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Pfadfinder und Islam

März 31, 2011

الكشافة

al-Kaššāfa

Scouts and Guides

Pfadfinder

Secularity, Scouting and Sharia

60 Jahre Pfadfinderarbeit im GNO,

62 Jahre deutsches Grundgesetz

Vier Pfadfinderlieder zu den Themen Selbstbestimmung und universelle Menschenrechte. Auf dem Jugendzeltplatz Bopparder Kreuzberg feiert der Gau Nassau-Oranien (GNO) im Juni 2011 sein sechzigjähriges Bestehen. Gedanken zur Trennung von Staat und Religion von Edward von Roy, der in den Achtziger Jahren im Stamm Herigar (Meckenheim bei Bonn) aktiv war. Der VCP Meckenheim war damals Teil der evangelischen Pfadfinderarbeit des GNO.

(Melodie nach) Titel:

(Sonnig begann es zu tagen) Hatun, die wollte es wagen

(Bunt sind schon die Wälder) Ach, die Salafisten, wissen Sie

(Bin auf meinem Weg, schon so lang) Auch dir, Demokrat (Kalifat)

(Weit in der Champagne im Mittsommerwind) Muslimische Frauen sind

»Hatun«, oder: Der Pfahl der Scharia.

Text 2007 von der Gruppe pik. Für Hatun Sürücü, die 2005 in Berlin im „ehrenhaften“ Familienauftrag erschossen wurde. Dieses Lied wird zur Melodie L`estaca des Katalanen Lluís Llach gesungen, die von den Pfälzern Hein und Oss Kröher als Sonnig begann es zu tagen bekannt gemacht wurde

Hatun, die wollte es wagen

nach Freiheit stand ihr der Sinn

wollte kein Kopftuch mehr tragen

Lebenslust war ihr Gewinn.

Siehst du Pfahl der Scharia,

mit unsern Fesseln umschnürt?!

brechen wir jede Taqiyya:

ran an ihn – dass er sich rührt!

Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Wir spüren Leid bei ihm und ihr.

Nur für ein selbst bestimmtes Leben

lohnt sich der Kampf. Das wissen wir.

Der Ruf nach Freiheit nie verhallt,

er bringt zusammen Jung und Alt.

Zukunft sich selber aufzubauen,

nicht irgendwann, vielmehr schon bald.

Hatun war sechzehn. Die Eltern

fanden für sie einen Mann,

zwangen sie auch zu der Heirat

weit weg, in Nord-Kurdistan.

Und von dem Mann ward sie schwanger,

sah ihre Träume entflieh`n.

Sie floh die kurdischen Berge,

sie floh zurück nach Berlin.

Sie löste mutig ihr Kopftuch,

nahm Zuflucht im Frauenhaus,

suchte sich selber die Freunde,

da blieb die Drohung nicht aus.

Sie ging im Handwerk zur Lehre

stolz war sie aufs eigne Geld.

Da sprach der Rat der Familie:

Nun sind Pistolen bestellt.

Refr. (leise)

Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Februar war es, der siebte,

drei Mal der Schuss wiederhallt:

erst dreiundzwanzig, das war sie,

ihr Kind erst fünf Jahre alt.

Wer hielt die tödliche Waffe?

Wen soll bestrafen der Staat?

Drei ihrer Brüder verhaftet,

Einer gestand jene Tat.

Hatuns Tod, der muss dir sagen:

Geh keinen Meter zurück!

Nicht erst die Männerwelt fragen!

Zögern bricht dir das Genick.

Mögen sie zetern von “Schande!“,

kreischen “Ayip!“ schrill und laut.

Brich starrer Tradition Bande:

frei ist nur, wer sich vertraut.

Refr. (laut) Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Das Schweigen von WOSM und WAGGGS zur Scharia

Die authentische Pfadfinderidee ist den universellen Menschenrechten verpflichtet und kann das auf Ungleichbehandlung (Diskriminierung) beruhende Islamische Gesetz nicht billigen

Kulturelle Moderne ist durch die Trennung von Seelenrettung und Justiz gekennzeichnet. Es ist kein Islamismus, sondern Islam (hier: Koran), wenn die Schwester nur halb so viel erbt wie ihr Bruder und die Aussage einer Frau vor Gericht nur halb so viel gilt wie die eines Mannes. Das nicht von Menschen, sondern von Allah geschaffene Islamische Gesetz, die vor der Hölle bewahrende Scharia, müssen Weltbürger – und Pfadfinder – als frauenfeindlich und als Diskriminierung der Nichtmuslime benennen. Eine nicht abgelegte, sondern beibehaltene Scharia ist ein revolutionärer Angriff auf die kulturelle Moderne, eine konservative Revolution, gegen Wissenschaft, Pressefreiheit und allgemeine Menschenrechte. Die drei christlichen deutschen Pfadfinderverbände DPSG, PSG und VCP brauchen eine offene, an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR, 10.12.1948) orientierte Diskussion zur Scharia, statt das mehrstufig privilegierende (damit umgekehrt: Das mehrstufig diskriminierende) Islamische Recht im Namen des interreligiösen Dialogs zu verteidigen oder mit dem Hinweis auf die hanbalitisch-wahhabitisch organisierte und saudi-arabisch finanzierte Pfadfinderarbeit Ostafrikas und des Nahen Ostens unter Multikultur oder innerscoutistischer Toleranz abzulegen.

Es ist beispielsweise nicht zu tolerieren, dass in unseren Kindergärten, Schulen oder Pfadfindergruppen so genannte muslimische Kinder durch korantreu denkende Eltern oder durch örtliche Imame dahingehend eingeschüchtert werden dürfen, dass ein schuldhaft ausgelassenes Pflichtgebet oder eine sichtbar werdende weibliche Haarsträhne sie dem Höllenfeuer näher bringt und dem Paradies auf ewig fern rückt.

Stadtkultur, Arbeitswelt, Sportverein und Pfadfinderleben betreffend können wir daher selbstbewusst sagen: Muslim rein, Scharia raus! Bemerkenswert ist im medialen Diskurs die ständige Vertauschung der Ebenen Islam und Muslime, ein Hütchenspiel, dass die von Mustafa Ceric und Tariq Ramadan angestrebte europäische Rechtsspaltung vernebeln und jeden Islamkritiker pauschal als antimuslimischen Rassisten (ebenso kalkuliert wie faktenfern) diskreditieren soll.

Muslime sind keine Spezies, keine “Sorte Mensch“, für alle Staatsbürger oder Stadtbürger haben die gleichen Gesetze und Verordnungen zu gelten, auch für Atheisten und sogar für Frauen. Eine moralische Herabwürdigung und juristische Diskriminierung der Atheisten oder Frauen haben wir nicht hinzunehmen, auch nicht im Namen des ‚Dialogs mit dem Islam‘. Dass ein Mensch atheistisch argumentiert, ist, sicherlich zum demokratischen Glück, längst kein Skandal mehr, warum aber bekennt sich mein Bürgermeister oder Jugendverbandsleiter nicht zur Zusammenarbeit mit orientalischstämmigen Atheisten? Warum wird zwar der ZMD-Funktionär oder VIKZ-Imam, aber kein Vertreter der Ex-Muslime eingeladen?

Ja zur Integration und zur offenen Gesellschaft. Nein zum erneuerten osmanischen Millet-System, in welchem die elterliche Religion den Lebensweg des Einzelnen im Wesentlichen vorzeichnet. AEMR (1948) und GG (1949) richten sich an das Individuum, nicht an ein Gefüge von Glaubensnationen oder Religionsvölkern, und es gilt auch für den Geist des 104 Jahre alten Scouting (Brownsea Island 1907), dass die Herrschaft Allahs (Kalifat) zurückzuweisen ist und dass ein alle Frauen und Ex-Muslime gleich behandelndes Recht zu bejahen ist.

Islam ist Religion. Der so genannte Salafismus (Ibrahim Abou-Nagie (DWR), Pierre Vogel (EZP)) ist keine Sekte. Die neunjährige ‚Braut‘ zu verheiraten ist auch Religion, nachzulesen beim schiitischen Staatsgründer Ayatollah Chomeini oder beim saudi-arabischen Scheich Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich, aber hierzulande ist so eine Religion auszuüben schlicht verboten, und dass muss so bleiben.

Hidschab (islamischer weiblicher Schleier) ist Religion, aber nordrhein-westfälischen Lehrerinnen während der Dienstzeit verboten und in Frankreich sogar den Schülerinnen. Burka und Niqab sind Religion, jedenfalls nach Scheich Bin Baz und vielen anderen. Manche Pfadfinderinnen und Pfadfinder wünschen das Verbot von Niqab (Gesichtsschleier) und Burka im öffentlichen Raum. Als einem der letzten Bundesländer fehlt Rheinland-Pfalz allerdings immer noch ein Gesetz zum Verbot des Lehrerinnenkopftuchs im staatlichen Schuldienst; dieses Bundesland sollte sich, die Trennung von Staat und Religion betreffend, etwas mehr am Nachbarland Frankreich orientieren. Tariq Ramadan hält den Schleier für verpflichtend und arbeitet damit auf eine textil bekundete kulturelle Apartheid und auf eine permanente Überwachung auf sexuelles weibliches Wohlverhalten hin: “Im Zuge der Kopftuch-Debatte bezeichnete er die traditionelle Kleidung der Muslimin als ‚Zeichen ihrer Identität‘ und als ‚islamische Pflicht“‘.

Steinigung der Ehebrecherin ist Scharia, also ist Steinigung islamische Religion. Apostatenmord sichert das Heil im Diesseits und Jenseits koranbasiert und islamrechtlich einwandfrei, ist aber in der Bundesrepublik Deutschland nicht gestattet – und das ist auch gut so.

Für alle haben dieselben Gesetze zu gelten, auch für Atheisten und Frauen … die muslimischen Radikalen jedoch wollen das Sonderrecht, vor allem die Polygamie und die Verheiratung dreizehnjähriger oder auch neunjähriger Mädchen.

Die vom Mittelrhein stammende Soziologin Dr. Naika Foroutan („Dabei bin ich ein Kind aus Boppard am Rhein“) möchte sich weder gegen das frauenfeindliche (und männerfeindliche!) Dressurinstrument des Hidschab aussprechen noch die kulturrassistische Doktrin der Scharia anprangern. Immerhin sagt die Tochter eines Iraners nicht, dass Ayatollah Chomeini den Islam falsch verstanden hätte.(1), (2)

Naika Foroutan („sozusagen ein Bopparder Mädchen“) arbeitet 2011 etwa im Rahmen der Mercator-finanzierten Junge Islam Konferenz („Signale senden – Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz von Islam und MuslimInnen in Deutschland fördern“). Gesamtgesellschaftlich bedeutet schariakonform gespalten, sozial zerlegt.(3)

Das Pfadfindertum muss ‚Nein!‘ sagen zur religiös begründeten Rechtsverschiedenheit. Für keine religiös (oder sonstwie) definierte Gruppe, auch nicht für Muslime oder Juden, hat ein besonderer Paragraph zu gelten, auch nicht im Eherecht. Scharia ist beides: 100 % Religion und 100 % Politik.

Wir brauchen nicht hinzunehmen, unsere Kleriker tun das ganz gerne, dass jemand die Staats- oder Stadtbevölkerung in ‚Christen und Muslime‘ aufteilt. Hier leben Staatsangehörige, keine Angehörige einer Glaubensnation oder eines Religionsvolks (milla, türk. millet). Wenn es darum geht, die Universalität der Menschenrechte gegen die Scharia zu verteidigen, darf ein Pfadfinder nicht ‚multikulturell‘ sein.

Die Scharia ist diskriminierend und frauenfeindlich, pfadfinderische Jugendarbeit muss sich zeitnah, klar und gut begründet vom Islamischen Recht (Scharia) distanzieren.

Herrschaftszeiten,

der Scheich kommt

Melodie: »Bunt sind schon die Wälder«

Gitarre:

D D A D

h h G D.

e D EA +A

D D G G

e e A A

D A D D

Ach, die Salafisten, wissen Sie, wir müssten

toleranter sein.

Diese jungen Frommen wollen zu uns kommen,

beten, keusch und rein.

Viele Frauen im Schleier sind euch nicht geheuer?

Man gewöhnt sich daran!

Burkas machen glücklich, ehrbar und sind schicklich,

Mädchen, zieh eine an!

O welch frohe Kunde, die Scheich Ciftci zur Stunde

ausgerufen hat:

Gott gibt Menschenrechte! Allahs frohe Knechte

strömen in die Stadt.

Lauschet den geehrten Führern und Gelehrten:

Gott bringt Information.

Fatma und Maria brauchen die Scharia,

für ihre Integration.

Menschenrecht im Plural, Abdurrahim Vural

spürt die neue Zeit.

Polygames Leben ist sehr zu erstreben.

Allahkratie macht sich breit.

Den Islam zu stören, Grundgesetze beschwören,

das ist nicht gemeint.

Burka tolerieren, Ehen arrangieren:

sei kein Fremdenfeind!

Im Konfliktfall muss gelten: AEMR statt religiöse Pflicht

Wer pauschal sagt: ‚Ich habe nichts gegen den Islam‘, sagt auch: ‚Ich habe nichts gegen die Scharia‘, nichts gegen den Hidschab und nichts gegen die Polygamie‘. Das Kopftuch ist hoch politisch, weil der orthodoxe Islam der Frau einen erniedrigten Rang bestimmt (Ralph Giordano: “Wenn das Haar der Frauen die Männer in Erregung bringt, wäre es dann nicht besser, den Männern Handschellen anzulegen, als die Frauen unter Kopftücher zu zwingen?”). Der Mann kann die Ehefrau ohne Angaben von Gründen verstoßen, die Kinder sind sein Eigentum bzw. das seines Stammes. Laut Koran bekommt die Frau nur das halbe Erbe und hat nur eine halbe Stimme vor Gericht – das ist kein „Islamismus“, das ist Religion, das ist Islam. Will das weltweite Pfadfindertum Zweitfrau, Schleierpflicht und halbiertes Erbe für die Tochter? Warum treten WOSM und WAGGGS nicht im Namen der AEMR (1948) gegen das auf Ungleichbehandlung beruhende Islamische Recht (Scharia) an?

Billigt nordamerikanische oder europäische evangelische Jugendarbeit, dass so genannten muslimischen Kindern – religiös begründet – Angst vor der ewigen Höllenqual gemacht werden darf? Allein das korrekt geführte Leben nach Sunna und Scharia rettet vor der ewigen Verdammnis – so versteht sich der Islam selbst. Einen Islam ohne Scharia, ohne Hidschab (Schleier) und ohne Geschlechterapartheid haben weder DITIB noch VIKZ im Angebot, von der Milli Görüs gar nicht zu reden. Die Burka ist ein textiles Gefängnis, das ebenso ins Museum gehört wie Sklavenkette und Richtschwert. Hidschab (Das Prinzip Kopftuch) bedeutet, dass die Frau anders nackt ist als der Mann, nackter als der Mann, und dass ihr unverhüllter Leib die schariakompatible Zivilisation zum Einsturz bringt. Das Kopftuch ist ein Burkasubstitut, ein Burkavorläufer.

Islamisch betrachtet ist die hartnäckige Kopftuchverweigerin ein Mensch sittlich geringeren Wertes, eine Schlampe, die ihr Seelenheil und dasjenige ihrer Familie aufs Spiel setzt. Nicht nur von der Burka, sondern auch vom Hidschab (Schleier) muss sich der Scoutismus deshalb distanzieren („Halstuch statt Kopftuch!“) und sich für das Verbot des Lehrerinnenkopftuchs an staatlichen Schulen in Rheinland-Pfalz aussprechen.

Salafiyya (organisatorisch: Muslimbrüder) und Wahhabiyya (finanziell: Saudis) bilden längst ein Amalgam und haben die Deutungsmacht zu dem, was die so genannten Muslime in Europa bzw. Deutschland unter Islam zu verstehen haben, längst inne, jedenfalls drohen sie, die wenigen muslimischen säkularen Wortführer wie Bassam Tibi oder Necla Kelek wirkungslos zu machen.

Ja zur AEMR. Nein zu den Modellen der diversen Kulturkreistheoretiker.

Anders als es der Katholik und Schariafreund Werner Höbsch (Georges-Anawati-Stiftung) und die anderen deutschen Sympathisanten des Islamtheoretikers Ali Schariati (1933-1977) meinen, ist die AEMR (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) nicht westlich und nicht östlich. Die Naturgesetze, die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung, die Pressefreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, all das ist nicht “abendländisch“ (und auch nicht “morgenländisch“).

Sobald wir beginnen, AEMR und GG als ‚westlich‘ zu benennen, räumen wir den so genannten Muslimen das Recht ein, IHRE GESETZE, das ‚morgenländische, orientalische Recht‘ zu praktizieren – Polygamie, Kindbraut, Scharia-Gerichtshöfe werden die Folge sein.

Wir verteidigen also nicht das ‚Abendland‘, sondern das für alle geltende, auf Gleichbehandlung beruhende (nicht jenseitszentrierte) Recht. Wir verteidigen nicht das ‚christliche Europa‘ oder den ‚Okzident‘, sondern die kulturelle Moderne und die Gleichberechtigung der Atheisten und der Frauen.

