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Nach dem Islamismus

Juli 24, 2010

الشريعة

aš-šarīʿa

Allahs Gesetz

Deutsch, postsäkular, stammeskulturell

Zum neuen Buch des Falaturi-Preisträgers und Kulturanthropologen Werner Schiffauer »Nach dem Islamismus: Eine Ethnographie der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş« (Suhrkamp, Berlin 2010). Wie eine erregende und herrschaftliche Ex-Wissenschaft dem revolutionären Islam zuarbeitet. Von Jacques Auvergne

Droht jedem Staat der Europäischen Union, in der Bundesrepublik Deutschland begleitet vom frohgestimmten Wissenschaftsrat (WR) und vom lässigen Journalisten Jörg Lau, ein Zerfall der Gemeinschaft der Staatsbürger in ein Gefüge ethnoreligiöser Kollektive? Ein Zerfall der Solidargemeinschaft in Glaubensnationen (Einzahl milla, türk. millet), die dem Einzelnen, genauer gesagt dem Ex-Individuum, den Lebenslauf recht genau vorzeichnen werden?

Will sich der Träger des nach dem schiitischen Polit-Theologen Abdoldjavad Falaturi (1926–1996, Dissertation 1965 in Bonn über die Kantische Ethik) benannten Toleranzpreises Werner Schiffauer, im preisvergebenden Vorstand sitzt Muslimbruder Ibrahim el-Zayat, 2002 erhielt Murad Wilfried Hofmann diesen Preis, der Forderung des Oberhauptes der Anglikanischen Kirche Rowan Williams beziehungsweise derjenigen des Schweizer Sozialanthropologen Christian Giordano anschließen, Allahs Gesetz doch endlich zu legalisieren, zunächst im Familienrecht?

Fordert auch der 1951 in Lichtenfels im oberfränkischen Bayern geborene und sich der mittlerweile ethisch auf den Hund gekommenen politischen Linken zurechnende Professor für Kulturanthropologie, der an der Europa-Universität Viadrina zu Frankfurt an der Oder lehrt, ganz im Einklang mit Mustafa Cerić ein Europa, das von einem religionsverschiedenen Recht gekennzeichnet ist? Und wie „tolerant“, „progressiv“ oder „links“ ist es eigentlich, dem Kind oder Jugendlichen ein auf Frauendeklassierung beruhendes Wohlverhalten anzudressieren, das seine Seele, vielleicht, vor den authentisch islamischen Höllenflammen rettet?

Dass eine jede islamische Geistlichkeit eine Art von separatistisch durchgesetzter Staatlichkeit verwaltet und dass der Islam im Namen der Seelenrettung eine legalisierte allahzentrische Gerichtsbarkeit fordert, ist Annette Schavan (BRD), Jörg Lau (DIE ZEIT) und Thomas May (WR) ja vielleicht noch gar nicht klar. Eine andere Scharia aber gibt es nicht und wird es nicht geben. Die entgrenzt fremdenfreundlichen Gutmenschen schweigen zum differenziert diskriminierenden islamischen Recht, kolportieren das eher faktenferne „Der Islam kennt keine Kleriker“ und schwärmen, vollends wirklichkeitsblind, vom angeblich egalitären und frauenfreundlichen „eigentlichen“ Islam.

In der Gesetzesreligion des Islam hat al-qāḍī, der Kadi, der religionspolitische Richter, sehr wohl eine klerikale Funktion, denn die Scharia, die Fatwas oder die im Namen Allahs gesprochenen Gerichtsurteile zu verweigern zieht im Diesseits (ad-dunyā) die soziale Ächtung nach sich, was je nach Glaubenspraxis zum islamrechtlich einwandfreien Apostatenmord führen mag, und verhindert im Jenseits (al-āḫira) den Eintritt ins Paradies. Gelehrige islamische Urteilsfindung allein garantiere den tagtäglich und stündlich herabtropfenden Segen der Gottheit, nur vorläufig darf der einzelne Muslim „im Exil“, in Nordamerika oder Europa, ohne eine solche Islamische Ordnung (niẓām islāmī, etwa als die Einführung der Scharia in Pakistan 1977) leben.

In allahzentrischer Erstarrung oder Verspannung, in einer dem Weltgericht nachgeordneten Depression oder Ekstase und in der Ichauslöschung (at-taǧarrud) der „Stellvertreterschaft“ hält eine den Hidschab (ḥiǧāb, hier der textile Aspekt der Geschlechtersegregation) tragende Muslima, ein fleißig arbeitender saudischer oder iranischer Henker oder hält ein im islamkonformen Familienrecht funktionierender britischer Schariagerichtshof wie das »Islamic Sharia Council« (34 Francis Road, Leyton, London) den Bestand der Schöpfung aufrecht, jedenfalls heiligen oder bekunden die kadigehorsamen Rechthandelnden die durch Allahgott geduldete Gegenwart der erhabenen umma und die zur Reue (at-tauba), Mahnung und Umkehr dienende großzügige Duldung der restlichen, sittlich minderwertigen Menschheit.

Das Kratzen der Schreibfeder beim Erstellen einer fatwā, eines islamischen Ehevertrages, oder eines schariakonformen Gerichtsurteils ist sehr wohl eine Art Sakrament. Den Nichtmuslimen aber gilt es, zum Zwecke der Islambewerbung (ad-daʿa) zu erzählen, der Islam würde keinen Klerus benötigen und keine Sakramente kennen. Jeder Rutenhieb eines Religionspolizisten ist Sakrament, heilssicherndes Handeln, jedes fraueninterne Bespitzeln auf islamisch korrektes Verhalten, jedes männliche Verprügeln der Ehefrau (solange es sich auf 4:34 beruft). Jeder Muslim ist ein kleiner Kalif, zum Gehorchen und Herrschen nach Maßgabe der ḥisba befugt, ja, insofern, und nur insofern, gibt es im Islam keinen Klerus! Eine klerusartige Rolle spielen Ayatollah, Hodschatoleslam, Scheich, Großmufti, Mufti, Imam, Familienoberhaupt, Ehemann und großer Bruder, deren Führungsrecht der einzelne Muslim nur dadurch umgehen kann, dass er unbezweifelbar in höherem Maße „islamisch korrekt“ handelt als sie. Folgerichtig gibt es „im Islam“ nur eine legitime Weise der Äußerung von politischer Kritik, die heilige Empörung, das anklagende in die Luft Heben des Buches, und recht eigentlich gibt es nur ein (richtiges, nützliches) Buch. Demnächst, hofft der WR, wird solches im deutschen Uni-Hörsaal gelehrt und praktiziert, eine islamwissenschaftliche Herangehensweise dürfte dann dysfunktional sein (lebensgefährlich).

Dass der WR im Juli 2010 Ägyptens Religionsminister Mahmoud Zakzouk, Irans einstigen Präsidenten Mohammad Chātami und den ECFR-Scheich Mustafa Cerić nach Köln einlud, zeigt uns, dass die Schariatisierung des Familienrechts (und als nächstes des Erbrechts) unmittelbar vor der Türe steht. Diesen drei, die Seelen der Pflichtbewussten rettenden und die Seelen der Pflichtvergessenen verdammenden Gegendemokraten, diesen drei global agierenden Herrschern wollten am 13. und 14. Juli 2010 Bundesregierung und Wissenschaftsrat stolz die Pläne zum Aufbau einer schariabasierten Islamischen Theologie (Etikettenschwindel Islamische Studien) an unseren Universitäten präsentieren. Allein die Bereitschaft, mit dem Schariaminister der Azhar, dem schiitischen Steinigungsfreund und dem Europavertreter des obersten Scheichs der Muslimbrüder zu debattieren bleibt ein Skandal.

Ein prominenter Schariatheoretiker und angeblicher Sufi aus Yogyakarta, Java, Indonesien, Professor Amin Abdullah, der Rektor der Staatlichen Islamischen Universität Sunan Kalijaga, der laut WR ein islamisches Denken einer angeblich einst vorhandenen und später verloren gegangenen „radikalen Vieldeutigkeit“ wiederbeleben möchte, weilte mit Allahs Vorzeigepädagogin Lamya Kaddor („Die Aufklärung ist nicht auf den Islam übertragbar“), dem Erlangener Juristen Mathias Rohe („Auch das islamische Recht ist Recht“), dem Schweizer Islamwissenschaftler Reinhard Schulze (über Pierre Vogel: „Gefährlich ist er allenfalls, wie ein evangelikaler Prediger aus Amerika gefährlich ist“) und der Kölner Fundamentalistin Rabeya Müller (IPD / ZIF, GMSG, CIG, RfP / WCRP, hält sich selbst für eine „liberale, europäische Muslimin“) ebenfalls im Juli 2010 im Kölner MediaPark. Der für seine Wertebeliebigkeit und für sein Schariaverständnis unbeliebte oder beliebte deutsche Journalist Jörg Lau hatte die Rolle eines Moderators. Versöhnlich mittendrin: Werner Schiffauer.

Schiffauer:

9. Als ich 1999 meine Studie zum Kalifatsstaat des Cemaleddin Kaplan (Schiffauer 2000) abgeschlossen hatte, blieb ein Gefühl der Ratlosigkeit.

Bei Werner Schiffauer bleiben Fragen offen, bei Allāh nicht.

Beim Publikum Verwirrung und Ratlosigkeit (al-ḥaira) zu produzieren, wie es der Islamversteher, geschickt monopolistische Islamberichterstatter und islambezogene Nichtinformierer Jörg Lau vorbildlich leistet, begleitet eine jede Islamisierung, damit dem Taumelnden die repressive Scharia als rettendes, Orientierung bietendes Kristallgitter erscheint. Zeitgleich zu öffentlichen Hasspredigten, Kopftuchkrieg, Belästigungsterror gegen unverschleierte Frauen und wuchernde Kriminalität gilt es, mit einem „kontroversen“ TV und einer „verständnisvollen“ Presse das Auditorium verlegen bis ratlos zu machen (ḥayara), denn nur die Entformung des bislang Verlässlichen macht Allahs geregelte Diskriminierung attraktiv und schafft auch für die islamgöttliche, in ihrer Normierung dem Menschen unnachvollziehbare Willkür Akzeptanz.

9. Es war schon seinerzeit klar, dass die überwiegende Mehrzahl der Muslime in Deutschland den radikalislamistischen Kurs von Cemaleddin Kaplan falsch fand. Die Ablehnung war jedoch eher empfunden als argumentativ begründet. … Was hätte man innerislamisch der Suggestivkraft des Radikalislamismus mit seiner Zweiteilung der Welt in Gut und Böse entgegensetzen können?

Der die Welt spaltende Dualismus ist nichts Suggestives und alles andere als ein Verrat am Koran oder eine falsch verstandene Scharia, sondern etwas sehr Islamisches. Die so genannten Muslime fühlen sich unbehaglich, können aber nicht zugeben, dass das von Koran und Hadithen (aḥādīṯ, Sg. ḥadīṯ) angeordnete Menschenbild und Gesellschaftsbild vormodern geblieben ist und, heutzutage, gegenmodern sein muss.

Seit Generationen musste der in Kalifat, Sultanat, Volksislam oder Sufi-Bruderschaft (ṭarīqa, Pl. ṭuruq) organisierte Islam die anrückende Moderne namens Renaissance, Aufklärung, Psychoanalyse und Totalitarismuskritik gottgetreu abwehren. Dabei ist er nicht ohne Erfolg gewesen und fährt standhaft fort, die Moderne gegenkulturell bis separatistisch anzugreifen (ǧihād) oder schmollend zu verweigern (hiǧra, wenn Kölns prominenteste Ex-Muslima, vom Generalsekretär des Wissenschaftsrates Thomay May gebeten und angekündigt, ans Saalmikrophon tritt und zu reden beginnt und alle Islamisten, darunter viele IGMG-Führer, aufstehen und wie auf ein unhörbares Kommando den Saal verlassen, kopieren sie die hiǧra des Jahres 622 und wissen, dass sie wiederkommen werden).

Zwischen Malaysia und Marokko gibt die örtliche Herrschaft aus islampolitischen Führern, klerikalen Paradieswächtern und gewaltbereiten Sittenpolizisten Außenstehenden verwirrend erscheinende Parolen aus, wie die dem Bereich des Eurozentrismus oder des kufr (Unglaubens), des Kolonialismus oder der ǧāhilīya (Barbarei) zuzurechnende Moderne auszugrenzen oder zu vermeiden ist. Dabei kooperieren Kalifatsaktivisten und muslimische Dialogbetreiber weltweit augenzwinkernd miteinander, Hassprediger und Nadelstreifenislamisten wirken arbeitsteilig beim großen Ziel zusammen, die universellen Menschenrechte den für das Paradies zu rettenden Angehörigen der Spezies Muslim, den mit einem Sonderrecht auszustattenden Muslimstaatsbürgern, zu verhindern, namentlich die Gleichberechtigung der Frau.

Schiffauer kann oder will nicht sehen, dass es der IGMG nicht um Religion, sondern um ein gesondertes Recht geht, um eine legalisierte Scharia im Familienrecht und Erbrecht, damit Islam als Deklassierung der Frau politisch realisiert werden kann. Die Millî Görüş unterscheidet sich hierbei von der in Pakistan, Indien und Bangladesch beheimateten, durch al-Maudūdī gegründeten und europäisch etwa in Großbritannien im Umfeld der Deobandi wirksamen Jamaat-e Islami (JI) oder von der aus Ägypten stammenden und längst global agierenden Muslimbruderschaft (MB) nur in Details.

Alle drei, die längst eine einzige, gewaltige islamische Bewegung bilden, wollen den „freiwillig“ durchgesetzten Schleier über dem Leib der paradiesbestimmten Frau, fordern das verstaatlichte islamische Eherecht einschließlich Vielweiberei und Verstoßung (aṭ-ṭalāq) und kämpfen juristisch um ein Dutzend Sonderrechte, damit sie das Zusammenleben mit den unreinen Dhimmis und Harbis in bestimmten Aspekten künftig legal verweigern dürfen.

Die neue Apartheid betrifft nicht zuletzt das Boykottieren des Schwimm- und Sportunterrichts und der Klassenfahrten, letztlich (und „ein wenig“ bereits damit) geht es dabei um einen Ausstieg aus der noch geltenden Schulpflicht. Eine durchgesetzte Islamische Grundschule, betrieben in oder an der Islamischen Föderation Berlin (IFB) als dem veritablen Berliner Landesverband der IGMG, kann ebenso als Sieg verbucht werden wie eine jede staatlich angestellte Lehrerin mit Kopftuch.

Hidschab meint eben beides, den textilen Ganzkörperschleier und die bedarfsweise gewaltsam durchgesetzte Abschottung der muslimischen Frau aus dem männlich kontrollierten öffentlichen Raum. Die kurzfristig und mit einer Burka den öffentlichen Raum betretende Frau ist als optisch entmenschtes bis dämonisiertes, sozial ausgelöschtes bis sexuell funktionalisiertes Wesen (Ayaan Hirsi Ali: zoontjesfabriek, Söhnchenfabrik) ein wandelnder Werbeträger des heilssichernden Männerrechts.

9, 10. Etwas später – Ende 1999, Anfang 2000 – hörte ich aus den Kreisen der Islamischen Gemeinde Milli Görüş (IGMG) neue Töne. Damals war Mehmet Sabri Erbakan, der Neffe des Begründers der Milli-Görüş-Bewegung, Necmettin Erbakan, zum Vorsitzenden der IGMG gewählt worden. … Anstatt den Westen zu verteufeln, entwickelte er Perspektiven für Muslime im Westen.

Die Islamische Gemeinschaft (nicht: „Gemeinde“) Milli Görüş möchte nicht länger als verfassungsfeindlich bis extremistisch („islamistisch“) eingestuft und bezeichnet werden und muss sich also irgendwie als modern und demokratietauglich darstellen. Schiffauers „Ethnographie“ hat dabei die Rolle, die Streichung aus den Verfassungschutzberichten zu erreichen (was nicht geschehen möge).

Entgegen allem egalitären Gerede ist Islam, auch muslimintern, eine äußerst elitäre und gewalttätig hierarchisierende Praxis, die auf Tochtertausch und kontrollierter Blutsverwandtschaft gründet und damit in höchstem Maße dynastisch ist.

„Muslime im Westen“ ist eine typische Sprachfigur von Tariq Ramadan, dem Sohn des aus Ägypten nach Genf geflohenen Muslimbruders Said Ramadan. Merkwürdigerweise ist noch nie ist etwas von einer bedrohten Hoffnung für die Shintoisten im Westen zu vernehmen gewesen, nie hat ein spiritueller Chinese in Deutschland über Unterdrückung gejammert und gerufen: Gebt den Taoisten im Westen eine Chance. Jemand, der nicht auf gegenkulturelle und gegenmoderne Wagenburgen und Ghettos, auf Sezession (erobertes Territorium, islamisch befreite Zonen) oder auf Rechtsspaltung zielt, wird von Allahs Glaubensvolk „im Westen“ vermutlich gar nicht reden können. Die Islamlobby betreibt ein politisches Gejammer.

Sich an die Macht jammern.

Was für ein geheimnisvoller Zauberer muss Mehmet Sabri Erbakan doch sein, um für Deutschlands Türken „Perspektiven“ (Schiffauer) zu „entwickeln“. Ist Erbakans Tun (Visitenkarte womöglich: Gesellschaft für Perspektivenentwicklung) eine lukrative Geschäftsidee, wann ist der Börsengang?

10. Dies ist umso interessanter, als sich die Milli-Görüş-Gemeinde zwar schon immer von Kaplan distanziert, andererseits aber nur hinsichtlich der Strategie zur Errichtung eines islamischen Staates unterschieden hatte. Kaplan hatte für eine Revolution optiert; die Milli Görüş dagegen für den parlamentarischen Weg. Das eigentliche Ziel war dasselbe. Nun kamen zum ersten Mal neue Töne. Kein islamischer Staat mehr, sondern die Entwicklung eines Islam in einem nichtislamischen Kontext.

Ist Schiffauer Musiklehrer, dass er zum zweiten Mal von „neuen Tönen“ berichtet?

Die alte IGMG ist auch laut Schiffauer also eine Kalifatsbewegung gewesen, die den Parlamentarismus nutzen wollte, um ihn durch eine Imamherrschaft oder durch ein allahkratisches Schura-Konzept zu überwinden.

Der Islamist, Kalifatsfreund und deutsche Ex-Botschafter Murad Wilfried Hofmann (Sägefisch 144) sinnierte bereits über einen Fiqh für den umgekehrten Dhimmi-Status der Muslime („Muslim dhimmi“, in: Islamic Intellectualism (2005); „a Fiqh for Muslim Dhimmi (!)“, aus: Hofmann: »Muslims as Co-Citizens in The West«, in: The American Journal of Islamic Social Sciences, Vol. 14, 1997) im mehrheitlich nichtmuslimischen Staat, bei kippenden Mehrheitsverhältnissen ergibt sich halt die Original-Dhimmitude. Hofmann („Im Sommer lebe ich in der Türkei, im Winter in Deutschland“), der in den Siebziger Jahren eine türkische Frau heiratete, genießt bei der IGMG hohes Ansehen.

Schiffauers „die Entwicklung eines Islam in einem nichtislamischen Kontext“ sollten wir erkennen als: Die religiös begründete Rechtsverschiedenheit zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, das sehr herabgesetzte Heiratsalter für die weiblichen Ehepartner (Kindbräute), die Polygynie, die in Schule und Arbeitsleben erlaubte weibliche Verschleierung.

Parlamente, die derlei Rechtsspaltung „tolerant“ ermöglichen (Stichwort Interkulturelle Öffnung der Verwaltung: „Es war immer Ziel der Stadt Herne, das gemeinsame Miteinander zwischen den unterschiedlichen Kulturen zu fördern … Verankerung von „Interkultureller Orientierung“ als eine Haltung innerhalb der gesamten Mitarbeiterschaft; die Forderung nach einer „kultursensiblen Sprache“ der versuchsweisen Mediengleichschalterin Aygül Özkan vom 23.07.2010, die SPD-Politikerin Daniela Behrens richtigerweise zum empörten Ausruf „Das ist Zensur … Medien können nur über das berichten, was auch passiert“ bewogen hat), sind dann der gewünschte Schiffauersche „nichtislamische Kontext“. Bei mangelnder Rücksichtnahme auf die muslimischen Andersartigkeiten und Empfindsamkeiten ist man leider gezwungen, zum bekennenden Kalifatsmodell zurückzukehren, dessen muss sich der gottlose „Kontext“ immer wieder erinnern. Die niedersächsische Integrationsministerin will, dass alle Journalisten und Medienprofis am 16.08.2010 in Hannover eine »Mediencharta für Niedersachsen« unterzeichnen, ein islamischer Revolutionär könnte dazu anerkennend nicken.

Der Anthropologe raunt von einem „nichtislamischen Kontext“, wo aber bitte ist denn der islamische europäische Strukturzusammenhang („Kontext“), eher bei Said Ramadan oder eher bei Nadeem Elyas, eher bei Borgfeldt (ECFR) oder bei Hofmann? Benötigt Europa künftig zwei Gewebe des Kontaktes, zwei Flechtwerke von Kontext, was die emotionale, kulturelle und juristische Segretation der Nichtmuslime von den Muslimen bedeuten würde und aus schariatischer Sicht auch bedeuten soll? Derlei Aufspaltung der Europäer oder deutschen Staatsbürger in Muslime und Nichtmuslime ist nicht hinzunehmen, „Kontext“ ist AEMR und Grundgesetz, und zwar für alle und jeden. One Law For All, das gilt auch für Atheisten … und sogar für Frauen.

So „neu“ ist es gar nicht, was den eingewanderten edlen Wilden das Herz schwer macht und bei edition suhrkamp durch den Mund des postmodernen Feldforschers „tönt“, denn das sinngemäße: „Wir feinfühligen und schreckhaften Muslime sollen doch keine Angst davor haben, nicht in den Himmel zu kommen, hm? Gebt uns ein Dutzend islamisierte Paragraphen, definiert ein paar Grundgesetzartikel schariakonform um!“ kennen wir von nahezu allen organisierten Straßenbauern des Way to Allah, ob man den Deobandi, Muslimbrüdern oder Wahhabiten nahe steht, den misogynen und endogamen Ahmadi, den missionierenden Tablighi oder den von Mystik redenden Schariafreunden der Naqshbandi, ob man sich dem Umfeld des reisetüchtigen Abu Hamza (Pierre Vogel) zuzählt oder eben der festungsgleichen IGMG, es sind immer dieselben Forderungen.

Weder die in Südasien verankerte JI noch die bis heute oft aus Ägypten stammenden Muslimbrüder unterscheiden sich hier wesentlich und noch nicht einmal VIKZ und DİTİB: Islamisches Familienrecht mit Zweitfrau und Verstoßung legalisieren, abgesenktes weibliches Heiratsalter, wobei selbst die etwa muslimisch-griechische Kindbraut (Griechenlands Türken dürfen das islamische Sonderrecht anwenden, die familienrechtliche Scharia) wie zufällig akzeptiert wird, Durchsetzung des textilen Hidschab in Arbeitswelt und Stadtöffentlichkeit, zunächst als französisches und deutsches Lehrerinnenkopftuch, daneben auch als belgischer und französischer Niqab (Gesichtsschleier), gelebte Frauensegregierung in Turnhalle und Schwimmbad als Merkmal der „Differenz“, „Scham“ und „Religion“.

Wir finden beim nüchternen Blick auf den Realislam, den authentischen Islam alles andere als die von Herrn Schiffauer auf Seite neun und ebenso auf Seite zehn behaupteten „neuen Töne“, eher schon die echte Scharia, wie sie der im Jahre 1111 verstorbene Machttheoretiker al-Ġazālī beschreibt und fordert. Deutschland hat zum Glück auch muslimische Säkulare wie Basam Tibi oder Necla Kelek, gründlich arbeitende iranischstämmige Wissenschaftler und aus der Türkei eingewanderte bewusste Demokraten. Deutschland beherbergt mutige Ex-Muslime wie Sven Kalisch (in seiner Tätigkeit als Dozent für islamische Theologie wurde er durch Mouhanad Khorchide ersetzt, der seit dem 20.07.2010 als Professor in Münster arbeitet und ab Herbst 2010 Islamische Religionslehrer ausbilden soll, Kalisch lehrt künftig »Geistesgeschichte im Vorderen Orient in nachantiker Zeit«), Barino oder Mina Ahadi, die sich von Schariafreunden wie der IGMG oder Werner Schiffauer doch wohl eher nicht angemessen vertreten fühlen und die ihre Interessen sicherlich gerne persönlich vertreten.

Will die deutsche Ethnologie und Kulturanthropologie, dass Deutschlands so genannte Muslime in allen Fragen zu Seelsorge und Wohlverhalten den Vordenkern und Befehlsgebern aus Stamm oder Islamverband hinterher trotten? Soll die muslimische deutsche Tochter der Zukunft ihren Vater als walī, Vormund und Heiratsvormund, akzeptieren lernen, fordern Schiffauer und IGMG die Legalisierung des Wali Mudschbir (walī muǧbir), des Triple Talaq?

10. Die als konservativ eingeschätzte Milli-Görüş-Gemeinde war somit die erste unter den ethnisch-religiösen Gemeinden von Arbeitsmigranten, die ihren Anhängern eine Brücke nach Europa baute.

Anthropologen sind erstaunlich offen, wie der die teilweise Einführung der Scharia fordernde Schweizer Professor Christian Giordano uns zeigt, doch dynamische Abschottung als Brückenbau zu bezeichnen ist surreal.

Unklar bleibt, ob die „Einschätzung“ eine Fehleinschätzung gewesen war, wer hier hauptsächlich einschätzte (der Verfassungsschutz? Die Bevölkerung? Die Ex-Muslime oder Islamkritiker?) und welche IGMG-Epoche betrachtet wurde und (besonders) „konservativ“ war, die von Necmettin oder die von Mehmet Sabri oder (irgendwie) beide. Alles nicht so wichtig, „konservativ“ klingt harmlos genug, um die hehren heutigen Deutschen, die sich, nach 1945 hehr geblieben, gerne als Fremdenfeinde ertappen lassen, lustbereitend zu beschämen, und die Hauptsache ist doch: Endlich raus mit der IGMG aus dem Verfassungsschutzbericht.

10. Anders als eine von außen und unter Druck zustande gekommene Entwicklung es vermocht hätte, versprach ein derartiger, von innen getragener Prozess Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit.

Argument war gestern, jetzt kommt al-islām.

Ein paar im persönlichen Briefwechsel notierte oder telefonisch geäußerte Worte sollen ein erfreulicher Vorgang sein, ein in die richtige (welche eigentlich?) Richtung verlaufender „Prozess“? Schiffauer orakelt uns etwas von Wandel durch Einsicht, von der Verlässlichkeit der Dauer und von „Brücke nach Europa“. Nanu, unsere Gastarbeiter waren doch längst hier, dann erst kam die Satellitenschüssel und brachte al-Qaradawis „Sharia and Life“ ins deutschtürkische Wohnzimmer?!

Was genau ist überhaupt gesagt worden? Und selbst wenn die fragliche, selbst nach Schiffauer lange Jahre auf ein Kalifat zielende Organisation inzwischen beteuert haben sollte: „Wir sind jetzt freiheitlich demokratisch und wollen die (negative) Religionsfreiheit und die Gleichberechtigung der Frau“, soll jemand derlei Akustik als hergestellte „Glaubwürdigkeit“ einordnen?

Und: Ist Erwartung und Grenzsetzung seitens des Rechtsstaats denn immer so vergebens und kontraproduktiv, dass man staatlicherseits auf einen „Druck“ für alle Zeit verzichten soll?

10. Die grundsätzliche Neuorientierung, die Mehmet Sabri Erbakan einleitete, wurde vor allem von den Gymnasiasten, Studenten und Akademikern begeistert aufgenommen. Mehmet Sabri Erbakan hatte eine Vision formuliert …

Wohin hat er sich neu orientiert? Und: Wo ist die Vision? Schamane Schiffauer zaubert.

10, 11. Für diese in Deutschland aufgewachsenen und sozialisierten Muslime war Deutschland, beziehungsweise Europa, zur Heimat geworden, und sie wollten hier leben – mit ihrem Glauben. Was sie brauchten, war aber nicht nur eine Vision, sondern ebenso sehr eine Mission. Sie brauchten vor allem eine Antwort auf die Frage, was sie als Muslime auf Dauer in Europa zu suchen hätten.

Ich bin zwar hier geboren, weiß aber nicht, was ich hier soll. Allah sei Dank habe einen IGMG-Führer, den ich fragen kann.

11. Wie konnten sie es vor sich rechtfertigen, dass sie sich an den Fleischtöpfen der Ungläubigen und der Feinde des Islam labten, während der Rest der Welt im Chaos versank? Gerade hier gelang es Mehmet Sabri Erbakan, entscheidende Denkanstöße zu geben.

Naja, das Denken muss vielleicht angestoßen werden, wenn Zehntausende junger Deutschtürken wirklich so einen manichäischen und dschihadistischen Unsinn denken. Dass das orthodoxe islamische Menschenbild und Gesellschaftsmodell für das im Maghreb und Orient in der Tat vorhandene „Chaos“ ursächlich sein könnte, will manch ein führender IGMG-Aktivist vielleicht nicht so gerne hören, man merke: Der Islam ist makellos, alles Böse kommt von außen.

Was aber „gelang“ ihm, was sprach der rechtgeleitete Emir „gerade hier“:

11. Er zeigte ihnen, wie man für die Sache des Islam innerhalb Europas mehr tun konnte als in der islamischen Welt. Man konnte als Mittler zwischen den Welten, als Botschafter des Islam auftreten. Man konnte den Islam in den Heimatländern ideell und materiell unterstützen. Und man konnte in Europa Missionsarbeit betreiben.

Ekstatisch aus der Wäsche gucken, das Feuer des Glaubens flackert in den Herzen. Schade, dass Erbakan und Schiffauer die AEMR vergessen haben, aber Allāh setzt schließlich Prioritäten.

Mittler sein heißt Islambeschwichtiger sein, je erfolgreicher die Vermittlung, desto mehr durchgesetzte Scharia.

Das Phlegma der entgegen der früheren Absichten in Deutschland gebliebenen Gastarbeiter, der verhinderten Rückkehrer, konnte überwunden werden und Führer Mehmet Sabri ruft nun zur Landnahme.

