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Keine Toleranz der Intoleranz

Oktober 21, 2021

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Muezzinruf und allgemeine Menschenrechte

In jeder an den allgemeinen Menschenrechten ausgerichteten Gesellschaft, und eine solche gilt es weltweit, also auch in Deutschland zu erhalten oder zu verwirklichen, gehört es zum allgemein oder doch mehrheitlich bejahten Menschenbild, dass der Mensch, das ist Mann oder Frau, ausreichend mit Verstand begabt ist, um sein Dasein glücklich und friedlich zu gestalten, und das wir von einem gelingenden Leben eines einzelnen Menschen grundsätzlich reden können, einerlei, ob dieser Mensch Jahr für Jahr überwiegend Frömmigkeit fühlt und lebt oder ziemlich eindeutige Gottlosigkeit, ob er über Religion noch nie nachgedacht hat oder heute einfach keine Lust hat, über einen Gott nachzudenken.

Ein alle Lebensbereiche durchdringendes, anders gesagt ein totalitäres Lebensgefühl der Angst vor bösen Geistern oder vor einem angeblich gottgewollten, sogenannte sündige Menschen in einen ewigen Abgrund unbeschreiblich schmerzhafter Qualen hinabstürzendes Strafgericht gehört nicht dazu und ist, bekennend gelehrt, also ohne das Befähigtsein und Befähigen zur Außenansicht, in den Lehrplan öffentlicher Schulen nicht integrierbar, auch nicht in den Islamischen Religionsunterricht (IRU).

Eine Religionslehre, nach der die Frau zu ermahnen und alsbald zu bestrafen ist, wenn sie ihren Körper im öffentlichen Raum nicht bis auf Hände und Gesicht mit Stoff bedeckt, eine religiöse Lehre, nach der sie nur halb so viel erben darf wie ihr Bruder oder in welcher die Tochter Eigentum des Vaters und später ihres Ehemannes ist, welcher ihr das Verlassen des Hauses verbieten kann, ist in der an ihrer Abschaffung nicht interessierten freiheitlichen Demokratie nicht den bekennenden Religionsunterricht integrierbar, auch keine Lehre, die zum Aufbau des jeden Religionskritiker jedenfalls Islamkritiker einschüchternden oder ermordenden Gottesstaates aufruft, der dann vielleicht nicht unbedingt Kalifat sein muss, aber mindestens, wie bei Sayyid Qutb, God´s sovereignty, Hakimiyya.

Deutschland im Oktober 2021, im Jahr 73 nach Bekundung der AEMR, Paris am 10. Dezember 1948. In der lebenswerten und schönen Stadt Köln darf hier und da künftig der Adhan zu hören sein, der Ruf des Muezzin. In einem zweijährigen Modellprojekt erlaubt die Stadt Moscheegemeinden, auf Antrag zum Freitagsgebet zu rufen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) meint, dass mit dem geduldeten Gebetsruf „Vielfalt“ gelebt werde und verschweigt, dass es bislang überall auf der Welt, wo das geltende Recht der Scharia folgt, der islamischen Schöpfungsordnung und Gesetzlichkeit, und dem Fiqh, der islamischen Jurisprudenz, etwa in Afghanistan, im Iran oder in Saudi-Arabien, eine Vielfalt, nennen wir religiöse Vielfalt, Meinungsvielfalt oder sexuelle Vielfalt, allenfalls im Verborgenen vorzufinden und ansonsten eher von Vernichtung bedroht ist.

Kölns Stadtverwaltung begründet den Schritt auch damit, dass in der Domstadt Glocken Christen zum Gebet rufen und dass der Muezzinruf bei Muslimen analog zu behandeln sei. Reker weiß nicht oder verschweigt, dass der eine Religionsstifter sinngemäß sprach, Du sollst deine Feinde küssen, und der andere, Du sollst deine Feinde köpfen.

In der Presseerklärung vom 7. Oktober 2021 sagt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker:

„Ich freue mich, dass wir mit diesem Modellprojekt den berechtigten religiösen Interessen der vielen Muslime in unserer weltoffenen Stadt Rechnung tragen, damit ein Zeichen der gegenseitigen Akzeptanz der Religion setzen und ein Bekenntnis zur grundgesetzlich geschützten Religionsfreiheit abgeben – aber auch die Interessen der hier lebenden Muslime akzeptieren.“

Reker weiter:

„Muslime, viele von ihnen hier geboren, sind fester Teil der Kölner Stadtgesellschaft. Wer das anzweifelt, stellt die Kölner Identität und unser friedliches Zusammenleben infrage. Wenn wir in unserer Stadt neben dem Kirchengeläut auch den Ruf des Muezzins hören, zeigt das, dass in Köln Vielfalt geschätzt und gelebt wird.“

