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40 Jahre Emma – 40 Jahre Islamschönfärben

Januar 29, 2017

آليس شفارتسر

Alice Schwarzer

Böser Islamismus, guter Islam: Die Weltanschauung der Alice Schwarzer

Deutlich anders als der den freiheitlichen Rechtsstaat gefährdende islamverträgliche Feminismus, ein veritabler Unterlegenheitsfeminismus, hat der Gleichheitsfeminismus die weltweite Durchsetzung allgemeiner Menschenrechte einzufordern und das Islamische Recht zurückzuweisen. Das müsste auch für die seit vierzig Jahren bestehende Zeitschrift EMMA und ihre Gründerin gelten – sollte man eigentlich erwarten. Von Jacques Auvergne und Ümmühan Karagözlü.

Mausert sich Deutschlands Oberfeministin zu Deutschlands berühmtester Islamverharmloserin? Am 26. Januar dieses Jahres erfuhr der Leser der Neuen Osnabrücker Zeitung über die EMMA-Gründerin:

„Der Islamismus aber ist eine Ideologie und ein politischer Missbrauch des Islam.“[1]

Das stimmt nicht. Mohammed war aus Sicht seiner Gefolgschaft ebenso wie aus seiner eigenen Sicht beides: der endgültige Prophet einerseits und andererseits Staatsgründer und Feldherr. Mehr Politik geht nicht, das Gerede über einen politischen Islam ist gegenstandslos.

Entsetzt zeigt das Alphaweibchen der deutschen Frauenbewegung auf Niqab und Burka:

„Selbstverständlich bin ich für ein Verbot der Vollverschleierung in Deutschland!“

Die Kölner Burkabekämpferin sagt nichts gegen den religiös verpflichtenden Schleier (Hidschab) – kein Wunder, sie müsste dazu das Islamische Recht kritisieren, die Scharia, den im Jahre 1111 d. g. Z. verstorbenen Imam al-Ghazali und die anderen sunnitischen Ulama (Sg. Alim), alle heutigen Scheiche und Muftis und deren Fatawa (Sg. Fatwa), die schiitischen Mullahs.

Nun sei etwas ausführlicher zitiert, wie Alice Schwarzer jedem Islamkritiker in den Rücken fällt. Die vielfach Preisgekrönte (u. a.; 2004: Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen; 2005: Bundesverdienstkreuz Erster Klasse; 2010: Mercator-Professur der Universität Duisburg-Essen) schießt aus allen Rohren, eher unverdient kriegt sogar die Bundeskanzlerin ihr Fett weg:

„[Merkel] hat die politische Dimension des politisierten Islam nicht begriffen. Sie verwechselt ihn mit dem Islam als Religion. Der Islamismus aber ist eine Ideologie und ein politischer Missbrauch des Islam. Und dabei geht es nicht nur um Terror, das fängt viel früher an.“

Eher schon das Gegenteil ist richtig, denn leider ist auch für Angela Merkel (Der Spiegel 26.09.2012) der Islam pauschal Teil von Deutschland: „Wir sollten da ganz offen sein und sagen: Ja, das ist ein Teil von uns.“

Zurück zur Inhaberin des Monopols auf feministische Berichterstattung:

„Der Islamismus aber ist eine Ideologie und ein politischer Missbrauch des Islam. Und dabei geht es nicht nur um Terror, das fängt viel früher an.“

Soso, es gehe nicht lediglich um islamisch-glaubensbewegten Terrorismus, das Problem fange „viel früher an“?

Genau das tut es, bei Koransure und Hadithvers fängt es an, das universelle Problem, beim Islam fängt es an! Doch über den, siehe weiter unten und im Quellenteil, verliert unsere karrierebewusste Oberemanze kein Wort: „Der Islam ist nicht mein Thema“, „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas über den Islam gesagt“.

Durchaus im Sinne von Deutscher Islamkonferenz und deutschen Islamverbänden bestimmt Frau Schwarzer mit, was hierzulande zu Scharia (Allahs Schöpfungsordnung, der Menschheit vom Himmel angeordnet als Gesetzlichkeit; Islam) und Fiqh (islamische Jurisprudenz; auch Islam) öffentlich gesagt und geschrieben werden darf und was nicht.

„Der Islamismus aber ist eine Ideologie und ein politischer Missbrauch des Islam“, über diese engagierte Verteidigung des Glaubens durch eine europäische Feministin können Darul-Uloom Deoband, Millî-Görüş und die Muslimbruderschaft zufrieden sein.

In den Rücken fällt die Galionsfigur der deutschen Frauenbewegung damit jedem Islamkritiker, allen muslimischen Säkularen und insbesondere den weiblichen Säkularen sowie überhaupt allen der Herrschaft des islamischen Rechts, allen der Herrschaft des Islam unterworfenen Frauen.

Die aus islamischer Sicht überall und jederzeit (ggf. nur bis zum Tag der Auferstehung) gültige Scharia ist menschengemachten Verfassungen und Gesetzesbüchern voranzustellen, der sogenannte Schariavorbehalt; letztlich übersteigt sie das menschliche Verstehen. Den Fiqh hingegen kann man studieren als Allahs gesetzliche Maßgabe; im Laufe der Jahrhunderte ist er durch islamische Eliten kodifiziert worden und als Rechtsschöpfung und Gerichtspraxis anzuwenden. Ob Scharia oder Fiqh: Gruppen von Menschen (Nichtmuslime; Schariaverweigerer; alle Frauen) sind rechtlich herabzustufen, zu diskriminieren. Kompatibel mit den allgemeinen Menschenrechten (AEMR) sind Scharia und Fiqh nicht.

Eine deutsche Frauenrechtsbewegung, die sich nicht an die Scharia und den Fiqh herantraut, sondern vor dem reichlich geisterhaften Islamismus warnt und den mit ihm letztlich (nämlich religiös, theologisch) identischen Islam schönredet, kann nicht viel erreichen und wird allen Frauen, muslimisch oder nichtmuslimisch, schaden.

Beim allgemeinen Islamschönreden ist die EMMA-Gründerin des Jahres 1977 nun wirklich nicht alleine.

Doch hat die Inkarnation des deutschen Feminismus, das fleischgewordene frauenrechtliche Gewissen der Republik, eine hervorgehobene Stellung beim hoch ersehnten Erteilen von Absolution an die über islamische Schleierpflicht (Hidschab), islamische weibliche Beschneidung (FGM), islamische Polygamie sprich Polygynie (mit Talaq und Chul, die Kinder gehören dann stets dem Mann) und islamische Kinderehen (Mädchen heiratsfähig ab neun Jahre) dann doch ein wenig zerknirschten Akteure in Parteien, Presse, Gewerkschaft und Wohlfahrtsverband. Denn leider ist die 74-Jährige die Deutungsinhaberin jeder Frauenfrage, die Monopolistin beim Definieren dessen, was in Deutschland an frauenpolitischen Forderungen erhoben werden muss einerseits und andererseits gefälligst auszureichen hat.[2]

Schleierzwang, Chitan al-Inath (indonesisch sunat perempuan; FGM), Talaq und Chul, Zweitfrau bis Viertfrau zu sein, per Imamehe verheiratetes zwölf oder elf Jahre altes Mädchen und schwangere Kindbraut zu sein, um nur die Spitze des islamischen Eisbergs zu nennen, anders gesagt: die theologisch begründete Biologisierung, Sexualisierung und Erniedrigung der Frau in der Religion von Koran und Sunna, kurz: die religiöse Unterdrückung der Frau – das ist Islam und das ist Gewalt – und keine Form der Gewalt ist privat, eben auch nicht die glaubensgeleitete Gewalt gegen Frauen. Für Alice Schwarzer hingegen, wie wir gleich hören werden, ist diese Glaubenslehre und Religionspraxis so etwas wie individuelle Selbstverwirklichung und in jedem Fall nicht zu diskutieren, kein Politikum: „das ist ein Glaube und das ist Privatsache“. Wir wiederholen: Gewalt ist nie privat.[3]

„Der Islam ist nicht mein Thema“, wie leicht wird man hier sarkastisch. Endlich, wie konnten wir nur über die Scharia etwas Schlechtes denken. Erst der islamrevolutionäre Ruhollah Chomeini war es, der den genuin menschenfreundlichen und insbesondere frauenfreundlichen Islam aus der Form gebracht hat, ihn schier zur Unkenntlichkeit entstellte, eine politisierte Pseudoreligion und Nichtreligion fabrizierend, die jetzt weltweit ein Zerrbild des wahren Islam predigt. Genug des Sarkasmus.

Das angekündigte Zitat findet sich auf Schwarzers persönlichem Internetauftritt.

Alice Schwarzer: „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas über den Islam gesagt. Ich publiziere über das Problem seit 30 Jahren und bei jeder Gelegenheit weise ich darauf hin, dass es mir nicht um den Islam geht – das ist ein Glaube und das ist Privatsache –, sondern ausschließlich um den politisierten Islam, der seinen Anfang genommen hat mit Chomeini im Iran 1979 und der seither einen Siegeszug durch die Welt antritt. Ich kritisiere die Islamisten, diese Sorte Muslime, für die die Scharia über dem Gesetz steht und die Frau unter dem Mann. Wir sollten fein unterscheiden zwischen Islam und Islamisten und endlich in Deutschland etwas tun gegen die Islamisten.“[4]

40 Jahre nach Gründung ihrer Zeitschrift sieht Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer „ganz neue Probleme“ für den Feminismus, etwa den „politisierten Islam, in dem die Frauen völlig entrechtet sind“. Entstanden sei dieses Problem nicht erst durch die Flüchtlingsbewegung der letzten Monate. „Wir haben eigentlich seit 30 Jahren in den muslimischen Communities eine offensive Agitation der Islamisten“, so Schwarzer.[5]

„Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas über den Islam gesagt“ – aber das ist ja das Schlimme.

Denn: Nein Frau Schwarzer, nicht der politische Islam oder das Politikern und Mainstream-Medien zur Verharmlosung des hanbalitischen Fiqh (sunnitischer Islam; Islam) so willkommene Schreckgespenst Wahhabismus oder der sogenannte Salafismus (auch Islam), nicht der Islamismus den es gar nicht gibt, sondern das islamische Recht – himmlisch gegeben als die Scharia, irdisch anzuwenden als der Fiqh – wird immer die Frau, den Nichtmuslim und den schuldhaft Pflichtvergessenen, den bewussten Schariaverweigerer benachteiligen, demütigen und körperlich wie seelisch quälen. Ihn schmerzhaft bestrafen in Dunya und Achira, im Diesseits und im Jenseits.

Die jeden Lebensbereich regelnde sowie nach Überwindung aller nichtislamischen Gesetze und Verhaltensweisen strebende Scharia ist es, die in eine freiheitliche Demokratie nicht integriert werden kann, die ihrem Wesen gemäß nach Kohärenz, nach Totalität strebende Scharia.

Das eher noch etwas ungeregelte, dem Kalifat oder Imamat zeitlich vorausgehende islamische Erschrecken (Koran 8:12 I will cast terror into the hearts of those who disbelieved. In die Herzen der Ungläubigen werde Ich Schrecken werfen), das Faustrecht nämlich von Taharrusch dschamai bis Terrorismus, bereite der rechten Seinsweise (Din) den Weg und weiche auf längere Sicht der korantreu geregelten Souveränität, der Herrschaft Allahs, seiner Hakimiyya.

Die Islamisierung eines Landes ist die Islamisierung des Rechts: Paragraph für Paragraph werde islamtauglich, schariakompatibel. Dieser Prozess, sofern nicht abgestoppt, muss die unverhandelbaren Menschenrechte (AEMR) und auch das AEMR-basierte deutsche Grundgesetz heute ironisieren und morgen kaputtmachen.

Die Vorgehensweise der großen Islamschönfärberin aus Köln trägt dazu bei, das Leid anderer zuzulassen, vor allem das Leid anderer Frauen. Wer hingegen für die Frauenrechte als Teil der allgemeinen Menschenrechte wirklich etwas erreichen will, erkennt und fordert: Die Scharia, der Islam muss weg aus dem Recht.

Und zwar weltweit, auch im sogenannten Orient, denn Menschenrechte – und dazu gehören die Frauenrechte – sind eben gerade nicht westlich, nicht okzidental, sondern entweder universell … oder sie sind gar nicht.

Jacques Auvergne und Ümmühan Karagözlü

Q u e l l e n

[1] „Merkel hat die politische Dimension des Islamismus nicht begriffen“. Ein Artikel von Marion Trimborn. Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) 26.01.2017

http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/840359/merkel-hat-die-politische-dimension-des-islamismus-nicht-begriffen

[2] Nun, man habe die Frage nicht nötig: „Und wo lassen sie denken?“

Cicero „Frauen-Ranking 2008“ Platz Zwei: Alice Schwarzer

https://web.archive.org/web/20080526070740/http://www.rankaholics.de/w/die+einflussreichsten+intellektuellen+frauen+2008_1784

Cicero-Rangliste 2012: Wer dringt durch? Wer wird gehört?

Feministin Alice Schwarzer steht auf Platz vier und ist damit die Frau mit der höchsten öffentlichen Deutungsmacht.

http://cicero.de/berliner-republik/liste-der-500-guenter-grass-und-alice-schwarzer-spitze/52978

[3] Gewalt ist nie privat

https://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/Flyer%20Rosenstrasse%20Sossenheim%202016.pdf

http://www.strohhalm-ev.de/kunde/pdf/1/25_6_07.pdf

http://frauenportal.koeln/cms/news/article.php?storyid=37

http://www.gew.de/fileadmin/media/publikationen/hv/Zeitschriften/Erziehung_und_Wissenschaft/2016/EW_03_2016_web.pdf

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD16%2F1084%7C1%7C0

[4] „Der Islam ist nicht mein Thema“ | ALICE SCHWARZER 17.05.2016

http://www.aliceschwarzer.de/artikel/der-islam-ist-nicht-mein-thema-332543

[5] Bayerischer Rundfunk 26.01.2017

Alice Schwarzer: „Dem politisierten Islam etwas entgegensetzen“ Zum 40. Geburtstag der Zeitschrift Emma betont Herausgeberin Alice Schwarzer, welche neuen Probleme ihrer Meinung nach den Feminismus umtreiben. Dazu gehöre auch der „politisierte Islam“, so Schwarzer in der radioWelt auf Bayern 2.

http://www.br.de/radio/bayern2/politik/radiowelt/alice-schwarzer-40-jahre-emma-100~amp.html

Geburtstagsständchen zum 61sten. Der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gewidmet

Dezember 14, 2009

Persiflage auf die Multikultur

Religionsrecht entsorgt die Demokratie

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E c# A f#. H7 H7 E,H7 E
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E c# f# f#. H7 H7 E,H7 E
H7 H7 A E. H7 H7 A E
A A H7 H7. E A H7 E

Gesungen zur Melodie des schottisch-australischen Liedermachers Eric Bogle: »The Green Fields of France« („Well, how do you do, young Willie McBride … But here in this graveyard it’s still no-man’s-land“). Text Ümmühan Karagözlü und Jacques Auvergne zum 61. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10 Dezember 2009

Muslimische Frauen sind nicht unterdrückt

vielmehr von Allah und Scharia beglückt,

zwar kommen sie ohne Mann nirgendwo hin,

ein Kind zu gebären gibt ihnen den Sinn.

Koran und Hadithen sind Information,

vergolden Scheitern der Integration;

muslimische Kinder, die mögen nun mal

ein Leben in Angst vor der höllischen Qual.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken,

denn ihr sichtbarer Leib zieht den Teufel heran

und ihr offenes Haar bedroht eben

ihrer Sippe das ewige Leben.

Den Hidschab verbieten, das ist sehr gemein,

die Islamversteher sie laden uns ein,

das Thema des Abends: Die Frau im Koran,

Scharia sei nützlich, modern und human.

Im Saal ein Politiker aus der Türkei,

Vertraute des Sultans von Schardscha dabei,

Herr Laschet gibt Mustafa Cerić die Hand,

mit Bart und Gewand ist Pierre Vogel bekannt.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

In England gehören die Tücher zur Norm,

man duldet sie zur Polizeiuniform,

die belgische Schülerschaft lebt ganz für Gott:

„Kein Kopftuch, kein Unterricht, auf zum Boykott!“

Zur künftigen Trennung von Kulten und Staat

hat Frankreich die besten Konzepte parat

Als „Burkaverbot“ diskutiert man den Plan

mit dem radikalen Tariq Ramadan.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

Das griechisch-islamische Recht lässt uns kalt,

dort ist die Braut schwanger und elf Jahre alt.

Das Ehepaar suchte im Rheinland sein Glück,

wir schickten sie gleich in die Heimat zurück.

Es ist Religion, was aus Kelantan kam

nennt sich Wali Mudschbir und nennt sich Islam.

Frau Dr. Boos-Nünning hat mich informiert:

die Ehen sind glücklich und sind arrangiert.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

Bogle schrieb das rasch weltbekannte Friedenslied aus dem Eindruck heraus, den ein Besuch auf drei oder vier Soldatenfriedhöfen in Belgien und im nordöstlichen Frankreich im Jahre 1976 auf ihn und seine Frau gemacht hatte. Der zur Menschenverachtung der Scharia schweigende Kommunist Hannes Wader, vielen bekannt durch seine Auftritte bei den Burg-Waldeck-Festivals in der Zeit zwischen 1964 und 1969, hat das Lied als »Es ist an der Zeit« („Weit in der Champagne … Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen“) im deutschen Sprachraum bekannt gemacht.

Beliebte Akkorde sind auch

G e C a. D7 D7 G C,G
G e C a. D7 D7 G,D7 G
G e a a. a D7 G D7
G e a a. D7 D7 G,D7 G
D7 D7 C G. D7 D7 C G
C C D7 D7. G C D7 G

Koexistenz im europäischen Kalifat

Dezember 7, 2009

أندلوسيا

Andalusien (711-1492)

La Convivencia

Jacques Auvergne

Zum Buch von Peter Heine, Haitham Aiash (Hg.): »Vom 11. September zum 20. März« (Berlin 2006) unter besonderer Betrachtung der Aufsatze von Dr. Hamid bin Ahmad al-Rifaie: »Eine Zukunft für den Dialog zwischen Muslimen und dem Westen« (55-73) sowie Christoph Elsas: »Wieviel Freiheit der Religion verträgt die deutsche Gesellschaft?« (95-123).

Herausgeber ist der studierte Islamwissenschaftler, Philosoph und Ethnologe Christoph Heine (Berlin, Prof. Dr. phil der Philosophischen Fakultät III: Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Seminar für Geschichte Südasiens, Islamwissenschaft des nichtarabischen Raumes). Heine ist Mitgründer des soziokritisch-progressiv daherkommenden, „transkulturell“ (kalifatsfreundlich) denkenden und seit 2002 von der Islamwissenschaftlerin Ulrike Freitag geleiteten Zentrums Moderner Orient (ZMO (001) in Berlin. Dort veröffentlichen Schariaforscher wie Lutz Rogler (002) und Birgit Krawietz (003), die der deutschen Bevölkerung die verpflichtende FGM der šāfiʿīya ebenso verschweigen wie den walī muǧbir (Wali Mudschbir, Nötigender Heiratsvormund) aller sunnitischen Rechtsschulen.

Das ZMO will den orthodoxen Islam als modernisierbar darstellen und ist eine Gründung und Einrichtung der ‚Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin‘, in deren Vorstand der Islambeschöniger und Ahmadiyyaverharmloser Wolfgang Thierse (SPD) sitzt. Der anstudierte Germanist und Kulturwissenschaftler und heutige stellvertretende Bundestagsvorsitzende begann vor 45 Jahren sein Studium an der Berliner Humboldt-Universität, schweigt zur Grundrechtswidrigkeit der Scharia und sucht den Dialog mit Schariarichtern wie dem für seine Äußerung „The Jews are destined to be persecuted, humiliated, and tortured forever … where Hitler failed, we must succeed.“ bekannt gewordenen Sheikh Tayseer al-Tamimi (4).

Der Marburger Religionshistoriker Christoph Elsas ist seit 1988 Mitglied der Islamisch-Christlichen Arbeitsgruppe (ICA). Herr Elsas hat zwei Jahrzehnte lang Muße gehabt, die Menschenverachtung und Frauenfeindlichkeit der islamischen Orthodoxie kennen zu lernen, und das sogar innerhalb seiner – hoffentlich nicht zu knapp bezahlten – Arbeitszeit. Der Religionsgeschichtler schweigt zum walī muǧbir (5), und ihm fehlen die gelehrten Worte zur indonesischen FGM der in Südostasien vorherrschenden sunnitischen Rechtsschule aš-šāfiʿīya (6), männliche rituelle Beschneidung billigt er ausdrücklich, also auch ohne (absolute) medizinische Indikation. Schließlich will Elsas den Dialog mit dem Islam.

Elsas wirbt für den hoch angesehenen kurdischen Gelehrten und viersprachigen Gründer der schariatreuen Nur Cemaati bzw. Nurculuk-Bewegung, „Bediüzzaman“ Said Nursî (1876-1960) und dessen literarisches Lebenswerk Risale-i Nur (7)). Wie in den Kreisen der Nursibegeisterten völlig akzeptiert, zitiert auch Elsas wie beiläufig den iranischen Theofaschisten Moḥammad Ḫātamī (Chatami). Elsas, der seinen Aufsatz »Religious Freedom: Ideas From the Risale-i Nur for Living Together In A Multicultural World« auf der trilingual arbeitenden Seite http://www.nursistudies.org (englisch), das ist http://www.barlaplatformu.org (türkisch) sprich http://www.nuronline.com (arabisch) veröffentlichen lässt, übernimmt gewissermaßen das deutsche Gegengewicht zum Amerikaner Ian Markham (Virginia Theological Seminary, Alexandria, Virginia, nur zehn Kilometer von Washington D. C. entfernt). Markham huldigt als hochrangiger klerikaler Dhimmi in Washington am 11.08.2009 auf dem für einen US-seits erwünschten Türkeibeitritt zur EU werbenden „Rumi Forum“ (rumiforum.org), (8) dem angeblich menschenfreundlichen Islamguru: „What Christians Can Learn from Bediuzzaman Said Nursi“.

Ab 1978 war Allahkrat Ḫātamī Direktor des radikalen »Islamischen Zentrums Hamburg« (Schiiten). Von 1997 bis 2005 war der bei Christoph Elsas beliebte Hodschatoleslam (ḥuǧǧatu l-islām, das ist ein höchster Molla, doch noch kein Āyatollāh) der 5. Staatspräsident der iranischen Islamdiktatur und persönlich verantwortlich für die geheiligte Frauenentrechtung nebst Verschleierungsterror und für ungezählte islamisch korrekte Hinrichtungen in Form von Erhängen (nur bei Sonnenaufgang) beziehungsweise Steinigung für Delikte kultureller Vormoderne wie Verderbenstiften auf Erden (mofsed fel arz, mufsid fīl-arḍ) oder dem Vorwurf, ein Feind Allahgottes (mohareb, Enemy of God) zu sein. Alles Dialog oder was?

Was halten wir eigentlich für ein Buch in den Händen? Wo und wer ist der auf dem Buchtdeckel (und mit „Peter Heine“ allüberall im Internet, aber leider nur zu diesem Buch) genannte zweite Herausgeber, der auf Seite 215 als „Haitham Aiash. … wuchs in Damaskus und Köln auf und studierte dort Geschichte, Politik- und Religionswissenschaften. Seit 1992 arbeitet er in Berlin als Journalist für mehrere Nachrichtenagenturen“ vorgestellt wird?

Die Mitherausgeberschaft liegt doch nicht etwa bei jenem Haitham Aiash, der bei dem für seinen Israelhass bekannten (9), in London ansässigen „The Arab Center – for Strategic an Civilization Studies“ genannt ist (10)?

Bei weiteren Recherchen nach dem Mitherausgeber stoßen wir auf die Verlagsadresse des Verlages für Integration und Wissenschaft VIW, Sitz im Bundespressehaus, und auf „Aiash Saudi Arabia News Agency SPA Mohamad. Schiffbauerdamm 40 10117 Berlin, das ist auch im Bundespressehaus; Variante: „Haitham Aiash–Pressehaus- Schiffbauerdamm 40“, Variante: „Mohamed Aiash Saudi Arabia News Agency Schiffbauerdamm“, ganz woanders auf eine Berliner Anschrift „Aiash Haitham, Lützowufer 25“.

Die Sache wird nicht erleichtert, indem Professor Peter Heine, der Deutsche sogar im Bild, auf seiner Seite erst „Haitham Aiash“ und dann „Aitham Aiash“ schreibt. Andernorts bietet uns ein Muḥammad ʿAyaš Hayṯam uns ein sorgfältig eingestelltes Foto von Hassprediger Muslimbruder Scheich Yūsuf al-Qaraḍāwī, sogar mit der E-Mail-Anschrift Deutsch-arabpresse-aiash@t-online.de – dieselbe Adresse verwendet sicherlich keinem anderer Muḥammad ʿAyaš Hayṯam, der den Nickname Free Muslim verwendet. Klärung über den siebzehn Jahre lang als Journalist tätigen Herrn ist erbeten.

Für Herrn Elsas ist es ein Zeichen der Toleranz, seinen Text in einem Buch unterzubringen, in dem der echt islamische Lügenbold Ḥāmid ar-Rifāʿī (Dr. Hamid bin Ahmad al-Rifaie) den diskriminierenden orthodoxen Islam wahrheitswidrig als friedfertig und human darstellen darf:

Mehr als 14 Jahrhunderte lang hat der Islam vor Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Aggression gewarnt.

Er habe vor sich selber gewarnt? Wohl kaum, denn Mordaufträge, Vergewaltigung, Zwangskonversion, Erpressung und Tötungsbereitschaft sind in Mohammeds politischem Kult namens Islam pädagogisches Programm. Freilich gilt der Gehorsamsverweigerer (Islamverweigerer) als Friedensfeind und Aggressor.

