al-Iḫwān al-Muslimūn) und deren enges Umfeld (FIOE, IESH, ECFR, IGD, ZMD) sowie über die ursprünglich türkische, aber längst international tätige Millî-Görüş-Bewegung. Deren türkische, unter Getreuen hoch verehrte Gründergestalt war der im Jahre 2011 verstorbene Necmettin Erbakan, mehrfacher stellvertretender Ministerpräsident sowie von Juni 1996 bis Juni 1997 Ministerpräsident der Türkei.

Die Familien Erbakan und El-Zayat sind durch mehrere Heiraten miteinander verbunden, was, wie wir annehmen dürfen, auch Millî Görüş und Muslimbruderschaft als Ganzes näher zusammenrücken lässt – und wirklich, Muslimbrudersohn Tariq Ramadan wird bei IGMG genau studiert und offensichtlich hoch geschätzt,[2] der dem Cheftheologen der MB, al-Qaradawi nahestehende ECFR-Scheich Mustafa Cerić wird ebenfalls von der Millî Görüş eingeladen (nach Bonn im November 2007).

Said Ramadan war der Schwiegersohn des MB-Gründers, Hassan al-Banna. Von Genf aus plante der Mitgründer (1962) der durch Saudi-Arabien finanzierten Rabita oder Islamischen Weltliga (ar-Rābiṭat al-ʿĀlam al-Islāmī, The Muslim World League, MWL) eine Kette von so genannten Islamischen Zentren oder „IZ“ und begann diese visionäre Arbeit um 1960, zu einem Zeitpunkt, als man in Westeuropa selbst in etlichen Großstädten Muslime noch buchstäblich an einer Hand abzählen konnte. Tariq Ramadans Vater hatte Ägypten aufgrund der staatlichen Verfolgung aller Muslimbrüder verlassen müssen und als eine Art spiritueller Siedler oder Scharia-Pionier den ehrgeizigen Plan entwickelt, allen europäischen Muslimen authentisches islamisches Wissen anzubieten und den vom Heidentum der Dschahiliyya verfinsterten Kontinent von eigens dazu anzulegenden Islamischen Zentren oder „IZ“ aus mit der einzig sittlich zu nennenden Zivilisation auszurüsten. Für Deutschland begann diese Aufbauarbeit vor allem vom IZ München aus (IZM, Eröffnung 1973, ägyptischer Zweig der MB; heute Sitz der IGD oder Islamischen Gemeinschaft in Deutschland, wir können die IGD wohl pauschal den deutschen Zweig der Muslimbrüder nennen) sowie vom IZ Aachen (syrischer Zweig der MB).

Die Hauptakteure dieser IZ bilden heute jene Eliten, die den Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) steuern: mehrere ZMD-Mitgliedsverbände wie Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD), Islamisches Zentrum Aachen (IZA), Islamisches Zentrum München (IZM), Haus des Islam (HDI) und, als asoziiertes Mitglied, der Rat der Imame und Gelehrten (Deutschland) (RIG bzw. RIGD) sind reine Muslim Brotherhood und steuern den ZMD im Sinne der global vernetzten Ikhwan („Bruderschaft“ ).

Gegründet wurde die Muslimbruderschaft 1928 durch Hasan al-Banna in Ägypten. In ihrem Ursprungsland waren die Muslimbrüder lange Zeit verboten oder wurden sogar brutal unterdrückt; MB-Theoretiker Sayyid Qutb („Milestones“) wurde 1966 hingerichtet. In unserer Zeit aber, im Rahmen der gegenwärtigen Umwälzungen seit dem Arabischen Frühling, kommen die auch in Nordafrika unüberschaubar viele (radikalislamische) Vereine und Wohlfahrtsverbände betreibenden Muslimbrüder etwa in Tunesien und Ägypten über eigene Parteien an die Regierungsmacht. Selbst Marokko hat so eine der Muslimbruderschaft zuzurechnende Partei, den PJD, Le Parti de la justice et du développement; das tunesische Pendant trägt genau denselben Namen (das libysche fast denselben: Le Parti de la justice et de la construction (PJC). Vielleicht ist es gar kein Zufall, dass ein türkisches Akronym sinngemäß das gleiche bedeutet wie das marokkanische PJD: The Justice and Development Party, Adalet ve Kalkınma Partisi – AKP).

Die vom IZ Genf (Centre Islamique de Genève) und von München aus gegründeten Islamischen Zentren als Europa- und Deutschlandzentralen der Muslimbruderschaft wurden in fünf Jahrzehnten durch ein Geflecht an Vereinen ergänzt, beispielsweise durch eine Art Vereinshaus in Lützelbach im Odenwald, das 1984 gegründete Haus des Islam um Scheich Siddiq das ist Wolfgang Borgfeldt[3] oder durch verschiedene Studenten- oder Jugendorganisationen wie FEMYSO[4] oder MJD. MJD bedeutet Muslimische Jugend in Deutschland, im MJD-Vorstand saß von 1997 bis 1999 Fereshta Ludin, Deutschlands berühmteste Kopftuchklägerin. Ludin arbeitete später an der Islamischen Grundschule (Boppstraße 4), die der IFB zuzurechnen ist (auch Boppstraße 4), dem veritablen Berliner Landesverband der Millî Görüş (vgl. Kreuzberger Mevlana-Moschee um Imam Yakup Taşçı)[5] mit dessen weiteren personellen Querverbindungen zur Muslimbruderschaft: im Vorstand des IFB-nahen Trägervereins Islam-Kolleg, der diese erste islamische Privatschule gründete, saß bis 1995 Emel Zeynelabidin, Tochter des IGMG-Mitgründers und Muslimbruders Dr. Yusuf Zeynel Abidin).[6]

Gesamteuropäische Netzwerke sind hinzugetreten, vom Fatwa-Rat ECFR über die Jugendorganisation FEMYSO bis zum Islamischen Studienzentrum Château-Chinon; Europas Muslimbrüder vernetzen sich als FIOE – Federation of Islamic Organisations in Europe, die FIOE ist ebenfalls mit einer Charta an die Öffentlichkeit getreten.[7]

Einen gewissen, die Idee der patriarchalischen Lineage verewigenden Kult um edle Familien hat es im Realislam immer gegeben, man denke an die in Südasien verehrten bzw. auch klerikal-schiitischen Eliten als die Nachkommen aus dem Hause Mohammeds (ahl al-bait),[8] was, allem Dogma von Brüderlichkeit zum Trotz, Hofschranzentum und Nepotismus stets begünstigt hat – und ebenso eine elitäre Heiratspolitik, denn auch diese öffentlich erregt debattierte und kontrollierte Reinheit der Abstammung ist sehr islamisch. Die Ur-Panik im Patriarchat ist die des Familienvaters, der ja nie ganz genau , ob das Kind sein eigenes ist – in der deutschen Sprache bewahren wir, vielleicht wenig reflektiert, den Begriff Zeugung, wobei uns nicht das Substantiv, sondern erst das Verb verrät, dass das Kind – angeblich – ein „Produkt“ des Mannes sei, denn „zeugen“ tut „er“, nicht „sie“ (da reden wir sozusagen von Entgegennahme: „Empfängnis“, doch auf die Chromosomen bezogen „zeugen“ Mann und Frau genau gleich stark (aber das wäre ja Wissenschaft).

Hidschab und Burka sind textile Keuschheitsgürtel, doch am besten bleibt die Frau im Islam ganz ins Haus gesperrt, damit kein Unbefugter Vater eines Kindes des patriarchal empfindenden und entsprechend handelnden Stammes ist.

Imam al-Ghazali nennt den naturgemäß richtigen Aufenthalt für die Ehefrau:[9]

Gegenwärtig ist es einer ehrbaren Frau erlaubt, mit Einwilligung ihres Mannes auszugehen, sicherer aber ist es, wenn sie zuhause bleibt. Auch soll sie nicht ohne wichtigen Grund ausgehen (Nowadays, it is permissible for a chaste woman to go out with the permission of her husband; however, remaining [at home] is safer).

In seinem Buch der Ehe kann sich der große Gelehrte dabei auf den Propheten Mohammed berufen:

Der Hochgebenedeite sagte ferner: “Die Frau steht dann Gott am nächsten, wenn sie im Innern ihres Hauses weilt (A woman is nearest to the face of God when she is in the inner sanctum of her house).”

Ihrem irdischen Herrn und Ehemann schuldet die muslimische Frau schließlich Gehorsam, solange dabei die himmlischen Schariagesetze nicht verletzt werden:

Alles, was hierüber zu sagen ist, ist in dem Satz enthalten, dass die Heirat eine Art Sklaverei ist und dass die Frau die Sklavin des Mannes ist. Deshalb hat sie ihm unbedingt und unter allen Umständen zu gehorchen, in dem was er von ihr und in bezug auf sie selbst verlangt, vorausgesetzt, dass es nichts Sündhaftes ist (The authoritative statement in this context is that marriage constitutes a form of enslavement; thus she is his slave, and she should obey the husband absolutely in everything he demands of her provided such demands do not constitute an act of disobedience).

Soweit Imam al-Ghazali, der als bedeutendster mittelalterlicher Islamgelehrte gilt und der bis heute für Sunniten auf der ganzen Welt eine anerkannte Autorität ist. Im Oktober 2011 wollte die schariaverharmlosende Universität Osnabrück zu ihrer Ghazali-Tagung dem festlich gestimmten und politisch einflussreichen Publikum diese Zitate des echten Ghazali nicht zumuten, obwohl die Universitätsleitung und das dem Islamischen Hochschulstandort schmeichelnde Lokalblatt (Neue Osnabrücker Zeitung) darauf aufmerksam gemacht worden waren.[10] Anders als der verkitschte Dialog-Islam schafft der echte Islam also gerade keine Augenhöhe; bemerkenswert die geradezu inflationäre Begriffsverwendung beim angestrengt betriebenen volkspädagogischen Islamerklären.

Vielmehr ist der durch seine irdischen Stellvertreter (Kalifen) verwaltete Dīn (persönlich und gesellschaftlich praktizierter Islam) radikal anti-egalitär, er „differenziert“ im Diesseits und im Jenseits folgenreich nach sichtbar bewiesenem Glaubensgehorsam und echten oder vermeintlichen sündigen Taten, dabei auch auf Erden (politisch) jedes Mal die absolute Scheidung von Gut und Böse, das dem Tag der Auferstehung (yaum al-qiyāma) folgende Richten des Schöpfers an allen Menschen vorwegnehmend, das Einteilen in paradiestauglich oder höllisch verworfen.

Dieses künftige, absolute Bewerten Allahs widerspiegele sich als auf Erden im Ḥukm, im Gesetz (linguistisch: Allah wird al-Ḥakīm genannt, der Allwissende oder Allweise, auch der absolute Gesetzeskenner und Gesetzgeber)[11] in hunderttausend kleinen und kleinsten Bewertungen, die ein Muslim jeder Alltagssituation und jedem Gegenstand entgegenzubringen hat, diese Rechtsvorschriften, Ahkam (aḥkām), sind vorzunehmen anhand der – letztlich über den Verbleib in Himmelsgarten oder Feuergrube entscheidenden! – Kategorien von halal und haram. Der Aḥkām kennt fünf Stufen:[12]

• absolut verpflichtend

• lobenswert, empfohlen

• beliebig, neutral

• unerwünscht, missbilligt

• absolut verboten

etwas genauer:

• wāǧib bzw. farḍ (verpflichtend)

• mandūb bzw. mustaḥabb (empfohlen, das Tun werde irdisch gelobt und wird göttlich belohnt oder jedenfalls berücksichtigt werden, andererseits wird das Unterlassen nicht bestraft im Diesseits und im Jenseits), beispielsweise die zusätzliche Reise nach Mekka als so genannte Kleine Pilgerfahrt (al-ʿumra im Ggs. zum verpflichtenden Haddsch, Ḥaǧǧ, letztere nur zu einer bestimmten Zeit des Jahres stattfinden kann)[13]

• mubāḥ (neutral), beispielsweise auch zwei, drei oder vier Ehefrauen, solange der Mann alle gleich behandelt

• makrūḥ (missbilligt, zwar wird die Tat wird nicht bestraft, aber ihre Unterlassung ist sozial erwünscht, erfreut Allah und ist daher im Jenseits von Vorteil), beispielsweise Tabakrauchen oder zuviel Wasser bei den rituellen Waschungen verwenden: der Muslim unterlasse beides besser

• ḥarām (islamrechtlich sprich islamisch illegal, verboten)

Eine Sorte Mensch ist ohnehin eine Stufe herabzudrücken und zwar bereits muslimintern: die emotional und juristisch unbedingt herabzusetzende Spezies der Frauen, deren Aussage vor Gericht die Hälfte wert ist, die nach dem Koran nur halb so viel erben darf wie ein Mann, deren Körper mit einem Schleier zu bedecken ist und die das Haus des Mannes, jedenfalls ohne triftigen Grund, nicht ohne seine Erlaubnis verlassen darf.

Wie angerissen besteht gerade über den deutschen Sprachraum eine heiratspolitische Verflechtung zwischen der personell im Wesentlichen thnisch türkisch gebliebenen, allerdings in vielen Staaten (zu nennen sind die Niederlande)[14] tätigen Millî Görüş und der genuin arabischsprachigen, längst buchstäblich global und dabei nicht zuletzt in den USA aktiven Muslimbruderschaft – zwischen den Familien El-Zayat und Erbakan.

Der 1968 in Marburg geborene Ibrahim El-Zayat (Ibrahim Farouk El-Zayat), der bekanntlich abzustreiten pflegt, der Muslimbruderschaft anzugehören, bei der er vermutlich trotzdem ein höchstrangiges Mitglied ist, ist verheiratet mit Sabiha El-Zayat-Erbakan, das Paar hat drei Töchter. Sabiha ist Mehmet Sabri Erbakans Schwester. Mehmets Onkel war Necmettin Erbakan, der große Führer der radikal islamischen Millî-Görüş-Bewegung. Mehmet Sabri Erbakans Mutter, Amina Erbakan, eine zum Islam übergetretene deutsche Juristin, ist Erste Vorsitzende der DIF – Deutschsprachige Islamische Frauengesellschaft; seine Schwester Sabiha (El-Zayat-Erbakan) leitet das ZIF – Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderung (Vorstandsmitglied im ZIF ist Rabeya Müller, Referentin auf Evangelischen Kirchentagen und, wie Lamya Kaddor, Mitherausgeberin des Schulbuchs für den Islamischen Religionsunterricht: Saphir 5/6; Lamya Kaddor: „Die Aufklärung ist für den Islam nicht übertragbar“).[15]

Kein DITIB-Frauenkreis oder VIKZ-Imam sagt, DIF oder ZIF oder Millî-Görüş oder Muslimbruderschaft hätten den Islam falsch verstanden. Man duldet, respektiert und unterstützt sich.

Der 2013 nahezu abgeschlossene Marsch der Parteigänger von Millî Görüş und zusätzlich von Prediger Fethullah Gülen durch die Institutionen der Türkei tut sicherlich ein Übriges dazu, dass sich selbst DITIB oder VIKZ von IGMG oder IGD nicht distanziert – und die IGD, die Islamische Gemeinschaft in Deutschland, darf uns als der deutsche Zweig der Muslim Brotherhood gelten.

Wenn wir IGD oder die offensichtliche Kooperation zwischen IGD (ZMD / Tariq Ramadan / Mustafa Cerić) und IGMG jetzt Islamismus nennen würden, müssten wir konsequenterweise nicht von den im Aufbau befindlichen universitären „Islamischen Studien“, sondern von „islamistischen Studien“ reden und dürften nicht von „Einführung des Islamischen Religionsunterrichts“ sprechen, sondern von „Einführung des islamistischen Religionsunterrichts“ – das tun wir allerdings gar nicht und das sollten wir auch nicht. IGD und IGMG sind Islam, organisierbare Religion – und ein Islam ohne Scharia und Fiqh ist, man mag das bedauern, zurzeit weltweit nicht organisierbar.

El-Zayat wurde am 19. März 2004 auf der dem Cheftheologen der Muslimbrüder, Scheich Yusuf al-Qaradawi zuzurechnenden Webseite „www.islam-online.net“ als Vertreter der (radikal-islamischen) ägyptischen Muslimbrüder in Deutschland bezeichnet.

Im Februar 2002 wurde Ibrahim El-Zayat Präsident der IGD, der deutschen Muslimbrüder also, 2006 bestätigte man ihn für weitere vier Jahre im Amt. Stets hat El-Zayat eine Mitgliedschaft in der Muslimbruderschaft bestritten, andererseits nannte er sie „die wichtigste islamische Reformbewegung im 20. Jahrhundert“, die „für die Befreiung der Frau, für die Lösung sozialer Probleme“ aktiv sei sowie „eine an Raum und Zeit angepasste Interpretation des Korans“ einfordere – das alles seien Ziele, die er unterstütze. Als Generalbevollmächtigter der Europäischen Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft (EMUG) verwaltet El-Zayat die ungefähr 300 deutschen Millî-Görüş-Moscheen. Auch in den Niederlanden ist die Görüş stark, und ein Deutscher ist dort Sekretär der Stiftung für Moscheebau (Nederlandse Moskeeenbouw – en Ondersteunings Gemeenschap), die den Grundbesitz der niederländischen Milli Görüs verwaltet – Ibrahim El-Zayat. Eine gewisse, hierarchisch eher sehr hohe Schicht der Ikhwan pflegt offensichtlich abzustreiten, Muslimbruder zu sein (der Höchste Führer ist stets namentlich bekannt) – bedarfsweise mit Anzeigen gegen Spitzenpolitiker. Fast kann man sagen, Allah führe Klage vor Gericht oder zwinge die Presse zu Gegendarstellungen:

Im April 2005 verklagte El-Zayat die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Kristina Schröder damals Dr. Kristina Köhler, heute Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, da sie ihn im Kontext einer Vortragseinladung als „Funktionär der Muslimbruderschaft“ bezeichnete. Die Klage wurde vom Landgericht München I und im Dezember 2005 vom Oberlandesgericht München zurückgewiesen, weil diese Formulierung als Meinungsäußerung zulässig sei.

Im Februar 2007 wussten ARD sowie DIE WELT, dass der in Kairo lebende damalige Oberste Führer der radikalislamischen Muslimbruderschaft, Mohammed Mahdi Akef, im Interview niemand anderen als Ibrahim El-Zayat als „Chef der Muslimbrüder in Deutschland“ bezeichnete. Auch die Homepage der Muslimbrüder führte ihn als Mitglied. Ibrahim El-Zayat ließ beiden Meldungen seine Gegendarstellungen folgen. Ein ägyptisches Militärgericht klagte ihn im März 2007 zusammen mit 39 Funktionären der Muslimbruderschaft aufgrund von „Nutzung terroristischer Methoden zur Durchsetzung ihrer Ziele“ an.

A Allahs geklärte Personalfrage: die drei Hauptpersonen

A1 Kursgeber im Sinne von OIC und Muslimbruderschaft: Nadeem Elyas. Die Islamische Charta, ZMD am 03.02.2002

Die am 03.02.2002 verabschiedete Islamische Charta: Grundsatzerklärung des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) zur Beziehung der Muslime zum Staat und zur Gesellschaft[16] stammt aus der Feder von Nadeem Elyas, der zeitweilig als Generalsekretär der Union Muslimischer Studenten-Organisationen in Europa (UMSO) sowie als Sprecher des Islamischen Zentrums Aachen (IZA) tätig war und der vor allem, bis 2006, als Amtsvorgänger von Ayyub Axel Köhler bedeutsam ist, des Vorsitzenden des Zentralrats. Köhlers Nachfolger ist, seit 2010 und bis heute, Aiman Mazyek.

Der wörtlich verstandene Koran wird die universellen Menschenrechte beseitigen und durch ein totalitäres, „die Seele (vielleicht) rettendes“ Gesellschaftssystem ersetzen. Die Islamische Charta hat den Koran nicht falsch verstanden, sondern verwendet Allahs Wort zur Transformation der Gesellschaft. Über Rechtsverdopplung bzw. Sonderrecht (Rechtsspaltung) und Abschottung (Separatismus) ist die Gottesherrschaft aufzubauen.

Wagen wir sarkastische Zwischenrufe, der Präsident gönnt sich ein Vorwort:

Der Islam ist keine neue Erscheinung in Deutschland,

Wer gegen den Islam ist, hat kein Geschichtsbewusstsein.

vor allem ist er keine vorübergehende Erscheinung.

Ihr Deutschen werdet uns Muslimbrüder nicht mehr los.

Mehr als 3,2 Millionen Muslime leben in Deutschland; …

… und diese „Muslime“ brauchen eine politische Führung und das sind wir. Man könnte nämlich darüber hinweglesen, was der Staat mit dieser Charta aber schließlich zur Kenntnis nehmen soll, dass es zwei Sorten Mensch gibt, die Nichtmuslimbürger und die Muslimbürger. Letztere unterliegen angeblich der ewigen Schariapflicht – das wird so noch nicht offen gesagt, aber darauf laufen, leider und demokratiegefährdend, universitäre Imamausbildung und Deutsche Islamkonferenz hinaus.

Ohne ihre kulturellen Wurzeln würden sich die Islambürger an den Rand gedrängt (marginalisated) und entfremdet (alienated) fühlen, so klingt es an und soll bei den jetzt als „Nichtmuslime“ definierten Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung Schuldgefühle erwecken (in Teilen von Berlin-Neukölln oder Duisburg-Marxloh haben sich die Mehrheitsverhältnisse ebenso längst umgekehrt wie in Teilen von Marseille, London, Brüssel oder Malmö). Das aber ist aus menschenrechtsuniversalistischer Sicht schlichter Unsinn, denn nach der AEMR gibt es gar keine Menschensorten, sondern nur Menschen (und insofern auch keine kippenden Mehrheiten, selbstsicher eingefordert von der Schariabewegung und mit erregter Panik beschworen bei den Freunden des legendären „westlichen Kulturkreises“ bzw. des Abendlands).

Doch auch für angeblich politisch links stehende Kulturrelativisten ist das einheitliche Recht für alle anscheinend ein Auslaufmodell oder sogar schon von gestern. Der vor fünf Jahren (2008) vom Schweizer Professor Christian Giordano geforderte, die Scharia integrierende Rechtspluralismus („Die kulturelle Distanz ist zu groß. Und so sehr sich diese Migranten auch assimilieren, es bleibt immer eine Differenz bestehen. Auch zu unserem Rechtssystem“) verlange von der „Mehrheitsgesellschaft“ oder „Gesamtgesellschaft“ die Anerkennung des himmlischen Gesetzes (Scharia) – Europa brauche endlich die Rechtsspaltung. Farhad Afshar, der Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (KIOS) stimmte dem Anthropologen zu: „Die staatliche Ordnung bricht also nicht zusammen, wenn unterschiedliche Rechtssysteme parallel bestehen.“ Darum geht es jetzt, in Nordamerika, Australien oder Europa und überall auf der Welt: um die Legalisierung korankompatibler Paragraphen – und wer an Gleichheitsfeminismus interessiert ist wie Deutschlands Frauenrechtsverband Nummer Eins Terre des Femmes es sein sollte: jetzt geht um die Abwehr eines zwar die Seele vor dem Feuer der Hölle bewahrenden, aber im Diesseits die Frau zwangsläufig ungleich behandelnden und zwar (Heraufstufen wäre auch eine Diskriminierung) herabstufenden Rechtssystems.

Weiter mit der Charta des ZMD:

… viele von ihnen schon in der dritten und vierten Generation. Die meisten Muslime identifizieren sich mit der deutschen Gesellschaft und werden für immer in Deutschland bleiben.

Manche von uns leben aus religiösen Gründen abgeschottet, gegenkulturell.

Wenn die deutsche Mehrheit die Muslime nicht islamisch fühlen und leben lässt, nicht nach der Scharia leben lässt, werden sie sich nicht mit der Bundesrepublik „identifizieren“ können. Wer gegen die Scharia argumentiert, ist Schuld am Misslingen der Identifikation mit der BRD – am Scheitern der Integration.

Nicht nur für die 500.000 Muslime, die einen deutschen Pass tragen, ist Deutschland Heimat geworden.

Beheimatung als das der Scharia unterworfene Territorium. Ohne Schariapraxis keine muslimische deutsche Heimatliebe.

Zunächst gelte Allahs Gesetz in unseren Familien und Straßenzügen, dann kommen die Hochschulstandorte für Theologie und die Staatsverträge und später wird inschallah der Islam Staat.

Alle Muslime fühlen sich nicht als Gäste in einem “Gastland”, sondern als Bürgerinnen und Bürger Deutschlands.

Nicht den universellen Menschenrechten verpflichtet „fühlen“ (ZMD) sie sich, die Muslimbürger – und zwar alle –, sondern als Allahs ergebener Besitz einer etwas ungastlichen und leider ungläubigen Obrigkeit.

Was der deutsche Muslim fühlen darf, definiert der ZMD. Wer anders fühlt, ist kein richtiger Muslim.

Sich in erster Linie als Staatsbürger oder jedenfalls Bürger zu fühlen, darf die Bundesrepublik den zur Einhaltung der Scharia Bestimmten nicht abverlangen. Erst Scharia, dann Grundgesetz – das zu spüren und im Alltag zu leben muss dem Kind eines muslimischen Vaters möglich sein, so verstehen wir das Grundgesetz.

Als große Minderheit in diesem Land haben die Muslime die Pflicht, sich in diese Gesellschaft zu integrieren, sich zu öffnen und über ihre Glaubensbekenntnisse und -praxis mit der Gesellschaft in Dialog zu treten.

Muslime sind berechtigt, die Scharia ungehindert zu bewerben. Die zeitlosen und kohärenten (ewigen und unteilbaren) grundrechtswidrigen Verhaltensvorgaben (ZMD: „Glaubenspraxis“) der Scharia stehen dabei nicht zur Diskussion.[17] Der Islam braucht sich nicht zu verändern, Deutschland muss sich verändern. Statt AEMR, bittesehr, ganz viel Dialog.

Wir sollten rasch Islamische Schiedsstellen und, etwas später, Scharia-Gerichte aufbauen; alle Lebensfragen stellen unsere Muftis oder Gelehrten seit Längerem als Fatwa ins Netz.

Die Mehrheitsgesellschaft hat Anrecht darauf zu erfahren, wie die Muslime zu den Fundamenten dieses Rechtsstaates, zu seinem Grundgesetz, zu Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten stehen.

Der Nichtmuslim hat einen Anspruch darauf, zu erfahren, dass die Kluft zwischen Menschenrechten gemäß OIC (1990) und Menschenrechten nach der AEMR (1948) nur per Rechtsspaltung und „Dialog“ überbrückt werden kann. Mit seiner Forderung „opening the way for the Muslim law“ hat euch der muslimbrudernahe Scheich und bosnische Großmufti, Mustafa Cerić, schließlich schon ermuntert, dass ihr Allahs Befehl in euren Begriff von „Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten“ (ZMD) integrieren dürft.

Die Muslime dürfen den Kontakt zu ihren kulturellen und spirituellen Wurzeln nicht verlieren und zu diesem Zwecke aus der ernst genommenen AEMR aussteigen. Und Deutschland ist berechtigt, dieses hiermit „zu erfahren“ (ZMD).

Obwohl die Muslime diese Themen des Öfteren behandelten, blieben sie der Mehrheitsgesellschaft eine umfassende, klar formulierte und verbindliche Antwort schuldig.

Was jetzt der Zentralrat ab sofort sagt, ist die Definition für das, was muslimisch ist und was nicht. In der BRD braucht ein anderer organisierter Islam als derjenige der Muslimbrüder bzw. des ZMD keinen Raum zu haben, mit Millî Görüş und Deobandi regeln wir den Rest vollendet klassisch-islamisch – ohne Öffentlichkeit, hinter den Kulissen, in einer Schura.

Die innermuslimische Machtergreifung.

Sarkastisch weiter. Ihr Ungläubigen hattet keine Ahnung von der Herrschaft Allahs:

Dieses Defizit wurde nicht zuletzt durch die Debatte nach dem 11. September deutlich.

Insofern war Nine Eleven ein nützliches Ereignis, damit der nichtislamische Teil der koranisch halbierten Welt endlich lernen kann, was gute Debattenkultur und was Islam ist.

Durch diese Islamische Charta, die der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) in seiner Vertreterversammlung am 3. Februar 2002 einstimmig verabschiedete, möchte er seine klare Position zu diesen Grundgedanken artikulieren und einen Beitrag zur Versachlichung der gesellschaftlich-politischen Debatte leisten.

Wer das Islamische Recht unmenschlich, beispielsweise als frauenfeindlich bezeichnet, verweigert seinen „Beitrag zur Versachlichung der gesellschaftlich-politischen Debatte“ und ist ein Gemeinschaftsschädling, der aufhetzt und desinformiert. Wir dressieren eure Politiker und Behördenvertreter dahingehend, dass sie bei jeder sichtbar werdenden Verfassungswidrigkeit des orthodoxen (frauenfeindlichen und revolutionären) Islam beschwören, dass zwischen Islam und Islamismus unbedingt differenziert werden muss.

Dr. Nadeem Elyas, Vorsitzender, Berlin, 20.02.2002

***

Hier endet das Vorwort und Nadeem Elyas ist weder zu Sayyid Qutb noch zu Yusuf al-Qaradawi auf Distanz gegangen. Es wird feierlich:

***

Islamische Charta

Keine Staatsgründung ohne Urkunde. Deutschland jedenfalls das muslimische Deutschland werde ein Abbild der einzig sittlich zu nennenden Lebensweise, des vom Himmel gewollten Musterstaates – Medina (622-855 n. Chr).

Grundsatzerklärung des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) zur Beziehung der Muslime zum Staat und zur Gesellschaft.

Für jede Muslima und jeden Muslim übernehmen wir vom muslimbrudernahen Zentralrat das politische Denken und Reden. Islam ist deine gottesfürchtige („freiwillige“) Einfügung in die Gemeinschaft der Gehorsamen und deine Dienerschaft (ʿubudïya vgl. ‚Abdallah) allein für den Schöpfer, deine Knechtschaft (servanthood, submission) Allah gegenüber. Wer uns widerspricht, gefährdet das friedliche Zusammenleben, denn:

1. Der Islam ist die Religion des Friedens

“Islam” bedeutet gleichzeitig Friede und Hingabe. Der Islam sieht sich als Religion, in welcher der Mensch seinen Frieden mit sich und der Welt durch freiwillige Hingabe an Gott findet. Im historischen Sinne ist der Islam neben Judentum und Christentum eine der drei im Nahen Osten entstandenen monotheistischen Weltreligionen und hat als Fortsetzung der göttlichen Offenbarungsreihe mit diesen viel gemein.

Deutschland ganz ohne Islam wäre reinste Dschahiliyya (Ǧāhilīya), Finsternis und Barbarei. Die islamische Transformation der BRD verwirklicht Allahs Heilsplan und blockiert den Teufel bei seinem verderblichen Tun.

Der Folgsame wird gerettet und der Widerspenstige spätestens im Jenseits brutal gestraft:

2. Wir glauben an den barmherzigen Gott

Die Muslime glauben an Gott, den sie wie arabische Christen “Allah” nennen. Er, der Gott Abrahams und aller Propheten, der Eine und Einzige, außerhalb von Zeit und Raum aus Sich Selbst existierende, über jede Definition erhabene, transzendente und immanente, gerechte und barmherzige Gott hat in Seiner Allmacht die Welt erschaffen und wird sie bis zum Jüngsten Tag, dem Tag des Gerichts, erhalten.

3. Der Koran ist die verbale Offenbarung Gottes

Das ist ab Sommer 2012 in Nordrhein-Westfalen versetzungsrelevanter schulischer Lehrstoff Schulstoff und an mehreren Universitäten Wissenschaft jedenfalls religionsbezogene Wissenschaft.

Die Muslime glauben, dass sich Gott über Propheten wiederholt geoffenbart hat, zuletzt im 7. Jahrhundert westlicher Zeitrechnung gegenüber Muhammad, dem “Siegel der Propheten”. Diese Offenbarung findet sich als unverfälschtes Wort Gottes im Koran (Qur´an), welcher von Muhammad erläutert wurde. Seine Aussagen und Verhaltensweisen sind in der so genannten Sunna überliefert. Beide zusammen bilden die Grundlage des islamischen Glaubens, des islamischen Rechts und der islamischen Lebensweise.

Herrschaftsbefugnis Allahs und menschliche Pflicht zur Knechtschaft, Ḥakimīya wa ʿUbudīya. Glauben heißt gehorchen. Wir haben das Recht, die ganze Scharia zu leben:

4. Wir glauben an die Propheten des Einen Gottes

Die Muslime verehren sämtliche Muhammad vorausgegangenen Propheten, darunter Moses und Jesus. Sie glauben, dass der Koran die ursprüngliche Wahrheit, den reinen Monotheismus nicht nur Abrahams, sondern aller Gesandten Gottes wiederhergestellt und bestätigt hat.

5. Der Mensch muss am Jüngsten Tag Rechenschaft ablegen

Die Muslime glauben, dass der Mensch, soweit er freien Willen besitzt, für sein Verhalten allein verantwortlich ist und dafür am Jüngsten Tag Rechenschaft ablegen muss.

Juden und Christen verfehlen die wahre Religion und missbrauchen jedenfalls missverstehen die Propheten bzw. die Propheten und den Jesus von Nazareth. Der Islam ist zur Führung über Juden und Christen berufen, jeder Muslim darf auf einen Juden oder Christen herabsehen.

Du hast die Freiheit, dich zum Schariagehorsam zu entscheiden. Wenn du dich gegen die in Koran und Hadith genannten Pflichten entscheidest oder gar den Islam verlässt, wirst du dafür am Tag der Auferstehung bestraft werden.