Die Scharia muss nicht deshalb weg, weil sie ‚morgenländisch‘ (orientalisch) ist, orientalisch sind die Kopten oder iranischen Atheisten auch, sondern weil sie auf Ungleichbehandlung (und vermeintlicher Seelenrettung) beruht. Unsere Gesetze (auch unser Scout Law, Pfadfindergesetze) regeln das Zusammenleben, nicht den künftigen Aufenthalt in Höllenfeuer oder Paradies.

Hier gibt es Religionsfreiheit, in Saudi-Arabien oder im Iran nicht, dort gibt es die Scharia, sogar für alle diejenigen, die sie gar nicht wollen.

Sagen wir “Nein!“ zur religiös begründeten Rechtsverschiedenheit. So etwas wie das ISLAMIC SHARIA COUNCIL (London) ist weltweit zu verhindern bzw. abzuschaffen.(4)

Wer, auch im Namen des „friedlichen Zusammenlebens der Religionen“, die Scharia verharmlost, fällt den an einer ernst gemeinten Integration interessierten, mutigen muslimischen Säkularen in den Rücken.

Anders als im Kalifat leben in Deutschland auch gar keine Religionen zusammen, sondern Staatsbürger.

Das Lied vom Kalifat

Ein Lied zum Erhalt der freiheitlichen Demokratie, die einen Ratio und Phantasie ermöglichenden Wurzelgrund der Säkularität (kulturelle Moderne) benötigt, den es im Scharia Islam (hadīth, al Gazālī) nicht geben kann. Ein Lied über die gestern in Genf angelaufene, radikalislamisch unterwanderte UN-Konferenz gegen Rassismus genannt “Durban II“. Gerne zu singen zur wohl aus den fünfziger Jahren stammenden Melodie des schottischen Straßenmusikers Alex Campbell, wie sie Hannes Wader (“Heute hier, morgen dort“) 1972 mit dem Text unterlegte “Bin auf meinem Weg – schon so lang!“ Text von Gruppe pik, Duisburg 2009

Auch dir, Demokrat … (Kalifat!)

… wird Islam zum Staat – Kalifat.

Es gibt kein Zurück, Scharia bringt Glück.

Es brennen die Schulen im Tal von Swat! Kalifat!

Islamkritisch ist … (Kalifat!)

… doch nur der Rassist! Kalifat.

Schau, Kunst und Kultur, die stören doch nur.

Erzbischof und Imam die rufen zur Tat. Kalifat.

Wer schenkt uns den Sieg? „Kalifat!“

Der heilige Krieg! (Kalifat!)

Es poltert in Genf AhmadīNedschād,

es leitet uns recht der Fatwā Rat. Kalifat!

Wer weiß guten Rat … (Kalifat!)

… für Kirche und Staat? „Kalifat!“

Herr Hāmid Karzai macht euch Frauen frei.

Die Sexpflicht der Ehe, den Feldern die Saat. Kalifat.

Es treffe der Fluch … (Kalifat!)

… das Weib ohne Tuch. Kalifat!

Manch ein Journalist ein Frevler ist.

So sei Wissenschaft nun abgeschafft! Kalifat!

Auch dir, Demokrat … (Kalifat!)

… wird Islam zum Staat – Kalifat.

Es gibt kein Zurück, Scharia bringt Glück.

Es brennen die Schulen im Tal von Swat! Kalifat!

pik. Duisburg 2009

Akkorde

GD GD

GD GD

DA GD

DA GD, GD

Statt wie Wader “schon so lang“ singe man eben “Kalifat!“

Der nonkonformistische Wader überging in seinem Kulturschaffen leider Maos und Stalins Schreckensherrschaft. Wader war Kommunist (DKP) zwischen 1977 und 1991 und noch 2003 Sänger auf dem kommunistischen ZU-Pressefest.

Ob der revolutionäre Herr Wader jemals die inhumane Herrschaftskultur der Sunna und Scharia kritisiert hat? Ob Waders DKP, ob Deutschlands alternativkulturelle Liedermacherszene die Staatsordnung der Koranverse und Hadithen für Kommunismus oder Humanismus hält?

Auf in die Rechtsspaltung?

Mustafa Ceric, amtierender bosnischer Großmufti, ist seit Jahren geschätzter Dialogpartner von Thomas Lemmen (CIG) und Wolfgang Schäuble und fordert das islamische Personenstandsrecht und Familienrecht:

„f) den Weg frei machen für die Anerkennung des Islamischen Rechts im Personenstandsrecht und Familienrecht, … f) opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law;(5)

Die Scharia kann nicht aufgeteilt werden, sie einzuschränken hieße nach Ansicht der orthodoxen Muslime, Allahs Macht einzuschränken und damit letztlich Allah anzugreifen. Man kann die auf Ungleichbehandlung (Diskriminierung) beruhende Scharia also weder „teilweise“ einführen noch sie wirklich jemals demokratisieren.

Am 07.12.2010 dann gab Thomas de Maizière einen Vorgeschmack auf die mögliche Islamisierung Deutschlands per Staatsvertrag. Wieder fiel keine Silbe zur kulturrassistischen und frauenfeindlichen Scharia, auch der Standard der AEMR (10.12.1948) fehlt. Stattdessen raunt der irgendwie weise Minister:

‚Ich bin optimistisch, dass wir mit dem bewährten deutschen Staatskirchenrecht auch die Integration des Islam in unsere Rechtsordnung gewährleisten können. Auch die Deutsche Islamkonferenz unterstützt das Ziel einer Kooperation auf der Grundlage des geltenden Religionsverfassungsrechts.

Aber wie kann das gehen? Bis zu einer Lösung arbeiten wir mit Übergangslösungen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir die Zwischenzeit mit dem Rechtstypus eines Vertrages „sui generis“ [sui generis = ohnegleichen, einzigartig] überbrücken: Wir könnten beispielsweise einen „Vertrag über die Einführung eines Religionsunterrichts“ machen, mit Mitwirkungsrechten organisierter islamischer Organisationen.'(6)

Gerade weil wir keine Rassisten bzw. Kulturrassisten sind, müssen Pfadfinder sofort dazwischenreden, wenn jemand die Staats- oder Stadtbevölkerung in ‚Christen und Muslime‘ aufzuteilen beginnt. Hier leben Staatsangehörige, keine Angehörigen einer Glaubensnation oder eines Religionsvolks (milla, türk. millet). Wenn es darum geht, die Universalität der Menschenrechte gegen die Scharia zu verteidigen, darf ein Pfadfinder nicht ‚multikulturell‘ sein.

Der derzeitige organisierte Islam will Polygamie, Kindbraut und Schleierpflicht und ist nicht integrierbar. Eine Integration des Islam zu versuchen, würde Europa die religiös begründete Rechtsspaltung bringen und damit den Ausstieg aus dem staatlichen Gewaltmonopol und aus der säkularen (freiheitlichen) Demokratie. Die Scharia des Salafismus (Salafiyya) ist keine andere Scharia als die von DITIB, ZMD oder VIKZ. Die 1928 gegründete Muslimbruderschaft (Muslim Brotherhood) ist eine Bewegung des Salafismus:

“Mit der Gründung der Muslimbruderschaft (Ägypten, 1928) wurde eine neue Plattform zur Präsentation und Umsetzung der Reformgedanken der Salafiya-Bewegung geschaffen. Aufbauend auf die Salafiya, versuchte die Muslimbruderschaft den Islam als staatliches Ordnungsmodell einzuführen. Das „wahre Wesen“ des Islam sollte wieder zum Leben erweckt werden. Die Zeit der Urgemeinde von Medina sollte dabei richtungweisend für die modernen Muslime sein“(7)

Salafist Mustafa Ceric ist über den Europäischen Fatwa-Rat (European Council for Fatwa and Research, ECFR, Sitz Dublin)(8) der sunnitischen Autorität Yusuf al Qaradawi gehorsamspflichtig. Ceric ist Großmufti in Sarajevo und gilt den beiden deutschen Großkirchen leider als Dialogpartner. So war Ceric gern gesehener Gast auf Dialogveranstaltungen nicht zuletzt bei der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG) um Melanie Miehl und ihren Ehemann Thomas Lemmen. Der Bosnier fordert die Rechtsverschiedenheit im Bereich von Personenstands- und Eherecht:

Opening the way for the Muslim law. Mufti Ceric weiß richtig: Ohne Polygamie und Kindbraut gibt es keine islamisch verstandene Religionsfreiheit.

Was wollen wir – die religiös begründete Rechtsspaltung oder den Grundsatz “ONE LAW FOR ALL, Ein Recht für alle“?

Uns Pfadfinder sollte freuen, wenn jemand bewusst atheistisch oder bewusst religiös eingestellt ist und engagiert und intelligent argumentiert. ‚Religion‘ kann ein säkularer (freiheitlicher) Demokrat allerdings nicht pauschal verteidigen, sonst müsste er auch die Menschenopfer für die Gottheit Huitzilopochtli oder müsste er den Voodoo-Hexenkult verteidigen. Religion kann also nur im Rahmen des Grundgesetzes (1949) verteidigt werden, das auf der AEMR (1948) gründet. Da, wo Religion mit der AEMR kollidiert, hat die Abwehr der bösen Geister bzw. hat die (vermeintliche) Rettung der Seele vor den Höllenflammen dem „diesseitigen“ Gesetz zu weichen. Auch christliche Pfadfinder müssen das offen sagen, gerade in Bezug auf die Scharia.

Blicken durch: Die britischen Ex-Muslime

Sharia law is discriminatory. Sharia Councils and Muslim Arbitration Tribunals are discriminatory, particularly against women and children, and in violation of universal human rights. Sharia law is unfair and unjust in civil matters.

Proponents argue that the implementation of Sharia is justified when limited to civil matters, such as child custody, divorce and inheritance [Aufenthaltsbestimmungsrecht, Scheidungsrecht, Erbrecht]. In fact, it is civil matters that are one of the main cornerstones of the subjugation of and discrimination against women and children. Under Sharia law a woman’s testimony is worth half that of a man’s [unter der Scharia gilt die Aussage einer Frau nur halb so viel wie eine männliche]; a woman’s marriage contract is between her male guardian and her husband [ihren Heiratsvertrag schließt ihr männlicher ihr Heiratsvormund, ihr “Wali” mit ihrem Ehemann ab, ohne Wali kann sie gar nicht heiraten]. A man can have four wives and divorce his wife by simple repudiation [der Mann kann vier Ehefrauen haben und jede einfach so verstoßen], whereas a woman must give reasons, some of which are extremely difficult to prove [während die Frau ihre Gründe nach einem komplexen System nachweisen muss]. Child custody [Aufenthaltsbestimmung] reverts to the father [obliegt im Islam dem Vater] at a preset age, even if the father is abusive; women who remarry lose custody of their children [eine wiederverheiratete Frau verliert ihre Kinder]; and sons are entitled to inherit twice the share of daughters [laut Koran erbt der Sohn doppelt so viel wie seine Schwester].(9)

Auf der Straße der Scharia, meint Maryam Namazie sarkastisch, reisen Sie schnell und kostengünstig in die Ungerechtigkeit. Namazie fordert ein Verbot der Arbeit der Schariagerichtshöfe und der anderen religiös basierten Schiedsgerichte: „Even in civil matters, Sharia law is discriminatory, unfair and unjust, particularly against women and children. Moreover, its voluntary nature is a sham; many women will be pressured into going to these courts and abiding by their decisions. These courts are a quick and cheap route to injustice and do nothing to promote minority rights and social cohesion. Public interest, particularly with regard to women and children, requires an end to Sharia and all other faith based courts and tribunals.“ (10)

Religionsrecht entsorgt die Demokratie

Persiflage auf die Multikultur

E c# A f#. H7 H7 E A,E

E c# A f#. H7 H7 E,H7 E

E c# f# f#. f# H7 E H7

E c# f# f#. H7 H7 E,H7 E

H7 H7 A E. H7 H7 A E

A A H7 H7. E A H7 E

Gesungen zur Melodie des Liedermachers Eric Bogle: »The Green Fields of France«. Text: Gruppe pik.

1

Muslimische Frauen sind nicht unterdrückt

vielmehr von Allah und Scharia beglückt,

zwar kommen sie ohne Mann nirgendwo hin,

ein Kind zu gebären gibt ihnen den Sinn.

Koran und Hadithen sind Information,

vergolden Scheitern der Integration;

muslimische Kinder, die mögen nun mal

ein Leben in Angst vor der höllischen Qual.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken,

denn ihr sichtbarer Leib zieht den Teufel heran

und ihr offenes Haar bedroht eben

ihrer Sippe das ewige Leben.

2

Den Hidschab verbieten, das ist sehr gemein,

die Islamversteher sie laden uns ein,

das Thema des Abends: Die Frau im Koran,

Scharia sei nützlich, modern und human.

Im Saal ein Politiker aus der Türkei,

Vertraute des Sultans von Schardscha dabei,

Herr Laschet gibt Mustafa Cerić die Hand,

mit Bart und Gewand ist Pierre Vogel bekannt.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

3

In England gehören die Tücher zur Norm,

man duldet sie zur Polizeiuniform,

die belgische Schülerschaft lebt ganz für Gott:

„Kein Kopftuch, kein Unterricht, auf zum Boykott!“

Zur künftigen Trennung von Kulten und Staat

hat Frankreich die besten Konzepte parat

Als „Burkaverbot“ diskutiert man den Plan

mit dem radikalen Tariq Ramadan.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

4

Das griechisch-islamische Recht lässt uns kalt,

dort ist die Braut schwanger und elf Jahre alt.

Das Ehepaar suchte im Rheinland sein Glück,

wir schickten sie gleich in die Heimat zurück.

Es ist Religion, was aus Kelantan kam

nennt sich Wali Mudschbir und nennt sich Islam.

Frau Dr. Boos-Nünning hat mich informiert:

die Ehen sind glücklich und sind arrangiert.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

Bogle schrieb das rasch weltbekannte Friedenslied aus dem Eindruck heraus, den ein Besuch auf drei oder vier Soldatenfriedhöfen in Belgien und im nordöstlichen Frankreich im Jahre 1976 auf ihn und seine Frau gemacht hatte. Der zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit der Scharia schweigende Hannes Wader, Älteren bekannt durch seine Auftritte bei den Burg-Waldeck-Festivals in der Zeit zwischen 1964 und 1969, hat das Lied als »Es ist an der Zeit« („Weit in der Champagne … Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen“) im deutschen Sprachraum bekannt gemacht.

Weitere beliebte Gitarrenakkorde

G e C a. D7 D7 G C,G

G e C a. D7 D7 G,D7 G

G e a a. a D7 G D7

G e a a. D7 D7 G,D7 G

D7 D7 C G. D7 D7 C G

C C D7 D7. G C D7 G

Wird die Segregation chic?

Hochrangige europäische Juristen oder Religionsführer meinen offensichtlich, dass die Last der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte den pauschal so genannten Muslimen nicht zuzumuten ist.

“Der Oberste Richter für England und Wales, Lord Phillips, will Prinzipien der Scharia zur Lösung von Streitigkeiten zulassen. … Er sehe … keinen Grund, warum Grundsätze der Scharia nicht bei Schlichtungsfällen herangezogen werden sollten.“(11)

“Vor dem Gesetz sind alle gleich. Ein Freiburger Professor stellt diesen Grundsatz jetzt in Frage. Er verlangt Sonderrechte und eigene Gerichte für Ausländer. Muslime unterstützen diesen ‚Rechtspluralismus“‘(12)

Ein Jahr eher als Christian Giordano hatte das Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams, für die Einführung von “Teilen“ der Scharia geworben. Wir dürfen vermuten, dass Thomas Lemmen und Werner Höbsch dem Ansinnen von Lord Phillips und Erzbischof Rowan Williams sehr nahe stehen.

‚There is a place for finding what would be a constructive accommodation with some aspects of Muslim law as we already do with aspects of other kinds of religious law.'(13)

‚Die‘ Muslime hätten, so der Geistliche, schließlich “andere Loyalitäten“, und dürften nicht von ihren kulturellen Wurzeln entfremdet werden.(14)

Eine religiös begründete Rechtsverschiedenheit gilt es zu verhindern, wollen wir auch künftig in der kulturellen Moderne leben und nicht in einem Gefüge von Glaubensnationen und Religionsvölkern, in segmentierten Städten, Kasten-Systemen und getrenntreligiösen Straßenzügen.

Keine Toleranz der Intoleranz. “Ja!“ zur ernst gemeinten Integration.

Nicht nur das angewandte grausame Strafrecht der Scharia, sondern auch das praktizierte Familienrecht der Scharia ist nach dem Grundgesetz schlicht verboten. Man kann zwar glauben, dass die Verheiratung neunjähriger Mädchen oder die Steinigung der Ehebrecher gottgewollt ist, man darf diesen Glauben auch bekennen, man darf ihn aber nicht ausüben, auch nicht im Namen der „Religionsfreiheit“.