Gerechtigkeit, Frieden und unbehinderte Koexistenz sind der Ursprung von guten Beziehungen zwischen den Gemeinschaften. Konflikt stellt eine Ausnahmesituation dar, die durch eine Tendenz zur Unterdrückung und Aggression hervorgerufen wird. Gerechtigkeit ist die Quelle aller Tugenden und gewährt Sicherheit. Unterdrückung und Aggression sind die Quelle aller Laster und Korruption.

Gemeinschaften, der Plural verrät das Millet-System. Dhimmitude, aber bitte ganz harmonisch.

Mann und Frau sind Partner und tragen gemeinsam die Verantwortung für ein Leben auf der Grundlage von Gleichberechtigung und Ausgeglichenheit.

Richtig, Mann und Frau sind im Islam nicht gleichberechtigt.

Durchsetzung von Gerechtigkeit und Frieden, Achtung der menschlichen Würde. … Die Menschheit ist eine Familie, in der es keine Diskriminierung gibt. … Kulturelle Vielfalt ist eine dringende Notwendigkeit, um die Integration der Kulturen zu gewährleisten.

Die Entrechtung jeder nichtmuslimischen milla, Glaubensnation, ist aus Allahs Sicht ja vielleicht keine Diskriminierung, sondern „Gerechtigkeit“. „Kulturelle Vielfalt“ bedeutet übersetzt: kulturelle Apartheid, geheiligte Segregation. Den Plural, „Kulturen“, finden wir inzwischen bei der demokratiegefährdenden Islambewerbung von der UN-nahen Allianz der Zivilisationen (AoC), ebenso in der Formulierung „Dialogue between Civilisations“ auf http://www.science-islam.web (11).

Es muss betont werden, dass religiöse Werte keinen Hass hervorbringen dürfen und dass damit Blutvergießen keinesfalls gerechtfertigt werden kann. Selbstverteidigung ist ein Recht, das von den Religionen und den internationalen Gesetzen garantiert wird.

Der Feind Gottes hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn er geköpft wird, da ist seitens der zum Spezialstaatsbürger gewordenen Muslime kein Hass im Spiel, eher das seit 1979 im Iran gelebte „Islam heißt Liebe“.

Ungerechtigkeit ist sowohl zwischen einzelnen Personen verboten wie auch zwischen den Gemeinschaften, denn sie ist der Ursprung von allen Übeln. Menschliches Leben ist unantastbar; einen Menschen zu töten ist gleichbedeutend mit der Tötung aller Menschen.

Ungerechtigkeit verbieten lassen, großartige Idee für einen neuen Paragraphen im bundesdeutschen Strafgesetzbuch? Saudi-Arabien und der Iran bringen jährlich Dutzende oder auch Hunderte von Menschen um, mit der beim frömmelnden Schwätzer al-Rifaie behaupteten „Unantastbarkeit“ geht Allahgott offensichtlich sehr großzügig um.

[Seite 71] Die Familie, gegründet auf einer legalen Heirat zwischen Mann und Frau, sind die Basis einer gesunden bürgerlichen Gesellschaft. Die Familie stellt einen unabdingbaren Bestandteil der Komponenten einer bürgerlichen Gesellschaft dar.

Das Heiratsalter beträgt neun oder zehn Jahre, die elfjährige schwangere Ehebraut ist Teil der Scharia, der Vater verheiratet die Jungfrau als Wali Mudschbir zwangsweise, bis zu drei weitere Frauen lassen sich dazuaddieren und die Verstoßung erfolgt durch dreimaliges Aussprechen von „ṭalāq“, das Kleingedruckte ihres Vertrages zur Imam-Ehe bietet der Frau keine Rechtssicherheit. Kinder gehören immer der Familie des Vaters. Die Mutter hat im Islam schließlich kein Recht auf ihre Kinder, sie ist Brutmaschine, Produktionsstätte von künftigen Männerrechtlern.

Wie Christoph Elsas uns verschweigt, fordert der angeblich familienorientierte Islam, der orthodoxe Islam, von allen Staaten Europas die Implementierung des frauenfeindliches Sonderrechts der Scharia: „Wir fordern die Anerkennung des Islamischen Rechts im Personenstandsrecht und Familienrecht. Opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law“, so tut es Mustafa Cerić ganz Europa völlig ehrlich kund, hier auf einer Seite aus Malaysia (12).

Der Allahkrat hat den Status eines Raʾīsu l-Ulamāʾ (wörtlich Führer der Gelehrten, bosnisch Reis-ul-ulema), eines Großmuftis, das entspricht in seinem Fall weniger einem Erzbischof, eher schon einem Kardinal vor seiner Wahl zum Papst. Unseren Politikern verschlägt ein solches machtpolitisches Selbstbewusstsein die Sprache, sie schweigen zum orthodox-islamischen Separatismus im Familienrecht, der das staatliche Gewaltmonopol beenden würde und überschütten den Bosnier, sozusagen sicherheitshalber, mit Einladungen (CIG nebst NRW-Integrationsminister Armin Laschet, Bergisch-Gladbach am 27.10.2007 (13)) und Preisen (der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in der Hofkirche der Münchner Residenz am 22.11.2008 (14)) . Der jeweils herbeigeeilte evangelische und katholische Klerus wittert für sich selbst einen zwar wenig jesuanischen, dafür geradezu mittelalterlichen Machtzuwachs und arrangiert sich mit der islamrechtlichen Rolle als zweitklassiger Klerus. Immerhin sind die Juden in der Dhimmitude drittklassig und die widernatürlichen Atheisten endlich wieder zu vernachlässigen.

Aus diesem Grunde möchte ich … die Hersteller von Massenvernichtungswaffen daran erinnern, dass Wissenschaft eine Barmherzigkeit Gottes ist. … und schließlich möchte ich die Intellektuellen daran erinnern, dass unsere Welt von einem riesigen Feuer bedroht ist. Es ist die Pflicht eines jeden, zumindest einige Tropfen Wasser auszugießen, um diesen Welt-Holocaust auszulöschen.

Die Telefonnummer des iranischen Diktators und Präsidenten müsste Professor ar-Rifāʿī doch haben. Andererseits kann Mahmūd Ahmadī-Nežād jetzt mit der Einwilligung des bei Peter Heine (ZMO) predigenden Herrn ar-Rifāʿī unbedenklich an der Atombombe bauen, solange nur die dankbare an-niyya gegeben ist, die islam-fromme Absicht. Ob Israel und die USA der ganzen Welt nicht mit einem grausigen Feuer drohen und der Waffenbau des Iran nur das humanistische Feuerlöschen verkörpert? Könnte es doch darum gehen, einen neuen Massenmord zu verhindern, bei dem die weltweiten Muslime schließlich keinesfalls die millionenfachen Opfer sein dürfen.

Wie al-Rifaie im Zentrum des globalen Ölreichtums Verbandsfunktionäre oder Lobbyisten aus aller Welt empfängt, zeigen diese Fotos aus Saudi-Arabien, er ist der Mann mit dem schwarzen oder silbergrauen Mantel mit Goldborte (15).

Seines Zeichens ist der arabische Münchhausen Chemieprofessor im saudischen Ǧidda (Jeddah), Präsident des dem wahhabitischen Muslim World Congress (MWC) untergeordneten International Islamic Forum for Dialogue (IIFD (16)) sowie Beauftragter für daʿwa (islamische Mission) der gegen „Islamophobie“ und „anti-islamische mediale Berichterstattung“ kämpfenden, streng am orthodox-islamischen Menschenrechtsbegriff (Scharia) ausgerichtete Organization of the Islamic Conference (OIC).

Derzeitiger Präsident der OIC ist der türkischstämmige, 1943 in Kairo geborene Historiker und Chemiker Ekmeleddin İhsanoğlu ist (17)). İhsanoğlu studierte in Kairo, Ankara sowie von 1975 bis 1977 in Exeter (UK), arbeitete als Bibliothekar im orientwissenschaftlichen Seminar von Kairo und als Dozent für Türkische Literatur und Sprache. 1984 konnte er für die Universität von İstanbul das Fach Wissenschaftsgeschichte begründen, welches allerdings im Jahre 2000 durch den laizistischen Hochschulrat YÖK (Yükseköğretim Kurulu) geschlossen wurde.

Türkei

Die Istanbuler Uni wurde uns durch das mutige Wort ihres damaligen, nachfolgend allerdings suspendierten Direktors und Mediziners Kemal Alemdaroğlu bekannt: „Wenn das Türban-Kopftuch freigelassen wird, wird die Türkei zur Hölle (cehennem) (18).“ Wir dürfen annehmen, dass der gottesfürchtige ehemalige Istanbuler Student İhsanoğlu anders über den ḥiǧāb denkt als der säkulare, seines Amtes enthobene und am 21. März 2008 im Rahmen der Ergenekon-Verschwörungen verhaftete Medizinprofessor, der sich zur modernen Demokratie bekennt und der die Verhaftung sowie Anklage wegen Verschwörung und angeblicher Planung eines Staatsstreiches als Folge seines Bekenntnisses als Säkularer, AKP-Kritiker und Kopftuchgegner deutet (19). Kopftuchfreunde scheinen neuerdings Karriere zu machen, ob in Kairo oder İstanbul.

Neben dem einstigen Hochschulpräsidenten Kemal Alemdaroğlu wurde İlhan Selçuk als der lebenslange Demokrat und 83jährige Herausgeber der 1924 gegründeten links-kemalistisch ausgerichteten Zeitung Cumhuriyet („Die Republik“), der ältesten Zeitung der modernen Türkei, ebenso verhaftet und der Planung eines Putsches angeklagt wie der linksnationalistische Extremist Doğu Perinçek von der Arbeiterpartei (İşçi Partisi, İP). Die auch bei dieser Verhaftung und Anklage beschworene mysteriöse „Terrorgruppe“ Ergenekon ist womöglich schlicht ein Medienpopanz oder auch ein (hoch willkommenes) Konstrukt der Islamisten.

Die den Islam konzeptionell verweigernde İP (http://www.ip.org.tr/, TV-Sender http://www.ulusalkanal.com.tr/) will traditionell eine klassenlose Gesellschaft und Räterepublik, den Ausstieg aus der NATO, keine EU-Mitgliedschaft und die totale Ausrichtung am quasireligiösen Dogma eines dem Rest der Welt bereits unangenehm bekannt gewordenen Politkultes namens Wissenschaftlicher Sozialismus. Von 2002 bis 2007 stieg ihr Wahlergebnis von vernachlässigenswerten 0,36% auf 0,52%. Ein Putsch sieht anders aus, obschon die İşçi Partisi seit ein paar Jahren verstärkt nationalistisch-kemalistische, eurasistische, und rassistisch-antikurdische Misstöne von sich gibt und den Völkermord an den Armeniern leugnet.

Cumhuriyet-Herausgeber İlhan Selçuk war ebenso wie der 1993 mit einem Bombenanschlag ermordete Linksintellektuelle und Cumhuriyet-Autor Uğur Mumcu (http://www.umag.org.tr/) sehr reales Folteropfer eines gar nicht fiktiven Staates im Staate, der heutzutage der Tiefe Staat (Derin devlet) genannt wird. Aufklärer Selçuk und Bürgerrechtler Mumcu („Ein Mörder ist ein Mörder, ob er nun von der politischen Rechten stamme oder der Linken“) wurden in die Villa ‚Ziverbey köşkü (20)‘ in İstanbul-Erenköy verschleppt, in der ab dem Militärputsch von 1971 gefoltert wurde. Die alevitisch-türkische Sängerin Selda Bağcan widmete dem ermordeten Demokraten Uğur Mumcu ein Lied – »Uğurlar Olsun (21)«.

Der Tiefe Staat ist ein Dschungel von Gruppierungen der Sicherheitskräfte, Politik, Justiz, Verwaltung und Mafia (insbesondere Killerkommandos), der etwa beim Susurluk-Skandal (03.11.1993) offenbar wurde. Damals kam bei einem Autounfall der von Interpol gesuchte Heroindealer Abdullah Çatlı zu Tode. Çatlı hatte langjährige Kontakte zum Papst-Attentäter Mehmet Ali Ağca, dem eine Mitwirkung am siebenfachen Mord an Kommunisten im Jahre 1978 nachgesagt wird (Bahçelievler-Massaker), sowie Kontakt zu Neonazis in aller Welt und dabei natürlich auch zu den ranghöchsten türkischen rechtsradikalen Parteimitgliedern der Grauen Wölfe (Bozkurtlar, das sind die Mitglieder der MHP bzw. Milliyetçi Hareket Partisi).

Herr Çatlı war nicht allein im Fahrzeug, neben ihm saß der stellvertretende Polizeipräsident Istanbuls namens Hüseyin Kocadağ und im Auto befanden sich etliche mit Schalldämpfer ausgerüstete Handfeuerwaffen, einige tausend Dollar in Scheinen und ein bisschen Rauschgift. Zwei weitere Menschen saßen im Fahrzeug, die leider ebenfalls beim Unfall verstorbene Ex-Schönheitskönigin Gonca Us, Çatlıs Lebensgefährtin, sowie ein Politiker und der Doğru Yol Partisi (DYP, Partei des Rechten Weges; Gründer war der liberal-marktwirtschaftlich orientierte Süleyman Demirel) aus „Urfa“ namens Sedat Buca.

Urfa

Urfa heißt eigentlich Şanlıurfa und ist seit der Antike als Edessa bekannt gewesen. Mehrere Jahrhunderte lang war Urfa Sitz christlicher Gelehrsamkeit. Im Islam gilt die ar-Ruhā genannte Stadt als Geburtsort Abrahams. Die »Arbeitsgruppe Anerkennung» weiß zur Stadtgeschichte der Jahre 1895/96: „In Urfa, wo Armenier ein Drittel der damals 60.000 Einwohner ausmachten, schlachteten kurdische Irreguläre der so genannten Hamidiye-Kavallerie 13.000 aramäischsprachige Christen in der Stadt und ihrer Umgebung ab. Die Lebendverbrennung von 3.000 Armeniern am 29. Dezember 1895, die sich vor Massakern in ihre Kathedrale geflüchtet hatten, bezeichnete die amerikanische Augenzeugin und Missionarin Corinna Shattuck mit dem aus der Bibel entlehnten Begriff Holocaust („Ganzbrandopfer“). Andere Zeitgenossen wie der französisch-jüdische Journalist Bernard Lazare umschrieben mit Holocaust den gesamten Massenmord des Jahres 1895 an osmanischen Christen. In dieselbe Kathedrale sperrten 1915 die Ortsbehörden armenische Deportierte, die als Zwangsprostituierte Militär- und Gendarmerieangehörigen zur Verfügung standen (22).“

Kopftuch

Der Istanbuler Wirtschaftsprofessor Toker Dereli warnt vor einer politisch folgenreichen Toleranz gegenüber der islamischen Kleidung: »Das Kopftuch ist ein Sinnzeichen, das eine Weltanschauung repräsentiert. Viele Leute, die gerne Kopftücher sehen möchten, würden ebenso gerne ein Regime sehen wie das im Iran (23)«.

Christoph Elsas

Für Christoph Elsas ist Allahs schiitischer Terrorstaat mit seinem Führungsprinzip der allein (und dabei nur vielleicht) das Heil gewährleistenden Welāyat-e Faqīh, der Herrschaft der Obersten Rechtsgelehrten kein Problem, bei der die geheiligte, alle Frauen und Nichtmuslime entrechtende und gegen Ex-Muslime oder sonstige Gotteslästerer Todesurteile aussprechende Geistlichkeit die repressive (islamische) politische Gewalt und irdische Staatsführung stellvertretend für Gott Allah beziehungsweise für den erwarteten Zwölften Imam ausübt.

Nein, der freundliche Professor kultiviert den Dialog mit dem Islam und bewirbt auf Seite 121 das diskriminierende Islamische Recht, die kulturrassistische Scharia (šarīʿa): „Gotteserkenntnis [vollzieht sich] … nicht über Vernunftverstehen, sondern individuell über Herzensvereinigung und dann kollektiv über das Studium von Schöpfung und Heiliger Schrift [worauf uns S. M. Khatami hinweist, vgl. Fußnote 51]“. Gegen die juristisch einwandfreie Zwangsverschleierung jeder Iranerin mit einem Stoffsack hat der tolerante Herr Elsas nichts einzuwenden. Wozu auch, der ḥiǧāb, im Iran pardā genannt, ist schließlich Religionspflicht, Elsas bevorzugte freilich das Wort Religionsfreiheit, als er mit Veranstaltern wie Thomas Lemmen (CIG), Ali Bardakoğlu (der von der AKP-Regierung berufene Diyanet-Präsident für die der Türkei, ausgebildeter Assistent für šarīʿa am Hohen Islamischen Institut zu Kayseri, Jürgen Micksch, und Ali Dere (Diyanet; Ankara) im Juli 2004 in der Frankfurter Goethe-Universität („Der Streit ums Kopftuch“) sprach (24).

Nursi

Auf Nursî berufen sich die 1979 in Köln gegründete Islamische Gemeinschaft Jama’at-un Nur (Ǧamāʿatu n-Nūr, vgl. http://www.lichtstr.de) ebenso wie die önomomisch und bildungsorientiert daherkommende, „undurchsichtige islamistische Sekte mit Konzernstruktur“ (Kelek) um den türkischen Nationalisten Fethullah Gülen (25). Die Ǧamāʿatu n-Nūr, wörtlich Gemeinschaft des Lichts, ist Mitgründerin des streng an der Scharia ausgerichteten Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland (IR; Vorsitzender ist seit 2002 Ali Kızılkaya), dessen größter Mitgliedsverband die extremistische Millî Görüş (IGMG) ist.

Die Gemeinschaft erstrebt einen Staat mit dem Koran als erster Quelle der Gesetzgebung und Rechtssprechung sprich ein Kalifat, beschreitet den Pfad des Dialoges mit den Nichtmuslimen und verquirlt dazu die Zitate von Said Nursi mit denjenigen von Dietrich Bonhoeffer und Alfred Delp, prominente Sprecher sind Rüstem Ülker, welchem der als dreizehnjähriges Kind zum Islam konvertierte gelernte Psychologe (Volldiplom) Wolf D. A. Aries gelegentlich sekundiert (26). Wolf Dieter Ahmed Aries war 25 Jahre lang Leiter der Volkshochschulen Velbert beziehungsweise Gütersloh und saß 2003 im Vorstand der GMSG, der den Top-Islamisten Ibrahim el-Zayat umgebenden Gesellschaft Muslimischer Sozial- und Geisteswissenschaftler (27).

Elsas:

»Wieviel Freiheit der Religion verträgt die deutsche Gesellschaft? Überlegungen aus dem christlich-islamischen Dialog«

So lautet der 2006 veröffentlichte Aufsatztitel von Prof. Christoph Elsas, der etliche seiner Gedanken aus „Religionsfreiheit. Denkanstöße aus dem Risale-i Nur für das Zusammenleben in einer multikulturellen Welt“ fast wortgleich wiederholt, einem Kapitel im Buch von Wolf D. A. Aries, Rüstem Ülker (Hg.): „Dietrich Bonhoeffer, Alfred Delp und Said Nursi: Christentum und Islam im Gegenüber zu den Totalitarismen“, welches nach eigener Aussage die Ergebnisse aus dem 2. Said-Nursi-Symposium (Haus der Geschichte, Bonn 2004) zusammenfasst.

Ad fontes. Wozu der osmanisch-mystische Umweg, statt Guru Nursi besser gleich zu den Wahhabiten nach Dschidda und Mekka (VIW-Verlag 2006).

Elsas:

Raddatz warnt davor, die Gewaltbereitschaft und den Hass auf die sogenannten “Ungläubigen” … nur den Fundamentalisten zuzuschreiben

Der dem Freundeskreis der mittlerweile die Hälfte der britischen Moscheen kontrollierenden, radikalen, ursprünglich indischen Deobandi-Bewegung (beziehungsweise ihrem pakistanischen Ableger Darul ‚Uloom (Dāru l-ʿUlūm, (Karači, Pākistān) zuzurechnende Nordamerikaner Khalif Baig (www.albalagh.net) möchte etwas von der Welt verstehen, ohne in der kulturellen Moderne anzukommen. Dazu zitiert der häufig auf http://www.beautifulislam.net predigende Herr Baig qurʾān und ḥadīṯ: „The Believers are but a single Brotherhood“ (Sure 49 al-ḥuǧarāt, 10) und „A Muslim is the brother of another Muslim. He does not oppress him, nor does he leave him at the mercy of others“ (Ṣaḥīḥ Muslim), der Nichtmuslim ist zum Ersten eben kein Bruder und hat zum Zweiten auch nirgendwo über einen Muslim zu gebieten.

Khalid Baig orientiert sich am dschihadistischen Religionsverständnis von Muḥammad Taqī ʿṯmānī (Taqi Uthmani), dem ehemaligen Richter im Scharia-Senat (Shariah Appellate Bench) des Höchsten Gerichts Pakistans (Supreme Court of Pakistan) und ehemaligen Richter im Bundes-Scharia-Gerichtshof von Pakistan (Federal Shariat Court of Pakistan). Taqī ʿṯmānī hält Angriffskriege gegen Nichtmuslime für islamisch gerechtfertigt. Der Hanafit Baig zitiert den Gründer der missionarisch-revolutionären Partei Jamaat-e-Islami (JI), Sayyid Abūl Aʿlā al-Maudūdī, verlinkt zum antiwissenschaftlich agitierenden Kreationisten Harun Yahya und ist auf http://www.beautifulislam.net Ratgeber zum Thema allgemeine Menschenrechte (unwürdig, unsittlich), Mutterschaft (Lebenszweck der Frau), Kinderrechte (Recht auf Zwangsverheiratung) und weibliches Haupthaar (Recht auf Verhüllung).

Harun Yahya ist der türkische zeitweise Holocaust-Leugner und ehemalige Antisemit Adnan Oktar, war Kolumnist bei der am radikalen Kalifats-Ideologen Necmettin Erbakan orientierten Zeitung Millî Gazete und des fundamentalistisch-christlichen Institute for Creation Research (ICR) in San Diego (Kalifornien) und kooperiert heute mit den christlichen Kreationisten des Intelligent Design um den Theozentriker Michael J. Behe. Herr Oktar genannt Yahya ist Herausgeber des wissenschaftsfeindlichen volksverdummenden »Atlas der Schöpfung«, in Frankreich ist dieses mehrere Kilogramm schwere Buch verboten, das vor zwei Jahren massenhaft unverlangt staatlichen Schulen etwa in Nordrhein-Westfalen zugestellt wurde, laut Helmut Frangenberg (Kölner Stadt-Anzeiger vom 19.09.2007) beispielsweise sämtlichen Kölner Biologie- und Philosophielehrern. Jens Lubbadeh dachte 2007 über diesen Islamisten nach: »Mit Allah gegen Darwin« (28). Der Said-Nursi-begeisterte Religionsprofessor Dr. Christoph Elsas ist zu Harun Yahya leider so stumm wie ein Fisch, dafür plädiert er für die Zulassung des deutschen Lehrerinnenkopftuches.

Nach dem Grundsatz der geheiligten Meidung der Nichtmuslime und ihrer Verhaltensweisen, islamrechtlich »al-walāʾ wal-barāʾa« etwas frech übersetzt mit „Lieben für Allāh, Hassen für Allāh“, hat der Muslim die mit Ekel zu befrachtenden Ungläubigen ein wenig zu mobben. Der im Iran und in Saudi-Arabien gesetzlich vorgeschriebene Kulturrassismus hat seinen Ursprung im Koranwort Vers 51 der Sure 5 „Nehmt euch nicht die Christen und Juden zu Freunden“. Sure 9:29 verlangt den Status des Christen oder Juden als ḏimmī, der solange und so sehr zu quälen ist, bis er die ǧizya bezahlt, was in einer bereitwilligen Unterwerfung zu geschehen hat, er möge sich erniedrigt, gebändigt, unterworfen (ṣāġirūn) fühlen. Der Textverfälscher (Jude) und der Verbreiter des verfälschten Textes (Christ) mag sich ja besinnen und zurück zu jener wahren Religion (al-islām) finden, zu der er von seinem angeborenen Wesen (fiṭra) aufgerufen ist, seinem Hingeschaffensein auf Allahgott hin.

Die Welt ist mit ganzem Einsatz zu islamisieren, beginnend mit dem Nahbereich von Familie (Kopftuchzwang, Tugendterror, Geschlechtertrennung, Betpflicht, arrangierte Ehe) und Straßenzug (Überwachung auf korrektes Beten und Fasten, Etablierung vorerst inoffizieller Sittenwächter und Religionspolizisten). Die Umgestaltung (islam-ideologisch: Harmonisierung, Verbesserung) des Lebensraumes erfolgt anhand des Grundsatzes »al-amr bi-ʾl maʿrūf wa-ʾn-nahī ʿani ʾl-munkar«, „Ihr gebietet, was recht ist, und verbietet, was verwerflich ist“, vorausgegangen war die Klarstellung: „Ihr seid die beste aller Gemeinschaften“ (Koran 3:110). Nichtmuslime sind damit, sittlich gesehen, Barbaren, und, juristisch-nüchtern, diskriminierungswürdig.

Der Marschbefehl des Islamisierens ist die so genannte ḥisba.

Raddatz liegt richtig, wenn er davor warnt, sich für den offiziellen Dialog einer Islam-Fiktion zu bedienen. Elsas warnt anders, nämlich diffamiert alle Schariagegner als: …

97. … Feinde der Differenz.

Zur wertgeschätzten „Differenz“ des Herrn Dr. Christoph Elsas gehören zwangsverheiratende Väter (walī muǧbir) und zehnjährige Ehefrauen offensichtlich ebenso wie Burka und Tschador im Stadtbild oder parallelrechtliche Scharia-Familiengerichte.

Das Recht der Lehrerin, im Unterricht an einer staatlichen Schule ihren ḥiǧāb zu tragen, verteidigt der Marburger Professor für Religionsgeschichte:

101. … wobei Erziehung zur Toleranz das Lehrpersonal gerade nicht zu einer „letztlich standpunktlosen-absoluten Neutralität“ verpflichtet.