Wie versehentlich spaltet OB Reker Kölns Bevölkerung in Muslime und Nichtmuslime auf und unterstellt den dadurch leider ein wenig zur Spezies, zur Sorte Mensch werdenden Kölner Muslimen pauschal Religionsfreude und Freude am Muezzinruf. Was, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, ist mit all jenen Männern, Frauen oder Kindern, die sich durch den Muezzinruf gegängelt fühlen, was ist mit den in Köln wohnenden oder Köln besuchenden Ex-Muslimen, mit den Überlebenden der Herrschaft von Ayatollah Chomeini, Boko Haram, Schabaab oder Taliban, mit säkularen Flüchtlingen vielleicht, in denen ein noch so kunstvoll gesungener Adhan Erinnerung an islamische Steinigungen oder islamisches Auspeitschen wachruft, an Pogrome bzw. Angriffe gegen orientalische Christen, gegen Aleviten, Hindus, Jesiden, Atheisten, Islamkritiker oder Feministinnen?

Im an den allgemeinen Menschenrechten ausgerichteten freiheitlichen Rechtsstaat kann jedermann eine Religion haben oder auch nicht, kann jeder seine Religion wechseln, ohne seine vollen Bürgerrechte zu verlieren. Läuten Kölns Kirchenglocken, singen Kölns Muezzine ab Oktober zwei Jahre lang (Modellprojekt) für oder gegen diesen universellen und unveräußerlichen Anspruch? Oder mauert der islamische Gebetsruf symbolisch nun auch in Köln die Islamangehörigen und Schariapflichtigen lebenslang, lebenslänglich ein in den Kerker des religiösen, öffentlich zu bekundenden und öffentlich kontrollierten Wohlverhaltens und Gehorsams?

Folgendes schreibt die Stadt Köln, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, in ihrer Presseerklärung:

„In der Praxis muss jede Moscheegemeinde, die sich an dem Projekt beteiligen möchte, einen Antrag an die Verwaltung stellen. Festgelegt durch einen öffentlich-rechtlichen Vertrag erfolgt dann die formelle Zustimmung, den Gebetsruf zum mittäglichen Freitagsgebet an der jeweiligen Moschee zu praktizieren. Der so geschlossene Vertrag enthält individuelle Auflagen, die von der antragstellenden Moscheegemeinde zu erfüllen sind. So darf der Gebetsruf freitags nur in der Zeit zwischen 12 bis 15 Uhr (das mittägliche Freitagsgebet variiert je nach Kalender) und für die Dauer von maximal fünf Minuten erfolgen. Auch die Lautstärke des Rufes wird je nach Lage der Moschee mit einer unterschiedlichen Höchstgrenze festgelegt.“

In einer Islamischen Gesellschaft ist nicht der Mensch, sondern Allah Gesetzgeber und ist Volkssouveränität gleichbedeutend mit Krieg gegen Gott, was auch Frau Reker wissen kann. Die Oberbürgermeisterin der Vielfalt sollte sich fragen, ob der jeweilige Adhan noch zu Andacht, Besinnung und Begegnung aufruft oder bereits zum Durchsetzen von Allahs Hakimiyya, der islamischen Gottesherrschaft, in der Nichtmuslime Menschen sittlich und rechtlich geringeren Wertes sind und schuldhaft geduldete irdische Gleichberechtigung von Mann und Frau den Platz im Paradies verspielt.

Islam ist eine vollständige Religion ebenso wie eine vollständige Rechtsordnung, was Henriette Reker eigentlich interessieren sollte, die Politikerin und Juristin schloss 1986 nach dem Rechtsreferendariat am Landgericht Münster ihre juristische Ausbildung mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab. In Deutschland haben wir aber bereits ein Rechtssystem, an der Einführung eines zweiten ist kein Bedarf, welches erst dann die muslimischen Sonderbürger oder muslimischen Beibürger – vergleiche bei Murad Wilfried Hofmann Muslims As Co-Citizens of the West, „the possible development of what might be called a madhhab al-urubi, a fiqh for Muslim dhimmi (!)“ – und ihre Kinder und Kindeskinder in einer rechtlichen Apartheid einsperren würde, insbesondere den muslimischen Mädchen und Frauen von morgen das Recht auf eine selbstgeschriebene Biographie erschwerend oder vereitelnd.

Eine Rechtsspaltung, eine auch nur partielle Rechtsverschiedenheit ist nicht einzuführen, das Islamische Recht ist auch in Teilen nicht ins deutsche, jedermann gleichbehandelnde Recht zu integrieren, bereits im Personenstandsrecht und Eherecht nicht, wo es den erniedrigten Status der muslimischen Frau verlangt, die bei Trennung ihre Kinder an die Familie des Mannes verliert und die durch den Ehemann jederzeit ohne Angabe von Gründen verstoßen werden kann.