Hisba ganz im Hier und Jetzt: Dem Reich der Gottlosigkeit Allahs Licht bringen, Europa zivilisieren. Geldsammlungen für die weltweite Islamisierung verantwortlich durchführen, immer strengere Kopftücher durchsetzen. Unser Leben hat einen Sinn bekommen, endlich sind wir wieder wer. Die Islamische Revolution der eigenen Seele, das äußere Kalifat gibt`s irgendwann wie von selbst dazu, inschallah.

11. Die Intellektuellen der zweiten Migrantengeneration entwickelten diese Perspektive nach dem Rücktritt Mehmet Erbakans in den Jahren nach 2000ff. weiter. … Daraus entstand eine spezifische postislamistische Perspektive.

Das Schiffauersche postislamistisch soll suggerieren: demokratiefreundlich, plausibel begründet wird es nicht.

Islamisch und freiheitlich demokratisch … mit dem für jede Muslima geltenden Verbot, einen Nichtmuslim zu heiraten, mit dem Postislamismus der Kopftuchpflicht (Hidschab) und der islam-spirituellen weiblichen Gehorsamspflicht.

Islamische Demokratiefähigkeit … mit potentieller Vielweiberei, mit dem in Korantreue ersehnten halben Erbe für die Frau und mit den einstweilig ausgesetzten (Tariq Ramadan) Körperstrafen (Hani Ramadan).

12. Für den klassischen Islamismus ist die Idee zentral, dass ein wahrhaft islamisches Leben nur in einem islamischen Staat möglich ist. Er zielte auf eine Islamisierung des Islam.

Ḥasan al-Bannā und Ayatollah Chomeini haben nichts mit dem eigentlichen, wesengemäß apolitischen und herrschaftsfreien Islam zu tun?

Das ist Unsinn, nur der tief nachempfundene und heute angestrengt nachkonstruierte medinensische Staat gilt als die letztlich einzig sittliche Seinsweise und als ausreichende Erfüllung der muʿamalāt (zwischenmenschlichen Verpflichtungen; ihr Gegenteil: ʿibadāt, Pflichten gegenüber Allahgott), jedes Sultanat oder sogar Kalifat hat sich überprüfbar erfolgreich in Richtung auf das Referenzmodell der Medinarepublik zu transformieren. Jeder Muslim ist ein Miniaturkalif, ein Stellvertreter Mohammeds oder auch Allahs, und nur als „kleiner Kalif“ (ḫalīfa, Verantwortungsträger im Sinne der Scharia) hat sein Dasein einen Sinn.

Die ḥisba als die Pflicht, „das Gute zu gebieten und das Verwerfliche zu verbieten“ läuft auf das Kalifat (ḫilāfa) hinaus. Eine Geistlichkeit, die sagt, der Parlamentarismus der autonomen Individuen oder der säkulare, durch volle Meinungs- und Religionsfreiheit gekennzeichnete Staat seien für die Errettung der Seele ausreichend, hat es im Islam bislang noch nicht gegeben und ist von der MB, JI oder IGMG auch nicht zu erwarten.

Wie im militärpolitischen Kapitel der Scharia jeder Waffenstillstand (al-hudna) der Maßgabe der Vorläufigkeit zu unterliegen hat droht uns, fallen wir Säkularen auf die angebliche Demokratiefreundlichkeit der Scharia und ihrer Parteigänger herein, jederzeit ein neues Rechtsgutachten, das die demokratische Seinsweise für nichtig (bāṭil, bâtıl) erklärt, das heißt für heilsverhindernd. Necmettin Erbakan nennt den – echt islamischen – Dualismus zwischen den beiden Territorien von Licht und Finsternis bâtıl düzen, „nichtige“, nichtislamisierte Staatlichkeit und, als ihr Gegenteil, ADİL DÜZEN, allahkratische Seinsweise.

Wahrheitswidrig erklärt Werner Schiffauer das Kalifat zum islamischen Betriebsunfall, sein: „eine Islamisierung des Islam“ ist ungefähr so sinnig wie ein: Lasst uns den laxen Mohammed rechtleiten, oder: Bruder, unser vergesslicher Allāh braucht wieder Nachhilfe.

22. Die Führungspositionen der IGMG wurden ab den neunziger Jahren zunehmend mit Personen besetzt, die habituell und emotional von den beiden, nach der klassischen IGMG-Ideologie unvereinbaren Welten geprägt waren – nämlich dem Westen und dem Islam. … Sie fanden dafür die Formel des Rechts auf Differenz.

Fromme Imame haben auch keine IGMG-Ideologie zu verbreiten, sondern eine Scharia-Ideologie.

Ethnologe Schiffauer behält, ganz im Stile von Quṭb, al-Maudūdī oder Tariq Ramadan, den gegenmodernen, antisozialen und korankonformen Dualismus von Region der Dämonie und Anstandsbereich bei (dār al-ḥarb, „Haus des Krieges“, dār al-islām, Tugendland). Die Begegnung von Licht und Finsternis klärt sich am Tage der Auferstehung ohne weiteres, und wenn Schiffauer, von „der Westen“ spricht, suhlt sich der islamsensible Kirchenfunktionär in der Schuld der Kreuzzüge und Scheiterhaufen, erquickt sich der linke Antiimperialist am Labsal der revolutionären Systemüberwindung und hört der machtgeile Muslimbruder von al-kufr, Unglauben, ḥizbu š-šaiṭān, Partei Satans oder weiß er von der ǧāhilīya, der Epoche beziehungsweise Politik der „unwissenden“ barbarischen Islamwidrigkeit.

Selbstverständlich sind aus (neo)islamistischer Sicht die jungen Muslime auch vom Westen „geprägt“ (Schiffauer), nämlich durch die AEMR verunreinigt. Im Namen der Religionsfreiheit und Multikultur lässt Antiimp Schiffauer diese so ganz „Anderen, Andersartigen“ zum makellosen Islam zurückfinden und aus dem Irrgarten islamrechtlich zweifelhaften bis nichtigen (bāṭil, bâtıl) universellen Menschenrechten heraus finden. Gelingendes Leben ist al-maʿād, Rückkehr zu Allāh, vgl. Zād al-Maʿād, Buchtitel des Ibn Qaiyim al-Ǧauziya (1292-1350; sein schariarechtliches Werk zum heilssichernden islamischen Kulturrassismus ist das Aḥkāmu Ahli ḏ-Ḏimma, „Rechtsbestimmungen zum Umgang mit den Schutzbefohlenen“ (ahkam ahl al-dhimma)).

„Recht auf Differenz“ (IGMG, Werner Schiffauer) bedeutet Recht auf Diskriminierung. Recht auf Differenz heißt Recht auf Rechtsungleichheit, Recht auf Ungleichbehandlung der Frau. Jörg Lau versteht das ja vielleicht nicht. Schiffauer aber versteht das und billigt es, wieder erinnern wir uns an Professor Christian Giordano aus Freiburg / Schweiz, der ebenfalls ein Völkerkundler ist. Die Rückkehr der Stämme.

Gründliche Ethnologen oder Soziologen können sich mit Stammesreligion oder Fundamentalismus befassen, ohne nach der Legalisierung der Blutrache zu verlangen oder den Teufels- und Geisterglauben in den staatlichen Religionsunterricht „integrieren“ zu wollen.

24. Mit Gramsci (1932/1996) kann man die postislamistische Generation als »organische Intellektuelle« charakterisieren. … Der Beriff wurde von postkolonialen Theoretikern auf Intellektuelle aus dem Migrantenmilieu bezogen (Rodriguez 1996), die als Träger einer »widerständigen Praxis« identifiziert wurden.

Gehört auch unser toleranter Ethnologe zu denen, die Osama bin Laden mit Robin Hood verwechseln?

Problematisch genug, dass es den predigenden Revolutionären wie Pierre Vogel recht erfolgreich gelingt, sich mit dem Charisma des Gegenkulturellen, mit dem Charme des Rebellischen zu umgeben. Verteidigt Schiffauer einen antikolonialistischen Befreiungskampf gegen jene schier unzumutbar schwere Bürde, welche das Grundgesetz den so genannten Migranten, gemeint sind die muslimischen Politreligiösen, auferlegt?

Warum aber gesteht der „linke“ Wissenschaftler dann den aus dem Orient immigrierten Teilen der europäischen Ex-Muslime eine solche „widerständige Praxis“ nicht zu, sondern ausschließlich den dominanzkulturell ausgerichteten deutschen Islamisten? Möchte Schiffauer vorbauen und auch morgen auf der Seite der Sieger befindlich sein? Mit Steinigungsfreund Chatami, Schariaminister Zakzouk und ECFR-Scheich Cerić in einer Kölner Tagung zu arbeiten (sie konnten oder sollten letztlich nicht nach Köln kommen), bereitete Schiffauer keine schlaflosen Nächte.

29, 30. Es ist das postislamistische Lager, in dem die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Westen, der Demokratie, dem Säkularismus, dem Rechtsstaat, dem Multikulturalismus am intensivsten geführt wird. Während die weltablehnenden Strömungen der Gesellschaft den Rücken zukehren, die »liberalen« Muslime sie im Großen und Ganzen akzeptieren, wie sie ist, und die revolutionären sie grundsätzlich umgestalten wollen, bringen sich die Postislamisten in sie ein.

Die Wortwahl vom „sich einbringen“ mag die Parteigänger der Multikultur an selige Achtundsechziger-Zeiten erinnern. Die gewaltbereiten erwähnten korantreuen Revolutionäre, deren islamofaschistischen Staatsentwurf Schiffauer leider verschweigt, diskutieren (angeblich) nicht, Schiffauers Postislamisten hingegen, die den Staat, etwas später, zwar möglicherweise ebenso stürzen wollen und werden, bieten den freiheitlichen Demokraten die spannende Diskussion an. Der Kulturanthropologe ist beglückt und die Postmodernen haben Gelegenheit, ein paar Stunden lang rituelle Fremdenfreundlichkeit öffentlichkeitswirksam zu praktizieren.

Vom Rechtsstaat wird gar nichts übrig bleiben oder das Grundgesetz wird für die nach Maßgabe der Dhimma (aḏ-ḏimma) zerteilte Bevölkerung verschiedenartig abgestuft außer Kraft gesetzt, sobald wir anfangen zu tolerieren, dass sich die „Postislamisten“, die selbstverständlich nach wie vor echte Islamisten sind und welche Scharia und Kalifat nur vorläufig beziehungsweise vorgeblich zurückgestellt haben, „sich einbringen“, wie Schiffauer es nennt.

32. Drittens kommt es zu einer Durchdringung von religiösem Gedankengut und »Welt«: Dies bedeutet, dass Staat, Gesellschaft, Wirtschaft nicht mehr als feindliche Sphären wahrgenommen werden müssen, sondern in die Sphäre der Religion hereingenommen werden können, die sich damit ausdifferenziert.

Die als Religion getarnte gefräßige politische Ideologie soll also Staatlichkeit, Menschheit und Ökonomie schlucken, dann werde alles bunter, übersichtlicher und demokratischer. Was für ein Unsinn, jedes Fressen ist ein Vereinheitlichungsvorgang und „Durchdringung“ heißt Entdemokratisierung, Schariatisierung. Schiffauer lässt zu, dass das islamische Jenseits politisch wird, der Ethnologe fördert den Aufbau der (zunächst parallelgesellschaftlichen) Allahkratie.

Für Allāh sind Staatlichkeit und Frömmigkeit noch nie getrennt gewesen.

32. Die Entwicklung religiösen Denkens erfolgt wie die von anderen Denksystemen … in revolutionären und postrevolutionären Phasen.

Und was, wenn die heute nach Schiffauer wenig überzeugend als „postrevolutionär“ (das mag heißen als demokratietauglich und menschenrechtsverträglich) etikettierte Millî Görüş morgen wieder revolutionär sein will und „spirituell“ nach der Gottesherrschaft verlangt?

Der säkulare Rechtsstaat hat in seiner Politik, die sich an alle Staatsbürger richtet und die nicht der Seelenrettung oder der islamischen weiblichen Keuschheit dient, die demokratische Reife oder Unreife der augenblicklichen IGMG-Führer primär nicht zu berücksichtigen, sondern die Herren und gegebenenfalls auch Damen bedarfsweise in den jährlich aktualisierten Verfassungsschutzberichten zu erwähnen.

Die Gewalttaten, die von der JI oder der Muslimbruderschaft ausgingen, verharmlost Schiffauer als „revolutionäre Phase“. Der Professor von der Europa-Universität Viadrina verbucht damit die Aufrufe zum Hass auf das Nichtislamische und die Nichtmuslime, zur Zwangsverschleierung der Frau, zum Einschüchtern der säkularen Muslime oder Ex-Muslime wie etwa der mutigen Taslima Nasreen und die gelegentlichen Auftragsmorde, denen auch Farag Fauda zum Opfer fiel, unter „Denksystem“, „religiöses Denken“ und „Religion“.

Dass der MB zahllose Terrorgruppen wie die permanent einschüchternde und mordende Frauenverschleierungs-, Kinderwehrsport- und Kalifatsbewegung HAMAS entsprossen sind, dass der politische Islam zwischen Bangladesch und Ägypten, zwischen Pakistan und Israel für viele Morde verantwortlich ist, ist Herrn Schiffauer bei der Suche nach der Essenz des Postislamistischen nicht so wichtig. Der sehr freiheitliche Staat Israel hat auch bei den Schiffauerschen phantastischen „Postislamisten“ kein Existenzrecht.

Herr Schiffauer hat einfach nicht gründlich genug hingesehen, wenn er ein friedliches Phantom einer postislamistischen Gegenwart bekundet. Der Ex-Wissenschaftler übersieht das kriegstreiberische Phänomen einer seitens der Islamlobby erwünschten postisraelischen Zukunft, was uns auch die logistische, finanzielle und ideelle Unterstützung erklärlich macht, die 2010 durch den ehemaligen IHH-Vorsitzenden (die Internationale Humanitäre Hilfsorganisation (IHH) ist 2010 vom Bundesinnenminister Thomas de Maizière verboten worden) und hochrangigen Hamburger IGMG-Aktivisten Mustafa Yoldas der terrorismusfreundlichen Gaza-Flotille zuteil geworden ist.

„Nach dem Islamismus“ (Schiffauer) ist vor dem Dschihad.

36, 37. Der Gebetsraum einer Ladenmoschee in Kreuzberg. … In diesen Raum, der eine ganz säkulare Geschichte zum Klingen bringt, wurden die sakralen Elemente eingefügt, die den Kern der islamischen Lehre bergen.

Die Deklassierung der Frau und das Beherrschen der Nichtmuslime sind der „Kern der islamischen Lehre“. Einen anderen authentisch-islamischen bzw. islamoffiziellen „Kern“ gibt es nicht. Der in seinen misogynen und kulturrassistischen Untersuchungsgegenstand verliebte Forscher Werner Schiffauer fühlt sich von derartigen Flötentönen angezogen. Vom sozialistischen Sponti zum Quasi-Pascha, nicht mehr WG, nun zur Moschee.

37. Gebetsnische … [als das] Zentrum jeder Moschee … . Wo aber in römischer Zeit die Statue eines Gottes stand, in christlicher ein Heiligenbild oder eine Marienstatue, steht in der Moschee – nichts!

Islamisieren heißt Saubermachen, die dreidimensionalen Fetische älterer Kulte gilt es zu beseitigen, zur Moral mahnende leere Nischen sind herzustellen. Etwa im mittleren Afghanistan, unweit von Bamiyān. Die Stadt liegt im dem Herzen des Siedlungsgebiets der ein Fünftel der Afghanen umfassenden, leider immer wieder diskriminierten, in ihrer Abstammung turk-mongolischen und religiös islamisch-schiitischen Hazāra, die um 1895 Opfer von Pogromen wurden und damals zu Tausenden versklavt wurden. Bamiyān also.

Viele Jahrhunderte lang lenkten dort Buddhastatuen den Sinnsucher vom Wesentlichen ab, dann machte es endlich bumm und der postmoderne und postsäkulare Ex-Logiker erlebt die ergreifende Leere einer absoluten Nische: Werner Schiffauer erblickt – „nichts!“

Latifa berichtet 2001 aus Kabul: »Radio Scharia verkündet, dass in Übereinstimmung mit dem Beschluss des Mullah Omar, der die Zerstörung aller vorislamischen Statuen angeordnet hat, die Buddhas von Bamyan gesprengt würden. … [der Sprecher von Mullah Omar erklärt dazu] „Afghanistan kann diese Götzenbilder nicht dulden, diese Statuen haben keinerlei religiöse Bedeutung für den Islam. Wir zertrümmern lediglich Steine.“«

(aus: Latifa, mit Chékéba Hachemi: Das verbotene Gesicht. Mein Leben unter den Taliban, München 2001, Seite 208, ins Deutsche von Theresia Levgrün nach: »Visage volé«, Paris 2001)

37. „Wenn man einmal verstanden hat, dass alles letztendlich eines ist, hat man den Islam verstanden.“

Auch Nationalsozialismus oder Maoismus gaben sinngemäß diese, alles weitere Denken überflüssig machende Parole aus, alles im eigenen, angeblich optimal kultivierten Staat sei ästhetisch und harmonisch aufeinander bezogen, alles sei eins.

37. Der Gedanke des einen, ungeteilten Gottes ist mit dem Gedanken der einen, ungeteilten Gemeinde verbunden.

Die aufgrund ihres Mangels an Religion in Erregung abzuspaltende niederrangige Menschenklasse der Frauen lediglich hinter einem Vorhang zu drapieren ist sehr schlecht, sie hinter einem Holzgitter anzuordnen etwas besser, sie in einen kleinen, dick ummauerten Nebensaal zu verfrachten ist sehr gut, und Lautsprecher und Flachbildschirm bringen ihnen die Stimme der selbstredend maskulinen Rechtleitung zu Gehör oder auch nicht.

Verweigerer der Scharia und islamgesetzliche Müßiggänger gehören nicht zur umma, sondern sind (ungeteilt) tatkräftig zu diskriminieren. Ein Gott, eine Gemeinde … ein Volk, ein Reich, ein Führer.

38. die gemeinsame und ungeteilte Ausrichtung auf Gott … . Die Vorstellung dieser Ordnung umfasst das Richtige – also den Bereich von Moral, Sitte etc. – und das Gerechte – die gesellschaftliche Ordnung. Die Aufgabe des Muslims ist es, für diese Ordnung einzutreten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger besagt die Formel, dass man ein scharia-konformes Leben führen soll. … Nur über die Bindung an Gott kann der Mensch in der Welt verantwortlich handeln, nur in der Erfüllung der innerweltlichen Aufgabe wird der Mensch Gott gerecht.

Irgendwann, vielleicht rasch kippt die politisierte Tugend in den islamischen Überwachungsstaat. Wie nebenbei ruft Schiffauer im Namen der Religionsfreiheit nach der grundrechtswidrigen Scharia und verharmlost die allahzentrische Ordnung, das Kalifat.

52. Der wichtigste Aspekt für die Entfaltung des Islam in Deutschland war jedoch, dass es sich um eine von Laien getragene Bewegung handelte.

Said Ramadan (1926-1995, wirkte vor allem von Genf aus), Yusuf Zeynel Abidin (1939-1986, Irak und Deutschland), Necmettin Erbakan (İstanbul und Aachen), Mohammad Chātami (* 1943, Iran und BRD, ab 1978 Direktor des schiitischen Islamischen Zentrums Hamburg), Muhammad Siddiq Borgfeldt (Lützelbach / Odenwald, ECFR, ZMD, MJD), Ibrahim el-Zayat (* 1968) oder Benjamin Idriz (Penzberg) sind keine Laien, sondern große oder kleine religionspolitische Führer, deren Rechtleitung (al-hidāya) und deren Vorstellung von der Scharia offen zu widersprechen das Heil der Seele gefährdet und die Gesundheit ja vielleicht gleich mit und die sich praktischerweise in ihrer Deutung von Religion (ad-dīn) oder Religiosität (ad-diyāna) allenfalls im Detail unterscheiden.

Den genannten Muhammad Siddiq / Wolfgang Borgfeldt, der einen Sitz im ZMD-Vorstand hat und alles andere als ein religiös ungebildeter Laie ist, dürfen wir nach dem Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2007 zitieren: „Muslim sein (werden) bedeutet auch, Gott als einzige Quelle aller Gesetze anzuerkennen. Auch die von 90 % der Bevölkerung gewählte Regierung hat nie das Recht, auch nicht mit absoluter oder Zweidrittelmehrheit, etwas zu verbieten, was Gott erlaubt hat beziehungsweise etwas zu erlauben, was Gott verboten hat. Jeder Herrscher, jede Regierung, jeder Einzelne ist immer nur ausführende Gewalt, denn Gesetze zu geben steht allein Gott zu.“

Schiffauer:

82. In der Diaspora begann man ebenfalls, die umma, die islamische Weltgemeinschaft, neu zu entdecken … In gewissem Sinn war sie von Anfang an präsenter als im Heimatland. … Vor allem Migranten, die der Muslimbruderschaft nahestanden, hatten Gebetsstätten eingerichtet, die erste Anlaufstellen für türkische Muslime darstellten.

Die neue europäische Landnahme. Said Ramadan, der Vater von Hani (schreit „religiös“ nach der Einführung der Steinigung) und Tariq (flüstert politisch nach der Aussetzung ebendieser Steinigung), gründete das erste deutsche »IZ« (Islamische Zentrum) in München mit (IZM, Eröffnung 1973), das, gemeinsam mit den Zentren Genf und Aachen, den Aufbau eines Europa überziehenden Netzes von MB-treuen Stützpunkten ermöglichte.

Die Türken haben den Arabern doch wohl eher getreu nachzufolgen, Mekka liegt schließlich nicht in Anatolien.

82, 83. Für Yusuf Abidin, den ersten Vorsitzenden der Milli Görüş, sprach nicht zuletzt, dass er neben der deutschen Sprache Türkisch und Arabisch beherrschte und Verbindungen zur Muslimbruderschaft hatte.

Wir erinnern uns: Der aus dem Irak stammende Arzt Yusuf Zeynel Abidin, Vater von Emel Abidin-Algan genannt Emel Zeynelabidin (IFB; Islamische Grundschule Berlin, wo Deutschlands bekannteste Kopftuchklägerin Fereshta Ludin eine Anstellung fand), war Europarepräsentant der Muslimbruderschaft.

Neben und nach der geradezu dynastischen Verwandtschaft der Familien Erbakan und el-Zayat ist Dr. Abidin die zweitwichtigste alte Verbindungsstelle zwischen Millî Görüş und MB, mittlerweile allerdings, bei aller innerislamischen türkischen Festungsmentalität, durch die türkischerseits akzeptierte seelsorgerliche Hoheit des ECFR-Chefs Yūsuf al-Qaraḍāwī erneuert oder vertieft.

Gegenmoderne Islamideologen wie die bei der IGMG hoch verehrten Herren Iqbāl oder Hamidullah (Sägefisch 167) schaffen der ursprünglich türkischsprachigen Millî Görüş eine gefühlte Verbindung mit dem pakistanischen Islam (JI / Darul Uloom usw.) und fordern oder begründen den kulturellen Austausch innerhalb der führenden Hanafiten zwischen Bosnien (Cerić, auch ECFR) und Bangladesch (auch JI). Die OIC (Organisation der Islamischen Konferenz), die mit Ekmeleddin İhsanoğlu seit 2005 erstmals einen türkischstämmigen Generalsekretär hat, sieht sich berechtigt, als supranationale Organisation in 57 Staaten der Erde „den Islam“ zu vertreten und ordnet nebenbei die islamische Außenpolitik gegenüber der UNO, über deren Menschenrechtsausschuss man Islamkritik mit Rassismus gleichsetzen und dann beides verbieten möchte.

Den koranisch begründeten und begründbaren muslimisch-innerfamiliären „Rassismus“ gegen die muslimische Frau, der in Femoziden kulminiert (allein nach 1990 gab es Monate oder Jahre der organisierten Frauenvernichtung in Ländern wie Afghanistan, Irak, Somalia, Sudan) und den kulturellen Rassismus der Dhimmitude gegen alle Nichtmuslime (Mohammeds Medinastaat, al-Andalus, der türkische Völkermord an den assyrischen Christen und Armeniern durchaus auch als ein Dschihad) möchte man seitens der OIC allerdings nicht verbieten, Allahgott denkt eben „differenziert“. Verhindert wissen möchte man eher schon das Erinnern an den Armenozid, das im nach der EU-Vollmitgliedschaft strebenden Kleinasien als eine „Beleidigung des Türkentums“ gilt (das Erinnern wohlgemerkt, nicht das Ermorden).

Der zum Herrschen (Unterwerfen) befugte Muslim ist rasch beleidigt, insbesondere angesichts von „falschem Wissen“.

Realislamisch „beleidigt“ manches oder das meiste Wissen die umma, nicht zuletzt das islambezogene Wissen der Ungläubigen (der umsichtige Schiffauer geht insofern kein Risiko ein). Aber auch aus Natur- und Geisteswissenschaften droht dem Propheten Schmach, denn jede oder jede zweite Tatsache lästert die Gottheit.

Misstraue dem Augenschein, Muslim, du kannst, zumal als Kind oder Ehefrau, schließlich nicht entscheiden, welches Faktum du gerade vor dir hast. Frage also deinen Vater, Ehemann, Imam, Mufti oder Scheich. Antwort wirst du erhalten, sinnlich (ḥissī) orientalisch und islamisch egalitär, inschallah mit der durch die Luft heransausenden Rute, aber dafür ganz „auf Augenhöhe“. Der besonders fromme (ʿābid, nāsik) und gottesfürchtige (taqīy) Muslim beweist Gehorsam (ṭāʿa), Fügsamkeit (salāsa), Respekt (waqār), Gottvertrauen (tawakkul) und Tugend (faḍīla) – und fragt gar nicht erst.

Schließlich geht es darum, die Wahrheit der Dinge zu erkennen (dark ḥaqāʾiq al-umūr) und endlich ganz laut zu sagen, dass der Islam eine „im Kern friedliche Religion“ ist, wie Hans-Gert Pöttering und Horst Köhler aufschluchzten. Sinngemäß jubelt Werner Schiffauer mit, geistes- bis geisterkundig:

237. Eine strenge Recht-Leitung kann und muss in einer neuen Situation zu neuen Antworten führen. Die mechanische Übertragung von Rechtspraxen aus einem Kontext in einen anderen ist damit ausgeschlossen. Sie würde gerade dem Geist widersprechen, in dem die Offenbarung erlassen wurde.

Eine „gesamtgesellschaftliche“ Rechtsverdopplung bzw. ein weibliches muslimisches halbiertes Recht ist aus Sicht von freiheitlichen Demokraten unerwünscht.

248. Alle … sind sich darin einig, dass an der Absolutheit der Offenbarung festgehalten werden muss und lehnen deshalb eine historisch-kritische Koraninterpretation ab. Letztendlich wird die Scharia – also das Gesetz, das auf Koran und Sunna … zurückgeht – als transzendentaler Bund Gottes mit seiner Gemeinde begriffen. Während die Scharia überzeitlich sei, stelle der fiqh, die Rechtsauslegung, den Versuch dar, die Scharia hier und heute zu verstehen. Es gehe um das Bemühen, ein Ergebnis zu finden, »das tatsächlich mit dem Willen Gottes übereinstimmt« – was, wenn es tatsächlich gelinge, von Gott doppelt belohnt werde.

Der fiqh dient eher nicht irgendeinem Verständnis und ist schon gar kein „Versuch“, sondern die einzig heilsrettende Rechtssprechung und damit die Übersetzung des Befehls der Gottheit in die Alltagssprache und Alltagssituation. Der oberflächlich gesehen an das britische Case Law erinnernde zu beurteilende „Einzelfall“ des keinem männlichen Muslim Rechtssicherheit bietenden und verlässlich frauendiskriminierenden Schariagerichts dient der Vermeidung der Höllenstrafe. Der Kadi oder Mufti ist Teil jener Macht, welche die Menschheit der Selektion in Paradiesbestimmte und Höllenbewohner unterwirft. Letztendlich handelt, mit oder ohne Steinigung, einzig die allmächtige Gottheit, eine andere Ursache gibt es schließlich nicht.

Menschheitsgeschichtlich gehörte und gehört es zum Ausstieg aus der Barbarei, dass Priester und Richter zwei wirklich völlig verschiedene Berufe sind (Gewaltenteilung). Der kulturell vormoderne Realislam, der Islam von Scharia und Fiqh aber verschmilzt Rechtssprechung mit praktiziertem Gotteslob, ähnlich, wie er im Bereich der arg getrübten islamischen Naturerkenntnis Wahrheit mit Gotterkenntnis vermischt und beim Kreationismus Marke Harun Yahya (Adnan Oktar) landet. Das islamkonforme gerichtliche Urteil dehnt sich im „spannenden“, ungewiss bleibenden Raum zwischen Stoßgebet und Gottesurteil, Tugendstreben und Abschreckung, die schariabasierte Gerichtsverhandlung über einen Familienzwist oder Handtaschenraub wird zur, himmlischen Segen herab rufenden, Abwehr des Bösen, zum exorzistischen Akt. Der Delinquent ist einem Orakel und Gottesurteil ausgesetzt, das Auditorium spürt Schicksalsschwere und murmelt ergriffen: Wahrlich, dieser Haschischhändler oder Autodieb kommt wohl nicht in den Himmel, also ab mit ihm in den Kerker.

Genug der Schiffauer-Zitate.

Eine islamsensible europäische Rechtsspaltung beträfe zunächst das Familienrecht beziehungsweise das Personenstands- und Eherecht. Deutschland würde damit dem die Religionsfreiheit und Pressefreiheit verweigernden Vorbild Indonesien, Indiens und Ägyptens folgen. Der Wissenschaftsrat (WR), mit dem Werner Schiffauer leider zusammenarbeiten darf, hat mit der islamdominanten und kulturrassistischen Rechtsspaltung, wie sie zwischen Jakarta, Teheran und Kairo die universellen Menschenrechte unterdrückt, offensichtlich kein Problem, sonst hätte man hochrangige islamische Autoritäten aus diesen wenig demokratischen Ländern nicht im Juli 2010 nach Köln in den MediaPark eingeladen, um mit ihnen über flächendeckend organisierte Seelsorge und Kindererziehung zu reden.

