أبو الفرج ابن الجوزي
Abu l-Faradsch Ibn al-Dschauzi
Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī
Ebu’l-Ferec İbnü’l Cevzî
Abu’l-Faraj ibn al-Jawzi
Das weibliche Recht auf Gehorsam
Anmerkungen zum »Kitāb aḥkam an-nisāʾ«
von Jacques Auvergne
Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī (Abu al-Faradsch Ibn al-Dschauzi, † 1200) war bedeutender hanbalitischer Rechtsgelehrter (fiqh, Sakraljurisprudenz als die praktizierte Theologie des Islam), Koranexeget (tafsīr) und Interpret der Überlieferung (ḥadīṯ). In der Türkei wird al-Ǧauzī als Ebu’l-Ferec İbnü’l Cevzî verehrt und verbreitet, in Indonesien in englischer Schreibweise als Abu’l-Faraj ibn al-Jawzi. Man verwechsele ihn nicht mit seinem Enkel, dem islamischen Juristen Sibṭ Ibn al-Ǧauzī († 1256). Hier bedeutet Sibṭ Sohn der Tochter (des Ǧauzī), ein aus vormodern-patriarchalischer (damit auch zum islām gehörender) Sicht fraglos höherrangiger Sohn des Sohnes wäre ein ḥafīd.
Die hanbalitische Jurisprudenz ist auf der Arabischen Halbinsel vorherrschend, namentlich in Saudi-Arabien, wobei die ḥanbaliya im saudi-arabischen Westen genannt al-Ḥiǧāz (deutsch auch geschrieben: Hedschas, heute über sechs Mio. Einwohner), der immerhin Mekka und Medina umfasst, erst um 1925 zwangsweise eingeführt wurde. 1932 geriet der Hedschas mit dem arabischen Hochland des Nadschd (naǧd, 4 Mio. Einwohner) in die Klauen oder auch Obhut der wahhabitischen Dynastie der Saudis und wurde Teil von Saudi-Arabien.
Zwar gehören weltweit nur fünf Prozent der sunnitischen Muslime dieser begründet als besonders streng geltenden Rechtsschule (maḏhab) an, doch über die Verbreitung im arabischen Kernraum und das Wächteramt an den höchsten islamischen Pilgerstätten Mekka und Medina mit ihrer für jeden Muslimen bedeutsamen Rolle der zu den Fünf Säulen gehörenden Pilgerfahrt (ḥaǧǧ) kommt der so genannten „islamisch konservativen“ (reaktionären, mittelalterlichen) maḏhab der Hanbaliten neben der Kairoer Azhar, der Muslimbruderschaft (Ḥasan al-Bannā), der türkischen Milli-Görüş-Bewegung (Necmettin Erbakan) und der ursprünglich pakistanischen Partei Jamāʿat-e Islāmī (Sayyid Abū-l Aʿlā Maudūdī) sowie dem Europäischen Fatwa-Rat (Yūsuf al-Qaraḍāwī) sicherlich und bis heute die Rolle eines islamischen Referenzmodells zu. Das betrifft zentral die Frauen- und Kopftuchpolitik, wobei politischer (orthodoxer) Islam seit dem siebten Jahrhundert „die Frauenfrage“ stellt, nur geht es dem frauenpolitisch aktiven Kult (Scharia, fiqh) eben darum, die sittliche und rechtliche Ungleichheit von Mann und Frau zu verwirklichen.
Das Kopftuch ist das Zeichen der islamrechtlichen (fiqh, Scharia) Geringerstellung der Frau. Saudi-Arabien kultiviert konsequenterweise beides, die schariatische Ungleichberechtigung der Frau (Sexualität, Ehe, Kinder, Gerichtsaussage, Erbe, Kleidung) und die staatliche Schleierpflicht.
Die Städte Mekka und Medina und ihre nähere Umgebung darf von den aus schariatischer Sicht heilsfernen Unreinen (Nichtmuslimen) nicht betreten werden. Die hanbalitische, mehrheitlich der Doktrin der wahhābīya anhängende Bevölkerung Saudi-Arabiens lebt mehr oder weniger freiwillig die vollumfänglich verwirklichte Scharia und lässt zwischen dem 01.01.2007 und dem 07.08.2007, in einem guten Halbjahr also, 122 (einhundertzweiundzwanzig) Menschen mit Allahs in der Landesflagge dargestelltem Krummsäbel enthaupten. Wird Scharia erst zum Strafrecht, trennen sich Häupter vom Leib. Das Grenzvergehen zeitigt eine Art von frommer Notwehr gegen den satanischen Angreifer auf die edle Gesellschaftsordnung. Allahgott köpft. Wir werden im Folgenden bei al-Ǧauzī zur Kenntnis nehmen, dass Allāh auch die weibliche Genitalverstümmelung will.
Als indischer und pakistanischer (Kaschmir, dort vor allem in der auch Klein-Tibet genannten Gebirgsregion Baltistan) Ableger der Bewegung der Wahhabiten darf die nach 1832 unter Einfluss des jemenitischen Gelehrten al-Schaukani (aš-Šaukānī; engl.: Muhammad ash-Shawkani) entstandene und an ibn Taymiyya (bin Taimīya, † 1263) sowie am extrem puritanischen, die vier sunnitischen Rechtsschulen als „Neuerung“ (bid’a) ablehnenden Schah Dilawi (Šāh Walīyullāh ad-Dihlawī, † 1762) orientierte Glaubensbewegung Ahl-i Hadīth gelten.
Der erste Stifter des Wahhabitismus, Muhammad ibn ʿAbd al-Wahhab († 1792) wurde ebenfalls vom mittelalterlichen bin Taimīya beeinflusst, den man als Hanbaliten einschätzen darf. Heute darf ibn Taimiyya, auf den sich Terrorist und Poet Sayyed Quṭb (1906-1966) ebenso berufen mochte wie die syrische Muslimbruderschaft, als der vor acht Jahrhunderten wirkende Vordenker des islamischen Puritanismus, Salafismus und des teilweise gewaltbereiten Islamismus gelten.
Soviel vorab zu der Rechtsschule der Hanbaliten (al-ḥanbaliya) und den diese Rechtsschule umgebenden, durchweg radikalislamischen Dynastien, Parteien, Bewegungen, Netzwerken und Großfamilien, die, soweit wir Islamisierung als Gefahr für die kulturelle Moderne namentlich für die freiheitlich demokratischen, sehr deutlich säkularen Staaten Europas betrachten, unser Augenmerk verdient. Ein gelegentlich vielleicht allzu voreilig als Rechtsgelehrter, Mystiker oder Moralist verbuchter hanbalitischer Denker trägt den Namen al-Ǧauzī.
Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī (1116-1200) ist Verfasser eines Werkes sunnitischer Sexualpolitik (šarīʿa, islām) namens »Kitāb aḥkam an-nisāʾ«, das inzwischen dank der Arbeit der Hannelies Koloska (Übersetzerin, Herausgeberin) als »Ibn al-Djauzī: Das Buch der Weisungen für Frauen« auch in Deutscher Sprache erscheinen konnte (Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2009).