Immer noch ist Kritik am Islam in den sogenannten islamischen Ländern nicht nur tabu, sondern lebensgefährlich. Gemäß Scharia und Fiqh, anders gesagt gemäß göttlicher Gesetzlichkeit und irdischer Rechtsschöpfung aus Koran und Sunna, folgt aus der Islamapostasie die Todesstrafe, weswegen Glaubensabtrünnige dort immer wieder angegriffen oder zum Tode verurteilt werden. Ist der jetzt in Köln erklingende islamische Aufruf zum Gebet eine explizite Abkehr von der Doktrin des Apostasieverbotes? Meint Frau Reker vielleicht, dass der schariabasierte Islam mit Menschenfreundlichkeit, Friedlichkeit und Gleichberechtigung der Frau grundsätzlich gleichzusetzen sei und dass die Machthaber in Teheran oder Riad ihre Religion falsch verstanden haben?

Die Freundin des bald erklingenden Muezzinrufes und amtierende Oberbürgermeisterin Reker sollte darüber nachdenken, was es für fromme muslimische Einwanderer, was es für die in einer Kölner muslimischen Familie aufwachsenden Jungen und Mädchen bedeuten kann, zu wissen oder zu erfahren, dass die Religion, beim beständigen Blick auf das jenseitige Wohlergehen oder Verdammtsein, auf Erden jeden Gegenstand, jedes Lebewesen und jede menschliche Handlung so behandelt wissen will, wie es die Fünf Beurteilungen – Al-Ahkam al-Chamsa – nun einmal vorgeben und was auch nicht erst „Salafismus“ oder „Islamismus“ ist, sondern die echte, letztlich 1400 Jahre Religion Islam.

Im genauen Einhalten der Ahkam al-Chamsa – verpflichtend (fard, wadschib), erwünscht (mandub, mustahabb, sunna), erlaubt (halal, mubah), verpönt (makruh), verboten (haram) – gehorchen die Koran und Sunna folgenden Menschen dem Befehl und strengen Blick des Allgegenwärtigen auf das Weltgeschehen. Die Fünf Bewertungen zielen, obschon sie jeden Bereich des menschlichen Lebens im Diesseits bewerten und regulieren, vorrangig auf das islamisch Entscheidende schlechthin, auf den Tag der Auferstehung und die nachfolgende endgültige Gerichtsverhandlung, Vorsitzender Richter wird nicht Juristin Henriette Reker sein, sondern der Schöpfer und Erhalter der Welt.

Der endgültigen Aufteilung aller Menschen in Bewohner des Gartens der Glückseligkeit und Bewohner des Höllenfeuers eingedenk, arbeitet nicht erst jede heutige islamkonforme Richtertätigkeit bzw. jedes europäische klandestine Schariagericht und auch nicht erst eine offiziell errichtete Islamische Religionspolizei (Mutatawwia). Vielmehr folgt dem Grundsatz aller Hisba – Das Gebieten des Rechten und Verbieten des Verwerflichen – bereits der große oder kleine Kölner Tugendwächter, der beispielweise einen jungen Mann ermahnt, genauer darauf aufzupassen, dass seine Schwester keine unzüchtige Kleidung trägt oder gar mit einem Jungen gesehen wird.

Statt als Oberbürgermeisterin berüchtigt praxisorientiert (5. Januar 2016, Frauen in Köln sollen zu Fremden mindestens „eine Armlänge“ Distanz halten) im Jahr 2021 zum Muezzinruf lediglich über Fragen von Schallemmission und Lautstärke („Dezibelgrenzen“) zu sinnieren, sollte sich Frau Reker fragen, ob sich im durch Muezzinrufe beschallten öffentlichen Raum der Stadt Köln der insbesondere auf Kinder, Jugendliche und Frauen lastende Druck zu islamisch korrektem Verhalten erhöhen wird und ob ein ganze Straßenzüge beschallender Adhan durch selbsternannte oder bereits semiprofessionelle Kölner Sittenwächter als Freibrief verstanden werden könnte, auch in der Stadt am Rhein durch schariatreues Mobbing unislamische Lebensformen und Verhaltensweisen nach besten Kräften zu beseitigen. Ist OB Reker nicht klar, dass die Stadt Köln (7. Oktober 2021, „zweijähriges Modellprojekt“) eine Erlaubnis zum Gebetsruf nach Ablauf der zwei Jahre kaum wird zurücknehmen können?

Cairo Declaration on Human Rights in Islam (CDHRI)

Als bewusste Verneinung der AEMR (Paris 1948) wurde 1990 durch die 45 Außenminister der Organisation of Islamic Conference (OIC) die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam (CDHRI) unterzeichnet. Der 1969 gegründeten OIC, inzwischen als Organisation of Islamic Cooperation, gehören heute 56 Mitgliedsstaaten an, von denen die meisten die Scharia als einzige Quelle oder als Hauptquelle der Gesetzgebung in der Verfassung verankert haben, ein Schariavorbehalt, der islamwidrige Paragraphen eigentlich nicht zulässt und mit dem beispielsweise die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder die Meinungs- und Pressefreiheit nicht zu erreichen ist.