Auch wir sind den sich hinter der Religionsfreiheit versteckenden Relativierern und Ironisierern der Geltung der allgemeinen Menschenrechte gegenüber alles andere als „neutral“. Der geheiligte Kulturrassismus der šarīʿa soll in Europa beziehungsweise Deutschland die Freiheitsrechte für niemanden einschränken.

98. takiya … davon nährt sich das Schreckgespenst einer geheimen Verschwörung, in der uns nicht nur Bin Ladens Terrororganisationen, sondern auch … Islamisten aller Art und überhaupt „der Islam“ bedrohen.

Wer den orthodoxen Islam für eine Bedrohung der säkularen (freiheitlichen) Demokratie hält, müsse also verhetzt oder fehlgeleitet sein.

101. [Lehrerinnenkopftuch; Kopftuch] Methodologisch gilt: „Die Zeichen müssen zuerst im eigenen Kontext gelesen werden“, was etwa bedeutet, wenn wir eine Kopftuchträgerin sehen, unsere „Deutung hintanzustellen“.

Dieses „Wie sehen Sie denn das?“ und „Meine Interpretation soll jetzt nicht so wichtig sein“ sage der entgrenzt tolerante Herr Elsas doch bitte jedem Neonazi, der einen Pullover mit provokantem Hakenkreuz trägt. Der junge Nazi wird sein Zeichen freiwillig tragen und darüber glücklich sein, einen Applaus für das Verkörpern von „Differenz“ (Elsas) zu bekommen.

Dass der Kopftuchterror mit der „schwarzen Pädagogik“ (schariatreue Islampädagogik) nicht nur mit Prügel und sozialer Ächtung, sondern auch mit der gezielten Einschüchterung und Angsterweckung vor ewiger Schmach und Verdammnis (ǧahannam, Hölle im Islam) arbeitet, ist für Christoph Elsas nicht der Rede wert.

Korrekt wenn auch ohne Nennung des Verfassers zitiert Elsas eine Verlautbarung von Schariafreunden vom 21.04.2004, mit dem der deutsche Staat trickreich ermuntert wird, den Religionsgemeinschaften ein gehöriges Maß an fundamentalistischer Indoktrination zuzugestehen und vielleicht ja auch ein wenig vom noch bestehenden staatlichen Gewaltmonopol („zwingendes religiöses Gebot“) abzugeben:

103. »Diese Neutralität bedeutet, dass der Staat sich weder für noch gegen eine bestimmte Religion engagieren darf. Gemäß dem Grundgesetz liegt demnach die Deutungshoheit über Inhalte einer Religion und die Definition darüber, was ein zwingendes religiöses Gebot ist, nicht beim Staat und dessen Volksvertretern, sondern einzig bei den Religionsgemeinschaften.«

Und Islam wird Staat. Die Islamisierer, man kann ihre sechzig Organisationsnamen von Islamische Föderation Berlin, ZMD, Millî Görüş bis IGD nachlesen (29), werden konkret:

»Gleichwohl gebietet der Islam, nach allen islamischen Rechtsschulen, das Einhalten bestimmter Bekleidungsvorschriften, und zwar für Mann und Frau. Der Frau ist geboten, sich bis auf Hände, Füße und Gesicht zu bekleiden, dazu gehören einstimmig die Kopfhaare.«

Ḥiǧāb zwangsweise. Ist die islamische Religionspflicht der Verschleierung mit Mufti Elsas nun deutscher Rechtsbestand? Nein, zum Glück gilt hier nicht die allein heilsgewährende, bosnisch »Šerijat«, griechisch Σαρία genannte Frauenentrechtung (politischer islām) mit ihrer unvermeidbaren Folge einer staatlichen Apartheid von rechtsverschiedenen Glaubensnationen, sondern das säkulare Grundgesetz. Maryam Namazie nennt das: One Law For All.

105: spricht Nursi ja damit an, dass die Scharia den Menschen verändere, indem sie „eine Barriere gegen die Angriffe der Natur bildet“

DÜNYA-AHİRET, Dunya-Achira.

Im trügerischen, der um der Rettung des Seelenheils willen der islamischen Nutzbarmachung zu unterwerfenden Weltlichen, der ad-dunyā, lügt und zerstört der islamisch verbürgte Satan, der iblīs, auch ʿazāzil genannt. Hier auf Erden wabern ferner die Teufel (aš-šayaṭīn, Sg. aš-šaiṭān), schleichen die das Gemeinwohl gefährdenden Heuchler (al-munāfiqūn, Gottesfeinde, Harbis, Dschinnen, Juden, Christen und Frauen umher und betören und verführen dich und leiten dich vom rechten Pfad ab. Nur bei Allahgott ist der Ausweg, sonst wäre er nicht allmächtig. Wer also der Natur, dem Gefühl oder dem Verstand folgt und nicht dem, was der Koran über Natur, Herz und Verstand vorschreibt, wird unbeschreiblich grausam bestraft werden. Es gibt keine wissenschaftliche Kausalität, nur Allahgott schafft den Kausalzusammenhang.

Die Welt und die Aufgabe des Menschen in ihr dürfen nicht anders gedeutet werden, als es Muḥammad mit Billigung Allahs vorgab, als die Hadithsammler Mohammeds Befehle erklärten und als es die höchsten Gelehrten in Islamisches Recht umsetzen, jede andere Welterklärung als die islamische muss zwingend mit teuflischer List verunreinigt sein: „Dies ist ihr Lohn – die Hölle –, weil sie ungläubig waren und Spott trieben mit Meinen Zeichen und Meinen Gesandten“ (Koran 18:107, Ahmadiyya-Übersetzung). Nur das nach dem Vorbild des Propheten korrekt nachgeahmte Verhalten führt dich im Jenseits der maßgeblichen al-āḫira, vielleicht, in die ewige Gottesnähe.

Islamisches Gesetz (Scharia) ist vom Familienoberhaupt mit Liebe, Vorbild, Ermahnung, sanfter Gewalt oder grober Gewalt durchzusetzen, er ist dabei prinzipiell ebenso ein Statthalter (Kalif) der Gottheit, wie der örtlich zuständige Herrscher dem Islam nicht im Wege stehen darf. Auferlegte Verschleierung des weiblichen Leibes, allerseits zu akzeptierende Polygynie, der Tochter einen Polytheisten oder Atheisten zu heiraten verbieten und einer Frau die Erlangung der Staatsführung, all das ist ebenso in Frömmigkeit praktizierter Gottesdienst wie juristisch einklagbare, absolut umzusetzende Pflicht. Nach der Scharia ist die muslimische Frau unbedingt und auf eine charakteristische Weise zu entrechten. Derartiger Glaubenstreue haben die sittlich geringerwertigen Säkularen in der Bundesrepublik Deutschland gerade auch nach Artikel 4 Grundgesetz (Religionsfreiheit) nicht im Wege zu stehen, der fremdenfreundliche Herr Elsas verhält sich schariakonform.

Europas Lehrer werden bald beginnen können, angesichts des von Rowan Williams (Februar 2008), Lord Phillips (Juli 2008), Christian Giordano (Dezember 2008) und Mathias Rohe (2009) herbei geflehten Schariarechts die Attribute freiheitlicher Demokratie mit der Vergangenheitsform beschreiben zu lassen: Es war einmal …

105. Im Islam richten sich die Rechte der einzelnen Personen nach ihrer Stellung und ihren Pflichten in der Gemeinschaft.

Völlig richtig, Mann und Frau haben im Islam nicht das gleiche Recht, ebenso wenig Muslim und Nichtmuslim. Im Stalinismus, Maoismus, Nationalsozialismus usw. „richten sich die Rechte der einzelnen Personen nach ihrer Stellung und ihren Pflichten in der Gemeinschaft“, das ist das Prinzip Diktatur, eben auch das der mit Apostasieverbot und Kopftuch beginnenden islamischen Diktatur.

108. Christliche Orientierung bedeutet …

Bischof Elsas! Die Elsaskirche.

Christliche Orientierung bedeutet hinsichtlich des Kopftuchs bei Frauen …

Ich soll als Christ das Kopftuch dulden, weil Christ Elsas es mir anordnet? Sucht der Religionsgeschichtler dienstfertige Jünger, Elsasianer?

Christliche Orientierung bedeutet hinsichtlich des Kopftuchs bei Frauen, die jeweilige Sitte zu respektieren und es doch im Konfliktfall, ebenso wie die Beschneidung beim Mann, als „nichtentscheidend“ einzustufen.

Elsas geht darüber hinweg, das ein zur Beschneidung überzeugter, überlisteter oder gezwungener Junge mit seinen vier, acht oder auch zwölf Jahren schlicht nicht einwilligungsfähig ist. Das Herrn Elsas bekannt gewordene Treiben beschneidungsfreudiger Erwachsener ist gebilligte Körperverletzung, solange keine (absolute) medizinische Indikation besteht. Die nicht indizierte chirurgische Vorhautentfernung bei Einwilligungsfähigen mag man ja hygienisch, ästhetisch, kulturell oder spirituell begründen wollen. Abenteuerliche Erklärungen beschwören HIV-Epidemien, HPV geht auch, zielen allerdings wohl eher auf eine fortgesetzte grundsätzliche Kondomverweigerung, sollen die Ärztekassen klingeln lassen und bei Nutzbarmachung des vor knapp viertausend Jahren verstorbenen märchenhaften Vorhautvernichters Abram, nachfolgend Abraham, jede Beleidigung vom heranrückenden politischen Islam abwehren. Die Motivation für die Jungenbeschneidung ist nahezu durchweg sexualmagisch aufgeladen, die multifunktional einsetzbare Keule des Antisemitismusvorwurfs dräut dem Beschneidungskritiker. Seien wir Angehörige der Multikultur, des amerikanischen Bibelgürtels, der Maoris oder Aboriginees, der von unseren Schamanen und nicht zuletzt von unseren Frauen für beschneidungsbedürftig erklärte Penis wird zum gemeinsam wertgeschätzten Kultorgan des die Männlichkeit verherrlichenden Straßenzuges, und allein das blutige Opferbringen am veredelnd umgebauten angeblich männlichsten aller Körperteile gewähre mir und Ihnen die fortgesetzte göttliche Gnade. Bruno Bettelheim erkannte die männliche Ritualbeschneidung noch als eine symbolische Neugeburt, kultiviert durch die den Frauen die Gebärkraft neidenden Jägerbünde, es geht also auch darum, die Geburt aus der Frau kalkuliert herabzuwürdigen. Und so wird es bis auf weiteres wohl leider kein Rabbiner, Mufti oder Ayatollah zu erklären wagen, der unbeschnittene männliche Jude oder Muslim würde nicht im grausigen Höllenfeuer brennen und seine präputial toleranten Angehörigen gleich mit. Versuchen Sie mal, diese Sätze in Ihrem christlichen Gemeindebrief abzudrucken, oder umfassende Kritik am islamischen Kopftuch: Es dürfte Ihnen nicht gelingen, zumal Ihr fleißiger Klerus die Götterfusion zwischen Jahwe und Allah betreibt und zwischendurch ein paar Juden tauft, man ist ja tolerant.

Hurma

Körperliche Unversehrtheit ist eben nicht jene islamrechtliche Hurma (ḥurma, von ḥ-r-m, etwa zu ḥarām, eben auch Tabubezirk), die unter anglophonen Schariafreunden als Bodily integrity, Bodily inviolability, The sanctity of God`s creation, That which is valued by ethics and protected by the law wiedergegeben wird, oder schlicht als Respect, und die angeblich gleich auch ökologisches Denken, Naturschutz und Nachhaltigkeit beinhalte. Birgit Krawietz preist die Logik des Tochtertausches und des Versklavens der Nichtmuslime gar als „körperliche Unversehrtheit im Islam“ (Krawietz: Die Ḥurma. Schariatrechtlicher Schutz vor Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit nach arabischen Fatwas des 20. Jahrhunderts).

Das fragwürdige Heilsein der ḥurma verlangt vielmehr das im Namen Allahgottes amputierte Körperteil namens Hand, Fuß, Kopf oder Präputium und die mit Einschüchterung durchzusetzende rechtliche Geringerstellung der Frau. Ḥurma-Körperpflege ist Steinigung, ḥurma-Körperbewusstsein ist die institutionalisierte Vergewaltigung der orthodox-islamischen Hochzeitsnacht, echte Hurmafürsorglichkeit sind Allahs den Rücken zerfurchende Peitschenhiebe. Ḥurma ist, sehr geehrte Frau Krawietz, die Ihnen als Schariaforscherin nicht verborgen gebliebene feminine Sexualität, wie sie die von der Scharia für alle Zeit zulässigen zehnjährigen Ehefrauen aus Jemen oder Nordgriechenland erleben. Düsseldorf ist diesbezüglich ein Vorort von Komotiní und die Elfjährige war ebenso verheiratet wie schwanger, das ist ḥurma (30).

Sicherlich ließe sich völlig nüchtern zum Begriff der Leiblichkeit (Corpus) und Gesundheit (Salus) forschen, mit dem einst manch ein Dominikaner die Folter an einer Hexe (Magia malefica) religiös gesegnet hat. Gerechtigkeit, wie sie die Scharia oder der schariatreue Islam versteht, wird niemals dem Begriff der Gerechtigkeit im Sinne der universellen Menschenrechte entsprechen können. Die Scharia mag ja „flexibel“ sein, doch bleibt sie diskriminierend, ḥurma ist ohne Hölle und Teufel, ohne Dhimmi-Status und Apostatenmord schlicht sinnlos. Ḥurma ist nicht modernisierbar, nicht demokratiefähig, mögen uns die in ihrer Vielzahl und Vielgestaltigkeit dem fallenden Herbstlaub gleichenden Blätter der Jahr für Jahr produzierten Scharia-Gerichtsurteile und Fatwas auch ein wenig die Übersicht rauben. Das Buch Koran ist abgeschlossen, Allahs Lieblingsprophet hat nur einmal gelebt, das dem Menschen unfassliche Kristallzentrum des islamischen Wahren liegt für alle Zeit fest und verlangt die Erniedrigung der Frau und des Nichtmuslims, die Heiligung der Diskriminierung.

Aus einer reflektierten Sicht, die von Sigmund Freud und Bruno Bettelheim weiß, brutzeln jüdisch oder muslimisch geprägte, ihre Söhne nicht beschneidende Familien keineswegs allesamt in der Hölle und soll sich Religionshistoriker Elsas schämen, zur Beibehaltung eines steinzeitlichen oder mittelalterlichen Gottesbildes und Initiationsrituals aufzurufen. Lesetipps zum Thema der vermeidenswerten Jungenbeschneidung: International Coalition for Genital Integrity http://www.icgi.org/, Nocirc Deutschland http://www.nocirc.de/.

Es gleicht dem Spiel mit dem Feuer, wenn im Jahre 2002 die aus Tübingen stammende Islam- und Religionswissenschaftlerin (Schwerpunkt Religionssoziologie) Assia Maria Harwazinski im Deutschen Ärzteblatt ausgerechnet im Namen der ḥurma – damit: im Namen der Scharia! – dazu aufruft, ganz besonders gesundheitsschädigendes oder recht deutlich gesundheitsschädigendes Fasten junger „muslimischer“ Menschen möglicherweise ein wenig zu unterbinden: „Fasten im Islam: Gebot körperlicher Unversehrtheit (31).“ In dieser Situation mögen die Women living under Muslim Law (WLUML) tatsächlich leider sein, doch noch gilt in Deutschland ein einheitliches Recht und sind Erziehungsberechtigte, völlig ungeachtet ihrer Gottheit oder Ex-Gottheit, wegen Nötigung, Körperverletzung, Misshandlung oder Missbrauch anzuzeigen und anzuklagen, nicht wegen Verletzung der von einem womöglich sadistisch und frauenfeindlich denkenden Gott errichteten Hurma. Dr. Harwazinski (»Rhythm is it!« Tanzen für Anerkennung, Selbstbewusstsein und gegen Gewalt) könnte in Bandung, Indonesien, die Herren und vor allem Damen der Assalaam-Foundation davon zu überzeugen versuchen, dass die Islamic FGM der Schafiiten gegen die von Allahgott gebotene ḥurma verstößt, man empfehle ihr aber, mit dem medizinischen Begriff der Wissenschaftlichkeit zu argumentieren und sich gar nicht erst auf die für alle Zeit der Magie und der Diskriminierung verpflichtete Diskussionsebene der Schariawissenschaft einzulassen. Harwazinski war Teilnehmerin der Kölner Kritischen Islamkonferenz (31.05.-01.06.2008).

Die ḥurma hat noch eine Folge, die Europas Gutmenschen als Schutz vor Hausfriedensbruch missdeuten könnten, die dem tabuisierten Tempelbezirk verwandte geheiligte Abschottung der Familie vor der unislamischen Außenwelt. Wir verlangen den Schutz (ḥurma) vor euren Standards, Jugendamt und Polizei mögen ihre Nase nicht in unsere Familienangelegenheiten stecken, schließlich sind unsere Töchter unsere Scham (ʿaura).

113. In Religionsfreiheit auszudiskutierende gemeinsame Zukunftsaufgaben wären besonders ein gemeinsames Votum zur Erziehung in pluralistischer Gesellschaft, eine mentale Stadtsanierung in aufgabenorientierter Kommunikation … und eine interkulturelle Grundwertedebatte.

Religionsfreiheit. Ist bereits vorhanden. Oder ist eine andere Religionsfreiheit gemeint?

Votum. Ein kleiner Staatsvertrag zwischen Demokraten und Allahkraten?

Mentale Stadtsanierung. Hatten wir 1933 und dann noch mal unter Spitzbart („Nu nu“) Walter Ulbricht.

Erziehung in pluralistischer Gesellschaft. Pädagogik ist universell. Es gibt freilich auch eine Pädagogik des Pluralismus: „Mein kleiner Schwarzer, du darfst nicht am Strand spielen, an dem die kleinen Weißen sind“.

Interkulturelle Grundwertedebatte. Zwischen Grundgesetz und Scharia.

114. [Türkei] Das Amt für Religionsangelegenheiten. Sein gegenwärtiger Präsident definiert einen Muslim als einen Menschen, der in Selbstsicherheit lebt und anderen Sicherheit gibt.

Der Präsident der Diyanet (Diyanet İşleri Başkanlığı, Präsidium für Religionsangelegenheiten) hat sogar einen Namen. Ali Bardakoğlu „definiert“ nicht, Allahgott definiert.

„Selbstsicherheit“ bedeutet Schariabewusstsein, statt „der anderen Sicherheit gibt“ hätte Christoph Elsas schreiben müssen: „der die Scharia durchsetzt sprich die islamische Lebensweise einfordert und eine im Sinne von Koran und Hadithen geformte Gesellschaft aufbaut“. Dafür gewährt er Schutz, auch dem Schutzjuden oder christlichen Dhimmi.

Bardakoğlu erläuterte am 17.09.2006 (in: DIE WELT) den Koran, Sure 9 Vers 5: „Die Sure bedeutet, dass Muslime gegen jene, die die natürliche Ausweitung des Islam verhindern wollten und kriegerisch waren, sich ebenso kriegerisch wehren sollten. Das ist Selbstverteidigung. Der Koran schreibt vor, dass man die Menschen durch Vernunft und Rede überzeugen soll. Wenn die Heiden dies aber verhindern wollen, dann erlaubt der Koran, auch gegen sie zu kämpfen“. Ein typisch islamischer Fall von „Selbstsicherheit“ (Elsas).

Bardakoğlu denkt selbstverständlich antisäkular und betreibt Koranpolitik. Er versteht Christen und Juden folgerichtig als »ahlul kitāb«, das Volk des Buches (Bardakoğlu: „People of the Book“) und gibt sich sehr traurig darüber, dass seit den Terroranschlägen in den USA vom 11.09.2001 der angeblich um Friedfertigkeit bemühte, frauenfreundliche Islam in ein schlechtes Licht geraten ist, was besonders in Deutschland geschehe: „worsening of the image of Islam among the public“. Der Schatten Allahs in Kleinasien lobpreist die kulturrassistische Verfassung von Medina („Medina Covenant“ (Medina Constitution, The Mithaq of Madinah, Ṣaḥīfa Madinah) aus dem Jahre 622 als vorbildliches und zukunftsweisendes Gesellschaftsmodell für Religionsvielfalt und gütliches Miteinander („religious pluralism and co-existence“). In den Fußnoten desselben Textes zieht der Präsident der Diyanet einen Herrn heran, der von „The Dialogue of Civilizations“, „Cultural Contacts in Building a Universal Civilization“ und „A Culture of Peaceful Coexistence“ spricht oder über die IRCICA (OIC-Research Center for Islamic Art and Culture, İstanbul) sprechen lässt, Ekmeleddin İhsanoğlu (32).

İhsanoğlu war zwischen 1980 und 2004 der Präsident der als erste kulturorientierte Suborganisation der IOC ins Leben gerufenen IRCICA (http://www.ircica.org/). Seit 2005 ist der 1943 in Kairo geborene Wissenschaftshistoriker der Generalsekretär der Organisation der Islamischen Konferenz, englisch genannt Organization of the Islamic Conference (OIC).

Weltweit bekannt wurde die OIC durch ihre am 05.08.1990 angenommene Cairo Declaration of Human Rights in Islam (CDHRI), jener Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam, nach der alle „Menschenrechte“, eben: Menschenrechte im Islam, der Scharia nachgeordnet sein müssen beziehungsweise der Scharia entsprechen müssen. Steinigung bleibt damit durchaus eine islamische Möglichkeit, denn: „Solange Gott dem Menschen das Leben gewährt, muss es nach der Scharia geschützt werden. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird garantiert. Jeder Staat ist verpflichtet, dieses Recht zu schützen, und es ist verboten, dieses Recht zu verletzen, außer wenn ein von der Scharia vorgeschriebener Grund vorliegt.“

Töten für Allāh, für die OIC und Herrn Bardakoğlu ist das offensichtlich kein islamisches Problem. Hörbar werdende Islamkritik hingegen soll ganz bewusst Probleme verursachen, denn es ist nicht statthaft: „die Heiligkeit und Würde der Propheten zu verletzen, die moralischen und ethischen Werte auszuhöhlen und die Gesellschaft zu entzweien, sie zu korrumpieren, ihr zu schaden oder ihren Glauben zu schwächen.“ Für Herrn Elsas verkörpern Ihsanoğlu und Bardakoğlu den Menschen, der „in Selbstsicherheit lebt und anderen Sicherheit gibt“.

115. Für die islamische Welt stellt der Rückgang auf Koran und Sunna ohne Vermittlung der Rechtsschulen ein Projekt der Moderne dar.

Leider eines der Radikalisierung gegen die kulturelle Moderne. Mehr „Moderne“ als der Horizont des siebten Jahrhunderts ist islamisch nicht vorgesehen, ob mit oder ohne maḏhab (Rechtsschule). Vorwärts Genossen, auf in das Zeitalter der Glückseligkeit (ʿaṣr as as-saʿāda, türkisch Asr-ı Saadet), nachdem sich die Necmettin Erbakan und der Millî-Görüş-Bewegung treu ergebene koranpolitische türkische Partei ‚Saadet Partisi‘ nennt.

Riḍā, ʿAbdu, al-Afġānī, diese drei Herren stellten Koran und Scharia nie infrage. Es wäre ihnen auch nicht gut bekommen, Ex-Muslime müssen leider sehr im Verborgenen leben. Die angeblichen Islamreformer, die Salafisten, sind durch und durch reaktionär.

Die gut ein Jahrhundert alte Strömung der as-Salafiyya (Rückbesinnung auf die urislamischen Vorfahren) um die Ideologen Ǧamāl ad-Dīn al-Afġānī (Kalifat bzw. Panislamismus plus technologische Aneignung), Muḥammad ʿAbdu (die „Rückbesinnung auf den islamischen Glauben“, aṣl ad-dīn al-islāmī, könne alle Probleme lösen) und Rašīd Riḍā (autonomes islamisches Interpretieren, iǧtihād, ersetze das dogmatische Befolgen des taqlīd, aber bitteschön immer im Einklang mit den Hadithen und vor allem mit dem Koran) forderte die Überwindung der visionär bis großmäulig als širk, Beigesellung verächtlich gemachten Rechtsschulen. Seitdem ist viel Wasser die Flüsse den Nil, Euphrat oder Kızılırmak herunter geflossen, das seit 1956 von der Kolonialmacht Frankreich unabhängig gewordene Tunesien verbot die Polygamie noch im gleichen Jahr, die Türkei tat dieses bereits 1926 und duldet bis heute keine islamische Frauenkleidung in ihren staatlichen Schulen und Hochschulen.

Seit zehn Jahren nimmt in Kairo und İstanbul die Zahl der Tschador oder Gesichtsschleier tragenden Frauen allerdings zu. Inzwischen ist auch das durch den Modernisierungsdiktator Mustafa Kemal „Atatürk“ aufgestellte Dogma der schulischen Bildungseinheitlichkeit (Tevhid-i Tedrisat Kanunu) längst durch das betont schariafreundliche Schulsystem der IHL abgekürzten Imam-Hatip-Schulen (İmam Hatip Lisesi) unterlaufen worden, an denen, Mädchenhaar ist schließlich von Natur aus nackter als Jungenhaar, das gottgeliebte Kopftuch das weibliche Schamhaar „bedecken“ darf (33). Der das „Recht“ der Frau auf ihr Kopftuch einfordernde deutsche Professor Elsas kann zufrieden sein.

Wer muğtahid ist, wer den Islam interpretieren darf, ist den heutigen Sunniten allerdings immer noch nicht klar, und so folgt man, wenn man „islamisch modern“ sein will, sicherheitshalber den Modernisten sprich Islamisten Necmettin Erbakan, Tariq Ramadan, Yūsuf al-Qaraḍāwī (ECFR) oder den Burkahändlern und Regionalheißmachern wie Pierre Vogel.