Wer die irdische Gleichberechtigung von Mann und Frau fordert, hat am Tag der Auferstehung nichts Gutes zu erwarten. Die Frau ohne Hidschab (Schleier; „Kopftuch“) muss im ewig im Feuer brennen, und selbst Imam al-Ghazali bestätigt, dass die Frau ohne Einwilligung ihres Ehemannes das Haus nicht verlassen darf, Band 12 der Wiederbelebung des Glaubens, Iḥyā ʿulūm ad-dīn, das Buch der Ehe, Kitāb ādābi n-nikāh, stellt fest: Der Hochgebenedeite sagte ferner: „Die Frau steht dann Gott am nächsten, wenn sie im Innern ihres Hauses weilt. A woman is nearest to the face of God when she is in the inner sanctum of her house.“

Im Islam ist der öffentliche Raum gleichbedeutend mit dem männlichen Raum, ungezügeltes Umherstreifen der Frau ist ein Angriff auf die Schöpfungsordnung. Wenn in diesen Monaten Frauen ohne männliche Begleitung auf dem Kairoer Tahrir-Platz angegriffen und missbraucht oder vergewaltigt werden, dann ist das eine Folge der Islamisierung Ägyptens nach der Maßgabe von Imam al-Ghazali – anders gesagt: nach Maßgabe der Scharia.

6. Der Muslim und die Muslima haben die gleiche Lebensaufgabe

Mann und Frau im Islam dienen dem Schöpfer – und die Frau dient dem Ehemann. Imam al-Ghazali im Buch der Ehe: Alles, was hierüber zu sagen ist, ist in dem Satz enthalten, dass die Heirat ein Art Sklaverei ist und dass die Frau die Sklavin des Mannes ist. Deshalb hat sie ihm unbedingt und unter allen Umständen zu gehorchen, in dem was er von ihr und in Bezug auf sie selbst verlangt, vorausgesetzt, dass es nichts Sündhaftes ist. The authoritative statement in this context is that marriage constitutes a form of enslavement; thus she is his slave, and she should obey the husband absolutely in everything he demands of her provided such demands do not constitute an act of disobedience.

Mann und Frau suchen die ewige Heimkehr zu Allah und sind, um das Höllenfeuer zu vermeiden, auf Erden eben gerade nicht gleichberechtigt, aber halten das vom Schöpfer gewollte Schariagesetz willig ein:

Der Muslim und die Muslima sehen es als ihre Lebensaufgabe, Gott zu erkennen, Ihm zu dienen und Seinen Geboten zu folgen. Dies dient auch der Erlangung von Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Wohlstand.

Vor allem dient das dazu, die Gottheit zufriedenzustellen, seeking the pleasure of Allah, um den eigenen Platz im Paradies nicht zu verspielen. Im Islam ist es gerecht, wenn die Schwester einen Teil erbt und ihr Bruder zwei Teile, wenn er und sie gleich viel erben würden, wäre das ungerecht. Der Ex-Muslim erbt gar nichts. Anders verteilter Besitz bzw. anders erworbener Wohlstand wäre religiös verboten (haram).

Nebenbei: Alles, was wir heute unter Islamische Finanzanlagen (Islamic Banking) verstehen, gründet sich auf Allahs in Koran und Sunna nachzulesendem Befehl zur Aufteilung von Kriegsbeute (anfāl), zum islamisch gerechten (frauendiskriminierenden) Vererben sowie zu der von den eine Art Sklavenstatus innehabenden Buchbesitzern (Juden und Christen) einzutreibenden Dschizya. Wer islamisch investiert oder auf andere Weise schariakonforme Finanzprodukte begünstigt oder duldet, subventioniert die Abkehr von einem säkularen (freien, rechtsstaatlichen) Wirtschaften sowie die Abkehr von den universellen Menschenrechten – und baut mit am globalen Kalifat.

Zurück zur Charta:

7. Die fünf Säulen des Islam

Hauptpflichten der Muslime sind die fünf Säulen des Islam: das Glaubensbekenntnis, das täglich fünfmalige Gebet, das Fasten im Monat Ramadan, die Pflichtabgabe (zakat) und die Pilgerfahrt nach Mekka.

Da fragt man sich, wenn es Hauptpflichten gibt: Wo bitte sind die Nebenpflichten? Zu den Nebenpflichten gehören die Durchsetzung des Kopftuchs im Arbeitsleben und Schulbetrieb, Nebenpflicht ist, wie wir jetzt sehen werden, der Auftrag zur totalen Hisba (ḥisba), das Islamisieren von Straßenzug und Wohnviertel:

8. Daher ist der Islam Glaube, Ethik, soziale Ordnung und Lebensweise zugleich

Den deutschen Muslimen sei ein nichtislamisches Sozialsystem und Verhalten nicht zuzumuten, legt uns die Charta hier nahe. Wer die Scharia ernst nimmt, hat sich spirituell („Glaube“) und moralisch („Ethik“) von den Nichtmuslimen abzugrenzen. Lediglich einem Allah nicht verpflichteten Gemeinwesen anzugehören, einer nichtislamischen Lebensform, gefährdet das Seelenheil und kann von einem Koranfreund nur durch die Zugehörigkeit zu einer muslimbrudernahen islamischen Vereinigung („soziale Ordnung“) kompensiert werden. Der wirklich gottesfürchtige Muslim hat sich in seinem alltäglichen Handeln („Lebensweise“), also eigentlich bereits in seiner Kleidung, von den sittlich minderwertigen Nichtmuslimen zu unterscheiden – das sagt Nadeem Elyas so nicht, und diesen Kulturrassismus der Dhimma oder Dhimmitude verschweigen 2013 auch ZMD und KRM, um den bekennenden Islamischen Religionsunterricht und die Staatsverträge mit den Bundesländern nicht zu gefährden. Aber das ist Fakt: die Tochter eines Muslim darf mit einem Nichtmuslim keinen Sex haben und heiraten darf sie einen nicht zum Islam Konvertierten sowieso nicht. Das Herabsehen auf die ekligen Unreinen darf uns an das indische Kastensystem erinnern – und eine Scharia ohne irdische Dhimma gibt es nie und einen organisierbaren Islam ohne Scharia noch nicht.

Der Islam ist weder eine weltverneinende noch eine rein diesseits-bezogene Lehre, sondern ein Mittelweg zwischen beidem. Als auf Gott ausgerichtet ist der Muslim und die Muslima zwar theozentrisch; doch gesucht wird das Beste beider Welten. Daher ist der Islam Glaube, Ethik, soziale Ordnung und Lebensweise zugleich. Wo auch immer, sind Muslime dazu aufgerufen, im täglichen Leben aktiv dem Gemeinwohl zu dienen und mit Glaubensbrüdern und -schwestern in aller Welt solidarisch zu sein.

Die gerade beschworene muslimische Solidarität geht, wie wir an Heiratsverbot und Erbrecht gesehen haben, auf Kosten der Nichtmuslime – und geht stets mit einer Herabstufung der Frau einher. Die männlichen Muslime sind sich also gemeinsam (solidarisch) darin einig, ihre Schwestern, Ehefrauen oder Töchter finanziell und rechtlich (in diesen Jahren zunächst über eine schariaverträgliche Mediation bzw. andere Form der Streitschlichtung, dispute resolution[18] sowie im islamisierten Familienrecht, später im Erbrecht usw.) schlechter zu stellen. Mit den ex-muslimischen oder über ihr Elternhaus sozialisierten Schariaverweigerern ist eher keine Solidargemeinschaft zu bilden, es sei denn, man hält den Vertrag von Medina für interreligiöse Solidarität – was gar kein Scherz ist, denn Medina muss erneuert werden. Die Abwehr des Teufels und die Rettung der Seele kann nur durch die wiederhergestellte prophetengemäße (medinensische) Staatlichkeit, durch die Aufrichtung der Herrschaft Allahs gelingen (Hakimiyyat Allah; letztlich: Kalifat).

Scharia, Din und Fiqh. Vertragmachen im Sinne der Islamexpansion.

Die von der menschlichen Vernunft nicht zu ergründende Scharia ist überall, auch die Verräter oder Polytheisten unterliegen ihr – und werden für ihre unrechte (ḥarām) Lebensweise bestraft werden. Um möglichst viele Menschen zu retten, will Allah die verwirklichte Schariatisierung des Alltagshandelns und des Territoriums, politisch heißt das: die Islamisierung; letztlich, weil der Schöpfer umfassend (global) denkt, weltweit. Korangemäß politreligiös wie, heute in den USA und Europa, trickreich rhetorisch geht es um die Durchsetzung beispielsweise des islamisch verstandenen Begriffs vom Gemeinwohl (maṣlaḥa), deren Vorfeldarbeit von schariarechtlicher Werbestrategie nach außen und ansteigendem Tugendappell nach innen als Wohlfahrtsförderung oder islamische Verbesserung (istiṣlāḥ) bekannt ist. Maslaha bzw. Istislah dienen der Abwehr der göttlichen Strafe im Diesseits und im Jenseits, der Heilssicherung. Etymologisch und theologisch gehören maṣlaḥa bzw. istiṣlāḥ zu ṣulḥ, Verträglichkeit, Versöhnlichkeit und Vertragsgestaltung, theologisch gemeint ist bei jedem islamischen Aussöhnen oder Vertragmachen allerdings die Heilssicherung nach Koran und Sunna, säkular gesprochen also ein weiterer Schritt in Richtung eines totalitären politischen Systems.

Man vergleiche hierbei das konzeptionelle Islamisierungsvehikel der Muslimbrüder (und ihres engsten Umfelds wie Tariq Ramadan und Mustafa Cerić), Nordamerika und Europa nicht mehr als Dar al-Harb (dāru l-ḥarb) anzusehen, sondern als Haus des Vertrags: Dār aṣ-Ṣulḥ (territory of peace, auch Dār al-ʿAhd, Haus des Vertrags; man erinnere sich an den zur Hudna-Logik, zum einstweiligen Waffenstillstand beim Ziel des baldmöglichen Weiterkämpfens gehörenden Vertrag von al-Hudaibiyya, bei Tariq Ramadan erwähnt in Western Muslims and the Future of Islam, auf Seite 63; der Vertrag von al-Hudaibiyya beinhaltete einen Nichtangriffspakt mit den Quraisch, weshalb Mohammed 628 die Juden von Chaibar ungestört angreifen konnte). Islam ist kein Gerede, sondern Tat; die von Allah geschaffene Scharia hat das Soziale deines Wirkungskreises und dein gesamtes Handeln auszufüllen und zu prägen. Die so entstandene islamgemäße Gesellschaft oder Schariagesellschaft, die sexualpolitisch, pädagogisch und ökonomisch verwirklichte „Islamische Normativität“ (Baber Johansen, aufgegriffen von Reinhard Schulze) ist der endlich realisierte dīn des Koran. Den Din nennt der islamische Schöpfer selbst in seiner Rede an die Menschen und Dschinnen, in Sure 5:3 sagt Allah: Heute habe ich euch eure Religion vervollständigt (so dass nichts mehr daran fehlt) und meine Gnade an euch vollendet, und ich bin damit zufrieden, dass ihr den Islam als Religion habt, und in 61:9: Er ist es, der seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der wahren Religion geschickt hat, um ihr (d. h. der wahren Religion (des Islam)) zum Sieg zu verhelfen über alles, was es (sonst) an Religion gibt – auch wenn es den Heiden zuwider ist (übersetzt Rudi Paret).

Noch einmal: Islam ist Praxis, Schariapraxis. Die in hoffentlich auch deinen Taten sichtbar werdende, gottgeschaffene und ewige Gesetzlichkeit und Pflichtenlehre (Scharia) ist der einzige für dich ins Paradies führende Pfad. Mit dem Fiqh versucht der islamjuristisch elitär ausgebildete Mensch, der Scharia gerecht zu werden, also Staatsverfassungen und Paragraphen zu schaffen, die Allah nicht erzürnen, sondern erfreuen. Der Fiqh ist also die Islamisierung des menschlichen (etwa auch des europäischen oder deutschen) Rechts.

Der Fiqh ist, wie wir jetzt in Kairo oder Tunis sehen, immer dynamisch und auf die Totalität der Scharia gerichtet und damit, sei der aktuelle Fiqh noch so schleichend konzipiert, Islamische Revolution. Nach 855 gab es keine makellose Staatlichkeit mehr, weshalb seitdem und auch heute der von Mohammed geschaffene und vom Himmel gewollte Medinastaat zu erneuern ist. Islamische Revolution ist also kein „Islamismus“, den es außerhalb von Islambeschwichtigung und Volkspädagogik gar nicht gibt, sondern sunnagetreu wiederholte „medinensische“ Aufbauleistung, authentischer Islam.

Zurück zur Charta des ZMD

Der Nichtmuslim hat sein Menschsein verfehlt, nur ein islamisches (schariatreues) Leben ist gelingendes Leben. Mehrfach diskriminierend abgestuftes „Gemeinwohl“ braucht islamkonformes Wirtschaften. Die Lebensweise von Hidschab und Höllenfurcht benötigt von allem islamisch Ungesetzlichen (ḥarām) gereinigtes Geld:

9. Dem Islam geht es nicht um Abschaffung von Reichtum

Das ist richtig, schon Allahs Liebling, der kaufmännisch ausgebildete und berufserfahrene Mohammed, musste seine medinensische Islamrepublik finanzieren und die heutigen engsten Freunde der Muftis und Scheiche müssen global zur wahren Religion rufen und den Gazastreifen, Ägypten und Tunesien in Kalifate verwandeln, was Geld kostet. Auch der korangemäß drangsalierte und verarmende Dhimmi darf seine Dschizya nicht behalten, das wäre gegen die Religion (dīn, islām).

Dem Islam geht es nicht um Abschaffung von Reichtum, sondern um Beseitigung von Armut. Er schützt das der Gemeinschaft und auch der Umwelt verpflichtete Privateigentum und fördert unternehmerische Initiative und Verantwortung.

Im Islam ist Besitz ist nicht irgendeiner irdisch-säkular verstandenen „Gemeinschaft“ verpflichtet, sondern dem göttlichen Befehl und im Sinne der Erlangung des Wohlgefallens Allahs irdisch einzusetzen. „Verantwortung“ beweist, wer die himmlische Scharia lebt und juristisch durchsetzt.[19] Auch „Umwelt“ ist islamisch zu lesen und nach den Kriterien von halal und haram zu bewerten mit dem Ziel der zeitlichen Annäherung (taqarrub) und ewigen Nähe zum Schöpfer. So und nicht anders muss man diese von Nadeem Elyas verfertigte Charta auch hinsichtlich der gerade behandelten islamischen Wirtschaftspolitik lesen, eine Charta, von der sich der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) bis heute mit keiner Silbe distanziert.

10. Das Islamische Recht verpflichtet Muslime in der Diaspora

Das ist der Angriff auf den Rechtsstaat: der salafistische ZMD ruft nach der Rechtsspaltung! Zweitfrau bis Viertfrau, Wali mudschbir, Kindbraut, Frauenverstoßung (ṭalāq) sowie, überall im Berufsleben und Bildungsbereich, die durchgesetzten Burkas jedenfalls Schleier (ḥiǧāb, vgl. Chimar bzw. Dschilbab)[20] sind zeitnah zu legalisieren. Die Schulministerin des größten deutschen Bundeslandes, Sylvia Löhrmann (Bündnis90/Die Grünen), freut sich über den Islamischen Religionsunterricht per Beiratsmodell (klandestin „verabredet“ am 22.02.2011), selbstverständlich ohne die Schulen und die Bürger über das gegendemokratische Islamische Recht (Schariatheorie, Fiqhpraxis) zu informieren – und spricht dazu seelenruhig in der vom Verfassungsschutz beobachteten Bilal Moschee (07.12.2011 im Islamischen Zentrum Aachen, beim syrischen Zweig der global agierenden Muslim Brotherhood).[21]

Muslime dürfen sich in jedem beliebigen Land aufhalten, solange sie ihren religiösen Hauptpflichten nachkommen können.

Man spielt auf Zeit, die kohärente sowie unteilbare Scharia wird als spaltbar erklärt, es gebe Hauptsächliches und Nebensächlichkeiten. Vielleicht sollen die Nebenpflichten erst bei längerer Wohndauer eingefordert werden?

Wir Demokraten haben Glück, Allah und Herr Elyas sind großzügig und rufen zur Verfassungstreue:

Das islamische Recht verpflichtet Muslime in der Diaspora, sich grundsätzlich an die lokale Rechtsordnung zu halten. In diesem Sinne gelten Visumserteilung, Aufenthaltsgenehmigung und Einbürgerung als Verträge, die von der muslimischen Minderheit einzuhalten sind.

11. Muslime bejahen die vom Grundgesetz garantierte gewaltenteilige, rechtsstaatliche und demokratische Grundordnung.

Eine Variante der Minderheitenstatus eines erneuerten Dhimma-Schutzvertrags? Der ehemalige deutsche Botschafter und Scharia-Aktivist Murad Wilfried Hofmann sprach bereits von einer (wohl vorläufigen, nämlich bis sich die Mehrheitsverhältnisse kalifatstauglich umgekehrt haben)[22] umgekehrten Dhimmitüde („a Fiqh for Muslim Dhimmi (!)“.[23] Nur der Scharia und ihren Siyar-Gesetzen (Fremdenrecht fallweise Kriegsrecht; islamisches außenpolitisches Handeln) verdanke der deutsche Rechtsstaat, dass sich seine Muslimbürger an die geltenden menschengemachten Gesetze halten. Wohl kaum überhörbar schwingt die Drohung mit, dass die Muslime eigentlich jederzeit aus dem gemeinsamen Recht aussteigen können und dass kein Muslim auf Gesetze verpflichtet werden darf, deren Urheber nicht der Schöpfer ist (der menschengemachte Fiqh versucht Allahs Wollen gerecht zu werden und bildet insofern ja eine Ausnahme).

Ob deutsche Staatsbürger oder nicht, bejahen die im Zentralrat vertretenen Muslime daher die vom Grundgesetz garantierte gewaltenteilige, rechtsstaatliche und demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland, einschließlich des Parteienpluralismus, des aktiven und passiven Wahlrechts der Frau sowie der Religionsfreiheit. Daher akzeptieren sie auch das Recht, die Religion zu wechseln, eine andere oder gar keine Religion zu haben.

„Bejahen“ heißt nur: wir sehen, wie die Lage aussieht (nämlich gottlos). Und natürlich hast du das „Recht“, den Islam zu verlassen und andere dazu ermuntern, dasselbe zu tun; dafür wirst du allerdings in der Hölle brennen und in Staaten wie dem Iran oder Saudi-Arabien möglicherweise hingerichtet werden.

Der Koran untersagt jede Gewaltausübung und jeden Zwang in Angelegenheiten des Glaubens.

Das berüchtigte: Es gibt keinen Zwang in der Religion (Lā ikrāha fī d-dīn, 2:256). Was wir unsere Gelehrten als Notwehr kennen, nennt ihr den heiligen Krieg, aber die Reinigung der Erde vom Schmutz des Unglaubens ist eigentlich gar keine Gewalt, sondern Liebe.

Wenn man den Koranvers im Kontext liest, steht vorher Folgendes:

„Sein Thron umfasst die Himmel und die Erde, und es fällt Ihm nicht schwer, sie zu bewahren. Er ist der Erhabene, der Majestätische“, was das irdische Regime der Stellvertreter Allahs fordert, der Kalifen, und in welchem, unsichtbar, der Schöpfer König ist (auf dem Himmel und Erde überdachenden „Thron“ sitzt). Dem Götzen (Ṭāġūt pl. Ṭawāġīt) muss der Muslim abschwören und nach der Scharia greifen, jetzt die so häufig zitierte Stelle: „Es gibt keinen Zwang in der Religion. Der rechte Wandel unterscheidet sich nunmehr klar vom Irrweg. Wer also die Götzen (Ṭawāġīt, idols and evil powers, false gods) verleugnet (ihnen abschwört) und an Gott [Allah] glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Reißen gibt. Und Gott [Allah] hört und weiß alles.“ Im anschließenden Koranvers ist von himmlischem Lohn und ewiger Verdammnis die Rede: 2:257 „Gott [Allah] ist der Beschützer [walī, the guardian, Vormund] derer, die glauben; Er führt sie aus der Finsternis ins Licht. Diejenigen, die nicht glauben, ihre Beschützer sind Taghut (Ṭāġūt, Götze); die sie aus dem Licht in die Finsternisse führen. Das sind die Gefährten des Feuers, sie werden darin ewig weilen.“

12. Wir zielen nicht auf Herstellung eines klerikalen “Gottesstaates” ab

Richtig, nicht wir „zielen“, Allah. Unsere ‚Ulama, Scheiche und Muftis sind in der Islamischen Gesellschaft nicht der Souverän, sondern der Schöpfer, al-Ḫāliq, ist König über seine Schöpfung, Ḫalq.

Insofern werde uns Muslimbrüdern und ihren Freunden die BRD zum Baugrund:

Vielmehr begrüßen wir das System der Bundesrepublik Deutschland, in dem Staat und Religion harmonisch aufeinander bezogen sind.

Beinahe so harmonisch wie in Saudi-Arabien. Um endlich mehr Harmonie und mehr Aufeinanderbezogensein zu erreichen, ist die Säkularisierung zurückzunehmen, und auch einige Forderungen eurer allgemeinen Menschenrechte werden wir zurückweisen müssen. Ohne Innen kein Außen, kein menschenrechtlicher Kern („Kernbestand“) ohne entbehrliche Umhüllung.

13. Es besteht kein Widerspruch zwischen der islamischen Lehre und dem Kernbestand der Menschenrechte

Richtig, Allah kennt (und duldet) keinen Widerspruch, was sich Ihm in den Weg stellt, ist dem Bereich des Teuflischen zuzurechnen.

Zwischen den im Koran verankerten, von Gott gewährten Individualrechten und dem Kernbestand der westlichen Menschenrechtserklärung besteht kein Widerspruch.

Höchster und letztlich einziger Gesetzgeber ist Allah. Unauffällig ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR, 10.12.1948) in die geographische und spirituelle Zone des „Westens“ geschoben worden, der logisch notwendige „Osten, Orient“, der Islam, hat seine eigene Menschenrechtserklärung, die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam (OIC 1990), von der sich jeder der AEMR verpflichtete Frauenrechtsverband eigentlich hörbar distanzieren müsste, also auch Terre des Femmes.

Koran und Sunna rufen zum Einhalten der deutschen Gesetze ein, jedenfalls beinahe:

Der beabsichtigte Schutz des Individuums vor dem Missbrauch staatlicher Gewalt wird auch von uns unterstützt. Das Islamische Recht gebietet, Gleiches gleich zu behandeln, und erlaubt, Ungleiches ungleich zu behandeln. Das Gebot des islamischen Rechts, die jeweilige lokale Rechtsordnung anzuerkennen, schließt die Anerkennung des deutschen Ehe-, Erb- und Prozessrechts ein.

Das Wort Anerkennung meint vielleicht nur: Berücksichtigung beim allmählichen Beseitigen bzw. beim Ergänzen durch ein Islamisches Familienrecht, vgl. Mustafa Cerić:

f. Wege zu finden, wie muslimisches Recht für Personenstandsangelegenheiten, wie z.B. Familienrecht, anerkannt werden kann, (f) opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law[24]

Das zwielichtige Abendland gilt den Islamverbänden als:

14. Vom jüdisch-christlich-islamischen Erbe und der Aufklärung geprägt

Die europäische Kultur ist vom klassisch griechisch-römischen sowie jüdisch-christlich-islamischen Erbe und der Aufklärung geprägt.

Das perfekte Geschöpf Mohammed prägte das Morgenland ganz anders und vernichtete alles das vorislamische Heidentum (Dschahiliyya), die heute in Europa lebenden Muslime haben daher, schon um ihre kulturellen Wurzeln nicht zu verlieren, das Recht auf heiliges Anderssein und immer neue islamkonforme Paragraphen.

Nadeem Elyas bemerkte vor acht Jahren: „Wir leben hier im Kontext der Werte dieser Gesellschaft“ und „Wir können uns in Europa an die europäische Lebensweise anpassen … Wir sprechen allerdings nicht von einem europäischen Islam, sondern von einer europäischen Lebensweise der Muslime.“[25]

Die von euch Säkularen als Staatsvertrag verbuchte, von uns Muslimen als Muslimischer Gesellschaftsvertrag nach dem Vorbild von Medina (Ṣaḥīfat al-Madīna, Constitution of Medina, Charter of Medina) betrachtete muslimische Europanation wird sich bald ein einheitliches Herrschaftsgefüge aufbauen, Mustafa Cerić sagt zum rechtsparallelen Imamstaat oder Imamat: „a European Muslim imamate as a way of institutionalising Islam in Europe. … Muslims in Europe need a single Muslim authority … Europe is dāru-l-sulh, the house of social contract … A Muslim social contract in Europe“.

Koran und Sunna haben eure ewas fragwürdige europäische Kultur erst möglich gemacht:

Sie ist ganz wesentlich von der islamischen Philosophie und Zivilisation beeinflusst.

Das Denken von Aristoteles oder Platon konnte den scharfsichtigen Abu Hamid al-Ghazali († 1111) nicht irreführen. Ihre Renaissance hingegen verdankt Europa Allahs Ansprache an Mohammed und der einzig sittlich zu nennenden Zivilisation, dem Medinastaat (622-855).

Auch im heutigen Übergang von der Moderne zur Postmoderne wollen Muslime einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung von Krisen leisten. Dazu zählen u.a. die Bejahung des vom Koran anerkannten religiösen Pluralismus, die Ablehnung jeder Form von Rassismus und Chauvinismus sowie die gesunde Lebensweise einer Gemeinschaft, die jede Art von Süchtigkeit ablehnt.

Religiöser Pluralismus[26] (um bloße Spiritualität geht es dem Islam nie, gemeint ist Rechtspluralismus) oder religiöse Vielfalt ist die Chiffre der Islamradikalen für ihre Strategie der Islampraxis sprich Schariadurchsetzung. Die Rechtsspaltung, Christian Giordano nennt sie ganz offen den Rechtspluralismus,[27] beseitigt die Rechtseinheitlichkeit in der islamischen Diaspora zunächst über moscheenahe Erziehungs- und Eheberatung und über mehr oder weniger klandestine Mediationen bzw. Streitschlichtungen sowie dann unbedingt im Familienrecht (Malaysia, Indonesien, Indien, Ägypten, Griechenland usw.). Zeitgleich oder sogar noch eher wird die Islamische Kleidung in Arbeitsleben und Schule auf dem Klageweg durchgesetzt, hier natürlich vor allem das sexualpolitisch bedeutsamste Kleidungsstück: der Hidschab, der Schleier der Frau (in Deutschland war das ganz intensiv zu beobachten seit 1998 bzw. 2000 / 2001, Stichwort Fereshta Ludin). Indirekt wird beim Reden von religiöser Vielfalt eine andere Vielfalt, als die, die nach Koran und Sunna zulässig (halal) ist, selbstverständlich abgelehnt. Im durch die Muslimbrüder elegant gesteuerten „interkulturellen“ bzw. interreligiösen Dialog redet man auch oft von Koexistenz (co-existence) oder bemüht das Gleichnis von den Brückenbauern (bridge-builders).[28]

Sarkastisch weiter in der Perspektive eines Islamaktivisten: Muslimische Säkulare und nichtmuslimische Menschenrechtsuniversalisten verhindern, dass wir Gottesfürchtigen in selbstgewählter Abschottung in Deutschland Heimat finden (oder dass wir HEYMAT finden, wie Naika Foroutan genüsslich irritiert) und dass wir gegenmoderne familiäre Wagenburgen und schariakonform gegenkulturelle Islamverbände offiziell in die Republik integrieren können. Zudem drohen unsere schariapflichtigen Kinder zu euch hinaus in die säkulare Freiheit zu schlüpfen. Beides darf nicht sein:

15. Die Herausbildung einer eigenen muslimischen Identität in Europa ist notwendig

Schariagegner haben einen Mangel an Vernunft:

Der Koran fordert den Menschen immer wieder dazu auf, von seiner Vernunft und Beobachtungsgabe Gebrauch zu machen.

Alles, was nicht mit dem Koran zusammen passt, ist unvernünftig, unwahr. Wenn dein Bild der Welt der Weisheit der Scharia widerspricht, hast du ein Wahrnehmungsproblem:

In diesem Sinne ist die islamische Lehre aufklärerisch und blieb von ernsthaften Konflikten zwischen Religion und Naturwissenschaft verschont.

Fakten konnten uns Schariafreunde noch nie erschüttern.

Im Einklang damit fördern wir ein zeitgenössisches Verständnis der islamischen Quellen, welches dem Hintergrund der neuzeitlichen Lebensproblematik und der Herausbildung einer eigenen muslimischen Identität in Europa Rechnung trägt.

Nadeem Elyas und der ZMD fordern mächtige europäische Ulama, europäische Schariagelehrte – vielleicht gibt es sie ja bereits am Institut Européen des Sciences Humaines (IESH, im Dörfchen Saint-Léger-de-Fougeret bei Château-Chinon in Burgund; drei Außenstellen: Paris, Llanybydder bei Cardigan in Wales, Birmingham) oder mit dem IESH-nahen Rat der Imame und Gelehrten (RIGD).

16. Deutschland ist Mittelpunkt unseres Interesses und unserer Aktivität

Der Zentralrat befasst sich hauptsächlich mit Angelegenheiten des Islam und der Muslime im deutschen Raum, sowie mit Angelegenheiten der deutschen Gesellschaft. Ohne die Verbindungen mit der Islamischen Welt zu vernachlässigen, soll Deutschland für die hiesige muslimische Bevölkerung nicht nur Lebensmittelpunkt, sondern auch Mittelpunkt ihres Interesses und ihrer Aktivität sein.

Die globalen Netze der Ulama und Muftis brauchen eine Deutschlandvertretung, den ZMD. Schließlich ist Europa nur dann nicht länger Haus des Krieges, dār al-ḥarb), sondern, nach dem Gründer der Aligarh Muslim University (AMU) Sir Sayyid Ahmad Khan (1817-1898) das Haus des Schutzvertrages, dār al-amān, oder, etwa nach Tariq Ramadan und sogar Mustafa Cerić, Haus des Vertrags, dār aṣ-ṣulḥ (vereinfachend wiedergegeben als: dar al-sulh).[29]

Wer die Schariagesetze allgemein inhuman oder spezifisch frauenfeindlich nennt, hat Vorurteile und verweigert das Gespräch:

17. Abbau von Vorurteilen durch Transparenz, Öffnung und Dialog

Eine seiner wichtigsten Aufgaben sieht der Zentralrat darin, eine Vertrauensbasis zu schaffen, die ein konstruktives Zusammenleben der Muslime mit der Mehrheitsgesellschaft und allen anderen Minderheiten ermöglicht.

Die Bundesrepublik Deutschland muss seine Muslime endlich als eine gesonderte Spezies von Menschen erkennen und per Integration des Islamischen Rechts (zeitnah Scharia-Schiedsstellen und Imamehen, später die schariatischen Erbgesetze) anerkennen.

Dazu gehören der Abbau von Vorurteilen durch Aufklärung und Transparenz ebenso wie Öffnung und Dialog.

Unsere islamische Vorzeigelehrerin Lamya Kaddor aus Dinslaken-Lohberg definiert, dass eure Aufklärung hier gar nicht gemeint ist: „Die Aufklärung ist für den Islam nicht übertragbar.“

18. Wir sind der gesamten Gesellschaft verpflichtet

Jeder wird unsere Arbeit zu spüren bekommen.

Der Zentralrat fühlt sich der gesamten Gesellschaft verpflichtet und ist bemüht, in Zusammenarbeit mit allen anderen gesellschaftlichen Gruppierungen einen wesentlichen Beitrag zu Toleranz und Ethik, sowie zum Umwelt- und Tierschutz zu leisten. Er verurteilt Menschenrechtsverletzungen überall in der Welt und bietet sich hier als Partner im Kampf gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus und Gewalt an.

Unser Menschenrechtsbegriff ist dabei derjenige der Cairo Declaration on Human Rights in Islam (CDHRI, Kairo 1990) und nicht derjenige der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR, Paris 1948). Wer uns auf die AEMR verpflichten will, betreibt „Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus.“

19. Integration unter Bewahrung der islamischen Identität

Segregation, Apartheid. Wer sich unislamisch verhält, darf in Koranschule und Islamischem Religionsunterricht als unrein und verunreinigend erklärt werden, als ekelhaft und als sich dem Willen Allahs widersetzend.

Der Zentralrat setzt sich für die Integration der muslimischen Bevölkerung in die Gesellschaft ein, unter Bewahrung ihrer islamischen Identität, und unterstützt alle Bemühungen, die in Richtung Sprachförderung und Einbürgerung gehen.

Für die muslimischen Säkularen tun wir vom Zentralrat gar nichts. Das Kollektiv der Umma möge sich mental und kulturell mehr und mehr von den Nichtmuslimen entfernen, diesen Prozess zuzulassen, ist gelingende „Integration“.

Schariakonforme Würde (Ungleichbehandlung) ist im Islam zentral, die Frau hat im Islam nicht dieselben Rechte wie der Mann:

20. Eine würdige Lebensweise mitten in der Gesellschaft

Darüber hinaus sieht der Zentralrat seine Aufgabe darin, den in Deutschland lebenden Muslimen in Kooperation mit allen anderen islamischen Institutionen eine würdige muslimische Lebensweise im Rahmen des Grundgesetzes und des geltenden Rechts zu ermöglichen.