Bereits die Präambel der CDHRI betont „die kulturelle und historische Rolle der Islamischen Weltgemeinde (Umma), die von Gott als die beste Nation [vgl. Sure 3:110] geschaffen wurde und die der Menschheit eine universale und wohlausgewogene Zivilisation gebracht hat“, womit Nichtmuslime, beispielsweise Juden, Christen oder Ex-Muslime, an den Rand gedrängt werden. Die folgenden Artikel werden als verbindliche Gebote Gottes verstanden, ihre Verletzung als schreckliche Sünde.

Einzelne Artikel im Vergleich

Während die AEMR in Artikel 1 alle Menschen als „frei und gleich an Würde und Rechten geboren […] mit Vernunft und Gewissen begabt“ erkennt, die einander „im Geist der Geschwisterlichkeit begegnen“ sollen, heißt es in der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam in Artikel 1a):

„Alle Menschen bilden eine Familie, deren Mitglieder durch die Unterwerfung unter Gott vereint sind und alle von Adam abstammen.“ Weiter heißt es, dass alle „Menschen gleich an Würde, Pflichten und Verantwortung [sind]“, wobei jedoch der „wahrhafte“ – sprich der islamische – Glaube als „Garantie für das Erlangen solcher Würde“ beschrieben wird, was den Schutz der Rechte eines Menschen an dessen Einhaltung bestimmter islamischer Pflichten knüpft.

Artikel 18 der AEMR stellt fest: „Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.“ Demgegenüber heißt es in der CDHRI in Artikel 10: „Der Islam ist die Religion der reinen Wesensart. Es ist verboten, irgendeine Art von Druck auf einen Menschen auszuüben oder seine Armut oder Unwissenheit auszunutzen, um ihn zu einer anderen Religion oder zum Atheismus zu bekehren.“

Auch das Recht auf Leben steht gemäß Artikel 2a) der Kairoer Erklärung unter dem Vorbehalt der Scharia:

„Es ist verboten, einem anderen das Leben zu nehmen, außer wenn die Scharia es verlangt.“

Nach Artikel 22a) hat jedermann das Recht auf freie Meinungsäußerung, „soweit er damit nicht die Grundsätze der Scharia verletzt“. Gemäß der CDHRI dient Meinungsfreiheit vor allem dazu, „im Einklang mit den Normen der Scharia für das Recht einzutreten, das Gute zu verfechten und vor dem Unrecht und dem Bösen zu warnen“, womit die Formel der Hisba auch die Kunst- und Wissenschaftsfreiheit unter Schariavorbehalt stellt. Demgegeüber garantieren die allgemeinen Menschenrechte (AEMR) in Artikel 27 II, „Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

Fehlende Gleichberechtigung

Nach Artikel 6a) der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam ist die Frau dem Mann an „Würde“ gleich, was bedeutet, sie die gleichen Rechte … nicht hat. Mann und Frau haben gemäß Artikel 5a) der Kairoer Erklärung das Recht zu heiraten und dürfen weder aufgrund von Rasse, Hautfarbe oder Nationalität daran gehindert werden, dieses Recht in Anspruch zu nehmen. Man beachte jedoch die Auslassung des Wortes Religion und vergegenwärtige sich, dass es im Islamischen Recht einer Muslima nicht erlaubt ist, einen Nichtmuslim zu heiraten.

Artikel 7b) schließlich ordnet das Erziehungsrecht der Eltern den „ethischen Werten und Grundsätzen der Scharia“ unter.

Fehlende Trennung zwischen Staat und Islam

Auch wenn die Kairoer Erklärung zur vollen Rechtsgleichheit der Frau und zur negativen Religionsfreiheit beredt schweigt, lässt bereits dieser skizzenhaften Vergleich zwischen AEMR und CDHRI erkennen, dass jede Überordnung der Scharia eine Gleichberechtigung von Muslim und Nichtmuslim ebenso ausschließt wie eine Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Nur so viel für heute zur Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam und als Frage an die Oberbürgermeisterin der Vielfalt: Sollen während des zweijährigen Kölner Modellprojektes Kirchenglocken und Muezzingesänge für die Integration von Menschenbild und Rechtsverständnis der CDHRI werben?

Kölns Presseerklärung schließt wie folgt:

„Zu beachten ist auch, dass die umliegende Nachbarschaft von der Moscheegemeinde im Vorfeld frühzeitig mittels eines Flyers über den Gebetsruf informiert werden muss. Zudem ist für jede Gemeinde eine Ansprechperson für die Nachbarschaft zu benennen, die Fragen beantworten oder Beschwerden entgegennehmen kann.