Daneben gibt es einen weiteren modernen Islam, der die irgendwie unangenehmen Rechtsschulen vielleicht bereits glücklich „überwunden“ hat, wenigstens stundenweise. Das ist der Münchhausen-Islam oder Dialogislam, den wir leider nicht bei IGMG und ZMD, dafür im Umfeld von Armin Laschet, Sabine Schiffer und Thomas Lemmen vorfinden.

115. Für den islamischen Staat Pakistan wollte dessen „geistiger Vater“ Iqbal die Auslegung von Koran und Sunna im Parlament verankern, um so reformistisch die islamische Position zu rekonstruieren.

Soll uns Sir Muḥammad Iqbāl etwa als freiheitlicher Demokrat gelten, wenn sein Parlament niemals gegen den frauenfeindlichen Koran stimmen darf?

Warum erwähnt Elsas jenen muslimischen Inder Iqbāl lobend, der seinen Adelstitel aufgrund seines dichterischen Talents erhielt, der eine Gesellschaft nach der vollumfänglich implementierten Scharia anstrebte und ein weiteres Zusammenleben mit den Hindus zurückwies? „Vater der Nation“ (Bābā-e Qaum) war dann allerdings der Führer der Muslim League, Muḥammad ʿAlī Ǧinnah, der mit seiner »Two Nation Theory« die Intention von Iqbāl staatsgründend umsetzte. Den Zerfall eines Territoriums, ob Subkontinent, Dorf oder Straßenzug, das von religionsverschiedenen Bevölkerungsgruppen geprägt gewesen ist, sollten säkulare Staatsbürger als Katastrophe bezeichnen.

Pakistan ist menschenrechtsfreie Zone, ein korrupter, Frauen und Nichtmuslime gesetzlich diskriminierender Polizeistaat, in dem allein gehende Frauen recht folgenlos vergewaltigt werden dürfen, die Häuser von Christen dann und wann angezündet werden, das als Partei daherkommende, radikalislamische („moderne“) Netzwerk Jamaat-e-Islami (JI, Ǧamāʿat-e Islāmī) eine Art Gegenstaat mit eigenen Wohlfahrts- und Bildungsorganisationen nach dem radikalislamisch-revolutionären Geist des Abūl Aʿlā al-Maudūdī geschaffen hat und verschiedene international tätige Terrorgruppen umhervagabundieren. Im Swāt-Tal herrscht, nach Kämpfen staatlich zugelassen, grausamste Scharia-Barbarei und werden Mädchenschulen gesprengt. Mitten in Pakistan stehen Atombomben, Know-how Made in The Netherlands, der indisch-pakistanische Ingenieur Abdul Kadir Khan spionierte um 1974 in den schludrig gesicherten Aktenschränken des Forschungslabors von Almelo.

Am 06.12.1931 wurde der Allahkrat und Kulturrassist Iqbāl in der „Stadt“ Baitul Maqdas, säkular heißt sie Jerusalem (hebräisch Beit haMikdash, Haus des Heiligen, die islamische qibla-Gebetsrichtung wies anfänglich zum jüdischen Heiligtum), zum Vizepräsidenten des World Muslim Congress (WMC, Mūʾtamar al-ʿĀlam al-Islāmī) gewählt. Gründer oder besser Führer des WMC war Muḥammad Amīnul Ḥusainī (al-Husseini). Der Großmufti von Jerusalem al-Ḥusainī (Husseini) war als das Oberhaupt der radikalislamischen Muslimbruderschaft der Vertraute eines ab 1933 für den Verlauf der Weltgeschichte leider wichtigen Politikers mit dem Namen Adolf Hitler, wozu uns Islamfreund Elsas nichts sagt.

Der Organisationssitz der mehrere Zweigstellen (Bangladesh als die dortige JI, Sudan, Südafrika, USA) betreibenden WMC ist Karatschi, Pakistan, ihre Nahostzentrale beziehungsweise ihr zweites Führungszentrum liegt im saudi-arabischen Dschidda bei einem gewissen Dr. Nasseef. Der gegenwärtige „Assistant Secretary General“ des Muslim World Congress ist kein anderer als der uns inzwischen gut bekannte Kooperationspartner des Berliner Zentrums Moderner Orient (ZMO), Hamid Ahmad al-Rafai (Hamid bin Ahmed al-Rifaie). Die Seite PipelineNews.org identifiziert das WMC nahezu oder gänzlich mit der Rābiṭa al-Islāmī (Muslim World League, kurz: „Rabita“), was sie mit dem wahhabitischen Multifunktionsträger Dr. Nasīf plausibel begründet: „Dr. Nasseef has served as a director of the Rabitah Trust and is also a director of Motamar al-Alam al-Islami.“ Dr. Abdullah bin Omar Nasseef betreibt die Seite http://drabdullahomarnasseef.org/ – bei der ISOSS (Islamic Countries Society of Statistical Sciences) hat er einen Führungsposten inne (http://isoss.com.pk/org.php). Sicherlich wünscht man jungen Menschen angenehme Freizeit und erfülltes Jugendleben, und so stellt sich die Frage, was es bedeutet, wenn, gemeinsam mit dem Deutschen Hartmut Keyler (Architekt aus dem nördlichen Bayern, VCP-Bundesarchiv) und Herrn Manzoor ul-Karim aus Bangladesh auch Dr. Nasīf (Nasseef) aus dem köpfenden Gottesstaat Saudi-Arabien eine Führungsfunktion in der Weltpfadfinderbewegung innehat. Ob das die wünschenswerte Demokratisierung des Nahen Ostens bedeuten wird oder aber die Islamisierung des 1907 in England gegründeten Scouting? Pfadfinderführer Manzoor ul-Karim sitzt in der Geschäftsführung der Prime Islami Life Insurance Ltd., einer Versicherungsagentur, welche ihren Finanzverkehr der Scharia unterwirft: „[Mission] To abide by Shariah Principles in day-to-day business affairs“, (http://www.primeislamilifebd.com/).

ISOSS kommt wie eine Entwicklungshilfeorganisation für Computertechnologie daher und wurde nach eigenem Bekunden im Jahre 1971 mit UN-Hilfe im Irak ins Leben gerufen, scheint aber eher so etwas wie die Islamisierung der „Datenverarbeitung“ (Datenerhebung, Datenverbreitung) zu betreiben. Wirtschafts- und Propagandaministerium unter einem Dach, der ökonomische Dschihad. Der pakistanische Wirtschafts- und Finanzminister ist ebenso führendes ein Mitglied der ISOSS wie der Muslimbruder und hohe sudanesische Politiker Ḥasan at-Turābī (al Turabi), gelernter Jurist mit Studienjahren in London und an der Pariser Sorbonne. Jurist at-Turābī ist für die Einführung der den Sudan im Sinne Allahgottes beherrschenden Schariagesetze verantwortlich, unter kultureller Moderne stellt man sich ja vielleicht etwas anderes vor.

Die beklagenswert oder bewundernswert islamoptimistische Ulrike Freitag (ZMO) verlas eine Laudatio anlässlich der Verleihung einer vom Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought verliehenen Auszeichnung an die sudanesische Frauenrechtlerin Fatima Ahmed Ibrahim.

Frau Ibrahim, Frauenrechtsaktivistin und kommunistische Mitstreiterin der Sudanese Communist Party (SCP), wurde 1965 die erste Parlamentarierin des Sudan. 1969 ergriff Ǧaʿfar Muḥammad an-Numayrī mit Hilfe der SCP die Macht und Frauen konnten nachfolgend überall im Land höhere Positionen erringen. 1971 wurde Ibrahims Ehemann durch die Schergen des Junta-Präsidenten Ibrāhīm ʿAbbūd, eines Angehörigen der sudanesischen Sufi-Bruderschaft der Ḫatmīya (Khatmiyya), gefoltert und ermordet. Ṣādiq al-Mahdī, ein Schwager von Ḥasan at-Turābī, putschte 1970 erfolglos gegen an-Numayrī, im Folgejahr entmachteten ihn die Kommunisten, um ihn gleich wieder einzusetzen. Ab 1981 wandelte sich an-Numayrī zum revolutionären Islampolitiker und bereits zwei Jahre später unterzeichnete er die Gesetze zur Einführung dessen, was Mathias Rohe zutreffend „Das islamische Recht“ nennt.

Jurist Rohe hat kein Problem mit der diskriminierenden Scharia und durfte 2009 Gutachter zum Berliner Gebetsraumurteil (Diesterweg-Gymnasium) sein. Rohe hält die Scharia für reformfähig, bewirbt einstweilen das juristische Produkt Scharia-Rechtsvergleich („In Deutschland wenden wir jeden Tag die Scharia an“), nennt die barbarische Frauenentrechtung und eklatante Grundrechtswidrigkeit der Scharia nicht beim Namen und hat einen Sitz in der Gesellschaft für Arabisches und Islamisches Recht (GAIR).

Die Ibn-Rushd Stiftung für Gedankenfreiheit wird von der in Kuweit geborenen und in Nablus aufgewachsenen Autorin Dr. Abier Bushnaq aus Karlsruhe vertreten. Frau Bushnaq studierte Anglistik, Islamwissenschaften und Arabistik in Bamberg, Reading (GB) und Bonn und gehört zum Mitarbeiterstab von LISAN, einer Zeitschrift für arabische Literatur (http://www.lisan.ch/). Am 25.11.2005 ging der Ibn-Rushd-Preis an Nasr Hamdi Abu Zaid, der sich mit einer Rede zur Debatte über ein reformiertes Koranverständnis und einen Reformislam revanchierte, zu den potentiellen Menschenfreunden Riḍā, ʿAbdu und al-Afġānī nachdachte und der die Islamauffassung des im Jahre 1111 verstorbenen, äußerst einflussreichen Fundamentalisten al-Ġazālī (al Ghazali) für ein kulturell modernes, fundamentalismusfreies Denken nutzbar machen wollte. Irgendwie.

Nasr Hamid Abu Zaid argumentiert vielleicht selber radikalislamisch oder islamistisch, jedenfalls bewusst islamisch, und wurde bereits auf grausame Weise selbst zum Opfer des politischen Islam. Der Arabist und Islamwissenschaftler wurde für sein kreatives, neuartiges Interpretieren des Koran öffentlich zum Apostaten (murtadd) erklärt, ein ägyptisches Gericht löste seine Ehe auf. Dass Nasr Hamid Abu Zaid den Scharia-Theokraten al-Ġazālī verwendet, kann zu einer möglicherweise gewünschten Islamreform allerdings sicherlich nicht beitragen. Seine Aussage: „Sayyid Qutb hat kein Verbrechen begangen. Er hat ein Buch geschrieben. Seine Hinrichtung ist für mich bis heute abstoßend“ alarmiert uns, einen politischen (islamischen) Falschspieler vor uns zu haben, sein: „Es ist unmöglich, dem Koran eine Bevorzugung des absolut Männlichen vor dem absolut Weiblichen zuzuschreiben“ verärgert und lässt die Hoffnung aufgeben, einen Verteidiger der universellen Menschenrechte vor sich zu haben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, und vielleicht distanziert sich Herr Zaid von Sayyid Quṭb (1906-1966), der allen Menschen die Entscheidung zwischen teuflischer Ǧāhiliyya (Demokratie) und Ḥakimiyyat Allah (Allahkratie) aufzwingen wollte, und geht zur jeder Rechtsfolgen schaffenden Anwendung der vom Fundamentalisten Amir Zaidan als Islamologie bezeichneten Schariawissenschaft auf Abstand.

Islam mag ja auch einmal persönliche Spiritualität sein, doch Islam bleibt ein riesiges, 1.400 Jahre altes Erpresserkartell.

Christoph Elsas:

121. Ein Ansatzpunkt in der Tradition kann die Verhältnisbestimmung von Sinn und Zweck einer Scharia (maqāsid sarī’ī) und von aktuellen islamisch-theologischen Überlegungen sein, dass sich Gotteserkenntnis nicht über Vernunftverstehen, sondern individuell über Herzensvereinigung und dann kollektiv über das Studium von Schöpfung und Heiliger Schrift vollzieht. (Khatami: Keine Religion ist im Besitz der absoluten Wahrheit. …)

Jetzt wird`s gefährlich, dem lyrisch daherkommenden Theofaschisten Ḫātami schickt Christoph Elsas mystisch-verzücktes Sufigelaber voraus, immer recht schariatreu bitteschön, um dann den Taschenspielertrick von der Intentionalität oder Finalität (maqāṣid) des kohärenten diskriminierenden Islamischen Gesetzes (aš-šarīʿa) zu bringen. Lutz Rogler vom ZMO versucht das gelegentlich auch, doch wird es nicht funktionieren, den maqāṣid aš-šarīʿa mit den universellen Menschenrechten, der Meinungsfreiheit und dem wissenschaftlichen Denken in Übereinstimmung zu bringen, weil der Koran deutlich genug ist und den geheiligten Sadismus verlangt.

Lily Zakiyah Munir, eine der so genannten islamische Feministinnen, gehört zur indonesischen Strömung Nahdatul Ulama (NU) und definiert maqasid als Absicht, Geist, Zweck und Ziel der Scharia („the intent of sharia, spirit of sharia, purpose of sharia, goal of sharia“). Frau Munir will die Verschleierung.

Die Scharia will die Frauenentrechtung und die Erniedrigung aller Nichtmuslime, sie ist nicht reformierbar. Die (von welchen Kartellen sakraler Jurisprudenz auch immer attestierte) Intention des Korans lässt sich nicht derart gegen seine Normen (Befehle) richten, dass universelle Menschenrechte dabei herauskommen würden. Sofern eine freiheitliche Gesellschaft gewünscht ist, muss der Koran als ein Mittel der Rechtsfindung vollständig entmachtet werden, das Buch, das wir ernst nehmen sollten, fordert die ihre Frauen entrechtende Gegengesellschaft, letztlich die Herrschaft der Muslime über die Nichtmuslime.

Ein dem Propheten des Islam posthum untergeschobenes „Es war ja eigentlich menschenfreundlich gemeint“ ist verlogen und muss weiteres Leid schaffen, die Verlockung des maqāṣid aš-šarīʿa ist ein Trugbild, die grausame Scharia muss weg! Es ist an der Zeit, der Schariamodernisierung des ehemaligen Leiters des Afrika-Büros der Kopftuchfreunde von Human Rights Watch, des in den USA lehrenden Sudanesen Abdullahi Ahmed an-Na’im (Secularism from an Islamic Perspective) keinen Glauben mehr zu schenken. Der in Atlanta, Georgia, an der Emory University School of Law lehrende, die Rechtsvergleichung oder vielleicht auch die Hütchenspielerei betreibende Schariafachmann definiert die Scharia zwar richtig als islamische Pflichtenlehre und Rechtsgrundlage (“The body of Islamic law. … it is the legal framework within which the public and some private aspects of life are regulated for those living in a legal system based on Muslim principles of jurisprudence”), die jeder Schariagelehrsamkeit immanente Frauenentrechung klammert er aus.

Eine Werbung für ein Leben als Kopftuchgegner oder Ex-Muslim hört man von Dr. an-Na’im bezeichnenderweise nicht. Sein „Für die Zukunft der Scharia in einem säkularen Staat kämpfen – Débattre du future de la Shari’a dans un État séculier“ ist nichts als Augenwischerei. Der am ermordeten sudanesischen Gegner der sufistischen Ḫatmīya-Bewegung, Maḥmūd Muḥammad Ṭaha orientierte Dr. an-Na’im will die Islamisierung, das Sonderrecht. Professor Abdullahi Ahmed an-Na’im murmelt den Buchtitel von Mordopfer Ṭaha (»Zweite Botschaft des Islam«), der die phantasievolle und vielleicht nett gemeinte Behauptung verbreitet hatte, der Koran würde seiner Intention (maqāṣid) nach die friedliche Gleichheit aller Menschen und die Gleichberechtigung von Mann und Frau fordern. Die Dhimmis des Jahres 2009 sind ergriffen, weniger vom fragwürdigen Inhalt der Aussage als von der eigenen Selbstgefälligkeit, und unter Multikulturalisten, Kirchentagsbesuchern oder Islambeauftragten raunt man sich ein wörtlich „die vollendete Gleichheit“ bedeutendes türkisches („müsavat-ı tamme“) oder arabisches („al-musāwāt at-tamma“) Zaubersprüchlein zu. Endlich, jetzt haben wir es schwarz auf weiß, Allahgott war Feminist! Der Dialog ist gerettet. Von Atlanta nach London.

Abdullah Hasan studierte den Islam am European College for Islamic Studies (Wales) und erwarb ein Arabisch-Diplom an der privaten Zarqa-Universität (Jordanien). Hasan ist Mitglied der European Assembly of Imams and Spiritual Guides und augenblicklich Imam (sogar Khateeb, Freitagsprediger) an der UKIM-Moschee am Londoner Euston Square. UKIM bedeutet UK Islamic Mission, http://www.ukim.org/, die Frage nach der Gleichberechtigung der Frau macht den Leuten von UKIM vermutlich nicht zu schaffen. Abdullah Hassan gab seinem Blog den Namen »Maqasid«, http://maqasid.wordpress.com/ – Herr Hasan kennt den Islam, auch den „modernen“ und findet die schariatische Intention (maqāṣid) trefflich wiedergegeben vom spätmittelalterlichen Gelehrten ibn Taymiyya (1263-1328) und Scheich Yūsuf al-Qaraḍāwī, einer der obersten Autoritäten des zeitgenössischen sunnitischen Islam, dem in Ägypten geborenen Chef des ein muslimisches Sonderrecht anstrebenden europäischen Fatwa-Rats (ECFR).

122. Achtung von Religions- und Weltanschauungspluralismus

„Achtung” der Apartheid gegenüber? Herr Elsas, Ihr Antrag ist abgelehnt.

Es gibt einen Unterschied zwischen alle und jeder. Die südafrikanische Apartheid war allen zugänglich, ihre freiheitlichen Möglichkeiten aber waren es nicht jedem. Der Nationalsozialismus betraf unterschiedslos alle Bewohner, aber mit höchst verschiedenartiger Folge für den einzelnen Menschen. Sobald jemand im Zusammenhang mit dem Islam das Wort ‚Differenz‘ (Elsas) verwendet, sollten wir daher äußerst alarmiert sein.

Die Standards kultureller Moderne, das sind etwa Wissenschaftlichkeit, allgemeine Menschenrechte und (negative) Religionsfreiheit gilt es allen, eben genauer: jedem zugänglich zu machen. Die Aufgabe der Sozialpädagogik darf nicht in Duldung oder gar der Werbung für das Toledo-Prinzip segregierter ‚Konvivenz‘ (Elsas) liegen. Der spanische Philologe und Kulturhistoriker Américo Castro (1885-1972) prägte den Begriff ‚La Convivencia‘, der die kulturrassistische Dhimmitude der spanischen Jahre 711 bis 1492 weniger klarstellt als darstellt, längst gierig von linken Kulturrelativisten aufgesogen worden ist und seither auch von Spaniens Islamisten dankbar nutzbar gemacht wird (34).

Die Theologie der Azhar, Wahhabiten und Muslimbrüder will den toleranten Menschenrechtsseparatismus. Der in fundamentalistisch orientierten (derzeit: in allen) Koranschulen geforderte Aufbau geheiligter Gegenkultur folgt erklärlicherweise die staatliche und territoriale Sezession (Sir Muhammad Iqbal, Muhammad Ali Jinnah) beziehungsweise der staatsbürgerliche Separatismus (Tariq Ramadan, Mustafa Cerić). Nicht zuletzt die Gleichberechtigung der Frau betreffend, haben wir der europäischen Scharialobby klarzumachen, was die kulturelle Moderne für den Unterschied zwischen Barbarei und Zivilisation hält: Das einheitliche Recht gilt nicht für alle, sondern für jeden.

Jacques Auvergne

(1) Zentrum Moderner Orient. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, wir haben`s ja

http://www.zmo.de/

ZMO. The who-is-who

http://www.zmo.de/personen/index.html

(002) Lutz Rogler macht den Moderator für Tariq Ramadan, Berlin 2006

http://www.idw-online.de/pages/de/news149840

(003) Birgit Krawietz. Publikationsliste

http://www.birgit-krawietz.de/publika.html

(004) Wolfgang Thierse hält eine uns Islamkritikern Gehorsam abverlangende Rede zur Einweihung der »Masǧid Ḫadīğa (Chadidscha-Moschee)« der intoleranten Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ; „Beim ersten Aufstieg des Islams war der Untergang der christlichen Völker nicht endgültig, aber sein Wiederaufstieg in unserer Zeit wird die vollständige Verdrängung des heutigen Christentums herbeiführen“). Die kann bleiben, wie sie ist, findet der halbiert tolerante Politiker

Constanze von Bullion: »Minarett im DDR-Refugium«

http://www.sueddeutsche.de/politik/312/314212/text/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/885234/

Der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) steht eine „autonome“ humanitäre Organisation äußerst nahe, die weltweit aktive Humanity First

http://www.humanityfirst.org.uk/Contact-Us.htm

Thierse und der Schariarichter

http://webarchiv.bundestag.de/archive/2008/0416/aktuell/presse/2004/pz_0411301.html

Wolfgang Thierse und die Scharia: Radical Hamas cleric Tayseer al-Tamimi

http://www.militantislammonitor.org/article/id/3452

Thierse-Freund Sheikh Taysir al-Tamimi platzt in Papst-Rede und beschuldigt Israel, Rabbiner sauer

http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/LB743737.htm

(5) Wali Mudschbir. Die 1983 verabschiedeten Gesetze der Provinz Kelantan, Section 13(2) Islamic Familiy Law Enactment, stellen fest, ‚dass die Heirat eines Mädchens ohne ihr Einverständnis durch ihren Wali Mudschbir abgeschlossen werden kann, das ist der Vater oder Großvater väterlicherseits‘, („that the marriage of a girl may be solemnised whithout her consent by the wali mujbir. That is the father or paternal grandfather …“), der natürlich nie auf die Idee käme, ‚feindselig‘ („hostile“) gegenüber dem Mädchen zu sein. Nach: »Muslim Feminism and Feminist Movement (South-east Asia)«, von: Abida Samiuddin & R. Khanam (Hg.), 1. Auflage, Global Vision Publishing House, Delhi (Indien) 2002 </p

http://books.google.de/books?id=L20T1f-_LlwC&vq=wali+mujbir&source=gbs_navlinks_s

Wali Mudschbir. Sisters in Islam, Malaysia: ‚Idschbar (Zwangsheirat): In Kelantan und Kedah kann der Wali Mudschbir (Vater oder Großvater väterlicherseits) die Frau, soweit sie eine unverheiratete Jungfrau ist, gegen ihren Willen an einen Mann gleichen Standes verheiraten‘, („Ijbar (forced marriage): In Kelantan and Kedah, if a woman is an unmarried virgin, her wali mujbir (father or paternal grandfather) can marry her to a man of equal status against her will.“)

http://www.sistersinislam.org.my/index.php?Itemid=288&id=748&option=com_content&task=view

Idschbar (ijbar, Auren Dole). Islamic forced marriage

http://www.news.dailytrust.com/index.php?option=com_content&view=article&id=6774:re-repositioning-islamic-family-law&catid=49:opinion

ijbar (wilayaat ijbar, wilayat ijbar). Bei: Amira El Azhary Sonbol (Hg.): »Women, The Family and Divorce Laws in Islamic History«, 1. Auflage, bei: Syracuse University Press, Syracuse (N. Y.) 1996

http://books.google.de/books?id=FLUgscG6zFYC&printsec=frontcover&source=gbs_v2_summary_r&cad=0#v=onepage&q=&f=false

Ijbar, bei: Leadership Nigeria (For God And Country): ‚Idschbar ist die Ausübung einer Pflicht oder eines Rechts durch den Vater oder den Heiratsvormund einer weiblichen Minderjährigen mit oder ohne das Einverständnis der betroffenen weiblichen Person‘, „Ijbar is the exercise of a duty or right by the father or guardian of a female minor or virgin with or without the consent of the affected female.“

http://www.leadershipnigeria.com/index.php/columns/views/perspective/8666-forceful-marriage-the-northern-nigerian-advances

(6) Sozialaktivist Lukman Hakim vom angesehenen islamischen Wohlfahrtsverband Assalaam Foundation (Java, Indonesien) preist die Vorzüge der Islamic FGM: “One, it will stabilize her libido, two, it will make a woman look more beautiful in the eyes of her husband. And three, it will balance her psychology.”