„Institutionen“ sind Kairoer al-Azhar (Kairo) und die vor allem pakistanische Deoband, daneben der Europäische Fatwa-Rat (ECFR) und Château-Chinon (IESH) bzw. RIGD. Vielleicht noch das österreichische islamologische Institut des Amir Zaidan, und demnächst in München das ZIE-M des Penzberger IESH-Fernstudenten Bajrambejamin Idriz.

Was Islam ist und was nicht, bestimmt der Zentralrat und strebt an die Hochschulen und Schulen:

Dazu gehören u.a.:

Einführung eines deutschsprachigen islamischen Religionsunterrichts,

Einrichtung von Lehrstühlen zur akademischen Ausbildung islamischer Religionslehrer und Vorbeter (Imame),

Genehmigung des Baus innerstädtischer Moscheen,

Erlaubnis des lautsprechverstärkten Gebetsrufs, Respektierung islamischer Bekleidungsvorschriften in Schulen und Behörden,

Beteiligung von Muslimen an den Aufsichtsgremien der Medien,

Vollzug des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Schächten,

Beschäftigung muslimischer Militärbetreuer,

Muslimische Betreuung in medizinischen und sozialen Einrichtungen,

Staatlicher Schutz der beiden islamischen Feiertage,

Einrichtung muslimischer Friedhöfe und Grabfelder.

Solange ihr unsere himmlische Scharia und ihre irdischen Wohlverhaltenspflichten nicht antastet, schätzen wir Parteienpluralismus und Wahlsystem:

21. Parteipolitisch neutral

Der Zentralrat ist parteipolitisch neutral. Die wahlberechtigten Muslime werden für diejenigen Kandidaten stimmen, welche sich für ihre Rechte und Ziele am stärksten einsetzen und für den Islam das größte Verständnis zeigen.

Deutschen Muslime werden hier durch den ZMD aufgefordert, der Scharia per Wahlstimme zur Geltung zu verhelfen.

A2 Europäische islamische Öffentlichkeitsarbeit und Außenpolitik: Tariq Ramadan

Wer seit den Tagen eines Ali Schariati das Islamische Recht verankern will, kommt wohl nicht umhin, sich als „östlich, orientalisch“ zu definieren und sich von allem „Westlichen“ mehr oder weniger zu distanzieren. Insbesondere die allgemeinen Menschenrechte müssen in dieser Logik als „westlich“ etikettiert werden und seien dem Angehörigen der wesensgemäß außer-westlichen“ Umma nicht zuzumuten. Afrikanische Dschihadisten erklärten ihre Marschroute: „Das durch westliche Erziehung verschmutzte [nigerianische] Gesellschaftssystem reinigen und die Scharia überall im Lande installieren, clean the [Nigerian] system which is polluted by Western education and uphold Sharia all over the country.“ Die Bewegung Boko Haram aus Nigeria wäre von Tariq Ramadans Gegensatz „Der Islam“ und „der Westen“ vielleicht durchaus begeistert, die Nigerianer sind beim Reinigen der Welt vom Unglauben (kufr) allerdings bereits echte Praktiker.

Tariq Ramadan schreibt es in seinem: Islam: Le face à face des civilisations. Quel projet pour quelle modernité? (1995), deutsch als: Der Islam und der Westen. Von der Konfrontation zum Dialog der Kulturen (2000) so:

Beim Vergleich der okzidentalen Welt … mit der muslimischen Welt.

Die westlich-islamische Doppelwelt oder vielmehr das Zerreißen der einen Welt in Westen (nichtislamisch) und „Islamische Welt“ wird jeder zurückweisen müssen, dem an der Einheitlichkeit des Rechts gelegen ist. Also: Weltverdoppelung unerwünscht! Wenn wir die erst theoretische oder virtuelle Spaltung der Weltbevölkerung (und Stadtbevölkerung) in okzidentalisch und orientalisch (gemeint ist nichtmuslimisch und muslimisch) zulassen, dann werden bewegen wir in Europa oder Nordamerika uns auch rasch rechtlich auf das zubewegen, was in Südasien als »Two-Nation Theory« die Teilung Indiens im Jahre 1947 begründete. Wieder und wieder varriiert Ramadan die These der für ein „westliches“ Empfinden und Denken angeblich ungeeigneten Muslime:

Die Begegnung – wenn es sich denn nicht um einen Gegensatz oder Konflikt handelt – zwischen der okzidentalen und muslimischen Zivilisation

Mit diesem Stiften einer Identität als, im Vergleich zu den Säkularen, angeblich wesenhaft andersartig entfremdet Ramadan die offensichtlich zu orientalisierenden, zu schariatisierenden Kinder und Enkelkinder der Muslime.

Allah und Tariq fordern eine besondere Familienpolitik:

Die Familie bleibt … ein wichtiger Bezugspunkt für jeden. … Es ist für jede muslimische Gesellschaft eine Verpflichtung, alles dafür zu tun, um die Strukturen zu bewahren, die die Achtung des Familienlebens erlauben … Die allgemeine Orientierung hinsichtlich der Familie ist die Komplementarität, die ausgehend vom Prinzip der Gleichheit zu leben ist.

Richtig, von Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist im Islam keine Rede, jedenfalls nicht im Diesseits. Dass mir niemand aus Sippe und Stamm ausbreche:

Der Respekt der Kinder gegenüber den Eltern bildet gemäß der muslimischen Quellen und den ‚Ulama (Rechtsgelehrten) eine der Grundlagen der Religion

An die Frage der Modernität heranzugehen, setzt voraus, dass wir eine genaue Vorstellung dessen haben, was die Prinzipien und Orientierungen der islamischen Quellen beinhalten; denn diese bilden den Wesenskern dessen, was im muslimischen Recht Scharia genannt wird. … Einzig absolut ist mithin, was dem Koran und der Sunna entspringt und also die allgemeinen Orientierungen umfasst.

Der Fiqh ist die Arbeit der Rechtsgelehrten, im Lichte von Koran und Sunna eine Gesetzgebung zu erarbeiten, die ihrer Zeit angemessen ist. (Seite 92)

Noch einmal kommt Ramadan auf die Frauenfrage zu sprechen:

[Die Rolle der Frau] Im Lichte des Koran und der Sunna davon überzeugt sein, dass der Islam die fundamentalen Rechte der Frau anerkennt und vertritt; eingedenk sein der Gleichheit vor Gott und der darin eingeschriebenen gesellschaftlichen Komplementarität (Seite 99)

der Denker Yusuf al-Qaradawi (Seite 116)

Koran und Sunna … bilden die Bezugsquelle, … eine Konzeption des Universums und des Menschen (Seite 119)

Soviel zur verhalten islamrevolutionären Schrift: Der Islam und der Westen. Von der Konfrontation zum Dialog der Kulturen (Islam: Le face à face des civilisations. Quel projet pour quelle modernité?).

Zum Unity Day 2009 (Dortmunder Westfalenhalle) hatte die IGMG den Sohn von Muslimbruder Said Ramadan (Islamisches Zentrum Genf) als Gastredner eingeladen.[30]

Über die fromme Audio-Downloads im mp3-Format anbietende Dortmunder Seite Islamiat (Verein Wali um Abdelhay Fadil und Abdelsalam Ghazalin; Vorträge von Scheich Mahmoud Ghazalin)[31] verlinkt (und damit möglicherweise für das Mischfeld von IGMG und Tariq Ramadan) steht die Bremer Diplom-Biologin Hadhemi Gafsi, die eine „Checkliste ins Paradies“[32] anbietet und auf die 60 islamischen „großen Sünden“ hinweist.[33]

A3 Vom deutschen Diplomaten zum Theoretiker des Kalifats: Murad Wilfried Hofmann

Der Islam als Alternative (1992), geschrieben vom ehemaligen deutschen Botschafter Murad Wilfried Hofmann, beginnt sogleich mit der bekannten Aufteilung der Welt in östlich (gemeint ist islamisch) und westlich; beschränken wir uns auf wenige Zitate:

Der Islam … wirkt … aus westlicher Sicht … als eine »Gesetzesreligion«, deren Theologen gleichzeitig, wenn nicht vorrangig, Juristen sein müssen, weil der Islam den gesamten Tagesablauf seiner Gläubigen zu regeln und zu gestalten sucht. Diese Beobachtung ist richtig … Das Leben des Muslims [wird] in der Tat von früh bis spät vom Islam strukturiert.

Bereiten wir die Zitate im Sinne der Bewahrung des säkularen Rechtsstaats jeweils mit Sarkasmus vor. Harmonie zwischen Theorie und Praxis geht nicht ohne islamische Gottesfurcht:

Die Muslime. Diese innere Balance des vollkommen auf das Jenseits ausgerichteten, aber mit beiden Beinen im Diesseits stehenden Menschen …

Was betest du an, Allah oder den Gott der Demokratie?

Muslime meinen, … dass … es keine ideologiefreien Staatswesen geben kann.

Verhandeln auf Augenhöhe, sonst gibt es ja vielleicht Gewalt. Oder ist alles ganz anders, als es scheint? In jedem Fall stehen einander zwei Lager gegenüber:

Im Verhältnis von Okzident und Islam stehen sich heute zwei Staatstheorien mit jeweils unterschiedlichen Verfassungskonzepten scheinbar unversöhnlich gegenüber.

Ohne Allahzentrik keine Menschlichkeit:

»Din wa daula!« (Islam als »Glaube und Staat«) … ist doch die gesamte koranische Offenbarung »integristisch«, indem sie den Muslim als ein moralisches Wesen sieht, das ohne Einschränkung, also auch als Staatsbürger, theozentrisch denken und handeln soll.

Erst das Kalifat macht dich seelisch gesund:

Muslime meinen, … dass … der Versuch einer Trennung von Religion und Staat beim Individuum auf Schizophrenie hinausläuft.

Wahre Staatspolitik fiel vom Himmel und beinhaltet eigentlich auch das Dhimma-Konzept:

Der Koran … wurde geoffenbart. Er geht von einem Gemeinwesen – der Umma – aus, das die richtige »Umwelt« für eine gedeihliche Entfaltung des Islam gewährleistet. Unmittelbar aus dem Koran … lassen sich … Elemente isolieren: das Präsidialprinzip … (Kalif, Emir) …, das Konsultationsprinzip … (Schura), das Prinzip des Islam als Staatsreligion, [was] erfordert, dass das Staatsoberhaupt Muslim ist und die gesamte Rechtsordnung am Koran als oberstem »Grundgesetz« ausgerichtet wird, natürlich auch hinsichtlich des Minoritätenschutzes.

Schariafreunde sind authentisch, es lebe der kleine oder große Unterschied:

Gleichheit vor dem Gesetz [in Nordamerika und Europa]. Im Vergleich dazu ist das Klima im Islam eher qualifikationsgläubig und damit anti-populistisch geblieben.

Wir brauchen eine Religion ohne Schnörkel und Schnickschnack, wir müssen zurück in die Urgemeinde (622-855 d. Z.), zurück nach Medina oder vielmehr vorwärts nach Medina:

Mit Programmpunkten wie „Der Koran ist unsere Verfassung“ (Hasan al-Banna) und Thesen wie „Es gibt nur zwei Parteien: Die Partei Allahs und die Partei Satans“ oder „Alle Souveränität liegt bei Allah (al-hakimiyya li-llah“) ist analytisch wenig anzufangen, solange das jeweilige Verständnis von »Scharia« vage bleibt. Leider habe ich Anlass zu dem Verdacht, dass selbst maßgebliche Vertreter der Reformbewegungen mit „Einführung der Scharia“ nicht die auf koranisches Recht beschränkte Scharia meinen, sondern das gesamte Rechtsgebäude der islamischen Orthodoxie des 14./15. Jahrhunderts.

Wagen wir den Finanzdschihad:

[Islamische Marktwirtschaft, Zinsverbot] Das Prinzip des zinslosen Geld- und Kapitalverkehrs bzw. Banksystems … Um so gebannter schauen die Muslime in Richtung Islamabad, ar-Riad, Kartum und Teheran. Muss es nicht EINEM gelingen, eine effiziente Wirtschaft mit sittlichem Gesicht, eine Wirtschaft für den Menschen, zustande zu bringen?

Allah hat an alles gedacht, und wir Freunde der Muslim Brotherhood kümmern uns darum, letztes Hofmannzitat:

Es gibt im Islam praktisch keinen rechtsfreien Raum.

B Mystik innerhalb der gottgegebenen Grenzen: Die Schariafront des Sufismus

B1 Ob Tasawwuf (Sufismus, islamische Mystik) halal oder haram ist, definierte Imam Abu Hamid al-Ghazali († 1111). Mystik klingt für manch einen Heutigen harmlos nach Kreativität und Bohème, Hippie-Kommune oder Selbsterfahrungsseminar. Wie viele Religionen hat auch der Islam Strömungen der Mystik im Angebot. Der Pflicht zur Einhaltung des Islamischen Gesetzes ist der Mystiker allerdings keineswegs enthoben, auch sich wenn die Worte des einflussreichsten mittelalterlichen Gelehrten nach einem Lebensstil voller Erfahrung und Erlebnis, voller Sinnlichkeit und Ganzheitlichkeit[34] anhören, drei Zitate aus dem Munqiḏ min aḍ-Ḍalāl, Der Erretter aus dem Irrtum:

Ich erkannte, dass ihr Weg [der Weg der Sufis] nur durch die Verbindung von Theorie und Praxis nachvollziehbar ist. Der Ertrag ihrer Tätigkeit besteht darin, die Hindernisse für die Entfaltung der Seele zu beseitigen und sich über ihre verwerfliche Gesinnung und ihre bösen Eigenschaften zu erheben, um so das Herz von all dem, was außer Gott ist, zu befreien und es mit der (ständigen) Anrufung Gottes zu schmücken.

Für einen Mystiker ist die diesseitige Welt (ad-dunyā) der trügerischen und teuflisch verunreinigten Oberflächlichkeit durch die Suche nach dem Reinen und Verborgenen aufzubrechen und geht es, al-Ghazali zitiert Mohammed, um:

„Die Abkehr vom verführerischen Diesseits und die Rückkehr zum ewigen Jenseits.“

Das Gegenteil der Dunya ist die Achira (al-Āḫira), das islamische Jenseits als der Ort der endgültigen Scheidung aller Menschen in die dann, nach dem Ende der Zeit und dem Übrigleiben der Ewigkeit, für immer voneineander getrennten Bereiche von Himmelslust und Höllenqual. Ein anderer Gegensatz zum Diesseits bzw. zur Welt der Menschen ist der Ghaib (al-ġaib), wörtlich das Verborgene, der dem menschlichen Wahrnehmen und Verstehen unzugängliche Seinsbereich. Im unsichtbaren Bereich des Ghaib flattern Engel und Dschinnen an jeden von uns ganz dicht heran. Mystiker, letztlich vieler Religionen, visualisieren diese Sachverhalte angestrengt, oft methodisch, gerne gemeinschaftlich und wohl immer auf der Suche nach verzückendem Erleben von göttlicher Weisheit oder gar von der gespürten Gottesnähe. Die wohl bekannteste Technik der Sufis ist der laut oder leise und gemeinsam oder allein geübte Dhikr (das „Gedenken“ [an Allah], ḏikr) beispielsweise als das vielfache Wiederholen beispielsweise des Gottesnamens in einer Art von Entrückung oder Trance.[35] Im dreizehnten Jahrhundert der Zeitrechnung führte der als „Meister“ (Maulānā; Mevlânâ) verhehrte Perser Rumi (Dschalal ad-Din ar-Rumi) den mystischen Tanz in die Ordenskultur der Sufis ein.[36] Gemeinsam mit einer frommen musikalischen Stilrichtung, dem Qawwali,[37] hat der Sufismus eine erstaunliche Kultur hervorgebracht, man sollte allerdings nicht denken, dass die Pflicht zur Scharia und zum Aufbau einer islamgemäßen Gesellschaft „kulturell“ entfallen wäre – und genau da liegt das Demokratieproblem eben auch der islamischen Mystik.

Ein Islam ohne Scharia wäre eine ungeheuerliche Neuerung (bid’a), und wer als noch so feinfühlender Sufi sagen würde, ein muslimisches Leben außerhalb der Grenzen des Islamischen Gesetzes wäre möglich, zeigt, dass er Mohammed nicht verstanden hat und den Einflüsterungen Satans erlegen ist. Noch einmal der gelegentlich eben auch als Sufi gehandelte Imam al-Ghazali:

Denn der erhabene Gott hat seinen Dienern durch die Zunge seines Propheten einen Glaubensgrundsatz vermittelt, welcher die Wahrheit ist und die Richtigkeit ihrer Religion und ihres Lebens enthält. Die Erkenntnis davon wird durch den Koran und die muhammedanische Überlieferung vermittelt. Dann flüsterte der Satan in das Bewusstsein der ketzerischen Erneuerer Dinge ein, die der muhammedanischen Überlieferung (Sunna) widersprechen.

Sufismus (taṣawwuf, ṣūfīya) ist, wesentlich anders, als die postmodernen und spaßkulturellen Kreise von New Age oder Kirchentag vielleicht vermuten, mitnichten Islam minus Scharia, sondern Scharia plus Ekstase.

Echte Sufis sind Vorkämpfer für die Herrschaft Allahs, Schariafront.

B2 Das ewige Osmanenreich und die Nurdschuluklar: Fethullah Gülen (USA)

Die weltweit im Bildungsbereich arbeitende Gülenbewegung ist vor allem unter ethnischen Türken hoch angesehen, organisiert religiöse Studentenkreise (Light houses oder Lichthäuser genannt, türkisch ışık evleri), betreibt Nachhilfeinstitute und lässt in Deutschland, in den USA, Kasachstan und Pakistan Privatschulen aufbauen, holt sich Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D., in den Beirat des Berliner FID oder Forums für Interkulturellen Dialog,[38] ferner besitzt bzw. beeinflusst sie Fernsehsender und Zeitungen (Medienzentrum ist das hessische Offenbach: World Media Group mit der Europa-Ausgabe der Zeitung Zaman und dem Sender Ebru TV).

Als Bewunderer des Predigers Gülen gibt man sich, oft unter Berufung auf den Sufismus und dabei wie viele andere auf Said Nursi, gemäßigt islamisch, dialogisch und friedfertig. Das erwähnte Berliner Forum für Interkulturellen Dialog (FID) spielt eine zentrale Rolle, im Beirat sitzen schariaverharmlosend sprich rechtsstaatsgefährdend arbeitende Personen wie Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Rita Süssmuth, Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka (Rektor des Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam) oder Prof. Dr. Christina von Braun (Humboldt-Universität zu Berlin – Institut für Kulturwissenschaft). Die hochschulnahen eifrigsten Anhänger des Predigers nennen sich oft ganz schlicht Dienstbereitschaft (Hizmet) oder Gemeinschaft (Camaat).

1999 musste Fethullah Gülen nach allzu unvorsichtigen oder einfach nur ehrlichen Äußerungen die Türkei verlassen und arbeitet nun in vom idyllischen Saylorsburg aus, das in den waldreichen Pocono Mountains liegt in Pennsylvania, USA. Worte wie die folgenden hätte der „geehrte Lehrmeister“ (Hocaefendi) wohl besser vermieden:

„Das gegenwärtige [minderwertig unislamische] System hat noch alle Kraft … Unsere Freunde sollten seine Strukturen studieren, jederzeit wachsam sein … und es transformieren im Sinne des Islam, damit die Wiederauferstehung der Nation erreicht werden kann. Aber sie müssen warten, bis die Bedingungen angenehmer sind, anders gesagt: sie sollten sich nicht zu früh aus der Deckung wagen.“

the existing system is still in power. Our friends who have positions in legislative and administrative bodies should learn its details and be vigilant all the time so that they can transform it and be more fruitful on behalf of Islam in order to carry out a nationwide restoration. However, they should wait until the conditions become more favorable. In other words, they should not come out too early.

In einer Schrift fiel Fethullah Gülen so auf:

Ihr müsst ganz in die Adern des Staatsapparats hinein, ohne dass jemand eure Anwesenheit bemerkt. Infiltriert alle Schaltstellen! Wartet so lange, bis ihr vollständig seid und die Zeit gekommen ist und wir stark genug sind, um die ganze Welt zu schultern und zu tragen … wir eröffnen irgendwo ein Haus, und mit der Geduld einer [auf menschliche Beute lauernden] Spinne liegen wir im Netz.“

You must move in the arteries of the system without anyone noticing your existence until you reach all the power centers…You must wait for the time when you are complete and conditions are ripe, until we can shoulder the entire world and carry it…The philosophy of our service is that we open a house somewhere and, with the patience of a spider, we lay our web to wait for people to get caught in the web …

Betrachten wir einige Zitate aus: Hin zu einer globalen Kultur der Liebe und Toleranz, original als: Toward A Global Civilization Of Love And Tolerance (New Jersey 2004) des seit 1999 notgedrungen in den USA lebenden, unter sunnitischen Türken höchst einflussreichen islamischen Führers. Der bekennende „Bildungsdschihadist“ täuscht Nichtmuslime über sein Ziel gerne hinweg, die theokratisch-revolutionäre Indoktrinierung einer neuen Generation die Legalisierung von immer noch mehr Himmelsgesetz. Für die Befolger der fast 1.400 Jahre alten Gesetzesreligion muss, Paragraph für Paragraph, die Scharia endlich irdisches System werden.

Zum Text. Fethullah Gülen beginnt:

Love ist he most essential essence of every being … Die Liebe ist die treibende Kraft eines jeden Lebewesens. … Die Liebe wertet jede Seele, die sich ihr öffnet, auf und bereitet sie auf die Reise in die Ewigkeit vor.

Wer sich Allahs Liebesangebot nicht öffnet, bekommt im Diesseits und Jenseits massiven Ärger.

Mildtätig lässt Fethullah Hocaefendi der Menschheit Liebe herabsprudeln und ruft zu mehr Liebe auf:

Ein liebloser Mensch kann sich nicht zum Horizont menschlicher Vollkommenheit emporschwingen.

It is impossible for souls without love to be elevated to the horizon of human perfection.

Gemeint ist islamische Liebe, der Ex-Muslim kann nicht geistig abheben („kann sich nicht zum Horizont menschlicher Vollkommenheit emporschwingen“).

Die Liebe ist ein Elixier. Durch die Liebe lebt der Mensch. Sie macht ihn glücklich und mit ihrer Hilfe macht er auch seine Mitmenschen glücklich. … Gott, der Allmächtige, hat keine zweite Verbindung geschaffen, die so stark ist wie die Liebe. Sie ist eine Kette, die die Menschen aneinander schmiedet.

Love is an elixir; a human lives with love, is made happy by love and makes those around him or her happy with love.

Und vor lauter Liebe schmiedet dich diese Kette lebenslang an Ummagemeinschaft und Schariagesetz fest. Der Liebesbefehl des Hocaefendi bedeutet Selbstaufgabe, Abkehr von den allgemeinen Menschenrechten, Verweigerung der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Das ist die Fessel und Kette der Schariapflicht, womit Gülen den echten alten Islam völlig richtig verstanden hat.

Die Liebe ist ein Sultan, der auf dem Thron unseres Herzens regiert.

Love is the sultan that reigns on the throne of our hearts, with no power struggle being involved.

Im Weltall seiner Schöpfung ist nur Allah Souverän, Stadt und Staat müssen diesem Thron der „Liebe“ entsprechen.

Familienangehörigen und Nachbarn schariakonform zu begegnen heißt, sie wahrhaftig zu lieben. Meine Frau, du trägst kein Kopftuch, liebst du mich nicht mehr?

Nun wird Weltekel spürbar, Angst vor Besudelung mit Dämonischem:

In dieser unreinen Welt, in der das Schlechte überall lauert, ist nur eines unberührt und rein geblieben – die Liebe.

In this over-polluted world, where evil is everywhere, if there is something that has been left untouched and clean, that is love;

Fethullah Gülen ruft den Muslim zur Suche und Ausbreitung von „Liebe“ und meint sein heilssicherndes Wohlverhalten, seinen Schariagehorsam im Sinne von Abu Hamid al-Ghazali († 1111) oder auch Abul A’la Maududi († 1979). Die Warnung des als Hodschaefendi („sehr geehrter Lehrer“) verehrten hanafitischen Predigers vor dem heilsgefährdenden Sündigen (unreine Welt, polluted world; das Schlechte, the evil), sein Aufruf zum Streben nach dem Sauberen (rein, clean) sollte von uns freiheitlichen Demokraten und wird wohl auch von seiner gegenmodernen Anhängerschaft richtig, nämlich schariatreu gelesen werden, als Aufruf zur Hisba (ḥisba), zum Saubermachen des persönlichen Verantwortungsbereichs von allem Schariawidrigen – von allem Nichtislamischen.

Neben deiner erfüllten Schariapflicht hast du zusätzliches Gotteslob zu betreiben und zugleich echten Exorzismus:

Die Liebe ist der einzige Zauber, der den Tricks des Satans gewachsen ist. Die Gesandten und Propheten löschten die von den Pharaonen, den Nimrods und anderen Tyrannen entfachten Feuer mit nichts als Liebe.

The only magic, the only spell that can destroy the tricks of Satan, is love.

Sachlicher betrachtet gesellten sich zum historischen islamischen Feuerlöschen stets einige Peitschenhiebe und Schwerthiebe dazu. Liebe und Kopfabhacken sozusagen. Aber alles für einen guten Zweck, denn schließlich wollen die Satane uns allezeit verführen und gilt es für die Muslime, den so leicht zerreißenden Gnadenbund mit Allah zu bewahren im Diesseits und im Jenseits:

Jeder Mensch sollte dem Gesandten Gottes folgen und die Wahrheit verkünden. Jeder sollte seinen Mitmenschen folgen und die Wahrheit verkünden. Jeder sollte seinen Mitmenschen die Prinzipien der Glückseligkeit in beiden Welten nahe bringen.

Every believer should follow God’s Messenger, peace and blessings be upon him, in communicating the truth. They should never give up conveying to people the principles of happiness in both worlds.

Wer gegen das Islamische Gesetz anredet oder auch nur andenkt, kann doch wohl kein glücklicher Mensch sein und schon gar kein glücklicher Türke. „Glückseligkeit in beiden Welten“, so lockt und droht Gülen völlig islamisch, regelt schließlich nur die Scharia. Was Allahs Gesetz ist, beschreibt Abu Ismael von der Hizb ut-Tahrir-nahen Seite Islamic Revival:

„Die Islamische Scharia enthält Regeln für alle vergangenen Ereignisse, gegenwärtigen Problemlagen und alle Vorfälle, die sich in Zukunft ereignen mögen. … Die Islamische Scharia ist Maßstab für jedes menschliche Tun, vollumfänglich und vollkommen und unabhängig von Zeit und Raum.“[39]

Die Formel von „Zeit und Raum“ gehört längst zum rhetorischen Kernbestand der muslimbrudernahen Islamisierer um Abdullahi an-Na’im (at a given time and place),[40] Tariq Ramadan (the specificities of time and place)[41] und Mustafa Cerić (in the context of its time and space),[42] wir treffen sie vor allem im Rahmen der Propagierung einer angeblichen Flexibilität der Scharia an, mit der die Rechtsverschiedenheit im Familienrecht integriert werden soll. Gülen verschweigt den allgemein islamverbandlichen Wunsch nach Rechtsspaltung.

Dann aber ist der Meister fast ehrlich und gibt zu, dass seine „Liebe“ das diskriminierende Schariagesetz ist:

Die Liebe zu Gott ist unser Glaube und unsere Religion

Love of God is our faith, our belief

Die Hölle droht und steht auch beim angeblich so sanften Herrn Gülen auf dem Programm:

Böswilligkeit und Hass hingegen sind die Saatkörner der Hölle, die von übel wollenden Leuten unter den Menschen ausgesät werden. Im Gegensatz zu den Menschen, die Böswilligkeit und Hass verbreiten und die Erde in einen Höllenschlund verwandeln, sollten wir Vergebung suchen und jenen zu Hilfe eilen, die von unzähligen Problemen geplagt und immer weiter in Richtung Abgrund gedrängt werden.

Malice and hatred are the seeds of Hell that have been scattered among humans by evil spirits. Unlike those who encourage malice and hatred and turn the Earth into a pit of Hell, we should take this forgiveness, and run to the rescue of our people who are confronted by countless troubles and who are being continually pushed toward the abyss.

Das Leben als Auswanderer in den USA bedrückt das Herz des gottesfürchtigen Osmanen, doch von Saylorsburg (Pennsylvania) aus ahnt der Prediger, dass dem ohne Scharia und Sitz des Kalifen so schmachvoll erniedrigten Türkentum Großes bevorsteht:

Als türkisches Volk verbindet uns eine starke Sehnsucht nach einer Erneuerung und einem Wiederaufblühen. Wenn uns kein stürmischer Wind entgegen bläst, könnten die kommenden Jahre tatsächlich die Jahre unseres Wiederaufblühens werden.

As a nation we are experiencing an intense fervor of recovery and revival. If a wind of opposition does not hinder us, the coming years will be our “years of becoming.” However, there are differences in methods of recovery and revival.

Stürmischer Gegenwind sind für den Prediger sicherlich Unmoral, Unglaube und Vielgötterei (Gülen: we should dislike such things as immorality, unbelief, and polytheism), wobei wir dem Schariafreund wohl kein Unrecht tun, wenn wir Schande mit Laizismus, Gottlosigkeit mit freier Presse und Götzendienst mit wissenschaftlicher Vorurteilslosigkeit gleichsetzen. Auch Unkenntnis (ignorance) und Chaos (anarchy) bedrohen die Menschlichkeit, folgt man dem Ehrwürdigen Lehrer, und lassen uns Erkenntnis und Weltfrieden verfehlen. Ohne Wegweiser ist der Türke an sich dabei völlig hilflos, weiß Fethullah Gülen Hocaefendi: „Wir brauchen die Führer so dringend … we are in need of ideal guides who will save humanity from … atheism, ignorance, error, and anarchy and who will lead them to faith, insight, the correct destination, and peace.“

Die Herkunft seiner pazifistisch anmutenden und inflationär verwendeten Begrifflichkeit der Toleranz ist außerirdisch:

Die Toleranz wurde nicht von uns Menschen erfunden. Sie wurde von den Propheten, deren Lehrer Gott war, zur Erde gesandt.

First of all, I would like to indicate that tolerance is not something that was invented by us. Tolerance was first introduced on this Earth by the prophets whose teacher was God.

Urmodell der toleranten Gesellschaft ist die medinensische Urgemeinde:

Das Zeitalter der Glückseligkeit war das goldene Zeitalter, in dem die Toleranz ihren Gipfel erreichte

The golden era when tolerance was represented at its apex was the Age of Happiness … [true examples from] that historical time, events that extend in a line from that “period of roses” until today.

Entartungen von Gerechtigkeit wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sind nichts als ein Zerrbild des himmlischen Modell der Gemeinde von Medina:

der Vertrag, den der Gesandte Gottes einst den Juden und Christen präsentierte. Verglichen mit den Grundsätzen, die der Prophet Muhammad damals vorlegte, ist die Menschheit von heute zurückgeblieben – sowohl mit den Menschenrechtsverträgen von Den Haag oder Strassburg als auch mit den Verträgen von Helsinki.

Compared to the principles that our Prophet put forth, humanity today has not attained his level, neither with the declarations of human rights put forth in The Hague or Strasbourg nor that in Helsinki.

Da wird Mohammed doch glatt zum ersten Demokraten.

Gülen will eine neue muslimische Elite:

Diese Menschen vertrauen ganz auf Gott, da sie an Seine allgegenwärtige und gewaltige Macht glauben und sich auf sie verlassen. Der reine Glaube, der in den Tiefen ihres Herzens ruht, ihre Wahrnehmung, die ihnen unglaubliche Perspektiven eröffnet, und ihr Wissen und Denkvermögen erheben sie … Diese vorbildlichen Menschen halten sich von Sünden fern, denn sie gestalten ihr Leben entsprechend dem Gesetz Gottes, an das sie unbeirrbar glauben.

Such people have absolute confidence and trust in God … their perception that gives them unbelievable perspectives, and their knowledge and thoughts raise them … Ideal people try to remain removed from sin, for they have designed their lives according to the Divine Law in which they believe so sincerely.

Gesetz Gottes, Divine Law! Gülen will also die ungeschmälerte Scharia, wie sie vom mittelalterlichen Theologen Abu Hamid al-Ghazali endgültig durchdacht worden ist und wie sie von den Revivalisten wie Maududi, Qutb oder Erbakan gefordert worden ist. Der Hodscha aus den schönen pennsylvanischen Poconobergen kleidet die Islamische Revolution in die Begrifflichkeiten der Sufis:

Der Tasawwuf gründet auf der Befolgung der Regeln der Scharia und auf der Durchdringung ihrer (inneren) Bedeutungen. … Ein Eingeweihter oder Reisender auf dem Sufipfad (arab.: Salik), der erfolgreich ist, kann niemals die äußere Befolgung der Scharia von ihrer inneren Dimension trennen; er erfüllt beide, die inneren wie auch die äußeren Erfordernisse der Religion.

Sufism is based on observing even the most “trivial” rules of the shari’a in order to penetrate their inner meaning. An initiate or traveler on the path (salik) never separates the outer observance of the Shari’a from its inner dimension, and therefore observes all of the requirements of both the outer and the inner dimensions of Islam.

Richtig. Sufismus ist nicht Islam minus Scharia, sondern Scharia plus Ekstase.

Ob Sufi oder nicht, das Ziel bleibt für jeden Muslim, das Wohlgefallen Allahs zu erlangen:

Dadurch reist er in äußerster Demut und Ergebenheit seinem Ziel entgegen.