Das Projekt wird durch die Verwaltung eng begleitet. Nach Abschluss der zweijährigen Projektlaufzeit werden die Stadt und die beteiligten Moscheegemeinden gemeinsam ihre Erfahrungen auswerten, um auf dieser Basis zu entscheiden, ob die neue Regelung beibehalten werden kann.“

Wo bleibt die unzweideutige Solidarität der Verwaltung der rheinischen Millionenstadt, die im Namen der, grundsätzlich fraglos begrüßenswerten, Toleranz („Vielfalt“) jetzt den islamischen Gebetsruf erlaubt, mit den Freidenkern und Religionskritikern in der Türkei, in Ägypten, in Bangladesch, von denen einige mittlerweile auch in Köln leben? Das wäre Mut zur Vielfalt.

In der kulturellen Moderne universeller Menschenrechte noch nicht angekommen oder aus ihr bereits wieder kräftig herausgewandert ist die meines Erachtens auch bei Politikerin und Juristin Reker spürbare Weigerung, zwischen Islam und Muslimen zu unterscheiden, diese seltsame Sehnsucht, Religion und Religionsangehörige gleichzusetzen, dieses Exotisieren des Fremden beim unnötigen Befördern des Gegensatzes religiös definierter Kollektive und beim Behindern des Weges des einzelnen Menschen zu dem, was Immanuel Kant 1784 unter einem gelingenden menschlichen Leben im Zustand der Aufklärung verstand.

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Theil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter majorennes), dennoch gerne Zeitlebens unmündig bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt der für mich die Diät beurtheilt, u. s. w, so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen.“

Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)

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70. Deutscher Juristentag, die AEMR und das GG

August 11, 2014

Kultur, Religion, Strafrecht – Neue Herausforderungen in einer pluralistischen Gesellschaft

Die strafrechtliche Abteilung wird sich mit der Frage beschäftigen, ob als Folge der kulturellen und religiösen Pluralisierung der in Deutschland lebenden Bevölkerung Änderungen im Strafrecht zu empfehlen sind.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Verbotsnormen im Strafgesetzbuch, die Delikten mit kulturellen oder religiösen Tathintergründen gelten. Ist der Tatbestand der Bekenntnisbeschimpfung (§ 166 StGB) noch zeitgemäß?

Gibt es Änderungsbedarf im Hinblick auf sonstige Äußerungsdelikte? Wäre die Einführung einer weiteren Verbotsnorm zu empfehlen, die über den Tatbestand der Volksverhetzung (§ 130 StGB) hinaus die Verbreitung rassistischer Gedanken unter Strafe stellt?

Es stellt sich ferner die Frage, ob für den neugeschaffenen Tatbestand „Verstümmelung weiblicher Genitalien“ (§ 226a StGB) und den Rechtfertigungsgrund für die Beschneidung von Jungen (§ 1631d BGB) Empfehlungen für die Auslegung oder für Änderungen in der Gesetzesfassung zu beschließen wären und ob das strafrechtliche Verbot der Zwangsheirat (§ 237 StGB) als gelungen anzusehen ist, insbesondere was die Erfassung von im Ausland begangenen Tathandlungen betrifft.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der international geführten Debatte um „cultural defenses“. Zu erwägen ist, ob sich aus der kulturellen Biographie des Täters und seiner Beweggründe die Forderung nach Rechtfertigungs- oder Entschuldigungsgründen ergibt und welche Rolle den Religionsgrundrechten in Art. 4 Abs. 1, 2 GG im strafrechtlichen Kontext der Rechtfertigung und Entschuldigung zukommt. Praktisch wichtig ist die Frage, ob kulturelle und religiöse Tathintergründe als schuldmindernde Umstände einzustufen und strafmildernd zu berücksichtigen sind. Diesem Aspekt kommt bei der Auslegung des Merkmals „niedrige Beweggründe“ beim Mord (§ 211 StGB) in Fällen von Blutrache und sogenannter Ehrenmorde eine entscheidende Rolle zu.

Auch bei der Auslegung anderer Tatbestandsmerkmale, etwa der Zumutbarkeit einer Hilfeleistung (§ 323c StGB), ergeben sich ähnlich gelagerte Fragen zur Relevanz kultureller und religiöser Hintergründe. Im Kontext der Strafzumessung ist ferner die Wertung rassistischer und fremdenfeindlicher Motive als Strafschärfungsgrund zu erörtern.

http://www.djt.de/fileadmin/downloads/70/djt_70_Strafrecht_140320.pdf

Bringt uns der Juristentag die mit der Scharia verträglichen Paragraphen?