Säkulare Staatsbürger, einerlei ob religiös, ex-religiös oder atheistisch empfindend, werden für die Rechtseinheitlichkeit zu kämpfen haben und gegen die im Namen der Religionsfreiheit betriebene Rechtsspaltung. Dass der WR mit dubiosen Kulten namens bekenntnisorientierte Wissenschaft oder bekenntnisorientierte Religionswissenschaft die Erosion des Wissenschaftsbegriffs betreibt, die öffentliche Schule ja vielleicht einer pädagogisch stets vormodern gebliebenen Koranschule anähneln möchte und die deutsche Universität einer Madrasa (türk. medrese) wäre ein Skandal für sich, doch steht mit einer Schüler- und Studentengeneration, die in stark empfundener Furcht vor der Hölle aufzuwachsen beginnt, und einen Islam ohne Angst vor dem Teufel und dem Höllenfeuer gibt es nicht, noch mehr auf dem Spiel, nämlich die Tradierung, die Kontinuität unserer Staatsordnung. Islamische Konsequenz (al-Maudūdī, Necmettin Erbakan, Chātami) benötigt keinen Rechtsstaat mehr, im Milieu des Wohlverhaltens nach Koran und Sunna wird das Refugium freien Denkens zum Standortnachteil, Störfaktor und Hassobjekt.

Die kulturelle Reproduktion der säkularen Solidargemeinschaft und unserer auf die universellen Menschenrechte bezogenen Offenen Gesellschaft wäre ausgebremst oder ausgehebelt, denn Allahs Gesetz macht die historisch kritische Methode überflüssig und den gründlich arbeitenden Pädagogen oder Journalisten, sei es in Jakarta, Teheran oder Kairo, arbeitslos, wenn es ihn nicht bedroht oder tötet. Denn (sehr viel) anders als der kulissenbunte Dialog-Islam ist der reale Islam ein gewaltiges Kartell der Erpressung, in dem freie Forschung, freie Meinung oder auch lediglich freie Kunst nicht möglich sind, sondern in welchem der frauenfeindliche und gewalttätige Kulturrassismus der Scharia sowie die „auf Zeit und Raum bezogene“ Günstlings- und Vetternwirtschaft bestimmen, was gottesfürchtige Vernunft, allahbewusste Pädagogik und islamsensible Kunst sind. Es ist nicht einzusehen, warum der Wissenschaftsrat eine solche repressive Politik und antirationale Lebensweise unterstützt und den Dialog mit dem Umfeld der türkischsprachigen Millî-Görüş-Bewegung (hierzulande IGMG), der urdusprachigen Jamaat-e Islami (JI) und der arabischsprachigen Muslim Brotherhood (MB) sucht.

Wir brauchen keine universitäre Theologie der Blutrache, wir brauchen keine gymnasiale vorsokratische Atomlehre mit Bekenntnischarakter, wir brauchen im staatlichen Grundschulunterricht keine bekenntnisgebundene Lehre des Dschihad oder des Nationalsozialismus.

Wir haben die an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) orientierte Verfassung zu verteidigen und durchzusetzen, Allahs Erleuchteten auf deutschem Boden sind die ungeschmälerten Bürgerpflichten und Bürgerrechte sehr wohl zuzumuten. Die von Werner Schiffauer (2010) untersuchte, demokratiegefährdend schariatreue Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) will eine andere Republik, ob in der Türkei oder in der BRD.

Ein korankonformes oder ein mit den Hadithen kompatibles Familienrecht einzuführen wäre der organisierte Verfassungsbruch und damit letztlich ein Staatsstreich. Der WR druckst also einstweilen noch ein wenig herum und lässt den 2010 als Gastredner in Köln weilenden Mathias Rohe („In Deutschland wenden wir jeden Tag die Scharia an“) das islamische Recht verharmlosen. Wer Allahs Gesetz, die Scharia, und Allahgottes sakrale Jurisprudenz, den Fiqh, mit Bekenntnischarakter lehren und erlernen lassen will, arbeitet, ob wissentlich oder versehentlich, auf einen Putsch hin und befördert die europäische Islamische Revolution. Das müssen wir verhindern, denn Polygamie, Burka oder Steinigung sind kein Way of Life, nach Hitlerismus und Stalinismus gilt es für uns, auch für die Muslime unter uns, einen europäischen, dem gottesfürchtigen (taqīy) Vorbild eines Chomeinī, Maudūdī, al-Ġazālī oder Mohammed folgenden Staatsterrorismus zu verhindern und einen anderen organisierten Islam gibt es leider nicht.

Beten oder nicht beten ist Privatsache, denn anders als in Pakistan oder im Sudan besteht in Europa Religionsfreiheit. Jeder darf an einen Engel glauben, hat seinen geliebten unsichtbaren Gabriel oder Ǧibraʾīl aber keineswegs zu verstaatlichen. Allāh ist belanglos, die politische Belanglosigkeit der Götter allerdings ist von Belang. Hätten Peter Strohschneider, Thomas May oder Annette Barkhaus vom Wissenschaftsrat am 13. und 14. Juli 2010 den Mut finden können, den ausländischen oder inländischen Damen und Herren Islamfunktionären ein zivilcouragiertes »Unter uns Weltbürgern, die Scharia ist hierzulande illegal« zu sagen? Und, wenn sie sich nicht trauen, was eigentlich fürchten sie, den Zorn der Gottheit am yaumu l-qiyāma, am Tage der Auferstehung, den eher irdischen Verlust von Pfründen in $ und € oder körperliche Angriffe durch ekstatische Statthalter Mohammeds? Sorge oder Angst zuzugeben ist keine Schande, man sollte es allerdings beizeiten und relativ öffentlich tun, um nicht erpressbar zu werden und um trotz des „ewigen und unverhandelbaren“ Shariah Law (aš-šarīʿa) als Politiker, Manager oder Wissenschaftler fachgerecht arbeiten zu können.

Und der „nichtislamische Kontext“ (Schiffauer, Seite 10)?

Vorbehaltlose Islambejahung (islamisches Umweltverändern) verlangt auch von den so genannten Nichtmuslimen einen übergriffigen Toleranzbegriff, eine gefräßige Toleranz. Folgerichtig lösten drei Phasen der Islamverherrlichung einander ab, die »kollegiale« (1985), die »messianische« (1995) und die (vor der persönlichen Konvertierung letztmögliche) »symbiotische« Phase (um 2005).

Noch fast der AEMR verhaftet, antirassistisch gemeint hieß es »kollegial«: Sei Muslim, sei mein Partner, hallo muslimischer Kollege! Im Umfeld der Kirchentage und des Bezness hieß es »messianisch«: Sei mein muslimischer Engel, liebe mich, was ja sonst keiner macht! Von der Wirtschaftskrise ahnend hieß es in der Islamisierungsphase der »Symbiose«: Sei für mich authentisch, fühle für mich, lasse mich mein Glück erleben. Es ging und geht um den Einstieg in ein geheiligt neofeudales (Wissenschaftsrat: „postsäkulares“) Denken und Tun, kollegial in Jugendverbandsarbeit und Sozialpädagogik: Sei für mich frauenhassend (Abkehr vom Gleichheitsfeminismus), messianisch in Kirche und Partei: Sei für mich gegendemokratisch (Muslimbruderschaft als Befreiungstheologie), symbiotisch bald nach 9/11: Töte für mich (Free Gaza 2010).

Ein einst links bis spaßkulturell zu verortender, nun schariafreundlicher (reaktionärer) Professor für Kulturanthropologie wie Werner Schiffauer ist dem Kartell aus Islamlobbyisten, Kirchenfunktionären und Konzernführern hoch willkommen, um dem Volk die Entwerdung der Solidargemeinschaft und Rechtseinheitlichkeit erklärlich zu machen.

Es wird für uns Säkulare, ob religiös oder atheistisch, nicht leicht werden, zu verhindern, dass die revolutionär und separatistisch orientierte Milli Görüş künftig einen Staat im Staate bildet und die konfessionell begründete Rechtsverschiedenheit nach indonesischem oder ägyptischem Vorbild durchsetzt – recht bald oder bereits jetzt in der Türkei, etwas später in Deutschland.

Jacques Auvergne

Muhammad Hamidullah. Spiritueller Führer des Kalifats

Mai 9, 2010

السير

as-siyar

The Islamic Law Of Nations

Allahs Internationales Recht

Erbakans Lehrer

Prof. Dr. Hamidullah und die umma al-islāmīya als originäres Völkerrechtssubjekt

Jahrzehntelang lebte der Schariagelehrte Muhammad Hamidullah in der Hauptstadt Frankreichs. Sein »Initiation à l’Islam« (Paris 1963), ins Deutsche übertragen als »Der Islam. Geschichte, Religion, Kultur« (Genf 1973), wird in dritter Auflage durch die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş vertrieben (bei: IGMG Kitab Külübü, Köln 1996). Der aus Indien eingewanderte Hanafit prägte Selbstverständnis und Politik der Millî-Görüş-Bewegung entscheidend und darf uns insofern als geistiger Lehrer Erbakans gelten. Selbst in muslimischen Kreisen Indiens (1) wird Hamidullah neben al-Maududi, Said Ramadan, Ali Schariati, Ayatollah Chomeini und Necmettin Erbakan zu den bedeutendsten muslimischen Persönlichkeiten des Zwanzigsten Jahrhunderts gerechnet (2). Jacques Auvergne liest Hamidullahs 47 Jahre alten Text.

Der aus Indien stammende französische Völkerrechtler und Schariagelehrte Professor Dr. Muḥammad Ḥamīdullāh (türkisch Muhammed Hamîdullah) wurde im Jahre 1908 im Hyderabad (Andhra Pradesh) in eine gebildete muslimische Familie geboren und wuchs als jüngstes Kind mit zwei Brüdern und fünf Schwestern auf. Alle acht Kinder hatten gute Sprachkenntnisse des Persischen und Arabischen. Der muttersprachlich das Urdu beherrschende und den weitaus größten Teil seines Lebens in Paris lebende Schariagelehrte genießt unter Sunniten hohe und bei Hanafiten höchste Autorität im Bereich des Hadith sowie des Islamischen Internationalen Rechts und Islamischen Verfassungsrechts. Hamidullah lernte zunächst an der Darul Uloom Secondary High School, deren Name uns auf die 1866 gestiftete Islamische Universität der Dāru l-ʿUlūm in Deoband (Uttar Pradesh) verweist, die in ihrer Bedeutung für den sunnitischen Islam berechtigt mit der Kairoer al-Azhar verglichen wird.

Nach dem Studium des Fiqh (Islamische Sakraljurisprudenz) und Hadith an der Jamia Nizamia (3) und der Osmania University (OU) (4) sowie einem Aufbaustudium an der Osmania im Fach Siyar (Islamisches Internationales Recht) sandte ihn die OU nach Deutschland, wo Hamidullah im August des Jahres 1933 im Fach Philosophie an der 1818 gegründeten Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität zu Bonn promovierte (26 Jahre eher als Said Ramadan 1959 im benachbarten Köln), wurde jedoch bald darauf aus Deutschland ausgebürgert. Die Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft publizierte (Berlin 1935) den letzten Teil seiner Bonner Dissertation als »Die Neutralität im Islamischen Völkerrecht«, als Autor signierte „Muh. Hamidullah-Hyderabad“ (5). An der Universität zu Bonn arbeitete er am Orientalischen Institut mit den al-Bīrūnī-Forschern Fritz Krenkow (Salim Fritz Krenkow, 1872 – 1952) (6) und Paul Kahle (Paul Ernst Kahle) (7) zusammen. Der international anerkannte Arabist Krenkow war deutschstämmig und wuchs im englischen Leicester auf, gehörte zum Freundeskreis und durch Heirat zum Familienkreis des Schriftstellers D. H. Lawrence (1885 – 1930). In den Jahren 1929 und 1939 lehrte Krenkow an der Arabischen Fakultät an der indischen Aligarh Muslim University (AMU) (8).

Während des Dritten Reichs und in den ersten Nachkriegsjahren lebte Hamidullah zeitweilig in Paris, wo er 1935 und 1936 an der Sorbonne arbeitete und einen Doktortitel für Literatur, den doctorat ès lettres, erwarb. Forschungsreisen führten ihn nach Mekka und Medina, Kairo, Beirut, Sanaa (Ṣanʿāʾ) sowie nach İstanbul. In der Türkei begegnete er Şerefettin Yaltkaya, İs¬mail Sâib Sencer, dem bekannten deutschen Orientalisten Hellmut Ritter (1892 – 1971) sowie dem Arabisten und Turkologen Oskar Rescher (Osman Reşer). Um 1947 im autonomen Hyderabad lebend, wanderte Hamidullah nach der Besetzung des Staates im September 1948 durch indische Truppen endgültig nach Frankreich aus, nur unterbrochen von Zeiten der Lehrtätigkeit in der türkischen Bosporus-Metropole (ab 1952), an der Universität von Ankara sowie im nordostanatolischen Erzurum.

In den frühen Fünfziger Jahren leistete er seinen bedeutenden Beitrag zur Entstehung der Verfassung Pakistans, 1961 unterstützte er Said Ramadan bei der Gründung des der terrornahen Muslimbruderschaft entsprießenden Islamischen Zentrums Genf. Zu Beginn der Sechziger initiierte der Islamgelehrte die Association des étudiants islamiques de France (AEIF), in der Hamidullah den nachmaligen Führer des Sudan, den Muslimbruder Ḥasan at-Turābī beeinflusste. Auch der Iraner Abū ʾl-Ḥasan Banīṣadr war der AEIF zuzurechnen, Banīṣadr begleitete von Paris aus Ayatollah Chomeini und wirkte als erster islamisch-revolutionärer Staatspräsident eineinhalb Jahre lang am Aufbau der staatsterroristischen Allahkratie mit, flüchtete allerdings am 29.06.1981 zurück nach Frankreich. Bis 1996 in Paris ansässig und inzwischen mit dem Englischen fünfsprachig, war Hamidullah Mitglied der größten Forschungsinstitution Frankreichs, des Centre national de la recherche scientifique (CNRS, vergleichbar dem deutschen Max-Planck-Institut, aber wesentlich größer) (9). Als Forscher zur Geschichte des frühen Islam und zum Hadith machte sich der indische Experte für das islamische geheiligte Recht und Bonner Doktor der Philosophie einen Namen.

Südasien. Wie im imaginierten islamischen Paradies blieben die „Unreinen“ draußen und das werdende „Land der Reinen“, Pākistān, beteiligte den Schariagelehrten, der neben Urdu auch Arabisch, Englisch und Französisch fließend beherrschte, am Entwurf seiner koranzentrierten sprich kulturrassistischen Staatsverfassung. Die Titel seiner berühmtesten Werke verweisen auf die Seelenrettung der Muslimischen Staatsführung (Muslim conduct of state: Being a treatise on Siyar, 1953) oder auf das Nichtmuslime und Frauen deklassierende Islamische Verfassungsrecht (The First Written Constitution in the World, 1975, 1986). Hamidullah übersetzte „Das große Buch des Islamischen Völkerrechts“, den »Kitāb as-Siyar al-Kabīr« des um das Jahr 1106 verstorbenen iranischen Gelehrten Sarakhsi aus dem Arabischen ins Französische, eine Übersetzung (Le Grand Livre De La Conduite De l’État), die 1989 bei Türkiye Diyanet Vakfı (türkischer Staatsislam) neu herausgegeben worden ist. Um eine notwendig gewordene medizinische Behandlung erhalten zu können, ging der kinderlos gebliebene Übersetzer des Korans ins Französische (Le Saint-Koran, bei: Amana Publications, 1959) im Jahre 1996 in die USA, zunächst nach Wilkes Barre, Pennsylvania. Am 17.12.2002 starb Hamidullah im Alter von 95 Jahren in Jacksonville, Florida, wo seine Großnichte Sadida Ahmed um 2003 für das Islamic Center of Northeast Florida (ICNEF) publizistisch in Erscheinung tritt (10).

Ein halbes Jahrhundert lang also dachte ein in Indien geborener Schariagelehrter die auf Nuʿmān ibn Ṯābit ibn Zuṭā ibn Marzubān, genannt und bekannt als Abū Ḥanīfa (699 – 765 n. Chr.) zurückgehende hanafitische Rechtsschule gewissermaßen von Paris aus neu. Von den orthodoxen Standards etwa eines al-Ġazālī († 1111) hat er sich dabei allerdings nicht entfernt, denn die Scharia ist nicht erneuerbar.

Die meisten Muslime in China, Bangladesch, Indien, Pakistan, in der Türkei und auf dem Balkan sind Hanafiten, anders als etwa in Frankreich, wo nordafrikanischstämmige Malikiten den Islam prägen, weshalb wir für Deutschlands mehrheitlich türkeistämmige Muslime Dr. Hamidullah als eine nicht lediglich einflussreiche, sondern ganz besonders verbindliche Lehrautorität anzunehmen haben.

Das europäische Hanafitentum betreffend gilt es, die Einwirkung des radikalen Theoretikers al-Maudūdī, der ab 1928 in Hamidullahs Heimatstadt Hyderabad lebte, auf den türkischen bzw. deutschen Islam in den nächsten Jahren ebenso zu beobachten wie eine eventuelle Wechselwirkung zwischen Deobandi-Bewegung und Millî-Görüş-Bewegung (einschließlich der 1926 in Indien durch Muhammad Ilyas ins Leben gerufenen daʿwa-Bewegung Tablighi Jamaat (TJ), eines Deobandi-Abkömmlings). Das nach der Azhar weltweit zweitgrößte islamische Hochschulzentrum, die erwähnte Dār ul-ʿUlūm von Deoband, strahlt mittlerweile bis in nach Indonesien und Malaysia aus, in die Kernlande der schafiitische Rechtsschule. Zwischen 1991 und 1993 hat ein gewisser Herr Mustafa Cerić aus Sarajevo im malaysischen Kuala Lumpur am just eröffneten International Institute of Islamic Thought and Civilization (ISTAC, Prof. Zein) (11) gelehrt, in den Achtzigern allerdings bereits in Northbrook, Illinois, USA. Zein ist mitverantwortlich für das Projekt National Dialogue on Islam and Democracy (NDID) (12).

Zum walī muǧbir, dem seine jungfräuliche Tochter zwangsverheiratenden muslimischen Vater, möchten Zein und Cerić allerdings ebenso wenig auf Distanz gehen wie zur schafiitischen FGM (vgl. Stephanie Sinclair, zu: Assalaam Foundation, Bandung, Indonesia), die Globalisierung der orthodoxen islamischen Heilssicherung zeitigt nun einmal den Ausstieg aus der bidʿa (unzulässige Neuerung) der universellen Menschenrechte.

Die vom deutschen Verfassungsschutz beobachtete IGMG, die im April des Jahres 2010 in Duisburg im Beisein von Necmettin Erbakan ihr vierzigjähriges Bestehen feiern konnte (13), widmet dem indischstämmigen Hanafiten Hamidullah eine eigene Buchreihe (14).

Von Muhammad Hamidullah existieren nur wenige Fotografien (15).

Ethische Basis wie konkreter Texteinstieg Hamidullahs ist die einzig irdisch akzeptable Lebensweise, die einzige, die am Tage der Auferstehung „von Allāh angenommen wird“ und dich, vielleicht, vor der Hölle bewahren kann. Nur das gemeinschaftlich kultivierte Verhalten der Urgemeinde und das persönliche Nachahmen der prophetischen Lebensweise und Befolgen der koranischen Befehle kann die Teufel, aš-šayaṭīn (Sg. aš-šaiṭān), an die jeder Familienvater oder Imam zu glauben bedarfsweise per Prügelstrafe anordnet, vorläufig erfolgreich abdrängen. Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) diente also der zur Teufelsaustreibung unabdingbaren und die Islamische Revolution (16) Europas wie beiläufig begleitenden Rechtsspaltung, worüber die Bundesregierung den Souverän, das Volk, im Unklaren lässt.

Säkular aufgewachsene Menschen seien erinnert, dass hier bei Hamidullah keine Poesie betrieben wird, sondern Verfassungsrecht, denn Himmel und Hölle werden legalisiert:

16. Im Verein mit anderen Sippenhäuptern wurde eine Versammlung von Freiwilligen zusammengerufen, um einen ritterlichen Orden zu gründen (er wurde hilf al-fudûl genannt), der jedem Unterdrückten in der Stadt – sei er Mitbürger oder Fremder – helfen sollte.

Hamidullah stellt den Tugendbund, dem der Prophet angehört haben soll, als nach transparenten Standards handelnd und als universalistisch-humanitär dar. Falls das vor dreizehneinhalb Jahrhunderten tatsächlich so gewesen sein sollte, ist die Ethik des ḥilfu l-fuḍūl leider ohne Wirkung auf die Verfassung von Medina geblieben, die an einem kulturellen Rassismus ausgerichtet blieb mit einem – charakteristisch islamischen – Deklassieren der Frau.

Islam ist Frauenentrechtung, das Ehepaar gleichsam Modul oder Molekül, ein Dipol wie eine Batterie oder ein Magnet, der Mann staatlich zertifiziert sauberer und daher mündiger, die Frau juristisch einwandfrei wie angeblich bereits naturgemäß besudelter und folglich zu entmündigen. Die anderen Moleküle (Ehepaare) oder Module (Familien) mögen andocken und das Gewebe der sich wie ein Geheimdienst auf sexuelle Korrektheit überwachenden umma damit in Nordamerika und Europa ausbreiten. Jener umma, welche das Territorium nach Maßgabe der islamic supremacy (geheiligte Gewalt gegen Nichtmuslime) als Doppelmembran zu überziehen beginnt, die männliche Seite oben, herrschend und kommunizierend, die weibliche unten, der maskulinen Gewalt (durch Vater, Bruder, Ehemann und Sohn) ausgesetzt, die Frauen in die Einzelzellen der Mauerkammern und Burkas getrieben und damit entsolidarisiert. Dafür und für nichts anderes (allenfalls den imaginierten Platz im Paradies, Way to Allah) propagieren wir Kopftücher und bauen wir Moscheen, ob in der Türkei oder in der neuen Westtürkei (Deutschland) bzw. dem neuen Maghreb (Spanien, Frankreich, Italien, auch Deutschland). Wer den Gehorsam verweigert, muss als unrein, pervers und heilsgefährdend verachtet werden und darf bespuckt werden, denn er entfernt sich eigenmächtig von Allah (und ist damit auf dem Way to Hell).

Obschon im polytheistischen Mekka aufgewachsen hat Muḥammad, ganz in der Tradition der wenig beweisbaren ḥunafāʾ oder Hanifen (Eingottgläubige, Quasi-Muslime in der Zeit vor Muḥammad, Sg. ḥanīf), niemals Götzenbilder angebetet, wie der indischstämmige Professor in seiner ungeliebten französischen Wahlheimat genau weiß:

17. [Muhammad] … dass er, wie seine Biographen versichern, niemals Götzenbilder angebetet haben soll. Es sei daran erinnert, dass es Mekkaner gab, die ebenso handelten und die sich gegen das im Irrwahn lebende Heidentum auflehnten, obgleich sie vollkommen der Ka’bah treu blieben, dem Hause, das Abraham dem Einen Gott geweiht hatte.

Juden gelten im Islam als Schriftverfälscher, Christen als Tradierer der verfälschten Schrift. Der Christenheit die Bedeutung des Jesus zu klauen und gewaltkonform sprich faktenwidrig umzudeuten und zunächst vor allem den Juden die Tradition der Propheten gleichsam zu entwenden und mit einem letzten Gottesgesandten krönend abzuschließen, reicht offensichtlich nicht aus. Man muss doch bitte gleich im Besitz des anfänglich-urältesten monotheistischen Heiligtums sein, das von Adam (Ādam) gebaute, in der Sintflut zerstörte und durch Abraham (Ibrāhīm) wiedererrichtete Haus Allah (bayt Allāh) in christen- und judenfreier Atmosphäre berühren dürfen, um die Mythen und Heilsgeschichten des Nahen Ostens ungedemütigt erklären sprich beherrschen zu können, und, Allahgott denkt tagespolitisch, das heutige Jerusalem und Israel gleich mit.

Grund genug, sich heutzutage gedemütigt zu erachten, sei die Existenz des Staates Israels allemal. Das gefährlichste antisemitische Pamphlet (Die Protokolle der Weisen von Zion. Sechzig Auflagen im Nahen Osten, beispielsweise verlegt durch Mustafa Tlas, der gute drei Jahrzehnte lang Verteidigungsminister Syriens war) gibt der muslimischen Psyche ebenso Orientierung wie der iranische Atombombenbau und die palästinensisch betriebene Verhetzung von Kindern durch antisemitisch, antiwestlich und islamofaschistisch inspirierte Filme bei al-Aqsa TV (»Ruwād al-Ġad – Pioniere von Morgen« (17)).

Das alte Arabien war weniger monokulturell. Gott Hubal wurde in Menschengestalt in der Kaʿba verehrt, er war der Gott des Orakels und ließ sich die sieben Lospfeile werfen. Zum Kaʿba-Kult gehörten neben Hubal die drei mächtigen unsichtbaren Göttinnen al-Lāt („die Göttin“), al-Manāt („das Schicksal“, ihre Attribute waren Mond und Abendstern) und al-ʿUzzā („die Stärkste“). Der deutsche Orientalist und protestantische Theologe Julius Wellhausen (* 1844 in Hameln, † 1918 in Göttingen) forschte in den Schriften des al-Kalbī (Hišām bin Muḥammad bin as-Sāʾib al-Kalbī, (* um 737, † 819 oder 821 in Kūfa) zur altarabischen Religion, und erfuhr, dass Allahs Liebling und nachmaliger Religionsgründer Muḥammad der Nachwelt eingestand, persönlich der ʿUzzā ein rot-weißes Schaf geopfert zu haben. Im Laufe der islamischen ersten Jahrhunderte wurde die Figur des Muḥammad offensichtlich immer makelloser und von allem Nichtislamischen gereinigt. An der Grausamkeit des Feldherrn und der Frauenherabsetzung aller islamisch beherrschten Orte und Jahrhunderte sollte unsererseits allerdings kein Zweifel bestehen.

Orthodoxe Muslime leugnen unangenehme Tatsachen. Auch Hamidullah möchte mit dem Wahrheitsgehalt der Menschheitsgeschichte großzügig umgehen, wenn es nur der irdischen Installation der Allahkratie dient. Die Bonner Universität hätte im Jahre 1933 jemandem, der wie Hamidullah offensichtlich weder in der Lage noch bereit ist, seine Ideologie dem Wissenschaftsvorbehalt nachzuordnen, den Doktortitel im Fach Philosophie möglicherweise nicht überreichen dürfen.

Wir dürfen gespannt sein, ob die 1978 im münsterländischen Ahlen als Tochter syrischer Einwanderer geborene Schariafreundin Lamya Kaddor, deren Wissenschaftsbegriff sich in der Bandbreite zwischen vormoderner Magie und politisch radikalisierter Gegenaufklärung zu bewegen scheint („Die Aufklärung ist für den Islam nicht übertragbar“), durch einen Hochschulstandort in der Bundesrepublik Deutschland mit wissenschaftlichen Weihen bekränzt werden wird; ihren Wikipedia-Eintrag, der monatelang suggerierte, sie habe den Doktorgrad bereits errungen, mussten deutsche Gegner des politischen Islam im April 2010 in Ordnung bringen. Kaddor hatte ihre spendenskandalösen 20.000 € überwiegend von der durch Muʿammar al-Qaḏḏāfī, das ist Staatsoberhaupt, Revolutionsführer und Terrorist Muammar al-Gaddhafi, gegründeten World Islamic Peoples Leadership (WIPL) entgegengenommen. Die muslimische Religionspädagogin schreibt also nach wie vor an ihrer Dissertation »Blut und seine Bedeutung im Islam«, was lange währt wird endlich gut, in der hoffentlich keine Flunkereien erscheinen werden wie Kaddors: „die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist auch im Islam verankert“ oder ihre abenteuerliche Kulturtheorie, nach der ein Wissenschaftsvorbehalt auf die schariakonforme Erziehung anzuwenden verzichtbar sei, denn eine ältere, islamische Aufklärungsleistung habe „den Weg für die europäische Aufklärung bereitet“.

Wie für Lamya Kaddor heute schien ein Vierteljahrhundert eher auch für einen Muhammad Hamidullah eine Islamreform nicht notwendig zu sein, da kein geringerer als das Siegel der Propheten (al-ḫātam an-nabiyyīna) selbst diese Reform, die letzte menschheitsgeschichtlich mögliche Reform, bereits durchgeführt habe:

24. zur Ausführung seiner reformatorischen Sendung

Wenig wissenschaftlich differenziert Hamidullah nicht zwischen plausibel und unbegründet, sondern stellt fest:

35. Zwischen Falschem und Wahrem gibt es nichts Gemeinsames, und nichts auf der Welt ist weiter voneinander entfernt, als diese beiden Dinge!

Wie uns der Lebenslauf des 1966 geborenen und im Alter von nur fünfzehn Jahren vom Protestantismus zum Islam konvertierten und mittlerweile ex-muslimischen Wissenschaftlers Sven Kalisch nahe legt, sind die heutigen muslimischen Intellektuellen oder Befehlsgeber beziehungsweise ist das skrupelloseste Erpresserkartell des organisierten (revolutionären) Islam zur Historisierung der Korangenese unfähig.

In offensichtlicher Ferne zu einer für jede religionswissenschaftliche Herangehensweise grundlegenden Außenansicht geht es weiter:

39. Verschiedene geschichtliche Tatsachen geben uns Rechenschaft über das, was geschah … die Quellen versichern, dass „jedes Jahr im Monat Ramadân der Prophet dem Erzengel Gabriel den bisher geoffenbarten Teil des Korans vortrug“ …

Ǧibrīl als wissenschaftliche Hilfskraft. In manichäischer Kosmoszerspaltung bei unzufälliger einzig möglicher Erlösung durch ideologiekorrektes Verhalten fährt der posthum bei Millî Görüş verlegte und vertriebene Experte für die allüberall umherflatternden Engel und Teufel fort:

86. Der Islam betont sehr stark die Tatsache, dass der Mensch gleichzeitig aus zwei Elementen besteht: seinem Körper und seinem Geist, und dass er keines dieser beiden zum Nachteil des anderen vernachlässigen darf. Wollte man sich einzig den geistigen Bedürfnissen widmen, so hieße das, danach zu trachten, ein Engel zu werden (während Gott schon andere Engel erschaffen hat); wer sich ausschließlich mit materiellen Dingen beschäftigt, kann sich zum Standpunkt eines Tieres, einer Pflanze wenn nicht sogar eines Teufels erniedrigen (während Gott zu solchen Zwecken Wesen anderer Art erschaffen hat als uns).