In Europa, wo die Scharia noch gilt. Michael Kreutz:

“Arrangierte Ehen, ohne dass die Brautleute sich vorher zu Gesicht bekamen; zwölfjährige Kinder, die zwangsweise verheiratet werden; Frauen, die nicht wissen, dass sie ein Recht auf Scheidung haben und die im Falle einer Scheidung das Sorgerecht an ihren geschiedenen Mann verlieren – allesamt Phänomene, die dort auftreten, wo die Scharia herrscht. Es gibt sie darum auch überall dort, wo muslimische Minderheiten sind. Also auch in Europa.“(15)

Artikel 4 (2), die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet, gilt selbstverständlich nur so weit, wie gegen andere Grundgesetzartikel nicht verstoßen wird. Der fromme Salafist kann also nicht sagen, die (islamrechtlich völlig korrekte) Ermordung des Islamapostaten oder der Ehebrecherin ist jetzt praktizierte Religion nach Art. 4 GG.

Auch religiös begründetes Frauenprügeln nach Scheich Abd ar-Rahman Asch-Schiha (“Frauen im Schutz des Islam“) ist grundgesetzlich keineswegs geschützt oder auch nur (multikulturell, tolerant) gesellschaftlich tolerierbar.

Dazu schrieb der Verfassungsschutz Baden-Württemberg:

“Das Buch „Frauen im Schutz des Islam“ wurde von einem Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien am 15. Januar 2009 in die Liste der jugendgefährdenden Medien aufgenommen. … Es lag sowohl an den Informationsständen über den Islam in Pforzheim am 14. Februar und 4. April 2009 als auch bei Vorträgen von Pierre VOGEL am 25. November 2007 in Tübingen und am 11. Juni 2009 in Stuttgart-Wangen zur Mitnahme aus. Es wurde ebenfalls in einem im Mai 2008 gesicherten Videofilm von Pierre VOGEL empfohlen.“(16)

Die Standards der universellen Menschenrechte, insbesondere die mit Koran und Scharia nicht erreichbare Gleichberechtigung von Mann und Frau, dürfen nicht außer Kraft gesetzt werden, auch nicht religiös begründet. Ein Pfadfinderverband, auch ein christlicher wie der VCP, muss das gelassen bekunden.

Ob der Koranfreund seinen Glauben nun eher demokratisch oder eher gegendemokratisch lebt: Selbst einen äußerst merkwürdigen Fanatiker haben wir in seiner Religiosität ernst zu nehmen, der gläubige Muslim ist religiös und sein Islam ist Religion. Die Salafisten, die den Islam ebenso gut kennen wie Ayatollah Chomeini seinen (schiitischen) Islam kannte, sollten wir nicht als sektiererische Spinner bezeichnen. Dass wir jeden einzelnen deutschen Salafisten zum Bejahen der freiheitlichen Demokratie überzeugen müssen, bleibt Herausforderung. Dass Scharia und Sunna totalitär zu nennen sind, muss weltbürgerliche Jugendarbeit öffentlich ebenso dokumentieren (bekennen) wie dass sie den Menschen daran hindern, sein Leben selbst zu gestalten. Die Angst des Verweigerers islamisch korrekten Verhaltens vor sozialer Ausgrenzung (auf Erden) und die Angst vor Allahs ewiger Höllenstrafe (im vermeintlichen Jenseits) sind mit moderner, auf Emanzipation, Kreativität und Angstfreiheit beruhender Pädagogik nicht zu vereinbaren.

Muslime sind keine Sorte Mensch, keine exotische oder nach Europa eingewanderte Spezies wie Waschbär, Tigermücke oder Halsbandsittich. Es mag ja sein, dass es in hundert oder zweihundert Jahren einen demokratiefähigen organisierten Islam gibt. Bis dahin jedoch leben in Deutschland, auch in Boppard, keine „Muslime und Nichtmuslime“, sondern Staatsbürger. Wir Säkularen sollten alarmiert sein, sobald jemand, auch im heute genau sechzig Jahre alten GNO, von “die Christen“ und “die Muslime“ zu reden beginnt, und nüchtern feststellen: Hier gelten nicht Koran und Bibel, weder Scharia noch Ordo Dei (christlich-mittelalterliche „Ordnung Gottes“), sondern Bauordnung und Straßenverkehrsordnung, Grundgesetz und AEMR. Die auf Seelenrettung bzw. Seelenverdammnis verzichtende Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR, Paris 1948) ist gefährdet, wenn wir sie nicht engagiert verteidigen. Ohne durchgesetzte AEMR, bei Bedarf eben gegen das Religionsrecht, kann es kein ernst gemeintes Grundgesetz (GG, 1949) geben.

Edward von Roy

Quellen

1 Naika Foroutan forscht zurzeit an der Humboldt-Universität in einem Projekt, das die Vielschichtigkeit muslimischer Identität in der Einwanderungsgesellschaft untersucht.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1291064/

2 Die in Boppard aufgewachsene, aber in Teheran geborene und irgendwie wurzelkulturelle Naika Foroutan vermeidet das Wort Scharia: „Während die Realität uns Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund also durchaus bescheinigt, dass wir uns aktiv einfügen wollen, ohne unsere kulturellen Wurzeln zu vergessen …“

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/1214/feuilleton/0002/index.html

3 Der Foroutan-Effekt. Zehn Empfehlungen für die Deutsche Islam Konferenz. Teilnehmer der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 überreichen ihre Vorschläge dem Bundesinnenminister und stellen diese in der Plenarsitzung der DIK vor

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/News-Downloads_2010_03/Nr.30_Februar_11_Pressemitteilung_JIK_Berlin_2011_UEbergabe_final.pdf

4 Islamic Sharia Council, London. Eherechtliche Frauenherabsetzung als Methode der Seelenrettung.

http://www.islamic-sharia.org/

5 Mustafa Cerić: f) opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law; (g) the protection of European Muslims from Islamophobia …, aus der »Declaration Of European Muslims« (»Deklaracija Evropskih Muslimana«) vom 24.02.2006. Bei der schariapolitischen Zentrale »Rijaset«, Bosnien und Herzegowina.

http://www.rijaset.ba/en/index.php?option=com_content&view=article&id=66

6 Thomas de Maizière. Staat und Islam. Sui generis. Die Worte Scharia und AEMR fehlen.

http://www.tagesspiegel.de/meinung/quer-zum-zeitgeist/3636582.html

7 Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen, zu: Salafismus. Muslimbruderschaft als Teil der Salafiyya.

http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/Salafismus.pdf

8 European Council for Fatwa and Research (ECFR), Chef und Gründer ist der spirituelle Führer der Muslimbrüder und ihres Umfeldes, Yusuf al-Qaradawi (Yūsuf al-Qaraḍāwī), einer der ECFR-Scheiche ist Bosniens Großmufti, Salafist und Islamist Mustafa Cerić, Kooperationspartner von Wolfgang Schäuble, der Eugen-Biser-Stiftung, Thomas Lemmen und der Christlich-Islamischen Gesellschaft

http://en.wikipedia.org/wiki/European_Council_for_Fatwa_and_Research#Members_of_the_ECFR

Mitglied im ECFR: Rachid al-Ghannouchi (Rāšid al-Ġannūšī), Bewunderer der palästinensischen terroristischen Hamas: „Ghannouchis Aussage zur Rolle der durch die Scharia vorgegebenen Grenzen in seiner Theorie einer „islamischen Demokratie“ ist unmissverständlich: Nach seiner Ansicht könne kein politisches Konzept als islamisch betrachtet werden kann, das es sich außerhalb der Scharia bewegt. Aus islamischer Sicht sei ein solches Konzept illegitim“

http://de.wikipedia.org/wiki/Rachid_al-Ghannouchi

an-Nahda (an-Nahḍa), islamische „Wiedergeburt“

http://de.wikipedia.org/wiki/Nahda

Federation of Islamic Organisations in Europe (FIOE)

http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6deration_Islamischer_Organisationen_in_Europa

Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO), der internationalen Bewegung der Muslimbruderschaft zuzurechnen. Ibrahim el-Zayat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Forum_of_European_Muslim_Youth_and_Student_Organizations

Muslimische Jugend in Deutschland (MJD). Muhammad Siddiq Borgfeldt. Verlag Green Palace. Sayyid Abul Ala Maududi (Abul A’lā al-Maudūdī).

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimische_Jugend_in_Deutschland

Mit der MJD kooperiert seit Dezember 2008 Georg Bienemann und die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW (LAG Kath. OKJA NRW) über das boykottierenswerte Projekt DIALOGBEREIT.

http://www.dialogbereit.de/wirsind.html

9 One law for all. Campaign against Sharia Law in Britain.

http://www.ex-muslim.org.uk/eng/action/oneLawAction.htm

Ex-Muslime. Die Ex-Muslime verdienen unsere Unterstützung.

http://www.ex-muslime.de/index.html

10 Maryam Namazie: ‘Sharia law is discriminatory, unfair and unjust, … Public interest, … requires an end to Sharia and all other faith-based courts and tribunals.‘

http://maryamnamazie.blogspot.com/2008/12/launch-of-one-law-for-all-campaign.html

11 Lord Phillips, will Prinzipien der Scharia zur Lösung von Streitigkeiten zulassen

http://www.sueddeutsche.de/politik/grossbritannien-oberster-richter-will-scharia-prinzipien-1.191482

12 Der Schweizer Anthropologieprofessor Christian Giordano will den Rechtspluralismus

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/scharia-gerichte_fuer_die_schweiz_1.1606772.html

13 Rowan Williams. Der Anglikanische Chef will Elemente der diskriminierenden Scharia integrieren.

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/1577927/Rowan-Williams-says-Sharia-law-unavoidable.html

14 Die britischen Muslime, so meint der Erzbischof von Canterbury Rowan Williams, wären keine gefühlten säkularen Staatsbürger, sondern hätten andere Loyalitäten.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/7232661.stm

15 Griechenland lässt die türkisch-muslimische Minderheit in einer familienrechtlichen Apartheid leben, kleine Mädchen werden islamisch verheiratet und tauchen schwanger in Düsseldorf auf. Michael Kreutz: In Europa. Wo die Scharia noch gilt.

http://www.transatlantic-forum.org/index.php/archives/2005/106/europa-scharia/

Kein “Islamismus”, sondern Islam pur: Prinzip Kindbraut.

„Zwangsehen in Düsseldorf – das hört sich nach finsterem Mittelalter an. Tatsächlich aber betreut das Jugendamt zur Zeit drei Familien, in denen minderjährige Mädchen (unter 14) verheiratet wurden. Vor zwei Jahren tauchte der erste Fall auf: Es ging um eine Elfjährige, die hier mit ihrem 22-jährigen Ehemann lebte. Das Paar meldete sich sogar mit Heiratsurkunde an. Am Mitwoch sollte sich der Grieche Hassan N. (damals 20, heute 22) vor Gericht verantworten, weil er eine 12-Jährige geschwängert hatte.“

http://www.express.de/regional/duesseldorf/zwoelfjaehrige-bekam-in-zwangsehe-ein-baby/-/2858/705568/-/index.html

Prinzip Kindbraut. Ohne Scharia kein Islam. Das islamische Heiratsalter für die Ehefrau beträgt nach Mohammeds Vorbild (seiner Ehe mit Aischa) neun Jahre.

Kindbraut Brescia. Brautpreis 17.000 Euro, “sie” 11, “er” 21 Jahre alt. CORRIERE DELLA SERA (Brescia, 11enne serba venduta al marito), 03.07.2008

http://www.corriere.it/cronache/08_luglio_03/bambina_serba_venduta_brescia_449c2624-48e4-11dd-a3c9-00144f02aabc.shtml

Ten-year-old girls are ready for marriage, according to Saudi Arabia’s most senior cleric. Sheikh Abdul-Aziz Al Sheikh, the country’s grand mufti, told Al Hayat newspaper that those saying ten or 12-year-old girls are too young to marry are being ‘unfair’ to them.

http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1115624/Its-injustice-NOT-marry-girls-aged-10-says-Saudi-cleric.html

„It is wrong to say it’s not permitted to marry off girls who are 15 and younger,“ Sheik Abdul-Aziz Al Sheikh, the country’s grand mufti, was quoted as saying. „A female who is 10 or 12 is marriageable and those who think she’s too young are wrong and are being unfair to her.“

„Our mothers and before them, our grandmothers, married when they were barely 12,“ said Al Sheikh.

http://www.nydailynews.com/news/national/2009/01/14/2009-01-14_senior_saudi_cleric_says_girls_can_marry.html

Scheich Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich bekleidet in Saudi-Arabien das Amt des obersten Muftis (Großmufti) und des stellvertretenden Justizministers, er trat 1995 die Nachfolge von Abd al-Aziz ibn Baz an und ist ein Nachfahre von Muhammad ibn Abd al-Wahhab. Er ist Vorsitzender des Ständigen Komitees für Rechtsfragen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Abd_al-Aziz_bin_Abdullah_Al_asch-Schaich

[Muhamed Seyfudin Ciftci, EZP / ISLAMSCHULE; Pierre Vogel]. wiki „Pierre Vogel“: Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann erklärte bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2007, Vogel habe in einer Moschee in Göttingen die Verheiratung neunjähriger Mädchen gerechtfertigt. Uwe Schünemann bezeichnete diese Einstellung als „abartig“. Im Bericht selbst wird Vogel nicht namentlich erwähnt.

DIE WELT (Verfassungsschutz entdeckt islamistisches Netzwerk), 24.04.2008. Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2007 berichtete der Innenminister, es werde auch in Niedersachsen zunehmend islamistisches Gedankengut in Moscheen und per Internet verbreitet. So sei im Raum Braunschweig/Wolfsburg und in Hannover ein Salafistisches Netzwerk aktiv – eine radikale Gruppierung, die die muslimische Gesellschaft von „unislamischen Elementen“ reinigen wolle. Hierzu gehörten Menschenrechte, Frauenrechte und die Demokratie. Der Prediger Pierre Vogel – Vertreter dieser islamistischen Strömung – habe zum Beispiel in einer arabischen Moschee in Göttingen die Verheiratung neunjähriger Mädchen gerechtfertigt. „Der Vortrag ist nur als abartig zu bezeichnen“, sagte der Innenminister.

http://www.welt.de/welt_print/article1933023/Verfassungsschutz_entdeckt_islamistisches_Netzwerk.html

16 Scheich Abd ar-Rahman Asch-Schiha: Frauen im Schutz des Islam. Das zum islamischen Prügeln der Ehefrau einladende Buch steht zweckmäßigerweise auf dem Index für jugendgefährdende Schriften und wurde zwischen 2007 und 2009 beim Missionar Abu Hamza (Pierre Vogel) vorgefunden.

http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=921:082009-indiziertes-buch-liegt-an-informationsstaenden-und-bei-vortraegen-in-baden-wuerttemberg-aus&catid=201:meldung&Itemid=327

NRW-Verfassungsrichter Michael Bertrams durchschaut den gesetzgeberischen Anspruch Allahs und will das säkulare One Law For All.

Christliches Medienmagazin pro (Richter: Scharia nicht gesetzeskonform), 04.09.2009. Teile des islamischen Gesetzes sind nicht mit den Grundwerten der deutschen Verfassung vereinbar. Dies erklärte der Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, am Mittwoch bei einem Vortrag in Münster. … Der Islam und das islamische Recht, die Scharia, seien dagegen in manchen Teilen nicht mit den Grundwerten der deutschen Verfassung vereinbar, so Bertrams weiter: „Sie weisen der Frau in nahezu allen Lebensbereichen einen niedrigeren Rang zu als dem Mann. “Dies widerspreche sowohl dem Gleichheitsgebot als auch der Menschenwürde, dem höchsten Wert des Grundgesetzes. „Eine muslimische Lehrerin, die auf dem Tragen des islamischen Kopftuchs beharrt, bekennt sich deshalb nicht ohne Vorbehalt und widerspruchsfrei zu unserer Verfassung und unseren Werten“, so der Verfassungsrichter laut einer Mitteilung der Evangelischen Kirche Westfalen. Wenn eine muslimische Frau darauf beharre, ein Kopftuch zu tragen, schließe dies ihre Eignung für den Beruf der Lehrerin an einer staatlichen Schule aus.

http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&newsid=2381&newsimage=1&newsaction=detail

Die Scharia globalisieren: International Union for Muslim Scouts (IUMS), Dschidda, Allahkratie Saudi-Arabien. Die IUMS hat beraterischen Status beim World Scout Committee (WSC).

http://www.tarekfayed.com/news.php?news_id=14

3d International IUMS Peace Jamboree

http://scout.org/en/around_the_world/asia_pacific/information_events/news/2008/malaysia_hosts_the_3rd_iums_international_peace_jamboree

Keine pfadfinderische Bruderschaft mit Ex-Muslimen? To motivate and promote Islamic Scouting on global basis. … To introduce Islamic Scouting in such states where Muslims are residing. To develop and promote the spirit of brotherhood and understanding among Muslim Scouts.

http://en.wikipedia.org/wiki/International_Union_of_Muslim_Scouts

Religiöse Pflichten, religious duties.

http://en.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Scouting

WOSM 1992. Der indonesische oder marokkanische Pfadfinder ist der islamischen Individualpflicht zur Hisba (ḥisba) offensichtlich nicht enthoben, sondern schariapflichtig: „adherence to spiritual principles, loyalty to the religion that expresses them and acceptance of the duties resulting therefrom“

http://scoutdocs.ca/Documents/Fundamental_Principles.php

Maududi erklärt den Islam

Oktober 30, 2009

نظام اسلامی

niẓām islāmī,

Nizam İslâmi,

Ordnung (Staatsordnung) im Sinne des islām

Ḫuṭabat. Grundlagen des Islam

»Khutabat. Fundamentals of Islam« (1988) enthält als posthum angefertigte Textsammlung Auszüge aus Vorträgen des 1979 verstorbenen islamischen Theoretikers und pakistanischen Parteigründers al-Maudūdī (1). Gekürzt, aus dem Englischen übertragen und kommentiert von Jacques Auvergne

Pakistan 1941. Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gründete ein 38jähriger, 1903 in Aurangabad (Maharashtra, Indien) geborener Journalist und Prediger eine religiöse Partei. Das geschah in Lahore (Provinz Punjab), der Aktivist war Sayyid Abū l-Aʿlā al-Maudūdī und seine missionarisch-elitäre Partei Jamaat-e-Islami (JI) besteht bis heute (2).