Kapitel 6 Von der Beschneidung der Frau. Die Beschneidung ist Pflicht bei Mann und Frau. Über die Sitte der Beschneidung überliefert Abū Dāwūd in seinem Sunan einen Hadith von Umm ʿAṭiya al-Anṣārīya In Medina gab es eine Frau, die beschnitt. Der Prophet, Gott segne ihn und schenke ihm Heil, sprach zu ihr: »Beschneide nicht viel! Das ist zum Vorteil der Frau und ist für den Mann anziehend.« Überliefert von Anas: »Der Prophet … sprach zu Umm ʿAṭiya: Wenn du beschneidest, beschneide nur wenig, so wie du auch nur wenig Parfüm aufträgst! Es macht sie angesehener und ist genussvoller für den Ehemann.«
Abū ʿUthmān al-Baṣrī sagte, dass der Grund, warum die Frauen ursprünglich beschnitten wurden, nicht darin lag, die Schönheit zu vergrößern, ohne das Begehren zu schwächen, sondern allein der war, ihre Sittsamkeit zu erhöhen. Der Gesandte Gottes … meinte mit seiner Rede: »Beschneide nicht viel!«, dass man vom Geschlecht der Frau nur so viel abschneide, dass es ihr zu einem Grad der Mäßigung verhelfe, denn wenn die Begierde gänzlich abnimmt, versiegt auch der Genuss. Solches aber führt zur Verminderung der Liebe zwischen den Eheleuten, die bekanntermaßen eine Fessel ist, welche die Unzucht abhält.
Einige der ehrbaren Leute pflegten über die Beschneidung zu sagen: »Beschneide nur das, was sichtbar ist!«
Die meisten Sittsamen sind beschnitten.
Der Beweis, dass die Beschneidung eine Notwendigkeit ist, liegt in der Verletzung, die dadurch entsteht, und in der Entblößung der Scham. Wäre es nämlich keine Notwendigkeit, würde es keinen Spielraum dafür geben.
Islam und FGM. Von deutschen Multikulturalisten wie Dr. Sabine Schiffer wird dieser Zusammenhang bar jeder nennenswerten Islamkenntnis schnatternd abgestritten, von Islamfunktionären wie Rüdiger-Nehberg-Seelsorger Tarafa Baghajati (1), Omar al-Rawi (2) von der Initiative muslimischer Österreicherinnen und Österreicher wie auch von Anas Shakfeh von der IGGiÖ aus geheiligt kalkulierter Lüge sprich taqiyya.
FGM ist eben auch islamisch. Schariafreund Rüdiger Nehberg (3) ficht das alles nicht an (4).
Kapitel 7 Von den Regeln des Toilettenganges im Freien und von der Art und Weise der Reinigung
… man tritt mit seinem linken Fuß zuerst hinaus und sagt dabei: »Im Namen Gottes, ich nehme Zuflucht bei Gott vor dem Bösen und Boshaften, vor dem Schmutz und der Scheußlichkeit, vor dem gesteinigten Satan.«
Dann kann ja beim islamrechtlichen Urinieren und Defäzieren in freier Landschaft (draußen Pissen und Kacken nach der Scharia) nichts schief gehen? Irrtum, jetzt kommen die islamischen Vorschriften, deren Missachtung den Platz im Paradies gefährdet:
Man soll sein Gewand nicht heben, bis man nahe an den Erdboden gekommen ist. Ferner soll man weder sein Gesicht noch seinen Rücken der qibla zuwenden, noch sein Gesicht gen Sonne und Mond richten.
Tut ja auch blenden, die Sonne. Nein, es geht um die Beleidigung der verräterisch mit den Gestirnen nebst dem Kaaba-Meteorstein verbundenen Gottheit, die man schließlich auch auf Distanz keineswegs symbolisch anpinkeln darf. Also auch in einer Neumondnacht nicht ohne Kompass ins Gebüsch.
Man soll nicht in eine Ritze oder in einen Graben, weder unter einem fruchttragenden Baum, im Schatten einer Wand noch mitten auf einen Weg urinieren.
Das Reinigen ist eine Pflicht bei allem, was aus den beiden Ausscheidungswegen heraustritt, mit Ausnahme des Furzes.
Ach so. Nun zur Sunna der Analhygiene.
Das, womit man sich reinigen kann, … muss hart, rein und nicht essbar sein, … Stein, Holz, Lumpen, Erde und was diesen Dingen ähnelt. … Ein dreiseitiger Stein genügt aber.
Das würden im Falle unauffindbaren Klopapiers Wildniswanderer, Bergsteiger oder Bundeswehrsoldaten auch so tun, und dass sogar ohne bei Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī den Islam studiert zu haben.
Ist ein vierseitiger Stein auch ok?
Die meisten sagen, dass man den ersten Stein in die linke Hand nimmt, bei der rechten vorderen Seite beginnt, den Stein nach hinten zieht und dann wieder mit ihm zum Beginn zurückkehrt.
Es ist für den Mann wünschenswert, dass er vorn beginnt, damit die Hand die Vorderseite nicht beschmutzt, wenn er mit dem Hintern beginnt.
Was die Frau betrifft, so hat sie die Wahl. Wenn die Frau eine Jungfrau ist und sie möchte den Ort des Urinaustritts … säubern, dann darf sie … nur Wasser benutzen. Wenn sie keine Jungfrau mehr ist und der Urin mit Heftigkeit ausgetreten ist …
Was macht die islamrechtliche Ex-Jungfrau bei mittlerer oder eher geringer Heftigkeit des Urinaustretens?
Wenn er ungehindert austrat und etwas davon in die Vulva kam, so muss sie sie waschen. Wenn sie aber nun nicht weiß, ob Urin in die Vulva geriet oder nicht? Es ist wünschenswert, sie zu waschen.
Hadith und Fatwa beinhalten, zu vermitteln, wie die vorübergehende Unreinheit beseitigt wird, um die für das gültige Gebet nötige rituelle Reinheit wiederherzustellen.
Jedem Ort im Diesseits droht die nadschasa (naǧāsa, Pl. nadschasat (naǧāsāt), die dämonische Besudelung (5). Islam säubert magisch und spirituell. Die Dhimmis sind solange besudelt (nadschis, nāǧis (5)), wie sie nicht zum Islam konvertieren, bis dato sind sie als so dreckig wie Hund, Kot, Sperma, Schwein oder Blut anzusehen, weshalb der Muslim sie nicht berühren sollte. Beispielsweise braucht der Muslim nach kulturrassistischer Ansicht einem nichtmuslimischen Menschen zum Gruß die Hand nicht zu geben (verwirrend überlagert mit dem weiteren radikalislamischen Verbot, dass Mann und Frau einander nicht die Hand geben dürfen).
