062
فتنة
Fitna!
Gemeinschaftszersetzender Streit,
spaltende Zwietracht.
Fitna
der Film
Der Film ist da. Fitna. Glückliches Aufatmen allüberall, der lang angekündigte Film war dann doch weniger skandalös als befürchtet. Ein paar niederländische Fahnen sind wohl in Südostasien schon verbrannt worden, damals allerdings war der Film noch nicht einmal veröffentlicht.
Bemerkenswert, wer sich eilig vom Kunstwerk des niederländischen Abgeordneten distanzieren zu müssen glaubte. Niederländische Politiker und Kirchenleute darunter, die den Islamkritikern, nicht zuletzt den muslimischen, wieder einmal gekonnt in den Rücken fallen. Naja, die moralisch ‘auf den Hund gekommenen’ alten Achtundsechziger.
Was geschieht in dem viertelstündigen Film?
Minutenweise hat Wilders, und zwar ’schweigend-kommentarlos’ genau das gemacht, was die hassvideoproduzierenden Milieus seit Jahren und nahezu täglich tun. Vergleichbare Filmsequenzen tragen marokkanische Studenten täglich und seit Jahren durch mir bestens bekannte westeuropäische Studentenwohnheime, allerdings mit ausführlicher dargestellten Enthauptungsszenen. Ein forsches islamistisches Video, könnte man sagen? ‘Nur’ hat der Produzent ganz einfach … die falsche Religionszugehörigkeit. Wilders als Kafir gehört nicht zu Mohammeds bzw. Allahs Bewunderern! Und damit sieht die Sache nun ganz anders aus.
Die genuin islamische Doppelmoral nämlich lautet: Wenn fromme Salafisten oder engagierte Milli-Görüş-Freunde die augenzwinkernd herumgereichten kurzen Filme von “Bali” oder “Nine-Eleven” verkonsumieren, dann stärkt dieses das ‘Wir-Gefühl mit Migrationshintergund’, dann ist diese ‘Nestwärme und Solidarität’ von Europas Kuffâr (كفّار Ungläubigen, Mehrzahl vonكافر Kâfir) und insbesondere von den sehr frevlerischen Anhängern des Demokratie-Kultes nickend zu dulden. Wobei die Demokraten ja ungeheuerlicherweise bereits unter den Muslimen missioniert haben, und das auch noch erfolgreich, wie Necla Keleks wichtige und passgenaue Analyse der bundesdeutschen Islamkonferenz von 2008 beweist. Auch Irshad Manji und vor allem Wafa Sultan geben mir etwas Hoffnung, dass es muslimische Demokraten geben kann. Wobei auch die Option, Ex-Muslim zu sein, für das Individuum jederzeit ohne Lebensgefahr gangbar sein muss, was die von Schäuble geführte bundesdeutche Islamkonferenz mit ihrem riskanten Streben nach flächendeckender Einführung von ‘Islamischem Religionsunterricht’ nicht zu verstehen scheint. Zurück zum Film Fitna.
Wenn ein Ungläubiger den Terror-Anschlag neu verfilmt, dann … bedroht er die ‘Eintracht’, was wiederum heißt: Dann schafft er Fitna, Aufspaltung, Uneinigkeit (der Muslime). Dann verursacht er Streit (unter Muslimen). Fitna ist nämlich so etwas wie ein höllischer islamischer Albtraum, der natürlich nur der brutalen Einordnung des Individuums ins totalitäre islamische Kollektiv dient und deshalb bereits in der und mit der traditionellen islamischen Kindererziehung kräftig geschürt wird, was übrigens die islamische familiäre Gewalt ausreichend erklärt. Ein Muslim hätte den Film ohne weiteres drehen können! Doch ein Nichtmuslim, der Dasselbe tut, ist ein Rassist, ein Volksverhetzer, mindestens ein Rechtspopulist, so die ersten Schmähungen gegen Wilders, die unsere entgrenzt toleranten Islamfreunde und Schariaversteher aus Kirche und Politik den Muslimen anscheinend gerne ein bisschen abnehmen möchten.