In der Zone zwischen Tier und Pflanze wäre im Übrigen und nach al-Ġazālī der größere Teil der Frauen anzusiedeln, denen, wenn überhaupt, nur die Ganzkörperverschleierung (al-ḥiǧāb) und die durch Allahs Männer erfolgreich kontrollierte weibliche Sexualität den prekären Platz in der Gemeinschaft der sittlich anständig zu nennenden Menschen sichert.

Im April 2010 beeilten sich einige deutsche Kirchenvertreter, der Einlassung der neuen ranghöchsten bezahlten Verantwortlichen für Soziales und Integration, der türkeistämmigen und bemerkenswert hektisch und laut so genannten „muslimischen Ministerin“ Aygül Özkan beizupflichten, dass die Gottheit des orthodoxen Islam mit derjenigen der Juden und Christen identisch sei, was wir als selbstbewusst religiöse, säkulare islamkritische Kirchenmitglieder selbstverständlich zurückweisen. Sehr geehrter Leser, falls Sie an Ihrem Wohnort einen katholischen Pastoren oder evangelischen Pfarrer beherbergen, der die Scharia nicht kenntnisreich und vernehmbar kritisiert, sondern Allāh mit dem Gott des Talmud oder Neuen Testaments verwechselt, treten Sie ihm doch bitte so lange couragiert entgegen, bis er entweder schweigt oder, wenn Sie ihm in der Stadt begegnen, die Straßenseite wechselt.

Der lebensbedrohliche Peitschenhiebe für den Weintrinker oder die mit nicht verwandten Männern redende Frau anordnende Allāh ist nicht der Gott des Jesus von Nazareth. Der die Todesstrafe für den Islamapostaten billigende Gott hat mit dem jüdischen Schöpfer der Welt nichts zu tun. Allahgott will den walī mudschbir, den Heiratsvormund mit der Berechtigung zum Zwang. Allahgott will den Geschlechtsverkehr mit der neunjährigen Braut und das lebenslange Aufenthaltsbestimmungsrecht des Ehemannes über alle Kinder. Eine Gottheit, der die Söhnchenfabrik (zoontjesfabriek, Ayaan Hirsi Ali) der biologischen Mutter ohne Begründung verstoßen kann und das Recht auf eine Zweit- bis Viertfrau bei unbegrenzter Zahl der Konkubinen hat, mag ja in der ökumenischen Münchner Kirchentagsszene des Jahres 2010 im Beisein von Rabeya Müller verehrt werden, doch mein Gott ist das nicht.

86 – 87. Der Zweck der Erschaffung des Menschen mit seiner doppelten Begabung, der körperlichen und der geistigen, würde unerfüllt bleiben, wenn dieser nicht imstande wäre, das harmonische Gleichgewicht zwischen den Erfordernissen seines Körpers und seines Geistes herzustellen.

Ein wenig an das esoterische Geschwafel vom Yin und vom Yang erinnernd, bietet der sanft die gesellschaftliche Transformation hin ins Kalifat begleitende Hamidullah uns das kulturrassistische Gesellschaftsbild und misogyne Menschenbild der Scharia als wohlausgewogen an. Im englischen Sprachraum wird derlei Erziehung zu einem amerikanischen oder europäischen Muslim, der als gewaltbereiter islamischer Revolutionär verwendbar sein wird, mit dem geheimniskrämerischen oder kokett-aufmüpfigen „The Radical Middle Way“ versehen.

Der Nichtmuslim, suggeriert Hamidullah, lebe im seelischen und somatischen Ungleichgewicht, der Schariagegner gar müsse von einer geradezu extremistischen Widernatürlichkeit angekränkelt sein. Der neo-orthodoxe (politische) Muslim kann sich, Muhammad Hamidullah zitierend, als personifizierte Unschuld darstellen.

87. Die Muslime haben nichts mit den Atheisten gemein, nichts mit den Polytheisten noch mit jenen, die Gott andere Götter zugesellen.

Muslime und Nichtmuslime seien einander wesensfremd – das entspricht beinahe Sir Iqbals berühmter Rede vom 29.12.1930, in der er als Präsident der All India Muslim League ein fruchtbares oder auch nur wünschenswertes, dichtes Zusammenleben von Muslimen und Hindus aus geradezu anthropologisch zu nennenden Gründen für alle Zeit ausschloss und den von Dhimmis und Harbis befreiten Staat forderte, dessen Gründung im Jahre 1947 als Staat Pākistān Iqbāl nicht mehr erleben sollte. Iqbāl wird folgerichtig als geistiger Vater Pakistans verehrt. Am Ort der am 24.03.1940 verfassten Lahore-Resolution steht das „Leuchtturm von Pakistan“ oder „Minarett von Pakistan“ genannte Wahrzeichen Pakistans und Symbol der Aufrichtung heilssichernder, sprich schariakonformer Herrschaft: Mīnār-ĕ Pākistān (18).

Muslime und Nichtmuslime seien vom Schicksal dafür vorgesehen, sich voneinander abzugrenzen – Schariapolitiker wie Muhammad Hamidullah und Said Ramadan verpflanzten diese Denkweise nach Europa und Abschottungsbewegungen wie die Millî Görüş predigen die koranisch verankerte Meidung der Nichtmuslime und ihrer Lebensweise heutzutage.

Den Christen wird implizit das Angebot gemacht, einen islamverträglichen Ansatz zu entwickeln, der ja, was Hamidullan allenfalls erhoffen konnte, seit Jahren tatsächlich in Form des so genannten Dialogs die zunehmend enthemmten kirchlichen Machtstrukturen begeistert.

Abrahamitische Ökumene ist ein Begriff nach Hans Küng und Karl-Josef Kuschel. Abrahams Runder Tisch, in Hildesheim. Tag der Religionen, die scheindemokratisch-esoterische Machtdemonstration als Hauptveranstaltung vom Runden Tisches der Religionen in Deutschland, c/o Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP) in verschiedenen Städten organisiert, Hauptinitiator ist WCRP-Geschäftsführer Pfarrer Dr. Franz Brendle. Trialog, beispielsweise 2010 als Schulwettbewerb der Herbert-Quandt-Stiftung (19) oder 2005 in Düsseldorf um Micha Brumlik, den Kalifatslobbyisten und Frauendeklassierer Nadeem Elyas und den Jesuiten Hans Kessler (20)

Wie versehentlich beginnt der eine oder andere Wächter (Επίσκοπος) wie Rowan Williams (21) oder Hans-Jochen Jaschke (22) einem mittelalterlich-andalusischen oder neuzeitlich-koptischen Bischof zu gleichen und damit einem Führer der „gnädig“ und „tolerant“ dem Sonderrecht unterliegenden Kaste der Dhimmis. Im irdischen Staat der Stellvertreter Mohammeds und Allahs werden für Bischöfe ein paar Krümel vom Tische des Kalifen herunterfallen.

90. Muslimische Gelehrte haben ihr ganzes System auf einer juristischen Grundlage mit wechselseitigen Rechten und Pflichten aufgebaut.

Islam ist Staat. Einen anderen Islam als die deine Seele vor der ewigen Verdammnis, vielleicht, bewahrende Tugenddiktatur haben Allah, Mohammed und Hamidullah nicht im Angebot. Die in Europa oft noch unsichtbare parallele Schariarepublik versucht die Ganzkörperverschleierung politisch durchzusetzen, beim zu bewahrenden französischen und durchzusetzenden rheinland-pfälzischen Lehrerinnenkopftuchverbot geht es nicht um sichtbares Haar, sondern um die doktrinäre Geschlechterapartheid und die gleichnamige Textilie des ḥiǧāb. Hamidullahs „geistliches“ (totalitäres) Pflichten- und Rechtssystem schariatischer Praxis (fiqh: geheiligte wenn nicht heiligende Staatspflege als Rechtssprechung an den Gerichtshöfen ranghoher Nachfolger Mohammeds) kollidiert mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

90 Verpflichtung. Gott anbeten, Ihm Dankbarkeit erweisen, Ihm gehorchen, alles vermeiden, was Seiner universalen Göttlichkeit entspricht – das alles gehört zu den Pflichten eines jeden, und ein jeder wird einzeln und persönlich dafür verantwortlich sein.

Und das alles fraglos ohne Zwang, den nur dein in Freiwilligkeit begangenes schariagemäßes Handeln spendet dir die ausreichende Hasanāt, paradiesische Pluspunkte.

90. Da Gott unsichtbar und außerhalb jeder körperlichen Wahrnehmbarkeit ist

Wie selbstverständlich lügt Hamidullah. Der „pakistanische“ (Wikipedia) Wahlfranzose hat uns den schreckensreichen Schariagott, den seinen politischen Statthaltern Gewaltlizenzen verleihenden Allahgott in den Diskurs der kulturellen Moderne schmuggeln wollen, doch trickreich belanglos von einem „Gott“ geschrieben.

In Frankreich oder Deutschland kann jeder seinen Glauben öffentlich bekennen (anders als in Pakistan, im Iran und leider auch anders als in der deswegen nicht EU-beitrittsfähigen Türkei). Auch jeder Muslim. Ein Kalifat aber kann hier nicht gelebt werden, denn es besteht bereits ein Staat.

Im Übrigen haben körperlich wahrnehmbare bzw. nicht wahrnehmbare Göttinnen und Götter unser Verfassungsrecht und Internationales Völkerrecht nicht zu befehligen, auch nicht von Hyderabad oder Paris aus.

90. Der Menschengeist ist sowohl für gute wie für böse Eingebungen empfänglich. Gute Menschen können auch gelegentlich böse Eingebungen haben (Versuchungen) – so wie umgekehrt schlechte Menschen gute Eingebungen erhalten können.

Der theologisch lügende Jude oder der theologisch die Lüge transportierende Christ mag sich ja zur wahren Religion bekehren. Auch muslimintern soll offensichtlich in zwei Klassen aufgeteilt werden, die Schlechten und die Guten. Eine vom Satan verwaltete Hölle ohne menschliches Brennmaterial wäre eine Außerkraftsetzung einer zentralen koranischen Verheißung, und die richtende Gottheit ist nicht gerne arbeitslos.

Indirekt bejaht Hamidullah eine, wenn auch dramatisch ungewisse, Prädestination, die besonders Tugendhaften aller Jahrhunderte werden gewiss zu den „guten Menschen“ zu zählen sein, die tugendpolitischen Herrscher (al-Maududi, Erbakan, al-Qaradawi, Erdoğan) verdienen damit deinen Gehorsam.

Den afrikanischstämmigen amerikanischen Kulten Voodoo, Santería und Candomblé überraschend ähnlich, beschwört Hamidullah eine hoch wirksame, unsichtbare Sphäre, aus der heraus gute und böse Geister den Muslimen einflüstern oder aus der ein zur Lüge befähigter Allahgott den Muslimen gute wie böse Eingebungen zuteilt.

Im Sinne des Jugendschutzes dürfen wir unsere Kinder und Jugendlichen einer solchen, zeitgleich sowie in unkontrollierbarer Relation und Dosis Ängste und Allmachtsphantasien verbreitenden Lehre nicht aussetzen.

Die uns durch den geisterkundigen Hamidullah als real verbürgten Einflüsterungen unterliegen einem mehrklassigen Qualitätsstandard:

92. Der höchste Grad des Kontakts, das sicherste und das unfehlbarste Mittel zur Verbindung des Menschen mit seinem Schöpfer wird von Muhammad wahy genannt. … eine wirkliche Offenbarung, die dem Menschen von Seiten Gottes zuteil wird; … eine himmlische Kommunikation.

Widerworte sind allerdings nicht gerne gesehen, insofern ist die „himmlische Kommunikation“ meistens wohl eher ein Monolog.

Auch hier wieder die Aufspaltung der Menschheit, dieses mal in Nichtpropheten und Propheten beziehungsweise Normalsterbliche und Offenbarungsempfänger. Die Nichtpropheten haben selbstverständlich auf die Verkünder des göttlichen Willens zu hören. Im berüchtigten Dialog mit dem Islam sind es leider die im Iran und in Ägypten grausamster Verfolgung unterliegenden Baháʾí, deren Europavertreter wie Nicola Towfigh (Nationaler Geistiger Rat der Bahá’í) die harmlos-verspielt erscheinende Lehre von den realen Propheten in Rathaussälen verbreiten. Dass jede Relativierung des frauenentrechtenden Islamischen Rechts die Demokratie gefährdet, droht durch frömmelnde oder auch wirklich fromme Prophetenverteidiger vernebelt zu werden. Baháʾí werden doktringemäß zur Koranlektüre ermuntern wollen. Sie werden Muḥammad Verehrung entgegenzubringen haben und den frühen Islam als makellos bezeichnen müssen, was der politische Islam gerne ausnutzt.

101. Der Mensch ist auf der Reise zu Gott, zur Unendlichkeit, auf einer Reise, bei der selbst Paradies und Hölle nur Zwischenstationen sind (manzil min manâzil as-sâ’irîn).

Der Eindruck wird erweckt, die Hölle sei ein provisorisches Refugium der Charakterschulung, jedenfalls für niemanden ewig, was gegen die klassische Auffassung verstößt, dass zumindest die munāfiqūn, die Heuchler, ganz gewiss nie mehr aus der Hölle heraus gelangen. Es dürfte noch einige weitere Straftatbestände geben, die mit zeitlich unbegrenzter Gottesferne geahndet werden. Wie wäre es mit der heutigen iranischen Täterschaft eines Verderbenstifters auf Erden (Mofsed fe l-Arz; mufsid fi l-arḍ, spreading corruption on earth) oder der Klassifikation als Kämpfer (Mohareb [ba Khoda]; muḥārib, Enemy of Allah, vgl. ḥarb, Krieg) gegen Allahgott und dessen irdisches Sozialwesen, beide Begriffe stammen aus dem barbarischen (islamrechtlichen) Körperstrafrecht (Ta’zir, at-taʿzīr) der Teheraner Mullahs und dem mit ihm schariatisch verschränkten Talions- oder Vergeltungsrecht (Qesas; al-qiṣāṣ)? Sollte die Apostasie, sollte die auf Allāh bezogene Gotteslästerung keine unbegrenzte Verweildauer im Höllenfeuer nach sich ziehen? Dem qiṣāṣ ist im Einzelfall (die deutsche Scharialobby will die Einzelfallregelung, also den Ausstieg aus der Rechtssicherheit, die islamkonforme Willkür, etwa beim Lehrerinnenkopftuch) die Möglichkeit des im Koran und in der Verfasssung von Medina beschriebenen Blutgeldes (dīya, diyya) entgegenzusetzen, das allerdings von Opfer ausgeschlagen werden kann, wenn es auf dem von Allāh (eben nicht: von Gott) eingeräumten Prinzip Auge um Auge besteht (23).

102. Es stellt sich nun die Frage, ob die Hölle für die Ungläubigen ewig sei? Die Meinungen der muslimischen Theologen gehen in diesem Punkte auseinander, …

Das wichtigste ist schließlich, dass der muslimische Endverbraucher nicht selber denkt, sondern seine Meinung gehorsam derjenigen von al-Ġazālī (Jahrgang 1058) oder al-Qaraḍāwī, 868 Jahre später geboren (1926) nachzuordnen hat, als Frau allerdings zunächst dem Schlafzimmerkalifen (Ehemann), als Kind dem Besitzer (Vater) und als Mann dem Freitagsprediger.

Kein Muslim wagt es, zu sagen, der stammesseits akzeptierte Imam oder moscheegemeindlich zuständige Scheich würde Unsinn reden. Islam ist ein als Religion getarntes rigides Verhaltensprogramm, bei der sich nagender Zweifel ebenso erübrigt wie wissenschaftlich fundiertes Nachfragen, Spielfreude oder Neugier.

146. Der Muslim verehrt die Tora, den Psalter, das Evangelium als Wort Gottes, aber er richtet sich nach den letzten und allerjüngsten Worten des Herrn, d. h. nach dem Koran. Wer immer den veralteten Gesetzen verhaftet bleibt, kann vom Gesetzgeber nicht als wahrhaft gehorsam angesehen werden.

Abrogation (Aufhebung älterer Lehrsätze durch jüngere), üblicherweise auf den Koran bezogen (medinensische Verse heben einige mekkanische auf), ließe sich hier auf die Schriften der drei großen nahöstlichen Offenbarungsreligionen beziehen, der Koran also hat Tora und christliche Bibel gewissermaßen abrogiert.

Spirituell gesehen sind Juden und Christen also von gestern, ihr Verweigern, die Texte zu aktualisieren, ist Bildungsresistenz oder Ketzerei.

Das angemessene Wort für die Gottheit des Islam: Gesetzgeber.

134. Nur der Eingottglaube, rein und unvermischt kann die Vernunft befriedigen.

Wer dem Islam widerspricht, sei also unvernünftig. An die Dschinnen zu glauben und sich über nacktes Frauenhaar zu empören, sei vernünftig.

Dank des Wirkens der konsequentesten (enthemmtesten, gewalttätigsten) Parteigänger Allahs geht Europa womöglich einer den Epochen von Pestzeit, Hexenverbrennung, Faschismus und Stalinismus überraschend ähnlichen Zeit entgegen, und mit den Erkenntnissen einer Taslima Nasreen oder mit den Worten des an der fanatischen Gewissenlosigkeit leidenden Servet-Verteidigers, des gleichwohl hoffnungsvoll gebliebenen Sebastian Castellio (Sébastien Châtillon, 1515 – 1563) werden die Nordamerikaner und Europäer in drei oder zwei Jahrzehnten feststellen:

„Die Nachwelt wird es nicht fassen können, dass wir abermals in solchen dichten Finsternissen leben mussten, nachdem es schon einmal Licht geworden war.“

Wir dürfen bei Finsternis an zwangsverheiratete, nicht einwilligungsfähige, von (noch, die Gesetze lassen sich ändern) pflichtwidrig handelnden Jugendämtern „begleitete“ geschwängerte oder bereits schwangere Minderjährige auf Seite der islamisch Eingesperrten denken. Zwei entsprechende Berliner Fälle gingen im April 2010 durch die deutsche Presse. Auf der Seite der den Gehorsam dem modischen Gott der Globalisierung (Allāh) gegenüber verweigernden Nichtmuslime fallen uns bedrohte Journalisten, Menschenrechtler, Schriftsteller oder Karikaturisten ein.

149 – 150. Die Menschen können in drei Hauptgruppen unterteilt werden: … die erste Gruppe (Engel-Menschen) braucht keine Anleitung, keine Aufsicht; bei der zweiten Gruppe (Teufel-Menschen) muss mit allen möglichen Mitteln versucht werden, sie im Zaum zu halten, um sie an der Ausübung des Bösen zu hindern; mit der dritten Gruppe aber (den menschlichen Menschen) muss man sich allenthalben beschäftigen und sich um sie kümmern. Die Angehörigen dieser dritten Gruppe ähneln in mancher Hinsicht fast den Tieren: sie sind ruhig und zufrieden mit dem, was ihnen gehört, solange sie nicht merken, dass es anderen besser geht, oder solange ihnen nichts Schlechtes von anderen widerfährt.

Sarkastisch gesprochen: Das erleichtert Deutschlands Erziehern und Lehrern die Arbeit im Kindergarten und auf dem Schulhof und erspart uns allen Gewissensbisse, einen Erwachsenen aus Gruppe Zwei (Hamidullah: „schlecht und unverbesserlich“) lebenslänglich einzusperren, vor allem, wenn ich als stadtbekannter Frömmler doch ohne Zweifel und dank Allahs Gnade der Gruppe Eins (Hamidullah: „braucht keine Anleitung, keine Aufsicht“) zuzurechnen bin. Den Koranpolitikern obliegt, Anpfiffe erteilend und leichte Schläge austeilend, das Lenken der Mensch gewordenen Geißen und Ziegenböcke, beinahe, „fast“.

151. Der Islam ist eine vollständige Richtschnur für das Leben

Ein kulturrassistisches, antijüdisches, Frauen deklassierendes und selbst Kinder sexualisierendes Menschenbild mit einem vollständigen Rechtssystem von Familienrecht bis Strafrecht. Tatsächlich, vollständig.

Der Islam darf keinesfalls legalisiert (Herr Schäuble!) und kann nicht „integriert“ (Herr Laschet!) werden, schariatreuer Bekenntnisunterricht darf an öffentlichen Schulen nicht unterrichtet werden (Stichwort „Islamischer Religionsunterricht“).

162. Das Unrecht gegenüber der Person erfordert Vergeltung: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn – wenigstens grundsätzlich.

Der barbarische Jurist bekennt sich zum qiṣāṣ, dem islamischen Vergeltungsrecht. Mit dem Islam mag Europa wieder in die Epoche von Richtschwert und Galgenberg eintreten, oder, wie es Kurienkardinal Jean-Louis Tauran im November 2008 als europäische Re-Spiritualisierung fehldeutete: „Wie hat Gott es schaffen können, zurück in unsere Gesellschaften zu gelangen? Dank der Muslime!“ Der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog freute sich, dass der nach Europa eingewanderte Islam für den Kultgeist der abgehackten Diebeshände und elfjährigen schwangeren Ehefrauen gesellschaftlichen Platz beansprucht: „Es sind unsere Muslime gewesen, die ja mittlerweile eine stattliche europäische Minderheit darstellen, die für Gott öffentlichen Raum verlangt haben (24).“

Schariafreund Tauran nahm im Juli desselben Jahres am Kongress zur Förderung des interreligiösen Dialogs in Madrid teil, einer vom (im Namen der islamischen Religion Köpfe abhackenden) saudi-arabischen König initiierten Veranstaltung. 156 Menschen wurden 2007 per Gerichtsbeschluss in Saudi-Arabien umgebracht, Frauen müssen ihren gesamten Leib bis auf Hände und Gesicht verschleiern, und der „versachlichende“ Herr Tauran sucht den Dialog mit dem Herrscher über Mekka und Medina.

Zwei Monate eher weilte der Kurienkardinal in Katar zur Doha Conference of Interfaith Dialogue. Der dortige Landesherr, Scheich Al Thani (Ḥamad bin Ḫalīfa Āl Ṯānī), achtzehn Kinder mit drei Frauen, Gründer des im arabischen Raum höchst einflussreichen Fernsehsenders al-Ǧazīra (besonders beliebt: „Aš-šarīʿa wa l-Ḥayat – Die Scharia und das Leben“, ein Format des radikalislamischen Predigers Yūsuf al-Qaraḍāwī), erlaubt den christlichen Gastarbeitern ein wenig den Kirchenbau, doch bleibt der wahhabitische Islam Staatsreligion. Scheich Āl Ṯānī ist Absolvent der traditionsreichen Königlichen Militärakademie Sandhurst und unterstützte 1991 die US-Amerikaner und Briten bei der Befreiung Kuweits (so genannter Zweiter Golfkrieg).

162. [Islamische Sittlichkeit. Vergeltung] Ferner kann das Opfer (oder seine Erben) statt der Vergeltung eine finanzielle Wiedergutmachung verlangen oder dem Täter schlicht und einfach verzeihen.

Ad-dīya (Diyya), dem germanischen Wergeld oder Weregild (Wer bedeutete Mann; latein. Vir) vergleichbar, ein Sühnegeld bei Totschlag oder vorsätzlicher schwerer Verletzung. Die dīya kann ausgeschlagen werden, im Tausch gegen die Tötung oder „gerechte“ islamische Verstümmelung.

162 – 163. Unzucht und Ehebruch … Zur Verringerung der Versuchungen hat der Islam … Vorsichtsmassregeln vorgeschlagen: er verbietet das Beisammensein, das leichte und nicht überwachte Zusammensein der jungen Leute beider Geschlechter, wenn sie nicht nahe verwandt sind, und er empfiehlt sogar, das Antlitz der Frau durch einen Schleier zu bedecken, wenn sie ausgeht oder mit Fremden zusammenkommt. … ist es die Pflicht der Muslimin, ihre Schönheit und ihre Reize für ihren Gatten zu bewahren.

Schleier, Frauenleib, Teufel. Sein Leben vor der dramatischen Weltenbühne aus Licht und Finsternis zu meistern heißt, die Frau zu bändigen. Islam als misogyner Tugendkult, vom Volksislam bis zum Dschihadismus. Die Forderung nach der Gleichberechtigung der Frau ist in dieser Logik Krieg gegen Allāh, Koedukation ist Götzendienst.

Die das Heil der Seele bedrohende, durch die auf Erden schlechterdings unvermeidlichen Frauenleiber nahezu überall lauernde Unsitte und womöglich Unzucht zonal zu verhindern wird geradezu „parteipolitische“ Leitlinie der, nach Cemaleddin Kaplan, weltweiten Ḥizb Allāh, der treuen Gefolgsleute der himmlischen Harmonie, sich mischende Jungen und Mädchen oder Männer und Frauen repräsentieren demgegenüber die Partei des Teufels, Ḥizb aš-Šayṭān.

Der „Kalif von Köln“ Kaplan benennt, hierin Ayatollah Chomeini ebenso gleichend wie dem Mörder an Theo van Gogh († 02.11.2004), Mohammed Bouyeri, jeden Respekt genießenden Gegenstand außerhalb der Achse „Allahgott – höchster Imam – Emir – muslimischer Kämpfer“ als ṭāġūt (im Koran für einen nichtfigürlichen Götzen; Bouyeri: „thaghoet“, „de Thaghoet partij VVD“). Eine politische Strömung oder auch das parlamentarische System schlechthin kann gemäß besonders radikaler Muslime zu den ṭawāġīt (Götzen, Pl. von ṭāġūt) zu rechnen sein oder auch eine sich der Allahkratie nicht willig einordnende Behörde (laut Chomeini). Gehorsamsverweigerung oder bereits nachlässige Glaubenspraxis ist Parteinahme für Iblīs, den Satan, was umso mehr für Kopftuchkritik gelten muss. Jede streng orthodox lebende Muslima wird behaupten, das Kopftuch freiwillig zu tragen und auf den Kontakt zu „fremden“ Männern gerne zu verzichten.

Die erhabene Tugend hat allerdings etwas Lauerndes. Es wird den Regelverstoß geben, der erregt geahndet werden muss. Auspeitschung statt Sinneslust, Steinigung statt Orgasmus. Oder, genauer: beides in exorzistischer Kombination, Frauenzüchtigung und Frauenmord als die sexuelle Alternative des Islam, der dem Muslim und der Muslima permanent bewusste Kontrapunkt zum ehelichen Verkehr. Derlei obszöne Option erotisiert womöglich oder schafft eine besondere, sexuell aufgeladene und Gewalt billigende Moral, wie die Aussage einer zum Islam konvertierten Grundschullehrerin aus Aachen-Richterich belegen könnte, die sinngemäß feststellt: „Wenn einmal in hundert Jahren eine Ehebrecherin gesteinigt wird, vielleicht werden dann ganz viele Ehen gerettet (25)?“

163. [Hidschab] Abgesehen davon hat der Schleier noch andere Vorteile für die Frau … [denn der] Sonnenbrand [lässt die Haut bald altern, der Hidschab aber] … bewahrt … den Reiz und die Frische der Haut.

Warum sollen Männer Sonnenbrand bekommen und mit ihm alternde Haut? Sind, wenn es um die UV-Strahlung in der Wüste geht, Tschador und Burka nicht für beide Geschlechter sinnvoll?

Die Frau als Beute des Jägerauges und Objekt der männlichen Begierde. Eine Frau darf einen Mann eben keineswegs mit den Augen einer aus Erfolg und Erfahrung selbstbewussten Jägerin zu erbeuten wünschen. Hamidullah erweist sich als ein höchst einseitig arbeitender Dermatologe oder schlicht als Macho.

Der Mann darf ohne weiteres ein wenig hässlich sein. Die Frau als verstoßbares Lustobjekt, als behütete Schlafzimmernutte.

169. Da die islamische Lebensauffassung auf der Grundlage der Koordination von Körper und Geist beruht

Nichtmuslime sind unkoordiniert.

In seiner sozialen Auffassung neigt der Islam zum Gemeinwesen

Gemeinschaftsgeist wie im Maoismus oder Nationalsozialismus. Nur dass eben nicht jeder dazugehört, zum Islam, Frauen etwa nur halbwertig, beispielsweise erbrechtlich oder als Zeuge vor Gericht, als ganz und gar halbierte Portion.

Das gleiche Gesetz bestimmt das Leben eines jeden

Ja, das gleiche, abgestuft entrechtende (differenziert diskriminierende) Gesetz.

Die Scharia gibt`s gratis, auch für die, die es gar nicht wollen.

demselben Oberhaupt, dem Kalifen, steht … die Huldigung der Gläubigen auf der Erde zu.

Wer dem höchsten Politiker der Herrschaft Allahs nicht huldigt, ist Apostat.

172. Der Koran erkennt einzig den persönlichen Vorrang an, der auf Frömmigkeit beruht.

Der politische Führer hat gegenüber dem Normalmuslim ein Mehr an Religion, der Oppositionelle leidet an Glaubensmangel.

Eine gemeinsame Ideologie ist die Grundlage der “Nationalität” innerhalb der muslimischen Gemeinde (und der Islam selbst ist diese Ideologie).

Nichtmuslime sind also die Ausländer des Islam. Für die Muslime gibt es das heilssichernde Internationale Recht der as-siyar (Plural von sīra, Verhaltensvorschrift).

”Nationen”,. … Einbürgerung. Im Islam aber ist sie [die Einbürgerung in die umma, Glaubensnation] etwas allein vom Willen und der Wahl des Individuum Abhängiges.

Weshalb sich pakistanische, iranische, saudi-arabische oder somalische Ex-Muslime in Europa verstecken, um nicht ermordet zu werden. Hamidullah liegt andererseits nicht ganz falsch, die Ex-Muslime wollen das Islamische Recht für sich zurückweisen.

Der Gelehrte aus Paris betrachtet das Bekenntnis zu Allah als ein Staatsbürgerlichkeit stiftendes Merkmal, den Zerfall Südasiens in säkular-hinduistische und schariakonforme Territorien hat er erst eineinhalb Jahrzehnte eher beobachtet. Der Separatismus soll also andauern dürfen, das der globalen umma verpflichtete Sondervolk im jeweiligen nichtmuslimischen Staat soll sich als de-facto-Nation begreifen, die ihre Außenpolitik nach den Maßgaben der siyar zu gestalten hat.

Derlei Hörbarwerden einer Definition der umma, korrekter wäre umma al-islāmīya, der Weltgemeinde der Muslime, als Nation und die praktizierte Treue zu Allah als spirituelle Staatsgründung ist von einiger Brisanz, Muslimführer Tariq Ramadan oder die deutsche Millî-Görüş-Bewegung betreffend.