Ziel der an ein andressiertes Zwangshandeln heran reichenden islamischen Lebensweise ist die aufwändige Erreichung oder Wiederherstellung der prekären rituellen Reinheit aṭ-ṭahāra (6), der himmlisch geputzte Muslim ist also momentan rein, ṭāhir. Rituell gesäubert heißt auch pāk (paak, pak), etymologisch stammt daher das Wort in Urdu: Land der Reinen, Pākistān, deutsch Pakistan.
Kapitel 10. Von den Verletzungen der rituellen Reinheit
Das Berühren der Frauen
Die wesensgemäß dem Dämonischen näher stehende Frau besudelt den frommen Mann. Umgekehrt würde sie selbstverständlich nicht besudelt, wenn ein (rituell reiner) männlicher Muslim sie anfasst, dem Berühren des anderen Geschlechtes stehen indes, von Eheleuten abgesehen, andere Vorschriften entgegen.
Was für ein geheiligter misogyner Ekel. Der Islam heiligt die Frauenentwürdigung.
Kapitel 11. Was die Ganzwaschung erforderlich macht
Zweitens: Das Verschwinden der Eichel in einer Öffnung, sei es vorne oder hinten.
Der Islam denkt ausgesprochen peniszentriert. Wie wir hier in einem mehr als achthundert Jahre alten Text lesen, berücksichtigt al-Ǧauzī den Analverkehr. Was der Volksislam ohnehin und bis heute praktiziert, gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche die islamrechtlich relevante Unversehrtheit des Hymens zu sichern haben. Auch islamunabhängig und erst recht im Zeitalter von AIDS ist Analverkehr im Orient und in Afrika ein Tabuthema geblieben (7).
Kapitel 15 Von der Menstruation
Wenn eine junge Frau Blut sieht und sie ist neun Jahre alt, so handelt es sich um die Menstruation.
Betonung auf Frau: Mit neun Jahren ist die Frau erwachsen, mit acht Jahren war das Mädchen ein Kind. Das islamische Heiratsalter beträgt neun Jahre.
Wikipedia schreibt unter Kinderheirat: „Das Mindestalter für Mädchen bei Heiraten ist nach den Bestimmungen der islamischen Rechtsschulen neun Jahre, wobei sich die Rechtsschulen an der Ehe Mohammeds mit Aischa orientieren, die vollzogen worden sein soll, als Aischa neun Jahre alt war.“
Islam und Kindbraut. Ghulam Haider aus Afghanistan (8). In Düsseldorf wurde eine zwangsverheiratete Zwölfjährige Mutter (9). Hassan N., 22 Jahre alt, und seine hochschwangere elfjährige Ehefrau meldeten sich bei der Düsseldorfer Stadtverwaltung an und legten ihre Heiratsurkunde vor. Barbara Kirchner berichtet: „An der griechischen Grenze zur Türkei werden Minderjährige (ein altes Gesetz erlaubt dies) mit Zustimmung der Eltern verheiratet. Die Zwangsehen sind zwar selten. Da sie aber Griechenland als EU-Mitglied absegnet, sind sie auch in Deutschland gültig.“ Statt „ein altes Gesetz“ zu sagen, hätte Kirchner wohl besser von der ewig jungen Scharia schreiben müssen. Diana Goldermann-Wolf vom Deutschen Kinderschutzbund Ortsverband Düsseldorf e. V. gab sich empört: „Staatlich geförderter Kindesmissbrauch – so etwas darf es in Europa nicht geben und verstößt auch gegen die UN-Kinderrechts-Konvention.“ In der Sache stimmen wir Frau Goldermann-Wolf gerne zu, nur hätte sie doch bitte das Wort Scharia oder wenigstens Islam erwähnen müssen.
Da lässt sich nur traurig sagen: Allahgott hat mit den universellen Menschenrechten nichts im Sinn, warum sollte er sich um Kinderrechte kümmern? Der Scharia-Islam ist mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und erst recht mit der UN-Kinderrechts-Konvention unvereinbar. Die Scharia muss weg. Und Griechenland muss die schariakonforme Rechtsspaltung im Familienrecht beenden, eine sexualpolitische und familienrechtliche Apartheid kann sich Europa nicht leisten.
In Brescia wurde ein zwölfjähriges Mädchen Mutter, die als Elfjährige gegen den Brautpreis von 17.000 Euro von dem aus dem Kosovo stammenden Muhamat I. in eine islamrechtlich einwandfreie Ehe gezwungen worden war (10), (11).
In Großbritannien ist eine Forced Marriage Unit ins Leben gerufen worden: „Wir gehen jährlich 1.600 Berichten über Zwangsheirat nach. Wenn du besorgt bist, dass du zwangsverheiratet werden könntest oder über einen befreundeten oder verwandten Menschen besorgt bist, wähle diese Telefonnummer (…). Wir bieten ferner Hilfestellungen und Trainingseinheiten für Professionelle aus Polizei, Sozialarbeit und Schule an.“ (12).
Die Magie um (die Schwangerschaft und) das Menstruationsblut ist sicherlich viele Jahrtausende alt und war vermutlich rund um den Pazifik wesentlich stärker vertreten als im antiken Europa, wo allerdings auch Plinius der Ältere (23 bis 79 nach Christus) von der „Unreinheit“ menstruierender Frauen lehrte. In der Nähe menstruierender Frauen verdürbe der Wein, so Plinius, würde das Saatgut unfruchtbar und würden Gras sowie Gartenpflanzen verdorren. Paracelsus gar beschrieb noch um 1520 die Existenz eines Menstrualgifts, das er Menotoxin zu nennen sich erdreistete. Naja, noch drei Jahrzehnte später ließ ein „gottesfürchtiger“ Reformator (Calvin) einen „ketzerischen“ Nonkonformisten (Servet) zu Ehren Gottes auf dem Scheiterhaufen verbrennen (13).
Einige afrikanische Volksgruppen kultivieren Rituale während der Regelblutung, die, halb durchschaut, regelmäßig Menstruationsblut, weibliche Sexualität und weiblichen Körper dämonisieren und für die Menstruierende beispielsweise einem Ausgangsverbot gleichkommen. Im heutigen Japan werden Tampons mit Einmalhandschuhen verkauft, um zu vermeiden, dass Frauen mit ihrem eigenen Blut in Kontakt kommen, eine Vorstellung, die offensichtlich mit Panik befrachtet wird. Bei manchen Völkern mussten Schwangere außerhalb des Dorfes leben und ihr Kind in einer improvisierten Hütte gebären, damit das die Geburt irgendwie umflatternde Dämonische nicht die DorfHERRschaft des „Kultur bringenden“ Jägerbundes stört. Bruno Bettelheim ordnete die (steinzeitliche) Genese der männlichen Beschneidung einem Versuch der „neidischen“ Beschlagnahmung der mysteriösen Geburtskräfte durch die Männer zu.
Initiation in den Männerbund überhöht die Geburt, nur der Mann ist im eigentlichen Sinne Mensch. So originell waren die kosmisch aktiven Frauenbändiger Mohammed und al-Ǧauzī dann also auch wieder nicht. Gerade auch den Koran und das Islamische Recht durchwabern die angsterregenden Gespenster der Steinzeit.