Der 70. DEUTSCHE JURISTENTAG (2014) rückt heran und ein Blick in die Thesen der Gutachter und Referenten (Kultur, Religion, Strafrecht – Neue Herausforderungen in einer pluralistischen Gesellschaft) verheißt alles Gute für das Islamische Recht und wenig Gutes für die allgemeinen Menschenrechte. Von Edward von Roy.

Dr. Tatjana Hörnle akzeptiert die verfassungswidrige Beschneidung von Jungen als juristisch problemlos und unterschlägt das hohe Maß der lebenslangen Zerstörung der männlichen genitalen Sensitivität (Sorrells et al. (2007)) ebenso wie die Folgen für Ehe und Partnerschaft (Frisch et al., (2011)). Dass selbst bei der Beschneidung in Arztpraxis oder Krankenhaus schwere Verletzungen und Todesfälle auftreten, sagt sie ebenfalls nicht. Weil Gleichbehandlung der Geschlechter (noch) wichtig ist, kämpft die Professorin 2014 für die deutsche Legalisierung der Beschneidung von Mädchen, wenigstens solange nur ein bisschen Klitorisvorhaut amputiert wird oder am Mädchengenital lediglich ein Pieksen oder Stechen (ritual nick) mit einer Nadel oder Lanzette erfolgt. Wie tief bitteschön darf gepiekst werden, in welches intakte Körpergewebe eigentlich werde am Mädchengenital gestochen, Klitorisvorhaut, Labien oder Klitoris, und soll demnächst legal eingestochen oder gleich durchstochen werden dürfen?

3. Bekenntnisbeschimpfung: § 166 StGB ist weder mit „Schutz der Allgemeinheit‘ noch als Norm zum Schutz von Individualrechten überzeugend zu rechtfertigen. Dem Gesetzgeber ist zu empfehlen, diese Norm aufzuheben. …

[Auch wir fordern die Abschaffung des Gotteslästerungsparagraphen. Warum aber sagt Hörnle nicht: Islamkritik muss auch trotz eines (noch) bestehenden § 166 StGB schon heute möglich sein?]

Konkretisierung von Kindeswohl (§ 1631d Abs. 1 S. 2 BGB).

[Hörnle verschweigt zielsicher, dass eine Beschneidung ohne medizinischen Grund dem Kindeswohl immer schadet und nicht nur ausnahmsweise.]

6. Genitalverstümmelung: a) Bei der Auslegung von § 226a StGB ist zu beachten, dass nicht alle Veränderungen an weiblichen Genitalien unter „verstümmeln“ zu fassen sind …

[Das ist einfach falsch, das Amputieren oder noch so punktuelle Beschädigen gesunden Gewebes ist pädagogisch, ethisch, medizinisch wie rechtlich stets Verstümmeln und, wenn es am Genital geschieht, eine Genitalverstümmelung (hier eine FGM). Auch beim Pieksen gehen Körperzellen kaputt, vom psychischen Traumatisieren und dem Risiko einer Sepsis nicht zu reden. Es ist angemessen, dass die WHO eben nicht Typ Ib als FGM (genital mutilation) bezeichnet und Ia als FGC (genital cutting), sondern in beiden Fällen von FGM spricht, mutilation, Verstümmelung. Das soll so bleiben und dafür hätte Hörnle zu sorgen, statt die irgendwie wenig beschädigende FGM zu legalisieren.

Hörnle übergeht gekonnt, dass die hinsichtlich des Sensitivitätsverlusts mit der Klitoridektomie oder Amputation der kleinen Labien vergleichbare rituelle Beschädigung des Jungengenitals unter Genitalverstümmelung eingeordnet werden muss und macht 2014 den Weg frei für die Legalisierung von FGM Typ Ia der WHO-Klassifikation (Entfernung der Klitorisvorhaut) bzw. von Typ IV Variante Einstechen (pricking). Dieser Vorstoß der Professorin entspricht der traurigen menschenrechtlichen Lage (Menschenrechtsbegriff bitte stets der AEMR, Paris 1948, nicht derjenige der OIC, Kairo 1990) in Indonesien, wo das Indonesian Ulema Council (MUI) 2014 ebenfalls die weniger zerstörenden Formen der FGM allenfalls als Beschneiden (cutting) bezeichnet wissen will und keinesfalls als Verstümmelung (mutilation). In Wirklichkeit gibt die religiöse verpflichtende Beschneidung der Mädchen im schafiitischen Islam auch bzw. genau die gänzliche oder teilweise Amputation der Klitoris (arab. baẓr) vor – und nicht der Klitorisvorhaut, wie der US-amerikanische Sufischeich und Übersetzer eines schafiitischen Rechtskompendiums (Reliance of the Traveller) Nuh Ha Mim Keller verbreitet, ohne uns ein arabisches Wort für Klitorisvorhaut anbieten zu können.]