Through such observance, this person travels toward the goal in utmost humility and submission.

Das Leben auf Erden ist von größter Wichtigkeit, denn es beeinflusst unser Leben nach dem Tod ganz entscheidend.

This life is very important, for it shapes our afterlife.

Glückseligkeit in dieser Welt und der anderen, das ist jetzt ganz al-Ghazali.

Islam ist geradezu Naturreligion:

Der Islam ist die Religion des Universums; denn Islam bedeutet nichts anderes als Gehorsam und Unterwerfung gegenüber Gott, dem Herrn des Universums. Im ganzen Universum lässt sich keine Unordnung feststellen. Alles im Universum ist ‚Muslim‘, weil alles Gott gehorcht, indem es sich Seinen Gesetzen unterwirft.

Islam is an inclusive religion. It is based on the belief in one God as the Creator, Lord, Sustainer, and Administrator of the universe. Islam is the religion of the whole universe. That is, the entire universe obeys the laws laid down by God; everything in the universe is “Muslim” and obeys God by submitting to His laws.

Hier argumentiert Gülen interessanterweise wie Maududi, der in Weltanschauung und Leben im Islam (Towards understanding Islam) gesagt hatte: „Islam ist ein arabisches Wort und heißt Unterwerfung, Hingabe und Gehorsam. Als Religion steht Islam für völlige Unterwerfung unter den Willen Gottes und absoluten Gehorsam Ihm gegenüber. … Dieses mächtige, allumfassende Gesetz, das alles lenkt, was das Universum einschließt, von den winzigsten Staubkörnchen bis zu den Milchstraßen im Weltraum, ist das Gesetz Gottes, des Schöpfers und Erhalters des Universums. Da also die gesamte Schöpfung dem Gesetz Gottes gehorcht, folgt das ganze Universum im wahrsten Sinne des Wortes der Religion des Islams, denn Islam bedeutet nichts anderes als Unterwerfung und Gehorsam Gott gegenüber. Die Sonne, der Mond, die Erde und alle anderen Himmelskörper sind daher ‘Muslime’. Ebenso Luft, Wasser, Wärme, Steine, Bäume und Tiere: alles im Universum ist ‘Muslim’, denn es gehorcht Gott durch Unterwerfung unter Seine Gesetze.“

Weiter im Stil von Maududi und al-Ghazali, Sufi Fethullah kämpft gegen die Irrlehren der unislamischen Naturwissenschaft:

Denn das ganze Leben eines Menschen, vom Embryozustand bis zum Zerfall zu Staub nach dem Tode, all sein Zellgewebe und alle seine Gliedmaßen folgt dem Lauf, der von den Gesetzen Gottes diktiert wird.

Our entire life, from the embryonic stage to the body’s dissolution into dust after death, every tissue of the muscles, and every limb of the body follows the course prescribed for each by God’s laws.

Das heutige Pakistan, radikalislamisch staatsterroristisch und zusätzlich von regierungsfeindlichen schariatreuen Stämmen sowie international tätigen Terrororganisationen geprägt, baute sich über dem Gesellschaftsentwurf von Islamischen Theoretikern wie Abul A’la Maududi. Hoffentlich kann die Türkei eine Zukunft wie die der pakistanischen realen Gegenwart vermeiden. Es ginge vielleicht auch ohne pakistanisches Revolutionsprogramm nach Maududi, nämlich mit dem türkischen Gülen-Sufismus. Mit einer nach Fethullah Gülen erzogenen Elite könnte man sicherlich eine Islamdemokratie aufbauen, einen korangemäßen Überwachungsstaat voller „Liebe und Toleranz“.

Versuche, Islam und Demokratie auch für die Türkei irgendwie zu verschmelzen, gibt es nicht nur von Seiten der deutschen, CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung,[43] sondern weltweit: Die Hurriyet etwa ließ Schariafreund Erdoğan etwas verschwommen von Neo-Laizismus (neo-laicism) sprechen, postmoderner Proislamismus oder schleichende Islamische Revolution zu schreiben wäre vermutlich näher an den Fakten gewesen, doch könnte den Beitritt der Türkei in die EU gefährden. Erfreulich kritischer nennt im Dezember 2012 The Washington Times Erdogans Exportartikel für die Staaten des Arabischen Frühlings „türkische Version einer Islamischen Demokratie“ (the Turkish version of Islamic democracy) und erkennt die Rolle der USA des letzten Jahrzehnts, die den globalen Terrorismus bekämpfen möchte, als Mithelfer beim türkischen Verwirklichen neo-osmanischer Großmachtsträumen der AKP-Regierung.[44] Wer aufklärungshumanistisch, menschenrechtsuniversalistisch und gleichheitsfeministisch denkt, wird wohl jedes Werben für eine „neo-laizistische Türkei“ oder „islamdemokratische Türkei“ als Versuch durchschauen, die AEMR außer Kraft zu setzen und die im Diesseits und Jenseits diskriminierende und dabei nicht zuletzt frauenfeindliche Scharia zu legalisieren.

C Die Verflechtung des deutschen Verbandislam mit den Teilströmungen der globalen islamischen Bewegung

C1 Globale Schia: Zwölferschiiten seit Ayatollah Chomeini. IZ Hamburg.

Ruhollah Chomeini dozierte 1970, was später als Der Islamische Staat (Hokumat-e Eslāmī, deutsch 1983 in der DDR für den Verlag Klaus Schwarz und übersetzt von Nader Hassan und Ilse Itscherenska) zusammengefasst wurde:

Für alle Angelegenheiten hat der Islam Gesetze und Vorschriften. Er [Allah] hat für den Menschen Gesetze verkündet, die sein ganzes Leben, vom Embryonalstadium bis zum Begräbnis, umfassen.

Für die gesellschaftlichen und staatlichen Angelegenheiten gibt es genau so wie für die gottesdienstlichen Handlungen Gesetze und Vorschriften.

Das islamische Rechtswerk ist progressiv, entwicklungsfähig und umfassend.

Eine unislamische politische Ordnung errichten bedeutet nämlich nichts anderes als die politische Ordnung des Islams ignorieren. Dazu kommt noch, dass jede unislamische politische Ordnung eine polytheistische Ordnung ist, da ihr Herrscher der Ṭāġūt ist; und wir sind verpflichtet, die Spuren des Polytheismus in der Gesellschaft und im Leben der Muslime zu beseitigen und zu vernichten. …

Die gesellschaftlichen Bedingungen unter der Herrschaft des Ṭāġūt und der polytheistischen Ordnung sind der Boden für die Verderbnis, wie Sie sehen. Das ist die „Verderbtheit auf der Erde“, die ausgerottet werden muss und deren Stifter bestraft werden müssen. Das ist die gleiche Verderbtheit, wie sie der Pharao durch seine Politik in Ägypten stiftete. Und „er war ein Stifter der Verderbtheit.

Die Muslime in allen islamischen Ländern sind verpflichtet, politische islamische Revolutionen zum Siege zu führen. … Um die Einheit und Freiheit der islamischen Nationen wiederherzustellen, müssen wir die oppressiven und hörigen Regierungen stürzen.

Der islamische Staat ist weder despotisch noch absolutistisch, er ist konstitutionell … in dem Sinne, dass die Regierenden … an eine Reihe von Bedingungen geknüpft sind, die im heiligen Koran und in der Sunna … festgelegt worden sind. Daher ist die islamische Regierung die Regierung des göttlichen Gesetzes über das Volk.

Niemand hat das Recht, Gesetze zu erlassen, und kein Gesetz außer dem göttlichen ist anwendbar. … Der islamische Staat ist ein Staat des Gesetzes. In dieser Staatsform gehört die Souveränität allein Gott. Das Gesetz ist nichts anderes als der Befehl Gottes.

Chomeinis Vorlesungen widerspricht der heutige Iran nicht, das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) gehört dem ZMD an. Im Velāyat-e Faghīh („Herrschaft des Obersten Rechtsgelehrten“) kann man weitere Gedanken des revolutionären Geistlichen lesen:

Daraus folgt, dass jede unislamische Politik einen Polytheismus darstellt, weil ihr Herrscher ein Ṭāġūt [anglisiert Taghoot, NL taghoet] ist, ein Götze. Wir [Muslime] haben die Pflicht, jede Spur der Vielgötterei aus unserem Leben und Staat zu entfernen und für immer zu zerstören. … Wir müssen grundsätzlich Bedingungen schaffen, die der Herrschaft eines Ṭāġūt oder einer [schariarechtlich] illegitimen Macht entgegengesetzt sind [wir dürfen hier gewalttätig sein], denn nur unter diesen können [junge] Menschen zu Frömmigkeit und Bildung emporwachsen. Die Verderbtheit unserer Zeit wird durch das politische System verursacht, welches der Herrschaft der Ṭawāġūt [eigtl. Ṭawāġīt, Götzen, Sg. Ṭāġūt) und derjenigen des Polytheismus dient. Das aber ist die „Verderbnis auf Erden“, die beseitigt werden muss und deren Verursacher zu bestrafen sind. Keine andere Verderbtheit war es, die einst das politische System des ägyptischen Pharao aufgerichtet hat. In einer solchen Gesellschaft aber kann ein religiöser, Gott fürchtender Mensch nicht existieren, will er dem Islam und dem islamischen Wohlverhalten treu bleiben. Er hat nur zwei Möglichkeiten: entweder er akzeptiert, dass er [schariarechtlich] verbotene Taten begeht und damit de facto dem Polytheismus dient, oder er leistet Widerstand, um dem System und der Logik des Ṭāġūt zu entkommen. Uns bleibt gar keine andere Wahl als die verderbten und Verderbtheit erzeugenden politischen Systeme zu vernichten.

Unsere Aufgabe ist es, diese [hungernden und entrechteten] Menschen zu retten. Unsere [von Gott auferlegte] Pflicht ist es, Freund aller Unterdrückten und Feind jedes Unterdrückers zu sein. … Den ʿUlamāʾ des Islam kommt dabei eine wichtige Aufgabe zu … sie dürfen es nicht länger dulden, dass ein großer Teil der Menschheit Hunger leidet, während wenige Ausbeuter und Plünderer im Überfluss leben. Der Emir der Gläubigen [ʿAlī] sagt uns: „Die Regierungsführung habe ich nur deswegen übernommen, weil Allāh die ʿUlamāʾ dazu verpflichtet hat, zur Dekadenz der Plünderer und Unterdrücker und zur Marginalisierung und Mittellosigkeit der Unterdrückten nicht zu schweigen“ (Nahdsch-ul-Balāgha 41/1 (10)). Wir dürfen nicht länger tatenlos dabei zusehen, wie sich die Verräter [der rechten, islamischen Seinsweise] Unredliches erlauben und die Pfründe der [ungläubigen] Fremden einstreichen, … und dabei Millionen von Muslimen in Armut belassen. Es ist die Aufgabe der ‚Ulama und aller anderen Muslime, … die unterdrückerischen Regimes zu stürzen und islamische Regierungen zu errichten.

Anders als Monarchie oder Verfassungsstaat … obliegen die Legislative und die Bevollmächtigung zur [Durchsetzung der] Šarīʿa [durch seine die Gewaltlizenz gegen alle Nichtmuslime und unbotmäßigen Muslime innehabende Regierung] dem erhabenen Gott [Allahgott]. Gesetzgeberische Gewalt nämlich kann im Islam nichts anderes sein als die heilige Šarīʿa. Niemand sonst [außer Allah] hat das Recht, Gesetze zu erlassen, keine außerhalb der Šarīʿa liegenden [beziehungsweise gegen ihre Grenzsetzungen verstoßenden] Gesetze dürfen zur Anwendung kommen. Und so kennt die Islamische Regierung auch kein Parlament, sondern eine Planungskammer, die für die einzelnen Ministerien Pläne aufstellt, welche den Geist der Islamischen Normen wiederspiegeln. Die Pläne wiederum prägen den Charakter des Öffentlichen Dienstes, der das ganze Staatsgebiet erfüllt.

Der heutige Islam aber ist wie ein Fremdling. Nichts als der Name von ihm ist geblieben. Der umfassende islamische Strafrechtskatalog, der trefflichste seiner Art, der jemals den Menschen offenbart worden ist, ist in Vergessenheit geraten. Hat denn der Prophet auch so gehandelt? Verlas er etwa nur den Koran und schob ihn dann beiseite? War er nicht vielmehr um die [genaue] Vollstreckung der Strafen und Durchsetzung der Gebote bekümmert? Haben etwa die Kalifen sich darauf beschränkt, der Bevölkerung einen Haufen an theologischen Fragestellungen vor die Nase zu werfen und sich dann [in die Tatenlosigkeit und ins Schweigen] zurückzuziehen? Oder ließen sie [nicht vielmehr] die Straftäter auspeitschen, steinigen, einsperren oder in die Verbannung schicken?

Morteza Motahhari (Morteżā Moṭahharī) ist ein unter Schiiten hochangesehener Theologe, sein: Wesen und Faktoren der Islamischen Revolution in Iran ist ein Ausschnitt aus dem umfangreicheren Sammelband Pirāmun-e Enqelāb-e Eslāmi (On the Islamic Revolution), der Motahharis in der Teheraner Al-Javad-Moschee gehaltenen Reden der Monate März und April des Revolutionsjahrs 1979 versammelt. 1986 publizierte die damals in Bonn ansässige Kulturabteilung der Botschaft der Islamischen Republik Iran den eigens übersetzten Text. Der Geistliche selbst war noch im Jahr 1979, Anfang Mai, ermordet worden und gilt radikalen oder islamfrommen Iranern als Schahīd (Märtyrer).

Seit einiger Zeit begegnen sich Ost und West, und es kommt zu Zusammenstößen, die insbesondere in den letzten hundert Jahren an Heftigkeit zugenommen haben. Die Menschen des Orients im Allgemeinen und insbesondere die Muslime hatten gegenüber den Menschen aus dem Westen ein Gefühl der Minderwertigkeit und Demütigung.

Zustimmend zitiert Ayatollah Morteza Motahhari einen gewissen Sayyed Ǧamāl (1838-1897), den wir als Dschamal ad-Din al-Afghani kennen:

„Man muss das Volk des Orients aufwecken. Man muss ihm eine Identität geben und den Westen ihm gegenüber erniedrigen.“

Sayyed Ǧamāl … in einer Zeit, in der niemand an einen Kampf gegen England dachte, rief er zum Kampf gegen die kolonialistische Politik Englands auf. Zum ersten Mal nahm er den Menschen das Gefühl der Selbstaufgabe, und er stützte sich zum ersten Mal auf das eigentliche islamische Wesen der muslimischen Gemeinde. … Die Frucht, das Ergebnis seiner Bemühungen sehen wir jetzt: In allen islamischen Ländern haben islamische Bewegungen zur Suche der islamischen Identität eingesetzt.

Alle diese Bewegungen sind – allen Anzeichen nach zu urteilen – ihrem Wesen nach islamisch, d. h. sie basieren auf der Beseitigung aller nichtislamischen Werte, um sich auf eigenständige islamische Werte zu stützen.

Zu den wichtigsten Schritten Imām Khomeinis gehörte ein entschlossener und umfassender Widerstand gegen die Trennung von Religion und Politik. Vielleich kommt Sayyed Ǧamāl [also al-Afghani, Anm.] das Verdienst zu, in diesem Bereich Vorreiter gewesen zu sein. Er war wohl der erste, der gefühlt hat, dass er den Muslimen verständlich machen muss, dass es keine Trennung zwischen Religion und Politik gibt, um bei ihnen eine Bewegung hervorzuzufen.

Ziemlich eindeutig erklärt Morteza Motahhari hier die (schiitische) Islamische Revolution von 1979 als wiederhergestellte Urgemeindlichkeit (bemerkenswert ist, dass er, ein Schiit, sich auf den sunnitischen al-Afghani beruft) definitionsgemäß also als „Salafismus“, als erneuertes Medina.

Die Salafiyya betont: Nur solange bzw. erst wenn die Weltgemeinde (Umma) Urgemeinde (Medina) ist, gelingt der Gnadenstand (Din, Islam) mit dem Schöpfer (Allah). Das ist eindeutige islamische Frömmigkeit, erkennen wir wiederum, und müssen folgern: Solange Scharia und Fiqh nicht überwunden sind, das heißt als die Voraussetzung für gelingendes muslimisches Leben von den Scheichen und Imamen nicht verworfen worden sind, solange gibt es eigentlich gar keinen Salafismus. Jeder im Sinne von al-Ghazali († 1111), Maududi, Chomeini, al-Qaradawi oder Tariq Ramadan seine Religion praktizierende Muslim ist eigentlich ein Salafi, die anderen nehmen Allahs koranischen Befehl nicht ernst oder jedenfalls nicht wörtlich.

Morteza Motahhari lobt Hisba und Dschihad:

Was bedeuten Ǧehād, das Gebot des Guten und das Verbot des Schlechten (amr be ma’rūf wa nahy az monkar)? Diese Begriffe bedeuten: Wenn die herrschende Situation untragbar und unmenschlich ist, sollst du dich ihr nicht unterwerfen, sondern die größten Anstrengungen unternehmen, diese Situation abzuschaffen, um dann die erstrebte ideale Ordnung zu etablieren.

Allah selbst fordert alle Menschen im Koran (3:110) zur Durchsetzung der islamischen Verhaltensweise und Lebensordnung auf: „Ihr gebietet, was recht ist, und verbietet, was verwerflich ist“, al-amr bil-maʿrūf wan-nahi ʿani l-munkar.

Der ihm gestellten Frage, ob unislamische Bücher verboten werden müssen oder zwar gedruckt und verkauft werden dürfen, doch durch mahnende Schriften gleichsam unschädlich zu machen seien, wich Morteza Motahhari aus und empfiehlt uns, nach der Motivation des jeweiligen frechen Autoren zu fragen:

wenn er das alles sagt, um Verwirrung im Volk zu stiften?

Was unislamisch ist, ist nicht die Wahrheit, insofern ist das islamische Bücherverbot doch gar keine Zensur:

Und machen wir uns, wenn wir Lüge und Irreführung verbieten, der Zensur schuldig? Ich sage, Lüge und Verrat muss man unterbinden. Man darf nicht im Namen der Meinungsfreiheit den Missbrauch der Freiheit zur Verbreitung von Lügen unter dem Volk erlauben.

In Artikel 24 erklärt die Verfassung der Islamischen Republik Iran:

Die Presse kann ihre Meinung frei äußern, solange die Grundlagen des Islam oder die Rechte der Menschen nicht betroffen sind, weitere Einzelheiten regelt das Gesetz.[45]

Artikel 22 der Erklärung der Menschenrechte im Islam (Kairo 1990) unterscheidet sich, Pressezensur und Bücherverbote betreffend, von der Iranischen Verfassung nicht wesentlich, da auch sie, wo sonst, beim Koran (3:110) beginnt:

Jeder soll das Recht haben, sich frei auszudrücken, solange das nicht gegen die Grundsätze der Scharia verstößt. 1. Jeder ist berechtigt, das Richtige zu vertreten, das Gute zu verbreiten und vor dem Schlechten und Bösen zu warnen, wie es den Normen der Islamischen Scharia entspricht.[46]

Motahhari: Stellung der Frau im Islam

Unter dem Titel Stellung der Frau im Islam veröffentlichte die in Bonn-Bad Godesberg (Godesberger Allee 133-137) gelegene Presse- und Kulturabteilung der Deutschlandvertretung des Iran die zwischen 1966 und 1974 erschienenen Gedanken von Morteẓā Moṭahharī.

Der Islam hat für Mann und Frau nicht auf allen Ebenen die gleichen Rechte, Pflichten und Strafen vorgesehen.

Es steht … außer Frage, dass Mann und Frau in vieler Hinsicht nicht identisch sind … die Schöpfung wollte keine vollkommene Übereinstimmung. Daher ist es erforderlich, dass sich auch ihre Rechte, Pflichten und Strafen voneinander unterscheiden.

Aufgrund ihrer natürlichen Kondition und ihrer besonderen seelischen und körperlichen Veranlagung kann sie letztlich keine Gleichberechtigung mit dem Mann erreichen; denn gleiche Rechte und gleiches Glück für Mann und Frau können nur erreicht werden, wenn die Identität der Rechte aufgehoben wird und dem Mann die ihm und die Frau die ihr entsprechenden Rechte zugestanden werden. Nur auf diese Weise kann eine echte innere Zusammengehörigkeit zwischen Mann und Frau entstehen …

Wir behaupten, dass die Nichtübereinstimmung der Rechte der Frau und des Mannes, insofern sie ihrer nicht identischen Natur entspricht, sowohl der Sache der Gerechtigkeit als auch des Naturrechtes genügt, das Familienglück am besten fördert und der Entwicklung der Gesellschaft dienlicher ist.

Der Mann ist der Sklave seiner Leidenschaft. … Der Mann möchte die Frau besitzen und über sie verfügen, sie dagegen möchte sein Herz erobern und ihn dadurch beherrschen. … Die Frau begibt sich gern unter den Schutz des Mannes; sie kann ihr sexuelles Verlangen besser zügeln als er, sein sexuelles Verhalten ist aktiv und offensiv, das ihre dagegen reaktiv und herausfordernd.

Die Tatsache, dass von alters her der Mann um die Hand der Frau warb und ihr Heiratsanträge machte, trug dazu bei, das Ansehen der Frau zu wahren und ihr Respekt zu verschaffen. Der Mann ist von Natur aus so geschaffen, dass er verlangen, lieben und bitten muss, während die Frau dazu geschaffen ist, zu gefallen und geliebt zu werden.

Die Verfechter der Gleichberechtigung wenden sich dagegen, dass der Mann das Zweifache des Erbanteiles einer Frau bekommen soll; denn nach islamischem Recht ist der Erbanteil des Sohnes, des Bruders und des Ehemannes doppelt so hoch wie der Erbanteil der Tochter, der Schwester und der Ehefrau.

Wenn es um die Rolle der Frau im Islam geht, wird Ayatolllah Motahhari weltweit gerne und respektvoll zitiert, beispielsweise beim Thema Hidschab. Im Koran ist angeordnet, dass die Frau ihren Körper vor männlichen Nichtverwandten mit einem Schleier bedecken muss, Koran has assigned a duty to women to cover their body from non-related men.[47]

Alle Frauen lieben es, überwacht zu werden … Mutter Natur hat die geistige Überlegenheit [der Männer] über die Frauen entworfen. Wie sehr auch immer eine Frau diese Realität bekämpfen möchte, ihre Anstrengungen werden sich als nutzlos erweisen. Die Frauen müssen lernen, die Tatsache zu akzeptieren, dass sie, aufgrund ihrer größeren Empfindlichkeit, Männer benötigen, die ihr Leben kontrollieren. (The Order of Women’s Rights in Islam, Morteza Motahhari).

Der Buchversand ESLAMICA aus Bremen (Firma m-haditec, das sind Gürhan und Yavuz Özoguz) hält sechs Schriften alleine von Ayatollah Motahhari im Angebot.[48]

Die Scharia übersteigt deine Vernunft, die Welt ist ohne göttliche Offenbarung völlig unübersichtlich, der Muslim bedarf der Führung der Islamischen Gelehrten und die Muslima der Führung durch ihren Vater, großen Bruder oder Ehemann. Das ist kein „Islamismus“, sondern Islam – und das ist die ‚Aqīda (das heiß zu bekundende Quantum oder Konvolut des individuell anzueignenden Teils der Scharia, in seinem Ausmaß von Allah vorherbestimmt) aller deutschen Islamverbände, ob DITIB, VIKZ oder IGMG.

C2 Die internationale, ethnisch türkische Millî-Görüş-Bewegung (in Deutschland als IGMG) und ihr Bezug zum „Salafismus“

Wie Ursula Boos-Nünning versucht, dem VIKZ Demokratietreue und Integrationsbereitschaft zu attestieren, hat auch die IGMG ihre Schönfärber, allen voran Professor Werner Schiffauer. Der Kulturwissenschaftler und Ethnologe möchte offensichtlich nicht vor dem totalitären Anspruch des originalen Islam von Scharia und Fiqh warnen, sondern redet an der Sache der Scharia und Schariagesetze vorbei, wie so viele, und schreibt: „Islamismus“. Dieser „Islamismus“ wiederum sei für die deutsche Millî Görüş mittlerweile auch kein Problem, da man ihn hinter sich gebracht habe, IGMG lebe in einer Art von neuem Zeitalter: „Nach dem Islamismus“ (Buchtitel). Im März 2010 warb der Suhrkamp Verlag:

Die Islamische Gemeinde Milli Görüs gehört zu den umstrittensten Organisationen türkischer Einwanderer in Deutschland. Gestützt auf mehrjährige Feldforschung, zeichnet Werner Schiffauer ein differenziertes Bild von der Entwicklung dieser Gemeinde. Im Zentrum steht der Versuch einer zweiten Generation, sich mit dem islamistischen Erbe der Gründergeneration auseinanderzusetzen und die Rolle von Islam und Politik in der Bundesrepublik neu zu bestimmen.[49]

Man scheint sich beim Verharmlosen der IGMG auf die Methode der dauernden Wiederholung zu verlassen, schon sieben Jahre eher hatte Ursula Spuler-Stegemann den Professor kritisiert, die taz fragte die Islamwissenschaftlerin:

Der Soziologe Werner Schiffauer warnt davor, auf islamistische Gruppen panisch zu reagieren. Denn dort gebe es eine doppelte Öffentlichkeit; nach außen radikal, innen eher nicht. Schiffauer vergleicht dies mit den Grünen in ihrer Frühphase.

Spuler-Stegemann entgegnete überzeugend:

Man kann aber die islamistischen Gruppen nicht mit den Grünen oder Linken vergleichen. So hat die türkische Milli Görüş, die größte islamistische Gemeinschaft in Deutschland, streng gefügte Hierarchien. Es mag dort an der Basis grummeln, aber an der undemokratischen Struktur und an der menschenrechtsfeindlichen Haltung der Spitze ändert sich dadurch nichts. Die Islamisten mit den Grünen und der PDS zu vergleichen, führt in die Irre.[50]

Statt islamistisch hätte Ursula Spuler-Stegemann allerdings besser radikalislamisch gesagt oder schariatreu; das Wort Scharia kommt im Text bezeichnenderweise gar nicht vor und auf die grundrechtswidrigen und frauenfeindlichen Folgen der angeblich von Allah gesetzten Normen eines wortwörtlich genommenen) Koran und Hadith wird nicht hingewiesen. Das geht nicht, die Görüş ist eine Schariabewegung und dass die Imame der IGMG ihre Religion falsch verstanden hätten, lässt sich gar nicht sagen.

Auch hat Spuler-Stegemann Millî Görüş gerade eine „islamistische Gemeinschaft“ genannt – das mag nett gemeint sein, ist aber irreführend, denn die Theologie der Muslimbrüder, der internationalen Milli Görüş oder diejenige der längst von den Anhängern der Milli Görüş (sowie von den Sympathisanten des Fethullah Gülen) unterwanderten DIYANET deutsch DITIB ist nicht „islamistisch“, schließlich kommt auch niemand auf die Idee, den frommen persischen Gelehrten al-Ghazali als „Islamisten“ zu bezeichnen. Mindestens Deutschlands Aktive für Menschenrecht und Frauenrecht sollten den Islam von himmlischem Schariabefehl und heilssichernder irdischer Fiqh-Jurispridenz endlich ernst nehmen – als echte Religion sowie als menschenrechtswidrig und grundrechtswidrig. Schließlich waren Ahmad ibn Hanbal († 855) oder Mohammed auch keine „Islamisten“ und riefen nicht zum „Islamismus“ auf, sondern zum Islam – zur Unterwerfung unter Allahs Befehl.

Im Februar 2011 berichtete und die Rheinische Post die Ansicht des damaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Für Heinz Fromm Mäßigung gar nicht in Sicht:

„Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben, aber ich kann bisher nicht erkennen, dass die Reformkräfte, die es in der Organisation gibt, tatsächlich eine Chance haben, die Richtung zu bestimmen“, sagte Fromm dem „Tagesspiegel“. „Den Ton geben weiterhin diejenigen an, die dem ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan und seiner islamistischen Ideologie verbunden sind.“

Nach wie vor seien „antijüdische Ressentiments“ und die Unterstützung islamistscher Organisationen im Ausland erkennbar, „vor allem der terroristischen Hamas bei ihrer Auseinandersetzung mit Israel“. Diese Unterstützung werde als humanitäre Hilfe für die Palästinenser deklariert, wie am Beispiel der deutschen Internationalen Humanitären Hilfsorganisation e.V. (IHH) deutlich geworden sei, sagte Fromm.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte die IHH im Juli wegen ihrer Nähe zur Hamas verboten.

Der Sohn eines ranghohen Funktionärs der Millî Görüş Ahmed Ciftci nennt sich Scheich Abu Anas und gehört zum Umfeld von Pierre Vogel und Ibrahim Abou-Nagie. Muhamed Ciftci (Muhamed Seyfudin Ciftci), so sein weltlicher Name, war zwischen 1992 und 1994 im jugoslawischen Bürgerkriegsgebiet in Bosnien aktiv, „als Sozialarbeiter“, wie er sagt – für die inzwischen in Deutschland verbotene IHH auf seiner Homepage liest man heute:

Im 1992-1994 (Jahre 1413-1415 n.H.) war er aktiv im Bosnischen Kriegsgebiet als Sozialarbeiter der internationalen humanitären Hilfsorganisation tätig.[51]

Theologisch scheint es zwischen Abu Anas / Ciftci und IGMG ebensowenig Probleme zu geben wie zwischen IGMG und HAMAS, jedenfalls erklärt niemand den anderen zum Kāfir (Ungläubigen) oder al jemanden, der den Islam falsch verstanden habe. Auch hatte Ciftci junior, heute Imam in Braunschweig, von 1998 bis 2006 den Islam (u. a. Hadith, Gerichtspraxis; nach hanafitischem Fiqh) an der Islamischen Universität zu Medina studiert, also beim heutigen Hüter der zwei heiligen Stätten. Über den Moscheeverlag (www.moscheeverlag.de) vertreibt Ciftci im Februar 2013 Texte des saudi-arabischen Gelehrten al-Uthaimin sowie des in der Presse richtigerweise zumeist als radikalen Hasspredigers bezeichneten Abu Ameenah Bilal Philips.[52]

Bekanntlich durfte Bilal Philips am 20.04.2011 in Frankfurt mit Pierre Vogel auftreten, musste allerdings nach einer Ausreiseverfügung die Bundesrepublik Deutschland unverzüglich verlassen.

Der niedersächsische Verfassungsschutz arbeitet, verglichen mit Deutschlands faktenferner und verharmlosender Norm der islambezogenen Diskurse in Presse und Politik, erfreulich gründlich, ich falle ihm trotzdem ins Wort:

Die Geschichte und Ideologie der IGMG ist eng mit dem Namen Necmettin ERBAKAN, Parteiführer der türkisch-islamistischen Glückseligkeits-Partei (SP), verbunden: So leitet sich die Bezeichnung Milli Görüs direkt aus den programmatischen Vorstellungen des türkischen Islamistenführers ab.

Für islamistische Bewegungen ist die Forderung nach Errichtung einer „Islamischen Ordnung“ kennzeichnend, die auf den Rechtsvorschriften der Scharia basiert.

[Dazu meine Anmerkung: Allahs Befehl verwenden sprich verrechtlichen zu wollen, die Scharia legalisieren zu wollen, ist nicht Islamismus, sondern Islam, man lese im Koran Sure 5:44 „Und wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Kafirun (Ungläubigen).][53]

In der laizistischen Türkei hätte die Propagierung des Konzeptes „Nizam Islami“ ein Parteiverbot bzw. strafrechtliche Konsequenzen zur Folge gehabt. ERBAKAN führte daher zwei „neue“ Begriffe in die türkisch-islamistische Debatte ein: „Milli Görüs“ (Nationale Sicht) und „Adil Düzen“ (Gerechte Ordnung). Die von der Milli Görüs-Bewegung propagierte „Gerechte Ordnung“ beinhaltet ein umfassendes soziales, ökonomisches und politisches Regelungssystem, das auf islamischer Grundlage beruht.

[Anm.: Entlarvend inkonsequent – jetzt hätte man doch sagen müssen: auf islamistischer Grundlage – aber natürlich handelte auch Mohammed nicht „islamistisch“, sondern islamisch, wer Mohammed nacheifert, transformiert Nachbarschaft und Straßenzug also auf Grundlage des Islam. Auch Erbakan will die auf Koran und Sunna begründete Hakimiyyat Allah, will Medina erneuern.

[Anm.: Erfreulich ist, dass endlich einmal von Scharia sowie vom erreichten gesellschaftlichen Islamsystem geschrieben worden ist, vom Nizam Islami]

Ziel ist es, die westliche Ordnung zu überwinden und durch ein islamisches Gemeinwesen zu ersetzen.

[Anm.: Nein, die Allgemeinen Menschenrechte oder AEMR sind kein Ordnungssystem irgendeines sagenhaften „Westens“. Nicht das Ansinnen der globalen Scharia-Lobby, eine okzidentale / abendländische / transatlantisch-„westliche“ Ordnung beseitigen zu wollen ist das Problem für uns als freiheitliche Demokraten, sondern ihr Versuch, die kulturelle Moderne universeller Menschenrechte anzugreifen. Richtig: „durch ein islamisches Gemeinwesen zu ersetzen“ – und nicht etwa durch ein islamistisches Gemeinwesen.]