2002 trat die JI gemeinsam mit vier anderen islamistischen Parteien aus so unterschiedlichen Spektren wie Deobandi, Barelwi und Schiiten als Zweckgemeinschaft und Wahlbündnis namens Muttahida Majlis-e-Amal (MMA, Vereinigte Aktionsfront) zur Parlamentswahl an und stellt inzwischen in Pakistans Nordwestlicher Grenzprovinz (North-West Frontier Province, NWFP) die Regierung. Man vermutet 20 % der Pakistanis als Schiiten, die weltweit größte schiitische Gemeinschaft außerhalb des Iran. Die Hauptstadt der von 20 Millionen Einwohnern und zumeist von Paschtunen (Stichwort afghanische Burka) bewohnten Nordwestprovinz NWFP ist Peschawar, im westlichen Nachbarland Afghanistan tragen Pakistans Nordwestprovinz und die so genannten Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (FATA) den Namen Paschtunistan oder Ostafghanistan. Im Februar 2009 wurde nach eineinhalbjährigem ǧihād der Ṭalibān gegen die pakistanische Armee, der die gezielte Zerstörung von Mädchenschulen zeitigte und die Flucht oder Vertreibung von Zehntausenden von Menschen, im NWFP-Distrikt Malakaland (Swat-Tal) die šarīʿa zur Gänze eingeführt (3), zwei Monate darauf im Distrikt Swat. In Swat Ehebruch nun mit Steinigung „islamrechtlich bewertet“ wird (4).

1997 hatte die mächtigste der islamischen Parteien Pakistans die Wahlen boykottiert, 2006 brachte sie, obwohl JI-Führer Qazi Hussain Ahmad von Pakistans Polizei angeblich zu seinem Schutz interniert worden war, in der Stadt Karachi 25.000 Menschen zu einer Demonstration gegen Gotteslästerung auf die Straße (5).

Frauen und Nichtmuslime sind in (Afghanistan und) Pakistan traditionell und praktisch so gut wie rechtlos, bereits seit 1986 gilt Blasphemie als Straftatbestand (Pakistanisches Strafgesetzbuch, Zusatz 295-C). Die Lage in Pakistan ist ebenso intransparent wie explosiv. Womöglich durch Terrorgruppen wie die Laschkar-e Taiba (sie wird mit den Angriffen auf Hotels, Krankenhäuser und Kultureinrichtungen im indischen Bombay am 26.-29.11.2008 in Verbindung gebracht) bereicherte rebellische traditionelle Stammesführer im Westen proben kleine und mittlere Sezessionskriege oder fordern und bekommen die šarīʿa. Präsident Musharraf wird auch in den Großstädten politisch von (noch) Radikaleren in die Enge getrieben. Und irgendwo stehen potentiell jederzeit hunderttausendfachen Tod bringende Atomraketen herum.

Bei einer derartigen Vielfalt und Dynamik an Brutalität, wie sie das Pakistan dieser Jahre bestimmt, der tödliche Anschlag auf Benazir Bhutto in Rawalpindi (Provinz Punjab) am 27.12.2007 wurde weltweit zum Sinnzeichen dieses Schreckens, könnte man den Parteigründer und islamischen Theoretiker al-Maudūdī leicht übersehen.

Das weltweit viel gelesene Werk »Khutabat. Fundamentals of Islam« (Ḫuṭabat. Grundlagen des Islam) wurde aus den Predigten des konsequenten islamischen Denkers sprich islamischen Staatstheoretikers erst nach dessen Tod zusammengestellt und erschien im Englischen im Jahre 1985 als »Let us be Muslims.«

Britischer Herausgeber war die in Leicester (‚lɛstə) ansässige Islamic Foundation, die gemeinsam mit der in derselben mittelenglischen Großstadt (290.000 Einwohner) niedergelassenen UK Islamic Mission, im Netz http://www.ukim.org, den britischen Zweig der JI darstellt. Als Übersetzer ins Englische betätigte sich Khurram Murad (1932-1996), mit dem der Deutsche Konvertit Ahmad von Denffer (www.muslimehelfen.org) zwischen 1978 und 1984 zusammenarbeitete. Der 1949 im niederrheinischen Mönchengladbach als Kind einer baltendeutschen Familie geborene Ahmad von Denffer veröffentlichte zwischen 1995 und 2005 zehn seiner religiösen Schriften beim der Muslimbruderschaft zuzurechnenden Islamischen Zentrum München.

Der Titel der neun Jahre nach dem Tod des „Meisters“ (Maulānā, türkisch Mevlana) herausgegebenen Textsammlung weist auf das Wort Chutba (ḫuṭba) hin, wie wir es aus dem Begriff für die islamische Freitagspredigt kennen. Im frühmittelalterlichen ersten Jahrhundert des politischen islām wurden in der solcherart verstandenen ḫuṭba auch die militärpolitischen Befehle ausgegeben. In späteren Jahrhunderten mögen, vorbehaltlich der menschenrechtswidrigen und „ewigen“ Grenzen der šarīʿa, moralisch orientierte Appelle nach Selbstvervollkommnung überwogen haben. Heutzutage werden auch Predigten für die Zeit des Freitagsgebetes geschrieben, die kluge Lebenshilfe enthalten, nach wie vor gilt allerdings auch in Deutschland der angeblich von Allah gewollte Schariavorbehalt.

Eher selten werden in Freitagspredigten alle Nichtmuslime als stinkende Nachkommen von Affen und Schweinen bezeichnet oder es wird im Jahre 2005 durch engagierte Muslime wie Herrn David Mitterhuber vom Multikulturhaus im bayerischen Neu-Ulm („Wenn keine Fremden dabei sind, predigt Mitterhuber den Dschihad. Das Töten und Sterben im Auftrag Allahs“) zum soziopolitischen Saubermachen aufgerufen (6). Zwei Jahre später ist Mitterhuber immer noch politreligiös aktiv als Leiter des Islamischen Informationszentrums (IIZ). Im Umfeld des IIZ warb man Kämpfer nach Tschetschenien und lässt sich in pakistanischen paramilitärischen Trainingslagern zu einem Soldaten Allahs ausbilden, während an der süddeutschen innenstädtischen Schaufensterscheibe der Aufkleber „Islam heißt Frieden“ prangt (7). Ein bemerkenswertes Friedensverständnis ist es allemal.

Nach al-Maudūdī muss der politischen Macht Allahgottes nicht nur als Gesetzgeber (Souverän) jedes Gemeinwesens, sondern auch als Herrscher durch jeden muslim zum Durchbruch verholfen werden, jede andere Staatsform (islamische Lebensweise) sei Verrat an der Tugend und Beförderung der Wirkmacht des Teufels. Demokratie ist für radikale Muslime eine „Ungerechtigkeit“. General Ḍiyāʾ ul-Ḥaqq (Zia ul-Hakk), Pakistans Regierungschef zwischen 1977 und 1988, genoss das Wohlwollen des Theokraten al-Maudūdī.

Zwei Jahre vor der Islamischen Revolution im Iran (1979) implementierte Putschist Ḍiyāʾ ul-Ḥaqq die vollumfängliche šarīʿa (dem Dieb die Hand religiös abhacken und andere ḥadd-Strafen) und sprach vom islamischen »System« (nizam). Das beispielsweise ins Türkische eingegangene Wort Nizam bedeutet Staatsordnung oder Gesellschaftsvertrag (an-niẓām) und wird weltweit islamisch-revolutionär verstanden, letztlich ist bereits die frühmittelalterliche Staatsgründung von Medina die erste Islamische Revolution. Die 1971 gegründete und nach dem Militärputsch bereits im Folgejahr verbotene erste Partei der nationalistisch-radikalislamischen türkischen Millî-Görüş-Bewegung nannte sich Milli Nizam Partisi (MNP).

Der pakistanische niẓām islāmī (nizam islami) wird in aller Welt in antidemokratischen islamischen Kreisen bewundert. Nach „Meister“ al-Maudūdī reicht es aber nicht, zu bewundern und sei das Nichthandeln gotteslästerlich. Islamisches Tun nämlich sei nichts anderes als der allumfassend betriebene Aufbau der „Herrschaft Gottes“ (ḥakimiyyat allāh), die Parteigänger Allahs müssten zur revolutionären Kraft werden und der Gottheit den Weg zur irdischen Macht und Übernahme der Staatsführung ebnen. Die künftigen, aus konsequent islamischer Sicht einzig legitimen Herrscher sind Stellvertreter (Ḫulafāʾ, Kalifen, Sg. Ḫalīfa) der heilsverweigernden oder heilsgewährenden Gottheit. Sayyid Abū l-Aʿlā al-Maudūdī spricht, Monarchie beziehungsweise Autokratie zurückzuweisend, zunächst überraschend vom „demokratischen Kalifat.“

In Allahs Demokratie wird der qurʾān zur Verfassung, muslimische Frauen haben kein passives und nichtmuslimische Bürger gar kein Wahlrecht. Solange die im Buch „ḫuṭabat. Grundlagen des Islam“ (»Khutabat. Fundamentals of Islam«) und in den anderen Schriften von „Meister Maududi“ dargelegten, mit Koran und Hadithen völlig verträglichen Forderungen nach der radikalen Politikwerdung des Allahkultes in vielen islamischen Milieus und auch in Europa hohes Ansehen genießen, verdienen sie auch unsere Betrachtung.

Hören wir auf die in den »ḫuṭabat (Khutabat. Fundamentals of Islam)« niedergelegten Worte des Sayyid Abū l-Aʿlā al-Maudūdī:

Liebe Glaubensgeschwister, ihr seid davon überzeugt, dass sich Muslime und kuffār voneinander unterscheiden, ihr glaubt, das Allāh nicht die kuffār liebt, sondern die Muslime und dass Allāh am Weltende den Muslimen verzeihen wird und den kuffār nicht. Weiter seid ihr euch ganz sicher, dass die Muslime in die ǧanna, das islamische Paradies gelangen werden, jeder kāfir aber in die ǧahannam, die islamische Hölle hinabgeworfen wird. … Warum macht Allāh diese Unterschiede, wo doch der kāfir ebenso zwei Augen und Ohren hat wie ihr, die gleiche Luft atmet und das gleiche Wasser trinkt? Warum diese Rangerniedrigung für die kuffār, warum euer Verbleib im Himmel und ihr Verbleib in der Hölle? … al-islām ist die Unterwerfung unter Allāh, al-kufr ist der Ungehorsam gegenüber Allāh. Beide, der muslim und der kāfir sind menschliche Wesen, doch den einen hat Allāh erhöht, weil er die Befehle Allahs erkennt und befolgt, der andere jedoch hat sich als Gottesleugner und Gehorsamsverweigerer selbst erniedrigt.

Die Dressur auf das „Erkennen der Befehle“ beginnt im Kindesalter. Der das Territorium, den Körper und die Körperlichkeit schachbrettartig in paradieskonforme und potentiell teuflische Zonen zerlegende Polit-Kult islām gibt vielfältige, sklavisch genau zu befolgende Reinigungsbefehle aus. Die „Kleine Unreinheit“, verursacht durch Schlaf, Bewusstlosigkeit, Ausscheidung verschiedener Körpersubstanzen, beim wesensgemäß reineren Mann jedoch auch durch das Berühren der Haut einer mit ihm nicht nahe verwandten Frau muss durch die „Kleine Waschung“ (arab. wudūʾ, pers. ābdast) von Gesicht, Händen und Unterarmen sowie das feuchte Abwischen von Haaren und Füßen beseitigt werden, sonst knistern die Höllenflammen.

„Große Unreinheit“ folgt im politischen islamischen Körperkult beim männlichen Samenerguss, der weiblichen Menstruation sowie innerhalb von vierzig Tagen nach der Niederkunft. Sie kann nur durch ġusl (Ghusl), Ganzkörperwaschung beseitigt werden, andernfalls drohen soziale Ächtung und verschlossene Paradiestore. Es spricht al-Maudūdī:

In zweierlei Hinsicht unterscheiden sich also muslim und kāfir, im Glaubenswissen und im Handeln, in Verstand und Tat. Zuerst muss man nämlich wissen, wer der Herr ist, wie die Befehle des Herren lauten und wie diese Vorgaben umzusetzen sind, welche Taten Allahs Wohlgefallen erzeugen und welche nicht. Dann aber geht es darum, in der Erkenntnis dessen, was Allāh fordert, sich seiner eigenen Forderungen zu entäußern: die Wünsche Allahs sind zu erfüllen, die eigenen Wünsche sind nachrangig.

Wenn immer ihr etwas für gut bewertet, Allāh aber sagt, dass es schlecht ist, müsst ihr es so betrachten, wie euer Herr es sagt. Und wenn ihr glaubt, eine Handlung sei gefährlich oder schädlich, Allāh sie euch jedoch befiehlt, dann habt ihr sie auszuführen, und wenn es euren Besitz oder euer Leben kosten sollte. Was Gott euch verbietet, dürft ihr also nicht tun, und wenn es euch den Reichtum der ganzen Welt gewähren würde. So dienen Muslime ihrem Herrn, dafür werden sie einst belohnt werden, und das ist das Wissen, das die kuffār nicht besitzen und der Mangel, für den sie als Ungehorsame aufgeschrieben werden und Gottes Heils beraubt werden. Jetzt aber sagt es ehrlich: Seid ihr den kuffār wirklich sittlich überlegen, wenn ihr euch zwar Muslime nennt, euch aber heute so verhaltet wie die Ungläubigen?

Einfach gesagt: wie kann ein muslim einem kāfir überlegen sein, wenn er sich genau so verhält wie der Unwissende? Wir müssen über diese Frage ernsthaft nachdenken. Sicherlich, wir wissen, anders als die kuffār, dass der qurʾān Gottes Buch ist. Doch wir gehen trotzdem mit dem qurʾān so um wie die Ungläubigen. Obwohl wir wissen, dass Muḥammad der Prophet Allahs ist, verweigern wir ihm, einem Ungläubigen gleich, doch den Gehorsam. Wir wissen, dass Allāh die Lügner verflucht und ihnen die Hölle zur Wohnung gegeben hat und dass Er als diejenigen als die größten Sünder bezeichnet, die für Zinsen leihen und den Zins annehmen. Uns ist bewusst, dass Er Unmoral und Pornographie grausam bestrafen wird, und doch gehen wird diesem Frevel ebenso nach wie die Ungläubigen, wie diejenigen, die keine Angst vor Gottes Zorn haben.

Warum sind die Muslime heutzutage erniedrigt?

Der Entwicklungsstand moralischer Reife zweier beliebiger Sandkastenbengel. Beide zeigen völlig ernst aufeinander „Der da hat angefangen!“ Sind radikale Muslime Sandkastenbengel? Wie gut, dass es Israel gibt: „ … hat angefangen!“ Liebe Araber, so wird das nie was mit dem Anschluss an den Weltstandard der Technologie und Zivilisation.

Trotz der so großen Zahl an Muslimen und muslimischen Regierungen ist die Welt in der Hand derjenigen, die sich gegen Allāh aufgelehnt haben. Sie haben euch in ihrer Gewalt und steuern euch, wohin sie wollen. Eure Ehre wird mit Füßen getreten. Eine solche Lage sollte eigentlich ebenso unmöglich sein, wie ein Gegenstand gleichzeitig schwarz und weiß sein kann. Wie konnte der gottgeliebte muslim derart in Ungnade fallen, ist Gott (Allāh vergib mir!) so ungerecht, dass er euch trotz Pflichterfüllung derartig bestraft?

Wenn es zu eurem Glauben gehört, zu wissen, dass Gott niemals ungerecht ist, werdet ihr zugeben müssen, dass irgendetwas mit eurem Anspruch nicht stimmen kann, Muslime zu sein. Mögt ihr auch in euren Papieren als Muslime geführt werden, Allāh besitzt seine beiden eigenen Listen mit den Namen seiner gehorsamen und ungehorsamen Knechte.