Dies ist nicht der Fall, wenn der Eingriff mit der Beschneidung von Jungen vergleichbar ist (etwa wenn nur Vorhaut der Klitoris betroffen ist, ohne Amputationen und weitere Verletzungen)

[Die Entfernung der Klitorisvorhaut ist selbstverständlich auch eine Amputation. Die über das für uns in keiner Form zu legalisierende Mädchenbeschneiden ungehemmt redende Hörnle verschweigt, dass dem Jungen oder Mann mit der Zirkumzision ziemlich genau so viel genitale Sensitivität zerstört wird wie einer Frau bei der Amputation der Klitoris oder der kleinen Schamlippen (Fine-touch pressure thresholds in the adult penis. Morris L. Sorrells, James L. Snyder, Mark D. Reiss, Christopher Eden, Marilyn F. Milos, Norma Wilcox and Robert S. Van Howe), auch die Folgen der MGM für Ehe und Partnerschaft sind erforscht (Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark. Morten Frisch, Morten Lindholm and Morten Grønbæk).

Pressequelle: Indonesia Ignores UN Ban on Female Circumcision, Denies Mutilation. The Jakarta Globe (24.03.2013)

Jakarta issued a 2010 regulation allowing “scraping the clitoral hood, without injuring the clitoris,” while criminalizing more severe procedures — a regulation that is nevertheless defined by the WHO as mutilation.

Islamic foundations like the Assalaam Foundation in Bandung say they ditched the scissor-snipping for pin-pricking.

“In the past, we had used one or two doctors and more traditional healers and they used scissors to snip a bit on the hood. We abandoned that method many years ago,” Assalaam’s coordinator Eulis Sri Karyati said …

Housewife Tita Lishaini Jamilah, 28, who also took her baby to the clinic for a circumcision ceremony, said Indonesia should not bow to the UN’s ban on the practice, insisting that the ritual was safe.

“Why would any parent hurt her child? If any doctor were to mutilate my daughter, I’d be the first to protest,” she said …

http://www.thejakartaglobe.com/news/indonesia-ignores-un-ban-on-female-circumcision-denies-mutilation/

Pressequelle: MUI pushes govt to circumcise girls. The Jakarta Globe (22.01.2013)

The Indonesian Ulema Council (MUI) is bucking a United Nation’s campaign to ban female circumcision, demanding that the government keep the practice legal.

MUI deputy secretary-general Amirsyah Tambunan told reporters at a press conference on Monday that the government should continue to allow female circumcision, calling it a constitutional right.

“Circumcision is a part of the Islamic teachings that were recommended for Muslims, both male and female,” Amrisyah said at MUI headquarters as quoted by Antara news agency. “The MUI and Islamic organizations in the country firmly stand against any efforts to ban female circumcision.”

Female circumcision performed by licensed doctors, nurses or midwives was legalized by a Health Ministry regulation issued in 2010 that defined the practice as “incising the skin that covers the front part of clitoris, without harming the clitoris”. …

Separately, the executive director of the Wahid Institute, Ahmad Suaedy, disagreed, saying that the practice was based on fiqih (Islamic jurisprudence) that could be interpreted differently by different ulemas. …

Meanwhile, Huzaemah, a member of MUI’s fatwa commission, said that female circumcision was a religious obligation that should be done to control women’s sexual desire.

http://www.thejakartapost.com/news/2013/01/22/mui-pushes-govt-circumcise-girls.html

Pressequelle: Indonesian Islamic group rejects female circumcision ban. Australian Network Nows / ABC News (24.01.2013)

The Indonesian Ulema Council (MUI) claims that female circumcision is part of Islamic teachings and a constitutional right.

MUI chairman Ma’ruf Amin has been reported as calling on hospital and health centres in the country to provide the service to people who would want their daughters circumcised.

„What we reject is the ban. If there is a request … don’t turn [the parents] away,“ Ma’ruf was quoted as saying. …

Professor Terry Hull is with the Australian Demographic and Social Research Institute at the Australian National University.

He says female circumcision is increasing in Indonesia and the practice is becoming more brutal.

„Over the past two decades, there’s been an increasing ‚medicalisation‘ of the practice, where medical personnel are taking part in what they interpret as Islamic rituals, and they are drawing blood and sometimes cutting away skin from the clitoris and sometimes from the labia.“

http://www.abc.net.au/news/2013-01-24/an-indonesia-ulema-council-rejects-ban-on-female-circumcision/4481366

Rechtfertigung wegen Gewissensfreiheit oder Religionsausübung: Es ist zwar nicht prinzipiell-kategorisch auszuschließen, dass Gewissensfreiheit oder Religionsausübungsfreiheit (Art. 4 Abs. 1, Abs. 2 GG) eine Straftat rechtfertigen könnten. Dies hängt bei Eingriffen in die Rechte unbeteiligter Dritter vom Vorliegen eines rechtfertigenden Notstands (§ 34 StGB) ab.