169. Das politische System des Islam … [als] eine sehr enge Verbindung zwischen Religion und Politik, Moschee und Zitadelle.

Eine immigrierende, ebenso archaische wie totalitäre Politreligion ist von den Denkern des Grundgesetzes nicht einkalkuliert worden. Artikel 4 GG Religionsfreiheit deckt den Religionsbegriff des Islam nicht ab.

169. [Das politische System des Islam] Das gleiche Gesetz bestimmt das Leben eines jeden; … und einem und demselben Oberhaupt, dem Kalifen, steht … die Huldigung aller Gläubigen auf der Erde zu.

Deobandi und Ḥizb at-Taḥrīr (Hizb ut-Tahrir, HuT) wollen das weltweite Kalifat und Herr Hamidullah will nichts anderes. Es ist weder sinnvoll noch möglich, zwischen orthodoxem und revolutionärem Islam zu unterscheiden, im Sexual- und Gesellschaftsverständnis eines al-Maudūdī oder Necmattin Erbakan findet sich dieselbe Moral und Politik wie im Planstaat eines al-Ġazālī … oder Mohammed. Die kulturelle Moderne hat ein Problem, das Kopftuch ist mehr als ein Stück Stoff.

Quṭb oder Großmufti Cerić haben den Islam ebenso wenig falsch verstanden wie die beiden Autoren (eines Buches mit dem gleich lautenden Titel: »Das islamische Recht«, Said Ramadan (1961) und Mathias Rohe (2009).

Europas „Moschee“ untersteht Mustafa Cerić, Europas „Zitadelle“ Tariq Ramadan.

Türkei: Moschee Bardakoğlu, Zitadelle Erdoğan.

173. Ausser den schon genannten Mitteln – Einheit des Glaubens und des Gesetzes für alle, gleiche Richtung im Gottesdienst, gemeinsamer Treffpunkt bei der allgemeinen Pilgerfahrt usw. – verfügt der Islam über eine ganz besondere Einrichtung zur Erreichung des Universalismus: das ist das umfassende Kalifat.

Gegen unseren freiheitlich-demokratischen Universalismus, gegen eine solidargemeinschaftliche Menschheit und eine Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR), konkurriert der islamische Universalismus, das Kalifat.

Muhammad hat immer die Notwendigkeit des Lebens in der Gemeinschaft betont, und er ging so weit, dass er sagte: „Wer stirbt, ohne seinen Kalifen (Imâm) anzuerkennen, der stirbt als Heide“. Ebenso bestand er auf der Einheit und Solidarität innerhalb der muslimischen Gemeinde und sagte: „Wer sich davon trennt, geht in die Hölle.“

Hamidullah beruft sich, wohl nicht zu unrecht, jedenfalls widersprechen Millî Görüş oder Diyanet mit keinem Wort, auf Mohammed, und definiert die umma als wesensgemäß antisozial. Damit bleibt der einzelne europäische oder nordamerikanische Muslim aufgerufen, die Nichtmuslime und ihre Lebensweise nicht lediglich als verunreinigend und teuflisch inspiriert zu verachten, sondern, um die umma himmelwärts zu erheben, aktiv zu meiden.

Der organisierte Muslim wird so leider zum spirituellen „Radfahrer“, nach oben (zum Kalifen und zu Allahgott) buckeln, nach unten (Nichtmuslime, Ex-Muslime) treten. Christen sind als Islambewerber einzusetzen, was, betrachtet man Kardinal Tauran oder die zur kenntnisreichen und deutlichen Schariakritik nahezu unfähige Evangelische Kirche in Deutschland, inzwischen mit Erfolg geschieht. Die islamverbandliche Nutzbarmachung der christlichen Kleriker und theologisch ausgebildeten Laienführer (Kurienkardinal Tauran; Erzbischof Williams; Kirste; Sträter; Elsas; Miehl; Micksch) vollzieht sich unter zunehmender Preisgabe der AEMR und des Menschenbildes eines Jesus von Nazareth.

174. Das Bekenntnis zum Propheten erfolgte durch Ablegung eines Eides (bai’a, d. h. den Abschluss eines Gehorsamsvertrages; später wurde der Eid den Kalifen bei ihrer Erwählung geleistet. Die Grundlage eines Staatsgefüges ist der Vertrag zwischen Herrschern und Beherrschten.

Hamidullah hat einen an Grausamkeit wohl unüberbietbaren „Gehorsamsvertrag“ zwischen „Herrschern und Beherrschten“ am deutschen Dritten Reich genau beobachten können.

Auch Tariq Ramadan schwärmt gerne von der baiʿa, dem Treuueeid der Muslime auf ihren politreligiösen Führer.

174. Muhammad führte seine Gemeinde in seiner Eigenschaft als Gesandter Gottes; das Gesetz, das er verkündigt und der Nachwelt hinterlassen hat, stammt ebenfalls aus göttlicher Eingebung. Für seine Nachfolger bleibt die Oberherrschaft Gottes in den Gebieten ihrer Gerichtsbarkeit als Wirklichkeit weiter bestehen; sie sind die Nachfolger des Gesandten Gottes.

Hamidullah verschweigt, dass der einzelne Muslim aufgerufen ist, innerhalb einer solchen „Oberherrschaft Gottes“ zu leben, dieses Gebiet allenfalls befristet zu verlassen, oder aber auszuwandern, um eben diese islamische Herrschaft (Freitagsmoschee, höchster Imam / Kalif) und Gerichtsbarkeit (Mufti möglichst als Kadi; zunächst familienrechtlich praktizierende Scharia-Richter) dort aufzubauen.

Muslime in der Diaspora – die Türken und Kurden im oberflächlich säkularisierten Staat Atatürks, die Nachkommen der Gastarbeiter in Europa, deren erstes Aufkommen Hamidullah erleben und beobachten konnte – haben sich als Auswanderer aus Mekka (nach Abessinien bzw. Medina) zu verstehen, und dafür zu sorgen, dass sich ihr Siedlungsraum unter Barbaren (Nichtmuslimen) an die ideale und allein seligmachende Lebensweise angleicht (schariatisiert).

Muhammad Hamidullah weiß als indischer Hanafit besonders genau, dass Millionen von Muslimen das 1924 eingerissene Kalifat vermissen und denkt weiter:

179. Bevor jedoch ein neues Kalifat wiederhergestellt wird, könnte man sich … solcher Formen bedienen, die schon zur Zeit des Propheten gebräuchlich waren, z. B. eines Kalifatsrates, dem nur die Beherrscher aller muslimischen Staaten angehören, die sunnitischen ebenso wie die schi’itischen …

Mit der am 25.09.1969 im marokkanischen Rabat entstandenen Organisation der Islamischen Konferenz (OIC, Organization of the Islamic Conference) und mit dem inzwischen radikalislamisch unterwanderten UN-Menschenrechtsrat kommt man einem solchen Kalifatsrat mittlerweile doch recht nahe.

180. Der Koran hat eine … bedeutendere Verfügung getroffen: die nicht-muslimischen Untertanen eines islamischen Staates haben rechtliche Selbständigkeit: jede Gemeinschaft hat ihren eigenen Gerichtshof, ihre eigenen Richter, die ihre eigenen Gesetze auf bürgerlichem wie auf strafrechtlichem Gebiet wahrnehmen. Der Koran verlangt von Juden die Anwendung ihrer biblischen Gebote und von den Christen die ihrer vom Evangelium gegebenen Gesetze.

Nichtmuslimische Kreationisten mögen frohlocken: Hurra, wir werden alle wieder fromm, die nichtmuslimischen Anhänger des Antisemitismus beziehungsweise Rassismus kommen ja womöglich und wie beiläufig voll auf ihre Kosten, der ebenso widersinnige wie widerwärtige Antijudaismus der realen europäischen Kirchengeschichte mag neu erblühen. Jede milla (türkisch millet), Glaubensnation, lebt separiert: al-Andalus, wir kommen.

Der Schweizer Anthropologe Christian Giordano nennt diesen Abschied von der AEMR „Rechtspluralismus“ und hält den Nationalstaat mit den Idealen der Französischen Revolution plus nachgeholter Frauenrechte beziehungsweise mit seinem nach US-amerikanischer Sklavenbefreiung und US-Bürgerrechtsbewegung realisierten „One Law For All“ ohnehin für ein Auslaufmodell.

Jetzt erst kann auch Fachmann Hamidullah zum Zuge kommen, die Fähigkeiten des Hadith-Gelehrten und Islamischen Staatsrechtlers mit dem Schwerpunkt Islamisches Völkerrecht liegen bislang doch sehr brach. Muslimische Theologen lernen für ein Staatswesen, das es gar nicht gibt. Noch nicht.

Die Fachkenntnis zum siyar ist endlich gefragt:

184. Die Beziehungen zu anderen Ländern gründen sich auf das sogenannte „Internationale Recht“.

Islam ist endlich „Land“ geworden, der Islamstaat hält diplomatische Verbindung. Nichtmuslime werden zu Ausländern:

185. In der Geschichte des internationalen Rechts waren die Muslime [!] die ersten und bis jetzt die einzigen, die das Recht aller Ausländer [!] ohne Unterscheidung oder Vorbehalte anerkannten.

187. Ausländer [!], die sich in muslimischen Ländern aufhalten, unterliegen der muslimischen Gerichtsbarkeit, aber nicht dem muslimischen Recht, … der Ausländer unterliegt … dem Recht seines eigenen Gerichtshofs.

Islamisten sprechen um die Jahrtausendwende bereits vom muslimischen Minderheitenrecht im Westen, allen voran Murad Wilfried Hofmann. Allahs Diplomat schlug 2005 durchaus listenreich vor, einen vorläufigen und staatsvertraglich zu regelnden umgekehrten Dhimmi-Status der „schutzbedürftigen“ Muslime zu schaffen („Muslim intellectuals will develop guidance for Muslim dhimmi“ (26), „a Fiqh for Muslim Dhimmi (!)“ (27), der natürlich möglichst rasch in die angedachte Mehrheit kippen soll, damit sich die echte Dhimmitude ergibt und, möglichst bald und in jedem Fall, das Sonderrecht realisiert wird, die islamsensible Rechtsspaltung.

Soweit die Zitate von Muhammad Hamidullah, dem doppelt qualifizierten Völkerrechtler, kundig im islamischen wie im säkularen Recht. Hamidullah war nicht bereit, den aus orthodoxer islamischer Sicht widernatürlichen universellen Menschenrechten Priorität einzuräumen. Seine Werbung für die siyar-Standards ist der Versuch, die heilssichernde Deklassierung der Frau und des Nichtmuslims für den Geltungsbereich der umma ins dämonisch inspirierte Zwanzigste Jahrhundert zu retten. Wenn das marktwirtschaftlich denkende Internationale Komitee vom Roten Kreuz, der seelsorgerliche oder auch skandalöse Heilige Stuhl und der verstaubt elitäre Souveräne Malteserorden offizielle Völkerrechtssubjekte sind, dann hat das schließlich auch für die vitale und optimistische Überzeugungs- und Kultusgemeinde der muslimischen Seinsweise zu gelten, der immerhin eineinhalb Milliarden Menschen angehören.

Scharia und universelle Menschenrechte stehen in unversöhnlicher Normenkollision zueinander. Im ungünstigsten Fall können Gesellschaft und Politik rasch in Richtung der Scharia nachgeben. Sicherlich auch mit Hamidullah, der völlig im Sinne des Islamischen Rechts Nichtmuslime als Ausländer betrachtet, ist der weltweite organisierte Islam als ein Völkerrechtssubjekt zu definieren, das sich auf politischer Augenhöhe neben der Charta der Vereinten Nationen (San Franzisko, 26.06.1945) etabliert. Über das Völkergewohnheitsrecht lässt sich die umma als das erste globale Staatsvolk akzeptieren, der europäische Islam als zusätzliche Europabehörde und der Muslim der BRD als doppelter Staatsangehöriger (Islam, Deutsch).

Der Buchtitel einer Lamya Kaddor aus dem Jahre 2010 »Muslimisch, weiblich, deutsch« könnte die ersehnten Merkmale im künftigen Personalausweis der BRD vorwegnehmen. Männliche Muslimstaatsbürger dürfen im Einklang mit ihrer „islamischen Spiritualität“ dann endlich legal polygam leben, zwölf- oder zehnjährige Ehefrauen heiraten wie in Nordgriechenland und der Tochter halb soviel vererben wie dem Sohn.

In Deutschland, im Berlin des April 2010, scheint man den Ausstieg aus der Rechtseinheitlichkeit mit romantischem Geplapper im Stil der brasilianischen Fernseh-Seifenopern kaschieren zu wollen, wie ein angestrengt vermiedener Kriminalfall einer aus Syrien stammenden vierzehnjährigen Braut belegt, Mittlerweile ist das Mädchen (ach nein, geschlagen worden, ach ja, verliebt), schwanger und fünfzehn, für welche die mutmaßlich integrationsresistente kurdische türkeistämmige Familie des Bräutigams 15.500 € bezahlte (28).

Warum soll die nationale Zentrale eines Islamverbandes gegenüber den Ministerien der Säkularen nicht wie ein Generalkonsulat funktionieren, der Großmufti der deutschen Muslim-Glaubensnation im Berliner Regierungsviertel nicht als Abgesandter empfangen werden, als Diplomat oder Außenminister auf der innenministeriellen Deutschen Islamkonferenz?

Eine politische Immunität hat Ankara für die Äußerungen beamteter Imame seines Territoriums im Jahre 2010 bereits durchzusetzen versucht, sogar die auch islamrechtlich einwandfreie Indemnität (Freistellung von Strafverfolgung), soweit mit der Predigt Allahs Recht nicht verletzt worden ist. Nach der parlamentarischen Eingabe von Lütfi Şenocak („Imame sind daran gehindert, die Wahrheit zu verkünden“) von der Lobby der 110.000 staatsislamischen Imame, dem »Özerk Diyanet Vakıf Çalışanları Birliği Sendikası (DİN-BİR-SEN)« (29), soll künftige Strafverfolgung eines gegendemokratischen Predigers nur mit Einwilligung seines Vorgesetzten erfolgen können (30).

Die Erlaubnis dazu würde das Oberhaupt der Diyanet İşleri Başkanlığı genannt Diyanet, der reiselustige Ali Bardakoğlu (31), womöglich verweigern. Über dem türkischen Volk mit seinen Richtern und Polizisten stünde die unantastbare Schicht der Stellvertreter Allahs. Die wackelige türkische Demokratie hätte man erfolgreich ins Kalifat hinüber geschoben, der Staatsstreich vom Frühjahr 2010 wäre gelungen.

Aus orthodoxer islamischer Sicht gelten Standards wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau, einstimmig verabschiedet im Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (16.12.1966), oder der geduldete Religionswechsel als bidʿa, unzulässige Neuerung, und damit als heilsverhindernd. Erfüllung kann der organisierte Islam daher erst in der Einbettung seiner weltweiten Angehörigen in einen supranationalen Rechtsrahmen finden, in dem die Standards der UN-Charta und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (Paris, Palais de Chaillot, 10.12.1948) im Namen der Religionsfreiheit überwunden sind. Wird der Islam, konkret vielleicht als die OIC, nicht in gewissen Weltgegenden bereits als Alternative zur UNO gesehen (sofern die UN-Behörden nicht bereits durch die Parteigänger der Scharia unterwandert sind)?

Ein Völkergewohnheitsrecht zwischen wenigen oder auch nur zwei nichtstaatlichen Völkerrechtssubjekten (Rotes Kreuz, Heiliger Stuhl, Malteserorden, … Muslimische Weltgemeinde) oder Staaten wird von einigen Autoren angenommen, Völkergewohnheitsrecht muss nämlich nicht universell, sondern kann auch partikular sein. Auch ein regionales Völkergewohnheitsrecht ist anzunehmen, und der OIC dürfte es nicht schwer fallen, Regionen zu definieren, die dem Baytu ʾl-Māl al-Muslimīn, dem Islamischen Staatschatz als der einzig gerechten Finanzverwaltung unterliegen. Nach dem das Seelenheil der Muslime sichernden iǧmāʿ, dem schariakonformen gelehrigen Konsensus, haben verbliebene nichtmuslimische Grundstücksbesitzer in Andalusien, der Levante und auf Kreta künftig wieder ihre ḫarāǧ, Grundsteuern zu entrichten (dt. Charadsch, engl. kharaj).

Ob die Deutsche Islam Konferenz (DIK) die für ein Völkergewohnheitsrecht konstitutive Form der so genannten allgemeinen Übung nicht bereits erfüllt?

Zumal jedem „irgendwie“ klar war, dass es bei der DIK um kulturpädagogische Praxistipps, Methoden spiritueller Selbstfindung oder die ansprechende Gestaltung von Gottesdiensten nie gegangen ist, sondern um das Aushandeln der Rechtsverschiedenheit bzw. einer künftigen spezifischen Straffreiheit für Muslimstaatsbürger. Im Namen der „Religion“ nämlich sind Polygynie (Australien; krankenkassentechnisch in Deutschland), zwölfjährige schwangere Braut (Komotiní, Düsseldorf), flächendeckend tolerierte Ganzkörperverschleierung (wird man dieser Monate den Burka-Dschihad in Belgien und Frankreich abwehren können?) und die Installation schariakonformer Gerichtshöfe (Islamic Sharia Council, Francis Road, London) europaweit durchzusetzen. Die DIK ist sofort aufzulösen.

Aus klassisch islamischer Sicht hat als das Referenzmodell für jedes Völkervertragsrecht ohnehin nichts anderes als die Ṣaḥīfat al-Madīna oder Constitution of Medina (etymologisch zu muṣḥaf, Textblattsammlung) aus dem Jahre 622 zu gelten (32). Unsere kirchlichen Dialogfreunde um Rowan Williams oder Reinhard Kirste mögen das Medina-Modell, al-Andalus tut es manchmal auch, als „Multireligiöse Gesellschaft“ (33) beschönigen, gemeint ist der kulturrassistische Apartheidsstaat islamischer Oberhoheit (Islamic Supremacy).

DIK-Initiator Wolfgang Schäuble führte die Abordnung der Nichtmuslime zur Berliner Neuauflage der Ṣaḥīfat al-Madīna und rang ja vielleicht um Worte, als er den schariatreuen Verbandsvertretern erklären musste, wie Deutschlands Muslime das Diskriminierungsverbot der AEMR mit dem Diskriminierungsgebot der Scharia unter einen Turban pardon Hut bringen sollen. Nach der Charta von Medina, so mag Jurist Schäuble gedacht haben, müsste künftig eine milieuweise eventuell noch erwünschte Gleichberechtigung der Frau in den Bereich der islamisch geschützten Religionsautonomie für die Nichtmuslime abgeschoben werden. Für Rowan Williams oder Christian Giordano ist derlei denkbar und für Allāh unproblematisch, denn das Grundgesetz gilt – im Christenviertel.

Erfolge sie bereitwillig oder zähneknirschend, Hamidullahs Bewerbung der Maßgaben der siyar zielt auf die internationale Anerkennung von kalifatsartigen Gebilden. Dass wir den indisch-französischen Denker ernst zu nehmen haben, sollte uns die revolutionäre Selbstverständlichkeit der indischen Deobandi-Muslime um ihr Studienzentrum Dāru l-ʿulūm, könnte uns die Radikalität von Hamidullahs geistigen Zwillingsbrüdern in der Umgebung der Millî Görüş und müsste uns der Schariavorbehalt und der menschen- und bürgerrechtliche (katastrophale) Zustand Bangladeschs und vor allem Pakistans beweisen.

Körper und Seele der politischen Gottheit zuwendend, lügt sich das gefälligst in „Altruismus“ sprich in lebenslanger Selbstauslöschung (at-taǧarrud) befindliche muslimische Individuum die Praxis der verweigerten Wissenschaftlichkeit als aš-šukr, „Dankbarkeit“ (34) und die durch die Gottlosen (Demokraten, Atheisten usw.) angeblich erlittenen Widrigkeiten beim stammesseits oder islamverbandlich betriebenen Integrationsboykott als aṣ-ṣabr, „Geduld“ (35) zurecht. Auch der langjährige höchste MB-Führer verwendet das taǧarrud (Mohammed Mahdi Akef: tajarrud) der Ich-Abstreifung, ein vor allem bei den Sufis verwendeter Begriff, dessen weltliche Bedeutung das Ablegen der profanen Kleidung beim Ḥaǧǧ meint, der Pilgerfahrt (36).

Staatsbürger jeder Nichtreligion, Religion oder Ex-Religion dürfen jene Rechtsspaltung selbstbewusst zurückweisen, die als konsequente Anwendung der ḥisba, der Schariatisierung, auch durch die heutigen Bewunderer des Muhammad Hamidullah vorangetrieben wird.

Jacques Auvergne

(1) Institute of Objective Studies (IOS), New Delhi, India. Das dem Gesellschafts- und Menschenbild der Scharia verpflichtete „indische Forschungsinstitut“ bzw. gegenstaatliche Propagandaministerium vertreibt neben erbaulichen (kalifatstreuen) indischen Schriften ein Buch von Yusuf al-Qaradawi

http://www.iosworld.org/publicat4.htm

Führungsebene des IOS

http://www.iosworld.org/str.htm#Governing%20Structure

Der IOS-Chef, „Dr Mohammad Manzoor Alam“

http://www.iosworld.org/nutshell.htm

Im März 2010 wirbt man für die Gesellschaftsform von al-Andalus und die des mittelalterlichen Indiens. Professor Momin fordert die ethnische, kulturelle und religiöse Apartheid, (“ethnic, religious and cultural diversity”). Herr Badsha frohlockt über die Multikulturalität des Kalifats (“pluralism is inbuilt in Islam”). Derartiges radikalislamisches und separatistisches Denken findet sich auf der Seite TWO CIRCLES, deren Name kulturrassistisches Programm ist und auf Maulânâ Muhammad Ali Jauhar (“I belong to TWO CIRCLES of equal size, but which are not concentric. One is India, and the other is the Muslim world.”) zurückgeführt wird, der Nichtmuslime und Muslime (in dialogischer Toleranz) voneinander abschotten will. Das IOS um seinen Führer Mohammad Manzoor Alam will also jeden jungen Inder vom Aufbau einer staatsbürgerlichen Identität abhalten und insbesondere den so genannten indischen Muslimen den Weg in die kulturelle Moderne universeller Menschenrechte verbauen.

»The Challenges of Pluralism and the Middle Way of Islam«

http://www.twocircles.net/2010mar02/seminar_challenges_pluralism_and_islam_held_chennai.html

(2) The 100 Who Made A Difference. Mit der etwas gehässigen Spiritualität einer „differenzierenden Hoffnung“, sich selbst im Paradies wieder zu finden und den politischen Feind (Schariaverweigerer) in die Hölle. Irdisch mit dem deklassierenden Frauenbild („work on all fronts“) die Widersacher Allahs erkennbar machen, was ohne Kopftuchpolitik (Hidschab) nicht funktioniert. Fürwahr ein beschwerliches Tun, fromme Vorbilder sind unerlässlich:

100 GREAT MUSLIM LEADERS OF THE 20TH CENTURY (by: IOS, Delhi India)

http://www.iosworld.org/100_great_muslim.htm

(3) Jamia Nizamia

http://www.jamianizamia.org/

Gründer war Scheich Farūqi, das ist: Muhammad Anwarullah Khan Farooqi (Scheich Muḥammad Anwārullāh Ḫān Farūqi), sein Titel: Shaykh al-Kabir Hazrat Sheikh-ul-Islam Moulana Hafiz, so viel Zeit muss sein, Maulānā türkisch Mevlana heißt schließlich “unser Meister” und ein Ḥāfiẓ kennt den gesamten Koran auswendig. Der Name mag bald als Muhammad Anwarullah Farooqi Fazeelath Jung erscheinen, gelegentlich als Khan Bahadur Maulvi Anwarullah Sahib, die Univeritätsgemeinschaft nennt ihn gerne kurz Fadilat Jung. Scheich Farūqi.

http://www.jamianizamia.net/founder.html

(4) Osmania University

http://www.osmania.ac.in/

(5) ZDMG 89 (1935), Seite 68-88. »Die Neutralität im islamischen Völkerrecht«. Verfasser: Muh. Hamidullah-Hyderabad“, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 89, Berlin 1935

http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/titleinfo/93274

Muhammad Hamidullah: „I selected only the last part of the work, dealing with neutrality, to print and get the degree“. Fritz Krenkow nennt er dort als “Sâlim fritz Krenkow of the Oriental Seminar, Bonn”. Aus: »Islamic World: Inter-state Relations«, bei: Anmol Publications, New Delhi 2001.

http://books.google.de/books?id=agwLeMr7dAQC&pg=PP1&dq=#v=onepage&q&f=false

(6) Bonn am Vorabend des Nationalsozialismus. Paul Kahle, assistiert von Muhammad Hamidullah, übersetzte das gesamte persischsprachige Werk »Khataynameh« (wörtlich Chinabuch, „Book of China“) des ‚Ali Akbar (Syyed Ali Akbar Khytay) aus dem Jahre 1516 erfolgreich, eine Arbeit, die jedoch nur als Manuskript vorliegt und unveröffentlicht blieb. Kahle lud den Chinesen Zhang Xinglang nach Bonn, der durch veränderte politische Bedingungen nicht kommen konnte (sein Sohn jedoch, Zhang Zhishan, übersetzte die Arbeit von Kahle und Hamidullah ins Chinesische). Hamidullah hat also auch etwas Sinnvolles getan.

http://www.silk-road.com/newsletter/vol3num1/8_khataynameh.php

(7) „Fritz (Salim) Krenkow“. Bei: Aligarh Muslim University (AMU)

http://www.amu.ac.in/ShowDepart.jsp?did=12

(8) AMU – Aligarh (Aligarh Muslim University), zum Beispiel: Maulana Mohammad Ali (1878 – 1931, auch Muhammad Ali Jauhar, Maulana Mohammad Ali Jouhar) war ein führender Theoretiker der Khilafat Movement (1919 – 1924). Er hatte ebenso an der von Sayyid Ahmad Khan (Syed Ahmed Khan) gegründeten Aligarh Muslim University (Aligarh, Uttar Pradesh, Indien) studiert wie ab 1898 im britischen Oxford.

Die indische Kalifatsbewegung der Jahre des untergehenden Osmanischen Reiches machte sich die Ablehnung der Regierungspolitik seitens der indischen Muslime nutzbar, welche der Regierung besonders um 1919 und 1920 eine Mitschuld an der Gefährdung oder gar Zerstörung der „religiösen Lebensweise“ namens Kalifat (zwischen Peking und Sarajevo ist die hanafitische Rechtsschule vorherrschend, also auch in Indien und Kleinasien) in İstanbul gaben.

Verhängnisvollerweise unterstützte Gandhi die Kalifat-Kampagne zeitweilig, was selbst ein Ali Jinnah kritisierte, der so, was aus heutiger Perspektive überrascht, als ein indischer Säkularer erschien. Hamidullah betrieb und Erbakan betreibt so etwas wie die Fortsetzung der hanafitischen Khilafat Movement, denn nach der Abschaffung der Allah wohlgefälligen Herrschaft (Absetzung des Sultans Abdülmecit II) am 03.03.1924 sind die heilsgefährdenden Gesetzesreformen des Mustafa Kemal Atatürk (verpflichtende Ziviltrauung bei Außerkraftsetzung des Eherechts der Scharia, Kopftuchverbot in allen öffentlichen Schulen) aus orthodox islamischer Sicht zu überwinden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Maulana_Mohammad_Ali

(9) CNRS

http://www.cnrs.fr/

(10) Sadida Ahmed, grandniece / la petite nièce, ICNEF

Pflegte ihren Großonkel in seinen letzten Jahren und reist nach İstanbul zum Sempozyum : „Sadida Ahmed, la petite-nièce de Hamidullah et représentante de ses légataires, était du symposium. Elle a tenu à lever tout doute sur la préservation de l’oeuvre de Hamidullah. C’est elle qui, aux Etats-unis, avait accueilli le Professeur durant les dernières années de sa vie.“

http://www.saphirnews.com/Hamidullah-a-Istanbul-comme-a-Paris_a5770.html

Sadida Ahmed, hier geschrieben Sadida Ahmad. İstanbul 2006. Internationales Muhammad Hamidullah Symposion = Uluslararası Muhammed Hamidullah Sempozyumu, mit: Salih Tuğ, Halil Çiçek, Inayatullah Baloch, Yusuf Ziya Kavakçı, Amara Bamba

http://www.cemaat.com/uluslararasi-muhammed-hamidullah-sempozyumu

Hamidullah-Schüler Imam Dr. Yusuf Ziya Kavakçı reiste aus den USA (Richardson, Texas) an. The Islamic Association of North Texas (IANT). Nordamerikas Seelen können gerettet werden, denn das IANT-Angebot umfasst „Family and marriage counseling services“, alles talaq oder was, sowie „Islamic Inheritance Law (.txt)”, das Mädchen erbt die Hälfte guckstu.

http://www.iant.com/imam.php

ASMAsociety.org kennt Amara Bamba, den in der westafrikanischen République de Côte d’Ivoire / Elfenbeinküste geborenen initiierten oder selbsternannten spirituellen Hamidullah-Erben und profanen Chefredakteur der frankophonen islambezogenen Nachrichtenagentur Saphir-Médiation

„chief editor of Saphir-Médiation, a non-profit association aiming to create a suitable Islamic media in France. Saphir-Médiation is particularly interested in the image of French Muslims and their interaction with French society. Previously, he has leaded the French Islamic Students Association (FISA) which is the first Muslim association created in 1962 by Professor Muhammad Hamidullah (1908 – 2002) … Amara Bamba is Vice-President of Collectif Hamidullah“

http://www.asmasociety.org/mlt2006/france.html

Saphir News = Amara Bamba usw., 111, Rue Danielle-Casanova 93200 Saint Denis, Frankreich

http://www.saphirnews.com/

Bamba mit dem Extrem-Kreationisten Adnan Oktar genannt Harun Yahya

http://www.youtube.com/watch?v=tN8DAXtHx54

(11) Kuala Lumpur. Ein wenig Exorzismus gefällig? Möchten Sie sich beruflich weiterbilden zum staatlich anerkannten Diplom-Heilssicherer? Allahs Magie wird akademisch: Das International Institute of Islamic Thought and Civilization (ISTAC), eine Forschungseinrichtung der International Islamic University Malaysia (IIUM). Der Boss: Zein, Prof. Dr. Ibrahim Mohamed Zein

http://www.iiu.edu.my/istac/

(12) Professor Zein aus Malaysia, NDID (National Dialogue on Islam and Democracy).