Spaltung ist der Ummah etwas Ablehnenswertes. Die Dschihad-Folge der Einschüchterung und des Entsetzens also mag die geringer wertigen Ungläubigen ’spalten’. Dafür ist korankonformer Horror nun einmal da. Das belegt Wilders Film endlich einmal ausführlich! Jetzt wirft ihm mancher Zeitgenosse Rechtspopulismus vor? Was ist denn bitte daran ‘links’, über die Ideologien von Terroristen zu schweigen? Und dass der Islam ein Terrorismusproblem hat, daran besteht ja wohl kein Zweifel. Sogar die aufrichtigeren Muslime geben uns gegenüber zu, dass der Islam ein Problem mit seinen Radikalen hat und – als Weltreligion – für Nichtmuslime durchaus so etwas wie eine Umweltbelastung ist.
Wilders hält den radikalen Muslimen ‘den Spiegel vor’: Hier sehr ihr euch, so seid ihr gelegentlich, das habt ihr gezielt und religiös begründet angestellt. Das ist eine Zumutung für … die Täter. Das macht keinen Spaß … den Tätern. Da wird der Täter traurig. Er könnte gar die Lust an der Demokratie verlieren, seien wir also vorsichtig.
Schließlich sollen die Muslime nach der in Koran und Hadithen vorgegebenen militärischen Logik ’solidarisch’ (Wagenburg, ein fundamentalistisches Gefängnis) zusammenrücken, die Ungläubigen aber sich (Fitna als Waffe, durchaus!) entsolidarisieren: Sich von Wilders distanzieren.
Zerteilung, Aufspaltung. Fitna. Für die Ungläubigen stets möglichst viel davon, für die Muslime immer möglichst wenig. Leute, das spart Energie. Und das garantiert Erfolg. Nur Nichtmuslim solltest du halt besser nicht sein, ist doch logisch. Islam ist eine sehr logische Religion.
Etwas anders gelagert ist die von Wilders filmisch zitierte, schreckliche, vormoderne, verachtenswerte und gleichwohl oder endlich einmal zu dokumentierende Mädchen-Genitalverstümmelung. Ein sehr ägyptisches Problem übrigens, eigentlich kann man angesichts der dort alltäglich praktizierten Klitoridektomie nicht nach Kairo in den Urlaub fahren. Die indonesische Assalaam-Foundation um Bandung im westlichen Java bietet jährlich Massen-Mädchenbeschneidung in medikalisierter und ’sozialarbeiterisch organisierter’ Form an. Der islamische Körper der Frau ist der ‘Awrah- (Aura)-Konzeption unterworfen, der islamische Frauenkörper ist halt nicht viel mehr als ein (sippenseits eingekauftes) Geschlechtsorgan. Ayaan Hirsi Ali nannte den (zwangs-)islamisierten weiblichen Körper treffend ‘zoontjesfabriek’, Söhnchenfabrik.
Ein eigenes Thema ist auch die Verwendung des ‘Mohammed B.’ betitelten fotografischen Portraits von Rap-Musiker Salah Edin, das man ob der äußerst großen Ähnlichkeit für eine Verwechslung seitens Wilders halten könnte. Zunächst zur äußerst großen Ähnlichkeit, die alles andere als ein Zufall ist. Der sich nach dem kurdischen General Saladin nennende niederländische Rapper posierte für sein Album “Der Niederlande größter Albtraum” (Originaltitel: Nederlands grootste nachtmerrie) ganz bewusst in der Weise des Polizeifotos des islamisch motivierten Mörders an Theo van Gogh: Bis auf die Drehung und Neigung des Kopfes, bis auf die Weise des Blickens imitierte Salah Edin das polizeiliche Bild des Attentäters, um junge Käufer anzusprechen, um eine letztlich menschenverachtende und demokratiefeindliche Gesinnung der Rebellion und Destruktion anzufeuern! Wilders hat uns damit auf ein wichtiges gesellschaftliches Problem aufmerksam gemacht, das in Deutschland durch den islamistischen Minnesänger der Bundesregierung Muhabbet hinlänglich bekannt ist: Im Bereich der gewaltverherrlichenden Rap-Musik mit ihrem Böse-Buben- und Ghetto-Image, mit ihrer Ästhetik des Kriminellen, gehört das Bekenntnis, ein Sympathisant des islamistischen Terrors zu sein, längst zum guten Ton. Allein für dieses Hinweisen auf gesellschaftlichen Sprengstoff gebührt dem niederländischen Parlamentarier Wilders unser Dank.