Stephanie Sinclair (Fotos):

http://www.nytimes.com/slideshow/2008/01/20/magazine/20080120_CIRCUMCISION_SLIDESHOW_index.html

Andrew Bostom:

http://www.andrewbostom.org/blog/2008/01/20/clitoral-relativism%E2%80%94female-genital-mutilation-in-%E2%80%9Ctolerant%E2%80%9D-islamic-indonesia/

(7) Said Nursi

http://www.bediuzzamansaidnursi.net/

http://www.fromdarknesstolight.org/

(8) Die USA wollen den Türkeibeitritt, ihr Werkzeug dazu ist das Rumiforum

http://rumiforum.org/lucheons/us-support-of-turkeys-accession-to-the-eu.html

Reverend Ian S. Markham lehrt in den USA Theologie. Markham studierte in Exeter (United Kingdom) mit dem Schwerpunkt Christliche Ethik

http://www.vts.edu/podium/default.aspx?t=118511

Gemeinsam mit dem Professor für Islamwissenschaften und Christlich-Muslimische Beziehungen, Ibrahim M. Abu-Rabi (Hartford, Connecticut), war Ian Markham Herausgeber von ‚September 11: Religious Perspectives on the Causes and Consequences‘.

http://www.religioscope.com/info/dossiers/textislamism/qutb_aburabi.htm

Abu-Rabi ist Qutb-Forscher und verlinkt begeistert zu IslamOnline (Yusuf al-Qaradawi), Nawawi-Foundation (Umar Faruq Abd-Allah), zum kalifornischen Zaytuna Institute und zum CAIR (Council of American-Islamic Relations), welches er Bürgerrechtsorganisation nennt

http://macdonald.hartsem.edu/aburabi.htm

(9) Antisemitische Begriffsbildung auf Arabisch: „Das zionistische Gebilde“

http://www.asharqalarabi.org.uk/english/in-2.htm

(10) Haitham Aiash

http://www.asharqalarabi.org.uk/mu-sa/sahafa-667.htm

Muḥammad ʿAyaš Hayṯam postet ein Foto des „Ehrbaren Scheichs“ Yūsuf al-Qaraḍāwī. Am 28.11.2009 auf odabasham.net („Odaba al-Sham“ bzw. „Odaba, Sham“, London) ein Mail-Partikel, drhelmyalqaud, der am 31.01.2007 auf http://www.aljazeeratalk.net/ auf einen Text aus http://www.ikhwanonline.com hinwies (Muslimbruderschaft), mag aber ein Islamkritiker sein

http://www.odabasham.net/show.php?sid=21233

dr. mohammad-haitham aiash

http://www.odabasham.net/show.php?sid=28996

http://all4syria.info/content/view/12932/96/

<a href="Muḥammad ʿAyaš Hayṯam (Aiash Haitham) Free Muslim

http://216.120.237.3/~saowt/forum/showthread.php?t=30221

(11) Dialogue between civilisations ; Dialogue des civilisations

http://science-islam.net/rubrique.php3?id_rubrique=103&lang=en

(12) Mustafa Cerić will die Rechtsspaltung für Europa: familienrechtlich soll der Menschenklasse der Muslim-Bürger der „kultursensible, tolerante“ Ausstieg aus den universellen Menschenrechten möglich werden – im Namen der Religionsfreiheit. Bei: The Institute of Diplomacy and Foreign Relations (IDFR), Malaysia

http://www.idfr.gov.my/en/index.php?option=com_content&task=view&id=144&Itemid=121

(13) Der nachdemokratisch (shariah-compliant) denkende NRW-Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration, Armin Laschet huldigt Europas neuem Schariascheich

http://www.mgffi.nrw.de/presse/pressemitteilungen/pm2007/pm071027a/index.php

(14) Die nachdemokratische (gtz: Berücksichtigung eines „islamsensiblen“ Vorgehens) Eugen-Biser-Stiftung segnet Europas künftigen Scharia-Scheich Cerić

http://www.eugen-biser-stiftung.de/veranstaltungen_preis0.html

(15) Taqiyya-Großmeister al-Rifaie beim Missionieren

http://dialogueonline.org/SINGAFORA-resolutions.htm

(16) Allahs OIC-Lügenbold. Prof. Dr. Hamid bin Ahmad al-Rifaie vom IIFD

http://dialogueonline.org/top.htm

http://www.dialogueonline.org/

(17) Ekmeleddin Ihsanoglu, OIC-Präsident (Organization of the Islamic Conference; frz.: Organisation de la Conférence islamique (OCI)) über 57 “islamische” Staaten

http://www.oic-oci.org/page_detail.asp?p_id=58

(18) Der Istanbuler Universitätsdirektor Professor Kemal Alemdaroğlu spricht sich gegen die Zulassung des Schleiers beziehungsweise Kopftuches (baş örtüsü, başörtüsü) an türkischen Hochschulen aus: Die Schleier würden die Türkei zur Hölle machen, Türbanlı Türkiye cehennem olur.

http://www.tumgazeteler.com/?a=2504255

Alemdaroğlu: „Başörtülü Türkiye cehennem olur“

http://www.tumgazeteler.com/?a=2504295

(19) Alemdaroğlu verhaftet. Der 83jährige Herausgeber der 1924 gegründeten Cumhuriyet („Die Republik“, älteste Zeitung der Türkei), İlhan Selçuk, wurde ebenso der Putschplanung (Gerüchtegestrüpp „Ergenekon“) angeklagt wie der einstige Universitätsdirektor Kemal Alemdaroğlu und wie der linksnationale Doğu Perinçek.

Alemdaroğlu. He said his staunchly adhering to the headscarf ban at universities was the reason he was being grouped with coup plotters. … »I don’t, in any way, accept the accusation against me, that I am a member and an administrator of the so-called Ergenekon terrorist organization«

http://www.todayszaman.com/tz-web/detaylar.do?load=detay&link=177006

(21) Villa. Zum Foltern

http://turksolu.org/115/foto/ziverbey_kosku.jpg

http://static.ideefixe.com/images/30/30831_2.jpg

(21) Lied für den 1993 ermordeten, für Pressefreiheit und Redefreiheit kämpfenden Uğur Mumcu, von Selda Bağcan.

Bir Pazar Sabahıydı Ankara Kar Altında
Zemheri Ayazıydı Yaz Güneşi Koynunda
Ucuz Can Pazarıydı Kalemim Düştü Kana
Zalımlar Pusudaydı Bedenim Paramparça
Ucuz Can Pazarıydı Kalemim Düştü Kana

Uğurlar Olsun Uğurlar Olsun
Hüzünlü Bulutlar Yoldaşın Olsun
Bir Keskin Kalem Bir Kırık Gözlük
Yürekli Yiğitlere Hatıran Olsun

Çevirdim Anahtarı Apansız Bir Ölüme
Şarapnel Parçaları Saplandı Ciğerime
Ucuz Can Pazarıydı Kan Doldu Gözlerime
İsimsiz Korkuları Katmadım Yüreğime
Bembeyaz Doğruları Yaşadım Ölümüne

Uğurlar Olsun Uğurlar Olsun
Hüzünlü Bulutlar Yoldaşın Olsun
Bir Keskin Kalem Bir Kırık Gözlük
Yürekli Yiğitlere Hatıran Olsun

http://www.dailymotion.com/video/x4xlvn_uyurlar-olsun-selda-baycan-uyur-mum_music

http://www.youtube.com/watch?v=9PGkXtcoEwk

(22) Urfa. Arbeitsgruppe Anerkennung (AGA) über die Massaker der Jahre 1895/96

http://www.aga-online.org/de/texte/urfa/index.php

(23) Toker Direli: “The head scarf is a symbol which represents an ideology,“ said Toker Dereli, an economics professor and member of the administrative board at Istanbul University. “Many people who like to see the scarves would also like to see a regime like the one in Iran. That suggests a totalitarian approach which does not recognize any alternative.“

http://www.nytimes.com/1998/03/17/world/istanbul-journal-a-woman-her-scarf-and-a-storm-over-secularism.html

(24) Christopher Elsas und der politische Islam, Symposion: Religion und moderne Gesellschaft in deutscher und türkischer Perspektive. Uni Frankfurt, Juli 2004

http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb09/islam/forschung/Tagungen_Podiumsdiskussionen/prg_isl_tagung_2004.pdf

(25) Gülen-Bewegung: Sekte mit Konzernstruktur

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E1A3BE707300D46218D4EC4B380DD7A10~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Daniel Steinvorth: »Engel und Dämon«, darin: Necla Kelek zur Fethullah-Gülen-Bewegung

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-60746630.html

(26) Wolf D. A. Aries, Rüstem Ülker (Hg.), darin: Christoph Elsas

http://books.google.de/books?id=YMtKKxoRwDYC&printsec=frontcover&source=gbs_navlinks_s#v=onepage&q=&f=false

3. Said-Nursi-Forum. Mit dabei: Martin Affolderbach (weilte am 12.11.2009 mit Bekir Alboğa, Ayyub Axel Köhler und Armin Laschet in Köln), Jesuit Christian W. Troll

http://books.google.de/books?id=_skPFzETjZoC&printsec=frontcover#v=onepage&q=&f=false

(27) Wolf D. A. Aries / Wolf Dieter Ahmed Aries: 2003 Vorstandsmitglied der Gesellschaft Muslimischer Sozial- und Geisteswissenschaftler (GMSG). Die GMSG ordnet sich um Ibrahim el-Zayat und Sabiha el-Zayat und lud im Jahre 2002 Redner wie Murad Wilfried Hofmann, Tariq Ramadan, Amir Zaidan, Mehmet S. Erbakan (IGMG) sowie Dr. Ahmed al-Khalifa (IGD) als ein

http://www.gmsg.de/JAHRESTAGUNG/HAMBURG2/KOELN/koeln.html

(28) Mit Allah gegen Darwin. Jens Lubbadeh über den muslimischen Kreationisten Harun Yahya

http://www.stern.de/wissen/natur/islamischer-kreationismus-mit-allah-gegen-darwin-585813.html

Eine Evolution gibt es nicht, Darwins Lehre ist Teufelswerk. Yahya: Alle Terroristen sind Darwinisten. Ein Interview von Daniel Steinvorth

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,578838,00.html

Frangenberg: „In Frankreich hat die Regierung den „Atlas der Schöpfung“ als „extrem gefährlich“ eingestuft und verboten. Das kam manchem übertrieben vor. Dass in Deutschland aber bislang jede Reaktion ausblieb, finden die beschenkten Lehrer genauso falsch.“

http://www.ksta.de/html/artikel/1190059904825.shtml

(29) 21.04.2004 Islamische Föderation in Berlin nebst IGMG, IGD, ZMD, VIKZ usw.: Kopftuch nur aus freiem Willen“ – Verbot der Unterdrückung.

Presseerklärung. GEMEINSAME STELLUNGNAHME
ISLAMISCHER ORGANISATIONEN IN DEUTSCHLAND
ZUR „KOPFTUCHDEBATTE“

http://www.muslimliga.de/dmlb_stellungnahmen/kopftuch2004.html

http://if-berlin.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=17

http://www.muslim-markt.de/Recht/kopftuch/kopftucherklaerung.htm

(30) Islam ist Kindbraut. Düsseldorf

http://www.express.de/regional/duesseldorf/zwoelfjaehrige-bekam-in-zwangsehe-ein-baby/-/2858/705568/-/index.html

http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duesseldorf/2009/10/29/news-138750611/detail.html

(31) Mythos freundlicher Islam, Variante: Mit Hurma gegen Fastenqual

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=34642

(32). Türkei, das „Diyanet“-Amt und der berüchtigte „gemäßigte“ Islam des Ali Bardakoğlu

http://www.diyanet.gov.tr/english/default.asp

(33) Türkei, Kopftücher in Schulen verboten, einerseits, aber an den Imam-Hatip-Schulen erlaubt, andererseits

http://www.trekearth.com/gallery/photo132569.htm

http://i.radikal.com.tr/644×385/2009/01/25/fft5_mf108815.Jpeg

http://www.laik.kemalist.org/thumbnail.php?file=TURBAN4E_689055652.jpg&size=article_medium

(34) Die Junta Islámica (http://www.juntaislamica.org) Weist hin auf die multikulturelle Fundación Pluralismo y Convivencia (FPC)

http://www.webislam.com/?idt=12308

Junta Islámica

http://www.juntaislamica.org/fotogalerias/

Schweden soll wissen, wo es lang geht: an der Wand die Fahne der OIC

http://www.juntaislamica.org/fotogalerias/?album=ConferenciaEnMalmoSuecia61203

WORLD ISLAMIC PEOPLE’S LEADERSHIP (WIPL). Muslime aus aller Welt zu Besuch bei Bruder Führer. Brother Leader, Mu’ammar al-Gaddafi

http://www.juntaislamica.org/fotogalerias/?album=VCongresoGeneralDelLiderazgoPopularIslamicoMundialWIPLTripoliLibia2009Nov0609

Die Fundación Pluralismo y Convivencia (FPC) weist hin auf Democracy and the New Religious Pluralism, ein Buch von Thomas F. Banchoff (Hg.), Oxford University Press 2007

http://www.pluralismoyconvivencia.es/biblioteca/fichas/democracy_and_the_new_religious_pluralism.html

Träumt vom toleranten Islam: die Israel und dem Judentum gewidmete Seite haGalil beliebt, den immanenten Kulturrassismus und die geheiligte Menschenverachtung der Scharia beziehungsweise „Convivencia“ zu übersehen: „Nur einen kurzen Moment lang hatte die convivencia, das kooperative, auf gegenseitige Befruchtung angelegte Zusammenleben von Angehörigen der drei monotheistischen Religionen eine reale Chance. Die Vernichtung von al-Andalus durch islamische wie christliche Intoleranz hatte katastrophale Folgen“, bei haGalil hält man Dschihad und Dhimma-Versklavung also für einen islamischen Betriebsunfall?

http://www.hagalil.com/archiv/2009/09/23/al-andalus/

Ein islamkritischer spanischer Blog denkt gründlicher nach zum Thema Andalusien. Der Mythos der friedlichen Koexistenz zwischen Christen und Muslimen

http://alianzacivilizaciones.blogspot.com/2006/07/el-mito-de-la-convivencia-entre.html

Vom Hippie zum Islamisten: Ian Dallas = Abdalqadir as-Sufi. Die radikalislamischen Murabitun sind inzwischen von Spanien nach Mexiko gelangt

http://www.unhcr.org/refworld/category,COI,IRBC,,MEX,3df4be7024,0.html

Gudrun Eussner: Die Polygamie gemäß Mansur Abdussalam Escudero

http://www.eussner.net/artikel_2005-02-14_00-47-38.html

Américo Castro: La Convivencia. The tripartite society, die dreigeteilte Gesellschaft

http://www.jstor.org/pss/4467701

Zum Weiterlesen

Euro-Muslim Network (EMN). Das EMN ordnet sich um Mitbürger wie die Top-Islamisten Tariq Ramadan und Ibrahim el-Zayat, die Deutsche Sabiha Erbakan-El-Zayat, den schwedischen grünen Politiker Mehmet Kaplan, die gebürtige weißhäutige Irin Mary Geraghty mittlerweile Batool al-Toma (Islamic Foundation at Markfield in Leicestershire, das ist der Dunstkreis der Jamaat-e-Islami sprich von Abū l-Aʿlā al-Maudūdī; Forum Against Islamophobia and Racism (FAIR)), den Deutschen und gebürtigen Afghanen Mohammed Belal El-Mogaddedi (Deutsche Muslim-Liga gegr. 1952) und den 1985 zum Islam konvertierten Spanier Abdelmumin Aya aus Barcelona

http://www.euro-muslims.eu/

Wissenschaftlichkeit wird in der Allahkratie mehrachsig, pluridimensional: Pour une approche pluridimensionnelle de „l’objectivité scientifique

http://science-islam.net/article.php3?id_article=6&lang=fr

Ayaan Hirsi Ali: „Multikulti, … gut gemeinte Apartheid“

http://archiv.tagesspiegel.de/drucken.php?link=archiv/31.05.2005/1849452.asp

Christian W. Troll schätzt den Islam nebst Dialog

http://www.sankt-georgen.de/lehrende/troll.html

Aziz Nesin, türkischer Pädagoge und Schriftsteller. Nach der Herausgeberschaft der Satanischen Verse (Salman Rushdie) von Polit-Muslimen mit einer Todesfatwa bedacht. Nesin entkam 1993 dem Angriff auf das Hotel „Madımak Oteli“ in Sivas. Als stolzer Atheist verfügte er, nicht islamisch bestattet zu werden.

Klaus Liebe-Harkort schreibt zu Aziz Nesin, bei: Aypa TV

http://aypa-tv.com/index.php/KimKimdir/AzizNesin

Der Direktor der Nesin-Stiftung – Nesin Vakfı Başkanı

http://siir.gen.tr/siir/a/aziz_nesin/

Sivas 1993

http://img2.blogcu.com/images/a/n/k/ankasi/1217878753madimak_sivas.jpg

Allahgott motiviert: Nach dem Freitagsgebet des 2. Juli 1993 kam es zu einem Pogrom gegen alevitische Künstler und Intellektuelle, die im Madımak-Hotel von Sivas tagten, um dem alevitischen Freiheitsvorbild und türkischen Dichter Pir Sultan Abdal (* um 1480; † 1550) zu gedenken. Staatsislamisch wird von den Sivas-Ereignissen geredet, alevitisch vom Sivas-Massaker. Wenn wir die Namensliste der teilweise sehr prominenten 37 Opfer lesen, ahnen wir, was ein „kultureller Genozid“ sein könnte

http://de.wikipedia.org/wiki/Brandanschlag_von_Sivas#Prominente_Opfer

Trauer und Protest vor dem Hotel Madımak

http://www.alevi-fuaf.com/cache/095a980982a792af671a99705edc1fba

(57) Tariq Ramadan, Schweizer Islamwissenschaftler, Sohn des radikalen Intellektuellen und ägyptischen Muslimbruders Said Ramadan (Köln, London, Genf). Die Erasmus-Universität Rotterdam entzieht Ramadan die Gastprofessur, nachdem dieser die Moderation einer Sendung eines iranisch finanzierten Fernsehsenders übernommen hatte

http://www.welt.de/politik/ausland/article4396729/Uni-Rotterdam-feuert-islamischen-Intellektuellen.html

Die bereits vom Schweizer Professor Christian Giordano verwendete Chiffre für die Rechtsspaltung hin in einen postmodernen Scharia-Apartheidsstaat lautet Rechtspluralismus, hier verwendet von den »Initiatives of Change (IofC)«, Caux, Schweiz. Gründer des im äußerst möndänen früheren Caux-Palace Hotel mit Blick auf den Genfersee (Platz für 450 Personen) ansässigen IofC ist der ehemalige algerische Botschafter in Frankreich und langjährige Spitzenpolitiker bei den UN, Mohamed Sahnoun. Sahnoun findet den Islam friedfertig, die Scharia in Ordnung und will den Weltfrieden, so sagt er jedenfalls, der Mann muss voller Hoffnung sein.

http://www.caux.iofc.org/de/2010-programm#vielfalt

Keine Hütte. Ein Palast der Islamisierung?

http://www.cauxforum.net/

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/zugaenge_zu_einem_friedlichen_islam_1.793888.html

NZZ: Zudem sollen die jungen Muslime laut Sahnoun im Wissen über ihre eigene Religion geschult werden: „Sie sollen begreifen, wie wichtig es ist, den Islam als Teil der modernen Welt zu verstehen.“ Damit könnten sie auch die Bedeutung der Friedensförderung, die dem Islam innewohne, erklären und umsetzen. … Der Prophet Mohammed sei selbst ein Friedensstifter gewesen, schreibt die muslimische Organisation auf ihrer Einladung; Gewalt und Terrorismus stünden konträr zu den Inhalten des Islam. Dass diese selektive Interpretation etwas zu kurz greift, zeigen die Referenten

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/zugaenge_zu_einem_friedlichen_islam_1.793888.html

Konferenz, 2. – 7. Juli 2010: Gemeinsam Vielfalt leben. Zur Debatte über Grundrechte und Multikulturalität in Europa angegangen: Rechtspluralismus, Kinderrechte, Genderfragen und die europäische Migrationspolitik. Trainings zu „Religiöse Vielfalt und Antidiskriminierung“, „Interkulturelle Mediation“, „Bürgerrechte“, „Interkulturelles Unterrichten“.

http://www.caux.iofc.org/de/2010-programm#vielfalt

I was a representative of IofC at the second conference on Islamic Finance and Trade, organised by the Muslim Council of Britain (MCB) in London, on 28-29 October. What is it all about? I had very few notions on Sharia-based finance (on Islamic legal framework) and didn’t really know what to expect from the event, which brought together economists, Sharia lawyers, social workers, investment bankers, public servants, and civil society representatives.

Iqbal Khan, one of the first speakers, defined as ‘Sharia-compliant’ any kind of investments that can bring wealth to all living creatures rather than exclusively to Muslims or human beings. Therefore, in the search for profitability, Islamic businesses, and among them Islamic banks, are encouraged to become socially responsible in participating financially in projects that benefit the community.

http://www.cauxbusiness.com/node/39221

Ce n’est pas encore la charia, mais on y arrive.

http://www.blogdei.com/index.php/2008/05/24/3697-ce-nest-pas-encore-la-charia-mais-on-y-arrive

Sabine Schiffer: Das Bild vom Islam in unseren Koepfen

Juli 27, 2009

التسامح

at-tasāmaḥ,

Toleranz

Mehr Toleranz der Intoleranz?

Die wissenschaftliche deutsche Islamverehrung treibt kuriose Blüten. Von Jacques Auvergne, 27.07.2009

Die 1966 in der nördlich von Aachen gelegenen Kleinstadt Geilenkirchen geborene Kommunikations- und Sprachwissenschaftlerin sowie Medienpädagogin Dr. phil. Sabine Schiffer war nach eigenen Angaben (vielleicht ja sehr zeitweiliges) Mitglied der Arbeitsgruppe „Wirtschaft und Medien als Brücke“ der auf drei Jahre angesetzten, zwischen 2006 und 2009 tätigen Deutschen Islamkonferenz (DIK). Seit Sommer 2009 ist die Arbeit der DIK auf Bundesebene plangemäß (hoffentlich) eingestellt worden, sie droht jetzt allerdings auf der Ebene der Länder und der Kultusministerkonferenz fortgesetzt zu werden.

Wolfgang Schäubles DIK gefährdet die Demokratie, das Risiko ist die Implementierung der Scharia ins deutsche Recht, zuerst einmal ins Personenstands- und überhaupt ins Familienrecht. Weiteres Demokratierisiko besteht in Form von möglichen Handlungsempfehlungen an Rundfunk und Presse.

Den europäischen Fernsehanstalten, Verlagen und Zeitungsredaktionen könnte mit Unterstützung islamfreundlicher Kommunikationswissenschaftler und Medienpädagogen nahe gelegt werden, über die scharī’a, die nicht kodifizierte, doch seit etwa dem Jahr 1050 n. Chr. als Totalitarismus aufgebaute islamische Pflichtenlehre nur Gutes zu schreiben. Den Medien könnte empfohlen werden, und über den fiqh, sprich über die islamischen Fallrechtsurteile (case law) als die Bauteile der „Maschine Scharia“, nur positiv zu berichten. Fiqh ist die rechtliche (islamrechtliche) Anwendung der Scharia, fiqh ist die Sakraljurisprudenz. Redakteure und Journalisten könnten doch die Vereinbarung unterzeichnen, über die imām-nikāḥ und den walī muğbir nicht kritisch zu schreiben oder am besten überhaupt nicht zu schreiben.

An die Jugendämter würde man appellieren, jedes Kopftuch und die Burka wohlwollend zu dulden, arrangierte Ehe als akzeptable Lebensform anzusehen (Boos-Nünning) sowie das islamische Heiratsalter für Neun- bis Vierzehnjährige EU-weit als kulturelle Besonderheit nach dem für die türkische Minderheit geltenden griechischen Modell zu betrachten. Die nicht islamophoben Jugendämter und Schulministerien hätten Vielweiberei zu preisen und auch bei unbotmäßigen (islamkritischen namentlich antischariatischen) Pädagogen und Sozialpädagogen für eine Akzeptanz der repressiven Erziehung mit der Drohung vor der Hölle und dem orthodox zu empfindenden Ekel auf die Unreinen zu sorgen. Printmedien und Kultusministerkonferenz könnten jede Islamkritik fälschlich als Rassismus etikettieren und die grundrechtswidrige Scharia als mit den allgemeinen Menschenrechten vereinbar. Derartig bedroht die ganz offiziell als nicht beendet bezeichnete DIK die säkulare Demokratie, denn politischer (orthodoxer) Islam ist Rechtsspaltung.

Die Arbeitsgruppe 3 der DIK „Wirtschaft und Medien als Brücke“ hatte das Ziel, integrationsfördernde Wirtschafts- und Medienprojekte zu initiieren. Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe befassten sich einerseits mit den Bereichen Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, da junge wie erwachsene „Muslime“ hier gegenüber der Mehrheitsgesellschaft im Nachteil seien. Andererseits ging es der Arbeitsgruppe (AG) Wirtschaft und Medien als Brücke um das „Islambild in den Medien“ (DIK). Die Arbeitsgruppe sah sich in der Pflicht, Empfehlungen für eine islamfreundliche „Berichterstattung zu konzipieren, die Stereotype durchbricht und Vorurteile abbaut“ (DIK), zu diesem Zwecke habe „die AG neben zwei Fachkonferenzen zur Thematik bereits Handlungsempfehlungen formuliert“.

Arbeitsgruppe 2 war „Religionsfragen im Deutschen Verfassungsverständnis“. Die optimistische DIK vermeidet wieder einmal das Aussprechen des Wortes Scharia und vermeldet freudevoll: „Wie gelingt die Einführung islamischen Religionsunterrichts in Schulen? Wie gelingt es, alle muslimischen Kinder an schulischen Veranstaltungen, wie koedukativem Schwimmunterricht, Sexualunterricht oder Klassenfahrten teilhaben zu lassen? … Wie kann eine Bestattung nach muslimischem Glauben erfolgen? Diese und andere Aspekte werden vor dem Hintergrund der deutschen Gesetze und Verordnungen bearbeitet. … Bis zum Frühjahr 2008 ist es der Arbeitsgruppe beispielsweise gelungen, ein rechtliches Grundlagenpapier für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in deutscher Sprache vorzulegen.“

Arbeitsgruppe 1 nannte sich „Deutsche Gesellschaftsordnung und Wertekonsens“, was dort im Frühjahr 2007 festgehalten und der muslimischen Seite als leckere freiheitlich-demokratische Speise gereicht wurde, wiesen die in hohem Maße an der frauenfeindlichen Scharia orientierten und damit im gleichen Maße gegendemokratischen Islamverbände naserümpfend als ungenießbar zurück. Angeblich hätten schlussendlich, bis auf den Islamrat, die drei anderen schariatreuen Verbände (DİTİB, ZMD, VIKZ) zugestimmt. Wir dürfen der DIK Intransparenz attestieren. Deutschlands islamskeptische nichtmuslimische und muslimische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger haben jetzt die Aufgabe, herauszufinden, was den eigentlich Gegenstand der realen oder angeblichen Zustimmung gewesen ist. Organisierte Undurchschaubarkeit, das Prinzip Hinterzimmer, auch das gehört zwischen Jakarta und dem Kölner Dom zur Theologisierung der Politik, die sicherlich auch evangelikal betrieben wird, in der Bilanz aber stets Islamisierung heißt.