Extremismusforschung: Im Hirn des Menschen ist potentiell immer Steinzeit, mag er mittelalterliche „islamische Kleidung“, militärische Uniform oder Krawatte und Nadelstreifen tragen. Bei Stalin, Himmler, Hubbard, Che Guevara oder Ayatollah Chomeini ist diese innere, manichäisch zerrissene Geisterwelt leider ungefiltert politisches Handeln geworden, so etwas geht auch mal ohne die Heerscharen der Teufel und Engel.
Sozialpädagogik: Wie immunisieren wir einigermaßen gegen Fundamentalismus?
Kapitel 25 Vom Ausgehen der Frauen am Festtag
Überliefert von Ḥafsa von Umm al-ʿAṭiya, die sprach: Der Gesandte … hat befohlen, dass am Festtag die reifen Mädchen (al-ʿawātiq) sowie die in der Abgeschiedenheit lebenden Jungfrauen und die Menstruierenden, die sich allerdings von der Gebetsstätte fernhalten müssen, [zu den religiösen Zusammenkünften] ausgehen sollen. Al-ʿawātiq ist der Plural von al-ʿātiq, und das bedeutet Reife.
Mädchen oder Weib, deine sexuelle Reife, dein Genital wird im Islam zum Politikum. Für Europas nichtmuslimische weibliche Multikulturalisten ist derlei vermeintliche Sexualitätsfreundlichkeit bisweilen bereits ein Motiv gewesen, die Scharia als paradiesisch-matristisch zu verklären. Vielmehr sollten wir von geheiligter Obszönität sprechen dürfen und von einer totalitären genitalen Kontrolle.
Al-luṭ ist ein Obergewand, al-ʿqaz das Haar und ʿataqtu [heißt]: Ich bin geschlechtsreif geworden. Von den Frauen, die zur Reife gelangen, wurde als ʿātiq gesprochen.
Wir haben dargelegt, dass das Ausgehen für die Frauen erlaubt ist, aber wenn eine befürchtet, dass Unruhe durch sie oder bei ihr entsteht, so ist das Verbot des Ausgehens besser, denn die Frauen in der Frühzeit waren anders als die Frauen, die es in der heutigen Zeit gibt …
Das Mädchen oder das Weib, zumal das menstruierende, umkreisen unsichtbar die dämonischen weiblichen Sexualkräfte. Dem Allerheiligsten dürfen sich die der Menstruationsdämonie verhafteten Frauen nicht nahen. Was die Parsen, Juden oder (einstigen) Katholiken sinngemäß ebenso betrieben haben, auch dort ist Tempel, Bundeslade, Tabernakel, Altar, ewiges Licht, heiliges Feuer oder Priesteramt der Spezies Weib nicht zugänglich. Wenn wir auch sicherlich noch lange Zeit auf eine Päpstin werden warten müssen, so lassen moderne katholische Gemeinden doch bereits auch Mädchen als Messdiener zu. Andererseits muss man sich zu seinen historisch ererbten Macken bekennen und scheint mir die islamfreundliche Androgynisierung der Gottheit, wie sie die „Bibel in gerechter Sprache“ betreibt, das größere Problem zu sein. Der, soweit schariatisch sprich gegenmodern und antidemokratisch verbliebene, kriegerische Gott Allah und der vor zwei bis drei Jahrtausenden konstruierte, die Steinigung der Ehebrecherin mit Wohlgefallen betrachtet habende Jahwe sind eben nicht „Gott-Göttin“ oder „er-sie“, sondern misogyner himmlischer Stammesführer, wie auf Erden so im Himmel.
Wenn eine Frau ausgeht, soll sie einen Mann niemals grüßen.
Die Islambeschöniger Barbara John, Ursula Boos-Nünning und Sabine Schiffer würden vielleicht sagen: Wie alternativ, die Kerle sind schwatzhaft, die Damen meditativ? Wie frauenfreundlich, ein Schutz vor Belästigung?
Das im Besitz von Männern (walī, Ehemann, maḥram) befindliche (Zeichen: Kopftuch) Weib unterliegt, darf es das Haus überhaupt noch einmal verlassen, der geheiligten Isolation. Derart wird die muslimisierte Frau zum Zombie, zur untoten Toten. Öffentlicher Raum wird je nach dem Grad der Islamisierung zum männlichen Raum.
Eine islamisch-gottgefällige Variante des Ordnungsrufes (ḥisba) mag der Belästigungsdschihad zu sein: Das Angrabschen der Nichtmusliminnen und das seitens der männlichen Jugend in Nordafrika betriebene Anzischen oder obszöne Anquatschen aller Frauen. In Europa fällt Muslimen jeder Altersstufe und beiderlei Geschlechts die Belästigung der sich antischariatisch verhaltenden Frauen (nackte Schultern oder Waden, offenes Haar) oder Männer (kurze Hosen, öffentlich ein Glas Wein trinken, draußen etwas essen) im Monat Ramadan ganz offensichtlich noch wesentlich leichter als in den anderen Mondmonaten.
„Wer sich klein macht, will herrschen“, Dienen enthemmt. Mobben für Allāh.
Nach Australiens Scheich Tāǧ ad-Dīn al-Hilālī (engl: Sheikh Taj El-Din Hilaly) gehört zu der vom Münchener Staatsministerium für den islamischen Religionsunterricht an Bayerns Hauptschulen gepriesenen „Mann und Frau in Gleichberechtigung: Gleichheit in der Differenz“ (14)“ allerdings auch die Vergewaltigung der Unverschleierten (15). Was für eine ganz persönliche Art, seinen Glauben zu leben.
Bereits 1986 versuchte der für Einwanderung zuständige australische Minister Chris Hurford erfolglos, den 1941 in Ägypten geborenen islamischen Geistlichen, der 1982 mit einem befristeten Touristenvisum über den Libanon nach Australien eingereist war, des Landes zu verweisen (16). Die radikalislamische (šarīʿa, fiqh) Lakemba-Moschee allerdings hält ihrem Scheich die Treue und den Hassprediger bis heute hoch in Ehren (17).
Alle Frauen der Welt halt Australiens Scheich für die Waffen („weapons“), die kein Geringerer als der koranisch verbürgte Teufel („Satan“) mit dem Ziel einsetzt, die wesensgemäß relativ unschuldigen Männer der Welt zu unterjochen und gefügig zu machen („to control men“). Eine klassisch islamische Sichtweise, vor acht Jahrhunderten hatte Theologe und Jurist Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī die beiden Seiten der weiblich-satanischen Medaille nicht viel anders definiert.
Kapitel 26. Von der Warnung der Frauen vor dem Ausgehen
Es ziemt sich für die Frau, dass sie sich hütet auszugehen, wie auch immer ihre Möglichkeiten sind, denn wenn sie selbst auch wohlbehütet bleibt, so bleiben die Menschen nicht unversehrt von ihr.
Die frei umher laufende Frau gefährdet die öffentliche Sicherheit und wird mir zum persönlichen Gesundheitsrisiko. Deshalb bleibt die verantwortliche Frau gleich zu Hause, auf das Moral, Stadt und Staat im Sinne Allahs blühen und gedeihen mögen.