„Dank seiner einzigartigen Geschichte der friedlichen Vielfalt und raschen Entwicklung unter einem Leitbild der islamischen Staatsreligion hat Malaysia die Chance, als positives Beispiel für die in einen rechtlich-kulturellen islamischen Rahmen in Bezug gesetzten Werte wie Stabilität, Pluralität, Toleranz und Demokratie zu dienen. Given its unique history of peaceful diversity and rapid development under a policy with Islam as the state religion, Malaysia has the potential to serve as a positive example where stability, pluralism, tolerance, and democratic governance are well received within an Islamic framework.“

http://www.ndid.org.my/

(13) Duisburg 2010, die IGMG wird 40. Necmettin Erbakan (“Barmherzigkeit und Geschwisterlichkeit liegen dem Islam zugrunde. Die Menschheit muss wieder zu dieser Einstellung zurückfinden”, die UNO und Deutschland sind also unbarmherzig), Yavuz Celik Karahan sowie Oğuz Üçüncü (“Wir sind davon überzeugt, dass wir die Welt verändern können”) geben Allahgott, Mohammed und sich selbst die Ehre, aber der einstige Innenminister Oğuzhan Asiltürk und der ehemalige Justizminister Şevket Kazan dürfen auch etwas sagen.

http://www.igmg.de/nachrichten/artikel/2010/04/25/feierlichkeiten-zum-40-jahr-der-islamischen-gemeinschaft-milli-goerues-in-duisburg.html

(14) Die extremistische IGMG editiert gleich sieben Schriften des Muhammad Hamidullah

http://www.igmg.de/service/publikationen/hamidullah-serie.html

(15) Muhammad Hamidullah. Fotos

Bild vom 10.05.1969, bei:

http://www.sonpeygamber.info/tr/images/stories/guncel/hamidullah_5.jpg

http://islamifikir.com/index.php/ok-yonlu-islam-alimi-prof-dr-muhammed-hamidullah/

Foto, bei: Today`s Zaman (İstanbul)

http://medya.todayszaman.com/todayszaman/2009/12/21/oped.jpg

Foto, bei: Yeni Şafak

http://yenisafak.com.tr/resim/site/gmuh_byk34413eb533fb0e83.jpg

Muhammed Hamidullah anılıyor

http://yenisafak.com.tr/gundem/?t=15.12.2006&i=19640

(16) Islamische Revolution – Islamic Revolution – Enqelāb-e Eslāmi. Anders als auf der von Nebelweitwurf und höfischem Zeremoniell bestimmten Deutschen Islam Konferenz (DIK) blickt man auf der iranisch-schiitisch geprägten und allahfaschistisch erleuchteten Seite http://www.eslam.de durch:

“Als Islamische Revolution wird eine Transformation des politischen Systems und der gesellschaftlichen Ordnung hin zu einem Islamischen Staat bezeichnet. Die bekannteste und in der Literatur auch meist als „die“ Islamische Revolution bezeichnete war diejenige zur Gründung der Islamischen Republik Iran. Ziel einer Islamischen Revolution ist die Gründung und der Aufbau einer Gesellschaft, in der jedes Individuum in seiner Annäherung zu seinem Schöpfer gefördert, und Aspekte, welche den Menschen von seiner eigenen Natur entfremden, vermieden werden. Dieses ist nach Ansicht des Islam u.a. durch die Etablierung des islamischen Rechts [scharia] in seiner zeitgemäßen Auslegung und Interpretation durch den Statthalter der Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih] möglich. In solch einem System werden die universellen Werte aller Menschen, wie z.B. Gerechtigkeit, gefördert, so dass die Islamische Revolution auch Nichtmuslimen zugute kommt.”

http://www.eslam.de/begriffe/i/islamische_revolution.htm

(17) Tomorrow’s Pioneers (Ruwād al-Ġad)

http://en.wikipedia.org/wiki/Tomorrow%27s_Pioneers

Die F.A.Z. vom 11.05.2007 titelt: »Wir wollen die Juden auslöschen«

F.A.Z. weiß dort: Nur Tage nachdem ein israelischer Informationsdienst darüber berichtet hatte, wie die Kindersendung „Ruwad al-Ghad“ (Pioniere der Zukunft) mit „Farfour“ zum Kampf für Israels Ende aufruft, teilte der palästinensische Informationsminister Barguti mit, man müsse „vorsichtig mit der Jugend“ sein. Man dürfe sie „nicht missbrauchen und nicht zu Hetze sowie Völkerverachtung erziehen“. Zugleich aber leugnete Barguti, die Sendung verboten zu haben.

http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E0794C3AA7C6D4B3C87FEAE36B0FC9900~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Tomorrow’s Pioneers. Kinder sollen lernen, sich im Kampf gegen die Juden als Märtyrer für den Islam zu opfern. Im Mai 2007 titelten Itamar Marcus and Barbara Crook: »Hamas steals Mickey Mouse image to teach hate and Islamic supremacy«, »Hamas Mickey Mouse creator: Islamic rule will benefit Christians and Jews« und »Palestinian promotion of child martyrdom«. Marcus und Crook verwenden den Begriff der Islamic supremacy, den wir als die laut Koran den Muslimen von Allahgott gestattete islamische Herrschaftsbefugnis wiedergeben dürfen.

http://www.pmw.org.il/bulletins_may2007.htm

(18) Ort der Lahore-Resolution vom 24.03.1940 steht das Minarett (aus al-manāra, Leuchtturm, vgl. an-nūr, Licht, hier der Feuerschein einer Fackel). Mīnār-ĕ Pākistān

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7c/Minar-e-Pakistans_west_side_July_1_2005.jpg

(19) Trialog. Die Herbert Quandt-Stiftung schweigt zur Grundrechtswidrigkeit der kulturrassistischen Scharia und lädt Deutschlands Kinder und Jugendliche zum Schulwettbewerb: »Trialogisch lernen. Bausteine für interkulturelle und interreligiöse Projektarbeit«

http://www.herbert-quandt-stiftung.de/root/index.php?page_id=1277&PHPSESSID=ssrl8qlhkbj3a80gd1bu6f5j1sricl5g&PHPSESSID=ssrl8qlhkbj3a80gd1bu6f5j1sricl5g&PHPSESSID=ssrl8qlhkbj3a80gd1bu6f5j1sricl5g#sprung_trialogisch_lernen

Der Trialog der Quandt-Stiftung

http://www.herbert-quandt-stiftung.de/root/index.php?page_id=6&preview=true

(20) Trialog. Nach Düsseldorf lädt man trialogisch ein … den Demokratiefeind Nadeem Elyas. Bei: con-spiration (Ernst Förster, geboren im Jg. 1940 in Schlesien, Maurergesellenbrief und Priesterweihe als Ex-DDR-Bewohner)

http://www.con-spiration.de/texte/trialog.html

Gernot Facius: »Das doppelte Gesicht des Islam in Deutschland: Nadeem Elyas«, in: WELT, am: 18.02.2002

„Elyas hat sich mehrfach zu der Pflicht der Moslems bekannt, einen islamischen Staat zu errichten. In der von ihm inspirierten „Islamischen Charta“ wird diese Verpflichtung geschickt umgangen. Das Dokument gibt auch keine Antwort auf die Frage, wie es wirklich mit der Gleichheit von Mann und Frau steht. Erwähnt wird nur das aktive und passive Wahlrecht der Frau.“

http://www.welt.de/print-welt/article395030/Das_doppelte_Gesicht_des_Islam_in_Deutschland_Nadeem_Elyas.html

con-spiration, sprich Jesuit Ernst Förster, lässt Taqiyya-Künstler Ömer Özsoy zu Worte kommen. Über allgemeine Menschenrechte, etwa Frauenrechte, braucht der Dialog mit dem Islam nicht mehr zu sprechen.

http://www.con-spiration.de/texte/2008/oezsoy.html

(21) Rowan Williams hält das Schariagesetz für unvermeidbar, Sharia law in UK is ‚unavoidable‘

http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/7232661.stm

(22) Weihbischof Hans-Jochen Jaschke hält es für sehr wichtig, dass Europas Muslime „ihren Glauben nicht verlieren“. Im selben Text bei den österreichischen Moj Bec News vom 05.06.2009 (»Ceric: Sharia und Verfassung sind vereinbar«) lese ich, dass Mustafa Cerić und Mathias Rohe die Scharia legalisieren wollen:

„Ceric betonte dabei zugleich, dass die islamische Rechtsordnung (Sharia) mit dem modernen westlichen Rechtsstaat vereinbar sei. … Eine Sicht der Sharia als Bund Gottes mit den Menschen sei … mit dem europäischen Verfassungsrecht vereinbar und habe einen Anspruch auf Anerkennung, so das religiöse Oberhaupt.“

„Der Erlanger Rechtswissenschaftler Mathias Rohe warb ebenfalls für eine Interpretation der Sharia in Übereinstimmung mit den Menschenrechten. Dies sei eine wichtige Aufgabe der europäischen Muslime, unterstrich der Islam-Experte.“

http://www.vienna.at/mojbec/om:vienna:mojbec:news/artikel/ceric-sharia-und-verfassung-sind-vereinbar/cn/news-20090605-05021527

Führer der Gelehrten (Rais ul-Ulema) Cerić, Staatsbürger Jaschke und Islamjurist Rohe sprachen am 03.06.2009 in der Katholischen Akademie in Berlin zum Thema »Sharia and Muslim Social Contract in Europe«, Jörg Lau (DIE ZEIT) moderierte Europas unausgerufenen Kalifen und seine beiden Steigbügelhalter

http://www.katholische-akademie-berlin.de/1:3434/Veranstaltungen/2009/06/28640_Sharia-and-Muslim-Social-Contract-in.html

(23) Scharia ist auch Qesas (qiṣāṣ), ius talionis, Wiedervergeltung. Die Iranerin Ameneh Bahrami, die seit September 2004 nach einem Säureattentat blind ist, darf den gefesselten Täter in naher Zukunft unter ärztlicher Aufsicht islamrechtlich einwandfrei blenden. Wenn Bischöfe oder Priester bzw. Pfarrer, nicht zuletzt angesichts der Tausenden von schariarechtlich Ermordeten im Iran und in Saudi-Arabien, immer noch von „Der Eine Gott“ zu reden wagen, sollten Christen verbal und mit Elan dazwischen fahren.

Leo Wieland: »Auge um Auge«, am: 05.03.2009, in: FAZ.

http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~EF6A1DFE91E234BACA352994AD65713F7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Auge für Auge. Aus dem Bundesbuch (Sefer ha-Berit) der Tora. Bemerkenswerter Verweis zum Koran 17:33, „Tötet nicht den Menschen, den Gott für unantastbar erklärt hat, es sei denn bei vorliegender Berechtigung. Wird jemand ungerechterweise getötet, so geben wir seinem nächsten Verwandten Vollmacht (ihn zu rächen). Nur soll er nicht maßlos im Töten sein; er wird Beistand finden.“ Ein berechtigtes Anliegen wird sich doch wohl finden lassen, und nur ein bisschen morden, nicht maßlos morden. Dazu fällt einem zivilisierten Menschen nichts mehr ein, doch, ein Koranvers aus 2:143, And thus have We willed you to be a community of the middle way …

http://de.wikipedia.org/wiki/Auge_f%C3%BCr_Auge

(24) Jean-Louis Tauran hält Muslime irrigerweise für die Transporteure des jüdischen beziehungsweise christlichen Gottes. Wobei sich der Kurienkardinal doch wohl auch zum Wesen des jüdischen beziehungsweise christlichen Gottes sehr im Irrtum befindet, der zur eigenen interkontinentalen Mobilität auf auswandernde Volksmassen gar nicht angewiesen sein dürfte.

Ohne Datum und Quellenangabe weiß ein gewisser Abderrahim bei »L`Islam en France« irgendwoher und am 28.11.2008 zitiert man bei »Oumma Media« (6 rue Quentin Bauchard, 75008 Paris) aus Le Figaro und dieser aus dem Osservatore Romano:

Dieu a fait son retour dans les sociétés européennes „grâce aux musulmans“, selon le cardinal français Jean-Louis Tauran, président du Conseil pontifical pour le dialogue interreligieux, cité aujourd’hui par le journal du Vatican. Le cardinal Tauran, qui s’exprimait à la faculté de théologie de Naples (sud de l’Italie), s’est demandé „comment a fait Dieu pour revenir dans nos sociétés“.“C’est le grand paradoxe : grâce aux musulmans“, a-t-il répondu. „Ce sont les musulmans qui, devenus en Europe une minorité importante, ont demandé de l’espace pour Dieu dans la société“, a-t-il ajouté …

http://oumma.com/Dieu-de-retour-grace-aux-musulmans

http://www.islamenfrance.fr/regions/a-3-362-Auvergne-Dieu_de_retour_en_Europe_%22merci_aux_musulmans%22____

Robert Albarèdes, am: 08.12.2008, auf: »Riposte Laïque« (Marseille)

http://www.ripostelaique.com/Dieu-de-retour-grace-aux-musulmans.html

(25) Florian Klenk: »Im Schutz des Tuches. Ein Besuch in der mitunter merkwürdigen Welt deutscher Kopftuchlehrerinnen«, in: DIE ZEIT Nr. 51, vom: 11.12.2003

Eva-Maria el-Shabassy, Ehefrau des Ägypters Omar el-Shabassy und kopftuchtragende Grundschullehrerin aus Aachen-Richterich, kümmert sich um glückliche Ehepaare und um das sexualpolitische Strafrecht: „Wenn einmal in hundert Jahren eine Ehebrecherin gesteinigt wird, vielleicht werden dann ganz viele Ehen gerettet?“

Pädagogin el-Shabassy gehört zum näheren Umfeld des Islamischen Zentrums Aachen (Bilal-Moschee) und des Hauses des Islam (Lützelbach, Odenwald, Borgfeldt genannt Siddiq) und damit zum Dunstkreis der Muslimbruderschaft

http://www.zeit.de/2003/51/Kopftuchlehrerinnen_2f_Klenk

Zu Eva-Maria el-Shabassy titelt die EMMA (März/April 2004) »In NRW unterrichten Schriftgläubige«. EMMA sei Dank wurde im NRW-Schulministerin bei Ute Schäfer (SPD) nach dienstrechtlichen Konsequenzen für die steinigungsfreudige Lehrerin el-Shabassy gefragt. Auch die Dortmunder Sonderschullehrerin Renate Karaoglan betreffend, sie trägt den Ganzkörperschleier („Ich muss meine Scham bedecken“), die elfjährige Tochter trägt auch den Ganzkörperschleier, machte EMMA bei der Bezirksregierung Arnsberg und beim Schulministerium in Düsseldorf ordentlich Dampf.

http://www.emma.de/hefte/emma-ausgaben-2004/maerzapril-2004/in-nrw-unterrichten-schriftglaeubige/

(26) Murad Wilfried Hofmann will den „Muslim dhimmi“, aus: »Islamic Intellectualism«, veröffentlicht am: 01.12.2005, in: The American Muslim (TAM), der Seite von Sheila Musaji

http://www.theamericanmuslim.org/tam.php/features/articles/islamic_intellectualism/

(27) Allahs Diplomat (Murad Wilfried Hofmann) fordert: „a Fiqh for Muslim Dhimmi (!)“, aus: »Muslims as Co-Citizens in The West«, veröffentlicht auf der vom Ägyptischen Ministerium für Stiftungen betriebenen Seite: Supreme Council for Islamic Affairs

http://elazhar.com/conferences_eu/9/3.asp

(28) Beim Tagesspiegel (23.04.2010) gibt man die Berliner Scharia wie folgt wieder und vermeidet, von einer nicht einwilligungsfähigen Minderjährigen zu reden, die eingekauft worden war, juristisch ist das Menschenhandel, und die nachfolgend Sex mit einem Volljährigen hatte, strafverfolgungswürdig als sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung. Der Fall erfährt feuilletonistische Nutzbarmachung im telenovela-Stil, wobei nach dem traditionellen Kindbraut-Modell von Komotiní (EU-Mitgliedsstaat Griechenland) der global denkenden Scharia- und Kalifatsbewegung ein willkommener Präzedenzfall bereitgestellt wird, das islamsensible Familienrecht zu fordern (Mustafa Cerić: Opening the way).

„14-jährige Braut für 15.500 Euro verkauft. Im Fall einer 14-jährigen kurdischen Schülerin, die im vergangenen Jahr einen 19-Jährigen geheiratet hat, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Das Mädchen ist hochschwanger … Nach Angaben der Familien sei die Hochzeit damals auf Wunsch des Mädchens nach kurdisch-islamischem Recht ausgehandelt worden. Über einen Notar sei das Sorgerecht an die Familie des Bräutigams übertragen worden.“

http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/14-jaehrige-braut-fuer-15-500-euro-verkauft-/1806726.html

(29) Diyanet nutzt die schariawissenschaftliche Staatsführung von as-Saraḫsi (Übersetzer Hamidullah), »Le Grand Livre De La Conduite De l’État«

http://www.ilahiyat.selcuk.edu.tr/index.php?lid=17668

DER SPIEGEL (23.04.2010) befragt Myria Böhmecke, Leiterin des Referats ‚Gewalt im Namen der Ehre‘ der unterstützenswerten Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes (tdf). Böhmecke vermeidet es leider, das Wort Scharia auszusprechen, indirekt huldigt sie über das erwähnte mahr-Konzept gar ein wenig dem Islamischen Recht, andererseits scheint sie die in der Türkei derzeit noch illegalen Imam-Ehen an Minderjährigen sehr zu verurteilen. Gekonnt und problembewusst führt die integrationskritisch bewährte Anna Reimann das Interview:

»Es handelt sich eindeutig um Menschenhandel«

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,690766,00.html

RTL Spiegel TV. 14-jährige kurdische Braut verkauft für 15.500 Euro

http://www.youtube.com/watch?v=ZEDx71OV0DM

(30) Lütfi Şenocak und das »Özerk Diyanet Vakıf Çalışanları Birliği Sendikası (DİN-BİR-SEN)«

http://www.dinbirsen.org.tr/portal/

Das türkische World Bulletin berichtet am 01.03.2010 aus İstanbul:

Turkish imams call for „chair immunity“

http://www.worldbulletin.net/news_detail.php?id=54807

18.03.2010. Aus Belgiens Hauptstadt Brüssel schreibt DE MORGEN, wie Cees van der Duin vom Blog Eifelginster übersetzt:

Den bei der Religionsbehörde beschäftigten Imamen möchte die türkische Regierung eine begrenzte Immunität bei Strafverfolgung garantieren. Eine eingebrachte Grundrechtsänderung sieht vor, dass gegen Prediger nur nach Zustimmung der höchsten [Diyanet-] Stellen Anklage erhoben werden kann, wie die türkische SABAH berichtet. Mit dem geänderten Verfassungsartikel sollen die Möglichkeiten eingeschränkt werden, islamische Gelehrte für ihre politischen Äußerungen gerichtlich zu belangen.

(belga/svl) „De Turkse regering wil de door de religieuze autoriteiten aangestelde imams voortaan een beperkte immuniteit voor strafvervolging garanderen. Een in het parlement ingediend wetsontwerp voorziet dat predikers slechts met toestemming van de hoogste instanties aangeklaagd kunnen worden. Dat meldt de Turkse krant Sabah. Met de nieuwe wet zou ook de mogelijkheid beperkt worden om schriftgeleerden voor hun politieke uitlatingen juridisch te vervolgen.“

http://www.demorgen.be/dm/nl/990/Buitenland/article/detail/1081529/2010/03/18/Turkije-wil-immuniteit-voor-imams.dhtml

18.03.2010, dpa. FOCUS titelt: Ankara will Immunität für Imame

http://www.focus.de/politik/ausland/religion-ankara-will-immunitaet-fuer-imame_aid_490789.html

Borys Kálnoky schreibt am 08.04.2010 auf WELT-Online unter »Türkischer Islam will Fesseln des Staates sprengen«. Kálnoky fühlt Lütfi Şenocak vom so genannten DİN-BİR-SEN meisterlich auf den sprichwörtlichen Zahn, worauf der Schariafreund die Lust am Dialog verliert und ein wenig Nebel wirft:

»Senocak windet und windet sich, zehnmal frage ich ihn nach einem Beispiel, er gibt keines. „Wir brauchen die Immunität in unserer Arbeit mit Kindern“, gibt er zu verstehen, „um ihnen die Bestimmungen und Verhaltensregeln des Islam beizubringen“. Aber als ich nicht lockerlasse und unbeirrt ein konkretes Beispiel fordere für derzeit strafbares Predigen, meint er plötzlich, entgegen seiner eigenen Eingabe an die Behörde: „Wir brauchen gar keine Immunität. Es genügt die freie Freitagspredigt.“ Thema abgeschlossen.«

http://www.welt.de/politik/ausland/article7092820/Tuerkischer-Islam-will-Fesseln-des-Staates-sprengen.html

(31) Der künftige Kalif? Ali Bardakoğlu auf Reisen. Rabat, Kuala Lumpur, Tiflis, Baku, Washington, New York, Utah, Kairo, Berlin

http://www.diyanet.gov.tr/english/faaliyet_ac.asp?altbaslikid=54

am 10.11.2009 plaudert MIGAZIN aus dem Nähkästchen. Um den Deutschen den humanen und friedlichen Islam genauer zu erklären, lässt die Frankfurter Uni sich Professorenstellen durch die Diyanet spendieren. Der unernannte Kalif Kleinasiens reist nach Frankfurt. MIGAZIN:

„Der Präsident der Goethe-Universität in Frankfurt a. M. Prof. Werner Müller-Esterl und der türkische Diyanet-Leiter Prof. Ali Bardakoğlu unterzeichnen Vereinbarung zur Erweiterung der Lehre und Forschung in islamischer Religion – Die Professur wird vom Türkischen Präsidium für Religionsangelegenheiten gestiftet. … Bislang gab es an der Goethe-Universität je eine W3-Stiftungs- (Prof. Ömer Özsoy) und Stiftungsgastprofessur (Prof. Abdullah Takim) für Islamische Religion, die auf einen 2005 unterzeichneten Stiftungsvertrag zwischen Diyanet und Goethe-Universität zurückgehen.“

http://www.migazin.de/2009/11/10/lehre-und-forschung-in-islamischer-religion-werden-erweitert/

Drei Tage vorher verlieh FOCUS-Redakteur Hartmut Kistenfeger seiner Skepsis Ausdruck, als er die islamische Theologenausbildung in Frankfurt als ein die dortige Wissenschaftlichkeit potentiell gefährdendes, „riskantes Experiment“ bezeichnete; Titelzeile: »Türkische Entwicklungshilfe für Frankfurt«

Kistenfeger: „ungewöhnlich, dass ein ausländischer Staat ein für die Freiheit der Wissenschaft so kritisches Fach wie die Theologie sponsert. 220.000 Euro überweist die türkische Religionsbehörde bisher, künftig fließen weitere 130.000 Euro im Jahr.“

http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-16121/islam-tuerkische-entwicklungshilfe-fuer-frankfurt_aid_452011.html

(32) Verfassung von Medina bei Eslam

http://www.eslam.de/manuskripte/vertraege/verfassung_von_medina.htm

(33) Im Kalifat sind Wissenschaftlichkeit und Wahrheitssuche glücklich überwunden.

Karlsruhe, Schneidemühlstraße 27 a, Europäisches Institut für Friedensforschung und den Dialog der Kulturen (EIFDiK, Sami Mourad †) gibt sich die Ehre und für uns als ein Buch heraus:

Rami Mourad: »Multireligiöse Gesellschaft und Integration im Osmanischen Reich«

http://www.basari.de/islamische-buecher/fikh-ibadah/multireligioese-gesellschaft-und-integration-im.html

Samir Mourad ist der Bruder des verstorbenen Rami Mourad.

Islamwoche Karlsruhe. 2001. Neben Murad Hofmann, Ayyub Mühlbauer, Ahmad von Denffer und Amir Zaidan, Cem Özdemir war angefragt, sprach „Samir Mourad, Dipl.-Ing. Dipl. Inform., Karlsruhe“.

Thema:

»Muslime im Westen – Die islâmisch-rechtlichen Grundsätze«

http://www.muslime-rhein-neckar.de/html/archiv.html

Man beachte den Titel, da lockt die Apartheid. Samir Mourad: »Einführung in das Verhältnis zwischen Muslimen und Nichtmuslimen«, Verlag: Muslimischer Studentenverein Karlsruhe e. V., 1999, ISBN 3-00-004867-7

pdf bei Way to Allah. Samir Mourad verwendet ungehemmt Yusuf al-Qaradawi, Amir (…) Zaidan, Murad (Wilfried) Hofmann.

Samir Mourad: »Muslime im Westen – die rechtlichen Grundsätze des Islam«

http://www.way-to-allah.com/dokument/Muslime_im_Westen.pdf

Bei attac in Karlsruhe: Samir Mourad

http://www.attac-karlsruhe.de/cgi-bin/twiki/bin/view.pl/Attac/EiFDiKForumFrieden06

Bei ‚Wir sind Kirche‘ (WsK) in Karlsruhe: Samir Mourad

http://www.wir-sind-kirche.de/karlsruhe/Termine2004.php

(34) Kind, sei nicht undankbar! Dankbarkeit, aš-šukr

http://en.wikipedia.org/wiki/Shukr

(35) Geduld, aṣ-ṣabr, das Verbalnomen zu ṣ-b-r, bändigen, zurückhalten.

http://en.wikipedia.org/wiki/Sabr_%28Islamic_term%29

(36) Muhammad Mahdi Akif (Mohammed Mahdi Akef), seinerzeit der höchste Führer der Muslimbruderschaft, erklärt Südostasien, was selbstloser Dienst ist: tajarrud (Ich-Abstreifung).

http://www.al-ikhwan.net/suara-dari-dalam-hati-7-tajarrud-totalitas-dalam-kehidupan-akh-muslim-2900/

Emels Kopftuchpolitik

Februar 7, 2009

شَهيد

šahīd

şehit

Glaubenszeuge, Märtyrer

Emels haariger Dschihad

Europas arbeitsteilige Kopftuchpolitik. Von Jacques Auvergne

Vielleicht kennen Sie den simplen und reichlich albernen Cartoon des gelangweilten Eselkarrenfahrers mit der Peitsche, wobei der Mensch, durchaus betrügerisch, das langohrige Zugtier mit einer vor die Nase gehaltenen Möhre zum Fortsetzen des unlustvollen Tuns motiviert. Gestatten Sie mir, die Zeichnungselemente neu zu benennen: Der Karrenfahrer ist der Muslimbruder oder Islamverbandsfunktionär, der Karren ist Europa oder Deutschland, die Fahrtrichtung das Imamat (Cerić) oder Kalifat, die Peitsche der drohende Kopftuchprozess der Fereshta Ludin. Und das Appetithäppchen, die begehrte Möhre? Die Möhre ist ein Jahrtausende alter Leckerbissen sinnlichen Begehrens jedenfalls aufgeschlossenen Kommunizierens, ein wildromantischer femininer Lockenkopf.

Denn Emel Zeynelabidin hat das Kopftuch abgelegt. So was von abgelegt, dass sie als persönliche Garderobe gleich das Haus der Geschichte wählte,[1] ein Museum im alten Bonner Regierungsviertel. Eine doppelzüngige Botschaft, dieser Ort der Deponierung, einerseits Teil werden der Staatsgeschichte und der tatsächlich dokumentierenswerten Einwanderungsprozesse, andererseits findet eine demonstrative Machtergreifung statt: Das Kopftuch, guckstu, ist weg vom lockigen Frauenkopf, doch verewigt in der bundesdeutschen Dar al-Geschichte, der Hidschab ist jetzt BRD … kein Deutschland ohne Schleier. Um es kurz zu machen: Ist Emel für oder gegen eine islamische Kopftuchpflicht? So kurz kann man es leider nicht machen, die Dame ist schließlich professionelle Kommunikationsmanagerin. Also orakelt Emel ein: „Gebt die Köpfe frei!“, was dynamisch und revolutionär, was alternativ und protestkulturell klingt. Wer Emels Geraune widerspricht ist also Freiheitsgegner. Und Emel definiert sich wortlos als Deuterin dessen, was künftig unter Freiheit zu verstehen ist.

Das wäre eine der Hisba[2] und dem Kalifat durchaus zuträgliche Strategie: Ohne Kopftuch streiten für das Kopftuch, es im Blätterwald sinngemäß rauschen zu lassen „Oh ihr Leute, seht, ich trage kein Kopftuch mehr!“ und zeitgleich auf immer weitere Verbreitung des Kinderkopftuchs hinarbeiten, nicht zuletzt an den Universitäten und Schulen der Türkei. Schülerinnenkopftücher sind dort seit Jahrzehnten verboten. Noch. Emel will das Verbot in aller freiheitlich lockenköpfigen Unschuld kippen, Islamist Recep Tayyip Erdoğan, lockenlos, will dasselbe. Man lese Schnee von Orhan Pamuk.

Emel Abidin-Algan (Wikipedia Januar 2009, der Name soll nach wie vor fehlerhaft sein, wie Zeynelabidin außerordentlich bedauert) arbeitet für die Bedeckung der muslimischen Mädchen- und damit auch Schülerinnenköpfe. „Emely“ arbeitet in Sachen Frauenhaarbedeckung, wie es der Zufall oder der qadar (kismet) so will, gemeinsam mit der Islamischen Föderation Berlin (IFB)[3] und vielleicht ja im besten Einverständnis mit dieser.