Entsprechend der Milli Görus-Idee versucht die IGMG in Deutschland, ihren Anhängern ein Leben zu ermöglichen, das sich an ihrer Auslegung von Koran und Sunna orientiert.

[Anm.: Hier fehlt leider ein: …, die sich von der Auslegung von Koran und Sunna eines Yusuf al-Qaradawi allerdings gar nicht unterscheidet. Richtig und wichtig: Textstoff schariabasierten Handelns sind Sure und Hadith – „Koran und Sunna“]

Dazu strebt die IGMG an, als legitime Vertretung der türkischen Muslime im politischen Raum und als Ansprechpartner für staatliche Stellen anerkannt zu werden. In der deutschen Öffentlichkeit bemüht sich die IGMG darum, moderat und integrationsorientiert zu erscheinen.[54]

[Anm.: Deutlich angedeutet, immerhin, dass die IGMG nicht gemäßigt oder integrationsfreundlich ist, sondern die Texte der Offenbarung von Koran und Hadith radikal (wortwörtlich) liest, daraus Strategien der Abschottung entwickelt und zu Aufbau und Pflege eines „westlichen“ Feindbildes ermuntert, wir sollten allerdings sagen: eines Feindbildes universeller Menschenrechte.]

Soweit zum niedersächsischen Verfassungsschutzbericht, der eigentlich, solange sich die anderen Verbände nicht von der Theologie und theologiebasierten Politik der IGMG distanzieren, dazu hätte ausreichen müssen, das Gespräch mit dem gesamten KRM zu beenden, deutsche Islamkonferenz, nordrhein-westfälischen bekennenden Religionsunterricht und geplante Hamburger und Bremer „Staatsverträge“ eingeschlossen.

Zwischen Millî Görüş und Muslimbruderschaft passt jedoch kein Blatt Papier – und passt schon gar keine Fatwa von Scheich Yusuf al-Qaradawi. Und so redete neben Prof. Syed Farid Alatas[55] von der Universität Singapur auch der damalige, seit 14 Jahren amtierende Großmufti von Bosnien und Herzegovina, der muslimbrudernahe Dr. Mustafa Cerić auf der 2007 in Bonn im Gustav-Stresemann-Institut abgehaltenen IGMG-Symposium Begriffe des Chaos, Chaos der Begriffe – Selbst‐ und Weltwahrnehmungen der Muslime. Cerić dachte vor der IGMG nach über die Begriffe Aqida, Scharia und Hilafet (Imamet; Kalifat).[56]

Cerić ist wie der aus dem britischen Exil in seine tunesische Heimat zurückgekehrte Rashid al-Ghannouchi (Rāšid al-Ġannūšī, * 1941) von der muslimbruderschaftlichen tunesischen Ennahda-Bewegung (Ḥarakat an-Nahḍa; Nahda heißt Wiedererwachen oder Renaissance), Wahlsieger der ersten demokratischen Wahl seit dem Sturz von Zine el-Abidine Ben Ali und ist wie Wolfgang Borgfeldt genannt Mohammed Siddiq ein Mitglied (member) und Scheich im muslimbrudernahen Gremium höchster Islamischer Gelehrten, ECFR. Was die Muslimbrüder und ihre ECFR-Scheiche theologisch vertreten ist kein „Islamismus“, sondern der authentische Islam, wie ihn schon Imam al-Ghazali († 1111) lehrte.

D Deutsche Islamkonferenz (DIK)

Derzeit (22. Februar 2013) gehören der DIK an:

Hamed Abdel-Samad

Bernd Ridwan Bauknecht

Sine el Masrar

Gönül Halat-Mec

Abdelmalik Hibaoui

Hamideh Mohagheghi

Prof. Dr. Bülent Ucar

Turgut Yüksel

Tuba Isik

Zentralrat der Marokkaner

Dachverband der Bosniaken

DITIB

VIKZ

Alevitische Gemeinde

TGD

Ralf Dahrendorf erklärte 1958 den Menschen als Homo sociologicus, als ein durch (seine Mitmenschen, durch) die Gesellschaft bedingtes (ermutigtes und gefördertes wie normiertes und sogar eingeschränktes) Wesen, das sich vielfältigen sozialen Rollen hinsichtlich von Normen, Werten und Erwartungen unterwerfen muss. Könnte man sich eine Religion wirklich frei aussuchen, einige enttraditionalisierte oder traditionsflüchtende Sinnsucher (siehe unten) haben das so getan, wäre sicherlich wohl gerade auch der Islam nichts für freiheitsliebende Individualisten oder kreative Einzelgänger.

Die meisten Religionen setzen den Menschen ziemlich rigide Verhaltensvorschriften nicht zuletzt in Bezug auf soziales Geschlecht (gender), statthafte Sexualität sowie Apostasie, bei deinem sozialen Ungehorsam droht dir, je nach Jahrhundert und Kontinent, dein Schamane oder Kleriker mit dem Angriff der bösen Geister, der Rache der Götter bzw. dem Zorn Gottes; das mag fallweise heißen: es droht dir die religiös begründete – damit, ob uns das gefällt oder nicht: die religiöse! – Gewalt bis hin zur Opferung an die Götter oder die katholische Hexenverbrennung oder die iranische Steinigung. Religion lebst du also nun wirklich nicht allein, und was dich mit deinen Mitmenschen verbindet (an Geboten wie Verboten), sagen dir, Guru, Rabbi, Priester, Scheich oder Imam.

Muamalat (muʿāmalāt), zwischenmenschliche Pflichten

Nur die Romanfigur Robinson Crusoe nämlich lebte zeitweise ganz alleine auf der Insel, der muslimische Gottesfürchtige hingegen hat (die Nähe der Nichtmuslime zu meiden und) die Nähe der Mitmuslime zu suchen und Letztgenannte nach den Vorschriften Allahs, frauenrechtlich und menschenrechtlich folgenreich, mit rigiden Speisevorschriften, Hausmauern, Kopftüchern, Moscheebauten, Moscheebesuchen, Jungenbeschneidung und Imam-Eheverträgen auszugestalten, mit einer, säkular betrachtet, totalitären Moral-, Sexual- und Körperpolitik, religiös gesehen mit dem einzig funktionierenden Konzept zur Bannung des Teufels und zu Rettung der Seele. Das himmlische Medina (622-855 d. Z.) gilt es, hier und heute zu verstaatlichen. Das irdische Gestalt annehmende gesellschaftliche Schariasystem, das so genannte Islamsystem (an-Niẓām al-Islāmī, Nizam-ı İslâm) vertrete seine Interessen gefälligst ohne Zwietracht (fitna) den Nichtmuslimen gegenüber, also einheitlich. Eine über die einander akzeptierenden sunnitischen Rechtsschulen sowie die Dialoge zu den gerade noch tolerierten Schiiten hinausgehende Mehrzahl an Islamvertretungen, also auch an deutschen Islamverbänden, ist in dieser Einheitlichkeit der Außenvertretung nicht vorgesehen. Allahs Außenpolitik sind die Siyar, die jeweilige nationale Schura werde, ganz dialogisch und „auf Augenhöhe“, auch in der Europäischen Union und in der Bundesrepublik Deutschland, zu einem parallelen Innenministerium und, langfristig, zu einer alternativkulturellen Zweitregierung. Man lese dazu die Geschäftsordnung des KRM:

(1) Der Koordinationsrat, in der Absicht gegründet, langfristig eine einheitliche Vertretungsstruktur der Muslime in der Bundesrepublik Deutschland zu fördern [Anm. Edward von Roy: man vergleiche hierzu Mustafa Cerić und dessen behauptete „Herausforderung“ (challenge) einer gesamteuropäischen islamischen Führung, a single Muslim authority], ist für alle Richtungen innerhalb des Islams offen. … (5) Koran und Sunna des Propheten Mohammed bilden die Grundlage des Koordinationsrats. Dieser Grundsatz darf auch durch Änderungen dieser Geschäftsordnung nicht aufgegeben oder verändert werden.[57]

Wie angekündigt seien zwei postmoderne Sinnsucher beispielhaft genannt:

Erstens der im Jahre 1930 in Schottland geborene Ian Dallas. Der spätere Schauspieler konvertierte in den Siebzigerjahren zum Islam, nannte sich Abdalqadir as-Sufi und ist Führer der von Granada aus um das Wiederaufrichten des andalusischen Kalifats bemühten und mit dem Projekt Gold-Dinar einen globalen Finanz-Dschihad erträumenden Bewegung der Murabitun (al-Murābiṭūn; verweisend auf die Berberdynastie der Almoraviden, die zwischen 1046 und 1147 über Nordwestafrika und al-Andalus herrschte).[58]

Zweitens der jetzige Bundesvorsitzende der Ahmadiyya Deutschland, der Mitte der Siebziger Jahre in Bonn als APO- und Kommunen-Aktivist bekannte (Abdullah) Uwe Wagishauser, der 1972 auf einer Reise nach Nordindien Qadian (120 km vom pakistanischen Lahore) als das Zentrum der islamischen Sonderströmung der Ahmadiyya kennenlernte. Obschon hinsichtlich Lebensweg und Verbandszugehörigkeit so sehr verschiedenartig, die (intern radikal schariatreuen sowie zusätzlich endogamen) Ahmadi gelten Sunniten nicht selten als Abtrünnige und werden in Pakistan oder Indonesien und Malaysia diskriminiert, brutal angegriffen oder sogar ermordet),[59] arbeiten sowohl beide Persönlichkeiten als auch ihre Bewegungen, tragisch bzw. korangemäß zwangsläufig, der einheitlichen globalen Schariabewegung zu sprich dem Islam, wie wir in heute erkeben, als von der Muslimbruderschaft dominiert.

Die Verbeitung und Heftigkeit der innermuslimischen Gewalt verblüfft und irritiert Nichtmuslime wie muslimische Säkulare; man denke an den letztlich 1.400 Jahre alten, auf die Schlacht von Kerbela (bei der am 10. Oktober 680 Prophetenenkel Hussein getötet wurde) zurückgehenden kriegerischen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten, der letztlich die aktuelle Situation im Libanon, in Syrien und Bahrain sowie die Spannungen zwischen Teheran und Riad bestimmt (deutsche Panzerlieferungen). Andererseits gibt es den Islam oder die Scharia oder Allah schließlich nicht im Plural und fordert die Doktrin der Hisba bei Bedarf die Awendung von Gewalt.

Und so wird die irdische Herrschaft Allahs von allen islamischen Akteuren, bei echten Hass oder nur vorgeblichem Konflikt, in einer Art von Arbeitsteiligkeit oder sogar Kollegialität angestrebt:

D Ein Deutschland, ein Koran, eine Scharia. Zu den vier Hauptakteuren des Koordinierungsrats (KRM). DITIB, Islamrat, VIKZ, Zentralrat (ZMD)

D1 Marschbefehl aus Ankara: Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)

Auch weil die türkische Religionsbehörde seit 20 Jahren von der Millî Görüş unterwandert ist und die türkische Regierung gleich mit, Erdoğan und Gül entstammen schließlich der Erbakanbewegung (Necmettin Erbakan war und Erdoğan ist ferner Sufi, Angehöriger des Ordens der Nakschibendi),[60] distanziert sich kein deutscher Ditib-Imam von dem angesehenen Gründer und Führer des ECFR, Yusuf al-Qaradawi.

Recep Tayyip Erdoğan, der Erbakan-Bewunderer und Ministerpräsident, bezeichnet sich als als einen Anhänger des Islamischen Gesetzes, wörtlich sagte er einmal: „Gott sei Dank sind wir Anhänger der Scharia … unser Ziel ist der islamische Staat (bzw. 1994: „Thank God Almighty, I am a servant of sharia“; 1995 nannte er sich einen bzw. den „Imam von Istanbul“), während der einstige Außenminister Abdullah Gül, inzwischen Staatspräsident und von der BBC als „ex-Islamist“ bezeichnet, klargestellt hatte: „Der Islam regelt die weltliche Ordnung. Ich als Moslem glaube daran. In der Türkei gibt es Gesetze, die den Islam unterdrücken, und diese Unterdrückung muss aufgehoben werden.“[61]

Die Diyanet (Diyanet İşleri Başkanlığı), das Präsidium für Religionsangelegenheiten fiel 2008 durch einen Ratschlag für gottesfürchtiges weibliches Verhalten auf: die Frau solle, um die öffentliche Moral und die eigene Tugend nicht zu gefährden, beim Ausgehen kein Parfüm aufgelegt haben: „Frauen müssen vorsichtiger sein, sie senden besondere Reize aus“. Auch sollen Frauen sich bedecken, „um ihren Körper nicht Fremden zu zeigen“, und Flirten sei dasselbe wie Ehebruch. Prinzipielle Geschlechtertrennung gilt als zweckmäßig: „Wenn eine Frau und ein Mann in einem Raum allein sind, dann ist der Dritte im Raum der Teufel.“[62]

Zwar wurde dieser fundamentalistische – und frauenfeindliche – Lebensratgeber vor einem halben Jahrzehnt in der Presse skandalisiert, doch fehlten dort im Allgemeinen zwei entscheidende Informationen mit Islambezug: erstens, dass so manch ein Mufti oder Scheich genau dasselbe sagt:

Doch dass eine Frau teure Parfüms und Düfte kauft, um damit hinauszugehen, ist eine schlechte Gewohnheit, die abgelehnt und unterbunden werden muss. … Die Frau, die parfümiert hinausgeht, sodass Männer diesen Duft riechen können, begeht Unzucht (zinā),[63]

und zweitens, dass der unter Sunniten ziemlich hoch anerkannte, im Jahr 1200 gestorbene Islamische Gelehrte Abu l-Faradsch Ibn al-Dschauzi (Ebu’l-Ferec İbnü’l Cevzî) auch schon dasselbe gesagt hat – nur eben achthundert Jahre eher:

Vom Verbot auszugehen, wenn die Frau sich parfümiert hat

Überliefert von Ghunaim ibn Qais von al-Ash’arī: »Jede Frau, die sich parfümiert und an den Leuten vorbeigeht, damit sie ihren Wohlgeruch wahrnehmen, ist eine Hure.«

Überliefert von Abū Huraira: »Wer von den Frauen parfümiert zur Moschee kommt, von der nimmt Gott das Gebet nicht an, bis sie sich davon gereinigt hat mit der Waschung wie bei einer großen rituellen Unreinheit. So geh nun und wasch dich!«[64]

DITIB / DIYANET lässt ihrer Islamisierungspolitik (Schariapolitik, Islamkonsequenz) über deutsche Stiftungen zuarbeiten, die ja vielleicht auf eine allmähliche Demokratisierung per „Wandel durch Annäherung“ (1963 plädierten Egon Bahr und Willy Brandt für eine derartige Ostpolitik – in der Evangelischen Akademie Tutzung, in der Idriz und Cerić geehrte Gäste sind)[65] hoffen. Um zwei wichtige Stiftungen zu nennen:

Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)

Die der CDU nahestehende Stiftung finanzierte das Stipendium für den Dialogaktivisten und Mathias-Rohe-Schüler Michael Kiefer sowie für Bacem Dziri (letzterer sprach im Dezember 2012 wie der Yusuf al-Qaradawi treu ergebene Scheich im Europäischen Rat für Fatwa und Forschung Siddiq (Wolfgang) Borgfeldt auf den »III. Heidelberger Islamwochen«).[66] Kiefer organisiert seit 2008 in der Türkei einen den Deutschlandaufenthalt vorbereitenden Bildungslehrgang für türkische Imame (also DITIB) in Bezug auf Landeskunde und Integration; den Lehrgang wiederum verantwortete seit 2008 auch inhaltlich Schariaverharmloser Rauf Ceylan, der mit Professor Mouhanad Khorchide zusammenarbeitet und seit 2009 an der Universität Osnabrück lehrt. Der Uni Osnabrück schenkte Großscheich von al-Azhar, al-Tayyeb, im Oktober 2012 drei Stipendien.[67] Ceylan lehrt Religionswissenschaften mit dem Schwerpunkt „Gegenwartsbezogene Islamforschung“.

Körber-Stiftung

SETA. Foundation for Political, Economic and Social Research (SETA) ist die proschariatische Propagandorganisation türkischer Auslandsinteressen. SETA-Präsident Taha Özhan weilte mit dem deutschen Ex-Bundespräsidenten und Vorsitzenden des Bergedorfer Gesprächskreises, Dr. Richard von Weizsäcker, sowie mit Dr. Klaus Wehmeier, dem Stellv. Vorsitzenden des Vorstands der Körber-Stiftung auf der 150. Tagung des Bergedorfer Gesprächskreises, die im März 2012 in Kairo (!) tagte; S.E. Dr. Saleh M. Al-Namlah, Mitglied des Schura-Rates aus dem saudi-arabischen Riad, durfte nicht fehlen.[68] Auf dieser Tagung kam also alles zusammen, was sich auch in Projekten wie hochschulischer Imamausbildung und bekennendem Islamischen Religionsunterricht niederschlägt: türkische Religionspolitik im Sinne von Koran und Sunna, saudi-arabisches Selbstverständnis als Hüter der heiligen Stätten, ägyptische und generelle nordafrikanische Machtergreifung der Muslimbrüder ebenfalls anhand der unteilbaren, himmlischen und heilssichernden Schariagesetze sowie religionsfreundliches jedenfalls islamfreundliches (und damit tendenziell antidemokratisches) deutsches Wirtschaftsinteresse im Beisein höchst angesehener Politiker im Ruhestand.

D2 Seit dem dritten März 1924: Der Schmerz über das untergegangene Kalifat

Der Vater von Tariq Ramadan, Muslimbruder Said Ramadan, stellte 1961 (Das islamische Recht) die zumindest grundsätzliche bzw. langfristig durchzusetzende Verpflichtung der Muslime auf die schariabasierte Gesellschaftsordnung fest: „Religion ist dagegen … eine göttliche Weisung, die für die Menschen verbindlich wird, ohne dass ihnen die Möglichkeit offen steht, selbst zu wählen und darüber zu diskutieren. … Nur die Scharī’a (also Koran und Sunna) [bringt] den wahren Sinn des Gesetzes im Islam zur Entfaltung und [steckt] seinen rechtlichen Geltungsbereich ab. Durch den Ausschluss jeder anderen gesetzgebenden Gewalt außer der Scharī’a wird sowohl das Konzept wie auch die Anwendbarkeit des islamischen Rechts vom Erbe verschiedener Einflüsse befreit, das sich dort angesammelt hat.

In derselben Schrift dachte Said Ramadan genau über die „Rolle der Nichtmuslime in einem islamischen Staat“ nach, in einem Kalifat: „Die Errichtung eines solchen Staates [wird] als unabdingbar angesehen, in dem alle Lebensbereiche entsprechend dem islamischen Glaubensgehalt zu gestalten sind. … Die Zugehörigkeit zum islamischen Staat wird den Nichtmuslimen entsprechend dem arabischen Konzept der ahl al dhimma oder der dhimmīs zugestanden, was soviel bedeutet wie »jene, deren Pflichten dem Gewissen und der Verantwortung des Staates oder der Nation anvertraut sind«. Sie werden auch als al muʿāhidūn [zu al-ʿahd, Vertrag], das heißt »die Vertragschließenden« oder »die Teilnehmer an einem Bündnis« genannt, denn ihre Zugehörigkeit zur Nation beruht auf Verträgen, die von ihnen oder ihren Vorfahren und dem islamischen Staat abgeschlossen worden sind.[69]

Sie mag heute mit Moscheevereinen, Studentenclubs, Sozialwerken oder, wie 2013 beispeilsweise in Marokko, Tunesien und Ägypten, mit politischen Parteien antreten, doch die Muslimbruderschaft bleibt eine Kalifatsbewegung.

D3 Der Hebel, mit dem die Muslimbruderschaft ansetzt: Zentralrat der Muslime in Deutschland Zentralrat der Muslime in Deutschland (Zentralrat, ZMD)

Der Rat der Imame und Gelehrten in Deutschland (RIGD oder RIG) ist assoziiertes Mitglied im Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD). Der dem engsten Umfeld des IZ Frankfurt (Islamisches Zentrum Frankfurt, also wie IZ München und IZ Aachen deutsche Muslim Brotherhood) zuzurechnende RIGD ist ein der Öffentlichkeit noch wenig bekanntes Gremium hoher Theologen und steht, genau wie das französische IESH (Château-Chinon, Burgund), der Muslimbruderschaft sehr nahe.[70]

Es war schon vor fünf oder sechs Jahren abzusehen, dass Deutsche Islamkonferenz, schulischer bekennender Islamischer Religionsunterricht oder universitäre Islamische theologische Studien die weltweiten Netzwerke der Muslimbruderschaft um ihren Cheftheologen Yusuf al-Qaradawi in Deutschlands Schulministerien sowie in den deutschen Hochschul- und Schulalltag installieren werden würden – da kam und da kommen unserer, die Rechtseinheitlichleitsdebatte bzw. Schariadebatte vermeidender Regierung die beiden nützlich einsetzbaren Schreckgespenster vom erneuerten Kalifat (bislang eher bekannt über die kalifatische Rhetorik der Hizb-ut-Tahrir sowie der einstigen Kölner Kaplan-Bewegung, dem Hilafet Devleti oder Kalifatstaat, 1994 bis Dezember 2001) und von den angeblich einer Sekte gleichenden „Salafisten“ gerade recht.

Drei Beispiele für dieses demokratiegefährdende Nutzbarmachen der „Salafisten“ als irgendwie unislamisch. Eren Güvercin meinte am 19.10.2012 auf domradio: „Wichtig ist die sektiererische Ideologie, die dahinter steckt. Ob man sich als Wahabit oder Salafist bezeichnet, ist nicht wichtig“, den radikalislamischen Prediger Pierre Vogel nennt der auf seinem Blog mit Feridun Zaimoğlu und Olivier Roy sympathisierende sowie Necla Kelek kritisierende Güvercin eine „schillernde Figur“. Rauf Ceylan meinte am 11.05.2012 in den Deutsch-Türkischen Nachrichten über die Salafisten: „Das ist ähnlich wie bei einer Sekte“, und: „von solchen gefährlichen Bewegungen“ müsse man Jugendliche fernhalten. Die Lösung dafür biete sein Institut, Ceylan: „Die Imame sind wichtige Multiplikatoren. Imam-Weiterbildungsprogramme, wie an der Uni Osnabrück, sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir bieten Workshops zum Thema Salafismus an.“ Claudia Dantschke schließlich am 21.10.2010 in WZ-newsline über die Wuppertaler Urgemeindler: „Das gleicht einer Gehirnwäsche … Die arbeiten wie eine Sekte“.

Wer die gesichtsbedeckte bzw. langbärtige Safiyya eine Sekte oder sektiererisch nennt, verharmlost die globale antisäkulare Schariabewegung und arbeitet der hidschabtragenden bzw. kurzbärtigen Muslimbruderschaft zu (die selbstverständlich ebenfalls medinensisch ausgerichtet ist sprich „salafistisch“). Selten geheimniskundige Islambeschwichtiger also werden durch Rathäuser, Kirchengemeinden und Zeitungsredaktionen gereicht, wo sie sich ein wenig über irgendwelche wilden Scheiche oder Straßenmissionare wie Pierre Vogel empören, den Islam pauschal gut finden und die schariatreue Kairoer al-Azhar und die Scheiche von Yusuf al-Qaradawi in Deutschlands Universitäten und Schulministerien hineinwinken. Auf einem Seminar der Konrad-Adenauer-Stiftung stellte Ceylan den Ex-Boxer per Lichtbild vor: „Wollt ihr den?“ Dann stellte der Referent den „Salafisten“ als desintegrierend dar, um unverzüglich den ebenfalls im Bild vorgestellten Benjamin Idriz und seine Penzberger Moscheegemeinde als modern und integrationsfreundlich zu loben.

Ob sie die Transformation des jeweiligen Staates in eine Hakimiyyat Allah oder Allahkratie, 2012 und 2013 besonders anschaulich in Tunesien und Ägypten, eher sanft schleichend oder eher derb revolutionär durchführt, die Ikhwan oder Brotherhood entstand innerhalb der Kalifatsbewegung – und sie hat den Kult um die rechtschaffenen Bewohner der Medinagemeinde, den Kult um die Salaf, der sie 1928 gebar, nie verlassen.

Personell monopolisieren die Muslimbrüder seit Jahrzehnten die politische Vertretung dessen, was als Islam gelten darf, nach außen. Doch auch nach innen sowie theologisch ist der Islam der Super-Autorität aller Sunniten, Imam al-Ghazali († 1111) und derjenige der Muslimbrüder (seit Hassan al-Banna und Sayyid Qutb) bzw. derjenige des Abul A’la Maududi seit einigen Jahrzehnten miteinander identisch. Es gibt nur eine Scharia und nur einen Islam und die Muslim Brotherhood hat den Islam richtig verstanden. So etwas wie einen „unislamischen, den Islam missbrauchenden Salafismus“ oder einen „nicht islamischen Islamismus“ gibt es nicht; der Bevölkerung erzählen unsere Politiker noch ein Weilchen etwas anderes.

Irdisch werde die Scharia System

Die kohärente (unteilbare) und vollkommene Scharia ist aus Islamischer Sicht nicht von Menschen geschaffen, sondern genuin außerirdisch, ihr Urheber und Verfasser ist Allah. Im Gegensatz zu der nach himmlisch vorgegebener und irdisch zu verwirklichender Kohärenz strebenden (zunehmender Totalitarismus), zeitangepassten Islamischen Jurisprudenz, dem jedenfalls für elitär Gebildete verstandesmäßig erfassbaren Fiqh, dessen Gestalter und Anwender Menschen sind (Ulama, Scheiche, Muftis, Schariarichter), ist die heilssichernde Schöpfungsordnung der Islamischen Normativität (Scharia) überzeitlich und dem Verstehen enthoben. Nur der Schöpfer selber könnte sie verändern, Allah aber hat zugesagt, dass die Scharia (dass der Islam) bis zum Tage der Auferstehung gesetzt ist (Gesetz ist). In der Praxis wird zwischen Scharia und ‚Aqida (das Konvolut persönlichen islamischen Fürwahrhaltens und Bekennens) bzw. zwischen Scharia und Fiqh oft kein Unterschied gemacht, schließlich gleichen Scharia (naturgesetzartige Islam-Theorie) und Fiqh (Schariaanwendung, jenseitszentrierte Rechtspraxis) zwei Seiten derselben Medaille. Während die Scharia perfekt geschaffen ist, ist der Fiqh sozusagen unterwegs, diskriminiert „flexibel“ und fordert, hier und heute, den am medinensischen Staatsmodell (622-855 n. Chr.) orientierten Aufbau der Islamischen Ordnung (Niẓām Islāmī, Nizam-ı İslâm).

IESH (Hauptsitz Château-Chinon) etwa setzte ‚Aqidah und Scharia jahrelang gerne gleich (auf Arabisch schrieb man ehrlich Scharia, auf Spracheinstellung Französisch / Englisch / Deutsch gab man es wieder als Aqidah). Man umging damals also die vielleicht weniger werbewirksame Aussage: Hier können Sie die Scharia studieren, sondern (IESH, Außenstelle Paris) umschrieb sie mit: Hier können Sie „Islamisches Recht (Fiqh)“ studieren: Jurisprudence islamique (fiqh). Das eigentliche IESH sagt zu seinem Lehrplan 2013 immer noch nicht Scharia, sondern muslimische Theologie (Théologie musulmane), die Dozenten jedoch, wie der wissenschaftliche Direktor, ECFR-Mitglied (!) Larbi BECHRI, haben Islamisches Recht studiert (Droit musulman) oder, wie Abdelmajid Najar an der Kairoer al-Azhar, Uṣūl ad-Dīn, Glaubensgrundlagen (Ousoul Eddine).[71] Die ägyptische Verfassung wiederum setzte jahrzehntelang Fiqh und Scharia gleich (Artikel 2) Islam is the Religion of the State. Arabic is its official language, and the Islamic Jurisprudence (Sharia) is a principal source of legislation.

Eine Fiqh-Zusammenstellung bieten uns Samir Mourad und Dr. Jasmin Pacic, man bemerke, da alle Handelsverträge zu islamisieren sind, schariakompatibel sein müssen, das: „Kauf und Verkauf – die schariagemäßen Eigenschaften und Bedingungen“ sowie das nicht als Plädoyer für eine unabhängige Justiz im Sinne des säkularen Rechtsstaats misszuverstehende: „Um einerseits eine Kontrolle der Staatsmacht darzustellen und andererseits Gerechtigkeit zwischen den Menschen herzustellen, unabhängig von Herkunft der Ankläger und Angeklagten, ist eine Forderung der Scharia, dass die Richter unabhängig und gerecht sein müssen und natürlich genug Wissen über die Scharia haben müssen, weil sie ja gemäß der Schariagesetze zu richten haben.“[72]

Volkspädagogisch wird der europäischen und vermutlich vor allem der deutschen Bevölkerung noch etwas weiter erzählt werden, das Islamische Rechtsverständnis und Gesellschaftsverständnis unserer Hochschulstandorte würde sich von demjenigen unterscheiden, welches in Dschidda und Medina, Islamabad oder Kairo gelehrt wird. Das ist einfach nicht der Fall, sonst könnte man nicht derartig problemlos mit der Azhar kooperieren. Dogmatische Scharia wie praktischer Fiqh von Bonner König-Fahd-Akademie und IIT Münster, von Medien-Schreckgespenst Pierre Vogel und von Medienmaskottchen Mouhanad Khorchide sind letztlich identisch.

Schöpfung, Menschheit, Umma, Fiqh oder Scharia haben eines gemeinsam – es gibt sie jeweils nicht in Mehrzahl, sondern, wie Allah den Schöpfer, nur im Singular.

Die auf Abwehr des Teufels und Rettung der Seele zielenden, kulturrassistischen und insbesondere auch frauenfeindlichen Normen von Koran und Sunna werden also weiter „integriert“ werden – im Namen der Koexistenz der Kulturen oder des friedlichen Zusammenlebens oder im Namen des deutschen Grundgesetzes.

Der Dialog mit dem Islam muss schließlich weitergehen. Die Rechtsspaltung kann kommen.

Gemeinsam mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan, zum demokratischen Glück hat sie im Februar 2013 ihren Doktortitel verloren und ist zurückgetreten, eröffnete Mustafa Cerić am 16. Januar 2012 in Tübingen das in der Villa Köstlin befindliche Zentrum für Islamische Theologie.[73] Hat denn irgendjemand glauben können, dass an den Unis von Tübingen, Münster oder Osnabrück ein anderer Islam gelehrt werden wird, als der, welchen der die symbolische Schere zur Zerschneidung des roten Bandes in der Hand haltende Scheich aus dem Netzwerk von Yusuf al-Qaradawi lehrt und fordert? Auf der Tübinger Uni-Homepage lesen wir über die Hoffnungen des schariagehorsamen Muftis:

Das Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Tübingen werde beitragen zu einem produktiven und konstruktiven Verhältnis zwischen Europa und der muslimischen Welt, sagte Dr. Mustafa Cerić, der Großmufti von Sarajevo. Es werde eine Botschaft des Friedens nach außen tragen, zeigte er sich überzeugt.

Seit 2006 fordert Bosniens Großmufti (bis Dezember 2012) pauschal für alle Muslime Europas die um Gottes Willen endlich einzuräumende Chance zur kulturellen und rechtlichen Apartheid:

f. Wege zu finden, wie muslimisches Recht für Personenstandsangelegenheiten, wie z.B. Familienrecht, anerkannt werden kann,

(f) opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law[74]

In Ansehen und Recht ist die Frau ist eine Stufe herabzudrücken, möglichst bald hat sie nur halb so viel zu erben wie ihr Bruder und kann jeden Tag eine Zweitfrau im Schlafzimmer entdecken oder ohne Angabe von Gründen verstoßen werden. Das ist der unteilbare, eine Islam, den die weltweit vernetzten Muslimbrüder und deutschen Moscheevereine theologisch begründet gar nicht ablehnen. Scheich al-Munaddschid stellt fest, dass die standesamtliche Ehe, weil sie auf menschengemachten Gesetzen beruht, vor Allah nicht anerkannt ist und mindestens in Zukunft nach Möglichkeit vermieden werden soll, Fatwa:

Bezüglich einer Zivilehe, die in einem Gericht gesclossen wird, das menschengemachte Gesetze anwendet (in a court that implements man-made laws) … nicht der Shari’a entsprechen oder konträr zur Shari’a sind z. B. in Bezug auf auf Scheidung usw., dann ist es nicht erlaubt dies zu tun, außer die Dokumentation der Ehe kann nicht anders vollbracht werden, oder die Person hat keine andere Wahl als dies zu tun. In dem Fall kann er [zuerst] eine korrekte Eheschließung gemäß der Shari’a (the correct marriage contract according to sharee’ah) in einem islamischen Zentrum machen und dann die Zivilehe in einem Gericht eingehen. Im Falle eines Streits aber soll er sich an die Lösungen des Schariagesetzes halten und die falschen Rituale, die mit der Eheschließung in einigen Ländern einhergehen, nicht anerkennen. In westlichen Ländern sollten Muslime unbedingt versuchen, ihre Ehen offiziell in islamischen Zentren schließen zu dürfen, ohne anschließend zum Standesamt gehen zu müssen.[75]

Ich komme zum Schluss.

Eine Scharia, die Mann und Frau gleich behandelt, hat es nie gegeben und wird es nie geben. Wenn der von der globalen Muslimbruderschaft und von allen deutschen Islamverbänden vorangetriebene Vorgang der Schariaimplementierung nicht abgestoppt wird, werden wir das vom einstigen (bis Dezember 2012) bosnischen Großmufti Cerić gewünschte Islamische Recht auf Imamehe (nikāh), Zweit- bis Viertfrau, Verstoßung (ṭalāq) und Wali mudschbir mittelfristig „integriert“ haben (Erb- und Vertragsrecht nach Koran und Hadith sind die folgenden Stufen der Islamisierung eines Territoriums; die in Arbeitswelt und Bildungsbetrieb legalisierte Bedeckung des muslimischen Frauenkörpers mit einem Hidschab wird bis dahin erfolgt sein).