Wenn sie mit Erlaubnis ihres Mannes und in schäbiger Kleidung ausgehen muss, dann soll sie sich ihren Weg auf freien Plätzen und nicht auf Straßen und Märkten suchen und soll Acht geben, dass ihre Stimme nicht vernehmbar ist, und soll auf der Seite des Weges und nicht auf seiner Mitte gehen.
Möglichst keusch, und dabei immer öffentlich kontrolliert.
»Jede Frau, die ihr Obergewand außerhalb des Hauses ihres Mannes auszieht, schändet den Vorhang, der zwischen ihr und ihrem Herrn ist.«
Der Vorhang im Hirn. Allah soll die nackte Frau nicht sehen? Nein, die Gottheit blickt ohnehin durch die Mauern hindurch und in die Herzen, will aber die Vorhänge und Schleier für uns Menschen.
Es gibt also einen sichtbaren und einen unsichtbaren Schleier (Hidschab, ḥiǧāb). Das kosmische Prinzip Frau hat sein menschgewordenes Antlitz symbolisch von der ebenso maskulinen wie unsichtbaren (IPU, The Invisible Pink Unicorn) Gottheit weg zu drehen. Ist Allah vielleicht gerade nackt und schämt sich? Auch das nicht, den kann auf Erden niemand erblicken.
Doch die unverschleierte Frau ist eine Bedrohung nicht lediglich für die Menschheit, sondern sogar für die Gottheit. Schamloses Weib, willst du mit deinen nackten Haaren Allah ärgern? Geh, verhülle dich!
Zu den Schamlosigkeiten gehört, dass Frauen die jungen Männer beobachten, wenn sie sich zu ihren religiösen Zusammenkünften versammeln, denn man kann vor der Unruhe nicht sicher sein.
Heinrich Schurtz prägte den Begriff Männerbund im Jahre 1902 in seiner Forschung zu ostafrikanischen Initiationsbünden. Der Männerbund tut geheimnisvoll. Auch Freimaurer oder Burschenschaftler legen auf frauenfreie Zonen großen Wert und sind womöglich vor einer verbalen, frauendiskriminierenden Großspurigkeit pädagogisch-männerarbeiterisch zu warnen. Der Islam jedoch dressiert die Frau selbst dazu, ihren Leib, ihr Dasein als eine Bedrohung für die das Heil alleinig garantierende patriarchalische Ordnung anzusehen.
Eine derartige Abrichtung, die, ist sie erfolgreich, bei den Mädchen und Frauen einen die Persönlichkeit verzerrenden Selbstekel zur Folge haben muss und männlicherseits ein gewalttätiges heiliges Frauenverachten, darf nicht Teil des von Innenminister Schäuble gewünschten Islamischen Religionsunterrichtes werden. Solange sich die Islamverbände und auch die vorsichtig säkularen Organisationen wie der Türkische Bund Berlin-Brandenburg (TBB) nicht von der Scharia distanzieren, ist Islam nicht schulreif.
Man mag es Lobbyarbeit oder Wahlbeeinflussung nennen, dass der TBB alle in Deutschland lebenden Türken aufrief, anlässlich des Volksentscheides der christlich-theokratischen Initiative Pro Reli (24.04.2009) mit Nein zu stimmen und dass er nach wie vor die Rolle der in Berlin Religionsunterricht erteilenden Islamischen Föderation (IFB) vorsichtig kritisiert (18). Die weniger als halbherzig betriebene Kopftuchkritik des TBB indessen wird nicht ausreichen, um einen organisierten Islam zu schaffen, der mit den allgemeinen Menschenrechten kompatibel ist und der die Gleichberechtigung von Frau und Mann will (19).
Kapitel 29. Vom Verbot auszugehen, wenn die Frau sich parfümiert hat
Überliefert von Abū Huraira: »Jede Frau, die sich mit Weihrauch parfümiert hat, darf nicht mit uns am letzten Abendgebet teilnehmen.«
Überliefert von Ghunaim ibn Qais von al-Ashʿarī: »Jede Frau, die sich parfümiert und an den Leuten vorbeigeht, damit sie ihren Wohlgeruch wahrnehmen, ist eine Hure.«
Überliefert von Abū Huraira: »Wer von den Frauen parfümiert zur Moschee kommt, von der nimmt Gott das Gebet nicht an, bis sie sich davon gereinigt hat mit der Waschung wie bei einer großen rituellen Unreinheit. So geh nun und wasch dich!«
Man sagt umgangssprachlich mit tiefem Sinn: „Den kann ich riechen“, finde ich sympathisch, beziehungsweise: „Den kann ich nicht riechen“, finde ich unsympathisch. Islamisierung eines Territoriums ist Politik gewordenes Wegsperren der Frau aus dem öffentlichen Raum. Da sieht doch bitte nichts mehr nach Frau aus (Burka, Tschador, Niqab). Da duftet auch nichts nach Frau, bitte sehr. Kerle hingegen, das hat diesen islamtypischen, verklemmt homosexuellen Unterton, verwenden Rosenwasser.
Der Islam ist in seinen größeren Teilen leider im sexualpolitischen Mittelalter stecken geblieben und greift daher die kulturelle Moderne hoch motiviert an. Die Seite http://www.fataawa.de verlinkt zum radikalislamischen Prediger Mohamed Benhsain (Abu Jamal, http://www.al-tamhid.net, Bonn-Bad Godesberg) und stellt sich, genau wie Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī es vor achthundert Jahren tat, hier und heute die Frage nach dem Thema Moschee, Weib und Parfüm. Und beantwortet sie „authentisch“. Maschinengleich (Fundamentalisten sagen fromm) an Fäden zappeln wie eine Marionette, nur dass diese Steuerfäden von verstorbenen Strippenziehern wie al-Ǧauzī bedient werden.
Die Diyanet İşleri Başkanlığı (kurz Diyanet oder DIB, hierzulande: Diyanet İşleri Türk İslam Birliği, abgekürzt DİTİB oder Ditib) als der organisierte türkische Staatsislam beschäftigt 80.000 Menschen, davon 60.000 Imame, schreibt allen 80.000 türkischen Moscheen die Freitagspredigten (vor) und verkommt unter der Führung der Herren Gül und Erdoğan mehr und mehr zu einer Kopie der Religionspolitik Irans oder Saudi-Arabiens. Jedes Flirten, so ordnet eine Broschüre des einstmals krampfhaft laizistisch geplanten, doch seit zwanzig Jahren islamistisch unterwanderten türkischen Religionsministeriums an, sei gleichbedeutend mit Ehebruch, jede Begegnung einer frommen Türkin mit einem fremden Mann sei zu vermeiden.