Die IFB darf nach langen Prozessen in ganz Berlin islamischen Religionsunterricht erteilen und gilt manch einem als veritabler Landesverband der extremistischen, radikalislamischen Milli Görüş, was die IFB natürlich in Taqiyya-Manier laut schnatternd abstreitet. Ganz tolerant billigt Zeynelabidin offensichtlich bis heute die kopftuchbegeisterte Schulpolitik der von ihr gemeinsam mit ihrem (einstigen?) Ehemann gegründeten Islamischen Grundschule Berlin. Fereshta Ludin[4] soll, nachdem ihr das Unterrichten mit Kopftuch untersagt worden war, einem Unterschlupf gleich einen Arbeitsplatz an besagter Grundschule gefunden haben, die IFB teilt sich mit der Grundschule kostenbewusst dasselbe Haus. Ludin war vor dem bekannten Kopftuchurteil zwei Jahre lang Vorsitzende der Muslimischen Jugend Deutschlands (MJD),[5] die dem Gedankengut von menschenrechts- und grundrechtsfernen Theokraten wie Qutb, al-Maududi, und al-Qaradawi nahe steht. Die MJD ist der FEMYSO angeschlossen,[6] FEMYSO ist Muslimbruderschaft.[7]

Nun ja, Solidarität ist an sich etwas Ehrenwertes und Fereshta Ludin und ihr Mann bekamen jeweils eine halbe Stelle an Deutschlands erster islamischer Grundschule. Dürfen wir auf ein Zeichen der Solidarität zu Ex-Muslimen, Juden, Polytheisten und Atheisten von Frau Ludin und Frau Zeynelabidin hoffen? Oder auch nur zu Muslimen, die es wagen, sich von Qutb, Erbakan, Muslimbruderschaft und ECFR eindeutig und scharf zu distanzieren? Beredtes Schweigen, einmal mit, einmal ohne Kopftuch. Wie EMMA berichtet, saß Emel Zeynelabidin in London auf dem Podium neben dem Enkel von Hasan al-Banna, Tariq Ramadan, anlässlich einer Konferenz mit dem alarmierend nach islamischer Gegengesellschaft und europaweiter Rechtsspaltung klingenden Titel Europäische Staatsbürgerschaft von Muslimen. [8]

Islam und (als?) Staatsbürgerschaft findet sich im Begriff muslim citizenship.[9] Der Islam-Bürger, das könnte ja harmlos sein, wenn der Religionsgründer ein Lao Tse oder ein Buddha wäre. Doch wo man die Islamischen Menschenrechte (Kairo) der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 vorzieht, wird wohl alles, was Islam und Staatsbürgerschaft auf einer Augenhöhe ansiedelt, auf ein Dhimma- oder Millet-System hinauslaufen, einen Apartheidsstaat islamisch befreiter Zonen und paralleler Rechtssysteme. Wollen wir die Scharī’a-Gerichtshöfe?

Islamische Autoritäten wie Tariq Ramadan oder Großmufti Mustafa Cerić, der die Scharī’a als ewig und unverhandelbar bezeichnet und für den Aufbau einer “einzigen muslimischen Autorität“ für ganz Europa kämpft, denken seit einiger Zeit intensiv über die Muslim-Staatsbürgerschaft nach[10], [11] Angesichts der, institutionell begründeten und durch wahnwitzige Projekte wie Türkeibeitritt und Vertrag von Lissabon mehr als erklärlichen Europaskepsis breiter Bevölkerungsmehrheiten ist es von den Islamisten sehr geschickt, das Thema Europa zu besetzen und für das segregiert gedachte ethnoreligiöse Kollektiv ein postdemokratisches, nach-menschenrechtliches Staatsbürgertum zu erträumen, welches der Bundesrepublik dereinst ja womöglich von oben, von Brüssel aufgezwungen werden wird.[12] Schlimmstenfalls würden ’die Muslime’ auf Generationen in eine kalifatsähnliche Struktur gesperrt, in der Allahs Schariarichter, Imame und Sittenwächter Gotteslästerung und Verheiratung nach Maßgabe von scharī’a und Sunna regeln. Mustafa Cerić will den zunächst parallelgesellschaftlichen Totalitarismus, die Allahkratie,[13] der Großmufti aus Sarajevo spricht unverfänglicher von Imamat.[14]

Laut Wikipedia habe sich die 1960 geborene Emel Abidin Algan, genannt Emel Zeynelabidin, im Alter von 44 Jahren von ihrem traditionellen Umfeld emanzipiert,[15] man bemerke: Das Umfeld sei nicht etwa radikalislamisch oder wenigstens traditionalistisch gewesen, sondern traditionell, so als sei ein Islamfunktionär, Muslimbruder und Arzt wie ihr Vater, Dr. Yusuf Zeynel Abidin,[16] ein Nomade der Yörük oder ein anatolischer Schafhirte. Ob die Dame in ihrer aufregenden kopftuchorientierten Mission nicht viel eher ein PR-Projekt der globalen Islamischen Bewegung ist, kann eine Enzyklopädie vielleicht nicht fragen. Die Mutter von sechs Kindern sei zwangsverheiratet worden, sie selbst nennt es organisiert verheiratet. Eine traurige Organisation ist die nikāh allemal.[17]

Vom Bündnis der Luther-Städte wurde Zeynelabidin 2007 in Speyer der mit 10.000 € dotierte Preis Das unerschrockene Wort verliehen.[18] Wobei Laudatorin Barbara John,[19] hier ihre schariafreundliche Festrede,[20] als ehemalige Ausländerbeauftragte der Stadt Berlin (1981-2003) davor warnte, ein Zerrbild der Gepriesenen zu entwerfen. Nanu, Zerrbild, da muss sich also jemand beschwert haben? John sitzt im Kuratorium der Muslimischen Akademie in Deutschland, der neben vielen anderen auch Bekir Alboğa[21] und Yasemin Karakaşoğlu angehören.[22] Nun, bei solchen demokratieskeptischen Mitstreitern hoffe ich sogar, dass John von Zeit zu Zeit schon mal ein islamskeptisches ’Zerrbild’ zukommt, ich mute es der Honorarprofessorin und Expertin für Sprachförderung jedenfalls zu.

Mitnichten müssten nun alle Frauen ihre Haare zeigen, raunt Zeynelabidin, es gehe um eine Kleidung, die der “individuellen, natürlichen Scham“ entspreche, lesen wir in Qantara.[23] Das ist womöglich ziemlich gelogen, denn eine “individuelle“ Interpretation des Konzepts etwa der ‚Aura (ʿaura),[24], [25] (zu verbergender Schambereich) ist von Millî Görüş oder Muslimbruderschaft gar nicht vorgesehen. Auch die Konzeption der fitra (fiṭra),[26] die (angebliche) natürliche Veranlagung oder Bestimmung (nämlich als islamisch sprich schariapflichtig) mag den Pflichtvergessenen zwar sozusagen naturgemäß dem Höllenfeuer zuordnen, lässt aber eine Kritik am echten Islam in keiner Weise zu. Eher schon erklärt die Fitra den Islam dreist zur Naturreligion und jeden, der gegen Sunna, Koran und Hadithe verstößt, zum (widernatürlichen) Verräter an kosmischer Ordnung und sozialer Harmonie.

Verschweigt uns Zeynelabidin beim Parlieren über die “individuelle, natürliche Scham“ die Dogmen von fiṭra und ʿaura ganz kalkuliert, um Deutschlands und Österreichs Nichtmuslimen vorzugaukeln, die Frau unter der Scharia habe das Recht auf freie Kleidungswahl und autonomes Definieren des Intimen und Schambehafteten, der Sitte und der Tugend? Oder schnitzt sie sich, meinen Segen hätte sie, eine unerhörte, kreative Emel-Scharia?

Ein paar Perlen aus Emels Kopftuchrhetorik.[27]

Alles darf sein

Das brülle sie doch bitte in Mekka oder Islamabad.

Man muss sich selbst die Erlaubnis geben zu denken, was man will und wie man will

Aber, aber, Frau Zeynelabidin, der Schariavorbehalt.[28]

Meine Söhne haben die Chance, an mir und ihrem Vater zu lernen, mit Konflikten und verschiedenen Lebensformen innerhalb des Islam umzugehen.

Schade, Lebensformen außerhalb des Islam sollen den Söhnen nicht zugänglich sein? Ach so, der gesamte Kosmos ist islamisch (fitra).

Man muss den Schöpfer aus dem Besitzdenken der Religionsverwalter befreien.

Zustimmung, Allāh braucht Emels Beistand.

Und man muss die Frauen aus den Haushalten der Männer befreien.

Moment, wozu hat Allāh den Heiratsvormund (wali) und den männlichen Pflichtbegleiter (mahram) erfunden? Aha, die Außenmauern der Haushalte sollen auch in Zukunft den Männern gehören, die Frauen in der Küche eingesperrt bleiben. Wer als Mann nicht das islamfeministische Zepter der Führung von Küche und Kinderzimmer an seine Frau abgibt, widerspricht der Scharia. Männer raus aus Küche und Kinderzimmer.

Der Schöpfer, den ich erfahren habe, hat es nicht nötig, Forderungen zu stellen und ihre Erfüllung mit Belohnung und Bestrafung einzufordern. Das ist mir zu einfach.

Die Balken biegen sich. Emel schickt den auch azāzil genannten iblīs, den islamrechtlich verbürgten Teufel, auf Urlaub. Mohammed hat sich geirrt, Frau Zeynelabidin, es gibt überhaupt keine Höllenstrafe?

Ich halte es nicht für sinnvoll, wenn Politiker und Politikerinnen immer wieder verordnen wollen, dass muslimische Frauen das Kopftuch ablegen sollen. So etwas Persönliches kann man nicht vorschreiben.

Zeynelabidin kritisiert den nationalistischen Modernisierungsdiktator Mustafa Kemal (“Atatürk“) und sicherlich auch Deutschlands westliches Nachbarland Frankreich, an dem Kopftücher für Schülerinnen und Lehrerinnen während des Unterrichts vernünftigerweise untersagt sind.

Die Muslime wollen nicht zur Kenntnis nehmen, dass ihr Verhalten die Nichtmuslime irritiert. Die Nichtmuslime nehmen die Muslime nicht ernst, weil sie deren Welt gar nicht kennen und auch nicht kennenlernen wollen.

Im Allgemeinen kennen Deutschlands Islamkritiker Koran und Hadithe besser als Deutschlands Türken ihre Grundlagentexte. “Deren Welt“ ist eine leider weit verbreitete, sehr irreführende Metapher, denn es gibt nur eine Welt. Eine Welt – universeller Menschenrechte.

Die Religion darf sich nicht selbst anbeten lassen.

Gut gedacht, konsequent. Hier muss demokratieverträglicher Islam in der Tat weiter voranschreiten. Und die Sunna deiner madhhab, die fatāwā deines Großmuftis? Zeynelabidin sagt uns nichts dazu, dass Indonesiens Schafiiten ebenso wie Gelehrte der Kairoer al-Azhar die Genitalverstümmelung (FGM) an Frauen befürworten. Wenn aber nur der Gottheit Anbetung zusteht, ist dann praktizierte FGM, sehr geehrte Frau Zeynelabidin, ein Gebet an Allāh? Sollten die wahhabitischen Saudis und die iranischen Mullahs ihre Delinquenten vergebens geköpft haben, oder gehören die Bestrafungen bei hadd-Vergehen ebenso zu Frau Zeynelabidins frommer “Anbetung“ wie das Verbot der Apostasie?

Auch die führende Frauenrechtszeitschrift EMMA weiß über Emel zu berichten (Cornelia Filter in: EMMA, September/Oktober 2006).[29] Zeynelabidin:

Beide Organisationen, Milli Görüs wie die Muslimbruderschaft, haben im Laufe der Zeit ihre sozialen Beweggründe verloren.

Die Muslimbruderschaft ist der Wurzelgrund unzähliger terroristischer Bewegungen, ein heutiger Unternehmensbestandteil ist die terroristische HAMAS, Hauptaktivität Verhetzung von Kindern mit paramilitärischen Kindergärten und Abfeuern von Raketen auf Israel. Kein Wort über die Einzelheiten derartig “unsozialen“ Verhaltens?

[Emel über ihren (Ex-)Mann Ahmet Algan] Der glaubt immer noch an den strafenden Gott!

Na so was! Koran und strafender Gott, was denkt sich Ahmet dabei? Der Ex lebt ja noch im geistigen Mittelalter und sollte Emels gutem Rat flugs folgen.

Im WDR erklärt Frau Zeynelabidin:[30]

Das Kopftuch hat mit Religiosität nichts zu tun und ist völlig entbehrlich. Mit dem Ablegen des Kopftuchs als Kennzeichen von Zugehörigkeit und den damit verbundenen Einschränkungen und Grenzen bin ich meinem Schöpfer sehr nahe gekommen und habe mein eigenes Lebens erkannt

Islam ist eben Natur, natürlich, angeboren. Einschränkende Zugehörigkeit gibt es nur zu unnatürlichen, nichtislamischen Religionen. Emels haariger Dschihad.

Hier ein paar Kostproben aus Zeynelabidins Text Lernt Schwimmen, wie er sich beispielsweise auf der Seite Achse des Guten findet.[31]

Die Tochter, gerade mal 12 Jahre alt, durfte aus religiösen Gründen nicht an einem koedukativen Schwimmunterricht teilnehmen, es sei denn nur mit Vollverhüllung.

Aus religiösen Gründen – unsere Emel ist erstaunlich flexibel, sie selbst darf aus religiösen Gründen mit nackten Haaren herum laufen, das Mädchen aber hat ihre Haare aus eben diesen religiösen Gründen zu verhüllen? Ist Allāh Hütchenspieler?

Denn es geht um ein verordnetes Schamgefühl im Namen von Religion, das in die natürliche Entwicklung eines heranwachsenden Menschen eingreift und in der Praxis ein Lernverbot im Namen Gottes nach sich zieht.

Allerdings, und Frau Zeynelabidin kämpft mit Zähnen und Klauen nicht gegen, sondern eben für dieses Andressieren von „Schamgefühl““ (richtig wäre Schande, da es um den guten Ruf geht), für diese heilige Bildungsverweigerung und islamische Lernblockade. Darwin, Freud, Konfizius, Jesus, ein Mädchen braucht so etwas ebenso wenig zu lernen wie Körpererfahrung im koedukativen Sportunterricht der kulturellen Moderne.

Hinter diese Kulissen voller Widersprüche und Unklarheiten mag man sich als Außenstehender und Andersgläubiger nicht gerne begeben, selbst Richter an deutschen Gerichten ziehen es vor, solche Exkursionen zu unterlassen.

Im säkularen Staat ist es nicht die Aufgabe von Richtern, sich einen Trampelpfad durch das dornige Lügengestrüpp der Scharia zu bahnen, dieser schwierige Weg sei den verbohrten oder feixenden Freunden des Gottesstaates oder sei uns Islamkritikern überlassen.

Und als Erwachsene war es bisher unwahrscheinlich schwierig, eine Gelegenheit zu finden, ausschließlich in Anwesenheit von Frauen schwimmen zu gehen.

Emel Abidin Algan wirbt für männerfreie Zonen und Zeiten im Schariaschwimmbad.

Ich wundere mich, warum die nicht-muslimischen Richter nicht die Frage formuliert haben, ob denn die vielen nicht-muslimischen Schülerinnen schamlos und weniger schutzbedürftig seien, als ein muslimisches Mädchen, dass durch diese Art von Verhüllung angeblich schamhafter und geschützter sei.

Frau Zeynelabidin, hier wird nach dem Grundgesetz, dem BGB, dem StGB usw. geurteilt, nicht nach den frauenfeindlichen Gesetzen, wie sie aus der Scharia abgeleitet werden müssen und auch nicht oder nach der totalitäre Folgen zeitigenden Körperkonzeption der ‚Aura.

Muslime trauen einem staatlichen Schutzraum nicht mehr.

Zeynelabidin erpresst uns ein wenig, verstehe ich die Kommunikationsberaterin richtig? Und wohin sollen sich die misstrauisch gewordenen Muslime denn nun hinwenden, werden sie sich ein halāl-Schwimmbad in der Moschee bauen müssen, um endlich Schutz zu haben?

Für Heranwachsende bedeutet das Muslimsein in einer nicht-muslimischen, säkularen Gesellschaft sehr oft immer noch Isolation, Einschränkung und Kontrolle.

Logik war gestern. Was für Erkenntnisse soll der Leser gewinnen? Außerhalb des Kalifats seien Muslime marginalisiert und sehr traurig? Die Säkularität schafft grausamen seelischen Schmerz? Mehr schariakonforme Gesetze im deutschen Erbrecht und Familienrecht schaffen, damit die Muslimbürger nicht so sehr (von der Umma, vom Zugang ins Paradies?) isoliert ist?

Oder, wie gemein von mir, anders gelesen: Isolation der Dhimmis und Harbis, Einschränkung nach Maßgabe der hisbah, Kontrolle durch Sittenwächter? Alles ist möglich, “alles darf sein“ (Zeynelabidin).

Alles, was einem widerfährt, begegnet, herausfordert, ist Teil des Lernprozesses in der Lebenszeit eines Menschen.

Qadar, kismet, Allahs Schicksal und Los, gegen das ein jedes Aufbegehren Sünde ist. Deine Zwangsheirat oder schafiitische FGM, deine sechste Schwangerschaft, dein Verstoßenwerden (talaq) sind chancenreicher Lernprozess. Zeynelabidin folgend, sollen wir jubeln, dass der Islam viele Chancen auf Lernprozesse stiftet.

Steht deshalb in diesem Maße das Wohl eines Heranwachsenden auch für muslimische Eltern und Islamische Organisationen im Mittelpunkt, wenn aufgrund von unterschiedlichen Meinungen Konflikte entstehen, die dann auch noch in aller Öffentlichkeit ausgetragen werden?

Öffentlichkeit ist immer ganz schlecht, lassen Sie uns das vertrauensvolle ‚Prinzip Hinterzimmer‘ bevorzugen oder die Sache staatsvertraglich regeln. Die 1990 in Ost-Berlin vom DDR-Kirchenamt als Religionsgemeinschaft anerkannte Islamische Religionsgemeinschaft (IFB und mehr) klagte 2006 auf Staatsvertrag[32]

Geschichtsbewusste islamische Orthodoxie muss die dār al-’ahd oder dār as-sulh wollen, einen Staatsvertrag mit den aus islamischer Sicht sittlich minderwertigen Nichtmuslimen, um ein Gebiet überhaupt erst zu schaffen, in dem Muslime sich islamrechtlich dauerhaft ansiedeln dürfen.[33]

Weiter beklagt Yeneroglu den Trend in NRW, die Religionsfreiheit der Muslime immer mehr einzuschränken, mit dem Ziel, unter dem Deckmantel von Integration vielmehr die Assimilation zu erreichen. Er befürchtet, dass das Düsseldorfer Urteil den Druck auf Muslime durch nicht-muslimische Schulleitungen erhöhen werde. Yeneroglu zieht einerseits Artikel 6, Absatz 2 des Grundgesetzes heran, um die elterlichen Erziehungsrechte zu untermauern, aber andererseits stellt er fest, dass niemand das Recht dazu habe, jemanden seine Vorstellungen aufzuzwingen wie es der Staat, vertreten durch die Lehrer, angeblich der Familie gegenüber aber tue.

Vor uns haben wir kleine Schülerinnen und Schüler, keine kleinen Kasten Angehörigen verschiedener sittlicher Reinheit sprich sittlicher Dreckigkeit. Der Staat hat alle Schülerinnen und Schüler gleich zu behandeln, auch wenn das Frau Zeynelabidin nicht gefällt, die auf Religions-Apartheid und Sondergesetzlichkeit pocht. Das Familienrecht der Scharia ist in Teilen grundrechtswidrig, etwa in der islamrechtlich einwandfreien Möglichkeit des Vaters oder Großvaters als Heiratsvormund (walī, genauer walī muǧbir, nämlich Heiratsvormund mit Berechtigung zum Zwang eines Mädchens, dieses in erster islamischer Ehe (nikāh) auch gegen ihr Einverständnis zu verheiraten.

Aufschlussreich, dass der von Emel Zeynelabidin zitierte Leiter der Rechtsabteilung der extremistischen Millî Görüş etwa Artikel 3 (2) GG nicht zitiert: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Darin, dass Zeynelabidin auch heute die in ihrem deutschen Ableger von ihrem Vater mitgegründete radikalislamische und türkisch-nationalistische Millî Görüş erwähnt, dürfen wir ja vielleicht ein Zeichen unverbrüchlicher Loyalität zur Erbakan-Doktrin (adil düzen, batil düzen) sehen, der gerechten islamischen Gesellschaftsordnung, welche die nichtislamische Lebensform des Unglaubens siegreich überwindet.

Eine Alternative wäre es, eigene Schwimmbäder in jeder Stadt zu errichten, um den vielen muslimischen Frauen, die an die Verhüllung glauben und sich daran gewöhnt haben, das Schwimmenlernen zu ermöglichen.

Endlich Klartext: Die nackthaarige PR-Beraterin “Emely“ will die Frauenschwimmbäder, jeweils eines in jeder Stadt.

Emel Zeynelabidin in ihrem Aufsatz Kopftuchpolitik als Reifeprüfung[34]

Dadurch ist eine Parallelwelt entstanden, die es ermöglicht, eine aus- und abgrenzende Minderheitenpolitik zu betreiben. Es ist diese Parallelwelt, in der das eigene Gottes- und Menschenbild, die Einteilung in Gläubige und Ungläubige, in Erlaubtes und Verbotenes eine Bestätigung finden kann.

Genau, die heilige Apartheid von Kalifat nebst Dhimma, mithin genau das, worauf Mustafa Cerić, Tariq Ramadan und Emel Zeynelabidin hinarbeiten. Oder habe ich etwas überhört, Frau Kommunikationsmanagerin, fordern Sie die Imame und Muftis Europas dazu auf, die Unterscheidung zwischen iman und kufr, Glauben und Unglauben beziehungsweise Gläubigen und Ungläubigen fallen zu lassen? Geschickt beschuldigt Zeynelabidin den deutschen Staat, durch irgendwelche Versäumnisse an der Entstehung islamischer Gegengesellschaften schuldig zu sein, zugleich bietet sie sich als Helferin beim Abbauen des islamischen Fundamentalismus an.

Das Vorbild des Propheten Muhamed, der sich ausdrücklich für das Wohl der Frauen einsetzte,

Mohammed als Gleichheitsfeminist? Die Frau kann Koran und Hadithen nicht gelesen haben. Über diese Fehleinschätzung wäre Mohammed ziemlich sauer.

Oder, männerbündisch: Ok, die Frau hat Geld gekostet, man muss sie pflegen, damit die Rendite zum Kauf der Zweitfrau ausreicht, guckstu.

Nachdem dann auch ein geschmücktes Dekoltee einen Mann dermaßen ablenkte, dass dieser gegen eine Mauer lief und sich dabei die Nase brach, kam die Verhüllung der gläubigen Frauen zum vollen Einsatz.

Ein islamisches Märchen, fern jeder aufklärerischen Geschichtsbetrachtung, von Frau Zeynelabidin unterhaltsam-frivol und kalkuliert beschämend in Stadthallen und Hochschulräumen eingesetzt. Die Dhimmis kichern verlegen aufgegeilt, Seelsorgerin Emel guckt treu.

Brutale Theokratie hat die Menschen noch immer am Genital gepackt, symbolisch wie ganz konkret (FGM und MGM; diverse Beischlafdogmatik; heilige Homophobie).

Die textilen Gefängnisse von Tschador und niqāb wurden tausend Jahre lang kultiviert. So ganz gegen Allahs Willen?

Warum, um alles in der Welt, bedienen sich islamische Organisationen hierbei nicht dieser Erlaubnis zur freien Interpretation, als vor fünf Jahren die Kopftuchdebatte mit der Klage der afghanischen Lehrerin entbrannte und sich bis heute als öffentliches Dauerthema ohne absehbares Ende hält?

Idschtihad[35] ist für Sunniten, ohnehin nicht für den Laien, sondern lediglich für höchste Ulama (Gelehrte) möglich, nur innerhalb der von Allah in Koran und Hadith gesetzten Grenzen erlaubt. Höhere schiitische Ayatollahs dürfen eigenständige Rechtsfindung vornehmen, niemals aber für eine muslimische Frau. Im Übrigen möge Zeynelabidin das mit Herrn al-Qaradawi klären oder, falls lebensmüde, selber Fatwas zu schreiben beginnen. Aha, ein Beendigen des Themas Lehrerinnenkopftuch wäre Zeynelabidin wohl ganz recht, am besten mit der Zulassung des Lehrerinnenkopftuchs? Daraus wird nichts.

Mit einem entwickelten Verständnis von sozialer Verantwortung islamischer Organisationen und einer am universalen Wesen der Offenbarungen orientierten Vorstellung wäre damals die Klage der afghanischen Lehrerin vor dem höchsten Gericht Deutschlands vielleicht auf eine vernünftigere Weise gelöst worden.

Deutschland ist grün hinter den Ohren, sittlich wie politisch unreif, ein rückständiges Entwicklungsland! Bravo, Frau Abidin-Algan, das musste mal gesagt sein.

Im Ernst: Mit Universalität meinen wir universelle Menschenrechte, nicht universelle Schariaoffenbarung. Ach so, Allahs Sittenlehre ist nicht lediglich angenehm, sondern auch rational: Scharia ist Vernunft.

Die Diskrepanz zwischen kollektivem Praktizieren von Verhaltensformen im Namen von Religion, die auf eine alte Zeit zurückgehen, und der notwendigen Anpassung an die Gegenwart ist zu einer Überforderung für das solidarische und produktive Zusammenleben von Menschen verschiedener Meinungen in einer pluralen Gesellschaft geworden.

Die Bundesrepublik Deutschland ist überfordert und muss, will sie nicht in Schariastadtviertel zersplittern, die religiös begründete Rechtsspaltung vollziehen, meint Emel Zeynelabidin das? Oder ruft sie nach mehr politischer Macht für die Muftis und Scheiche aus dem Umfeld des 1997 gegründeten ECFR (European Council for Fatwa and Research)? Wie auch immer, die Kommunikationsfachfrau spricht in Rätseln und der Islam ist die Lösung (al-islām huwa al-ḥall, Motto der Muslimbruder).

Die Hürde mit dem Kopftuch muss noch genommen werden, denn sie ist eine Prüfung für den Fortschritt in den Köpfen aller.

Kopftuchkritiker seien per se rückschrittlich, unreif, irgendwie etwas vormodern im Gehirn.

Noch ein paar Weisheiten von Frau Zeynelabidin, der zuerst in der DIE WELT erschienene Aufsatz trägt den Titel: Gebt endlich die Köpfe frei![36]

Gebt endlich die Köpfe frei!

Emel kämpft für die Freiheit des Denkens. Ironie aus.

Verbote, wie das staatliche Kopftuchverbot an den Universitäten der Türkei, greifen in das Persönlichkeitsrecht ein und sind deshalb extrem, was wiederum neue Extreme erzeugt.

Du freiheitlich-demokratischer Extremist hast Probleme mit islamischem Terrorismus, hm? Einfach das Kopftuch zulassen, sonst knallt`s.

Heute wird das Kopftuch immer häufiger zweckentfremdet.

Das arme Kopftuch. Einfach zulassen. Nicht zweckentfremden, einfach haben, legt uns Emel nahe. Überall Hidschab, Dschilbab, Tschador, Niqab.

Für viele Trägerinnen vermittelt es abgrenzende Gruppenzugehörigkeit als ein religiöses Symbol, das zu einem politischen Ausdruck von Widerstand gegen staatliche Bevormundung eingesetzt wird.

Ach, diese sittenstrengen Kopftuchträgerinnen haben diesen Charme des Gegenkulturellen, Widerborstigen, Aufmüpfigen. Spaß beiseite: Ich fühle mich durch die angeblich die Seele vor der Hölle rettende, auf Erden leider ziemlich faschistische Lebensweise der Scharia bevormundet. Und durch die Zwangsheiraten und arrangierten Ehen in meiner Straße, und durch den allgegenwärtigen Schleier.

Versachlichung der Diskussion nötig

Billiger Trick. Werden Mun-Sekte, Scientology und NPD, um ihr gegendemokratisches Anliegen zum Erfolg zu führen, demnächst ebenfalls auf diese Floskel (“Versachlichung der Diskussion“) zurückgreifen?

Ich hoffe, dass nach Aufhebung dieses einschränkenden und einseitigen Verbots eine Entspannung zwischen Gegnern und Befürwortern eintreten wird, damit man beginnt, sich ernst zu nehmen, um ins sachliche Gespräch zu kommen.

Eine bemerkenswert listige Strategie des Untergrabens der öffentlichen Glaubwürdigkeit des Gegners, laut zu sagen: “Wir sollten einander ernst nehmen.“ Studiert man dazu Kommunikationsmanagement? Und das bei den heutigen Studiengebühren, der Trick steht doch im ’il principe’ des Macchiavelli?

Ich finde, dass Gesprächsverweigerung viel gefährlicher ist als das Tragen eines symbolträchtig gewordenen Kleidungsstücks.

Was für ein Funkensprühen verschachtelter Lügen! Flackernde islamische Rhetorik, ein knisterndes Feuerwerk an Kitman und Taqiyya! Wer nicht über das Kalifat verhandelt, ist in der Tat Gesprächsverweigerer, leider redet Dr. Schäuble immer weiter mit seiner islamistisch dominierten Tafelrunde namens Islamkonferenz. “Symbolträchtig geworden“ behauptet, die Schuld für jeden Kopftuchstreit liege bei den Gegnern von Tschador und Hidschab. Sportlerin Emel ist besser geworden in der olympischen Disziplin der Taqiyya, ich gebe die volle Punktzahl.

Wenn das Kopftuch mit Identitätsverständnis, moralischen Werten und anerzogener Scham verknüpft ist, dann kann man von dieser Frau nicht erwarten, dass sie das Kopftuch beziehungsweise ihre Verhüllung von heute auf morgen ablegt. Das Recht auf Bildung darf davon nicht berührt sein und muss für eine Frau immer uneingeschränkt bestehen bleiben.

Moment, wie lange ist das Kopftuch im türkischen Bildungsbereich auch für Schülerinnen und Studentinnen verboten? Zeit zur Eingewöhnung an dieses beschämende sich-nackig-Machen war ja wohl mehr als genug. Wo wir beim Thema sind, das kopftuchfreie Klassenzimmer auch für Schülerinnen wäre eine tolle Sache.

Spätestens jetzt, wo im Namen des Islam unverhältnismäßig um das Kopftuch gekämpft wird, sollte bewusst werden, dass das ursprünglich als unbedeutender Teil eines Volksglaubens geltende Tuch nun auf der politischen Bühne als Fahne gehisst wird. Warum wird diese Zweckentfremdung geduldet?

Sind schon frech, diese Muslimbrüder und Muftis.

Es sind diese Offenbarungsgründe, aber auch meine eigenen Erfahrungen, durch die ich erkannt habe, dass es sich bei der koranischen Verhüllungsempfehlung um eine praktische Maßnahme handelt, die heute wegen eines entwickelten Selbstverständnisses von Mann und Frau völlig überflüssig ist.