Lediglich die der Deutschen Islamkonferenz (dem „Plenum der Dreißig“, 15 muslimische, 15 staatlich-nichtmuslimische Vertreter) angehörigen säkularen Muslime wie Ezhar Cezairli (FAZ 27.04.2007) wertschätzen die Trennung von Religion und Staat, wollen die Gleichberechtigung von Mann und Frau und bejahen die Standards der AG „Deutsche Gesellschaftsordnung und Wertekonsens“ gerne. Der Zentralrat der Ex-Muslime tat das einzig richtige und forderte am 30. April 2007 die sofortige Auflösung der Deutschen Islamkonferenz.

Sabine Schiffer leitet das Institut für Medienverantwortung, ein erleuchtet anmutender Name, der seltsam nach Teheran, den Taliban oder der Wahhabiyya anmutet: „Ministerium zur Beförderung der Tugend und zur Verringerung des Lasters“. Medienverantwortung – wer so einem hehren Anspruch widerspricht, ist ja womöglich verantwortungslos.

Schiffer hält 2009 Vorträge mit dem Titel »Islamfeindlichkeit in den Medien« (LidiceHaus Bremen) und lässt Veranstaltungen mit Namen wie »Pädagogisches Seminar Islamfeindlichkeit« oder »Fachtagung Islamfeindlichkeit« organisieren. Soll hier etwa die Pädagogik kultureller Moderne mit der frauenfeindlichen Scharia in den multikulturellen Dialog der Rechtsspaltung treten? Höchste Zeit, Margalith Kleijwegt zu zitieren: „Schaut endlich hin!“

Höchste Zeit also, die folgenden acht Texte, Quellen im Anhang, auf demokratiegefährende Islamverträglichkeit (Schariakompatibilität, Verharmlosung oder Duldung der islamischen Sakraljurisprudenz des fiqh) zu untersuchen.

1. Was ist mir noch heilig? „Islam und Gewalt“, 2007

2. Musliminnen in Deutschland, 2006

3. Verbaler Dauerbeschuss gegen die Antikriegsstimmung in Deutschland, ohne Datum

4. Der Islam in unseren Köpfen, 2005

5. Projektionsfläche Islam, 2006

6. Nach dem Mord im Dresdener Gericht: Medien und Politik tun sich schwer, Ursachen zu benennen, 2009

7. »Ich glaube, die Politik ist erschreckt.« Über das Verhalten der Medien im Mordfall Marwa el-Sherbini, 2009

8. Das Kopftuch oder die Möglichkeiten antirassistischer Erziehung, ohne Datum

1. Was ist mir noch heilig? „Islam und Gewalt“, 2007

Als könnten Menschen nicht auch im Namen von Menschenrechten und Demokratie Kriege führen

Missbrauch von Prinzipien, Standards oder Maßgaben kommt vor. Sollen wir jetzt auf alle Standards verzichten? Ist Frau Schiffer jetzt für oder gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte? Die freiheitlichen Demokratien sind nicht perfekt, aber zumeist ausgesprochen lebenswert. Ist Schiffer der kulturellen Moderne überdrüssig?

Ich glaube, dass wir mit dem Abgleich zwischen Meinungsfreiheit auf der einen und religiösen Gefühlen/Ehrverletzung auf der anderen Seite zu kurz greifen,

Sollen wir die Grundrechte einschränken, um die angeblich empfindlichsten aller Religiösen in ihrer ko(s)mischen Hochnäsigkeit nicht zu stören?

Dem gleichen Mechanismus unterliegen Mediendarstellungen in verstärkter Art und Weise. Der zugrundeliegende Frame etwa für den Karikaturenstreit, war der Fall Rushdie/Khomeini. Schnell, weil schon ein Interpretationsraster/Frame vorhanden war, wurde der Fall der Provokation der rechtslastigen dänischen Jyllands Posten in diesen Kontext eingeordnet – ohne auch nur seine spezifischen Inhalte genau geprüft zu haben. Statt über die Aussagen der Karikaturen zu diskutieren, wurde ihre Existenz auf den Kampf um die Meinungsfreiheit reduziert.

Der 2007 in Kopenhagen verstorbene, 1946 in Jaffa geborene Islamist Ahmad Abu Laban war Imam an der Tauba-Moschee der dänischen Hauptstadt. Laban erlangte Berühmtheit, als er am 23. Dezember 2006 in einem Interview mit der Zeitung EkstraBladet das in Dänemark übliche christliche Fest der Geburt des Jesus von Nazareth mit einem „Euer Weihnachten ist pervers!“ kommentierte (1). Der weltbekannte Fastenmonat Ramadan ist für den engagierten dänischen Imam selbstverständlich nicht pervers. In den gedruckten Karikaturen witterte der erfolgreiche Asylbewerber Laban eine gewisse Chance und reiste durch den nahen Osten (bis auf Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate), um für die notwendige Proteststimmung zu sorgen.

Weil das anfangs nicht so recht gelingen wollte, schmuggelte man weitere, ziemlich eklige Karikaturen unter die sehenswerten Zeichnungen der Jütländischen Post (Jyllands Posten) und organisierte, theaterpädagogisch beachtlich, Szenen kollektiver Wut. Der fromme dänische Muslim Laban hielt das nigerianische Steinigungsurteil, dass ein Scharia-Gericht 2002 gegen die islamrechtlich unkeusche Amina Lawal verhängt hatte, für völlig akzeptabel (sie konnte später der Verurteilung entgehen).

Weil sein Islamismus doch sehr extrem war, Laban nannte den Terroristenführer Osama bin Laden einen „Freiheitskämpfer“, wurde er von Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Einreiseverbot (Persona non grata) belegt. Der Imam der Tauba-Moschee und Choreograph der weltweiten Proteste gegen die harmlosen und für interreligiöse Gespräche gut geeigneten dänischen Mohammed-Karikaturen forderte die Einführung der vollumfänglichen Scharia in Dänemark, nach der, so Islamkenner Laban, muslimischen Gewaltopfern die diyya (das koranische, kulturrassistisch abgestufte Blutgeld) auszubezahlen ist.

Religion braucht Kritik, Kunst, eben auch politische Kunst ist ein wunderbares Werkzeug der gesellschaftlichen Weiterentwicklung. Die Karikatur (Punch ab 1841; Simplicissimus 1896-1944) hat den Ausstieg Europas aus dem Feudalwesen glücklich begleitet.

2. Musliminnen in Deutschland, 2006

Bassam Tibi ist out – eine Reihe junger Frauen hat seine Rolle übernommen. Als Ankläger gegen den Islam mit Insiderblick werden sie gerne als Kronzeugen gegen die Verwerflichkeiten einer Religion benutzt, die man nur von bestimmten Thematisierungen kennt.

Schiffer schreibt: „Eine Religion, die man nur von bestimmten Thematisierungen kennt“, damit unterstellt sie der deutschen Bevölkerung Unkenntnis über den Islam.

Wir erkunden den Islam seit mehreren Jahren. Professor Bassām Ṭībī dürfte den Islam auch ein wenig kennen. Welches Kollektiv also ist denn bitte das „man“, das den Islam nur einseitig kennt?

Gemeinsam kämpfen sie gegen einen für rückständig und reaktionär erklärten Islam, den sie als Grund vielen Übels ausgemacht haben.

Der Bügel der Falle beginnt sich zu spannen, Wafa Sultan, Ayaan Hirsi Ali, Seyran Ateş, Serap Çileli, Necla Kelek, Sonja Fatma Bläser und viele andere Frauen sind also die Verräterinnen, die sich vom eurozentrischen Mob gegen die sanften Imame des Scharia-Islam und die weisen Scheichs der Kairoer al-Azhar einspannen lassen. Hier muss die Medienpädagogin unbedingt antirassistisch einschreiten.

Dass die aus der Kabylei stammende Djura bereits 1991 »Le voile du silence« geschrieben hatte, ist der Erlanger Sprachwissenschaftlerin unbekannt. Schade, ein wichtiges Buch für erfolgreiche Sozialarbeiter oder Lehrer, deutsch »Der Schleier des Schweigens« (2). Aber Vorsicht, es kommen Missstände darin vor, nicht dass ich jetzt auf die Idee käme, zu sagen, die von Autorin Djura beschriebenen nordafrikanischen Traditionen der Gewalttaten und Ehrenmordversuche hätten etwas mit dem Islam zu tun, da sei Sabine Schiffer vor.

Noch zum Thema Frauenrolle im europäischen Islam: Samira Bellil: Dans L`enfer des tournantes (3). Ach so, tournante nennt man in den Pariser Vorstädten die Gruppenvergewaltigung, kriminelle Banden von muslimisch sozialisierten jungen Männern bezichtigen Kopftuchverweigerinnen und andere „Schlampen“ der Unmoral (Islamverweigerung, Apostasie) und schaffen sich derartig die unzufällig erwünschten Sex-Sklavinnen. In deutscher Sprache lesenswert ist auch Hülya Kalkan: Ich wollte nur frei sein. Meine Flucht vor der Zwangsehe (4). Oder: Inci Y.: Erstickt an euren Lügen. Eine Türkin in Deutschland erzählt (5).

Am 4. Oktober 2002 wurde im Pariser Vorort Vitry-sur-Seine die siebzehnjährige muslimische Französin Sohane Benziane von einem jungen Mann in einem Keller mit am Vortag organisiertem Benzin übergossen und angezündet. Sterbend konnte sie auf die Straße laufen, wo ein Dutzend Menschen Zeuge ihres Todes wurden. Als menschenrechtliche namentlich frauenrechtliche Reaktion entstand 2003 aus der Aufarbeitung gerade auch dieses Ehrenmordes die bewundernswerte Organisation »Ni putes ni soumises (NPNS)«, was man übersetzen kann mit: Weder Nutten noch Unterworfene. Die Deutsche Sabine Schiffer möchte ja vielleicht einmal nicht bei der Nürnberger Arbeiterwohlfahrt (AWO), sondern bei der NPNS über die Vorzüge der Scharia und die Frauenfreundlichkeit des schariatischen Kopftuches dozieren.

Am 17. Oktober 2004, einen Tag vor ihrer Heirat, wurde Ghoffrane Haddaoui in Marseille gesteinigt. Ein 17jähriger Tunesier warf die Steine mit einem 16jährigen Mittäter. Hat aber nichts mit Koran und Scharia zu tun, würde Frau Sabine Schiffer sicherlich sagen. »Ni putes ni soumises« machte auf diesen ersten Fall von Steinigung auf dem Gebiet der Europäischen Union mit couragierten Protestaktionen aufmerksam.

Seyran Ates hat es erlebt, dass man bestimmte kulturelle Vorgaben als islamisch gerechtfertigt dargestellt hat.

Immer diese Geheimniskrämerei. Frau Kommunikationsforscherin: Was für „bestimmte kulturelle Vorgaben“ entdecken Sie in den Texten der Gesellschaftskritikerin und Rechtsanwältin Ateş? Damit wir diskutieren können, wie sehr oder wie wenig islamisch diese „Vorgaben“ sind.

Erlanger Islamverteidigung, betrieben im Blindflug, anscheinend unbelastet von jeder Islamkenntnis, was schon kühn ist. Doch ohne Fakten zu nennen auf Islamkritikerinnen herumzuhacken ist frech.

Und dies führt sie heute gegen eine vermeintliche Dominanz islamischer Werte an. Diese Werte und nicht deren Instrumentalisierung empfindet sie als Problem.

Seyran Ateş kennt den Islam.

Sehr geehrte Frau Sabine Schiffer, verteidigen Sie hier etwa die islamischen Werte? Welche islamischen Werte denn halten sie für verteidigungswürdig?

Dabei müsste dies eigentlich ihrer Kollegin Necla Kelek gelingen, zumal diese ihre Erkenntnisse in einer wissenschaftlichen Arbeit evaluieren konnte. Die Soziologin hatte mit ihrer Doktorarbeit auch ein durchaus differenziertes Ergebnis vorgelegt. Breite Resonanz fand das Buch jedoch nicht in seiner Originalfassung, sondern als popularisierte Erlebniserzählung mit wissenschaftlichem Impetus – und diametral entgegen gesetzter Aussage.

Man kann seine Meinung ändern, das unterscheidet Wissenschaftlichkeit vom Fundamentalismus. Die Doktorarbeit ist in keiner Weise die „Originalfassung“ der Erzählung.

Doch so viel Komplexität ist für den „sensationslüsternen“ Buch- und Medienmarkt kaum dienlich. Wenn Necla Kelek sich mit ihrer reduzierten und zugespitzten Publikation für diesen Wirkungskreis entschieden hat, dann sollte sie auch als Meinungsmacherin und nicht als wissenschaftliche Analytikerin und soziologische Beraterin behandelt werden.

Sabine Schiffer versucht, Necla Kelek als Forscherin, Soziologin und Beraterin unglaubwürdig zu machen. Wir halten sehr viel von Frau Kelek. Die Argumente der Dr. Schiffer gegen die Soziologin sind wenig plausibel.

Dass sie überdies für die offensichtlich reißerische Veröffentlichung von „Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland“ noch Preise, wie den „Geschwister-Scholl-Preis“ erhielt, zeugt nicht von einer vielfach vermuteten Brillianz ihrer Arbeit, sondern vielmehr von einem Zeugnis mangelnder Kritikfähigkeit des Publikums, vor allem bei Aussagen, die der antiislamischen Lesererwartung entsprechen.

Wir sind also doof? Frau Schiffer, Sie erklären uns, das Publikum für „nicht kritikfähig“ sprich für deppert? Vor einigen Jahrzehnten soll es einen exzentrischen Kunststil gegeben haben, bei dem als Höhepunkt des Abends die volle Publikumsbeschimpfung zum Einsatz kam.

Schiffer verknüpft den Begriff Kritiklosigkeit (Unbildung, Unbelehrbarkeit) mit Islamkritik. Wer Fatwas, Muftis, Ayatollahs, Steinigungen, Hadith, Koran, Dschihad und Kalifat kritisiert, der ist damit laut Schiffer entweder ungebildet oder verstockt, auf jeden Fall verachtenswert.

Wir Pädagogen verachten keine Ungebildeten, sondern bringen ihnen gerne etwas bei. Frau Dr. Schiffer etwa könnte anfangen, etwas über die Scharia und das islamische Recht zu lernen.

Die Zwangsheirat. Die Relation zwischen dieser Praxis und dem Islam, die von Autoren wie Necla Kelek hergestellt wird, ist daher schlichtweg falsch.

Walī muǧbir. Mücbir veli. Der zwingende Heiratsvormund ist schlichtweg Islam (6). Für das in Erlangen weltberühmte »Institut für Medienverantwortung« mag die vom Ministerium für Frauen, Familie und Gesellschaft (Malaysia) verstaatlichte islamische Zwangsverheiratung ja vielleicht völlig in Ordnung sein:

„Ist vor Abschluss der Ehe seitens der Braut ein Einverständnis erforderlich?“ „Ja, für jede Ehe ist die Zustimmung der Brau erforderlich. Für eine Frau, die bislang noch nie verheiratet war (Jungfrau), kommt das Einverständnis von ihrem Wali Mudschbir (Heiratsvormund).“ „Kann ein jungfräuliches Mädchen durch den Wali Mudschbir ohne ihre Zustimmung in eine Ehe gezwungen werden?“ „Ein Jungfräuliches Mädchen kann durch ihren Wali Mudschbir ohne ihr Einverständnis zwangsverheiratet werden, unter der Voraussetzung, dass die Ehe sekufu ist, standesgemäß, und der Braut keine dharar syarie bewirkt, keine Verletzung der islamischen Pflichtenlehre.“

Sekufu, unsere berühmte Islamkennerin Sabine Schiffer weiß das doch sicherlich, bedeutet statusbezogen-ständische Gleichheit, dharar bedeutet Verlust, Beschädigung oder Schaden. Syarie = schariatisch, die [von Allahgott jedem Muslimen] auferlegten Pflichten betreffend, schariatisch; zu syariah = Scharia. Darar syarie / dharar syarie bedeutet „gegen das Islamische Recht verstoßend“, antischariatisch. Heiratsalter sprich Geschlechtsverkehr für das nach der Scharia muslimisierte Mädchen, unsere medial verantwortliche Sabine Schiffer möchte dazu ja vielleicht etwas sagen, ist neun Jahre.

Vor Allahgott gilt aus der Sicht von Fundamentalisten eben nicht die standesamtliche türkische, tunesische oder deutsche Ehe, sondern die imām-nikāḥ, die Imam-Ehe. Geldsummen werden auf einem Papier namens Ehevertrag festgehalten, der natürlich keine im Sinne der kulturellen Moderne nennenswerte Rechtssicherheit bietet. Für den diskriminierten Status der Frau in der imām-nikāḥ sorgen Schwiegermutter, Ehemann und Allāh.

Zur islamischen Eheschließung braucht man eine Frau und ihren walī (hier in der Bedeutung Heiratsvormund). Dieser soll männlich sein, es geht schließlich um eine um wichtige Sache. Eine Frau kann im Islam niemals ihr eigener Heiratsvormund sein, die Scharia will schließlich den Brautpreis nebst Tochtertausch. Vater und Großvater väterlicherseits können die junge Frau oder das Mädchen, ein Heiratsalter des Mädchens von 13, 11 oder auch 9 Jahren ist islamrechtlich einwandfrei, auch gegen ihren Willen in die erste Ehe zwingen. Das ist islamische Rechtsfindung (fiqh), das ist Scharia.

Blumig orientalische Verstoßung mit dreimaligem »ṭalāq!« birgt das Risiko, vom Herkunfsclan als Fleck auf der Familien- oder Stammes-Ehre (nāmūs) empfunden zu werden, ein sozialer Makel, der bekanntlich nur mit femininem Blut „gewaschen“ werden kann. Der Mann kann bis zu drei weitere Frauen ehelichen (kaufen) und eine nicht festlegbare Anzahl von ehrlosen Konkubinen. Die ehrbaren Frauen sind an ihrem Hidschab oder Kopftuch (Tschador, Burka, Dschilbab) erkennbar. So viel auch zum Thema Scharia und Kopftuch.

Ḥiǧāb, imām-nikāḥ, walī muǧbir, ṭalāq, was sagt uns das?

Dass Sabine Schiffer vom Islam keine Ahnung hat.

Wir brauchen also eine Verlagerung der Debatte hin zur Anprangerung grundsätzlich aller Missstände ohne dabei nur einzelne Facetten aus zeitgemäßen, politischen oder medialen Motiven übermäßig zu betonen. Nach wie vor bleibt es eine feministische Aufgabe, die weltweiten patriarchalischen Strukturen zu kritisieren, die sich jeweils regional äußern.

Wo bitte ist denn die Kritik der Frau Schiffer an Frauenentwürdigung und Frauenentrechtung? Lesen wir doch einmal zur Politik gewordenen weiblichen Sexpflicht: „Eine Frau ist dazu verpflichtet, die sexuellen Wünsche ihres Ehemannes zu erfüllen“, das ist es, was Präsident Hamid Karzai den schiitischen Afghaninnen auferlegt hat (7). Das Gesetz ist zwar noch nicht in Kraft getreten, wurde jedoch vermutlich nicht vom Institut für Medienverantwortung angeprangert, sondern von Angela Merkel: „Wir setzen darauf, dass dieses Gesetz zurückgeschickt wird.“ Merkel hält es für „unverzichtbar“, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Die Bundeskanzlerin betont: „Wir kämpfen dafür, dass in Afghanistan alle Menschen vernünftig leben können, Männer und Frauen gleichermaßen.“ Was Karzai vorschreibt, ist auch nicht Folge der Kreuzzüge oder der Kolonialzeit, noch nicht einmal des Einmarsches von Truppen der Russen oder Amerikaner.

Der eheliche und eben auch sexuelle Gehorsam (das Schlafzimmerkalifat) ist im Islam eine Art Sakrament, Verweigerung zieht die aus Allahs Sicht nur gerechte weil Seelen rettende Prügelstrafe nach sich. In Koran 4:34 spricht die bald lockende, bald drohende und dabei risikoreich willkürliche Gottheit: „Die Männer sind den Weibern überlegen wegen dem, womit Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat … Diejenigen (Weiber) aber, deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet – warnt sie, verbannt sie in die Schlafgemächer und schlagt sie.“ Ist es jetzt „feministisch“, zu tun, was Frau Schiffer vorzieht, nämlich diesen Satz aus dem Islam (Koran) totzuschweigen? Nur ja nichts Schlechtes über Muslime?

3. Verbaler Dauerbeschuss gegen die Antikriegsstimmung in Deutschland

Offiziell soll die Deutsche Islamkonferenz (DIK), die Innenminister Wolfgang Schäuble ins Leben gerufen hat, dazu beitragen, dass Islam und Muslime als selbstverständlicher Bestandteil der deutschen Gesellschaft angesehen werden.

Das ist vermutlich leider korrekt, aber eine Gefahr für die freiheitlich demokratische Grundordnung, denn das islamische Recht (Sa’īd Ramaḍān von der Muslimbruderschaft, Scheich Yūsuf al-Qaraḍāwī vom Europäischen Fatwa-Rat ECFR) verstößt gegen die deutsche Verfassung. Scharia ist nicht mit Religionsfreiheit gedeckt. Kein Bürger braucht auf deutschem Boden politisch gewordenen fiqh-Islam oder Scharia-Islam zu dulden.

Die Staatswerdung des Islam hat sieben Indikatoren: a) subtiler oder brutaler Kopftuchzwang, b) mit Gewalt oder subtilem Druck arrangierte Imam-Ehen, c) erstarkendes Zwangshandeln des Sunna-Fundamentalismus, d) Werbung für Konzepte der Heiratsverbote und Ekelbefrachtung, die auf die theokratische Apartheid der Millet (osmanische Glaubensnation) beziehungsweise gleich der klassisch islamischen ḏimma hinauslaufen, e) laute Forderung nach dem heutigen Kalifat (chilāfa, es zu errichten ist farḍ al-kifāya, islamische Gemeinschaftspflicht), jener für Muslime einzig legitimen Staatsform, wie es von den Organisationen Kalifatstaat (Hilafet Devleti), Ḥizb at-taḥrīr (HuT) und letztlich auch von der Muslimbruderschaft (al-iḫwān al-muslimūn, MB) bekundet wird, f) hörig machendes Fatwa-Wesen, g) in Familienrecht namentlich Scheidungsrecht und im Erbrecht arbeitende Scharia-Richter.

Im Übrigen besteht in Deutschland Religionsfreiheit, wozu auch die Freiheit gehört, die Religion zu wechseln oder gar keine Religion zu haben. Ob die Friedensfeundin Dr. phil. Schiffer, die 2009 auf mutmaßlich zur Duldung der Installation der Scharia (Zwangsverheirater walī muǧbir, Dressurinstrument ḥidschāb, Naturideologisierung fiṭra) aufrufenden Veranstaltungen namens »Pädagogisches Seminar Islamfeindlichkeit« und »Fachtagung Islamfeindlichkeit« doziert, sich jemals für Bahá’í, Ex-Muslime oder Christen im Iran, in Ägypten oder in Pakistan eingesetzt hat?

Ihre Agenda konstruiert jedoch einen Gegensatz zwischen dem Muslimsein und der Demokratischen Grundordnung, den es in der Realität so gar nicht gibt bzw. der auf den Katholizismus ebenso zutreffen würde …

Sehr geehrte Frau Schiffer, Joseph Ratzinger ist ja im Katholizismus nicht irgendwer, doch er ruft nun gar nicht dazu auf, all die vielen treulosen Ex-Katholiken zu steinigen.

Das antiislamische Feindbild. Wenn keine realen „islamistischen“ Aktivitäten zu befürchten sind, dann werden fiktive Warnungen und Bedrohungsszenarien in die Welt gesetzt, indem man unkritisch ungeprüfte „Nachrichten“ aufgreift. … die so genannten „Kofferbombenattentäter“. Wieder eine Verschiebung in Richtung „Der Islam ist Schuld!“

Es sind junge europäische Muslime, die sich terroristisch radikalisieren und bereit sind, auf dem vermeintlich islamischen Pfad des Eifers (Dschihad) Bomben detonieren zu lassen, es sind keine jungen Juden, Taoisten oder Ex-Muslime. Frau Kommunikationswissenschaftlerin, möchten Sie Deutschland dahingehend beraten, den Dschihadismus der Muslime Mohammed Atta (Hamburg; Flugzeugentführung; 9/11), Mohammed Bouyeri (Amsterdam; Ritualmord und Bekennerbrief; Theo van Gogh), Jihad Hamad (Köln; Kofferbomben; Zugreisende) oder Fritz Gelowicz (Medebach-Oberschledorn im Sauerland; Flüssigbomben mit Wasserstoffperoxyd; nicht viele Menschen töten) für eine Fiktion zu halten?

Auch sind Opus Dei oder der Dalai Lama doch sicherlich nicht die Ideengeber des Dschihadismus, eher schon Worte wie: „Und wenn sie sich
abwenden (und eurer Aufforderung zum Glauben kein Gehör schenken),
dann greift sie und tötet sie, wo (immer) ihr sie findet,“ (Koran 4:89) oder: „Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind,
dann tötet die Heiden, wo (immer) ihr sie findet, greift sie,
umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!“ (9:5). Dann gibt es da noch einen nichtbuddhistischen und auch nicht atheistischen Herrn Yusuf al-Qaradawi (ECFR), der alle Juden für die Feinde Allahs hält und Selbstmordattentate gegen israelische Nichtmuslime, auch Frauen und Kinder, als gottesfürchtige islamische Lebenspraxis bezeichnet wissen möchte. Aber vielleicht irre ich mich und es haben Mohammed Atta († 2001), Mohammed Bouyeri, Jihad Hamad sowie Fritz Gelowicz von den beiden Koransuren 4:89 und 5:9 und von der Existenz eines in Katar lebenden Scheichs mit dem Namen al-Qaradawi noch nie etwas gehört. In diesem Falle wäre ich wohl ein klassisches Opfer der in den deutschen Medien grassierenden Islamfeindlichkeit.