Allahs Worte sind nicht etwa gekommen, um euch Unglück und Elend zu bescheren, nein, der qurʾān ist Quelle von Glück und Erfolg. Die Kinder Israels, die Juden verhielten sich falsch in Bezug auf die ihrer Verantwortung überlassenen Schriften. In Sure 2:61 spricht Allāh: „Schande und Erniedrigung bedeckte sie, Allahs Zorn kam über sie, weil sie die Zeichen Allahs zurückwiesen …, weil sie Widerspenstigkeit und Frevel begingen.“ Wenn also ein Volk der Buchbesitzer Demütigung und Erniedrigung erfährt, dann nur deshalb, weil es Allahs Wort gegenüber ungerecht war. Es gibt keinen anderen Weg, sich vor der Wut Gottes zu retten, als dem qurʾān seinen wahren Wert einzuräumen.

Ihr habt nicht das Recht zu sagen: ‚Das ist meine Meinung‘ oder ‚Das ist bei uns so Brauch‘ oder ‚Diese oder jene Autorität verlangt das von mir‘, all das wäre nichts als Vorwand. Alles müsst ihr im Lichte von al-qurʾān und as-sunna bewerten. Was für ein ungehöriger Widerspruch wäre es, sich muslim zu nennen, aber irgendeiner eigenen oder gesellschaftlichen Meinung den Vorzug gegenüber den Worten von Koran und Sunna zu geben. Sure 5:44 erhellt es: „Wer sich nicht an das hält, was Allāh hinabgesandt hat, das sind die Ungläubigen.“

Wer das Glaubensbekenntnis spricht, verwandelt sich ganz und gar. Aus einem kāfir wird ein muslim: vorher war er unrein, nun ist er rein, gestern missfiel er Allāh, ab heute strebt er, von Ihm geliebt zu werden, in der Vergangenheit war ihm die Hölle bestimmt, jetzt steht ihm die Türe zum Paradies offen. Aber das bloße Aussprechen der kalima mit ihren sechs oder sieben Worten ist es nicht, was einen kāfir zu einem muslim macht, einen unreinen Leib und eine verdammte Seele zu einem reinen Körper und einer gottgeliebten Seele. Ihr müsst die Worte der kalima wirklich erfassen, eure Herzen verwandeln lassen und euer ganzes Leben verändern. Nur dann werdet ihr Muslime werden.

Der Titel »Let us BE Muslims« (Hervorhebung Auvergne) wird hier erkennbar als aufrüttelnder Appell, auch zum aufrüttelnden Vorwurf: ‚Wir müssen Muslime SEIN, das ist unsere einzige Chance, vielleicht die letzte.‘

Die kalima ṭayyiba ist das wahre Wort, jedes Ding im Weltganzen ist dafür Zeuge, Mensch, Tier, Baum, Stein oder Sand, reißender Fluss oder glänzende Sonne. Das Weltall ist von Allāh geschaffen, Er allein ist sein Herrscher. Wann immer ihr euch vor Ihm verneigt, begeht ihr nichts anderes als das, was alle Dinge ihrem Wesen gemäß tun: Den Einklang mit Gott bekennen. Alle Kräfte der Natur befördern denjenigen, der an die kalima ṭayyiba glaubt. Wer der kalima ṭayyiba Folge leistet, gleicht dem stolzen Baum mit seinen tiefen Wurzeln und hohem Gezweig, der reiche Frucht hervorbringt.

Ganz im Gegensatz dazu steht die kalima ḫabiṯa (Kalima Khabitha), die behauptet, es gebe keinen Gott oder es gebe neben Allāh ein anderes Wesen göttlicher macht. Was für eine verlogene und leere Behauptung ist das doch! Wie kann jemand, der eine derartig widernatürliche Meinung vertritt, im Diesseits oder Jenseits erfolgreich sein? Allāh hat ihm eine Frist gewährt, eine Zeitlang darf er aus den Energien der Natur zehren. Wer dem falschen Wort, der kalima ḫabiṯa anhängt, gleicht dem bitteren Unkraut mit seinen schwachen Wurzeln und seiner Schädlichkeit.

Kalima ḫabiṯa (Kalima Khabitha) bedeutet widerliches, bösartiges Wort oder Wort der Heimtücke. Die Vokabel ḫabiṯa hat auch nach dem Tode des islamischen Theoretikers ihre radikale Verwendung gefunden. Wie das Combating Terrorism Center, U.S. Military Academy (Militant Ideology Atlas, 192, 195) berichtet, bezeichnet Abū Muḥammad ʿAṣām al-Maqdisī („Abu Muhammad al-Maqdisi“) ganze Nationen als „dawla khabitha (al-dawla al-khabitha)“ Staatswesen der Verworfenheit, Nationen des Übels (8). Der Bärtige im oberen Bild ist al-Maqdisī (9). Zurück zu al-Maudūdī:

Ein Irrweg ist es, anderen Menschen anstatt Allāh zu gehorchen. Wir dürfen den uns fortschrittlich und modern erscheinenden Völkern nicht folgen, denn Allāh stellt in Sure 6:116 klar: „Und wenn du der Mehrheit der Menschen folgst, wirst du von Allahs Weg hinweggeführt werden.“

Ihr mögt die heidnischen Tempel der Götzenanbetung aus Stein oder Mörtel zerstört haben, doch habt ihr die Tempel in euren Herzen übersehen. Diese Götzen zu zerstören ist jedoch Voraussetzung, um ein muslim zu werden. Ich bin sicher: was immer ihr in dieser Welt zu erleiden habt, ist das Resultat aus dem soeben beschriebenen Dienst an den Götzen.

Es dürfte für einen Fundamentalisten von verführerischer Konsequenz sein, ein äußeres Heidentum durch ein inneres zu ergänzen und Außenwelt wie Innenwelt gleichermaßen vom dämonischen Schmutz zu reinigen, beiderlei Heidentum zu vernichten. Das Bild von den herzlichen Bauwerken gibt es auch sehr konstruktiv, ganz ohne Abbruchwerkzeug: „Errichtet den Staat Gottes in eurem Herzen, so wird er bald auf eurem Territorium entstehen“ (uphold Islam in your heart, and it will grow strong within your society), wie der 1972 geborene, viersprachige Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad (Mein Abschied vom Himmel. Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland, Köln 2009, 200) den ägyptischen Richter und Scheich Ḥasan al-Huḍaibī zitiert. Scheich al-Huḍaibī war zwischen 1950 und 1973 der zweite „General Guide“ (Generallenker, Führer) der Muslimbruderschaft.

Zweierlei Muslime?

Es gibt die halbherzigen Muslime. Halbherzigkeit reicht nicht aus, um ein muslim zu sein. Den gottesdienstlichen Ritualen beizuwohnen oder die Perlen seiner Gebetskette durch die Finger gleiten zu lassen ist die täuschende Oberfläche, die äußerliche Frömmigkeit, das macht einen kāfir nicht zu einem muslim. Die oberflächlichen Menschen lieben etwas um sich selbst willen oder um ihres Volkes willen, nicht aber um Allahs willen. Solche Menschen mögen Institutionen kultureller, pädagogischer oder politischer Art begründet haben, ihre Einrichtungen werden zwar islamisch erscheinen, doch niemals islamisch sein.

Es gibt die echten Muslime, die alles Tun unter den Willen Allahs stellen. Gottes Rechtleitung bestimmt ihre Gedanken und Gefühle, ihre Arbeit und Sexualität, ihre Liebe und ihren Hass vollkommen und kompromisslos. All ihre Gemeinschaft und jedes ihrer Gemeinwesen bestehen nur um des islām willen.

Din und Scharia

Aš-šarīʿa (Scharia) bedeutet Weg oder Pfad, ad-dīn (Din) bedeutet Religion. Der Eintritt in den dīn ist die Anerkenntnis der Herrschaft Allahs, seines Gesandten und seiner Bücher, die Art und Weise aber, in der man heute gottgefällig zu leben hat, ist die šarīʿa. Die šarīʿa lehrt uns, wie wir Allāh anzubeten haben und ihm gehorchen sollen, wie wir Körper und Herz reinigen müssen. Kurz gesagt, die šarīʿa lehrt uns, wie wir unser gesamtes Leben führen müssen. Der dīn ist die ureigene Religion von allen Propheten, von Noah, Abraham, Jesus und Moses, die šarīʿa hingegen ist die von Allāh gestiftete und durch Muḥammad bekannt gewordene Orthopraxie.

Ibada

Al-ʿibāda gehört zum Wort für Diener oder Knecht, ʿAbd. Die ʿibāda ist die Gottesdienerschaft oder Gottesknechtschaft. Lebenslanger treuer Gehorsam und völlige Dienstbereitschaft in jedem Augenblick ist die Pflicht eines ʿabdallāh, eines jeden muslim. Das ist ʿibāda. Wer jedoch für seine dienende Arbeit zwar bezahlt wird, ohne aber die Anweisungen seines Herrn umzusetzen, wird nicht Diener genannt werden können, sondern untreu, widerspenstig. Allāh weist uns genau darauf hin: „Ich habe die Menschen nur erschaffen, damit sie mir dienen.“

Wer die Pflichten, die ihm die Menschen gegeben haben, über die Pflichten stellt, die Allāh ihm aufgetragen hat, weiß nichts von der wahren Bedeutung der ʿibāda. Mit gefalteten Händen sich in Gebetsrichtung, zur qibla hin auszurichten, sich mit der Stirn auf die Erde niederwerfen, einige rituell vorgeschrieben Worte zu sprechen oder im ramaḍān bis zum Sonnenuntergang zu hungern und zu dursten, das ist nicht ʿibāda, sondern Äußerlichkeit. Ihr müsst das ganze Leben hindurch ʿibāda ausüben, jede eurer Handlungen muss mit Allahs Gesetz in Einklang stehen. Bei jedem Schritt müsst ihr darauf achten, was ḥalāl, was erlaubt und was ḥarām, was verboten ist. Was ist hier und heute zu vermeiden, was erregt jetzt Gottes Missfallen? Das ist ʿibāda, Gottesknechtschaft, dann und nur dann ist sogar euer Weg zu eurer Familie Gottesdienst, dann ist es Dienst an Gott, wenn ihr eure Kinder küsst.

Heute, genau drei Jahrzehnte nach dem Tod des al-Maudūdī definiert die Seite http://www.al-muwahidun.com die Ibada als „sich verneigen, gehorchen, seine Kleinheit akzeptieren“ und führt zur Gottesdienerschaft aus: „[einerseits] etwas, was die Scharia befiehlt, selbst wenn es [widersprüchlich] zum Brauch oder zum Verstand ist … [andererseits] die Wahrheit sagen, … Güte zu den Eltern, die Verwandtschaftsbande nicht zu zerreißen, Treue zu den Verträgen, das Gute befehlen, das Schlechte verbieten, gegen die Kuffar und Munafiqun Dschihad zu machen (10).“

Die deutschsprachige Seite verlinkt zu in jugoslawischer Sprache gehaltenen und Bosnien aktiven Netzwerken wie der wahhabitisch anmutenden http://www.imamitewhida.com oder zur möglicherweise dschihadistisch motivierten //monoteizem.com/ und http://www.suza-za-tewhidom.com (11). Die Letztgenannte verlinkt zur sich auf Ibn Taymiyya berufenden, arabischsprachigen und womöglich den islamischen Terrorismus billigenden Seite http://www.ansaaraltawheed.com. Den Bestandteil „Unterstützer des Eingottglaubens“ (ansar al-tawhid) führen Terrorgruppen im Sudan (12) und Irak (13) im Namen. Für Frauen hält das nähere Umfeld die deutsche Seite //ukhti.net bereit. Werbefeldzug und Feldzug für das Kalifat ist das Letzte, was das zerfallene Jugoslawien braucht, hoffentlich geht in Bosnien oder auch in Deutschland niemand diesen Radikalen auf den Leim, die in Nigeria oder Pakistan Entführer, Attentäter und Kindersoldaten ausbilden.

Zum Suchbegriff „ukhti net“ bietet uns YouTube, sicherlich wenig zufällig, Erbauungsvideos an mit rechtleitenden Titeln wie: „Demokratie ist Kufr. Die Gesetzgebung obliegt einzig und allein Allah“ (14) und „Demokratische Wahlen sind Schirk. Muslime hütet euch“ (15). Diese zwei Wahlsprüche postmoderner „Aussteiger“, dieser Betreiber einer nach dem 1.400 Jahre alten Vorbild des Propheten reinszenierten Auswanderung (hiǧra) aus der Demokratie führen uns zurück zur Logik und Islamkonsequenz eines al-Maudūdī:

Adhan. Der Ruf zur Versammlung

Der aḏān (Adhan) ruft die Muslime zum Gebet, aufmerksam strömen sie zum Mittelpunkt. Das erzieht sie zur Disziplin, wie sie beispielsweise auch beim Militär unverzichtbar ist, wenn die Signaltrompete die Soldaten zum Kommandeur ruft. Nur mit dem gemeinsamen Befehl können Soldaten erfolgreich kämpfen. Als Muslime sind wir eine echte Armee, die Armee Gottes, doch unser Kampf ist viel härter als der einer gewöhnlichen Truppe. Die Armee der Muslime ist im permanenten Kriegszustand mit den Mächten des Bösen in sich selbst und in der Welt.

Imam

Dem imām (Imam) ist absolute Folge zu leisten, jede seiner Gebetshaltungen ist genau nachzuahmen. Sollte er einen Fehler machen, wird er höflich in der dafür vorgesehenen Weise darauf aufmerksam gemacht: „subḥān allāh“, nur Gott ist fehlerlos, das Gebet wird wiederholt, ohne dass der imām etwas von seinem Ansehen verliert. Sollte der imām jedoch wissentlich einen Fehler begehen, wissentlich den qurʾān falsch interpretieren oder predigend Worte des širk (Schirk), der Beigesellung oder des kufr, des Unglaubens von sich geben, müssen die Betenden aufstehen, das Gebet abbrechen und die Versammlung verlassen. So wie es sich mit der Gehorsamspflicht des muslim gegenüber seinem imām verhält, so verhält es sich mit derjenigen des Staatsbürgers zum Staatspräsidenten.

Az-zakāt (zakāh)

Der qurʾān (9:60) bestimmt, das es acht Empfängerkreise der geheiligten Abgabezahlung der zakāt (zakāh) gibt, zu denen die Gruppe der »muʿallafatu l-qulūb« zählt, das bedeutet wörtlich: diejenigen, deren Herz für den islām gewonnen werden soll. Das mögen auch zum islām konvertierte Menschen sein, denen es gilt, die soziale Seite der wahren Religion spürbar werden zu lassen. Das dürfen aber auch diejenigen sein, die davon abgehalten werden müssen, gegen den islām zu arbeiten. Eine weitere Gruppe sind die »fī s-sabīli llāh«, diejenigen, die sich auf dem Wege Allahs befinden, die Streiter Gottes. Das sind diejenigen, die Gottes Herrschaft überall auf der Welt zum ihrem Recht verhelfen wollen. Der Prophet Muḥammad sagte einst, dass eine wohlhabende Person nur aus einem einzigen Grund zakāh annehmen dürfe, nämlich für den ǧiḥād.

Herz heißt auf Arabisch al-qalb, Mehrzahl al-qulūb. Geheiligtes Bestechungsgeld. Ist zu befürchten, dass Europas „ungläubige“ Funktionäre aus Politik, Pädagogik und Kirche finanzielle islamische Aufmerksamkeiten erhalten und entgegennehmen werden, von Flugreisen an den Golf über Moscheebaufinanzierung bis zur Bücherspende an öffentliche Bibliotheken, nachdem die jeweiligen Verwalter den »muʿallafatu l-qulūb« zugerechnet worden waren? Daneben also sind die Neo-Muslime berechtigte Empfänger der Ritualabgabe: Konvertieren und reich werden, ein attraktiver Anreiz schafft zufriedene Gesichter. Hochinteressant ist auch die koranisch gebotene, mit finanzieller Zuwendung zu regelnde Verhinderung von Islamgegnerschaft und sicherlich auch bereits von Islamkritik. Nicht zuletzt bekommt auch der Gotteskrieger, der Dschihadist seinen Teil von der zakāh (zakāt). An der Nähe zu einem militärisch gemeinten Begriff des ǧiḥād kann wenig Zweifel bestehen.

Die religiöse Sozialabgabe dient also den bereitwilligen Arbeitern des bedarfsweise tötenden ǧiḥād (Dschihad). In Pakistan haben im Herbst 2009 lokale Geistliche Rechtsgutachten, Fatwas herausgegeben, in denen die Angehörigen der Aḥmadiyya als »Wajibul Qatl« bezeichnet werden, als zu tötende Wesen (16). Der dem schariarechtlichen al-aḥkām al-ḫamsa, dem fünfstufigen Bewertungssystem entstammende Terminus, hier untertreibt punjabnewsline, bewertet die Tötung eines jeden Aḥmadī in Asad-Kaschmir (17) islamrechtlich (islamisch) nicht nur als empfohlen (mandūb, mustaḥabb), sondern als verpflichtend (wāǧib, farḍ). Der Wortstamm q-t-l, (Substantiv qatl; qutl; Imperativ qital; Verbform III qātala) bedeutet allgemein „kämpfen, töten“ und soll im Heiligen Buch (al-qurʾān) der Muslime 187 mal vorkommen, davon 25 mal als Imperativ: „Kämpft, tötet!“ Das gegen die Sekte der Ahmadis verwendete »wāǧib ul-qatl (wajibul-qatl)« lässt sich als „geheiligte Vernichtung“ oder „islamischer Pflichtmord“ wiedergeben. Zurück zu Sayyid Abū l-Aʿlā al-Maudūdī:

Ḥaǧǧ. Das Steinigen der Säulen (ramī ǧimar; ramī al-ǧamarāt). In der Morgendämmerung marschieren die Pilger nach Mina zurück und werfen kleine Steine auf die Säulen. Jeder einzelne Soldat der Sache Allahs spricht: [Ich werfe diese Steine] gegen den Teufel und seine Parteigenossen. Ich bin Zeuge für die Wahrheit des qurʾān.“ Er bekennt damit: „O Allāh! Ich werde jeden angreifen, der sich aufmacht, deine Religion anzugreifen und dein Wort zu unterdrücken, ich werde dafür kämpfen, dass dein Wort herrscht.“ Nach dem die Steine geworfen worden sind, werden Opfertiere dargebracht. Dieses Opfer ist ein Zeichen für die Intention und Entschlossenheit, das Leben auf dem Wege Allahs hinzugeben, wann immer es nötig ist.