Wissenschaftlerin Zeynelabidin und die Sache mit dem Offenbarungskontext. Statt zu sagen: “In der arabischen Stammes-Politik vor 1.400 Jahren oder sogar in der Psyche des nachmaligen Propheten schien so etwas wie eine himmlische Autorität notwendig geworden zu sein; dieses gewalttätige Monopol auf Spiritualität, Tugend und gelingendes Leben begann sich rasch auszubreiten“ benutzt Zeynelabidin das Wort Offenbarung. Wortgläubige Kreationistin oder eher Intelligent Design?

Liest Frau Zeynelabidin keine Fatwas?[37] Das Kopftuch ist aus Sicht der islamischen Geistlichkeit Vorschrift, die Frau darf zum Kopftuchtragen geprügelt werden.[38] Emel Zeynelabidin will den Großmufti von Sarajevo allerdings gar nicht gegen das Kopftuch einstimmen, sondern die deutschen Nichtmuslime (notfalls auch in Kopftücher) einwickeln und das märchenhafte Bild vom toleranten Islam vermarkten. Gut für den (nicht von mir) erwünschten Türkeibeitritt.

Damals gab es eine einfache, praktische Notwendigkeit für diese Körperverhüllung: Frauen wurden von Männern belästigt, weil sie mit den Sklavinnen verwechselt wurden, und Männer brachten sich mit ihrer Vorliebe für weibliche Dekolletés in Verletzungsgefahr. Da die Menschen von damals sich nicht selber helfen konnten, musste sich Gott mit zwei Offenbarungen einschalten.

Das war ein feiner Zug von Allah, Arabiens hätten andernfalls weiterhin unbedacht Sklavinnen vergewaltigt und wären, von Brüsten gleichsam geblendet, gegen Wände gelaufen. Augenblick, einer von beiden hat jetzt die schwulen Männer vergessen, Emel oder Allah? Ich bitte um ein Rechtsgutachten (fatwā). Zeynelabidin witzelt über die erniedrigte Stellung der Frau in Fiqh (Sakraljurisprudenz als Niederschlag der Scharianorm, menschengemacht) und Scharia (himmlischen Ursprungs). Das Herumgealber soll uns übersehen lassen, dass die Islamaktivistin mehr Scharia und mehr Fiqh will.

Nebenbei, Frau Zeynelabidin: Wollen sie die Sklaverei des Zeitalters der Glückseligkeit (ʿaṣr as-saʿāda) oder der folgenden, kaum weniger authentisch islamischen Jahrhunderte wieder einführen? Warum bekennen Sie sich nicht dazu, dass die am 10. Dezember 1948 bekundeten allgemeinen Menschenrechte auch im Namen der Seelenrettung (Religion) nicht außer Kraft zu setzen sind?

Ich bin heute sehr dagegen, dass eine Gruppe von Menschen mit Äußerlichkeiten wie Kopftuch und Verhüllung bestimmen, was Religion und Religiosität und vor allem Anstand ist.

Brave Koranschülerin: Nicht eine Menschengruppe legt fest, Allahgott legt fest. Ein Fleißkärtchen für Emel.

Deshalb finde ich es heute meistens sehr beschämend, dass der außenstehende Nichtmuslim das Kopftuch mit dem Islam in Verbindung setzt und meint, dass die Trägerin eines Kopftuchs religiöser sei als eine Frau ohne Kopftuch.

Wenn es denn so wäre: Bin ich daran schuld? Islam ist peinlich, mir wäre so manches in Schariatheorie, Fiqhrecht und Sunnapraxis auch peinlich. Psst, wir werden schon einen Schuldigen für solche Schande finden, die HAMAS setzt da ganz auf die Juden. Was hat Zeynelabidin sonst noch gesagt, der kopftuchkritische Nichtmuslim beschämt die Muslime? Will die schamhafte Kommunikationswissenschaftlern den Ungläubigen verbieten, ohne islamische Rechtleitung über den Hidschab auch nur zu sprechen?

Islam ist beides, hundertprozentige Seelenrettung (Religion) und hundertprozentige Politik (irdische Paragraphen entspringen der himmlischen Scharia). Das heilssichernde Islamsystem (Nizam islami) erniedrigt alle Frauen und Nichtmuslime und kann daher (aus religiösen Gründen) keine universellen Menschenrechte zulassen. Nicht zuletzt ist unaufgeklärter Islam (nicht „Islamismus“, den es womöglich gar nicht gibt) Antijudaismus und Antisemitismus.[39]

Zeynelabidins die Schariapflicht zum Hidschab leugnende Annahme ist grundfalsch, denn oft ist es nicht der nichtmuslimische Außenstehende, der die Muslima (verschleiert oder nicht) diskriminiert, sondern die stolze Kopftuchfrau, die die Kopftuchverweigerin mit einem: „Jedes Haar, was man sieht, verwandelt sich in der Hölle in eine Schlange“ oder „Ich komme ins Paradies, und du nicht, wenn du so weitermachst“ zur Ordnung ruft. Das Kopftuch mobbt!

Deshalb sollten Verbote schon aus politischen Gründen abgeschafft werden, (…)

Deshalb sollte Politik bereits aus politischen Gründen abgeschafft werden, (…)

Muslime und Nichtmuslime in Deutschland

Allah kennt verschiedenwertige Sorten Mensch, Emel teilt die Bevölkerung von Staat oder Staat in zwei Klassen auf. Die Dhimmitude als die kulturrassistische Geometrie des Kalifats.[40]

Liebe Leserinnen und Leser, ich bitte Sie, jedes mal dazwischen zu fahren, wenn jemand beginnt, Schule, Krankenhaus, Firma, Stadtrat, Altenheim, Jugendheim oder Kindergarten in die schariatische Kaste der Nichtmuslime und die schariatische Kaste der Muslime zu spalten. Das Überleben der freiheitlich-demokratischen Gesellschaften Europas wird davon abhängen, diese Spaltung, aus der bald eine Rechtsspaltung folgen würde, zu verhindern. Mag mit Provokation, Kriminalität, Gewalt und Terror versucht werden, die Bevölkerung in ethnoreligiöse Kollektive zu segregieren, ist alles zu tun, um die islamische Apartheidsgesellschaft zu verhindern und das gemeinsame, an den allgemeinen Menschenrechten orientierte Recht beizubehalten. Wenn Integration überhaupt ein Rolle spielen kann, dann diese.

Soweit die Analyse der Zitate der Emel Zeynelabidin.

Europas politische Scharia der Dynastien Erbakan und Ramadan betreibt ihre Kopftuchpolitik arbeitsteilig, differenziert. Hier eine Klägerin vor dem Bundesverfassungsgericht, da eine Pressebeauftragte zum Kopftuchbeschwichtigen und Kopftuchverharmlosen. Fereshta und Emel arbeiteten ja womöglich völlig gleichartig motiviert und sorgsam abgesprochen. Die fromme kopftuchtragende Märtyrerin vor dem Verfassungsgericht im Gleichschritt mit Emels haarigem Dschihad,[41] beide kämpfen für das Kopftuch. Treibjagd in Kette, von beiden Seiten angreifen. Der offenen Absichtserklärung ’pro Hidschāb im Schuldienst’ einer mehrjährigen Klage durch alle Instanzen, für die Frau Ludin auserkoren und vorgeschickt wurde, eine Kulisse des fernsehtauglichen kopftuchlosen Lächelns gegenüber stellend. In der Person der Emel ohne Kopftuch in Schrift und Vortrag den Nebel des auch tawriyya genannten īhām werfen und jede Gruppenbildung islamkritisch-säkularer Gegnerschaft erodieren und spalten (fitna), dabei Hand in Hand mit den Parteigängern der Scharia die Deutschen darauf hin trimmen, worum es geht: Auf „pro Kopftuch“.

“Und Allah ist der größte Ränkeschmied“, ermuntert der Koran seine irdischen Statthalter in Sure 3:54 und 8:30.

Man belüge uns Gutmenschen weiter, man nehme uns das Zückerchen Islam heißt Toleranz nicht, von dem wir in Kirche, Wohlfahrtsverband, Jugendamt und Innenministerium mittlerweile längst so abhängig geworden sind wie der Süchtige von der Droge. Wir Multikulturalisten oder Gutmenschen möchten doch so gerne an das Märchen vom abgelegten Kopftuch der Tochter des aus dem Irak stammenden deutschen Millî-Görüş-Gründers Dr. Yusuf Zeynel Abidin glauben. Nachdem der Arzt und Muslimbruder bereits 1976 in Köln eine erste Sektion der Millî Görüş aufgebaut hatte, spielte Dr. Yusuf Zeynel Abidin gemeinsam mit Akgün Erbakan, der Bruder von Necmettin Erbakan, gegen 1985 eine zentrale Rolle beim Aufbau der gesamten Millî-Görüş-Strukturen in Belgien und Deutschland. Tochter Emel tut so, als sei ein Islam ohne Scharia bereits in irgendeiner Moschee lehrbar. Muslim Brotherhood und Millî Görüş seien eigentlich völlig unproblematisch gewesen, findet Emel Zeynelabidin.

Abgemacht. Wir huldigen den radikalislamischen Kopftuchablegerinnen und erzählen in Stadthallen, Gemeindezentren und Universitäten öffentlich etwas von kultureller Vielfalt. Emel bekommt den Preis Das unerschrockene Wort der fünfzehn Luther-Städte verliehen. Im Gegenzug gestatten wir Nichtmuslime euch Muslimen, ethnoreligiös segregierte Gemeinwesen der halbierten Grundrechte auszubauen, wie es Scharia-Dogmatik, Sunna-Zwangshandeln und Fiqh-Jurisprudenz nun einmal voraussetzen. Das Ganze, Dr. Wolfgang Schäuble stimmt uns ja vielleicht zu, lassen wir dann unter Grundgesetz Artikel 4 laufen, ungestörte „Religionsfreiheit“ (im GG lautet es ja zum demokratischen Glück etwas anders und ist gewährleistet, was die die diskriminierende Scharia nicht einhalten kann, dass die anderen Artikel wie 1, Würde, und 3, Gleichberechtigung von Mann und Frau unbeschädigt bleiben).

Yusuf al-Qaradawi[42] kann als Cheftheologe der Muslimbrüder und als eine der höchsten spirituellen Autoritäten des sunnitischen Islam gelten und ist damit auch Frau Zeynelabidins verbindliche irdische Rechtleitung in Sachen Scharia und Fatwa. Er hält das Bedecken des weiblichen Körpers bis auf Hände und Gesicht für fard (farḍ),[43] verpflichtend, doch erlaubt er der muslimischen Frau durchaus, das Kopftuch abzunehmen und für ein paar Minuten mit gotteslästerlich unverhülltem Haupthaar die Öffentlichkeit zu betreten. Wenn auch nur in einem einzigen Fall.

Beim Ausführen einer Märtyreroperation.[44]

Jacques Auvergne

[1] Pressemitteilung: Abschied vom Kopftuch. Emel Algan übergibt Kopfbedeckungen an das Haus der Geschichte in Bonn.

http://www.hdg.de/bonn/presse/news-details/pressemitteilung-abschied-vom-kopftuch/

[2] Hisba: Wahrung der Ordnung nach den Gesetzen Allahs. Hisba ist die Pflicht jedes Muslims, zu gebieten, was recht ist und zu verbieten, was verwerflich ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hisbah

[3] Islamische Föderation Berlin (IFB). Gilt als Berliner Landesverband der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_F%C3%B6deration_Berlin

[4] Fereshta Ludin. Deutsche Pädagogin afghanischer Herkunft. Als Hisba-Aktivistin Deutschlands prominenteste Kopftuchklägerin. Von 1997 bis 1999 im Vorstand der muslimbrudernahen Muslimischen Jugend in Deutschland (MJD).

http://de.wikipedia.org/wiki/Fereshta_Ludin

[5] Muslimische Jugend in Deutschland (MJD). Theologisch und organisatorisch der Muslimbruderschaft nahe stehend:

“ Die MJD ist 1994 im Haus des Islam in Lützelbach von einer kleinen Gruppe von Jugendlichen um Muhammad Siddiq Borgfeldt gegründet worden. … Die MJD ist Mitglied des Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO), das sie 1996 mitgegründet hat. Die MJD Schura beschloss 2003, dass bei allen Fiqh-Fragen (z. B. inwiefern soll/darf man die MJD versichern?) der Europäische Fiqh-Rat (European Council for Fatwa and Research, ECFR) befragt werden soll und die MJD sich dann nach seiner Empfehlung richtet. MJD Gründer Muhammad Siddiq ist Mitglied des ECFR, dessen Vorsitzender Yusuf al-Qaradawi ist.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimische_Jugend_in_Deutschland

[6] Das Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO) ist ein europäisches Netzwerk muslimischer Jugend- und Studentenorganisationen, das ein Büro in Brüssel unterhält und der internationalen Bewegung der Muslimbruderschaft zugerechnet wird … Erster FEMYSO-Präsident war Ibrahim El-Zayat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Forum_of_European_Muslim_Youth_and_Student_Organizations

[7] Muslimbruderschaft (Muslim Brotherhood, al-iḫwān al-muslimūn)

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbruderschaft

[8] Cornelia Filter: Emel hat das Kopftuch abgelegt!, in: EMMA September/Oktober 2006

http://www.emma.de/ressorts/artikel/islam-islamismus/emel-hat-das-kopftuch-abgelegt/

[9] Loyalität wem gegenüber, dem Schariagesetz oder den allgemeinen Menschenrechten? Citizenship kann auch Staatsbürgerschaft heißen oder Bürgerrecht, der Ruf nach einer Muslim citizenship dürfte allerdings den Ausstieg aus der Rechtseinheitlichkeit bezwecken. Die gegenmodern als Spezies, als Sorte Mensch zu verstehenden Muslimbürger brauchen angeblich eine koranbasierte staatsbürgerliche Identität.

Loyalty: Muslim Citizenship in the West

http://islamizationwatch.blogspot.com/2012/03/loyalty-muslim-citizenship-in-west.html

Conceptions of Citizenship in India and the ‘Muslim Question’ … multiple conceptions of citizenship in India

http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract;jsessionid=9EB0261F8F696491CD014FC3F5EF9ACB.journals?fromPage=online&aid=6867080

Toward an Acoustemology of Muslim Citizenship in Kenya. Andrew J Eisenberg.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1556-3502.2010.51906.x/abstract

[10] Zu finden bei der Association of Muslim Social Scientists UK (AMSSUK). Citizenship, Security & Democracy: Muslim Engagement with the West, (edited by Wanda Krause). The papers explore issues around citizenship and identity of the Muslim diaspora.

Proceedings of the 5th Annual AMSS (UK) Conference on Fiqh for Minorities

Toward A Muslim Social Contract in Europe (Joint Publication) by His Eminence Dr Mustafa Ceric, Grand Mufti of Bosnia

http://www.amssuk.com/publications.html

[11] Muslim Citizenship in the U.S. and Abroad; October 9th, 2011; By Sarah Cherrabi El Alaoui. „Asifa Quraishi, a professor at University of Wisconsin Law School. Her talk focused on a central thesis developed from her research: Sharia and U.S. Constitutional Law are compatible. … what is needed instead is the creation of a pluralistic discourse about Sharia.“

http://ircpl.org/2011/rethinking-religion/events/responses/sarahs-post/

[12] by Selçuk Gültaşli for Today’s Zaman: European socialist organizations have decided to stem the increasing Islamophobia in Europe by breaking the monopoly on the debate which has, up until now, primarily belonged to far-right and ultranationalist groups. … “Muslims lived together with Christians in Spain and Bosnia for centuries. Nevertheless, they are still looked upon as foreigners — they are not deemed real citizens,” said Bozkurt, stressing that the words European and Muslim are still not used in the same sentence.

http://www.jihadwatch.org/2007/08/european-socialists-take-aim-at-islamophobia.html

[13] Terror-Scheich Abu Bakar Bashir denkt allahkratisch: THE venerable preacher named as a terrorist leader by the United States had a twinkle in his eye as he talked of his new mission to convert Indonesia, the world’s biggest Muslim nation, into what he calls an “Allahcracy”.

http://www.jihadwatch.org/2006/07/bashir-vows-to-turn-indonesia-into-allahcracy.html

[14] In der aktuellen Ausgabe der European View mit dem Titel „Religion und Politik“ räumte die Redaktion Ceric acht Seiten Platz ein, um über die „Herausforderung einer einzigen Muslim-Autorität in Europa“ zu schreiben.

Diese einheitliche Muslim-Autorität solle auf den drei Grundpfeilern des Islam fußen. Nämlich auf Aqidah (dem Glauben), auf der Scharia (dem islamischen Recht) und auf Imamat, wohinter die Vorstellung steht, dass die Menschen von religiösen Führern geleitet werden sollen.

„Die Frage nach einem Imamat als ‚oberste Führung‘ aller Muslime“, schreibt Ceric, „ist die zentrale Frage der derzeitigen Situation, nicht nur für die muslimischen Kerngebiete, sondern auch für die muslimische Peripherie, einschließlich Europas.“

Den Eindruck, dass die Muslime sich in dem Imamat zuerst der Scharia, dem islamischen Recht, zu unterwerfen hätten, bevor sie die weltliche Justiz anerkennen, verstärkt der gelehrte Autor noch mit einem fundamentalern Satz: Die Verpflichtung auf die islamische Scharia sei „immerwährend, nicht verhandelbar und unbefristet“. Das dürfte nicht weniger sein als ein Verbalangriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung.

aus: Thorsten Denkler: Prediger wirbt für Scharia – mit Hilfe der CDU; in: Süddeutsche 13.05.2008

http://www.sueddeutsche.de/politik/islam-konservative-und-bruessel-prediger-wirbt-fuer-scharia-mit-hilfe-der-cdu-1.202888

[15] Emel Zeynelabidin (bis 2008 verheiratete Algan; * 1960 in Istanbul)

http://de.wikipedia.org/wiki/Emel_Abidin_Algan

[16] Weltweit vernetzter politischer Islam. Buchbesprechung von Hildegard Becker (zu: Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten), bei: Sicherheit heute.

http://demo.ebiz-today.de/personen/personen,217,Weltweit_vernetzter_politischer_Islam,news.htm

[17] Islamische Ehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Ehe

[18] Emel Abidin-Algan – die Preisträgerin 2007 des Preises der Lutherstädte – „Das unerschrockene Wort“ … „Emel Abidin-Algan zeigte Zivilcourage und persönlichen Mut in einer Form, wie wir uns das als Deutsche in dieser Dimension vielleicht gar nicht vorstellen können“, unterstrich Joachim Mertes, der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, in seinem Grußwort. Er gratuliere ihr dazu, dass sie selbstbewusst ein neues Leben beschreite.

http://www.worms.de/deutsch/kultur/Lutherpreis/preistraegerin_2007.php

[19] Barbara John ist nicht-muslimisches Mitglied des Kuratoriums der Muslimischen Akademie in Deutschland.

http://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_John

[20] Barbara John. Laudatio für Emel Algan.

http://www.marburg.de/sixcms/media.php/20/Laudatio%20von%20Prof.%20Barbara%20John.pdf

[21] Am 26.07.2007 wird das Menschenrechtsverständnis des Taqiyya-Großmeisters Bekir Alboğa auf dem islamkritischen Blog Nebeldeutsch gründlich enttarnt.

http://nebeldeutsch.blogspot.com/2007/07/der-trke-alboga-ist-mein-held.html

[22] Muslimische Akademie in Deutschland. Um Hamideh Mohagheghi, Bekir Alboğa, Aydan Özoğuz, Yasemin Karakaşoğlu, nichtmuslimisch ergänzt durch Barbara John und Heiner Bielefeldt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimische_Akademie_in_Deutschland

[23]Voll des Lobes über Emel Abidin-Algan ist am 24.10.2006 Ariana Mirza auf der proschariatische Seite Qantara. Glauben ohne Kopftuch. „In der westlichen Gesellschaft liege überhaupt vieles im Argen, resümiert Abidin-Algan. Gleichgültigkeit und Frustration bezeichnet sie als unmittelbare Auswirkungen des Konsumzeitalters. Es sei höchste Zeit, sich stärker den immateriellen Werten zu widmen. „Zum Beispiel dem Glauben und der Liebe“, sagt sie lächelnd.“

http://de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=823

[24] ‚Aura im Islam

http://de.wikipedia.org/wiki/Aura_%28Islam%29

[25] awrah … the intimate parts of the body, for both men and women, which must be covered with clothing. Exposing the awrah is unlawful in Islam and is regarded as sin. The exact definition of awrah varies between different schools of Islamic thought.

http://en.wikipedia.org/wiki/Awrah

[26] Fitra (fiṭra), natürliche menschliche Veranlagung auf gut Islamisch, das heißt angeborenes Ausgerichtetsein jedes Menschen auf Allahgott. Mehrfach nennt sich Allah in seinem Koran fāṭir, Veranlagungsgeber oder Veranlager (nicht Schöpfer, das wäre ḫāliq; zu ḫulq, Schöpfung).

http://de.wikipedia.org/wiki/Fitra

[27] Alles darf sein; veröffentlicht bei Welt der Frau

http://www.welt-der-frau.at/index.htm?http://www.welt-der-frau.at/viewcat.asp?ID=2598&cat=1

[28] Barbarei heißt Menschenrecht im Plural. Thomas Schmidinger: „Alle Menschen sind Untertanen Gottes“. Auch islamische Länder haben Menschenrechte formuliert. Das sind allerdings Rechte, die nicht für alle Menschen gleichermaßen gelten.

Schmidinger: „Das Ziel der ‚Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam‘ ist damit ein anderes: Nicht die Menschenrechte sollen damit in islamischen Staaten durchgesetzt, sondern die Menschenrechte islamisiert werden. Solche Menschenrechte sind jedoch nicht mehr universell und gelten nicht mehr für alle Menschen, bzw. gehen nicht mehr von einer Gleichheit aller Menschen aus. Die Kairoer Erklärung kennt keine Gleichberechtigung von Männern und Frauen, kein Religionsfreiheit oder eine Freiheit der Wahl des Ehepartners. Und selbst die darin gewährten „Menschenrechte“ stehen unter einem entsprechenden Scharia-Vorbehalt.“ (in: LIGA, Zeitschrift der Liga für Menschenrechte, Nr. 4/2008, S. 21)

http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/php/texte/islam_menschenrechte.pdf

[29] Hasan al-Banna und Necmettin Erbakan waren Sozialarbeiter? Zeynelabidin: Beide Organisationen, Milli Görüs wie die Muslimbruderschaft, haben im Laufe der Zeit ihre sozialen Beweggründe verloren. (EMMA September/Oktober 2006)

http://www.emma.de/ressorts/artikel/islam-islamismus/emel-hat-das-kopftuch-abgelegt/

[30] „Das Kopftuch hat mit Religiosität nichts zu tun und ist völlig entbehrlich. Mit dem Ablegen des Kopftuchs als Kennzeichen von Zugehörigkeit und den damit verbundenen Einschränkungen und Grenzen bin ich meinem Schöpfer sehr nahe gekommen und habe mein eigenes Lebens erkannt“, sagt Emel Abidin-Algan, die sich heute als gläubiger denn je bezeichnet. (aus: Wie viel Islam verträgt Deutschland? WDR Fernsehen 08.06.2008 11:00-12:25 Uhr)

http://europenews.dk/en/node/10996

[31] Emel Zeynelabidin: Lernt Schwimmen! (auf: Die Achse des Guten 24.12.2008) “eigene Schwimmbäder in jeder Stadt …, um den vielen muslimischen Frauen, die an die Verhüllung glauben …, das Schwimmenlernen zu ermöglichen.”

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/emel_zeynelabidin_lernt_schwimmen/

[32] Die Islamische Religionsgemeinschaft will auf dem Prozessweg Verhandlungen mit dem Land Berlin über einen Kirchenstaatsvertrag erzwingen. Das Berliner Verwaltungsgericht bestätigte am Dienstag den Eingang einer entsprechenden Klage (Az.: VG 27 A 55.06). Der Präsident der Berliner Religionsgemeinschaft, Abdurrahim Vural (…); aus: Islamische Religionsgemeinschaft klagt auf Staatsvertrag, Der Tagesspiegel 21.02.2006

[33] Dar al-Harb (dāru l-ḥarb), der Landstrich („Haus“) des Krieges. „Eigentlich ist es nach ursprünglicher Auffassung einem Muslim verboten, in der Dār al-Harb zu leben und er muss, wenn es ihm irgend möglich ist, von dort in die Dar al-Islam auswandern (Hidschra, wörtlich „Flucht“, „Rückzug“, wie einst der Prophet Mohammed aus Mekka, bevor es islamisch war, nach Medina auswanderte).“

http://de.wikipedia.org/wiki/Dar_al-Harb

[34] Emel Zeynelabidin: Kopftuchpolitik als Reifeprüfung (auf: Die Achse des Guten 20.12.2008). Die Burkas dienen dem lockeren Plaudern, was ist das, Taqiyya oder purer Unsinn: „Das Kopftuch wird heute als Teil der Ganzkörperverhüllung der Frauen mit Religion rechtfertigt, obwohl diese Verhüllung zur Zeit der Einführung vor 1400 Jahren eine praktische Maßnahme war, um die entspannte Kommunikation zwischen Frauen und Männern zu ermöglichen. Aber eben dies ist keine Frage der Religion.“

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/emel/

[35] Idschtihad (iğtihād) … das Verfahren zur Rechtsfindung durch eine unabhängige Interpretation der beiden Rechtsquellen Koran und Sunna. Das Gegenteil von Idschtihad ist taqlīd, „Imitation“/„Nachahmung“. Jeder Anwender des Idschtihad muss ein Gelehrter des islamischen Rechts (mudschtahid) sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Idschtihad

[36] Emel Abidin-Algan: Gebt endlich die Köpfe frei! (bei: qantara 28.02.2008) „Es wird meistens aus Verpflichtung geglaubt, aber nicht mit Überzeugung aufgrund eigener Erkenntnisse. Mit dem Verweis auf das Befolgen von Gottes Willen und die Einhaltung einer religiösen Pflicht geben sich immer noch sehr viele Frauen zufrieden, ohne genauere Fragen zu stellen.“

http://de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=826

[37] Fatwa-Archiv. Institut für Islamfragen.

http://www.islaminstitut.de/Fatawa-Archiv.39.0.html

[38] Question: Does a man have the right to enforce the Islamic dress code on his wife against her wishes? Answer: Hijab is a duty Allah, the Almighty prescribed for the Muslim woman, and she has to comply with that order and show her sincere faith in Allah … When a Muslim neglects to dress according to the Islamic code it is usually because of lack of knowledge and weakness of Iman. … If, however, both of them were fully conscious Muslims observing all the rules including those of hijab prior to marriage, then he has every right to insist that his wife continues to observe the rules of hijab.

http://infad.usim.edu.my/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=7556

Question: Do Muslim parents have the right to force their daughter to wear hijab if she refuses to wear it? Answer: Muslim parents should bring up their children according to the teachings of Islam. Parents have to make their children get used to doing the obligatory duties and avoiding haram (unlawful) things before puberty, so that it will not be too hard for them to adhere to Islamic rules after they reach puberty. … Sheikh Muhammad Al-Mukhtar Al-Shinqiti, director of the Islamic Center of South Plains, Lubbock, Texas, states: „They [Muslim parents] should try their best to convince her to wear hijab and she should know that she is not to refuse something that has been ordained by Allah in the first place and that was also ordained by her parents, who deserve her obedience.“ … The father, as the guardian of his family, may stress that his daughter should wear hijab in case she refuses to wear it out of disobedience to the obligation of Allah. … Sheikh `Abdul-Majeed Subh, a prominent Azhar scholar, adds: „Hence in this situation her parent or guardian has to make her wear hijab so as to prevent means that may lead to evil or immorality.“

http://infad.usim.edu.my/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=8813

[39] Spiegel-SPECIAL 2/2008, April 2008 • „Die Juden auslöschen“ • Hasspropaganda im Namen des Islam: Schon Kleinkinder werden indoktriniert. • Von Matthias Küntzel

http://www.matthiaskuentzel.de/contents/die-juden-ausloeschen

[40] Dhimmi, Schutzbefohlener. Falschgläubig und damit sittlich minderwertig. Sklave unter der Herrschaft der Muslime.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dhimmi

[41] Dschihad. Von Allah angeordnete Verpflichtung zum Beseitigen der Macht der Nichtmuslime und Islamapostaten als der „Kampf auf dem Wege Gottes“ (al-ǧihādu fī s-sabīl illāh, the struggle in the path of Allah) „Der Dschihad stellt als eines der Grundgebote des islamischen Glaubens und eine allen Muslimen auferlegte Pflicht ein wichtiges Glaubensprinzip des Islam dar.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Dschihad

[42] Yusuf al-Qaradawi (Yūsuf al-Qaraḍāwī)

http://de.wikipedia.org/wiki/Yusuf_al-Qaradawi

[43] Farḍ bedeutet religiöse Pflicht, (göttliche) Verordnung, Verordnung. Farḍ ist die Summe derjenigen religiösen Verpflichtungen, die Muslime im Ritualleben bedingungslos zu erfüllen haben. Das Verb dazu ist faraḍa bzw. iftaraḍa und kommt entsprechend in der Bedeutung von jemandem etwas als (religiöse) Pflicht auferlegen, verordnen, für verbindlich erklären sowohl im Koran als auch im Hadith vor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fard

[44] Darf der weibliche Märtyrer oder Schahid (šahīd, pl. šuhadāʾ) vor der Bombendetonation die ‚aura entblößen und, um noch mehr Menschen umzubringen, minutenlang das Kopfhaar zeigen? Question: I would like to ask about the ruling of Palestinian women carrying out martyr operations. Fulfilling this mission may demand that they travel alone, without a mahram, and they may need to take off their hijab, the matter which may expose part of their ‚awrah. Dr. Qaradawi answers: The martyr operations is the greatest of all sorts of Jihad in the Cause of Allah. A martyr operation is carried out by a person who sacrifices himself, deeming his life less value than striving in the Cause of Allah, in the cause of restoring the land and preserving the dignity. … Concerning the point on Hijab, a woman can put on a hat or anything else to cover her hair. Even when necessary, she may take off her Hijab in order to carry out the operation, for she is going to die in the Cause of Allah and not to show off her beauty or uncover her hair. I don’t see any problem in her taking off Hijab in this case.

http://www.meforum.org/646/the-qaradawi-fatwas