Attentate mit den Jubelrufen ‘Gott ist groß!’ zu untermalen ist nun wirklich keine Erfindung eines niederländischen Abgeordneten. Beim Filmen der Sprengung der Buddha-Statuen von Bamyan etwa oder bei manch einem dschihadistenseits gefilmten Mord oder Terroranschlag ertönten die ‘frommen’ islamischen Jubelrufe nämlich bereits seitens der Filmcrew. Emotional, authentisch, leidenschaftlich. Islam begeistert.
Sollte es Muslimen peinlich sein, dass Nichtmuslime sich mit den Worten der Hassprediger beschäftigen? Verständlich wäre das. Mir wäre das jetzt auch peinlich. Die Schuld aber bei sich zu suchen, beim eigenen Kollektiv, nach dem Grundsatz Einsicht als Weg der Besserung, das mag stets ein steiniger Weg sein, doch ist er anscheinend für kein Kollektiv zu schwer zu gehen wie für den Islam. Jeder Marsmensch würde das bei einem Kurzbesuch auf unserem Planeten so sehen und so sagen. Wir (feigen) Demokraten empfehlen uns, politisch korrekt, den Maulkorb.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Wir MÜSSEN nicht in einer Demokratie leben. Und wenn die Europäer das mehrheitlich so wollen, dann WERDEN sie auch nicht in einer Demokratie leben.
Die islamreligiös verpflichtende feierliche Ausrufung der absoluten Scharia funktioniert in Europa nicht: Noch nicht. Unsere Islamverbände aber denken 2008 nicht im Traum daran, sich von der Umsetzung der ganzen Scharia zu distanzieren. Die alltägliche Erosion der Grundrechte gelingt indes über die, man nennt es: Legalistische Arbeit des Ironisierens der Demokratie, über die ‘kleinen Nadelstiche’ wie Lehrerinnenkopftuch, schulischer Gebetsraum, Raumteiler im Pausenzimmer, jugendamtsseits vertuschte Mädchenschwangerschaften, Badezeiten im Schwimmbad für muslimisch-fromme Frauen oder über Grabfelder multikulturell-toleranter Apartheid.
Ein ähnliches bewegendes Foto wie das weltbekannte und von der UNICEF gewürdigte Bild der elfjährigen afghanischen Ghulam hätte ich 2007 in Nordrhein-Westfalen machen können. Zehn Jahre, viertes Schuljahr, Monat für Monat dickerer Bauch: Nur Ghulam hieß das schwangere türkische Mädchen nicht. Unser Dank an die wirklich hilfreiche Polizei der Region, die es bedauerte, nicht wirksam eingreifen zu können, da das Jugendamt den Fall verwaltete. Möglicherweise wurde in diesem Zusammenhang familienseits ein ärztliches Attest gefälscht, damit das städtische Jugendamt die Akte zuklappen konnte. Auch die Grundschule vertuschte den Fall nach besten Kräften. Jeder provinzielle Akteur konnte hier jeden erpressen: Die Grundschule das Jugendamt, das Jugendamt die Grundschule. Nur die Familie sagte keine einzige Silbe. Den sippenseits islamisch angetrauten Kinderschänder trafen wir 2007 noch runde 200 Mal, ein dreißigjähriger Cousin. Das Kind des Kindes ist bei den Großeltern in der Türkei oder es ist auch hier und wird als kleine Schwester ausgegeben. Cousinenehen-Milieu 2007: wie Sunna und Scharia unsere Administration erodieren. Fitna! Den Ungläubigen möglichst viel, der muslimischen Sippe möglichst wenig. Zurück zu Wilders Film.
Die durchaus vorhandenen weniger radikalen Muslime oder bereits dezidiert säkularen Muslime werden einfach mit vereinnahmt, eingesperrt in die ebenso statische wie fiebrige Ummah. Irgendwo, andernorts gab es Renaissance, Aufklärung, Psychoanalyse, Totalitarismuskritik. Aber doch bitte nicht im Islam.
Der anti-individualistische Islam verändert sich nicht. Islamisches Umweltverändern zwingt jede ’Dynamik’ den Ungläubigen, den Anderen auf. Uns.
Die Ummah selbst ist unbeweglich. Seit 1.400 Jahren.
Wilders Film kommt zur rechten Zeit.
Jacques Auvergne
· Inflation, Bankenkrise, Krieg — wohin steuern wir? · Vortrag von Ernst Wolff "München, 14. Mai 2023 — Die Welt…