Bis 2004 hatten drei Säulen den Teufel dargestellt, seitdem sind sie aus Sicherheitsgründen durch eine Steinwand ersetzt worden (18). In der Pilgerpraxis der aus aller Welt Angereisten ist in diesen Minuten oftmals viel Wut freigesetzt worden, gelegentlich ist es zu hektischen Tumulten, kollektiven Panikattacken und daraus resultierend zu Verletzungen gekommen.

Im ḥaǧǧ zeigt sich der islām als eine Friedensbewegung, wird die Stadt Mekka zu einem Zentrum der Gleichheit vor Gott. Das Treffen von Menschen aller Nationen in Ehrlichkeit und Liebe [wie es die jährliche große Pilgerfahrt nach Mekka darstellt] ist ein Segen für die Menschheit. Konnte irgendjemand ein besseres System entwickeln um den Weltfrieden herbeizuführen als den ḥaǧǧ? Alle Worte sind unzureichend, die Vorzüge des ḥaǧǧ wiederzugeben. Hier sind die Rechte aller Menschen gleich.

So ein Unsinn. Frauen unterliegen der geheiligten Entrechtung und Ungläubige müssen leider draußen bleiben, damit der künftigen Hölle das Brennmaterial nicht ausgeht. Die Autobahnschilder der sakralen Apartheid sagen der islamgerecht zu spaltenden Menschheit, wo die Reise hin geht: »Muslims only«. Der Weg zum Paradies, hier entlang, auf der gerade gebahnten Straße bleiben bitte. »Obligatory for non muslims«, Ungläubige bitte hier abbiegen (19). Man vergleiche das schariatische Mehrklassensystem mit der Beschilderung im öffentlichen Raum Südafrikas der Jahre 1948-1994 (20).

Auch Deutschland Badeanstalten betreffend ist segregiertes Muslimschwimmen doch sicherlich zu verhindern. Wie der Drogenabhängige nach dem Rauschgift lechzt, schaffen Deutschlands radikale Muslime sich den Bedarf nach Schwimmen in gereinigter (dhimmifreier) Zone, wie eine Diskussion unter Türkeistämmigen veranschaulicht, die etwas fehlerhafte Schreibweise wurde belassen: Kisakürek: „wisst ihr wo man als Muslim schwimmen gehen kann“, Enzar: „sag bescheid wenn du es gefunden hast diesen ort wo mann oder frau als muslime schwimmen kann. wir suchen auch aber vergeblich“, sisterE: „wird wohl schwierig sein in unmittelbarer nähe so einen ort zu finden. deswegen ist es auch wichtig dass sich muslime zusammenschliessen und solche möglichkeiten organisieren: man redet mit dem hallenbad vor ort … vielleicht bringt es auch was bei der stadt (sportamt) nachzufragen (21).“ Bemerkenswert der gewählte Nickname Kisakürek, der auf Necip Fazıl Kısakürek hinweisen dürfte (22), den Ideengeber für die »İBDA-C, Front der Vorkämpfer für den Großen Islamischen Osten« (23). Die dschihadistische İBDA-C (İslami Büyük Doğu Akıncılar Cephesi) kämpft für die Errichtung eines Kalifats Türkei mit Islamischem Rechtssystem. Symptomatisch kann sich das Mitfiebern für das antidemokratische Gedankengut der İBDA-C offensichtlich darin zeigen, getrenntes Muslimschwimmen in deutschen Hallenbädern zu wünschen.

Doch scheint etwas falsch zu laufen mit dem ḥaǧǧ, denn obwohl jährlich Tausende nach Mekka wallfahrten, verändert er ihr Leben nicht. Sie leben nach der Pilgerreise genau sehr oder so wenig moralisch wie vorher. Das befleckt den islām. Wir müssen den ḥaǧǧ wieder so durchführen, wie er beabsichtigt ist, damit sich Jahr für Jahr tausende von Muslimen verändern und die Botschaft des islām in alle Weltgegenden tragen. Heutzutage sieht es leider noch anders aus und ist Mekka kein lebendes Beispiel für wahre Religion. Makler und raffgierige Händler missbrauchen das Zentrum des Pilgerns für ihre Zwecke, ja selbst die saudi-arabische Regierung ist in dieser zutiefst unislamischen, auf persönlichen finanziellen Gewinn bedachten ḥaǧǧ-Industrie verstrickt. Ich möchte niemanden tadeln, aber auch hier müssen wir uns alle sehr verändern.

Die Rolle des ǧiḥād

Gebet, Armensteuer und Pilgerfahrt sind nicht wie die Gottesdienste anderer Religionen, beispielsweise besteht ihr Zweck nicht darin, Allāh durch äußerliches rituelles Handeln zufrieden zu stellen. Denn dem islām geht es um etwas ganz anderes, und das zu wissen ist unverzichtbar, wenn es darum geht, zu sagen, was das eigentliche Ziel eines Lebens als muslim ist. Dem islām geht es darum, die Herrschaft der Menschen über die Menschen zu beenden und die Menschheit unter die Herrschaft Allahs zu stellen. Der Kampf auf diesem Wege unter Einsatz aller finanzieller Möglichkeiten, aller Kraft und sogar unter Einsatz des eigenen Lebens heißt ǧiḥād. Doch ihr habt dieses Ziel bereits seit langer Zeit vergessen, weshalb ich hier etwas deutlicher werden muss.

Die Ursache für alles Elend der Welt liegt in korrupter menschlicher Herrschaft. Von Menschen ersonnene Regierungen verwalten Bodenschätze und Kapital, Polizei und Militär, alles Schlechte in der Gesellschaft geht auf diese Form gottvergessener Staatsgewalt zurück. Man duldet Unmoral und Korruption, Glücksspiel und Prostitution, obwohl man die Macht hätte, derlei Frevel zu beenden. Ja, der moralische Verfall und die Enthemmung nehmen sogar noch zu, Kriege und Verbrechen prägen den Planeten in einem menschheitsgeschichtlich noch nie bekannten Ausmaß. Die niederträchtigsten Kinder Adams haben die Führung über die Völker ergriffen und lenken sie nach ihren Wünschen. Weltweit herrschen Ausbeutung und Unterdrückung, den Schwachen wird Gerechtigkeit vorenthalten. Solange der Schlüssel der Macht nicht in Allahs Händen ist, wird die Gesellschaft nicht glücklich funktionieren können.

Was wir sehen, ist sozusagen naturgesetzlich: Sobald ein selbstsüchtiger Mensch, einer, der sich nicht völlig auf das Jenseits ausrichtet, an den Hebeln der Macht sitzt, verwandelt er sich in einen Unterdrücker, Diktator und Übeltäter.

Um Glück und Wohlstand für alle zugänglich zu machen, müssen wir die Gesellschaft von allen Elementen reinigen, die eine Auflehnung gegen die Gesetze Allahs bedeuten. Kein Mensch also darf über einen anderen Menschen herrschen, und damit liegt die einzige Lösung für die Misere auf der Hand: Nur Gottes Oberherrschaft über die Menschen führt die gerechte Gesellschaftsordnung herbei.

Lediglich an Allāh zu glauben und Allahs Gesetz anzuerkennen ist nicht genug. Nein, ihr seid hier und heute zu der heiligen Aufgabe verpflichtet, die Regierungsform falscher Grundlage zu beenden, die Herrschaft derjenigen zu beenden, die nicht aus völliger Gottesfurcht handeln. Auch ist es eure Pflicht, den aufrichtigen Gottesdienern den Weg in die politischen Führungspositionen zu ebnen. Das ist die Bedeutung von ǧiḥād!

Wir rufen uns ins Gedächtnis: der dīn ist Gehorsam und Unterwerfung, die šarīʿa ist die Lehre des rechten Gehorchens und Unterworfenseins, die ʿibāda meint rechte Anbetung und Gottesdienst.

Wem immer ihr als einem gesellschaftlichen beziehungsweise politischen Führer folgt, dessen dīn erkennt ihr an, denn er ist nun zu eurem Herrn geworden und ihr zu seinen Untertanen. Was er anordnet, ist eure šarīʿa, und soweit ihr im Einklang mit den von ihm erlassenen Gesetzen lebt, vollführt ihr ihm gegenüber ʿibāda, Gottesknechtschaft. Spätestens hier wird jedem einsichtigen Menschen klar werden müssen, dass er nicht zwei Religionen folgen kann, nicht dem unislamischen Staat und zugleich Allahs Staatsordnung. Das ist wichtig, zu begreifen, dass letztlich kein Mensch mehr als einem dīn gleichzeitig dienen kann. Von all den Herrschern wird es nur einen geben, der euer Leben lenkt.

Gott oder der Satan, Allāh oder ʿAzāzil. Akzeptanz der Demokratie oder Mitarbeit an derselben ist in dieser Logik selbstverständlich Teufelsdienst, unbewusster oder bewusster Kampf gegen Allahs Gesellschaftssystem. Die wünschenswerte Integration in eine Gesellschaft von Staatsbürgern wird in dieser radikalislamischen Logik natürlich bewusst zerstört. Der muslim in Europa, beispielsweise in Deutschland, wird im Geiste der Schriften eines al-Maudūdī oder Necmettin Erbakan zur religiösen Demokratieverweigerung aufgerufen.

Bücher von al-Maudūdī vertreiben beispielsweise amana-Buch.de (Adresse: Taufik Jakob, Rudolfstr. 149
42285 Wuppertal). Geschäftsführer Taufiq Jakob vertreibt Schriften des den Muslimbrüdern zuzuzählenden Islamischen Zentrums München und handelt mit islamisch korrekten Süßwaren (//halalibo.de, ebenfalls besagte Rudolfstr. 149, Mitinhaber: Mesut Özdogan). Ferner vermittelt Taufiq Jakob Deutschlands Gottesknechten die zum Überleben unter der grausamen Herrschaft der kuffār unverzichtbaren Übersetzer und Rechtsanwälte (www.muslim-verzeichnis.de).

Bei dem ebenfalls der Muslimbruderschaft nahe stehenden Verlag Green Palace (Gitschinerstraße 16, 10969 Berlin) hat man in der Vergangenheit die Schriften des al-Maudūdī verkauft, sie aber inzwischen aus dem Programm genommen, die Verlagsadresse ist identisch mit Anschrift und Büro der Muslimischen Jugend in Deutschland (MJD), die MJD hat den Buchversand ins Leben gerufen.

Zwischen 1997 und 1999 saß Deutschlands berühmteste Kopftuchklägerin Fereshta Ludin im Vorstand jener Organisation, die 2009 über das Projekt »Dialogbereit« Kooperationspartner für die Damen und Herren Kinder- und Jugendschützer der katholischen Kirche Nordrhein-Westfalens ist beim Ziel: „den interkulturellen und interreligiösen Dialog unter Jugendlichen anzustoßen und zu fördern (24).“ Die Evangelische Kirche bemüht sich ebenfalls darum, die MJD nebst Millî Görüş und Lifemakers besser zu verstehen und lud im Mai 2009 in die Bildungsstätte Loccum (25). Zu dem Projekt »Dialogbereit« fabrizierten Georg Bienemann, Werner Höbsch und Bekir Alboğa eigens das Handbuch »Dialogbereit. Christen und Muslime im Gespräch. Eine Klärungshilfe.« Zur Grundrechtswidrigkeit der Scharia klärt die „Klärungshilfe“ freilich nichts. Was den Integrationsbeauftragten der Landesregierung, Thomas Kufen im September 2008 nicht davon abhielt, den buchgewordenen Nebelwurf in den Moscheen von Solingen, Marl und Meschede vorzustellen.

Zusammengefasst: Ein islamischer, der Muslimbruderschaft nicht fern stehender Jugendbund vertrieb die radikalen Schriften von al-Maudūdī, Sayyid Quṭb, Ahmad von Denffer und Amir Zaidan („Kamel-Fatwa“), zwischen 2008 und 2010 praktiziert der katholische Jugendschutz des bevölkerungsreichsten Bundeslandes mit eben diesem Verein ein Dialogprojekt, zwei christliche Schariafreunde schnappen sich Bekir Alboğa vom türkischen Staatsislam Mannheims oder umgekehrt, die kuffār-Landesregierung ernennt Herrn Thomas Kufen zum Bücherboten Allahs und sendet ihn durch Westfalens Moscheen (26).

Der Name des al-Maudūdī und das Islamverständnis des pakistanischen „Meisters“ wird tolerant übergangen. Das Projekt Dialogbereit orakelt: „ein wichtiger Schritt zur kulturellen Annäherung (27).“

Da ist sie wieder, die berüchtigte gleiche Augenhöhe.

Zwischen Scharia und Demokratie.

Jacques Auvergne

(1) »Khutabat. Fundamentals of Islam« (1988)

http://www.witness-pioneer.org/vil/Books/M_foi/

(2) Jamaat-e-Islami (JI), mächtige Bewegung und politische Partei

http://www.jamaat.org/new/

(3) Scharia für Malakaland

http://www.tagesschau.de/ausland/pakistan754.html

(4) Scharia für Swat

http://de.euronews.net/2009/04/14/scharia-im-swat-tal/

(5) Pakistan ist Atommacht. Und hat Probleme mit dem politischen Islam. Jörn Schulz: »Der Countdown läuft«

http://jungle-world.com/artikel/2006/09/17005.html

(6) »Multikulturhaus« und IIZ, Neu-Ulm. Eva Eusterhus: »Bayerischer Dschihad«, 11. März 2005

http://www.welt.de/print-welt/article557349/Bayerischer_Dschihad.html

(7) Neu-Ulm. »IIZ«

http://www.sueddeutsche.de/politik/735/417501/text/

(8) „dawla khabitha (al-dawla al-khabitha)“, Staatswesen der Verworfenheit.“ Nationen des Übels. Bei: Combating Terrorism Center, U.S. Military Academy: Militant Ideology Atlas (pdf)

http://www.ctc.usma.edu/atlas/Atlas-ResearchCompendium.pdf

(9) Abū Muḥammad ʿAṣām al-Maqdisī („Abu Muhammad al-Maqdisi“)

http://www.aljazeera.net/channel/archive/archive?ArchiveId=129776

(10) Gottesdienerschaft (al-ʿibāda) bei al-muwahidun.com – „die Wahrheit sagen, … Güte zu den Eltern, die Verwandtschaftsbanden nicht zu zerreißen, Treue zu den Verträgen, gegen die Kuffar und Munafiqun Dschihad zu machen“ (pdf)

http://www.al-muwahidun.com/aqida/1._Ibada.pdf

(11) http://www.al-muwahidun.com

http://www.al-muwahidun.com/links.html

(12) Sudan, Januar 2008. Radikalislamisch mordend: Ansar al-Tawhid (Companions of Monotheism)

http://www.voanews.com/english/archive/2008-01/2008-01-05-voa7.cfm?moddate=2008-01-05

(13) Irak, Januar 2006. Radikalislamisch entführend: Kataib Ansar al-Tawhid wa al-Sunna (Brigaden der Anhänger der göttlichen Einheit und des Beispiels des Propheten)

http://www.sueddeutsche.de/politik/714/362536/text/

(14) „Demokratie ist Kufr“

http://www.youtube.com/user/IslamicComeback#p/a/u/2/dsGMg6ENTmQ

(15) „Demokratische Wahlen sind Schirk“

http://www.youtube.com/user/IslamicComeback#p/a/f/2/Ounqgv5eefg

(16) Wajibul Qatl. „the local clerics are issuing regular Fatwas pronouncing that all Ahmadis are ‚Wajibul-Qatl‘ which means they can and should be lawfully killed due to their beliefs”

http://www.punjabnewsline.com/content/view/19224/38/

(17) Asad-Kaschmir (Azad-Kashmir), die Einwohnerzahl beträgt 3.200.000 (Stand 2002) und hatte sich in zwanzig Jahren verdoppelt. Muslime: 99 %

http://de.wikipedia.org/wiki/Asad_Kaschmir

(18) Steinigung des Säulenteufels, jetzt als teuflische Betonwand

http://www.youtube.com/watch?v=PX_jizBNOas

(19) Die Autobahnschilder der sakralen Apartheid: Muslims only. Den Weg zum Paradies, auf der Autobahn bleiben bitte. Obligatory for non muslims. Ungläubige bitte abbiegen

http://www.solcomhouse.com/images/highwaymecca2.gif

(20) FOR USE BY WHITE PERSONS

http://www.southafrica.to/history/Apartheid/apartheid.jpg

(21) Allahs kleine türkische Kalifen wollen sauber schwimmen. Ohne Ungläubige und ohne das andere Geschlecht im selben Beckenwasser

http://www.delikanforum.net/konu/58925-wo-kann-man-schwimmen-deutschland.html

(22) Necip Fazıl Kısakürek

http://yurekdevleti.wordpress.com/2008/05/26/ustad-necip-fazil-kisakurek/

(23) İBDA-C. Front der Vorkämpfer für den Großen Islamischen Osten

http://www.faz.net/s/RubA24ECD630CAE40E483841DB7D16F4211/Doc~EF8FA786B058D4BD9B100D03807D84C82~ATpl~Ecommon~Scontent.html

(24) Offensichtlich kein Problem mit der Muslimbruderschaft haben die Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Nordrhein-Westfalen e. V. und die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW (LAG Kath. OKJA NRW)

http://www.dialogbereit.de/

(25) Loccum 2009: Evangelische Bildungsarbeit mit MJD, Millî Görüş und Lifemakers

http://www.mjd-net.de/node/3444

(26) Thomas Kufen, Allahs Bücherbote

http://sauerlandthemen.de/2008/09/27/nachschlagewerk-fuer-das-taegliche-miteinander/

(27) »Dialogbereit«

http://www.dialogbereit.de/konzept.html

Wege zum Miteinander. Berlin 2005

Oktober 18, 2009

شَرِيعَة

šarīʿa

Allahs diskriminierendes Gesetz

»Wege zum Miteinander« … ins Kalifat

Die Umwege und Querverbindungen der Islamisierung Deutschlands, nachgegangen von Jacques Auvergne

Die Lobby der Scharia ist auf den Segen hochrangiger Gutmenschen einigermaßen angewiesen. Schrille Pazifisten mit juristischem Abschluss und bis zum Brechreiz tolerante Atheistinnen mit Hochschulprofessur („Sozialraumorientierte Soziale Arbeit“) wirken besonders unverdächtig. Straßburger will die arrangierte Ehe als gleichberechtigte Lebensform (vgl. Text 146.). Das kommt dem nach seinem Verständnis allein heilsbringenden misogynen Unterwerfungskult namens Islam gerade recht.