Was viele von uns derzeit noch als irritierende Vielfalt von Islamverbänden erleben, von Zentralrat der Marokkaner bis Dachverband der Bosniaken (beide Teilnehmer in der derzeitigen DIK) oder als Vielzahl von islamischen Strömungen von Naqschbandi-Mystik bis zu Teherans Zwölferschia (als IZH, Islamisches Hamburg Mitglied der Schura Hamburg, Millî-Görüş-dominiert, sowie des Zentralrats der Muslime in Deutschland, muslimbruderdominiert), wird sich als migrationsgeschichtlich bedingt, als Zufälligkeit, als Bagatelle oder schlicht als Trugbild herausstellen – es gibt nur eine Doktrin von Hidschab, nur eine von Nikah und Talaq – es gibt nur einen Islam.

Unser mühselig errungenes derzeitiges, dabei alle Menschen, ob gottesfürchtig oder gottlos und ob Mann oder Frau, gleich behandelndes Gesetz würde dann der Vergangenheit angehören, und ich wiederhole mich und schließe meinen Vortrag: das ist dann zwar der Vorgang von Medina 622, Pakistan 1956, Iran 1979 und Kairo 2013, aber das nicht Islamismus, den es in Wirklichkeit nie gegeben hat, sondern Religion – echter alter Islam.

Der Souverän, immerhin noch nicht der Klerus sondern das Volk, darf und sollte sich der 1.400 Jahre alten islamischen Tendenz zum revolutionären (Dschihad) Aufbau einer Gegengesellschaft bzw. Zweitstaatlichkeit sowie schlussendlich einer dann wirklich „alternativlosen“, reinen islamischen Herrschaft in den Weg stellen. Gerade ein Frauenrechtsverband wie Terre des Femmes muss das sogar tun, wenn er sich nicht dem Vorwurf aussetzen möchte, der Scharia in Europa zuzuarbeiten und die Geschlechtsgenossinnen in Istanbul, Kairo oder Tunis an die Bärtigen der Schariabewegung und ihre unterworfenen Kopftuchfrauen zu verraten und den Menschenrechtsaktivisten, Säkularen oder Ex-Muslimen auf der ganzen Welt in den Rücken zu fallen.

Ob es die Imamausbildung ist, der Unterricht an staatlichen Schulen oder das Gespräch in der Deutschen Islamkonferenz, eine in die kulturelle Moderne hinein integrierbare Religion muss auf himmlischen Gesetzesgehorsam verzichten. Die ohne Außenansicht gelehrte oder betrachtete Scharia hat in Gerichtsgebäuden, Parlamenten oder Schulen nichts zu suchen.

In diesem Sinne erlaube ich mir, das gut gewählte Motto der Veranstaltung am Weltfrauentag 2013 heranzuziehen, die in wenigen Tagen in Frankfurt stattfinden wird:

Nein zur Scharia![76]

Edward von Roy

Q u e l l e n

[1] Den Vorsitz in der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) übernahm El-Zayat von Ali Ghaleb Himmat, der auf Grund seiner direkten Verbindungen zum Al-Taqwa-Finanznetzwerk im November 2001 nach 28 Jahren vom Vorsitz zurücktrat.

Bei der Wahl für den Vorsitz des Zentralrats der Muslime (ZMD) am 4. Februar 2001 unterlag El-Zayat knapp gegen Ayyub Axel Köhler.

Seit Februar 2002 ist El-Zayat Präsident der IGD und wurde 2006 für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Im Januar 2010 kandidierte er aufgrund satzungsrechtlicher Vorgaben, die eine maximale Anzahl von zwei Legislaturperioden vorsehen nicht mehr. Sein Nachfolger im Amt ist Samir Falah.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ibrahim_El-Zayat#.C3.84mter_und_T.C3.A4tigkeit

Ola Himmat (25, kleines Bild) spricht kurz mit ihren Eltern. Vater Ghaleb Himmat: «Sie sagte: Mir gehts gut, aber ich hab grosse Angst.»

http://www.blick.ch/news/ausland/es-war-wie-im-krieg-id131482.html

Bank al-Taqva … Die al-Taqva wurde in den späten 1980er Jahren von Führern der Muslimbruderschaft gegründet … Im November 2001 wurde Youssef Nada als Finanzier des islamischen Terrorismus identifiziert … Zweiter Chef der ehemaligen al-Taqwa war Ghaleb Himmat

aus: Yves Dubitzky: Finanzierung des islamistischen Terrorismus (p 55)

http://books.google.de/books?id=JGLGZysBRa4C&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

FEMYSO, Executive Committee: Ola Himmat, Switzerland

http://www.femyso.org/about/executive-committee

http://www.femyso.org/news/PR/2013/GMI-GA

One of the important leaders of FEMYSO over the years has been Ibrahim El-Zayat, the leader of the Muslim Brotherhood in Germany

http://globalmbreport.org/?p=2548

http://globalmbreport.org/?p=4991

http://www.wearehere.eu/999/femyso-sets-to-empower-youth-across-europe/

http://www.wearehere.eu/authors

[2] Suchbegriff Tariq Ramadan

http://www.igmg.org/suchen.html?cx=015388582487228166009%253Aewr5nayynbe&cof=FORID%253A11&ie=UTF-8&q=Tariq+Ramadan

[3] Seit seiner Studienzeit steht Mohammed Siddiq der Muslimbruderschaft nahe. Diese – in Ägypten verbotene – Organisation unterhält mehrere Zentren in Deutschland. Im Verfassungsschutzbericht wird sie zwar genannt, jedoch als nicht militant eingestuft. … Als das Haus des Islam vor 15 Jahren gegründet wurde, war es eines der ganz wenigen Orte, an denen Informationen über den Islam auf Deutsch verbreitet wurden. Inzwischen gibt es in vielen Städten deutschsprachige Gemeinden. Siddiq ist stolz darauf. Schließlich sehen viele ihn als Patenonkel dieser neuen Gemeinschaft.

Quelle: Der Tagesspiegel, 22.Januar 1999, Seite 32.

http://www.chrislages.de/hdi1999.htm

[4] Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO)

Erster FEMYSO-Präsident war Ibrahim El-Zayat, der auch Vorstandsmitglied der FIOE war [ Anm.: die FIOE ist der Europaverband der Muslimbrüder ] und ein Verwalter der FIOE Stiftung „European Trust“ sowie Europa Repräsentant der WAMY, und in diesen Funktionen die Finanzierung sicherstellte. Sein Nachfolger als FEMYSO-Präsident wurde 2002 Khallad Swaid, ehemaliger Vorsitzender der Muslimischen Jugend in Deutschland (MJD) und Vorstandsmitglied der IIFSO, der im April 2007 von Mohammad Fateh Atia aus Schweden abgelöst wurde.

Als Lobbyorganisation sucht das FEMYSO Kontakte zum Europäischen Parlament, dem Europarat, dem European Youth Forum (EYF), dem Ecumenical Youth Council in Europe (EYCE) dem European Youth Centre Budapest (EYCB), der European Students’ Union (ESU) und anderen Organisationen. Das FEMYSO lässt sich unter anderem von saudi-arabischen Sponsoren und Islamic Relief fördern und bezieht Projektmittel der E.U.

Nach eigener Einschätzung ist das FEMYSO zur „De-facto-Stimme der muslimischen Jugend in Europa“ geworden. Nach Einschätzung des Verfassungsschutzes wird das FEMYSO von der Muslimbruderschaft in Europa dominiert und in der Medienöffentlichkeit wird die Ansicht vertreten, dass das FEMYSO und der größte Teil seiner Mitgliedsorganisationen der Muslimbruderschaft zuzuordnen sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Forum_of_European_Muslim_Youth_and_Student_Organizations

[5] Der ehemalige Leiter des Verfassungsschutzes Berlin, Eduard Vermander, hielt die Mevlana-Moschee jedoch für den Sitz der „Milli Görüş-Berlin“. Die „Islamische Föderation Berlin“ wurde 2001 vom Berliner Senat für die Erteilung des Islamischen Religionsunterrichts zugelassen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mevlana-Moschee_%28Berlin%29#Verbindungen_zur_Milli_G.C3.B6r.C3.BC.C5.9F

Beispielsweise Nail Dural, der Alleinvertretungsberechtigte der Islamischen Föderation: Seit 1980 bis heute ist er deren Präsident und Imam. Bereits 1979 war er Vorstandsmitglied von Milli Görüs Berlin. Im Oktober 1995 war er nach der taz vorliegenden, vereinsinternen Listen ihr stellvertretender Vorsitzender mit der Mitgliedsnummer 4.904. Nail Dural ist für alle Milli-Görüs-Abteilungen in Berlin, insbesondere für die Islamische Föderation, zuständig. Nail Dural ist kein Einzelfall. Yakup Tasci [Yakup Taşçı] (Mitgliedsnummer 2.940), der bereits 1976 Mitglied des Gründungsvorstand von Milli Görüs Berlin war, ist zum einen der Ansprechpartner für die islamische Grundschule, deren Trägerverein, das Islamkolleg e. V., wiederum Mitglied der Islamischen Föderation ist. Gleichzeitig organisiert Tasci für Milli Görüs die Pilgerfahrten nach Mekka.

Aykut Haldun Algan mit der Mitgliedsnummer 6.580 ist eine weitere schillernde Figur im Milli-Görüs-Gestrüpp. Er war im Laufe der Jahre Vorsitzender von Milli Görüs Berlin, stellvertretender Geschäftsführer und Finanzverwalter der Islamischen Föderation und Chefredakteur des von Milli Görüs betriebenen Fernsehsenders Türkisches Fernsehen in Deutschland (TFD). Sein Bruder, Ahmet Algan, wiederum ist Gründungsmitglied der Islamischen Föderation zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Diese und weitere Mitglieder des Algan-Clans sind führende Aktivisten im Islamischen Frauenverein Cemiyet-i Nisa, der Islamischen Religionsgemeinschaft e. V., dessen Vorstand von Milli-Görüs-Mitgliedern dominiert wird, und in der Islamischen Stiftung.

aus: Eberhard Seidel: Lügen im Namen Gottes

in: taz 21.02.2000

http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2000/02/21/a0087

[6] Emel Algan, das ist Emel Zeynelabidin: „Dabei haben wir was ganz Spannendes gemeinsam. Mein Vater war in jungen Jahren ein Anhänger von Ramadans Großvater Hassan Al-Banna, der 1928 in Ägypten die Muslimbruderschaft gegründet hat.“

http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2006/septemberoktober-2006/emel-hat-das-kopftuch-abgelegt/

[7] Charta der Muslime Europas (FIOE)

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/09/20/140/

[8] Ahlu l-bait, „Volk des Hauses“ [Mohammeds], sind die Nachkommen von Ali, sunnitisch der vierte der Rechtgeleiteten Kalifen, schiitisch der erste der heiligen Zwölf Imame, und Prophetentochter Fatima (zwei Söhne: Ḥasan, Zweiter Imam der Schia, seine Nachkommen sind Scherif („Edle“, mindestens in Nordafrika für einen Mann als Privileg ein grüner Turban), und Ḥusain, seine Nachkommen die Sayyid oder Seyyed, mindestens in der Schia ein schwarzer Turban; weibliche Nachkommen werden Sayyida oder, in Indien und Pakistan, Mirza genannt und heiraten, vielleicht unter hinduistischem Einfluss des Kastenwesens, nur Sayyids; auch Kinder einer patrilinear von den Sayyids abstammenden Mutter und eines nichtsayyidischen Vaters gelten als Mirza. Alles ein wenig wie beim europäischen Hochadel.

http://en.wikipedia.org/wiki/Sayyid

Hier wird nahegelegt, dass zwar jeder Seyyed auch Scherif, aber noch lange nicht jeder Scherif Seyyed ist – soviel zur abstammungsmäßigen Legitimierung realislamischer Hackordnung zwischen den Ehrbaren und den Ehrlosen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Sherif

[9] Abu Hamid al-Ghazali, Band Zwölf der Wiederbelebung der Wissenschaften des Glaubens ist das Buch der Ehe. Kitāb ādābi n-nikāh, hier übersetzt von Hans Bauer (1917) und Madelein Farah (1984).

http://www.ghazali.org/site/ihya.htm

Ghazalis Buch der Ehe, aufklärungshumanistisch rezensiert von Jacques Auvergne.

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2011/11/28/270/

Das 14. Buch des Hauptwerks des sunnitischen Theologen und schafiitischen Juristen Abū Ḥāmid al-Ġazālī heißt Al-Ḥalāl wal-Ḥarām. Rezension von Jacques Auvergne.

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2012/01/01/278/

[10] 900 Jahre al-Ġazāli im Spiegel der islamischen Wissenschaften. Uni Osnabrück, 28.-30.10.2011

http://www.blogs.uni-osnabrueck.de/ghazali2011/

[11] al-Ḥakīm ist einer der 99 Namen Allahs und im Koran 93 Mal genannt, doch ist der Schöpfer ebenso der letztlich einzige Ḥākim, Souverän, Regent, Richter, im Koran an sechs Stellen. Islam Today weiß:

The Qur’an mentions two names for Allah that are closely related linguistically. The first is al-Hakīm (the Wise) and the second is al-Hākim (the Judge). Allah is referred to in the Qur’an as “the Wise” 93 times and as “the Judge” six times.

http://en.islamtoday.net/artshow-429-4481.htm

Islamic Law (bei Islam Today)

http://en.islamtoday.net/Islamic-Law

[12] ISLAMIC DIVINE LAW (SHARI’AH)

Structuring the Life of Man by Divine Law

The Five Ruling Values (The Five Ahkam)

Mashhad Al-Allaf

http://www.muslimphilosophy.com/ma/works/ahkam.pdf

[13] Große Pilgerfahrt, Haddsch, nur im zwölften Monat des islamischen (Mond-)Kalenders, dem Monat Ḏū l-ḥiǧǧa. 2012 endete er am 14. November, 2013 wird er am 04. November enden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Dhu_al-Hijjah

[14] Der niederländische Zweig der Bewegung der „Nationalen Weltsicht“ oder Millî Görüş (zum Namenspartikel Millî: Das Millet-System war das Dhimmakonzept des Osmanischen Reiches; im Islam ist milla ohnehin auch Glaubensnation, Religionsvolk. Erbakan sprach gerne von der Milla der Ungläubigen, Our religion says that the infidels are one nation [Millah] und konnte dabei Mohammed zurückgreifen; Erbakans Bewegung, in der BRD wäre das also die IGMG, gewährleiste das Glück der ganzen Menschheit: The right path to the happiness of all humanity is our path, the Milli Gorus way.)

http://www.milligorus.nl/

http://www.mgtjongeren.nl/index.php/tr/

http://www.memri.org/report/en/0/0/0/0/0/0/2356.htm

[15] Lamya Kaddor: „Die Aufklärung ist für den Islam nicht übertragbar“

http://www.cibedo.de/islamischer_religionsunterricht.html

[16] Islamische Charta: Grundsatzerklärung des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) zur Beziehung der Muslime zum Staat und zur Gesellschaft

http://zentralrat.de/3035.php

[17] Said Ramadan: „Religion ist dagegen … eine göttliche Weisung, die für die Menschen verbindlich wird, ohne dass ihnen die Möglichkeit offen steht, selbst zu wählen und darüber zu diskutieren. … Nur die Scharī’a (also Koran und Sunna) [bringt] den wahren Sinn des Gesetzes im Islam zur Entfaltung und [steckt] seinen rechtlichen Geltungsbereich ab. Durch den Ausschluss jeder anderen gesetzgebenden Gewalt außer der Scharī’a wird sowohl das Konzept wie auch die Anwendbarkeit des islamischen Rechts vom Erbe verschiedener Einflüsse befreit, das sich dort angesammelt hat.“

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/04/06/109/

[18] Lord Phillips, the most senior judge in England and Wales, said there was no reason sharia law’s principles could not be used in mediation. … Lord Phillips said: „There is no reason why sharia principles, or any other religious code, should not be the basis for mediation or other forms of alternative dispute resolution.“

aus: Sharia law ‘could have UK role’

in BBC 04.07.2008

http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/7488790.stm

[19] Said Ramadan: „Der Islam betrachtet die Religion als den Bereich, in dem bewusst Verantwortung angestrebt und getragen wird.“

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/04/06/109/

[20] Chimar, Dschilbab

http://www.hijab-shop.com

http://islamicboutique.com/khimar.asp

http://www.al-hijaab.com/scripts/prodList.asp?idcategory=69

http://www.hoor-al-ayn.de/online-shop/niqab/

[21] Sylvia Löhrmann, Rede zum einzuführenden bekennenden Islamischen Religionsunterricht, gehalten am 7. Dezember 2011 in der Bilal-Moschee (IZ Aachen)

http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Presse/Reden_MinisterinLoehrmann/7_12_2011_IRU__Bilal_Moschee_Aachen.pdf

http://www.hilde-scheidt.de/2011/12/13/bildungsministerin-silvia-lohrmann-zum-islam-unterricht-an-schulen-in-nrw/

Drucksache 15/2209 vom 21.06.2011

Gesetzentwurf der Fraktion der CDU, der Fraktion der SPD und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gesetz zur Einführung von islamischem Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach (6. Schulrechtsänderungsgesetz)

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD15-2209.pdf

[22] Nadeem Elyas: Der Islam regelt als ganzheitliche Lehre alle Bereiche des Lebens, setzt den ethischen Rahmen für die zwischenmenschlichen Beziehungen und liefert die Grundsätze, nach denen sich ein politisches Handeln und ein Staatsaufbau orientieren sollen. … Die gesellschafts- und staatsrelevanten Leitbilder des Islam haben aber nur Gültigkeit für die Muslime und haben nur in einem islamischen Staat mit einer islamischen Bevölkerungsmehrheit verbindlichen Charakter.“

aus: Das weiche Wasser wird besiegen den harten Stein (Aachen 1997)

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2010/07/11/180/

[23] aus: Dr. Murad Wilfried Hofmann: Muslims as Co-Citizens in The West

http://elazhar.com/conferences_eu/9/3.asp

Then the Shari‘ah „Islamic Law“ came as a seal of all previous religious laws and for being valid for all times and places. Therefore, its texts are confined to general concepts, and bases, and, to be permanently a rich source for fulfilling the objectives of Shari‘ah that guarantee happiness for all peoples in this life and the Hereafter. The main objectives of the Islamic Shari‘ah are the five basic fundamentals upon which the general Human Rights are based, that is, protecting the right for life, and preserving religion, reason, human dignity, family and wealth. …

Hence, it is necessary that Muslims and non-Muslims should be aware of the attention given by Islamic Shari‘ah to human rights and to elevate it to become a necessity without which the life of man cannot be righteous. …

Hence, Islam respected religions and cultural pluralism that in turn enrich human experience. This was emphasized by Prophet Muhammad (PBUH) when he issued the Al-Madinah Paper after his immigration (hjrah) and in which he acknowledged equal rights for the population of Madinah. Everyone had the same rights and duties.

Undoubtedly, the ‘Ulammas (Scholars) of the Islamic Ummah and its intellectuals are realizing the great importance for clarifying the objectives of the Islamic Shari‘ah and henceforth, they are required to burden their immense responsibility for manifesting the real image of the Shari‘ah to all people either Muslims or non-Muslims with the aim of eliminating the distorted image and the misunderstanding related to Islamic Shari‘ah in particular and to Islam in general. Hopefully, this will be achieved by exerting joint and united efforts for the sake of elevating Islam and for the aim of achieving a bright future for the Muslim Ummah.

aus: CAIRO DECLARATION [ 2010 ]

http://elazhar.com/conferences_eu/22/2.asp

vgl. The 22nd General Conference : The Objectives of Shari‘ah (Islamic Law) And Issues of the Contemporary Age

http://elazhar.com/conferences_eu/

man erarbeitete 32 ziemlich radikale Forderungen

The Committee elaborated the following draft recommendations:

The Conference affirms that Islamic Shari‘ah took the remarkable lead to illustrate all human rights acknowledged by international documents and different institutions through the objective of Fiqh, and calls upon ‘Ulammahs, scholars and researchers in the field of human rights to be guided by the values and principles sought by the objectives of Fiqh in their studies of human rights at present. (…)

Islamic heritage is rich in the objectives of thought. Islamic media has a great effect on this kind of knowledge. It is essential to build on the past knowledge, not to stop at a certain point in order to link between Islamic Shari‘ah and the contemporary updates. It is also essential to strike a balance between the Fiqh of objectives and innovations of the age in order to prove that Islam is valid for all times and places.

http://elazhar.com/conferences_eu/22/3.asp

Homepage identisch mit

Supreme Council for Islamic Affairs

http://www.awkaf.org/

http://www.alazhr.com/

[24] Am 24. Februar 2006 gab der muslimbrudernahe bosnische Großmufti Mustafa Cerić (Sarajevo) von der Moschee von Zagreb (Kroatien) aus die Declaration of European Muslims bekannt (Deklaracija evropskih Muslimana)

http://www.rferl.org/content/article/1066751.html

Deutsch (njemački) unter Deklaracija_njem.doc

http://www.rijaset.ba/index.php?option=com_content&view=article&id=45:deklarcija-evropskih-muslimana&catid=2:uncategorised

[25] aus: „Der Islam muß in jedem Land anders ausgelegt werden“

in: FAZ 01.02.2005

http://m.faz.net/aktuell/politik/zentralrat-der-muslime-der-islam-muss-in-jedem-land-anders-ausgelegt-werden-1212160.html

[26] vgl. Nadeem Elyas: „Muslime im Kontext des europäischen Pluralismus“, aus: Das weiche Wasser wird besiegen den harten Stein (Aachen 1997)

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2010/07/11/180/

[27] Christian Giordano ist Professor für Sozialanthropologie an der Uni Freiburg und Verfechter eines «Rechtspluralismus». In der Zeitschrift «Tangram» plädiert er für eine teilweise Einführung der Scharia in der Schweiz. Insbesondere im Bereich des Zivil- und Familienrechts sowie in Finanzbelangen soll «kulturellen Eigenheiten Rechnung» getragen werden. Und mithin islamisches Recht gelten – sofern dieses der Verfassung nicht widerspreche.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Freiburger-Professor-will-Scharia-einfuehren/story/15342529

[28] Die Scharialobbyisten der indischen Deobandi vermeiden das Wort Dhimma und reden von Koexistenz (co-existence).

Islam and co-existence … Non-Muslims in Islam and their rights … In fact, Islam is the religion of blessings, kindness and tolerance for all humanity without any differentiation. It stresses on its followers to behave with equality, sympathy, love and tolerance towards non-Muslims. It orders the rulers not to have any discriminatory attitude towards them. Their lives, honour, property and rights must be protected.

http://worldmuslimcongress.blogspot.com/2008/03/islam-and-co-existence.html

I’m very pleased to see the work we started 15 years ago carried on by a new generation of bridge-builders and peace-makers as 3FF brings dialogue and cooperation to new audiences and regions.

http://www.3ff.org.uk/15th-anniversary/a-message-from-sir-sigmund-sternberg.php

Frieden gibt es nur über mehr Abschotten und Ghetto-Bilden:

Towards peaceful co-existence

http://www.vanguardngr.com/2012/05/towards-peaceful-co-existence/

Die ansteigende Apartheid werde überbrückt:

building bridges between communities

http://www.3ff.org.uk/about-us/history.php

Gelingender Brückenbau – nicht ohne Bruder Tariq:

A bridge across fear: an interview with Tariq Ramadan

http://www.opendemocracy.net/faith-europe_islam/article_2006.jsp

Mehr Brücke über der Kluft zwischen säkularem Recht und Scharia:

Tariq Ramadan: a bridge builder between Islam and the West

http://www.ronhaleber.nl/tariq.html

[29] tripartite division … dar al-sulh [ dār aṣ-ṣulḥ ]

Religion and International Law (p 96)

http://books.google.de/books?id=8CxMFjU12OUC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Dr. Mustafa Ceric, a high-ranking Bosnian Muslim cleric, defines dar-al-Sulh as more of an intermediary area

aus: Robert Spencer: Islam Unveiled: Disturbing Questions about the World’s Fastest-Growing Faith (p 169)

http://books.google.de/books?id=eanFm7hiM1cC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

[30] Sozialwissenschaftler Dr. Thomas Tartsch über den „Uniday 2009“ der IGMG

http://www.newsmax.de/sozialwissenschaftler-dr-tartsch-sieht-uniday-2009-der-milli-goerues-in-dortmund-als-problematisch-an-news57851.html

[31] Islamiat (WALI – Verein für Integration und Begegnung, Helenenbergweg, Dortmund)

http://www.data.islamiat.de/index.php?option=com_contact&view=category&catid=0&Itemid=41

im Dunstkreis: der in Dschidda (Jeddah, Saudi-Arabien) aufgewachsene und in Heilbronn lebende Neil Radhan oder Neil Bin Radhan:

Idschāza [islamische Lehrbefugnis] bei Scheich ‚Abdul-Mu’ti Ad-Dāhir /Saudi-Arabien im Fach Ḥadīthwissenschaften (arab. Uṣūl al-Ḥadīth)

Idschāza bei Abu Sārah Muhammad Al-Husein/Saudi-Arabien bzgl. der Lehrinhalte des Fachs Uṣūl al-Fiqh aus dem Buch „Al-Uṣūl min ‚Ilmil-Uṣūl“ (über die Grundlagen des Fiqh) von Al-‚Uthaimīn; Zertifikat, dieses Buch zu lehren (2006)

Fiqh-Unterricht bei Scheich ‚Abdul-Mu’ti Ad-Dāhir/Saudi-Arabien und in den allgemeinen Sitzungen von Scheich Muhammad Al-Muchtār Asch-Schinqīṭi.

http://www.durus.de/kurzbiographie.html

Welcher Islamverband ist inschallah ziemlich belanglos, welcher Mufti, welcher Scheich manchmal viel wichtiger:

Imam Shafi’is Qawl Jadid & Qadim

bei der Seite: At-Tanzil (wohl von einem gewissen Abū Taymiyyah al-Shāfi’ī)

http://at-tanzil.de/u%E1%B9%A3ul-al-fiqh/imam-shafiis-qawl-jadid-qadim

Ob Mouhanad Khorchide oder Pierre Vogel, an Imam al-Ghazali († 1111) kommt niemand vorbei und an Imam asch-Schafi’i († 820) auch nicht. Schafiitische Islamgelehrsamkeit wird von drei Scheichen verwaltet und postet Fatwas unter ShafiiFiqh.com – die Misbaḥa oder Masbaḥa ist die Gebetskette. Darf die aus Kamelknochen sein? Fatwa. Using a Bone Tasbih

http://www.shafiifiqh.com/category/halal-and-haram/utensils/

http://www.shafiifiqh.com/

[32] Paradies-Checkliste: Der Weg zum Paradies. Oder: Wenn heute dein letzter Tag wäre …

bei: Hadhemi Gafsi: ISLAM LEBEN: Erfolg im Diesseits & Jenseits

http://islam-leben.de/blog/islam-leben/paradies-checkliste-der-weg-zum-paradies/

[33] Die aufgelisteten sechzig „Großen Sünden“ im Islam

http://islam-pedia.de/index.php5?title=Gro%C3%9Fe_S%C3%BCnden

[34] Nadeem Elyas: „Der Islam regelt als ganzheitliche Lehre alle Bereiche des Lebens“, aus: Das weiche Wasser wird besiegen den harten Stein (Aachen 1997)

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2010/07/11/180/

[35] Dhikr

http://de.wikipedia.org/wiki/Dhikr

[36] Rumi

http://de.wikipedia.org/wiki/Dschalal_ad-Din_ar-Rumi

[37] Qawwali

http://de.wikipedia.org/wiki/Qawwali

[38] Die einstige Bundestagspräsidentin hat keine Berührungsängste zur Gülenbewegung: FID, Beirat

http://www.dialog-berlin.de/%C3%9Cber-uns/

[39] The Islamic Shari’ah contains rules of all past events, current problems and all possible incidents that may happen. Nothing has happened in the past or is happening at present or will happen in the future except that each and every one of those things has a ruling from the Islamic Shari’ah. The Islamic Shari’ah encompasses all actions of man, completely and comprehensively, at every time and place.

aus: Abu Ismael: Who is al-Hakim (The Legislator)?

in: Islamic Revival 05.12.2005

http://islamicsystem.blogspot.de/2005/12/who-is-al-hakim-legislator.html

[40] Who is the „we,“ who is the „us,“ and who is the „I“ at a given time and place, and what do these terms really mean?

http://muse.jhu.edu/journals/cst/summary/v026/26.1annaim.html

[41] Ramadan suggests that Muslims follow the precedent of the Prophet and his companions even when that precedent contradicts the revealed text of the Koran. He seeks the suspension of certain rules for all Muslims, rejecting the notion of a two-tiered system in Islamic jurisprudence. He wants thereby to preserve Islam’s universality while allowing for the specificities of time and place.

http://www.tariqramadan.com/spip.php?article1083&lang=fr

[42] Mustafa Cerić: »In the sharı¯’’ah as their Weltanschauung, Muslims have their covenant with God, a covenant that is the same in content if not in form as the previous covenant contained in the Old Testament of Moses and the New Testament of Jesus. […]

Hence, this Islamic covenant, the sharı¯’ah, is perpetual, it is not negotiable and it is not terminable. It is perpetual because it is God’s infinite (azalı¯) word in the past; it is not negotiable because it has a power to enforce obedience; and it is not terminable because it is infinite (abad) into the future.

The fiqh (Islamic applied law) is not the sharı¯’ah. Rather, it is a particular understanding of the sharı¯’ah. Thus, the fiqh (understanding) of the shari’ah of a particular person or group is not perpetual, it is negotiable and it is terminable. The sharı¯’ah is the perpetual principle on the basis of which each and every generation of Muslims has the right and the duty to make judgments about good and evil, right and wrong, in the context of its time and space in accordance with its own experience

http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs12290-007-0004-8

[43] Vom 7. bis 9. Oktober 2012 hat der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP, die Türkei besucht. Im Mittelpunkt standen politische Gespräche in Ankara mit Premierminister Recep Tayyip Erdoğan, mit Parlamentspräsident Cemil Çiçek und dem Minister für EU-Angelegenheiten, Egemen Bağış. …

In seiner Dankesrede zeigte sich Hans-Gert Pöttering erfreut und bewegt. „Frieden, Demokratie und Menschenrechte sind mir ein Herzensanliegen“, sagte der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung. Für sein weltweites Engagement sei in erster Linie der Friedensgedanke entscheidend. Pöttering: „Ich glaube fest an den Dialog der Kulturen. Wir müssen einen Kampf der Kulturen vermeiden und nicht an dessen selbsterfüllende Prophezeiung glauben. Unser Anliegen muss stets der Dialog der Kulturen, Frieden, Freiheit und Menschrechte für alle Menschen bleiben.“

aus: Hans-Gert Pöttering zu politischen Gesprächen in der Türkei

Gespräche mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und Parlamentspräsident Cemil Çiçek

Pressemitteilungen, Nr. 59, Berlin, 10.10.2012

Hrsg.: Konrad-Adenauer-Stiftung

http://www.kas.de/wf/de/33.32351/

Mit Bildungs- und Beratungsmaßnahmen leistet die KAS in Pakistan einen Beitrag zum Demokratisierungsprozess. Dazu zählen beispielsweise Austauschprogramme zwischen zivilgesellschaftlichen und politischen Akteuren aus Pakistan und Afghanistan.

http://www.kas.de/wf/de/33.33429/

Die theologisch prononcierteste Äußerung zur Verhältnisbestimmung aus der Sicht islamischer Theologie zum modernen demokratischen Verfassungsstaat wurde von dem geistlichen Oberhaupt der ca. 2 Millionen Muslime in Bosnien-Herzegowina, Großmufti Dr. Mustafa Ceric aus Sarajewo vorgelegt. Sein im Jahr 2007 im European View erschienener Aufsatz „The challenge of a single Muslim authority“ löste eine kontroverse Debatte aus, weil er darin in einem theologischen Begründungszusammenhang die Sharia „als ewig, nicht verhandelbar und unendlich“ beschrieb.

Großmufti Dr. Ceric ist zudem für die Debatte interessant, weil er für einen autochtonen europäischen Islam steht, der einem Dialog zwischen den Religionen und Kulturen offen gegenübersteht. Muslimische Existenz in Europa basiere seiner Meinung nach auf drei Eckpunkten: dem Glaubensbekenntnis, der Sharia (die als Weltanschauung, als kollektive Identität das einigende Band zwischen Gott und Menschen darstellt) und einem Imamat (die als innerweltliche Autorität die Führerschaft in der muslimischen Gemeinschaft innehat).