Die Bevölkerung wird durch immer neue Hiobsbotschaften vor allem aus der Islam(isti)schen Welt in Atem gehalten. Das Islambild ist inzwischen extrem verzerrt und spricht viele an: Entweder, es wächst die Bereitschaft, den „gefährlichen Feind“ zu bekämpfen und sich zu „verteidigen“ oder aber man fühlt sich verpflichtet, die „arme, unterdrückte muslimische Frau“ oder gar alle Muslime vom Islam zu befreien. Über Jahrzehnte wurde das „Feind“bild Islam und auch der Mythos von der ausnahmslos unterdrückten muslimischen Frau durch gezielte Propaganda, unzählige Missverständnisse und wohlmeinende Feministinnen und Pseudo-Feministen aufgebaut – so dass inzwischen etliche Ereignisse vorschnell in die „islam(ist)ische Verschwörungstheorie“ eingeordnet werden. Dies ist nicht eindeutig steuerbar, aber auch kein Zufall. Und für diejenigen durchschaubar, die sich mit der Arbeit von Think- Tanks, PR-Agenturen und Lobbying-Gruppen befassen.

Der von Europa und Nordamerika allzu lange unkritisch hofierte afghanische Präsident Hamid Karzai hat ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz zum Familienrecht für die schiitische Bevölkerung unterzeichnet, welches die traditionelle oder auch geheiligte Vergewaltigung von Ehefrauen bei längst geltendem Schariavorbehalt gestattet. Ferner ist den schiitischen Frauen das Verlassen des Hauses nur noch mit Erlaubnis des walī (hier in der Bedeutung Heiratsvormund) oder mahram, also eines männlichen Familienmitgliedes gestattet. Sehr geehrte Frau Dr. phil. Schiffer, kommunizieren Sie mit uns doch einmal zu Artikel 132 des Gesetzes, wo es heißt: „Die Frau ist verpflichtet, den sexuellen Bedürfnissen ihres Mannes jederzeit nachzukommen.“ Fasst man ein solches Vordringen des seelischen und geistigen Mittelalters bei Ihnen in Erlangen unter Medienverantwortung zusammen? Gleich weiter zu Artikel 133, nach dem der Ehemann das eingekaufte (Brautpreis) Weib „von jeder unnötigen Beschäftigung abhalten“ darf. Unterzeichnet: Karzai.

Mehrere Menschenrechtsorganisationen nennen das verabschiedete ethnoreligiös segregierende Gesetzeswerk, nach dem sich die schiitische Afghanin mindestens jede vierte Nacht nicht dem Geschlechtsverkehr verweigern darf sprich die eheliche Vergewaltigung staatlich hinzunehmen hat, ein Vergewaltigungsgesetz, was die Sache völlig treffend beschreibt, wir Islamkritiker möchten es zusätzlich allerdings auch Scharia beziehungsweise politischen (orthodoxen) Islam nennen. Menschenrechtlerin Soria Sabhrang aus Kabul meint: „Dieses Gesetz wird die Gewalt gegenüber Frauen steigern – und keine Frau wird sich irgendwo beschweren können“ (SPIEGEL-online, 2. April 2009). Kenner des Landes verweisen auf die Nähe zur Präsidentschaftswahl und die dem Präsidenten kostbaren Stimmen der im Zentrum Afghanistans ansässigen, turkmenisch-mongolischstämmigen und heute schiitischen Volksgruppe der Hazara, die Präsident Karzai für dieses Entgegenkommen als Wähler gewinnen möchte. Die Hazara waren in früheren Jahrhunderten Buddhisten, die Buddhastatuen von Bamyan stehen – standen – in ihrem Siedlungsgebiet. Sie wurden Schiiten und über Generationen von den tadschikischen und paschtunischen Eliten unterdrückt.

Exkurs: Ethnoreligiöse Rechtsspaltung kennen Indien und Indonesien. Indonesien hat 33 Verwaltungseinheiten: 30 Provinzen, zwei Sonderwirtschaftsszonen und die Haupstadtzone. Sechzehn der dreißig Provinzen Indonesiens haben inzwischen Teile der „ewigen, unverhandelbaren“ (Mustafa Cerić) Scharia eingeführt. Religionswechsel ist nicht möglich (außer zum Islam natürlich), das halbtheokratische Konzept „Pancasila“ (Sanskrit: „Fünf Prinzipien“) sieht die (mindestens familienrechtliche, in einigen Provinzen wie Aceh auch strafrechtliche) indonesische Rechtsspaltung in fünf Kollektive vor: Muslime, Protestanten, Katholiken, Buddhisten und Hindus.

1945 konnte die Pancasila auch als Schariasubstitut oder prekär wirksames Werkzeug der Verhinderung der Implementierung der Scharia in die Verfassung gelten, deren Einführung auch damals schon (Jakarta Charter, Piagam Jakarta) gefordert wurde. Die Provinz Aceh hat die Scharia vollumfänglich eingeführt. Wer in Aceh trotz Glücksspielverbot um auch nur einen Dollar wettet, bekommt öffentlich sieben Peitschenhiebe verabreicht. „Dieses sichtbar werdende Religiöse im Alltag“ (frei nach Nilüfer Göle) zeigt sich in einem islamischen Beitrag zur Weltzivilisation namens „wilayatul hisbah“, das bedeutet Religionspolizei. Die Einsatzkräfte der wilayatul hisba fahren Motorrad (wie die paramilitärische Miliz der Basīdsch im Iran), und jede Frau, die den staatlich vorgeschriebenen ḥidschāb, in Aceh nennt man das „Prinzip Kopftuch“, das den weiblichen Leib bis auf Hände und Gesicht völlig bedeckt „ǧilbāb“, nicht oder nicht vorschriftsmäßig korrekt trägt, wird von der islamischen Tugendmiliz der wilayatul hisbah verhaftet.

Wilāyat-ul-hisba.

Wilāya bedeutet im Arabischen Herrschaft, Gouvernement, Provinz oder Regierung (die USA heißen arabisch al-wilāyat al-muttaḥidah), gelegentlich theokratisch aufgeladen wie Chomeini es in seinem Buchtitel velāyat-e faqih (Nadschāf 1970) verwendete. Die ḥisba jedoch ist ein geheiligtes Tun und meint das politreligiöse (politische, islamische) Tätigwerden eines jeden einzelnen Muslimen im Straßenzug oder Stadtviertel. Die hisba folgt der koranischen Maßgabe „zu gebieten was Recht ist und zu verbieten, was verwerflich ist“ (al-amr bi-‚l-ma’rūf wa-’n-nahy ‚ani ‚l-munkar), die in den Suren 3:110, 7:157, 9:71, 9:112, 22:41 festgelegt ist. Die ḥisba ist die höchste Pflicht eines jeden muslimischen Herrschers. Abū Ḥāmid al-Ġazālī († 1111) meinte, ohne eifriges Bemühen um ḥisba brächen Chaos und Anarchie aus. Ob die Hisba nun Pflicht oder Kür ist: Islampolitik ist Kopftuchpolitik, und ohne Kontrolle und Verhüllung des Weibes keine ordentliche ḥisba.

Zurück in die Dschomhuri-ye Eslāmi-ye Afghānestān, wo 20.000 Hindus ihr diskriminiertes Dasein fristen und der 1960 geborene Teppichhändler Zebulon Simentov vermutlich der letzte Jude des Landes ist. Seine Frau und die beiden Töchter leben längst in Israel. 1951 lebten noch 5.000 Juden in Afghanistan, die überwiegend nach Israel auswanderten.

In der Bonner Abschlusserklärung vom 05.12.2001 der Petersberger Konferenz war der Übergangsregierung von Afghanistan explizit zugestanden worden, das Rechtssystem der Nation „in Übereinstimmung mit islamischen Prinzipien, internationalen Standards, der Herrschaft des Rechts sowie afghanischen Rechtstraditionen“ wiederzuerrichten“ (7). Bei Verträgen bitte immer auch das Kleingedruckte lesen. Wozu die Deutschen wieder einmal nützlich sind, selbst der afghanische Schariavorbehalt ist Made in Germany?

Das ist ein menschenrechtliches und demokratisches Ärgernis, der afghanische Schariavorbehalt hätte verhindert werden müssen. Das Auswärtige Amt (29.01.2002) möchte jetzt kompensatorisch die gleichfalls genannten „internationalen Standards“ betonen, auf das von Afghanistan unterzeichnete Abkommen gegen Folter und schwere Strafen verweisen oder setzt sozusagen auf Allahs Beistand und bittet um liberalere Auslegungen der Scharia. Unter Vermeidung des Eindrucks zu offensichtlicher Einmischung von außen will Deutschland nun vermittels Dialog, bewusster Auswahl von Experten und gesteuerter Mittelvergabe die verflixte afghanische Variante der schariakompatiblen Menschenrechte ein wenig in Richtung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) zupfen.

Weiter mit Karzais sexualpolitischem (islamischem) Frauengesetz: Ohne die Erlaubnis des Ehemannes darf die Frau das Haus nicht verlassen. Wo kämen wir hin, da sei Allahgott vor. Artikel 137: Stirbt der Mann, darf die Frau nichts von ihm erben. Für Sabine Schiffer ein verantwortungsvoller Beitrag zum Kampf gegen den Kapitalismus?

Präsident Karzais Unterzeichung weckte die Begeisterung der Taliban und steht völlig im Einklang mit den Forderungen schiitischer islamischer Autoritäten, welche die islamische Moral des Landes schützen möchten und ein entsprechendes Gesetz zur Voraussetzung für eine jede Unterstützung Karzais bei den anstehenden Wahlen gemacht haben.

Das afghanische Gesetz, welches das Genital der Frau ebenso verstaatlicht wie ihren sexuellen Gehorsam, entspricht dabei auch den Vorstellungen von gottesfürchtigem Leben der meisten sunnitischen Geistlichen sowie großer Teile der Bevölkerung. In Afghanistan kann jede Islamkritik als offiziell so genannte Gotteslästerung (säkularer gesprochen als Hochverrat, nämlich als Aufruf zum Staatssturz) mit dem Tode bestraft werden, weshalb sich die wenigen Kritiker der Scharia oder Sunna ihre „blasphemischen“ Äußerungen zumeist für sich behalten. Für Frau Sabine Schiffer aus dem schönen Erlangen ist das kein Problem.

Nur weil der internationale Protest auch von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy dann doch zu laut wurde, an Frau Schiffers Warnung vor Islamfeindlichkeit wird es sicherlich nicht gelegen haben, wurde der mit dem islamischem Recht konform gehende, frauendiskriminierende und barbarische Gesetzesentwurf Anfang April 2009 vorläufig zurückgenommen, wie DER SPIEGEL am 4. April 2009 berichtete. Karzai habe eine juristische Überprüfung angeordnet. Was das heißt? Dass es wieder auf den Tisch kommen wird zum einen. Zum anderen werden die 20 % der oft analphabetischen schiitischen Bevölkerung Afghanistans der Verwirklichung der göttlichen Tugend doch nicht im Wege stehen wollen, nur weil ein Blatt Papier in der Hauptstadt noch nicht freigegeben ist. Schließlich geht es um das Seelenheil, und wer der Ordnung Allahs im Wege steht, riskiert für sich und die Seinen den ewigen Aufenthalt in den schmerzlichen Flammen.

Über Jahrzehnte wurde das „Feind“bild Islam und auch der Mythos von der ausnahmslos unterdrückten muslimischen Frau durch gezielte Propaganda, unzählige Missverständnisse und wohlmeinende Feministinnen und Pseudo-Feministen aufgebaut

Wie wir gehört haben, meint Schariafreundin Schiffer: „Das Islambild ist inzwischen extrem verzerrt“. Die Dame hat Recht, entzerren wir also unser Islambild und lassen einen authentischen islamischen Gelehrten zu Wort kommen, es handelt sich um niemand Geringeren als den irakisch-hanbalitischen Rechtsgelehrten Abu al-Faradj ibn al-Djauzi, deutsch auch geschrieben Abu Faradsch ibn al-Dschauzi.

Abū Farağ Ibn al-Gauzī (*1116, † 1200) rechtleitet in seinem hohe Autorität genießenden Werk „Das Buch der Weisungen für Frauen“ (Kitab ahkam al-nisa; Kitāb aḥkām an-nisā‘) den muslimischen Ehemann:

„Die Frau muss wissen, dass sie für den Ehemann wie ein Sklave ist. Sie verfügt nicht über sich selbst, noch über seinen Besitz außer mit seiner Erlaubnis. Sein Recht kommt vor ihrem und dem ihrer Verwandten. Sie muss immerzu bereit sein, ihn zu erfreuen mit allen Mitteln der Reinlichkeit“ (Seite 105). Der im gelehrte irakische Hanbalit führt (S. 103) weiter aus: „Einer verständigen Ehefrau obliegt es, … sich sehr darum zu bemühen, ihn zu befriedigen. Alles, was ihn kränken könnte, soll sie meiden“ (8).

Sehr geehrte Frau Schiffer, endlich haben wir Sie verstanden: Der islamophobe hanbalitische Rechtsgelehrte Abū Farağ ibn al-Ǧauzī betreibt in seinem emotionalen, undifferenzierten Machwerk „Das Buch der Weisungen für Frauen“ nichts anderes als jene eurozentrische „gezielte Propaganda“, vor der Sie als namhafte Erlanger Kapitalismuskritikerin uns immer schon so freundlich gewarnt haben.

4. Der Islam in unseren Köpfen. Tages-Anzeiger, Seite 9, 15.07.2005

Selektive Wahrnehmung. Nicht zu leugnen ist, dass es gravierende Missstände gibt, auch in der so genannt islamischen Welt. Es gibt Terror, es gibt Aggression und Verschwörungstheorien, die nicht zu unterschätzen sind. Es gibt auch Resignation und Idealisierung angesichts der massiven Vorwürfe seitens der «Aufgeklärten». Die aktuelle Glaubwürdigkeitskrise, die viele Muslime und Dialogtreibende beklagen, war lange vorprogrammiert, und dafür tragen Medien und Meinungsträger eine Mitverantwortung. Mehr Medienbildung kann hier Abhilfe schaffen.

Das arg strapazierte Wort vom „Dialog“. Markus Söder hat zum (richtig verstandenen) Dialog sehr Zweckmäßiges ausgesagt, denn bereits vor dem zweiten Treffens der Deutschen Islamkonferenz stieg die Unzufriedenheit: CDU-Politiker kritisierten, es gebe keine nennenswerten Ergebnisse, „die konservativen“ (das bedeutet in der Orwellschen Neusprech des islamischen Umweltveränderns „die schariatreuen“) Religionsvertreter würden eher gegen als für die Integration arbeiten. CSU-Generalsekretär Söder forderte ein „lückenloses Bekenntnis“ zu den tragenden Werten des Landes: „Ich bin dagegen, dass wir einen falsch verstandenen Dialog in Deutschland führen. Wer auf Dauer hier leben will, der muss sich zu unseren Werten bekennen. Wer sich nicht dazu bekennt, der hat hier keine Zukunft.“ Bravo, Herr Söder! Bei wem wir jetzt Glaubwürdigkeit oder auch nur Islamkenntnis vermissen, ist Frau Dr. phil. Sabine Schiffer.

Dabei fällt die Vermengung von Islam und Islamismus oder gar Terrorismus kaum noch auf.

Findet Frau Schiffer die Scharia ist ok?

5. Projektionsfläche Islam, 2006

Es mag ein Hinweis auf das Vakuum einer Wohlstandsgesellschaft sein, dass wir mit Belanglosigkeiten wie Kopftuchmoden unsere Gerichte beschäftigen. Es gibt historische Vorbilder für die Verweisung eigener Probleme auf eine markierte Gruppe – eine solche waren etwa die Juden hier und die Armenier in der Türkei. …

[Uns einen] Informationsausschnitt und weniger verbreitete Fakten aus der sog. islamischen Welt gegenüberzustellen – etwa die von sehr hohen Studentinnenzahlen im Iran

Frau Schiffer, Sie wollen doch nicht allen Ernstes die steinigende, mordende Islamische Republik Iran verteidigen, nur weil da Frauen studieren? Wie können Sie es wagen, den Iran zu loben, ohne ein Wort der Kritik an Ayatollah Chomeini oder Mahmud Ahmadinedschad hören zu lassen?

von dreimal so viel Professorinnen in der Türkei wie in Deutschland, von weiblichen Regierungschefinnen in Bangladesch, Pakistan und Fernost.

Pressefreiheit scheißegal? Die Türkei steuert Richtung Gottesstaat. Religionswechsel von gestern? In Bangladesch oder Pakistan werden Christen bespuckt, beraubt, erpresst, vergewaltigt, verstümmelt, ermordet.

Sabine Schiffer ist angebliche Atheistin, das kann ja ein nettes Tun sein, wenn man es wie Karlheinz Deschner oder Jaya Gopal angeht. Schiffer indes lobt den Islam und beschimpft Europa, das freut die Mullahs und Imame, damit käme sie im Nahen Osten so eben durch. Deschner und Gopal betreiben fundierte, exzellente wissenschaftliche Religionskritik, denen droht religiöse Gewalt, mancherorts eben islamische Gewalt.

Der Orient … als vermeintlich homogener Gegenpol zu unserer davon angeblich völlig unabhängigen Zivilisation.

Wir fordern gerade die Universalität der Wissenschaft und der Menschenrechte, gegen das segregierende Denken des (islamischen) Fundamentalismus. Menschenrechte sind unteilbar, es ist der orthodoxe (politische) Islam, der die Menschen in Klassen verschiedenen sittlichen und rechtlichen Wertes aufteilt. Es gibt nur eine Zivilisation. Islamische Orthodoxie ist Apartheid.

Die Muster der Frauenentrechtung, Sexualmagie, Ekelbefrachtung der Nichtmuslime, die antijudaistischen und antisemitischen Muster sind zwischen indonesischer Assalaam-Foundation und türkischer Milli-Görüş erstaunlich ähnlich, was ja vielleicht daran liegen könnte, dass Indonesier auf Java und Türken in Deutschland so ein kleines Buch mit grüngoldnem Umschlag in Ehren halten und sogar dieselben, knapp zwölfhundert Jahre alten Hadithen des al-Buḫārī lesen, nach Mekka pilgern oder den gleichen ägyptischen Fernsehpredigern lauschen.

Auch so ein Trick, Hütchenspielerei: Wo ist die Kugel? Wo ist der Islam? Ganz viele kleine Islams oder sagt man Islame, alle unschuldig … aber bitte, gleichmäßig unschuldig. Homogen unschuldig.

Hier gießt gerade der Papst Öl ins Feuer der Abgrenzung

Gemeint ist wohl das Papstzitat von Regensburg, etwas weniger Anspielung wäre allerdings sachdienlich. Schön, dass sich das Oberhaupt der Katholiken an den oströmischen Kaiser Manuel II. erinnert. Sollen wir uns jetzt auferlegen, mehrere Jahrhunderte alte Aussagen nicht länger korrekt zu zitieren, nur weil sie die islamischen Autoritäten erzürnen könnten?

Die Papstrede „Glaube, Vernunft und Universität.
Erinnerungen und Reflexionen“ vom 12. September 2006 ist ein Intelligenz und Kenntnisreichtum beweisender Text, den es lohnt, zweimal zu lesen. Ein großer, europäischer Text, der historischen Bestand haben wird und den alleine deswegen auch Europas Musliminnen und Muslime lesen sollten (9).

Der 1946 in Tunis geborene französische Schriftsteller Abdelwahhab Meddeb, selbst Muslim, stellte sich hinter Benedikt XVI.: „Er darf keinesfalls den Disput abmildern und sich einschüchtern lassen. Er hat sich bereits zu sehr entschuldigt.“

ins Feuer der Abgrenzung

Das ist ja ein Brüller! Ich leide doch nicht am Stockholm-Syndrom, dass ich mit meinem Entführer oder Misshandler zu verschmelzen versuche! Wie jeder extreme Fundamentalismus bildet auch der orthodoxe Islam, wörtlich und erzieherisch heißt Islam Unterwerfung, an Kindern eine dem Stockholm-Syndrom ähnliche Verzerrung heraus. Schmusekurs allein wäre nach Dr. Schiffer wohltemperiert, Abgrenzung irgendwie zerstörerisch?

Sabine Schiffer verteidigt den Islam, mit geringer Kenntnis, dafür mit Zähnen und Klauen. Und redet („Öl ins Feuer“) vom Menschen fressenden „Feuer der Abgrenzung“.

Wie sagt man so schön: Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.

Die Enttäuschung von evangelischer Kirche und Ökumene wird an dieser Stelle überspielt und auf die sog. islamische Welt projiziert. Eine „vernünftige“ Diskussion über einen „vernunftbegabten (christlichen) Gott“ steht nun der „muslimischen Unvernunft“ gegenüber – bildlich und verbal.

Calvins Mord an Servet ist ein wichtiges Thema. Islam ist traditionell Unvernunft, Sexualmagie, Höllen-Pädagogik, Kulturrassismus, Frauenentrechtung. Daneben gibt es bereits erste islamische Säkularität.

Das ist aber keine Zukunftsmusik, denn während man vor ungebauten „islamischen“ Atombomben warnt,

Wollen Sie Herrn Diktator Ahmadinedschad die Atombombe überlassen?

Überhaupt wird uns verheimlicht,

Erleuchte uns, zeig uns den Weg!

Auch im Boot wirtschaftlicher Ausbeute sitzen wir alle gemeinsam, auch wenn man uns gar noch erfolgreich gegeneinander ausspielt.

Sister Leader!

Darüber sollten auch keine Themenstellungen hinweg täuschen, die derzeit so beliebt sind, wie etwa ob „Islam und Demokratie“ oder „Islam und Freiheit“ vereinbar seien.

Beide sind nicht vereinbar – darüber jetzt tolerant hinweggehen?

6. Nach dem Mord im Dresdener Gericht: Medien und Politik tun sich schwer, Ursachen zu benennen, 2009

Ich denke, das Schockiertsein und die Betroffenheit sind echt. Aber man versperrt sich vor der wichtigen Aufgabe, ernst zu nehmen, wofür Islamfeindlichkeit den Boden bereitet. Es ist bezeichnend, daß es solange für eine offizielle Stellungnahme brauchte. Ich überlege seit Tagen, ob man die Zusammenhänge wirklich nicht versteht, nicht verstehen will, oder ob man sie – wenn es auch langsam dämmert – einfach nicht zugeben kann, weil man damit Versäumnisse einräumen muß.

Deutschland ist gerettet, Sabine Schiffer überlegt seit Tagen.

Und was das Islambild anbelangt, brauchen wir keinen Kampagnenjournalismus. Sogar in einer ansatzweise wohlmeinenden Berichterstattung, die ich seit einiger Zeit beobachte, werden bestimmte Stereotype zum Islam und zu Muslimen noch mal verfestigt: Die Affinität zu Gewalt, eine gewisse Rückständigkeit und Frauenunterdrückung scheinen als Wissenssätze über den Islam zementiert

Wer die Frauenentrechtung in Koran und fiqh kritisiert, ist also jemand, der selektiv wahrnimmt? Der Islam ist eine militante Religion, anders als das Christentum der vier Evangelisten. Der um 1050 nach Christus allumfassend (totalitär) verfestigten Scharia ist Gewalt in hohem Maße immanent, sowohl nach innen als Frauenkontrolle, Nachbarschaftskontrolle und repressive Kindererziehung als auch nach außen, wo es gilt, die Dhimmis und Harbis zu Ehren der islamischen Gottheit emotional, körperlich und rechtlich zu erniedrigen.

Dabei sagen diese Produkte selektiver Wahrnehmung vor allem etwas über diejenigen aus, die sie benutzen. Es sind im Grunde selbst¬idealisierende Projektionen – wie einst und immer noch in Bezug auf die Juden.

Ḥiǧāb, šarī’a oder ḏimma universell-menschenrechtlich (also ablehnend) zu kritisieren, verschmilzt Sabine Schiffer mit dem Antisemitismus und sogar mit der Vor- oder Nachbereitung eines millionenfachen Völkermordes. Das ist eine ungeheuerliche Beschuldigung und unterschlägt uns den koranischen Judaismus (die Juden als „das Volk, dem Gott zürnt“) und den alltäglichen Antisemitismus im arabischen Raum.

Ob die Medienpädagogin jemals riskiert hat, öffentlich den Völkermord an den Armeniern von 1915 und 1916 anzuprangern? Natürlich nicht, das brächte ihr auch keinen Ruhm, sondern allenfalls Drohungen von „patriotischen“ Türken ein. Da ist es doch wesentlich angenehmer, Islamkritik überwiegend irrational mit Rassismus und Antisemitismus zu verschmelzen, ja mit dem Wegbereiten eines neuen Holocaust.

Die Sprachwissenschaftlerin scheint ganz ergriffen zu sein vor ihrer eigenen Moral. „Nie wieder Auschwitz, nie wieder Islamkritik“ – ein guter Mensch, ein Gutmensch.

7. »Ich glaube, die Politik ist erschreckt.« Über das Verhalten der Medien im Mordfall Marwa el-Sherbini, 2009

Ich glaube, die Politik ist erschreckt.

Jetzt bin ich einmal „erschreckt“, man sagt „erschrocken“.

Ich bin erschrocken und entsetzt: Wir treffen die Gesellschaftskritikerin Schiffer jetzt nicht auf irgendeiner Seite antifaschistischer Romantiker im Internet, sondern auf german.irib.ir

Oberster Dienstherr der Seite german.iribir ist Allahs Schatten auf der schiitischen Erde, Āyatollāh Chāmene’ī, Oberster Rechtsgelehrter und somit das Steinigungen segnende Staatsoberhaupt des faschistischen Iran (10). Für Antiimp Sabine aus Erlangen, hoch die internationale Solidarität, ist es überhaupt kein Problem, auf dem offiziellen Nachrichtenorgan des glühenden Israelhassers und faschistischen Diktators Maḥmūd Aḥmadī-Nežād zu veröffentlichen (11).