Den Gebrauch von Deo oder Parfüm im öffentlichen Raum erklärt der von SPD wie CDU gehandelte EU-Beitrittspartner Türkei über seine staatliche Islambehörde zur sündigen Handlung (21). Die türkische Frauenrechtlerin Kizbes Aydin warnt berechtigt vor einer drohenden Verschiebung der „Schuld“ vom männlichen Belästiger (oder Vergewaltiger) auf die „unkeusche“, kulturell modern lebende Frau, die Turkish Daily News nennt die Geisteshaltung der Diyanet völlig zu recht als den afghanischen Taliban würdig. Mögen diese zaghaften türkischen Säkularen nachhaltig erfolgreich sein, an einem Gottesstaat Türkei ist uns nicht gelegen.
„Mit Migrationshintergrund“ wäre: In der kulturellen Moderne angekommen, und das stimmt eben noch immer nicht. Es wollen sich kleine männliche Grundschüler mit Migrationsvordergrund auf Deutschlands Schulhöfen mit einem wütenden: „Deine Mutter ist eine Hure!“ erfolgreich beleidigen. Immigrierender orthodoxer Islam ist eben zumeist leider kein Hintergrund, die Scharia steht im Vordergrund.
Überliefert von Ḥaḥṣin ibn Miḥṣin: »Hast du einen Ehemann? Sie antwortete : Ja. Er sprach : Wie bist du zu ihm? Sie sprach: Ich mühe mich ständig um ihn, außer in den Dingen, die ich nicht für ihn erreichen kann. Er sagte: Achte darauf, welchen Stand du bei ihm hast, denn er ist dein Paradies und deine Hölle.«
Der muslimische Ehemann ist der Kalif der muslimischen Frau. Das Seelenheil der Frau ist zentral von ihrem ehelichen Gehorsam abhängig, er kann ihr den Zugang ins Paradies verweigern. Unter der Bettdecke mit dem fallweise in einer islamischen Zwangsheirat (walī muǧbir) angetrauten Herrn entscheidet sich die imaginierte absolute Zukunft (al-āḫira, das Jenseits) der Frau als ihr Verbleib im paradiesischen Seelenheil oder in der ewigen Verdammnis. Der sinnlich-irdische (ad-dunyā, das Diesseits) Raum des sakramentalen Gehorsams der muslimischen Frau ist das Schlafzimmerkalifat.
Dem Menschen ist die Schwere und schmerzliche Zucht der Scharia zuzumuten. Dieses Aufladen der Bürde der šarīʿa auf jeden einzelnen Muslimen, diese Beschwerung und Belastung des Menschen mit dem islamischen Gesetz heißt taklif (at-taklīf), in Indonesien in englischer Schreibweise takleef. Mit womöglich militärischer, aber rational nachvollziehbarer „Pflicht“ (duty) oder gar mit der an Logik wie Ethik orientierten „Verantwortung“ (responsability) wird taklīf nicht sinnvoll (also ohne taqiyya) ins Deutsche übertragen.
Bezeichnenderweise ist taklīf auch der Name eines schiitisch-iranischen, mahnenden Initiationsfestes für die neunjährigen Mädchen. Bei der taklīf-Zeremonie lernen die weißgekleideten, vollverschleierten Mädchen, sich von heute an auf Schritt und Tritt von einem maḥram-Verwandten begleiten zu lassen, sich ansonsten von allen Jungen fern zu halten. Die Kinder müssen von nun an sittsam die Verschleierung des islamischen ḥiǧāb (Iran: pardā; deutsch: das ḥiǧāb-Provisorium Kopftuch) tragen, sie dürfen in der Öffentlichkeit nicht mehr lachen und müssen lernen, „den Westen“ kultureller Moderne als satanisch und ekelhaft anzusehen.
Über Sexualität zu sprechen, so wird den Mädchen suggeriert, sei eine schwere Sünde, Aufklärungsunterricht, Sexualkunde oder Gesundheitserziehung wird in der Logik dieser Gehirnwäsche zum satanischen Werkzeug. Zugleich ist die taklīf-Zeremonie als ein „schockierend festlicher“ Einstieg in die sexualmagisch blockierten Denk- und Lernverbote ganz gezielt die öffentliche Bekundung des Erwachsenseins, des Daseins als heiratsfähige Frau (22), (23).
Kinderverlobung, Eheanbahnung oder auch mal die Kindbraut mag sich mit dem iranischen oder sonstigen radikalislamischen „Reifezeugnis“ schrill-dissonant begegnen.
Kapitel 63 Vom Gebot, ein Mädchen zu verheiraten, wenn es volljährig ist
Überliefert von ʿAlī ibn Abī Ṭālib: »Es gibt drei Dinge, die du auf keinen Fall aufschieben darfst: Das Gebet, wenn die Zeit dafür gekommen ist, das Begräbnis, sobald es vorbereitet ist, und die ehelose Frau [zu verheiraten], wenn du einen geeigneten Mann [für sie] gefunden hast.«
Überliefert von Yaḥyā ibn Ab dar-Raḥmān ibn Abī Labība: »Wer erkennt, dass ein Kind heiratsfähig ist, und die Möglichkeit hat, es zu verheiraten, tut es aber nicht und dann geschieht etwas deswegen, so liegt die Sünde bei beiden.«
Überliefert von Muḥammad ibn Ibrāhīm al-Taimī von ʿAʾsha: »… Nichts ist besser für eine Frau als ein Ehemann oder das Grab.«
Überliefert von Zaid ibn Aslam: »Verheiratet eure Kinder, wenn sie erwachsen sind, damit ihr nicht ihre Sünden tragt.«
Überliefert von al-Ḥasan: »Verheiratet eure Frauen eilends, denn die Verzögerung weckt die Begierde in ihnen.«
Der fromme Frauenversteher al-Ǧauzī berichtet aus der für orthodoxe Muslime neben dem Koran sehr verbindlichen Hadithliteratur. Der „edle“ al-qurʾān und die gleichsam die Nervenfasern der Sunna bildenden Hadithen (aḥādīṯ, Singular ḥadīṯ) sind auch für die Hanbaliten die Basis der Scharia, für die drei anderen sunnitischen Rechtsschulen treten noch Analogieschluss (qiyās) und Konsensus der Gelehrten (iǧmāʿ) hinzu, um den Weg ins Paradies islamrechtlich (fiqh als die Anwendung der Theologie) mit Gerichtsurteilen und Fatwas zu pflastern. So genannte Beweiskraft (ḥuǧǧa) und damit Rechtsverbindlichkeit haben lediglich die als „stark, gesund“ (ṣaḥīḥ) bewerteten Hadithe, doch dürfen wir angesichts dieser fünf bei al-Ǧauzī zitierten Anordnungen Allahs, die Töchter mit Erreichen der Volljährigkeit zu verheiraten, die 2009 seitens von Frau Dr. Boos-Nünning verharmlosend arrangierte Ehe genannte Zwangsverheiratung sicherlich als ein veritables islamisches Sakrament bezeichnen. Das islamische Heiratsalter ist neun Jahre, im Volksislam, der ohnehin keinen Geburtstag feiert und die Kinder auf den lästigen türkischen, tunesischen oder deutschen staatlichen Formularen notfalls „zufällig“ am ersten Januar eines (irgendeines) Jahres, wahlweise am Ersten eines (irgendeines) Monats geboren sein lässt, ist die mütterseits schon mal mit Anschreien und Schlagen der Tochter befrachtete erste Regelblutung das göttliche Zeichen der Heiratsfähigkeit.