Deutschland 2005. Lustvoll ergriffen vom segregierenden »Miteinander« zelebriert Berlin den Ausstieg aus der selbst verschuldeten Mündigkeit. Zwei Atheisten überschreiten und verhöhnen die für alle, auch für Frauen, Ex-Muslime oder Noch-nie-Muslime geltenden Menschenrechte und werben für mehr kulturellen Pluralismus. Zwei Dhimmis oder vielmehr Harbis segnen die schariakonforme Sache ab, pro-Kopftuch-Rechtsanwalt Ströbele und pro-Tochtertausch-Professorin Straßburger treffen sich mit den Freunden der Muslimbruderschaft.

Gaby Straßburger, deren verhängnisvollen Einfluss auf die deutsche Sozialarbeit und Pädagogik in Text Nummer 146. des Weblog Sägefisch beleuchtet wurde, schreckte vor vier Jahren nicht davor zurück, auf der 11. Islamwoche Berlin (15.-21. August 2005) gemeinsam mit dem Islamisten Murad Wilfried Hofmann (17.08.2005) aufzutreten.

Die drei der Muslimbruderschaft nicht allzu fernstehenden Veranstalter von »Wege zum Miteinander« waren IBMUS, der ZDM und der Islamrat. IBMUS bedeutet Initiative Berliner Muslime und umfasst neben dem radikalislamischen INSSAN e. V. die unten genannten Organisationen DMK-Berlin, IZDB, MJD sowie das Islamski Kulturni Centar Bošnjaka u Berlinu (ICK-Berlin, Islamisches Kulturzentrum der Bosniaken in Berlin e. V.), außerdem den Berliner Verein Islami Tahrik Berlin e.V. / Bilal-Moschee (Drontheimer Str. 16) und das als gemeinnützig anerkannte Islamische Kultur- u. Erziehungszentrum. Islami Tahrik Berlin (Bilal-Moschee) verlinkt zum Rat der Imame und Gelehrten in Deutschland (RIGD, http://www.rigd.de), Eichenstraße 41, Frankfurt. In der Eichenstraße 41, so belehrt uns justitia-et-pax.de (Geschäftsstelle Kaiserstr. 161, 53113 Bonn), nistete einst das Islamische Konzil / Islamisches Zentrum Frankfurt, die Muslimische Studentenvereinigung (MSV / M.S.V.) und die Föderation der Islamischen Organisationen in Europa (FIOE), mehr Muslimbruderschaft geht nicht. Ebenso wie islamkennenlernen.de (IIS Moschee Frankfurt, Mainzer Landstraße 120) verwendet auch die RIGD die E-Mail said.boutizla@rigd.de, was nicht auf jenen Herrn Said Boutizla hinweisen muss, der am 12.11.2009 um 19:30 Uhr im Gemeindhaus von Sankt Josef, Rhaban-Fröhlich-Straße 18 in 60433 Frankfurt, mit einem Christen, einer Jüdin und einer Hinduistin zu »Weltsprache Beten« sinnieren wird (1).

RIGD-Präsident ist Dr. Khaled Hanafi beziehungsweise Dr. Khaled M. Hanafy. Hanafi bzw. Hanafy ist Assistenzprofessor für Grundlagen des islamischen Rechts (Fiqh) der Kairoer al-Azhar und lässt sich bei der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) als Scharia-Rechtsberater empfehlen, ferner ist Hanafi / Hanafy Lektor der Rechtsschulen und der islamischen Rechtsentwicklung (wir sollten besser sagen Unrechtsstillstand) am Institut Européen des Sciences Humaines in Paris (IESH Paris, Hauptstadtvertretung von IESH Château-Chinon), gehört also zum Umfeld der Muslimbruderschaft, was bei »IGD« wenig erstaunt (2).

Bei Justitia et Pax kennt man die Eichenstraße 41, Frankfurt am Main (3).

Für Ströbele und Straßburger kein Problem: Islamische Gemeinschaft in Berlin e. V. / al-Nur-Moschee, Haberstrasse 3, 12054 Berlin (4).

Am 15.07.2009 veröffentlichte der RIGD eine Pressemitteilung zum Tod der im Dresdener Gerichtsgebäude ermordeten Marwa el-Sherbini, wie wir bei IGD-online.de (IGD) lesen können, auf der selben Seite kondolieren Schariafreund Jürgen Micksch vom Interkulturellen Rat, die linksextreme Antietatistin Sabine Schiffer, der glitschige Ibrahim el-Zayat (IGD) und darf Eröl Pürlü (VIKZ, derzeit auch KRM) ein Ende der Angriffe in Gaza fordern (5). Wer die Situation im Gaza-Streifen Anfang 2009 und Ende 2008 verstehen will, lese besser »Same Old Song«. Lizas Welt, 21.12.2008 (6).

Die kluge und mutige Güner Y. Balci schreibt über die Berliner al-Nur-Moschee: ’Hier wird ein Islam propagiert, der sich auf die Salafiyya-Bewegung stützt, … der sich extrem fromm und buchstabengetreu am Koran und der Scharia orientiert, also auch den Alltag kanonisch regelt, ein für allemal. Neuerungen sind verboten (7).’

Thema beim Gaby-Straßburger-Schariadialog 2005 waren Tschetschenien, Optionale arrangierte Ehe, 10 Jahre Massaker von Srebrenica, Einführung in den Islam, die Palästinenser.

Lieblich sang der Kinderchor der Islamischen Grundschule Berlin. Diese Bildungsanstalt gehört zur Milli-Görüs-nahen Islamischen Föderation Berlin und beschäftigt bis zu sechzehn Kopftuchlehrerinnen, verschleiert kleine Mädchen, ist oder war Arbeitsort von Deutschlands berühmtester Kopftuchklägerin Fereshta Ludin und ex-Arbeitsort der heute ’so was von kopftuchlosen’ Emel Abidin Algan genannt Emel Zeynelabidin, Tochter des ranghohen Muslimbruders Dr. Yusuf Zeynel Abidin. Lustige Mädchenfrisuren in der Boppstraße 4? Mädchen und Jungen sind in der Scharia einander wesensfremd, Jungen dürfen nackte Haare haben, Mädchen nicht (8).

Unschuldige tchetschenische und palästinensische Volkstänze durften beim Gaby-Straßburger-Theorieseminar für Tochtertausch ebensowenig fehlen wie der friedensbewegte Unschuldsengel und GRÜNEN-Politiker Ströbele. Mittendrin ließ man Frau Dr. phil. Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Dipl.-Orientalistin Straßburger für die arrangierte Ehe werben, damit auch in der Bundesrepublik der Wali Mudschbir juristisch durchgesetzt werden kann sprich ein wichtiges Stück Sexualpolitik (Scharia).

Die Professorin an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin moderierte die sich an ihren barbarisch-gegenmodern ausgerichteten Vortrag ‘Arrangierte Ehe als freie Partnerwahl’ folgende Podiumsdiskussion gemeinsam mit dem Berliner Imam Aly Abdelwahab und Fatima Grimm (Hamburg; siehe unten).

Am selben Tag referierte die postmodern-stammeskulturelle Schülerin von Ursula Boos-Nünning zu »Zukunftsprojekt Familie«, das sie ebenfalls im Anschluss und mit Fatima Grimm moderierte.

Gaby Straßburger findet sich also gelehrt plappernd mitten im Freundeskreis der Muslimbruderschaft. Für sie ist das »Sozialraumorientierte Soziale Arbeit«, erfahrene Unternehmer sprechen vom Standortnachteil Schariarecht, Menschenrechtler sagen dazu Barbarei. Näheres zu den Teilnehmern:

Murad Wilfried Hofmann hält die Fäden zusammen und wird in eher völlig unterschiedlichen Kreisen als Tanzsportfachmann, politisch tätiger Islamist und deutscher Ex-Botschafter verehrt. Das Kalifat hält der weltweit gelesene Islam-Ideologe der säkularen Republik für sittlich überlegen. Für die Freundin der Stammeskultur Gaby Straßburger (»Heiratsverhalten und Partnerwahl im Einwanderungskontext«) ist Hofmann vielleicht ein gebildeter, lebenserfahrener und glaubensstarker Ruheständler, beide verbindet der Lobgesang auf den Tochtertausch.

Andy Abbas Schulz ist stellvertretender Vorsitzender der anhand der kulturrassistischen und frauenentrechtenden Scharia ‘mystisch erleuchteten’ Lichtjugend. Die an Bediüzzaman Said Nursi ausgerichtete Lichtjugend bietet Berlins Lehrerzimmern ihre Hilfe bei gewalthaften Schulkonflikten und unerreichbaren muslimisch sozialisierten Schülern an. Was ein wenig nach Erpressung klingen mag, jetzt müssen die Bengel nur genügend randalieren, dann gibt`s Besänftigung und Scharia-Seelsorge vom Lichtjugendvorbeter. Neo-islamische Arbeitsteilung, eine Schwadron Unruhestifter (Randalierer), eine Abteilung Friedenmachen (Islampädagogen)? Hoffentlich schmeißen Berlins Schulleiter die Lichtjugend achtkantig vom Gelände (9), (10).

Maha Abdelwahab sprach am 15. August 2005 zu Einführung in den Islam. Die 1977 in Berlin geborene Tochter ägyptischer Einwanderer trägt strengen Hidschab (al-ḥiǧāb, verharmlosend Kopftuch genannt), machte 1996 Abitur und nahm das Studium der Medizin auf. Abdelwahab war Vorstandsmitglied der Muslimischen Jugend in Deutschland e. V. (MJD). Die MJD ist Mitglied im Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO, erster Präsident war Ibrahim el-Zayat) und nach eigenem Bekunden dem Fatwa-Rat ECFR (Chef ist Yūsuf al-Qaraḍāwī) treu ergeben, womit wir sie zum Umfeld des europäischen Flügels der radikalislamischen Muslimbruderschaft zu rechnen haben. Im Nordrhein-Westfalen des Jahres 2009 stört es beiden Organisationen Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e.V. und Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder und Jugendarbeit NRW nicht, mit einem Verein wie der MJD zusammenzuarbeiten (»Projekt Dialogbereit«), dem der Berliner Verfassungsschutz 2004 bedenkliche Nähe zu islamistischen Kreisen unterstellte. Bereits 2002 stellte die im interreligiösen Dialog bemühte Katholische Junge Gemeinde (KJG) „Maha Abdelwahab von der Muslimischen Jugend Deutschland“ vor.

Durch uns verantwortungsvoller denkende und handelnde Eltern beziehungsweise Pädagogen sollten die beiden Organisationen Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e.V. und Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder und Jugendarbeit NRW solange nach Kräften boykottiert werden, wie deren Zusammenarbeit mit der MJD besteht (11), (12).

Prof. Dr. Abdulgabar Salama, zwei Vorträge am Freitag (19.08.2005) ‘Zeichen islamischen Erbes in Europa’ sowie ‘Muslime – Chancen für Europa?’ Dr. Salama ist Internist und Arzt für Transfusionsmedizin

Sigrid Klaus-Salama, las aus einem Wettbewerb (»Islamour«) hervorgegangene ‘Islamische Heiratsgeschichten’. Klaus-Salama wurde 1949 als viertes Kind eines evangelischen Pfarrers im hessischen Wartenberg geboren. Die verheiratete Berliner Lehrerin hat drei Kinder und ist aktiv im Deutschsprachigen Muslim-Kreis Berlin e.V (DMK-Berlin, Drontheimerstraße 16, Berlin-Wedding). DMK-Berlin: ’Alle Menschen sind vor Allah gleich, ungeachtet ihres Geschlechtes, ihrer Hautfarbe, Herkunft, sozialen Status oder Bildung. Das einzige wodurch die Menschen sich vor Allah unterscheiden ist die Gottesehrfurcht (Taqwa).’, sollte der Berliner Gemeinschaft die Hölle abgeschafft haben und das für die muslimische Tochter geltende Heiratsverbot mit einem Nichtmuslim gleich mit oder ist das alles eine Frage der Gottesfurcht? Ist Kopftuchpflicht und Wali Mudschbir auch Taqwa (13), (14)?

Prof. Dr. Werner Schiffauer von der Uni Viadrina verteidigt den obszönen Hidschab (heilige islamische Sexualpolitik), der Ethnologe WILL das Kopftuch an JEDER deutschen Schule durchsetzen: ‘[Das Kopftuch] Es ist Ausdruck einer religiösen Grundüberzeugung und ein individualistischer Wert. Man kann mit dieser Sichtweise auch eine Konfliktlinie aus der Debatte herausnehmen. Das Kopftuch wird entdramatisiert. Wir müssen mehr Gelassenheit üben … Dies würde den Konflikt entschärfen.’ Ob das Kopftuch von seltsamen Zeitgenossen nicht irgendwie mit Zwang assoziiert wird? Schiffauer: ‘Möglich. Trotzdem würde ich gerne wegkommen von dieser aufgeladenen Debatte (15).’

Herr Giyasettin Sayan (PdS). Der Diplom-Betriebswirt (FH) und migrationspolitische Sprecher wechselte von der Partei DER GRÜNEN her zu DEN LINKEN. Leidvoll erfahren ist der im osttürkischen Hasköy (kurdisch: Dêrxas) geborene Politiker, was die Jahrtausende alte patriarchale Macht und Bewegungslosigkeit der kurdischen Stämme und Clans betrifft, die sich in Berlin eine parallele Welt aufgebaut haben. Sayan setzt sich für mehr Frauenrechte ein. Der erwähnte Kulturrelativist Dr. Werner Schiffauer („Für eine kluge Politik der Differenz“) streitet ab, dass jemals vormoderne, gar islamisch veredelte vormoderne Stammeskultur in die deutsche Hauptstadt eingewandert sei. Insofern ist der multikulturelle (schariafreundliche) Ethnologe Gegenspieler des Orientkenners und kurdischstämmigen Politikers.

Werner Schiffauer ist nach 2005 folgerichtig weiter geschritten, hat 2008 und 2009 die für uns extremistische, für ihn „nach-islamistische“ Milli Görüş mit dem Glanzlack der Demokratiefähigkeit überpinselt und feiert bereits jetzt die Buchwerdung dieses „differenzierten“ Ergebnisses als »Nach dem Islamismus: Eine Ethnographie der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs« (demnächst bei Suhrkamp für Euro 16,80). Das noch nicht erschienene Buch wird von Cornelia Spohn angepriesen.