… die Deutsche Presse. … Man hat vor allen Dingen nicht benannt, was wirklich die Ursache für diesen Mord war, dass nämlich der Mörder ganz explizit die Frau abgelehnt und sie ermordet hat, weil sie Muslimin war, er hat sie als „Islamistin“ beschimpft. Und das ist ja eine Sache, die hätte uns alle in Deutschland erschrecken müssen. Ich glaube, die Politik ist erschreckt, aber sie hat die Zusammenhänge noch nicht verstanden.

Freilich, die Politik versteht die Zusammenhänge nicht. Sprachanalytikerin Sabine aus Erlangen aber versteht die Zusammenhänge. Jetzt zeigt Sabine uns Nichtpolitikern und Politikern, wo es lang geht, beziehungsweise was hier mit wem zusammenhängt. Dazu benutzt die Dame die Homepage der Abteilung Auslandspropaganda des prügelnden und mordenden heiligen Staates.

Eindeutig, also man hat überhaupt nicht reagiert, wie man bei anderen Sachverhalten reagiert, also wenn ein jüdischer Mitbürger zu Schaden kommt, oder andere Minderheitsvertreter, dann ist man sofort mit einer Erklärung dabei. Hier gab es nur eine lapidare Erklärung des Sprechers von Angela Merkel, aber sie selber und andere hochrangige Politiker haben sich nicht geäußert. Ich glaube, damals haben sie die Dimension wirklich noch nicht verstanden. Ich glaube, inzwischen verstehen sie es, aber sie können sich eigentlich nicht mehr äußern, weil sie völlig unglaubwürdig geworden sind.

Wer über den Iran redet und dabeiunterlässt, die geheiligte Pressezensur, die vielen Todesstrafen, das barbarische Blutgeld (diyye) der Scharia, den Kopftuchzwang beziehungsweise Verschleierungszwang sowie die Wahlfälschung vom Juni 2009 nebst mehrhundertfachem Einkerkern und Foltern oder auch einfach nur Zusammenschlagen der demonstrierenden Menschen anzuprangern, der ist es, der bei mir jede Glaubwürdigkeit verliert.

Aber zunächst mal, wenn wir in die Vergangenheit schauen, dann kann man sagen, wir haben seit der Iranischen Revolution, seit 1979, in Deutschland im Grunde genommen eine total stereotype, Mediendarstellung, was islamische Sachverhalte anbelangt, oder Berichte aus der islamischen Welt, sie werden stark mit islamischen Symbolen verknüpft, oder immer wird eine negative Auswahl getroffen.

Sabine Schiffer lobt die Iranische Revolution von 1979. Ob Schiffer jetzt die Installation einer faschistischen Religionsdiktatur lobpreist, das ist hier die Frage.

Ja, das ist eine gute Frage. Wir können insgesamt sagen, dass das Islambild in Deutschland im Wesentlichen durch die Auslandsberichterstattung geprägt wird. Ja, und dann hat man plötzlich die Muslime zu Hause entdeckt und auf die werden jetzt alle diese Vorurteile übertragen.

Ja, die Islamische Revolution hat damals mit Medienbildern, mit schwarz verhüllten Frauen, das haben die Menschen alles noch im Kopf so. Dann kam die Geschichte mit „Betty Mahmudi“ und das Buch und der Film dazu …

In der Tat, Allahs iranischer Faschismus nebst Tschadorpflicht ist für uns und unsere exil-iranischen Freundinnen und Freunde seit drei Jahrzehnten ein Thema. Betty Mahmoody ist Autorin des lesenswerten autobiographischen Berichtes von »Not without my daughter«, deutsch: »Nicht ohne meine Tochter«, worin sie beschreibt, wie ihr iranischer Ehemann, der Arzt Sayeed Bozorg Mahmoody, im Jahre 1984 ihr einen angeblichen zweiwöchigen Urlaub im Iran anbieten wollte und ihr und der gemeinsamen Tochter Mahtab (damals 4) gewaltsam die Rückreise verweigerte und sie vielmehr islamisch korrekt ins Haus einsperrte. Über die Türkei gelangen der heute Kinderrechtsorganisationen tätigen couragierten Amerikanerin und ihrer kleinen Tochter Flucht und Rückkehr.

Unsere rebellische Kommunikationswissenschaftlerin vom schariafreundlichen Erlanger »Institut für Medienverantwortung« drückt sich ja immer so geheimnisvoll und augenzwinkernd anspielungsreich aus, doch scheint Frau Dr. Schiffer die mutige Betty Mahmoody als islamfeindlich (kulturrassistisch) und damit als unglaubwürdig hinzustellen und setzt dafür, wenn schon, denn schon, gleich die Homepage des göttlichen Staates ein (Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān).

Redefreiheit ist im Iran nicht gegeben, das ist dann sozusagen der Abenteuerspielplatz für Kommunikationswissenschaftler und Sprachforscher wie Frau Dr. Sabine Schiffer. Teherans unfreie Presse und das Lernen, zwischen den Zeilen zu lesen (Genese neuartiger islamischer Sufi-Mystik?). Wir besuchen deutsche Exil-Iraner und suchen den lustigsten politischen Flüsterwitz. Exkursion in Teheraner Vororte, Feldforschung zur Strukturanalyse jugendlicher subversiver Parolen. Na so was, leider ist der Jugendliche inzwischen ins Evin-Gefängnis verbracht worden.

„Mehr Medienverantwortung!“ (Schiffer).

8. Das Kopftuch oder die Möglichkeiten antirassistischer Erziehung

Es ist schon paradox: Da wollen wir die Musliminnen befreien und die wollen gar nicht. … Das Kopftuch

Das Kopftuch ist Zeichen der sittlichen Geringerstellung der Frau. Hadith: »Wenn eine Frau euch entgegenkommt, dann kommt sie mit dem Antlitz eines Teufels.« Quelle Ralph Ghadban, Das Kopftuch in Koran und Sunna (12) Oder: Hadith: »Ich habe auch das Höllenfeuer gesehen … Ich sah, dass die meisten Einwohner der Hölle Frauen waren. „… Warum ist das so?“ Der Prophet antwortete: „Wegen ihrer Undankbarkeit … sie sind undankbar gegenüber ihren Ehemännern und undankbar bei guten Taten.«

[Das Kopftuch] Ist es nicht das Symbol weiblicher Unterdrückung schlechthin?

Ja. Die Verschleierung, das Kopftuch ist das Zeichen der rechtlichen Geringerstellung der Frau: Halbes Erbe für die Tochter gegenüber ihrem Bruder (Koran 4:11), halbe Aussagekraft vor Gericht (Koran 2:282).

Anders als für Sabine Schiffer ist der unter Orthodoxen wie Islamisten als verpflichtend geltende hiǧāb für uns gar kein Anlass, herumzualbern. In Riad, Teheran, Swat und Banda Aceh werden Frauen verprügelt und inhaftiert, die den vorgeschriebenen Schleier (Tschador, Parda, Burka, Dschilbab) verweigern oder islamisch inkorrekt tragen. Kindern wird auch in Deutschland mit Drohungen wie „Jedes Haar, was man sieht, verwandelt sich in der Hölle in eine Schlange“ andressiert, das Kopftuch als prekär erfolgreiche Eintrittskarte ins Paradies anzusehen.

[Fereshta Ludin] Da geht doch eine hin und klagt darauf, ihr Kopftuch tragen zu dürfen.

Islamische Geistliche haben mit einer fatwā, einem islamischen Rechtsgutachten, wiederholt dem Muslim gestattet, seine das Kopftuch verweigernde Frau so lange zu prügeln, bis sie es trägt. Im Jemen und Oman, in Afghanistan und neuerdings im Gaza-Streifen ist die Verschleierung (sozusagen das vollgültige Kopftuch) Vorschrift. Im Irak (Basra, Bagdad) werden Frauen ohne Schleier bedroht, vergewaltigt oder erschossen. Burka und Gesichtsschleier nehmen rund um das Mittelmeer zu und werden von fundamentalistischen Szenen in Deutschland (Salafisten um Pierre Vogel; Wahhabiten) beworben.

Die andressierte so genannte Scham wird als natürliche Sitte (Fitrakonzept) ausgegeben. Ralph Ghadban schreibt dazu: „Die Frau war nun eine ‚aurah. Der Prophet soll gesagt haben: „Die Frau ist eine ‚aurah, wenn sie ihr Haus verlässt, der Teufel kommt ihr entgegen.“ (at-Tirmidhî 1093). ‚Aurah bedeutet Mangel. Es kann Mangel an Sehfähigkeit (daher a’war, Einäugige) oder Schwachpunkt in der Verteidigungslinie im Krieg oder Mangel an Schutz des eigenen Hauses oder der Privatsphäre heißen. Das Wort bedeutet auch die Schamgegend am Körper, die aus den Geschlechtsteilen besteht“ (12).

Der Männerbund hat sich der angeblich hilflosen und unmündigen Frauen zu schämen und kann die Frauenbändigung als Fürsorge umetikettieren. Nichtmuslimische Islamfreunde halten das für ganzheitlich und lustbetont: Das ganze Weib unter Tschador oder Burka ein einziges Geschlechtsorgan. Gleichheitsfeministisch ist das zu ergänzen durch: Die Frau wird auf ihr Geschlechtsorgan reduziert. Die Somalierin und langjährige niederländische Politikerin Ayaan Hirsi Ali brachte es unbestechlich auf den Punkt: zoontjesfabriek, Söhnchenfabrik.

Das Kopftuch wird zum Politikum: Die Frau ist immer nackter als der Mann. Der hiǧāb oder das Kopftuch ist ein Instrument der Frauenkontrolle. Darum geht es. Tochtertausch, Jungfernhäutchenkontrolle, geheiligte Männerherrschaft. Islam ist Sexualpolitik.

Inzwischen ist die Bedeutung dieses Stückchens Stoff dermaßen überfrachtet, dass auch richterliche Entscheidungen ihm kaum neutral gegenüberstehen können.

Frau Dr. Schiffer, Halten Sie Deutschlands Richter jetzt eher für befangen oder eher für unfähig?

Aus der Psychologie ist bekannt, dass Ablehnung die radikalen Kräfte stärkt.

Wir dürfen uns nicht wehren? Was für eine Werbung für das Stockholm-Syndrom. Recht erpresserisch dazu:

„In dem Maße, in dem ihr euch jetzt gegen den politischen Islam wehrt, weckt ihr Begeisterung für den Dschihadismus. Eigentlich seid ihr Eurozentriker am militanten Dschihad sogar schuldig und habt den islamisch-unschuldigen Osama bin Laden zum Terrorismus verführt. Lehnt den achtenswerten Scharia-Islam nicht länger ab, dann werdet ihr in Frieden leben können. Nun ja, im Kalifat, man kann nicht alles haben.“

Die Anstrengungen derjenigen, die sich um eine realistische Einordnung des Islams in Europa bemühen, werden damit torpediert.

Islamkritiker sind Unrealisten und Spinner?

Dabei ist die Symbolüberfrachtung des Kopftuchs durchaus hausgemacht.

Genau, das Haus ist es, welches das Kopftuch gemacht hat, das Haus (arab. dār) des islām.

Die Welt ist gespalten in dreckig versus anständig, in dar al-harb (dāru ‚l-ḥarb, wörtl. Haus des Krieges) und dār al-islām. Zwischen diese segregierten Welten spannen wir einen weiteren, blickdichten (multikulturellen) ḥiǧāb.

Frau Ludin selber betont immer wieder ihre religiöse Selbstfindung und die Symbolhaftigkeit ihres Kopftuchtragens. Dabei würde der Hinweis auf die kulturelle Eigenheit schon ausreichen, die persönliche Schamgrenze betreffend

Sollen wir gschamig schweigen? Haben Sie schon einmal den Namen Sigmund Freud gehört?! Wir Eltern oder Pädagogen dressieren Kindern die Grenzen des Schämenswerten recht stark an, wir Erwachsenen müssen unsere mitnichten naturhafte „Schampädagogik“ verantworten. Scharia-Islam und islamisches Recht überlassen die Verantwortung über die angedrillten Schamgrenzen der patriarchalischen Gottheit.

Fereshta Ludin, Tochter eines einstigen afghanischen Innenministers und Botschafters in Deutschland, ist Kind einer nicht kopftuchtragenden Mutter. Nach 1999 war Ludin an der Islamischen Grundschule Berlin (IGS) tätig, die vermutlich an Necmettin Erbakans Milli-Görüş-Bewegung (hierzulande als IGMG bekannt) orientiert ist. Die Schule IGS steht der schariatisch ausgerichteten Islamischen Föderation Berlin nahe, die bisweilen für den „de-facto-Landesverband Berlin“ der IGMG gehalten wird. Die IFB könnte jedoch neben der Pflege der radikalislamischen Erbakan-Doktrin (adil düzen, batil düzen) eine zusätzliche Nähe zur Muslimbruderschaft (al-iḫwān al-muslimūn, MB) kultivieren, initiiert nicht zuletzt durch den irakischen Arzt Dr. Yusuf Zeynel Abidin, der 1976 in Köln die erste Sektion der deutschen Milli Görüş ins Leben rief (13).

Seine beiden Töchter Emel und Muna verheiratete der islampolitische Aktivist und Muslimbruder (14) Dr. Zeynel Abidin arrangiert, die Tochter und bescheidene islamische Multifunktionärin Emel heißt heute Emel Abidin-Algan. Gelegentlich nennt sie sich indes Emely oder Emel Zeynelabidin, wenn sie Islamwerbung betreibend durch Deutschland tourt und als gelernte Kommunikationsberaterin (daher ohne Kopftuch) für die Schönheiten der Scharia (natürlich mit Kopftuch, seien wir tolerant) schwärmt.

Islamkommunikation.

Welches Bild vermittelt aber eine Lehrerin mit Kopftuch

Der Hidschab ruft: „Es gibt Mahram, Wali oder Ehemann, also belästige mich nicht (sexuell), ich stehe unter männerbündischer Aufsicht.“

Das Kopftuch sagt aus: Die Frau hat einen Besitzer. In der repressiven, herrschaftskulturellen Logik der Gottesknechtschaft (Hisba, Scharia) ist die Kopftuchverweigerin eine Schlampe.

Antirassistische Erziehung ist dann am erfolgreichsten, wenn in der Umgebung des Kindes alle Lebensformen unkommentiert – also unmarkiert – vorkommen, einfach vorhanden und damit normal sind.

Wollen Sie etwa nationalsozialistische Lebensformen im Kindergarten Raum geben?

Ein Beispiel dafür liefert die Frage nach dem Frauenbild, das wir unseren Kindern doch nicht vermitteln wollen – dabei soll eine kopftuchtragende Frau diametral unseren emanzipatorischen Rollenvorstellungen gegenüber stehen.

Mädchen und Islam, war da nicht was? Genau, die verbandsislamisch mehr als wohlwollend geduldete Abmeldung der Mädchen vom (koedukativen) Sport- und Schwimmunterricht, was Staatsbürgerin Sabine Schiffer als zeitweiliges Mitglied einer Arbeitsgruppe der Deutschen Islamkonferenz doch sicherlich nicht entgangen sein wird. Sinnvollerweise wies die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), die mit dem (schariatischen, die Islamverbände streben nach weitmöglicher irdischer Installation der Scharia) Islam begründete Forderung der Muslime nach getrenntem Sportunterricht für Jungen und Mädchen zurück: „Wir werden nicht zulassen, dass eine kleine Minderheit von Rückwärtsgewandten hier die Regeln ihrer Großväter zu installieren versucht.“ Maria Böhmer hält kulturelle Vielfalt für schön und bereichernd, diese sei aber genau dort einzugrenzen, wo Deutschlands Grundwerte und Grundrechte in Frage gestellt würden: „Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist eines dieser nicht verhandelbaren Grundrechte.“

Entweder ist es der Erlanger Kommunikationswissenschaftlerin nicht bekannt, dass Koran und Hadithen, dass sowohl Necmettin Erbakan (Millî Görüş) als auch Yūsuf al-Qaraḍāwī (ECFR) mit der Gleichberechtigung von Mädchen und Junge, Frau und Mann, muslimisch-säkularem Schariaverweigerer und (orthodoxem oder islamistischem) Schariafreund sowie mit der sittlichen Gleichwertigkeit von Nichtmuslim und Muslim nichts zu tun haben möchten, oder es interessiert die atheistische Medienpädagogin schlichtweg nicht.

Bezüglich der muslimischen Frauen, die Kopftuch tragen, würde ich mir wünschen, dass man ihnen genauso wenig Kleidungsvorschriften macht, wie anderen Mitbürgern

Deutschland verstößt also gegen das Grundgesetz oder jedenfalls gängelt Muslimas diskriminierend?

Dennoch sollte auch bestimmt werden, dass das Vermummungsverbot freilich weiterhin gilt und es Grenzen der Kleidungsfreiheit für alle gibt. Diesem ins Polemische abdriftende Bedrohungsszenario radikaler Feministinnen, die vor der Burqa in Deutschland warnen, ist damit von vornherein der Boden entzogen.

Erstens ist die Burka samt Niqab da. Zweitens äußert sich Schiffer wieder einmal weder gegen den Gesichtsschleier (an-niqāb) noch gegen die Burka.

Natürlich darf eine Kultur selbst bestimmen, wie tolerant sie sein mag bzw. was sie als Grenze ihrer Toleranz definiert – so auch die unsere.

One law for all! Es gilt, die Rechtsspaltung zu verhindern. Rassismus, Hexenjagd oder Kannibalismus sind auch Kultur und kultivierbar, der zwangsverheiratende, die FGM praktizierende (Schafiiten, al-Azhar) sowie Blutgeld und Todesstrafe (etwa für Apostaten) fordernde Islam jedoch unterliege bitteschön in der BRD dem Kultivierungsverbot. Oder aber: Der vorhandene Rassismus, Hexenwahn, Kannibalismus oder Islam darf nicht bestimmen, wie sehr er die für alle geltenden Grundrechte für „seine“ Menschen oder auch für uns alle einschränkt.

Indisches Kastenwesen oder südafrikanische Apartheid sind veritable Multikulturalität.

Orientieren wir und am Beispiel Frankreichs, das den Laizismus vorschreibt? Oder eher an England, das nicht nur kopftuchtragende Lehrerinnen, sondern auch Polizistinnen und Polizisten – turbantragende Six – hat?

Rechtschreibung. Sikhs! Nicht Six. Uns statt und.

In der BRD gilt für Motorradfahrer die Helmpflicht, also trägt auch der kosmopolitisch empfindende Easy Rider auf der Piste keinen Turban, sondern einen Sturzhelm.

Bejaht Dr. Schiffer die polykulturelle EU, vielleicht auch die Rechtsspaltung innerhalb britischer oder deutscher Straßenzüge? Die kulturrassistischen Ansprüche der totalitären Scharia, das diskriminierende islamische Recht, kurz: Der politische Islam scheint von der Erlanger Kommunikationswissenschaftlerin unter „Selbstverwirklichung und kulturelle Äußerung“ oder gar unter „Religionsfreiheit“ verbucht zu werden.

Möge das die Mehrheit der Deutschen stets anders sehen.

Der Maßstab für Bestimmungen muss der eigene sein und diesen gilt es nun festzulegen.

Hier wird nicht verhandelt. In Deutschland gilt das Grundgesetz.

Jacques Auvergne

Die betrachteten Texte von Dr. Sabine Schiffer

1. Was ist mir noch heilig? „Islam und Gewalt“ – Zwischen Meinungsforschung und Achtung religiöser Gefühle. Vortrag auf dem ev. Kirchentag 2007, Köln, 8. Juni 2007

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Kirche/islam.html

2. Musliminnen in Deutschland. Von Kronzeugen und Halbwahrheiten. Qantara.de, 2006

http://www.qantara.de/webcom/show_article.php?wc_c=469&wc_id=501

3. Der inszenierte Kulturkampf und seine Funktion. Verbaler Dauerbeschuss gegen die Antikriegsstimmung in Deutschland. Auf: AG Friedensforschung der Uni Kassel, ohne Datum

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Islam/islamkonferenz08b.html

4. Medienkompetenz als Beitrag zur Friedenserziehung. Der Islam in unseren Köpfen. Tages-Anzeiger, Seite 9, 15.07.2005

http://www.medienverantwortung.de/imv/pdf/Islam_in_unseren-Koepfen.pdf

5. Projektionsfläche Islam. Über politische Beschäftigungstherapie und Ablenkungsmanöver. uni-kassel.de; 19.09.2006

http://www.ekkw.de/akademie.hofgeismar/publ/Vortraege/07189_Islam_Schiffer_Projektionsflaeche%20Islam.pdf

6. Nach dem Mord im Dresdener Gericht: Medien und Politik tun sich schwer, Ursachen zu benennen. Ein Gespräch mit Sabine Schiffer. Junge Welt, 9. Juli 2009

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Rassismus/sherbini.html

7. »Ich glaube, die Politik ist erschreckt.« Ein Interview mit der Leiterin des Instituts für Medienverantwortung (Erlangen) über das Verhalten der Medien im Fall Marwa el-Sherbini. Auf der Diktator Ahmadinedschad treu ergebenen Seite der steinigenden Theokratie: I.R.I.B. Deutsches Programm, Berlin; im Juli 2009

http://german.irib.ir/index.php?option=com_content&view=article&id=25601:interview-mit-frau-dr-sabine-schiffer&catid=14:interviews&Itemid=13

8. Das Kopftuch oder die Möglichkeiten antirassistischer Erziehung. Ein Kommentar von Sabine Schiffer, AG Friedensforschung an der Uni Kassel, ohne Datum

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Rassismus/schiffer.html

Quellen zu: Jacques Auvergne: Mehr Toleranz der Intoleranz? Die wissenschaftliche deutsche Islamverehrung treibt kuriose Blüten (26.07.2009)

(1) Jeres Jul er pervers! Euer Weihnachten ist pervers, das jedenfalls befindet Abu Laban, jener dänische Imam, ohne den es den weltberühmten Karikaturenstreit wohl gar nicht gegeben hätte

http://ekstrabladet.dk/nyheder/samfund/article70143.ece

(2) Djura: Der Schleier des Schweigens. Von der eigenen Familie zum Tode verurteilt

http://www.amazon.de/Schleier-Schweigens-eigenen-Familie-verurteilt/dp/3453873165

(3) Samira Bellil: Dans L`enfer des tournantes

http://www.amazon.fr/Dans-lenfer-tournantes-Samira-Bellil/dp/2070429903/ref=pd_sim_b_5/276-1996350-7974117

(4) Hülya Kalkan: Ich wollte nur frei sein. Meine Flucht vor der Zwangsehe

http://www.amazon.de/wollte-sein-Meine-Flucht-Zwangsehe/dp/3550078587/ref=pd_sim_b_6

(5) Inci Y.: Erstickt an euren Lügen. Eine Türkin in Deutschland erzählt

http://www.amazon.de/Erstickt-euren-L%C3%BCgen-Deutschland-erz%C3%A4hlt/dp/3492248217/ref=pd_sim_b_4

(6) Dr. Sabine Schiffer verschweigt es den Deutschen: Wali mujbir, wali mudschbir, mücbir veli: Islam ist Zwangsehe. Ministry of Women, Family and Community (Kementerian Pembangunam Wanita, Keluarga Dan.) Malaysia:

Is consent from the bride required before a marriage can be carried out? Yes, consent from the bride is required for any marriage. For a woman who has never been married before (virgin), the consent comes from her Wali Mujbir (guardian) Can a virgin girl be forced to enter into a marriage without her consent by the Wali Mujbir? A virgin girl can be entered into a marriage without her consent by the Wali Mujbir on the condition that the marriage is sekufu and the marriage will not bring dharar syarie to the bride.

http://www.kpwkm.gov.my/new_index.php?page=faq_content&code=4&faqtitleID=5&lang=eng#

(7) Afghanistan, BRD, Auswärtiges Amt, Scharia

Auswärtiges Amt / Betr.: Scharia und Menschenrechte / Berlin, den 29.01.2002 / Bezug: „Ankündigungen des Obersten Richters in Afghanistan, dass die Gerichte weiterhin Verurteilungen zu Steinigungen und öffentlichen Hinrichtungen auf Grundlage der Scharia vornehmen werden“

http://www.ecoi.net/file_upload/1329_1204205673_mk391-1673afg.pdf

(8) Abu al-Faradj ibn al-Djauzi (Schreibweise auch Abu Faradsch ibn al-Dschauzi). Abū Farağ Ibn al-Ǧauzī (*1186, † 1200) rechtleitet in seinem hohe Autorität genießenden Werk „Das Buch der Weisungen für Frauen“ (Kitab ahkam al-nisa; Kitāb aḥkām an-nisā‘) das geheiligt unterwürfige muslimische Eheweib und den die unmündige Frau im göttlichen Auftrag lenkenden muslimischen Ehemann

http://www.suhrkamp.de/buecher/das_buch_der_weisungen_fuer_frauen_kitab_ahkam_al-nisa_-abu_l-faradj_ibn_al-djauzi_70018.html

(9) Benedikt XVI.: Glaube, Vernunft und Universität. Regensburg 2006

http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg_ge.html

(10) Sabine und das Revolutionsoberhaupt

http://german.irib.ir/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=60&Itemid=30

(11) Sabine und der Präsident

http://german.irib.ir/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=61&Itemid=31

(12) Ralph Ghadban: Das Kopftuch in Koran und Sunna. Auf: Bundeszentrale für politische Bildung (recht anders als Qantara veröffentlicht die bpb also auch einmal etwas zum Islam, was für die ernst gemeinte Integration geeignet ist)

http://www.bpb.de/themen/IYRYVB,6,0,Das_Kopftuch_in_Koran_und_Sunna.html

(13) Der arrangiert verheiratende irakische Arzt Dr. Yusuf Zeynel Abidin

http://www.emma.de/470.html

(14) Der Muslimbruder Dr. Yusuf Zeynel Abidin

http://demo.ebiz-today.de/personen/personen,217,Weltweit_vernetzter_politischer_Islam,news.htm