Islam und Frauenrecht: Die Frau hat das Recht, in ihre Zwangsverheiratung (walī muǧbir) einzuwilligen.
Das Befolgen der Befehle der Männer ist für die muslimische Frau ein heiliges Tun (Sakrament), das der Gehorsamen den Weg ins Paradies öffnet und der Ungehorsamen den Verbleib in der Hölle sichert. Die Muslima erst familiär und später zusätzlich ehelich zu schlagen, sichert somit ihr eigenes und unser aller Seelenheil.
Meine Damen und Herren, unser Innenminister beziehungsweise Ihr örtlicher katholischer oder evangelischer Funktionär wird es Ihnen so klar nicht sagen wollen oder dürfen: Die Frau im Islam ist gehorsamspflichtig. So und nicht anders klärt Allahgott die „Frauenfrage“. Die unter dem Stichwort Bezness (24) von mutigen Menschen wie Evelyne Kern (Sand in der Seele) dokumentierten Misshandlungen an Europäerinnen beispielsweise im nördlichen Afrika sind mitnichten auf die Kolonialzeit, die dortige Armut oder den Traditionalismus der Bevölkerung zurückzuführen, sondern sind Begegnungen mit dem Menschenbild und Frauenbild von Herren wie al-Ġazālī, al-Ǧauzī, Yūsuf al-Qaraḍāwī oder Recep Tayyip Erdoğan (25), (26).
Solange (zumal in Europa) der organisierte Islam und die muslimische Mehrheit die Abkehr von der Scharia und vom fiqh nicht vollzogen hat, solange also der Islam unter Frauenrecht das Recht auf Gehorsam versteht, dürfen und müssen wir die besprechenswerte Opfererfahrung der Frauen im „Bezness“ als etwas zutiefst Islamisches bezeichnen.
Kapitel 64 Von der Gehorsamspflicht dem Ehemann gegenüber und von seinem Recht auf seine Frau
»Ein Mann fragte den Gesandten Gottes: Was ist, wenn ein Mann unter uns Verlangen nach seiner Frau verspürt? Er antwortete: Sie kann es ihm nicht versagen, auch wenn sie am Backofen beschäftigt ist.«
Auch von ihm überliefert: »Wenn der Mann seine Frau ruft, soll sie kommen, selbst wenn sie am Backofen zu tun hat.«
Allahgott meint es gut mit den Männern: Buchstäblich jederzeit ganz wild geschlechtlich verkehren zu dürfen, bedarfsweise ohne Zustimmung des benutzten Weibes. Ob eine solche als Religion getarnte Sexualpolitik nicht auch für deutsche Sinnsucherinnen und Sinnsucher geeignet ist?
Das andernorts als obszön etikettierte frauenfeindliche Augenzwinkern versauter Männerbünde erfährt Heiligung. Diese Araber sind doch tolle Kerle. Mag das Brot doch verbrennen, der fromme Mann will ficken, die Achtundsechziger hätten gesagt: Ganz im Hier und Jetzt.
Islam bedeutet Besinnung auf das Wesentliche: Die gleichermaßen zu Moral und Recht werdende Unterwerfung der Frau.
Überliefert von Muʿadh ibn Djabal: »Würde es recht sein, dass ein Mensch sich vor einem anderen hinwirft, dann würde ich der Frau befehlen, sich vor ihrem Ehemann hinzuwerfen … «
Nur einer von drei nahezu gleichlautenden Hadithen, denn wie Muʿāḏ ibn Ǧabal ist beispielsweise auch Anas ibn Mālik der Meinung, dass die Frau allen Anlass der Welt hat, sich vor ihrem Ehemann in demütiger Huldigung in den Staub zu werfen.
Die Verachtung des „unten“ gegenüber dem „oben“, die geheiligte Geringschätzung der Erde gegenüber dem Himmel ist typisch patriarchalisch bzw. manichäisch und verdoppelt die Geometrie der kosmischen Herrschaft des „himmlischen“ muslimischen Mannes über das „erdige“ muslimische Weib, mikrokosmische Entsprechung letztlich zur Überordnung der „geistigen“ Gottheit (allāh) über den nicht zufällig ziemlich „irdischen, weiblichen“ Satan (iblis). Um die zerstörerische Wirkung des Scharia-Islam aufzulösen und um den Islam der Einwandererfamilien mit der kulturellen Moderne auszusöhnen, haben wir Pädagogen und Erzieher darauf zu achten, dass die leider in Koran und Sunna tief verankerte Geringschätzung des Erdhaften (im Sufismus wie Dschihadismus: Des Diesseitigen) aufgehoben wird. Die örtlichen Moscheegemeinden und sämtliche deutschen Islamverbände werden uns dabei noch auf einige Zeit Gegenspieler sein.
Überliefert von Ibn ʿAbbās: »Dies sind die Ehefrauen von euch, die zu den Paradiesbewohnerinnen gehören werden: Die Freundliche, die Vielgebärende und diejenige, die, wenn sie jemandem Schaden zufügt oder einen solchen erleidet, zu ihrem Mann kommt und ihre Hand in die seine legt und spricht: Ich will keinen Schlaf mehr kosten, bis du wieder froh bist.«
Bewerkenswert, dass es unerheblich ist, ob die Frau jemanden beschädigt hat oder von jemandem beschädigt wird. Sie hat in beiden Fällen des weltlichen und sozialen Kontaktes nur einen Auftrag, den Ehemann glücklich zu machen. Wie das geschieht, bestimmt nicht sie.
Die Frau muss wissen, dass sie für den Ehemann wie ein Sklave ist.
Das Weib wird dem Männerrecht nutzbar. Islam ist Nutzbarmachung.
Die Eltern der Frau, insbesondere aber die Mutter, müssen sie das Recht des Mannes lehren und ihr alle Ratschläge geben.
Die Braut hat ja schließlich Geld gekostet. Noch ein letzter al-Ǧauzī zum islampädagogischen Schlusswort:
Kapitel 67 Davon, dass es dem Mann erlaubt ist, seine Ehefrau zu schlagen
Wenn die Frau gegen den Mann aufbegehrt oder sich ihm in etwas widersetzt, worauf er ein Recht hat, soll sie mit Erlaubnis Gottes, des Starken und Mächtigen, erzogen werden, indem er sie ermahnt. Wenn sie aber weiter darauf besteht, sich zu widersetzen, soll er sie von der Lagerstatt fernhalten. Beharrt sie dann noch, soll er sie schlagen, aber nicht heftig, ein oder zwei Peitschenhiebe oder ein wenig mehr.
So viel zu Abū l-Faraǧ Ibn al-Ǧauzī, zur Rolle der Frau im Islam und zu Allahs ein oder zwei Peitschenhieben. Oder ein wenig mehr.