Nach Ceric kann keine Gesellschaft dauerhaft ohne Moral bestehen. Moralität aber wird durch „Glauben“ (faith) im Sinne einer tief verwurzelten Gewissheit und Verbindlichkeit gewährleistet, die in der Verbindung zu Gott ihren tragfähigen Grund hat. Da Individuum und Gemeinschaft so mit einander verbunden sind, kommt er zu dem Ergebnis, dass die religiös-weltanschauliche Neutralität des Staates in Sachen Religion eine Fiktion sei. Es käme vielmehr darauf an, wie Politik und Religion aufeinander abgestimmt seien. …

In der Schlussdiskussion unterstrich Ceric, dass in ethischen Fragen Anregungen für die Politik von islamischer Spiritualität und Religiosität gegeben werden können. Kritischen Rückfragen zu seinem Modell eines „Gesellschaftsvertrages“, das er nicht im Sinne Rousseaus, sondern aus seinem Verständnis der Sharia herleitet, wich er in seinen Antworten aus. Hier wäre es aber interessant gewesen, wie er in der praktischen Ausgestaltung eines solchen Gesellschaftsvertrages der Gefahr der Bildung eines Sonderrrechtes für eine religiöse Minderheit entgehen will, die einer vollen und gleichberechtigten Teilhabe an der Zivilgesellschaft praktisch im Wege steht.

aus: Vereinbarkeit von Verfassung und europäischem Islam – eine Herausforderung

Fachgespräch in Berlin, Berlin, 28.09.2012

Konrad-Adenauer-Stiftung

http://www.kas.de/wf/de/33.32231/

[44] While Erdogan suggests secularism (or neo-laicism) as a model for the Arab world, quite the opposite is happening in Turkey. … The newspaper Zaman, however, close to Erdogan’s political party, the AKP, wrote that Erdogan’s stances on secularism were honest, as he identifies it an indispensable part of democracy.

http://www.gatestoneinstitute.org/2456/turkey-erdogan-secular-islamism

Zaman is known to be related with the Fethullah Gülen movement but the movement is not the owner.

http://en.wikipedia.org/wiki/Zaman_%28newspaper%29

Gülenbewegung:

Movement participants have set up a number of media organs, including Turkish-language TV stations (Samanyolu TV, Mehtap TV), an English-language TV station in the United States (Ebru TV), a Turkish-language newspaper (Zaman), an English-language newspaper (Today’s Zaman) , magazines and journals in Turkish (Aksiyon, Sızıntı, Yeni Ümit), English (The Fountain Magazine), and Arabic (Hira), an international media group (Cihan) and a radio station (Burç FM).

http://en.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClen_movement

For over a decade now, US administrations have hailed Turkey’s Islamist AKP government led by Prime Minister Erdogan as a model of democracy and “moderate” Islam. In the wake of the Arab Spring, Prime Minister Erdogan traveled to Libya, Egypt and Tunisia as an extension of American “soft power” to encourage fledgling governments to adopt the Turkish version of Islamic democracy.

The problem here is that Washington is again allowing pragmatism to trump principle. The US is apparently so eager to find alternative vehicles of political expression to combat radical Islam in the Middle East that it is willing to gloss over the gross violations of basic human rights being perpetrated in its chosen “model” for the world of Islam.

It is no secret that Erdogan and his chief advisors are ardent admirers of the Ottoman state, the vast empire ruled by the Turks for 600 years.

aus: Luke Montgomery: Washington’s misplaced support for Turkey’s Erdogan

in: The Washington Times 23.12.2012

http://communities.washingtontimes.com/neighborhood/looking-luke/2012/dec/23/Turkey-erdogan-washington-sultanate/

[45] Article 24

Publications and the press have freedom of expression except when it is detrimental to the fundamental principles of Islam or the rights of the public. The details of this exception will be specified by law.

http://www.iranonline.com/iran/iran-info/Government/constitution-3.html

Islamic Republic of Iran Constitution

http://www.iranonline.com/iran/iran-info/Government/constitution.html

[46] Cairo Declaration on Human Rights in Islam, Aug. 5, 1990

ARTICLE 22:

Everyone shall have the right to express his opinion freely in such manner as would not be contrary to the principles of the Shari’ah. 1. Jeder ist berechtigt, das Richtige zu vertreten, das Gute zu verkünden und vor dem Schlechten und Bösen zu warnen, wie es den Normen der Islamischen Scharia entspricht. Everyone shall have the right to advocate what is right, and propagate what is good, and warn against what is wrong and evil according to the norms of Islamic Shari’ah.

http://www1.umn.edu/humanrts/instree/cairodeclaration.html

[47] Morteza Motahari, The order of women’s rights in Islam, Ghom, Sadra, 1989 (1368), pg 152: “The noble Koran reminds us that a woman is a blessing for man, and brings tranquility and peace to his heart.”

Morteza Motahari, Hijab, Ghom, Sadra, 1989 (1368), pg 87: “Koran has assigned a duty to women to cover their body from non-related men and refrain from displaying themselves and acting ravishingly in public. They should not in any way, form, and shape and for any reason cause the sexual arousal of other men. The human soul is easily excited…there is no end to a man’s desire to possess beautiful women, to a woman’s desire to attract men and win their hearts and to a heart’s appetite for lust.”

http://dutch.faithfreedom.org/forum/viewtopic.php?f=34&t=15149&start=0

[48] Ayatullah Morteza Motahhari (bei m-haditec, Brüder Özoguz, Bremen)

http://www.m-haditec-verlag.de/Literatur/Alle-Autoren/Ayatullah-Morteza-Motahhari/

[49] Werner Schiffauer: Nach dem Islamismus – Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs. Eine Ethnographie

http://www.suhrkamp.de/buecher/nach_dem_islamismus-werner_schiffauer_12570.html

[50] aus: „Die liberalen Muslime müssen Flagge zeigen“, sagt Frau Spuler-Stegemann

in: taz 22.11.2003

http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/11/22/a0122

[51] There is little information about Muhamed Ciftci’s work at that time, but it is known that the IHH was during the 90’s involved in the support of Jihadist cells in Bosnia and employed Fateh Kamel as their local Bosnian contact man.

http://www.globaljihad.net/view_page.asp?id=2027

Fateh Kamel … He fought with the “Al Mujahid” unit under the command of the Algerian Abdelkader Mokhtari and was in the payroll of the Turkish IHH – Charity. In Bosnia, Fateh Kamel met French converts to Islam – Lionel Dumont and Christopher Caze, the future members of the ultra-violent French Jihadist group known as the “ Roubaix Gang”.

http://www.globaljihad.net/view_page.asp?id=294

[52] Moscheeverlag

http://www.moscheeverlag.de/index.php?cat=c3_Glaubensgrundlagen.html&page=1

http://www.moscheeverlag.de/index.php?cat=c3_Glaubensgrundlagen.html&page=2

Bilal Philips (Abu Ameenah Bilal Philips)

http://de.wikipedia.org/wiki/Bilal_Philips

http://www.fr-online.de/frankfurt/radikale-prediger-in-frankfurt-fundamental-getrennt,1472798,8365076.html

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13254240/Islamistischer-Prediger-aus-Deutschland-ausgereist.html

[53] Koran, Sure 5:44

http://www.islamfatwa.de/qur-an,-sunnah-offenbarungsschriften/69-tafsir/883-al-maida-44-wer-nicht-nach-dem-waltet-was-allah-herabgesandt-hat

Übersetzt von Dr. Ghali:

And whoever does not judge according to what Allah has sent down, then those are they (who are) the disbelievers.

http://quran.com/5/44

[54] Verfassungsschutz Niedersachsen: Ideologie & Ziele der IGMG (abgerufen am 27.02.2013)

http://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=12349&article_id=54200&_psmand=30

[55] Syed Farid Alatas ist Leiter des Fachbereichs für Malaiische Studien sowie Associate Professor am Fachbereich Soziologie der National University of Singapore.

Masyarakat Madani [ gespr. Mascharakat Madani, sy wird indonesisch und malaiisch „sch“ gesprochen, vgl. syariat = Scharia; zu arab. sch-r-k, gesellig / gesellschaftlich / sozial, etwa im arabischen Wort für Sozialismus sowie im alten theologischen Begriff des verwerflichen Schirk, der „Beigesellung“ eines Götzen zu Allah ] ist nicht als Zivilgesellschaft misszuverstehen, sondern ist ein südostasiatisches Modell der guten gesellschaftlichen Transformation (Islamisierung). Erfinder ist Syed Naquib al-Attas. Der malaysische Politiker Anwar Ibrahim führte den Terminus 1995 in Indonesien ein, wo man gerade ein anständiges (schariakompatibles) landessprachiges Wort für civil society suchte. Masyarakat ist Gesellschaft (society), Madani heißt auf die muslimische Urgemeinde von Medina bezogen, medinensisch (ja, Stadt schlechthin heißt auch Madina, gemeint ist aber vor allem die vorbildlichste aller Städte, al-Madīna al-munawwara). Syed Farid Alatas stellt klar: „Syed Muhammad al-Naquib al-Attas (1976) hat betont, dass sich das Konzept von der Masyarakat Madani nicht auf eine zivile bzw. staatsbürgerliche Gesellschaft, sondern vielmehr auf eine religiös basierte Gesellschaft bezieht, die sich auf dem ethischen System und der moralischen Ordnung des Islam aufbaut.

http://dewesternizingcomm.blogspot.de/2008/12/syed-farid-alatas-resume-and-abstract.html

De-Westernizing Communication Research: What is the Next Step?

Conference: 13-14 December 2008, Department of Journalism, National Chengchi University, Taipei, Taiwan

http://dewesternizingcomm.blogspot.de/2008/07/de-westernizing-communication-research.html

[56] IGMG-Tagung mit ECFR-Scheich, Bonn 2007

http://www.igmg.org/gemeinschaft/symposium-2007.html

[57] Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM), Geschäftsordnung in der Fassung vom 28. März 2007

http://koordinationsrat.de/media/File/krm_go.pdf

http://religion-recht.de/2010/08/geschaftsordnung-des-koordinationsrates-der-muslime-in-deutschland/

Einsperren ins Schariakollektiv – dass mir keiner aus der Reihe tanzt; ein online bei ZMD inzwischen (2013) herausgenommenes Grundlagenpapier von 1999:

AUFGABEN UND ZIELE DES ISLAMISCHEN RELIGIONSUNTERRICHTS

Eine islamische Glaubenspraxis ohne und außerhalb der Gemeinschaft der Muslime ist nicht denkbar. Aufgabe des Religionsunterrichts ist es daher, den Schülern die Wechselwirkung zwischen Gemeinschaft und Individuum bewusst zu machen, aufmerksam zu machen auf die Bedeutung der zwischenmenschlichen Beziehungen für die Entwicklung des Einzelnen, aber auch auf das Gelingen von islamischer wie allgemein menschlicher Gemeinschaft durch unterschiedliche Fähigkeiten und das Zusammenwirken ihrer Glieder.

Grundlegende Aufgabe eines islamischen Religionsunterrichts ist, Glauben und islamische Lebensweise mit der konkreten Lebenswirklichkeit und den Lebenserfahrungen der Schüler zusammenzuführen in einer Weise, dass sie einander wechselseitig erschließen und erklären. Dieses didaktische Prinzip der Korrelation soll verhindern, dass der Islam allein als theoretisches Regelwerk vermittelt wird, ohne Bezug und ohne Bedeutung für die konkrete Lebensgestaltung des Einzelnen wie auch der Gemeinschaft im Hier und Jetzt.

aus: Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. (Hrsg.), Lehrplan für den islamischen Religionsunterricht, Köln 1999

http://www.ganztagsschulen.org/_downloads/ZDMIRU.pdf

bei ifi kritisiert Eberhard Troeger das ZMD-Konzept zum Islamischen Religionsunterricht von 1999

„Lehrplan für den Islamischen Religionsunterricht“ – Einige kritische Anmerkungen

„The Curriculum for Islamic Religious Education“ – Some Critical Remarks

http://www.islaminstitut.de/uploads/media/IFIZ2001-2.pdf

[58] Comunidad Islámica en España

http://www.cislamica.org/

In Germany for example there are two groups in Freiburg and Potsdam … linked to the Weimar Institut, which publishes the newspaper Islamische Zeitung. … In general, the Murabitun have a rather negative public image and have been accused of both fundamentalism and Nazism. It has been alleged that they want to re-establish the caliphate in Europe and recover al-Andalus, that their “aggressive” missionary activities deliberately concentrate in regions with intense social conflict (e.g. Chiapas, Chechnya, and eastern Germany), that their shaykh has personal ties with neo-Nazi groups, and that their ideology and discourse contain strong fascist and anti-Semitic ideas. Their financial sources have been reported as being obscure and connected in some way to Malayasia and Dubai.

On their own websites the Murabitun themselves promote adherence to a lifestyle based on the rules by which the Prophet governed Medina as transmitted by Imam Malik, and, most important, autonomy from and boycott of the capitalist banking system and its usurious practices which are held responsible for the fall of the last caliphate. This means that in the long run all trade should function on the basis of dinars and dirhams and correct zakat should be restored. Till then, they offer a system of e-dinars on the internet (www.e-dinar.com), and within their communities try to avoid paper money which is considered haram (forbidden).

from: Natascha Gavin: The Murabitun in Mexico

first publication in: Spring 2005 issue of the ISIM Review journal. ISIM is the International Institute for the Study of Islam in the Modern World.

http://www.spittoon.org/archives/2574

[59] In May 2010, Pakistani terrorists attacked two Ahmadiyya mosques in Lahore with grenades and automatic rifles, killing 86 and injuring more than 120. Earlier in February this year, an Indonesian mob attacked an Ahmadiyya community in Cikeusik, Java [Indonesia]. Videos released on the Internet showed the mob chanting “Allahuakbar” (God is great) as they beat and killed three Ahmadis, raining blows on them with sticks and stones even as they lay dead on the ground. … While outright violence against Malaysia’s 2,000-odd Ahmadis is unknown, the sect’s believers nevertheless are given the cold shoulder by both the authorities and locals. … Deceased Malaysian Ahmadis were not allowed to be buried in Muslim cemeteries, Ainul said, adding that their bodies had to be taken to a special gravesite in Cheras. … A few religious Muslim leaders, he claimed, were raising suggestions to change the Ahmadis’ religion under the MyKad to “Qadiani” instead of “Muslim”. … Citing a nearby mosque in the area, he said: “The uztaz (religious leader) made a speech…saying, ‘In Indonesia, these people (Ahmadis) can be killed.’ So indirectly, they’re asking the community to attack us.”

aus: Patrick Lee: Malaysia’s Ahmadis living dangerously

in FMT – Free Malaysia Today 08.11.2011

http://www.freemalaysiatoday.com/category/nation/2011/11/08/malaysias-ahmadis-living-dangerously/

[60] Bekannte Naqschbandi (Auswahl)

Turgut Özal, ehem. Ministerpräsident der Türkei

Necmettin Erbakan, ehem. Ministerpräsident der Türkei

Recep Tayyip Erdoğan, Ministerpräsident der Türkei

Scheich Muhammad Nazim Adil al-Qubrusi al-Haqqani

http://de.wikipedia.org/wiki/Naqschbandi#Bekannte_Naqschbandi

Als Angehöriger des Sufi-Ordens der Naqschbandi betrieb Özal sowohl die wirtschaftliche Öffnung der Türkei als auch deren Re-Islamisierung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Turgut_%C3%96zal

[61] WELT 20.07.2007, Boris Kalnoky: Das System von Recep Tayip Erdogan

„Gott sei Dank sind wir Anhänger der Scharia“, sagte Erdogan 1994 der Zeitung ‚Milliyet’. Der Satz daraus „unser Ziel ist der islamische Staat“, hat die Türkei erschüttert

http://www.welt.de/politik/article1042341/Das_System_von_Recep_Tayip_Erdogan.html

[62] Boris Kalnoky: Religionsamt warnt Frauen vor Parfüm und Deo

in: Die Welt 25.05.2008

http://www.welt.de/politik/article2042899/Religionsamt-warnt-Frauen-vor-Parfuem-und-Deo.html

Daniel Steinvorth: Islam in der Türkei: Wenn Frauen besondere Reize aussenden

in: Der Spiegel 01.06.2008

http://www.spiegel.de/politik/ausland/islam-in-der-tuerkei-wenn-frauen-besondere-reize-aussenden-a-556473.html

[63] Wann soll eine Frau Parfüm benutzen und „sich schön machen“?

http://islamfatwa.de/kleidung-schmuck/101-koerperpflege-a-kosmetik/513-wann-soll-eine-frau-parfuem-benutzen-und-sich-qschoen-machenq

[64] Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī: Kitāb aḥkam an-nisā

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/08/02/135/

[65] Tutzing. Toleranzpreis für Schäuble, Laudator ist Cerić

http://web.ev-akademie-tutzing.de/cms/index.php?id=686

Suchbegriff Tutzing eingeben, Schäuble und Cerić finden

http://www.eugen-biser-stiftung.de/80.html

Bei der Frühjahrstagung der evangelischen Akademie in Tutzing kam es am 19. März zu einem höchst sehenswerten Schlagabtausch zwischen Henryk M. Broder, Imam Bajrambejamin Idriz und dem Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche, Präses Nikolaus Schneider, der sich in der Mitte zwischen beiden zu positionieren versuchte.

http://www.balkanforum.info/f26/schlagabtausch-zwischen-henryk-m-broder-imam-bajrambejamin-idriz-nikolaus-schneide-196943/

[66] Bacem Dziri und ECFR-Scheich Siddiq (Wolfgang Borgfeldt), »III. Heidelberger Islamwochen«

http://eifelginster.wordpress.com/2012/12/07/320/

http://eifelginster.wordpress.com/2012/11/30/318/

http://eifelginster.wordpress.com/2012/11/26/317/

Uni Osnabrück, das Institut für Islamische Theologie (IIT) und die drei KAS-Stipendiaten Rauf Ceylan, Bacem Dziri und Michael Kiefer. Umgeben von anderen Schariafreunden wie Bülent Ucar, Sylvia Horsch-Al-Saad und Kathrin Klausing.

http://www.islamische-religionspaedagogik.uni-osnabrueck.de/personen.php

[67] Vertreter des IIT zu Gast beim Großscheich der Al-Azhar – Kooperationsvereinbarung nach 2,5 Jahren Vorarbeit feierlich unterzeichnet

In einem sehr aufgeschlossenen Gespräch zeigte seine Eminenz, der Großscheich Prof. Ahmad Mohammad al-Tayyeb, seine Hochachtung und Begrüßung des langjährigen Engagements des Osnabrücker Instituts und betonte: „Ihre Arbeit verkörpert unseren Wunsch, dass die Muslime Europas im Bereich der Islamischen Theologie ihren eigenen Weg einschlagen können.“

Nach insgesamt 2,5 Jahren geleisteter Vorarbeit ist Ergebnis der Gespräche und Verhandlungen mit dem Großscheich und seinem Berater Prof. Mahmoud Al-Azab vor Ort, dass die Studierenden des Osnabrücker Instituts die arabische Sprache am Zentrum für Arabisch der Al-Azhar als Fremd- und islamtheologische Sprache erlernen können, wobei seine Eminenz für diesen Zweck bis zu drei Stipendien zugesprochen hat. Ferner wurden im Rahmen eines Praktikums an der Al-Azhar-Universität gemeinsame Imamweiterbildungsprogramme für Osnabrücker und ägyptische Studenten vereinbart. Des Weiteren wurde die gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen zugesichert, sodass die Studierenden des IIT mit dem geplanten Beginn des Studentenaustausches ab dem SS 2013 die Gelegenheit erhalten werden, während ihrer Aufenthalte an der Al-Azhar-Universität, einige Leistungsscheine an der deutschsprachigen Abteilung für Islamische Studien zu erwerben. Darüber hinaus werden die Studenten des IIT an einem besonderen Qualifizierungsprogramm zum Mufti (einem religiösen Rechtsgutachter) des ägyptischen Fatwa-Amts teilnehmen können. …

http://www.islamische-religionspaedagogik.uni-osnabrueck.de/images/MITTEILUNG_-_IIT_-_Kairo_-_Al-Azhar.pdf

[68] Teilnehmer des 150. Bergedorfer Gesprächskreises

»Die Zukunft der Demokratie in der arabischen Welt«

16.-18. März 2012, Kairo, Ägypten

http://www.koerber-stiftung.de/internationale-politik/bergedorfer-gespraechskreis/gespraechskreise/150-gespraechskreis/teilnehmer.html

Bülent Ucar, Lebenslauf, bei: Deutsche Islamkonferenz (DIK)

http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/DIK/UeberDIK/Teilnehmer/ucar/ucar-inhalt.html

[69] Denn es besteht keinerlei Zweifel darüber, dass die ahl al dhimma Bürger des islamischen Staates sind. [Wobei] es eine gewisse Differenzierung zwischen muslimischen und nichtmuslimischen Untertanen gibt. … Es ist auch völlig ausgeschlossen, dass dschizja den Nichtmuslimen dafür auferlegt werden könnte, dass man »sie leben lässt«. Denn im Koran heißt es ausdrücklich: »Und ihr sollt nicht das Leben töten, das Gott unverletzlich gemacht hat, es sei denn nach Recht«. … Das Wesen der dschizja lässt sich am besten verstehen, wenn wir uns ins Gedächtnis rufen, dass Nichtmuslime nicht zum Wehrdienst verpflichtet sind. Das ist durchaus gerecht im Hinblick darauf, dass der islamische Staat auf einer Ideologie beruht, an die die Nichtmuslime nicht glauben.

aus: Said Ramadan: Das islamische Recht (1961)

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/04/06/109/

[70] RIGD

http://rigd.de/

Der Vorstand des Rats der Imame und Gelehrten (RIGD) besteht aus

Dem Vorsitzenden, Dr Khaled Hanafy, Hochschullehrer der Alazhar-Universität (Islamisches Recht) sowie Imam und Rechtsberater des Islamischen Informationszentrums in Frankfurt am Main (www.iisev.de)

– Dem Stellvertretenden Vorsitzenden, Sheikh Mohammed Mustafa Antar, Absolvent der Azhar-Universität, Imam der Tarik ibn Ziad Moschee in Frankfurt am Main

Geschäftsführer und Schriftführer ist Sheikh Taha Amer, Absolvent der al-Azhar-Universität sowie Imam des Islamischen Zentrums in Eichenstrasse, in Frankfurt am Main.

Dem RIGD gehörten viele Fachausschüsse, denen ein Sprecher vorsitzt und sich mit Spezialfragen im Zusammenhang mit dem islamischen Leben in Deutschland und in Europa befassen.

http://rigd.wordpress.com/vorstand/

I.I.S. Islamische Informations- und Serviceleistungen

https://www.iisev.de/

Um eine Verständigung und friedliches Zusammenleben der Kulturen zu erreichen, sind Gespräche miteinander und nicht übereinander erforderlich.

https://www.iisev.de/20-0-Interreligioeser-Dialog.html

Rat der Imame und Gelehrten in Deutschland (RIGD)

http://de.wikipedia.org/wiki/Rat_der_Imame_und_Gelehrten_in_Deutschland

[71] Larbi BECHRI

– Directeur scientifique de l’I.E.S.H.

– Membre du Conseil Européen de la Fatwa et des Recherches CEFR.

[ Anm.: Also des European Council for Fatwa and Research (engl. ECFR, frz. CEFR), dessen Chef Scheich Yusuf al-Qaradawi ist ]

– Docteur en théologie musulmane de l’Université d’Aix en Provence.

– Enseignant (depuis 1996) en Droit musulman.

ttp://www.iesh.org/index.php?option=com_content&view=article&id=58&Itemid=183

Beispiel Jordanien, Yarmouk University. Usul ad-Din (Usul Addin) sowie Fiqh („Like the other departments of faculty of Shariah and Islamic studies …“)

http://www.yu.edu.jo/en/index.php?option=com_k2&view=item&layout=item&id=26&Itemid=370

http://www.yu.edu.jo/en/index.php?option=com_k2&view=item&layout=item&id=27&Itemid=371

[72] DIdI-Reihe zum Islamischen Recht:

Samir Murad und Dr. Jasmin Pacic: Handels-, Arbeits- und Eigentumsrecht; Erbrecht; Strafrecht; Gerichtsverfahren; hier bei: Way to Allah (Adel Zaghdoud)

http://www.way-to-allah.com/dokument/Fiqh_Handels-_Erb-_und_Strafrecht.pdf

[73] „Ein Meilenstein für die Integration“ – Einweihung des ‚Zentrums für Islamische Theologie‘ an der Universität Tübingen

http://www.uni-tuebingen.de/aktuelles/newsticker-zentrum-fuer-islamische-theologie.html

[74] Am 24. Februar 2006 gab der muslimbrudernahe bosnische Großmufti Mustafa Cerić (Sarajevo) von der Moschee von Zagreb (Kroatien) aus die Declaration of European Muslims bekannt (Deklaracija evropskih Muslimana)

http://www.rferl.org/content/article/1066751.html

Deutsch (njemački) unter Deklaracija_njem.doc

http://www.rijaset.ba/index.php?option=com_content&view=article&id=45:deklarcija-evropskih-muslimana&catid=2:uncategorised

[75] Is civil marriage permissible in Islam?

Islam Q&A, Fatwa No. 113867

With regard to civil marriage that is done in a court that implements man-made laws, if what is meant is documenting the marriage and recording it, then this is something that is required, so as to protect people’s rights and prevent tampering with marriage. But if the conditions of marriage are not met or it involves anything that is contrary to sharee’ah with regard to divorce and so on, then it is not permissible to do it, unless documentation of the marriage cannot be done otherwise, or if the person has no choice but to do it. In that case he can do the correct marriage contract according to sharee’ah in an Islamic centre, then do the civil marriage in the court, but he should resolve to refer to sharee’ah law in the event of any dispute, and to disavow himself of the false rituals that accompany the marriage contract in some countries. The Muslims who live in western countries should strive to have their marriages recorded officially in Islamic centres, with no need to go to the civil marriage office.

http://www.islam-qa.com/en/ref/113867/

[76] Nein zur Sharia!

Einladung zur Konferenz am 8. März, dem internationalen Frauentag

http://www.ex-muslime.de/indexAktuell.html

Junge Islam Konferenz: Die kleine Schwester der DIK

April 18, 2011

حسبة

ḥisba

Pflichtendurchsetzung mit Gewaltlizenz

Hisba

Jugendbewegt ins Kalifat

Die besorgniserregend harmonischen Zehn Empfehlungen (1) der Jungen Islam Konferenz verdienen widerborstige Kommentare, meint Jacques Auvergne

Junge Islam Konferenz – Berlin 2010 nennt sich ein von der Berliner Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan mitgestaltetes und über Dr. Bernhard Lorentz von der in Essen ansässigen Stiftung Mercator finanziertes Projekt (2), das vielleicht den Schleier (Hidschab) überall durchsetzen und Deutschland im Sinne von Tariq Ramadan und Mustafa Cerić mit der bereits im Familienrecht systematisch frauenfeindlichen Scharia aussöhnen will. Naika Foroutan leitet das an der Humboldt-Universität zu Berlin ansässige und von der Volkswagenstiftung finanzierte Forschungsprojekt „Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle (HEYMAT)“ und hat mit dem Kulturrassismus des Islamischen Rechts offensichtlich kein Problem.

1. Einrichtung einer Jungen Islam Konferenz

Wir Teilnehmenden der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 sind in einem Deutschland aufgewachsen, in dem Pluralität und Heterogenität Selbstverständlichkeiten sind.

Seien Sie unbesorgt, wir sind auch künftig nicht von Islamisten manipulierbar, unser sympathischer Blick auf die Scharia ist einfach authentisch. Der bärtige Salafist von Einladung zum Paradies ist schließlich ein Naturbursche, seine Burkafrau gar huldigt dem Weiblichen an sich, dem Matriarchat.

Sollten die Standards der AEMR in aller Vielfalt („Pluralität“) nicht besser überwunden werden, ist die Zumutung nach Gleichberechtigung der Frau nicht geradezu unerträglich homogen?

Vielfalt und „anders sein“ sind für uns alltägliche Normalität; aus unserer Sicht besteht kein Gegensatz zwischen einem „Wir“ und „den Anderen“.

Allah sieht das womöglich wesentlich differenzierter.

Korrekt ist, dass Harbis, Dhimmis und sittlich Einwandfreie ein gemeinsames großes Ganzes bilden (Stiftung Mercator: „Gemeinsam Gemeinschaft fördern heißt in unserer Gesellschaft gemeinsam Heterogenität fördern“).

Wer dazu aufruft, sich dem „Gemeinschaftsbildungsprozess“ hin zur schariakompatiblen berüchtigten Gesamtgesellschaft zu entziehen, greift das von Kirche und Politik geforderte friedliche Zusammenleben der Religionen allerdings an:

Unsere Lebensrealität besteht aus einem Wir-Gefühl mit unterschiedlichen Facetten und Meinungen, die wir gemeinsam im Dialog erfahren und aushandeln.

Lebensreal wird die Zugänglichkeit der allgemeinen Menschenrechte ausgehandelt. Keinesfalls aber sind Deutschlands Imame aufzufordern, ihren Koranschülern keine Angst vor dem Höllenfeuer einzujagen, die Schwarze Pädagogik des Islam ist schließlich integraler Bestandteil des von der Mercator-Stiftung verlangten Wir-Gefühls.

Dem Wunsch des bosnischen Großmuftis nach Einführung zeitnaher Implementierung der ewigen Scharia im Personenstandsrecht und Familienrecht („opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law“) möchten wir Kopftuchfreunde von der Jungen Islam Konferenz bei allem Facettenreichtum dann doch nicht entgegen treten, und das Mufti Cemali Meço (Τζεμαλή Μέτσο) zwölfjährige oder elfjährige griechische Mädchen religiös verheiratet, die kurz darauf, immer noch zwölf- oder elf Jahre alt, erstens mit ihrem Ehemann und zweitens schwanger in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt erscheinen (Diana Goldermann-Wolf: „Ein Skandal … staatlich geförderter Kindesmissbrauch“) ist für uns eine Frage der schützenswerten unterschiedlichen „Meinungen“.

Das gemeinsame „Wir“ muss nicht aufgeschlüsselt werden, denn es ist für uns nicht konstruiert.

AEMR und GG sind nicht so wichtig, Schluss mit diesem Entschlüsseln. Die eine Großfamilie denkt klassisch islamisch und zwangsverheiratet ihre Töchter nach Maßgabe des nötigenden Heiratsvormunds (wali mudschbir), die andere „arrangiert“ die Ehe mit Erlaubnis der Ursula Boos-Nünning und die dritte lebt gar säkular und hält die Standards von AEMR und GG ein, das alles ist gemeinsames muslimisch-deutsches „Wir“ und mag sich allmählich in die von der Hisba gewünschte Richtung verschieben.

Wir möchten keine Dialogplattform für Deutsche und AusländerInnen oder für Deutsche und MigrantInnen.

Genau, der Dualismus Inländer – Ausländer ist von gestern. Der Bürger als ein Staatsangehöriger ist ein Auslaufmodell, nun wird der Mensch endlich zum Religionsangehörigen.

Wir möchten eine Dialogplattform für uns als Deutsche mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund.

Nicht der türkische Arbeiter ist ausgewandert, sondern der schariatreue Glaubensbewegte.

Bereits Auswanderer Mohammed bekundete mit seiner Hidschra (622 n. Chr.), ein veritabler Wandermoslem zu sein, der Medinastaat, die perfekteste Art des menschlichen Zusammenlebens, wandert seitdem durch die Jahrhunderte und ist nun in Berlin gelandet. Ministerialrat Dr. Thomas Herzog, Unterabteilungsleiter des Bundesministeriums des Innern (Integration; Deutsche Islam Konferenz; Aussiedlerpolitik; nationale Minderheiten), sagte am 18.02.2011 zu den Teilnehmern des Planspiels der Jungen Islam Konferenz: „Der Islam ist in Deutschland angekommen, und er ist willkommen (3).“

Das Ressort des Unterabteilungsleiters M II ist ohne Frage zuständig, denn irgendwie war der von Mekka nach Medina flüchtende Mohammed ja auch Aussiedler und irgendwie sollten wir für die Schariabürger den juristischen Status einer deutschen nationalen Minderheit „gesamtgesellschaftlich“ schleunigst herbeireden. Ob sich der bekennende Islamempfänger Dr. Herzog gegen den Aufbau eines deutschen Äquivalents zum Londoner Islamic Sharia Council oder zum bereits in mehreren britischen Städten arbeitenden Muslim Arbitration Tribunal einsetzen würde, darf bezweifelt werden.

Ob MinR Dr. Herzog (Rechts- und Grundsatzangelegenheiten; Aufnahme der Spätaussiedler; Vertriebenenangelegenheiten) der Meinung ist, dass man in Großbritannien bei http://www.islamic-sharia.org/ und http://www.matribunal.com/ den Islam falsch verstanden hat und bei der Deutschen Islam Konferenz (DIK) richtig?

Griechenland lässt Kinder religiös nach der Scharia verheiraten, der Tugendterror des Schleiers (Hidschab, verkürzt genannt und genäht: Kopftuch) kriecht durch jede Schule, Europa droht die Rechtsspaltung – und die Bundesregierung nennt den Islam eine im Kern friedliche Religion (Horst Köhler, vorher bereits Hans-Gert Pöttering).

Die Islambegeisterung muss weiter gehen:

Wir glauben, dass dieser Erfahrungsschatz der Jugend die DIK bereichern kann und sollte – gerade weil sie ihre Lebensrealitäten als plural, vielfältig und bunt begreift und die Chancen und Potenziale unserer heterogenen Gesellschaft kennt und verinnerlicht hat.

Ohne Jugend keine religiöse Revolution. Tariq Ramadans Vorträge lauten schließlich: Europe`s Muslim Youth and the Way Forward, oder: The Role of the Muslim Youth in Europe (4).