Spohn ist diplomierte Pädagogin und Supervisorin (DGSv), lehrte mehrere Jahre lang im türkischen Istanbul und leitet seit 1998 den Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.). Gemeinsam mit Marieluise Beck, Ursula Boos-Nünning, Havva Engin, Barbara John, Yasemin Karakaşoğlu, Coletta Manemann, Birgit Rommelspacher, Claudia Roth, Rosi Wolf-Almanasreh de C. Esteves und anderen, insgesamt 72 Frauen (zweiundsiebzig Paradiesjungfrauen?) unterzeichnete auch Cornelia Spohn am 01.12.2003 das unter dem Motto »Religiöse Vielfalt statt Zwangsemanzipation!“ stehende Maifest »Aufruf wider eine Lex Kopftuch«. Die Verteidigerinnen des die Menschheit in gereinigt und besudelt zerlegenden Textilsignals namens al-ḥiǧāb appellieren etwas trickreich „an Politik und Gesellschaft, die Gleichstellung von muslimischen Mädchen und Frauen nicht am Nein zum Kopftuch fest zu machen (16), (17).“

Sayan versucht, gemeinsam mit dem Imam der einzigen kurdischen Moschee Berlins die archaischen Großfamilien zu einer geringeren Form der Frauenunterdrückung zu überreden. Ob ein der Scharia verpflichteter Geistlicher dabei der richtige ist? Jedenfalls genießt der islamkorrekt flunkernde Imam (Abdurrahman Tarhan: ‘Im Islam hat die Frau in der Theorie und im Prinzip gleiche Rechte wie der Mann’) bei Berlins ungefähr 45.000 Kurden hohe Autorität. Interessanterweise heißt sein Berliner Sakralgebäude Selahaddin-Eyyubi-Moschee, nennt sich also nach Ṣalāḥ ad-Dīn Yūsuf bin Aiyūb deutsch Saladin. Der hochmittelalterliche islamische Herrscher kurdischer Abkunft ließ den ärmeren Teil der Christen Jerusalems im Oktober 1187 in Ketten legen und versklaven, nachdem er drei Monate eher alle Ordensritter (bis auf einen, sehr noble Geste) umbringen ließ und die Soldaten dem islamrechtlich einwandfreien Sklavenmarkt zuführte.

Nicht weniger interessant ist, dass heute und im selben Berliner Haus ein gewisser Cem Özdemir wohnt, der seit vielen Jahren über die grundrechtsgefährdende Kopftuchproblematik Witze reißt (’Kopftuch? Ich persönlich trage keins’) und das seit Jahrzehnten verbotene Schülerinnenkopftuch in der Türkei wiedereinführen will. Der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, der 2009 die Solar-Dachanlage des ehedem der Milli-Görüş nahe stehenden Islamischen Forums Penzberg (um Benjamin Idriz; ECFR-Briefwechsel und Kopftuchkult, finanziert vom Herrscher von Schardscha; strebt den Aufbau eines gewaltiges Europa-Islamzentrums an) sagt keine Silbe gegen die Scharia, ist aber türkischer Schwabe, kein Kurde. Nun gilt just dieser „Ort der Niederwerfung“ (al-masǧid, Moschee) dem Verfassungsschutz als der PKK nahe stehend, ein Verdacht, dem auch ein großes Öcalan-Bild an der Wand keinen besonders überzeugenden Abbruch tut. Einstweilen wird der künftige islamische Frieden Berlins also durch ethnische Spannungen getrübt, umso mächtiger dürfte das Prinzip »al-islām huwa l-hall« wirken, der Islam ist die Lösung. Sayan äußerte sich für das Recht einer Zeitung, die dänischen Mohammedkarikaturen abzudrucken (18). Chic wohnen im Kiez der einstigen linken und internationalen Hausbesetzerszene, heute verdrängt der ökogrün-alternative Özdemir seine kalifatsgrün-alternativen Nachbarn (19). Irgendwie kriselt die Integration doch.

Abubakr Jammeh II. Herr Jammeh könnte etwas mit Gambias Staatspräsidenten Yahya Jammeh
zu tun haben oder vielleicht mit Abubakr Jammeh aus dem westafrikanischen Gambia, der sich auch Bubacar Jammeh nennt, Ehemann von Suraya Jammeh, die, als sie noch kein Kopftuch trug, Nicola hieß. Gambias Bevölkerung ist zu 90 % muslimisch,9 % christlich, 1 % stammesreligiös. Die Berliner Eheleute Jammeh betreiben die, sofern islamismus- und schariakritisch, wahrscheinlich sehr löblichen Hilfswerke ‘Bildungsoffensive Kiezkinder’ (es gehe um Lernen lernen und Gemeinschaftslernen), ‘Keine Angst vor dem schwarzen Mann’ (antirassistisch, Musikseminare in Schulen), ‘Help the poor and the needy’ (Gambiahilfe). Suraya Jammeh ist Mitautorin von ‘Orient meets Occident: Ein Versuch der Verständigung’ (2008). Seit wann liegt das westafrikanische Gambia im Orient? Der Rest klingt Vertrauen erweckend, nur Surayas extremes Kopftuch duftet weniger nach afrikanischer Lebenskunst als nach Allahs Tugend-Imperium (20).

Im Vereinsnamen wurde der Partikel al-māʿūn gestrichen, er stammt aus Sure 107:7 und bedeutet Wohltat, Hilfeleistung (21). Sure 107:1-7 warnt vor der Frömmelei, vor dem Beten aus Eitelkeit oder Kalkül, denn um nichts anderes als nur um der Liebe Allahgottes willen darf gebetet und gespendet werden, um nicht zu jenen falschen Muslimen zu zählen, die nach mittelalterlicher Auffassung auf ewig in der tiefsten Hölle braten. So sinnierte jemand glaubensbewegt und ethisch einigermaßen überzeugend, warb für eine Lebensführung der lauteren Absichten, des wechselseitigen Mitgefühls und der Reinheit der Herzen gemäß Sure 107. Leider war es Sayyid Quṭb, der Theoretiker der Muslimbrüder (22).

Hans-Christan Ströbele (MdB) will Polizisten Turbane und Polizistinnen Kopftücher tragen lassen. Der GRÜNEN-Politiker will einen islamischen Feiertag staatlich einführen, eine Umfrage auf WELT-online (mehr als 12.500 abgegebene Stimmen) bewerten seine Migrationspolitik allerdings mit der Schulnote sechs sprich als katastrophal gescheitert (79 %) oder fünf sprich miserabel (11 %). Anlässlich der in Jyllands Posten zivilcouragiert abgedruckten Mohammed-Karikaturen warnte der dschihadverträgliche Friedensfreund vor dem Abdruck, insofern Gegner des erwähnten kurdischstämmigen Ex-GRÜNEN Giyasettin Sayan (23), (24).

Mustafa Yoldas. Der in der Türkei geborene Hamburger Arzt (Allgemeinmediziner) und Vorstand der Schura Hamburg lügt (kitman) uns ins Gesicht, indem er den islamrechtlich legitimen Apostatenmord und den nötigenden Heiratsvormund (arab. wali mudschbir, türk. mücbir veli) verschweigt: ‘Der Islam toleriert in keiner Weise Gewalt, die Menschen anderen Menschen zufügen. Das gilt auch für Zwangsverheiratungen.’ Theokratisch betrachtet richtig, der iranische oder saudi-arabische Henker fügt nicht zu, er führt nur aus, Allah fügt es (zu). Und die islamische Zwangsverheiratung der jungfräulichen Tochter durch ihren Wali Mudschbir ist eben kein Zwang, sondern Gottesdienst. Schura (aš-šūrā)bedeutet Beratung oder Ratsversammlung, allerdings im Sinne der „gerechten“ Weise islamischen Regierens sprich im Sinne der Scharia. Dieser Jahre scheint das allahkratische Schura-Konzept zunehmend mit dem UN-Konzept des Good Governance zu verschmelzen. Noch ein Brüller von Komiker Yoldas: ‘Es gibt Familien, die leben noch im Patriarchat. Sie glauben, dass Frauen der Besitz von Mann und Bruder sind, dadurch werden Frauen Opfer von deren Unterdrückung. Das hat der Islam aber längst abgeschafft. Frauen sind im Islam mündig und können über ihr Leben selbst entscheiden.’ Wenn es nicht so ernst wäre … als Pausenclown akzeptabel (25).

Ferid Haider, las unter dem Titel ‘Quran verstehen – Arbeit mit dem heiligen Buch’, Ferid Haider gehört zum Interkulturellen Zentrum für Dialog und Bildung (IZDB) und propagierte am 11. März 2008 öffentlich (ZDF frontal21) die radikale Geschlechtersegregation: Jungen und Mädchen sollen islamisch, das heißt geschlechtergetrennt aufwachsen. Auch will der Prediger das islamische Gebet in Deutschlands staatlichen Schulen durchsetzen, zu muslimisierende Kinder bereits im Grundschulalter sollen im Ramadan fasten. Das IZDB vertreibt trotz öffentlicher Kritik nach wie vor die Schriften von Sayyid Abu l-A’la al-Maududi. Das IZDB fand 2007 Erwähnung im Bericht des Verfassungsschutzes (26).

Dr. Irene Runge, Jüdischer Kulturverein. Runge ist eine von zwölf Autoren in »Antimuslimischer Rassismus. Konflikte als Chance« (Otto-Lembeck-Verlag, Frankfurt/Main 2009), zynischerweise punktgenau zum Jahrestag des New Yorker Terroranschlags herausgegeben vom Interkulturellen Rat, Herausgeber Jürgen Micksch. Micksch ist bei der verlässlichen Journalistin Gudrun Eussner genannt, die ein gesamteuropäisches Tummelfeld von professionellen Schariaverharmlosern ausleuchtet, da finden sich Roland Koch, die Allianz der Zivilisationen, der berüchtigte Avicenna-Preis und eben auch Dr. Micksch. Sehr geehrte Frau Runge, so besinnen Sie sich doch auf die universellen Menschenrechte und deutschen Bürgerrechte, die beide mit dem Islamischen Recht nicht zu machen sind. Zur Islamophobiemitverschwörerin und Mitautorin Runge bei Migration Online (27). Zu Micksch und Umfeld lese man, wie immer, wenn man etwas über den politischen Islam lernen will, bei Gudrun Eussner (28).

Nadia Abed (ehem. Leiterin der ISG Berlin), das ist ja vielleicht die auf einer englischen Seite genannte ‘Renate Nadja Abed, principal of Islamische Grundschule in Berlin’, dann wohl statt ISG besser IGS als Abkürzung für Islamische Grundschule, Islam Kolleg Berlin e. V.,
Boppstr. 4, 10967 Berlin. Der in Berlin (Drontheimer Str. 16) ansässige Deutschsprachige Muslim Kreis (DMK, genauer: DMK-Berlin) bemühte sich 2005, für den 15. Dezember eine Nadia Abed gemeinsam mit Abdulkadir Schabel einzuladen. Am gleichen Ort wirbt der DMK für einen Vortrag von Murad Wilfried Hofmann und verweist auf ein Papier aus dem Umfeld der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen (IRH) zum Durchsetzen von getrenntgeschlechtlichem Schulsport. ‘Muslimische Kinder in der Schule. Informationen und Empfehlungen’ sei herausgegeben vom Hessischen Islamforum (darin sei Mitglied u. a. der IRH), bestellbar über die Darmstädter Groeben-Stiftung (Postanschrift) und den Interkulturellen Rat (e-mail) (29).

Fatima Grimm ist mit Aischa B. Lemu Herausgeberin von ‘Frau und Familienleben im Islam’, München 1999 bei: Islamisches Zentrum (München, IZM). Das IZM kann uns als das Epizentrum des deutschen Zweiges der Muslimbruderschaft gelten.

Die Sympathisanten der antidemokratischen Muslimbruderschaft weisen Deutschland »Wege zum Miteinander«, und mittendrin preist eine Professorin die Schönheiten des Kinderverheiratens. Durch die 2005 in Berlin sichtbar gewordenen Querverbindungen ins Umfeld der Muslimbruderschaft ist die immense Gefahr, die von dem Verharmlosen der arrangierten Ehe (ziemlich genau: Zwangsehe) ausgeht, wie es von Migrationspädagogin Ursula Boos-Nünning und ihrer Schülerin Prof. Gaby Straßburger betrieben wird, ein wenig deutlicher geworden.

Jacques Auvergne

(1) »Weltsprache Beten«, interreligiöse Podiumsdiskussion mit Said Boutizla (Muslim), Ragni Chandhok (Hinduistin), Esther Ellrodt-Freiman (Jüdin), Oliver Karkosch (Christ) am 12.11.2009, 19:30 Uhr in Frankfurt am Main

http://www.hausamdom.bistumlimburg.de/index.php?_1=238321&_0=1&sid=6b595508bbf6b6b4aa477510033d8d08

(2) Dr. Khaled M. Hanafy (MA), Assistenzprofessor für Grundlagen des islamischen Rechts (des Fiqh) an der al-Azhar „Universität“ in Kairo, Ägypten, seit 2008 Vorsitzender des Rates für Imame und Gelehrte in Deutschland (RIGD)

http://www.igd-online.de/pageID_8301988.html

(3) Hallelujah ! Katholisch-tolerant verlinkt man aus Bonn am Rhein („Justitia et Pax – weltweit ein Erkennungszeichen für Gerechtigkeit und Frieden“) die Frankfurter Adresse Eichenstraße 41 sprich FIOE, MSV, Islamisches Zentrum (pdf)

http://www.justitia-et-pax.de/de/shop/img/arb_77.pdf

(4) al-Nur-Moschee, Berlin

http://www.al-nur-moschee.de/

(5) RIGD bei IGD

http://www.igd-online.de/pageID_7227977.html

(6) Zu Gaza 2008 / 2009

http://www.lizaswelt.net/2008_12_01_archive.html

(7) Berlin: Güner Y. Balci über die al-Nur-Moschee

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~ED23E8E542A0B468B9D1C9C4BAA7280C1~ATpl~Ecommon~Scontent.html

(8) Das Hollenfeuer vermeiden. Lustige Kinderfrisuren, gebändigt vom Berliner Sittenwächter

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,grossbild-153159-334978,00.html

(9) Lichtmangel? Hallo Jugend, hier entlang zum Licht

http://www.lichtjugend.de/schulseminar.html

(10) Vielleicht Jugend, vielleicht hinters Licht geführt

http://www.lichtjugend.de/impressum.html

(11) Die KJG („enjoy the difference“) will mehr multireligiösen Dialog. Warum nicht mit den Muslimbrudergeschwistern? (pdf)

http://www.kjg.org/fileadmin/user_upload/infam/infam-2002-02.pdf

(12) »Projekt Dialogbereit« – Jugendschutz plus ein bisschen Islamismus

http://www.dialogbereit.de/

(13) Sigrid Klaus-Salama

http://www.nirwana-events.de/geist/geist.html

(14) DMK-Berlin

http://www.dmk-berlin.de/

(15) Himmel gib uns mehr Kopftücher! Der xenophile Ethnologe Werner Schiffauer orakelt bei der taz: „In dieser Gesellschaft gibt es einen massiven Antiislamismus“

http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2003/11/06/a0158

(16) Aufruf wider eine Lex Kopftuch („Religiöse Vielfalt statt Zwangsemanzipation!“). Bei: DER SPIEGEL

http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,276289,00.html

(17) Aufruf wider eine Lex Kopftuch („Religiöse Vielfalt statt Zwangsemanzipation!“). Bei: Süddeutsche

http://www.sueddeutsche.de/politik/444/395232/text/

(18) Social Work in Berlin-Kreuzberg mit Kurden, Allah & PKK

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0421/seite3/0005/index.html

(19) Özdemir und der unerbetene Betplatz

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Kreuzberg-Moschee-Streit-Cem-Oezdemir%3Bart270,2623478

(20) Muslim-Markt interviewt Suraya Jammeh, Vorstandsvorsitzende des Vereins Help the poor and the needy

http://www.muslim-markt.de/interview/2008/jammeh.htm

(21) al-māʿūn, Sure 107

http://en.wikipedia.org/wiki/Al-Ma%27un

(22) Sayyid Quṭb wirbt für eine Lebensführung der lauteren Absichten, des wechselseitigen Mitgefühls und der Reinheit der Herzen: Allah wishes human life to be elevated, happy, based on pure motives and characterized by mutual compassion, brotherhood and purity of hearts and behaviour

http://fesabilillah.wordpress.com/2007/09/22/surah-al-maun-small-kindness-brief-tafsir/

(23) Ströbele fordert gesetzlichen islamischen Feiertag

http://www.welt.de/politik/article4840623/Stroebele-will-muslimischen-Festtag-als-Feiertag.html

(24) Ströbele gegen Mohammed-Karikaturen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,398865,00.html

(25) Der fromme Spaßvogel. Mustafa Yoldas

http://archiv.mopo.de/archiv/2008/20080528/hamburg/panorama/hamburgs_muslimen_sprecher_mustafa_yoldas.html

(26) IZDB

http://www.bild.de/BILD/berlin/aktuell/2008/08/07/islam-prediger/gibt-lehrern-nachhilfe.html

(27) Runge bei Migration Online

http://www.migration-online.de/beitrag._aWQ9Njg2OQ_.html

(28) Micksch bei Gudrun Eussner

http://www.eussner.net/artikel_2009-04-18_20-29-04.html

(29) Nadia Abed bei DMK-Berlin (pdf)

http://www.dmk-berlin.de/download/gemeindeblatt/GBNovember05.PDF