Jacques Auvergne
(1) Tarafa Baghajati: „FGM – weibliche Genitalverstümmelung steht im Widerspruch zum Islam“
http://www.thieme.de/viamedici/aktuelles/artikel/fgm.html
(2) Österreichische radikalislamische Funktionäre verbreiten bewusst die Unwahrheit, FGM sei nichtislamisch: Baghajati und al-Rawi. FGM sei ein „afrikanischer Brauch“, den es unmöglich im Irak geben könne
http://sebandthecity.typepad.com/seb_and_the_city/files/wie_geschmiert.pdf
(3) Abenteurer und Atheist Rüdiger Nehberg kämpft gegen FGM – mit dem fragwürdigen Werkzeug des mittelalterlichen, sexualmagisch und misogyn orientierten Fatwa-Wesens und mit Unterstützung der radikalislamischen politischen Bewegung
http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/04/19/112/
(4) Was Anti-FGM-Fatwas nicht bewirken können. Ein Plädoyer für die sexuelle Unabhängigkeit der Frauen. Von Mary Kreutzer
http://sites.google.com/site/marykreutzer/publikationen/was-anti-fgm-fatwas-nicht-bewirken-koennen
(5) naǧis (nadschis) ist satanisch besudelt, naǧāsa (nadschasa) oder naǧāsāt die das Seelenheil gefährdende Besudelung
http://en.wikipedia.org/wiki/Najis
(6) Ziel der an ein andressiertes Zwangshandeln heran reichenden islamischen Lebensweise ist die aufwändige Erreichung oder Wiederherstellung der prekären rituellen Reinheit aṭ-ṭahāra, der himmlisch geputzte Muslim ist also momentan rein, ṭāhir, auch pāk (paak, pak) genannt
http://de.wikipedia.org/wiki/Tah%C4%81ra
(7) Bernard Bauschert: Hintergründe der AIDS-Epidemie in Afrika. Ndiri kutsvaga sauti – Ich suche nach Salz. Überlieferte Vorstellungen und tradierte Sexualpraktiken lassen die HIV-Prävention häufig ins Leere laufen.
A-1372 (44) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 22, 29. Mai 1998
http://aerzteblatt.lnsdata.de/pdf/95/22/a1370-72.pdf
GEO: „Er ist 40 Jahre alt, sie elf. Und sie sind verlobt – der Afghane Faiz Mohammed und das Kind Ghulam Haider.“ Foto: Stephanie Sinclair
http://www.geo.de/GEO/fotografie/fotoshows/57462.html?t=img&p=3&pageview=
(8) Barbara Kirchner: Zwölfjährige bekam in Zwangsehe ein Baby
(9), Brescia: Sposa a 11 anni, madre a 12: arrestato marito a Brescia
http://www.lastampa.it/redazione/cmsSezioni/cronache/200807articoli/34428girata.asp
(10) Brescia: Il marito, kosovaro, 21 anni, è in prigione da luglio per violenza sessuale e riduzione in schiavitù. Sposa bambina, arrestati i suoceri
Ha partorito a 12 anni. L‘ accusa: comprata in Serbia per 17 mila euro Devono rispondere di immigrazione clandestina, concorso in violenza sessuale e riduzione in schiavitù
(12) Forced Marriage Unit
Our Forced Marriage Unit is a joint-initiative with the Home Office. We see over 1600 reportings of forced marriages a year.
If you are worried you might be forced into marriage or are worried about a friend or relative see information for victims, or call us on 0207 008 0151.
Our trained professionals offer confidential advice and assistance to:
– those who have been forced into marriage overseas
– those at risk of being forced into marriage
– people worried about friends or relatives
– professionals working with actual or potential victims of forced marriage
http://www.fco.gov.uk/en/fco-in-action/nationals/forced-marriage-unit/
(13) Miguel Serveto (Michel Servet) leugnet die Dreifaltigkeit? Jean Cauvin (Johannes Calvin) reinigt die Genfer Erde vom Teuflischen. Evangelisches Töten für Jesus! Verbrennung auf kleiner Flamme gemeinsam mit seinen Schriften
http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/05/23/121/
(14) „Mann und Frau in Gleichberechtigung (Gleichheit in der Differenz)“, „Regeln regeln das Zusammenleben“. Aus: Lehrplan für die islamische Unterweisung in deutscher Sprache Grundschule Hauptschule Jahrgangsstufen 1 bis 10. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (2005)
http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=ebaab98abb1856b37c8f97dc7580121c
(15) Sheikh al-Hilali: „The uncovered meat is the problem.“ The sheik then said: „If she was in her room, in her home, in her hijab, no problem would have occurred.“
He said women were „weapons“ used by „Satan“ to control men.
http://www.theaustralian.news.com.au/story/0,20867,20646437-601,00.html
(16) Chris Hurford und der Scheich Hilaly
http://www.abc.net.au/insiders/content/2003/s890658.htm
(17) Lakemba-Mosque, Lebanese Moslem Association
http://www.lma.org.au/about.php
(18) TBB ist gegen Pro-Reli und schweigt zur Scharia
http://www.tbb-berlin.de/?id_presse=91
(19) TBB ist ein bisschen gegen Kopftuch im Öffentlichen Dienst, aber nicht gegen Kopftuch
http://www.tbb-berlin.de/?id_presse=41
(20) http://www.fataawa.de Frage Nummer 0042 nach http://www.islam-qa.com Frage 7850. Zum Thema Frau und Parfüm. Scheich Muhammad Salih al-Munadschid
http://www.fataawa.de/Fatawaas/7.Verhalten%20&%20Moral/2.schlechtes%20Verhalten/0042.pdf
(21) Willkommen im Mittelalter. „Diyanet Isleri Baskanligi“ (Diyanet İşleri Başkanlığı, DIB). Leitfaden für das gute und vorbildliche Leben der muslimischen Frau
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,556473,00.html
(22) Initiation der neunjährigen Mädchen: die taklif-Zeremonie. Nozrat Kazemi-Trensch: Bildung von Mädchen und Berufsleben der Frauen in drei islamischen Ländern Afghanistan, Iran, Jordanien (2003). Suchfunktion: taklif
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2004/4407/pdf/Dissertation.pdf
(23) Initiation der neunjährigen Mädchen. Bei: Mohebban-e-Fatemeh: Suchfunktion: takleef
http://mohebban.burjalsaheb.com/wp-content/uploads/2009/04/fatemeh-3.jpg
(24) Für säkular und gleichheitsfeministisch geprägte Europäerinnen ein Kulturschock: Bezness. In völliger Harmonie mit der Scharia
(25) Boris Kalnoky: Seit Erdogan regiert, haben die Frauen es schwer
http://www.welt.de/politik/article913046/Seit_Erdogan_regiert_haben_es_Frauen_schwer.html
(26) Türkische Unis: Erdogan will Kopftuchverbot kippen
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,506728,00.html
· Inflation, Bankenkrise, Krieg — wohin steuern wir? · Vortrag von Ernst Wolff "München, 14. Mai 2023 — Die Welt…