Jugendbewegt romantisch ziehen wir ins „vielfältige und bunte“ Kalifat. Am schnellsten mit einer Jungen Islam Konferenz:

Deswegen schlagen wir die Einrichtung einer Jungen Islam Konferenz vor: die Institutionalisierung eines festen Gremiums, das über eine enge Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen mit der DIK verknüpft ist. Dadurch können bedeutsame Synergien entstehen. Junge Menschen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund sollten in der Jungen Islam Konferenz – ebenso wie die DIK auf Bundesebene – gemeinsam wichtige Themen des Zusammenlebens aufgreifen und diskutieren. Zentrale Ergebnisse und Lösungsansätze sollten publik gemacht werden, um so den öffentlichen Diskurs und den politischen Meinungsbildungsprozess mitgestalten zu können.

Qualifikationen brauchen wir nicht, jung sein reicht. Kinder an die Macht, wie bereits Herbert Grönemeyer wusste.

Für die Deutsche Welle lässt man einen im sibirischen Tomsk aufgewachsenen Kölner Kopftuchfreund über die zauberhafte Kontaktaufnahme zur deutschmuslimischen Milla (Glaubensnation, türk. millet) sinnieren, immerhin geht es Foroutan und Mercator um nichts Geringeres als um Deutschlands friedliche Zukunft („das gesellschaftliche Miteinander von morgen und dessen Gestaltung“). Ex-Muslime bleiben von den Verhandlungen ausgeschlossen:

„DW-TV Reporter Juri Rescheto diskutiert mit jungen Muslimen und Christen über das Zusammenleben in Deutschland (5).“

Habt ihr etwas gegen Augenhöhe? Die dialogisch errungenen „zentralen Ergebnisse“ haben im besten Fall Verfassungsrang:

2. Entsendung von jugendlichen Delegierten in die Deutsche Islam Konferenz

Zwei Delegierte der institutionalisierten Jungen Islam Konferenz (siehe Empfehlung Nr. 1) sollten an der DIK teilnehmen. Die Delegierten sollten hier zum einen die im Konsens beschlossenen Ergebnisse der Jungen Islam Konferenz präsentieren und zum anderen wichtige Diskussionspunkte der DIK zurück in die Junge Islam Konferenz tragen. Durch diese Beteiligung der Jugend an der DIK könnte auch gewährleistet werden, dass die DIK ein generationsübergreifendes Gremium wird und die Generation angemessen mit einbezieht, die sich heute für das gesellschaftliche Miteinander von morgen und dessen Gestaltung verantwortlich fühlt und sich dieser Herausforderung auch langfristig stellen möchte und muss.

Ob wir eine Alte Islam Konferenz – Berlin 2012 erleben werden, oder herrscht Hass auf die Senioren? Würde die Stiftung Mercator eine Schwule Islam Konferenz oder eine Postschariatische Islam Konferenz ausgrenzen?

3. Partizipation und Interaktion fördern – Eine Deutsche Islam Konferenz zum Anfassen

Gerade weil im Rahmen der DIK wichtige Themen des Zusammenlebens von MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen und diesbezügliche die Allgemeinheit betreffende Empfehlungen im Mittelpunkt stehen, sollte die DIK stärker kontinuierlich und transparent in der Öffentlichkeit auftreten.

Im Islam wird das Zusammenleben von Allahfreund und Dhimmi von Sunna und Scharia geregelt, in der deutschen freiheitlichen Demokratie vom Grundgesetz … noch.

Die unterschwellige Botschaft ist klar: Das Grundgesetz reicht für ein Zusammenleben von Muslimbürger und Nichtmuslimbürger nicht aus. Insofern haben die „Jungen“ die Intention der „großen“ Islam-Konferenz verstanden.

Ein interaktiver Charakter der DIK kann hierzu beitragen – etwa indem sich die DIK für Anfragen, Hinweise und Vorschläge der BürgerInnen öffnet. Neben den bereits für die BürgerInnen bestehenden Kontaktmöglichkeiten per Brief, Email oder Telefon befürworten wir die zusätzliche Einrichtung eines Weblogs begleitend zu der bereits bestehenden interaktiven Webseite der DIK. Über diesen Weblog könnten Themenvorschläge für die DIK eingereicht, gesammelt, diskutiert und, nach einer Vorauswahl, in der DIK mit ExpertInnen debattiert werden. Über den Weblog könnte außerdem Kritik an der DIK, den VertreterInnen und den Positionen gesammelt und in die DIK rückgekoppelt werden. Dadurch würde die DIK transparenter und die Themenfindung nachvollziehbarer werden.

Ayatollah Chomeini sprach noch auf der Straße, nun kommt die digitale Islamische Revolution.

Durch die Einbindung von solchen basisdemokratischen Elementen würde die DIK aber vor allem nicht mehr als ein „unverbindliches Dialogforum“, sondern mehr als ein Organ gesehen werden, das gesellschaftliche Bedürfnisse und Diskurse direkt und zeitnah aufgreifen und debattieren kann. Außerdem empfehlen wir die stärkere Einbeziehung von öffentlich-staatlichen Einrichtungen. Beispielsweise können auch Bürgerämter als Anlauf- und Kontaktstellen dienen, an denen Informationsmaterial ausgelegt wird und über die in den Dialog mit Verantwortlichen der DIK getreten werden kann.

Damit auch der Bürgermeister Rechtleitung erfährt und gar nicht erst auf die Idee kommt, die Scharia als Kulturrassismus zu bezeichnen.

Weiterhin könnten die Informationsflyer der DIK breitflächiger in Schulen, Kultur und Sportvereinen, Migrantenselbstorganisationen und Moscheegemeinden etc. ausgelegt werden.

Ganz im Einklang mit den von Naika Foroutan hoch verehrten Verweigerern von Wissenschaftlichkeit und Weltbürgerlichkeit, Dschamal ad-Din al-Afghani und Muhammad Abduh (Foroutan: „Diese beiden islamischen Denker forderten eine religiöse Reform [und] hielten die Abkehr vom richtigen Islam und dem richtigen Verständnis des Koran für die Ursache der Misere zwischen der islamischen Welt und dem Westen“ (6)), hat die Machtergreifung auch im pädagogischen Raum durchgesetzt zu werden.

Vorstellbar ist auch eine Ausstellung zur DIK, die Beginn, Entwicklung und mediale Reaktion veranschaulicht und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen könnte.

Und nicht vergessen, liebe Berliner Ausstellungsmacher: Über Kopftuch und Schariagesetz nur Gutes. Museumspädagogik wie zuletzt in der DDR.

4. Ein Kuratorium für eine transparente Auswahl der TeilnehmerInnen

Der Auswahlprozess für die Teilnahme an der DIK muss aus unserer Sicht nachvollziehbar und transparenter gestaltet werden. Ein unabhängiges Kuratorium bestehend aus muslimischen und nicht-muslimischen Personen des öffentlichen Lebens könnte ein geeignetes Gremium sein, um anhand eindeutiger und der Öffentlichkeit bekannter Kriterien über die Teilnahme der AkteurInnen zu entscheiden.

Diese „Unabhängigen“ können dann ihrer religionspolizeilichen Pflicht zur Hisba nachkommen. Schariagegner raus.

Auf diese Weise könnte ein höherer Grad an Legitimität für die Repräsentativität der DIK-Teilnehmenden erreicht werden. Für eine begrenzte Anzahl an Plätzen sollte auch eine Eigenbewerbung möglich sein.

5. Eine Wiederaufnahme der AG Medien

Als Teilnehmende der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 haben wir uns über die Bedeutung der Medien bei der Produktion und Reproduktion von Bildern über „den Islam“ und „die Muslime“ in Deutschland verständigt und sind besorgt über die teils einseitigen, essentialisierenden und polemischen Darstellungen von MuslimInnen in der Berichterstattung deutscher Medien.

Kaum noch jemand traut sich, über die auf Gruppen (Dhimmis, Harbis, Frauen) bezogene Menschenfeindlichkeit des Islam oder über die Entrechtung der Frau im Islam zu sprechen, doch bereits diese wenigen Worte veranlassen die Mercator-Stiftung, „besorgt“ zu sein.

Es ist noch erfolgreicher zu hindern, dass über den frauenfeindlichen, Nichtmuslime diskriminierenden und wissenschaftsfeindlichen Charakter des Islamischen Rechts faktengetreu berichtet wird.

Nicht der Krieg gegen die Vernunft, den Abu Hamid Muhammad al-Ghazali (1058-1111) als Lebenswerk mit einem bis heute wirksamen Erfolg durchführte, nicht die schwerlich übertreffbare Misogynie des islamischen Gelehrten Abu al-Faradsch Ibn al-Dschauzi (1116-1201) oder der kulturelle Rassismus des türkischen Nationalisten und Kalifatsanhängers Necmettin Erbakan (1926-2011) sollen durch die DIK als „Thema“ stärker behandelt werden, vielmehr sind es die Störenfriede aus den Reihen der wissenschaftlich und menschenrechtlich-universell verhafteten Islamkritik, die endlich an den volkspädagogischen Pranger gestellt werden müssen:

Die DIK sollte dieses Thema stärker behandeln und auch über den Bildungsauftrag des Staates sowie über die öffentlich-rechtlichen Sender diskutieren. Unter anderem aus diesen Gründen befürworten wir die Wiedereinführung der Arbeitsgruppe Medien in der DIK II und die Fortführung des bisherigen Austauschs in diesem Themenfeld. Beispielsweise könnten Workshops, Medienfachkonferenzen oder medienbezogene Projekte – wie etwa die Runden Tische für JournalistInnen – verstetigt und breitflächig angeboten werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollten sowohl in die Öffentlichkeit als auch in die Medienunternehmen getragen werden.

Die unteilbare und ewige Scharia hat in Radio und Fernsehen in aller Sanftheit beworben zu werden, als staatlicher Bildungsauftrag ist soeben der verstaatlichte Proislamismus definiert worden. Und damit keiner sagen kann, hier werde der Ausstieg aus dem weltlichen Recht geprobt, organisiert Naika Foroutan ein Planspiel.

Nun aber ist endlich mehr Druck zu machen, damit Zeitung und Rundfunk in Zukunft islamsensibel berichten und die zu muslimisierenden Kinder in Köln oder Berlin nicht länger von Höllenfurcht und Sunnagehorsam entfremden. Heimat („Heymat“) finden die Muslime schließlich in der irdischen Islamischen Ordnung und in der Rückkehr zu Allah ins Paradies.

6. Einrichtung staatlich-muslimischer Dialogformen auf kommunaler Ebene

Eine erfolgreiche Islamische Revolution darf sich schließlich nicht auf den Bundestag oder das Regierungsviertel beschränken, sondern hat rund um jedes deutsche Rathaus organisiert zu werden.

Als TeilnehmerInnen der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 haben wir uns sowohl in der Rolle als DIK-AkteurInnen als auch aus unserer eigenen Perspektive intensiv mit dem Thema „Institutionalisierung von staatlich-muslimischen Kooperationen auf kommunaler Ebene“ befassen können. Der Austausch über mögliche Formen staatlich-muslimischer Zusammenarbeit in der Kommune hat gezeigt, wie komplex Verhandlungen und wie schwierig Konsensfindungen sein können. Dennoch kamen wir zu dem Schluss, dass es sinnvoll und erfolgbringend ist, Probleme des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund von unten nach oben, also an der Basis beginnend, zu bearbeiten und anzugehen. Vor diesem Hintergrund sind kommunale Kooperationsformen zu befürworten und wir empfehlen deshalb eine bundesweite Einrichtung staatlich-muslimischer Dialogforen auf kommunaler Ebene.

Niemand wage es in der tiefsten Provinz, gegen die Maßgaben von Koran und Sunna aufzumucken.

Ziel dieser Foren soll und muss sein, den Islam in der Gesellschaft und den kommunalen Strukturen zu etablieren, was zu einer größeren Akzeptanz und Anerkennung der Religion und der MuslimInnen führen wird.

Die Machtergreifung! Jetzt aber hinein mit den Muftis und Scheichen in jede Stadtverwaltung.

7. Signale senden – Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz von Islam und MuslimInnen in Deutschland fördern

Pst, nicht verraten, Gesamtgesellschaft bedeutet Kalifat. Ob christianisiert oder schariapflichtig, zu Mohammed und Schariagesetz kannst du nur ja oder ja sagen.

Der unbelehrbare Islamgegner ist aus dem Gemeinwesen zu exkludieren, und auch derjenige, der, sachlich richtig, darauf hinweist, dass die islamische Umma eine nach außen antisoziale, chauvinistische Solidargemeinschaft ist, die, nach innen, immerhin alle ihre weiblichen Angehörigen herabwürdigt und diskriminiert.

Dialog basiert immer auf einem aktiven Austausch gleichberechtigter PartnerInnen.

Demokraten und Islamisten auf harmonischer Augenhöhe, Parlamentarier und Muslimbrüder in geschwisterlicher Eintracht. Man applaudiere.

Du bist doch kein antimuslimischer Rassist?

Die DIK birgt in ihrer Einzigartigkeit die Hoffnung auf eine über Gesten und Symbole hinausgehende gemeinsame Bearbeitung gesellschaftsrelevanter islambezogener Themen. Essentiell für einen Dialog auf Augenhöhe ist das Gefühl, wirklich angenommen und anerkannt zu sein.

Wer gegen die Burka oder das Lehrerinnenkopftuch argumentiert, bläst zum Bürgerkrieg.

Berlin 2011. Der Trend geht zur Zweitfrau.

Die geführten Debatten über die Frage, ob und inwiefern der Islam zu Deutschland gehört bzw. gehören kann, haben bei uns MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen zu Verunsicherungs- und zu Enttäuschungsmomenten geführt – gerade weil wir den Islam und die MuslimInnen als selbstverständlichen Teil des demokratischen, pluralen und vielfältigen Deutschlands sehen.

Ohne den integrierten Islambegriff von den Autoritäten des ECFR oder der FEMYSO ist Deutschland monokulturell, intolerant. Nicht dein Nein zur Burka auf dem Marktplatz oder zum Lehrerinnenkopftuch, sondern dein Ja zur Scharia zeigt uns dein Bejahen der deutschen gesellschaftlichen Vielfalt:

Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die DIK dieses Thema aufgreift, den Wirrungen mit einer klaren Position begegnet und den BürgerInnen signalisiert, dass Deutschland plural und heterogen ist und der Islam als Religion nicht nur im Alltag, sondern auch aufgrund des in unserem Grundgesetz verankerten Rechts auf freie Religionsausübung ein gleichberechtigter Teil Deutschlands ist und als solcher auch Akzeptanz erfahren muss.

Dass der Schariagegner wirres Zeug redet, schlicht desorientiert ist, hat die Bundesregierung zeitnah kundzutun.

Hidschab und Burka, Zweitfrau und Kindbraut sind laut Naika Foroutan bzw. Stiftung Mercator grundgesetzlich geschützt, was in neu zu erarbeitenden Gesetzen (Thomas de Maizière zum proschariatischen sui generis: „Ich lade hier zu viel juristischer Fantasie ein“ (7)) Niederschlag finden muss, dein guter Wille allein ist schließlich nicht gut genug:

Die rechtliche Anerkennung der muslimischen Organisationen als Religionsgemeinschaften würde der Akzeptanz von Islam und MuslimInnen in Deutschland über eine normative, ideelle Ebene hinaus Vorschub leisten. Die während der ersten Phase der DIK diesbezüglich geführten Gespräche befürworten wir.

Keinesfalls darf die BRD von den Islamverbänden verlangen, die vor dem Höllenfeuer rettenden Befehle von Koran und Hadith abzulegen.

8. Weniger Staat – mehr BürgerInnen: Öffnung der Deutschen Islam Konferenz für praxiserfahrene Einzelpersonen auf nicht-muslimischer Seite

Her mit den charismatischen Islambeschwichtigern! Integrieren wir ein paar proislamistische, nichtmuslimische Zauberer in die DIK.

Da die DIK derzeit ein vom Staat getragenes Dialogforum ist, an dem ausschließlich staatliche und muslimische AkteurInnen teilnehmen, entsteht in der öffentlichen Wahrnehmung der Anschein, dass sich das Zusammenleben mit MuslimInnen in Deutschland als so problematisch erweist, dass eine eigens einberufene Konferenz von Nöten ist. Damit entsteht auch ein Verhandlungseindruck nach dem Motto „Muslime versus Staat“, was in Folge auch den Gegensatz „Muslime versus Deutschland“ suggeriert. Die derzeitig geführten Kontroversen über die Möglichkeit eines gelingenden Miteinanders von MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen, die zu einer Entfremdung und gesellschaftlichen Polarisierung geführt haben, basieren weniger auf Konflikten zwischen MuslimInnen und dem Staat denn auf innergesellschaftlichen Ressentiments, Ängsten und Befürchtungen.

Wer vor dem Islamischen Recht warnt, den treibt der Hass.

Wir begrüßen, dass die DIK in ihrer zweiten Phase praxisorientierter ausgerichtet ist. Dennoch empfehlen wir, den Kreis der Dialogführenden nach dem Motto „weniger Staat – mehr Bürger“ zu öffnen.

Der allzu nüchterne Staat ist abgemeldet, jetzt fiebert die Bevölkerung religiös.

Vor allem auf Seiten der staatlichen VertreterInnen sollen analog zu den muslimischen Einzelpersonen praxiserfahrene, nicht-staatliche AkteurInnen mit spezifischer Qualifikation ausgesucht werden – sogenannte „Alltagsmenschen“. Dadurch kann eine gesicherte Rückbindung der auf der DIK verhandelten Themen an die Lebensrealität der betroffenen Personen, aber auch ein besseres gesellschaftliches Abbild in der DIK erreicht werden. Vermutlich können dadurch nicht nur gegenseitige Vorwürfe und Ressentiments, sondern auch gemeinsame Wünsche und Forderungen an die staatlichen Entscheidungsträger artikuliert werden. Die staatliche Seite könnte gleichzeitig Impulse und Vorschläge für Konfliktregulierungen generieren. Diese Wechselwirkung könnte von staatlichen VertreterInnen als basisdemokratischer Orientierungsrahmen gesehen werden.

9. AkteurInnen der Deutschen Islam Konferenz als MultiplikatorInnen begreifen

Die TeilnehmerInnen der DIK bringen ihre individuellen oder verbands- und institutionsbezogenen Erfahrungen, Sichtweisen und Positionen in die Konferenz ein. BürgerInnen erfahren aber zumeist nur dann von den vertretenen Standpunkten der DIK-AkteurInnen, wenn sich besondere Konfliktlinien in bestimmten Themenfeldern abzeichnen. Wenn sich alle TeilnehmerInnen der DIK auf dem offiziellen Internetauftritt der Konferenz mit einem ausführlichen Schreiben vorstellen würden, aus dem auch hervorgeht, warum die jeweilige Person teilnimmt, welche Ziele, Ideen und Wünsche sie hat und welche Kontaktmöglichkeiten es zu ihr gibt, dann würde dies nicht nur mehr Transparenz und Interaktion ermöglichen, sondern auch die Nachvollziehbarkeit der Auswahl der DIK-TeilnehmerInnen erhöhen. In diesem Schreiben könnten die TeilnehmerInnen zugleich auch Themen benennen, die ihnen besonders wichtig sind und aus ihrer Sicht im Rahmen der DIK bearbeitet werden sollen. Dadurch könnte auch für die Öffentlichkeit, die TeilnehmerInnen und die OrganisatorInnen der DIK erkennbar werden, ob die Agenda der Konferenz mit den Wünschen und Vorschlägen der TeilnehmerInnen im Einklang steht. Aus unserer Sicht wäre es auch wünschenswert, dass sich die KonferenzteilnehmerInnen nicht nur als Beteiligte des staatlich-muslimischen Austauschs sehen, sondern zusätzlich als AkteurInnen des gesellschaftlichen Wandels.

Wandel, einen Augenblick … so schlecht war die säkulare Demokratie doch gar nicht?!

Alle Erwählten, die vom unbeschreiblichen Charisma der Konferenz ergriffen worden sind, sind mit religionspolizeilichen Befugnissen auszustatten, in die Provinzen zurückgekehrt gebührt ihnen Ehrerbietung und emsiger Dienst, Herrschaftszeiten:

Wenn sich die TeilnehmerInnen auch in ihrer alltäglichen Praxis als BotschafterInnen der DIK verstehen und als diese auftreten, dann könnte ihnen nicht nur eine Vorbildfunktion zukommen, sondern sie könnten die Ideen der DIK auf diese Weise auch in die Gesellschaft hineintragen. Diese Funktion sollten sie auch dann übernehmen, wenn es darum geht die Empfehlungen der DIK vor Ort in den Ländern und Kommunen umzusetzen.

10. Begriffe neu denken: Die Einführung eines Begriffskodexes

Verschiedene Begrifflichkeiten wie etwa „muslimische Vertreter – staatliche Vertreter“, „Mehrheitsgesellschaft“ oder „MigrantIn“ (u.a. für deutsche StaatsbürgerInnen mit Migrationshintergrund) führen – auch im Rahmen der DIK – dazu, dass sich „wir“- und „ihr“- Gegensätze im alltäglichen Sprachgebrauch etablieren und sich in der gesellschaftlichen und öffentlichen Wahrnehmung verfestigen. Statt bereits bei der Bezeichnung des Gegenübers auf Unterschiede zu verweisen, sollte indes das Gemeinsame betont werden.

Ob unislamisch lebende, säkulare Geschäftsfrau oder islamisch korrektes (unmündiges), von Höllenangst geplagtes Burka-Heimchen, ob nachvollziehbar arbeitender Wissenschaftler oder heilssichernd aktiver Salafist, entscheidend ist doch: Jeder von uns ist Mensch.

Eine neue, durch die DIK erarbeitete, für alle TeilnehmerInnen empfehlenswerte Begriffspraxis kann zu mehr Akzeptanz und Verständnis des pluralen, heterogenen Deutschlands führen und sich der Position von „Etablierten und Außenseitern“ entgegenstellen. Sie sollte von der DIK als Motor auch in den öffentlichen Raum bzw. in die Wahrnehmung der Gesellschaft hinein delegiert bzw. transportiert werden.

Fakten haben sehr gestört, jetzt kommt al-Islam.

Die Untergebenen anders wahrnehmen lassen. Anderes für wahr halten zu lernen, ist das Gebot der Stunde. Verändern Sie sich, blicken Sie anders in die Welt, noch mehr anders!

Der Islamkritiker hat schließlich Probleme mit dem Wahrnehmen und mit der Wahrheit gleich mit, wie der gottesfürchtige, im Jahre 1935 geborene ägyptische Philosoph Hasan Hanafi erkannte:

„Die nördliche und die südliche Mittelmeerküste sind Wiegen uralter Zivilisationen. Spannungen zwischen diesen Regionen beruhen häufig auf Fehlwahrnehmungen. … Der Islam habe eine dem Christentum, der Religion des Friedens und der Liebe, entgegengesetzte Kultur der Gewalt hervorgebracht. Diese falsche Wahrnehmung basiert auf einem reduktionistischen Fehlschluss, der das Ganze auf einen Teil verkürzt. Denn der Islam hat auch Juwelen der Geschichte wie Granada, Sevilla oder Cordoba auf der Nordseite des Mittelmeers entstehen lassen (8).“

Cordoba! Plätschernde Brunnen, arabische Gelehrsamkeit und heilige Schutzgelderpressung der Dschizya. Lautengeklimper, Marmorpaläste und dann und wann eine kleine Dhimmi-Auspeitschung.

Spürst du es denn nicht, das goldene al-Andalus liegt jetzt an der Spree! Nur die Wortwahl der ärgerlich unislamisch arbeitenden Journalisten und Blogger könnte noch etwas harmonischer sein, damit Deutschlands kleine Muslime bessere Laune haben:

Wenn allein auf staatlicher Ebene von Seiten der MinisterInnen, der Länder- und KommunenvertreterInnen ein neuer Begriffskodex eingeführt wird, dann kann der Diskursraum zurückerobert werden, der sich in den letzten Jahren vor allem durch stark entfremdende (mediale) Debatten negativ auf das Zusammenleben ausgewirkt hat. Diese Auswirkungen sind in den Alltagsrealitäten der jungen Generation stark zu spüren.

Mögen Berlins der Glückseligkeit verpflichtete Muslimkinder nie aus dem sicheren Kerker von Sunna und Scharia ausbrechen.

Es beginne die sprachliche Kriegsführung, der mediale Dschihad.

Unerwünschte Worte erzeugen schließlich falsches Wissen und stehen unserer zentralen Aufgabe „Gemeinsam Gemeinschaft schaffen“ (Mercator 2011) entgegen.

Möge die islamische Pracht uns niemals verlassen! Deutschland braucht die religiös begründete Pressezensur.

Jacques Auvergne

(1) 10 Empfehlungen der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/Bildung/Junge_Islam_Konferenz_Berlin_2011/110328_JIK_Empfehlungskatalog_final_WEB.pdf

Junge Islam Konferenz, offizielle Internetpräsenz

http://petition-stiftung-mercator.de/

Suchbegriff Junge Islam Konferenz beim Projekt HEYMAT

http://www.heymat.hu-berlin.de/search?SearchableText=Junge+Islam+Konferenz

Die „Junge Islam Konferenz – Berlin 2011“ ist ein Projekt der Stiftung Mercator in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin. … Die „Junge Islam Konferenz – Berlin 2011“ reagiert auf die Tatsache, dass die Deutsche Islamkonferenz und ihre Themen- und Zielsetzung laut einer jüngst veröffentlichten Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Migration und Integration insbesondere in der zweiten und dritten Generation der Muslime in Deutschland weitgehend unbekannt ist. … Das zweitägige Vorbereitungsseminar wird an der „Berlin Graduate School of Social Sciences“ (BGSS) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) stattfinden und ReferentInnen aus Wissenschaft und Praxis begrüßen. Das zweitägige Planspiel-Seminar soll im Bundesministerium des Innern (BMI) stattfinden, um den TeilnehmerInnen eine authentische Erfahrung der Verhandlungen zu ermöglichen.

Dr. Naika Foroutan (Projektleiterin)

Damian Ghamlouche (Projektmanager)

Sina Arnold (Co-Projektmanagerin)

http://www.heymat.hu-berlin.de/junge-islamkonferenz

HEYMAT. Foroutan.

http://www.heymat.hu-berlin.de/team/foroutan

(2) Stiftung Mercator. Junge Islam Konferenz. Zwischenresümee. Die Worte Menschenrechte, Frauenrechte bzw. Gleichberechtigung der Frau, Scharia, Hidschab oder Kopftuch kommen gar nicht erst vor, stattdessen ist von Religion (neun mal, mit Varianten) und Islam (49 mal) die Rede. Auf in die Dhimma-Republik, alle Arbeit „für einen gelingenden Gemeinschaftsbildungsprozess“.

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/Bildung/Junge_Islam_Konferenz_Berlin_2011/110329_JIK_Dossier_A4_final_WEB.pdf

Schariafreundin Naika Foroutan steuert kräftig mit. Vorbereitungsseminar Junge Islam Konferenz – Berlin 2011, 5. und 6. Februar 2011, Berlin:

„Unter den Referenten befinden sich Experten wie Prof. Dr. Klaus J. Bade (Vorsitzender des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration), Prof. Dr. Haci Halil Uslucan (Leiter Stiftung für Türkeistudien und Integrationsforschung), Dr. Naika Foroutan (Projektleiterin der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 und Leiterin des Projekts HEyMAT an der Humboldt-Universität zu Berlin) sowie Mitglieder der Deutschen Islam Konferenz.“

http://www.stiftung-mercator.de/presse/pressetermine/pressetermin-details/article/vorbereitungsseminar-junge-islam-konferenz-berlin-2011.html

(3) Den Teilnehmern des Planspiels der Jungen Islam Konferenz rief Dr. Thomas Herzog zu: „Der Islam ist in Deutschland angekommen, und er ist willkommen.“

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/Bildung/Junge_Islam_Konferenz_Berlin_2011/20110125_Planspiel_Ablauf_extern_FINAL.pdf

Die ebenfalls anwesende Dr. Rita Süssmuth: fiel 2004 durch ein „In Deutschland gibt es keinen Ort für die Scharia.“ angenehm auf, warnt jedoch das Deutsche Volk heute nicht mehr vor dem Islamischen Recht. Quelle: Cigdem Akyol für die taz, 21.02.2011. Akyol: „Der Erlanger Islamwissenschaftler Mathias Rohe erklärt, das Nebeneinander der Rechtssysteme sei Ausdruck der Globalisierung. … In England ist die Integration der Scharia Realität. Schiedsgerichte und Scharia-Räte regeln in vielen Städten zivilrechtliche Streitigkeiten zwischen gläubigen Muslimen. Seit 2007 gibt es dort das „Muslim Arbitration Tribunal“ (MAT) für Familien-, Erbschafts- und Handelsstreitigkeiten mit einer Handvoll Schlichtungsstellen in England und Wales. Die Schiedssprüche des Tribunals sind vor Gericht durchsetzbar.“

http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/goldmuenzen-fuer-die-exfrau/

Islamic Sharia Council

http://www.islamic-sharia.org/

Muslim Arbitration Tribunal

http://www.matribunal.com/

(4) Tariq Ramadan: Europe`s Muslim Youth and the Way Forward.

http://www.youtube.com/watch?v=p-LEljKD1R0

Tariq Ramadan: The Role of the Muslim Youth in Europe.

MJD: “Weiterhin wird behauptet, dass Ibrahim El-Zayat auf dem MJD-Meeting 2009 aufgetreten sei. Richtig ist vielmehr, dass Herr El-Zayat auf dieser Veranstaltung einen Vortrag von Prof. Tariq Ramadan einem der renommiertesten europäischen Islamwissenschaftler und Verfechter des „Euro-Islam“, als Übersetzer begleitet hat. In dem Vortrag „The Role of the Muslim Youth in Europe“ hat Prof. Ramadan unter großem Beifall die Notwendigkeit sich als muslimischer Jugendlicher in die europäische Gesellschaft zu integrieren und zu partizipieren aufgezeigt und es zur religiösen Verpflichtung eines jeden Einzelnen erklärt. Gerade der Inhalt dieses Vortrags ist ein Paradebeispiel, für das stetige Eintreten der MJD, junge Muslime zu mehr gesellschaftlicher Beteiligung anzuregen.”

http://www.mjd-net.de/stellungnahme-zu-den-anschuldigungen-des-bundesamt-f%C3%BCr-verfassungsschutz

(5) Die proschariatisch aktive Deutsche Welle engagiert Juri Rescheto: „Dürfen muslimische Lehrerinnen ein Kopftuch tragen? Soll an deutschen Schulen islamischer Religionsunterricht eingeführt werden? Über solche Fragen wollen Jugendliche im Rahmen der ersten „Jungen Islam Konferenz“ sprechen. Sie findet an diesem Wochenende im Innenministerium in Berlin statt. Die Jugendlichen sollen Ideen entwickeln und Empfehlungen aufschreiben. Denn auf höherer Ebene sind die Gespräche zwischen deutschem Staat und muslimischen Vertretern zuletzt ins Stocken geraten.

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6443785,00.html

(6) Naika Foroutan verehrt die Begründer der islamischen Gegenmoderne Dschamal ad-Din al-Afghani und Muhammad Abduh, aus: Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt: eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten, Seite 93: „Diese beiden islamischen Denker forderten eine religiöse Reform. … Hier sollte also durchaus die kulturelle Moderne akzeptiert werden“ Das ist natürlich Unsinn, Wali mudschbir, Kindbraut, Polygamie und Talaq standen für al-Afghani (Technologie und Panislamismus) und Abduh (Journalist, Großmufti von Ägypten) nie zur Disposition, ein vor der Hölle bewahrendes Wohlverhalten ist kulturell vormodern. Al-Afghanis Geburtsjahr ist nicht 1839 (Foroutan), sondern 1838.

http://books.google.de/books?id=NBZ2N3mGM74C&lpg=PP1&dq=Naika%20Foroutan&pg=PP1#v=onepage&q=Afghani&f=false

Muslime, seid östlich, wo auch immer. Rezension zu Naika Foroutan (Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt: eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten) von Jacques Auvergne.

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2011/04/16/228/

(7) Islamintegrierer und Bundesinnenminister Thomas de Maizière zum proschariatisch umzusetzenden sui generis („Ich lade hier zu viel juristischer Fantasie ein“). Für das Göttinger Tageblatt schreibt Isabel Trzeciok am 08.12.2010:

„Die bisherigen Rahmenbedingungen des Kirchenrechts sind auf die Organisationsform der großen christlichen Kirchen optimiert. Hier einen Weg zu finden, den Islam zu integrieren, sei eine der großen zukünftigen Herausforderungen, erläuterte de Maizière. Da die stark dezentrale Organisation die juristische Zuordnung erschwere, plädierte der Minister für ein pragmatisches Vorgehen und lösungsorientierte Ansätze vor Ort. Viele Tausend kleine Islamkonferenzen in den Städten wünsche er sich, um Ideen zu entwickeln und vor Ort bestehende Probleme gemeinschaftlich zu lösen.“

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wissen/Regionale-Wissenschaft/Bundesinnenminister-de-Maiziere-spricht-ueber-Religion

(8) Gegenmodernist, Kulturkreistheoretiker und Schariafreund Hasan Hanafi ist Vizepräsident der Arabischen Philosophischen Gesellschaft.

http://de.qantara.de/Tausendundein-Vorurteil/947c910i1p95/index.html

Ein linker Islam? Ausschnitte aus dem fast zwei Jahrzehnte alten Vortrag von Ḥasan Ḥanafī »Die Aktualität eines ‘linken Islam’« (aus: »Gesichter des Islam, 2. Orient-Tagung im Haus der Kulturen der Welt«, 10.-12.12.1991, bei: Verlag Haus der Kulturen der Welt (Hg.), Berlin 1992) kommentiert Jacques Auvergne.

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2010/06/30/176/