[Im Islam entstehen Notstände sehr leicht. Wenn ihn die nach Koran und Sunna schlimme Tat im Höllenfeuer brennen lässt, ist das etwa kein Notstand, auf den sich der Angeklagte laut Hörnle berufen kann? Auch der Verlust des Ansehens der Familie könnte aus Sicht des Täters Gewalt rechtfertigen, was der weltanschaulich neutrale Staat nicht zu akzeptieren hat. Die Bundesrepublik befragt die Bürgerin oder den Bürger auch gar nicht nach Glaubensstrenge – Deutschland braucht keinen Frömmigkeits-TÜV.]

17. Teilentschuldigungen: Eine Strafmilderung kommt bei echten, schweren Normenkonflikten in Betracht, wenn eine kulturelle oder religiöse Gegennorm ein vom Täter als verbindlich angesehenes, innere Bedrängnis schaffendes Gebot postulierte, in der rechtlich verbotenen Art und Weise zu handeln. Voraussetzung ist aber, dass die kulturelle oder religiöse Verhaltensnorm nicht in fundamentalem Widerspruch zur Verfassungs- und Rechtsordnung steht. Außerdem kann die Strafe gemildert werden, wenn die Tatgenese auf ein (aus der Perspektive der Rechtsgemeinschaft) vorwerfbares Mitverschulden des Opfers zurückzuführen ist.

[Professorin Hörnle weiß, dass es zwischen Islam und kultureller Moderne bzw. zwischen schariabasierter Sakraljurisprudenz (Fiqh) und deutschem Grundgesetz zu „echten, schweren Normenkonflikten“ kommt. Den in Koran und Sunna verbalisierten Befehl Allahs nicht umzusetzen, mag dem Heilsverlust und Höllenstrafe fürchtenden Literalisten ja tatsächlich ein „innere Bedrängnis schaffendes Gebot“ sein. Ohne das Wort Scharia auszusprechen, wird durch Strafrechtlerin Tatjana Hörnle die kohärente, totalitäre, Frauen und Nichtmuslime diskriminierende und damit schlicht grundrechtswidrige Islamische Normativität offensichtlich als eine bereits bestehende deutsche „Gegennorm“ akzeptiert und begrüßt. Das Islamische Recht (fiqh), die anzuwendende Scharia bringt den in einem freiheitlichen Rechtsstaat lebenden Muslim in der Tat ziemlich schnell in den Bereich von „echten, schweren Normkonflikten“, die Ehefrau ohne Hidschab oder der unbeschnittene Sohn bzw. die unbeschnittene schaffitische Tochter ist „Gegennorm“, FGM-Verbot oder nackte Frauenhaare schaffen „innere Bedrängnis“. Frau Hörnles Auslassung über „vorwerfbares Mitverschulden des Opfers“ entspricht der Argumentation des australischen Islamgelehrten Taj el-Din Hilaly zum Thema sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung einer Frau im Minirock oder knappen T-Shirt jedenfalls ohne den islamisch gebotenen Schleier:

If you take out uncovered meat and place it outside on the street, or in the garden or in the park, or in the backyard without a cover, and the cats come and eat it … whose fault is it, the cats‘ or the uncovered meat? The uncovered meat is the problem. If she was in her room, in her home, in her hijab, no problem would have occurred.“]

Wenn man Fleisch draußen auf die Straße, in den Garten oder den Park stellt, ohne es zuzudecken, dann kommen die Katzen und fressen es. Wer ist nun Schuld – die Katzen oder das unverhüllte Fleisch? Das unverhüllte Fleisch ist das Problem. Wenn sie in ihrem Zimmer, in ihrem Zuhause geblieben wäre, in ihrem Hidschab, wäre kein Problem aufgetreten.

http://www.theage.com.au/news/national/ethnic-leaders-condemn-muslim-cleric/2006/10/26/1161749223822.html

Dr. Henning Radtke denkt über Tötungsdelikte nach. Der Richter am Bundesgerichtshof fordert eine Abkehr vom bisherigen Mordbegriff der deutschen Rechtssprechung, insbesondere von den sogenannten niedrigen Beweggründen. Ob altes oder neues System, wo bringt Radtke das sich auf Koran und Sunna berufende Töten für die Frauenkeuschheit, Familienehre oder die Religion unter, wo beispielsweise den glaubensbewegten Mord an einem Ehebrecher, Gotteslästerer, Islamkritiker oder Islamapostaten?

… Für § 211 StGB empfiehlt sich – im Rahmen einer Gesamtreform der Tötungsdelikte – die Aufgabe des Mordmerkmals der (sonst) „niedrigen Beweggründe“. Es sollte durch ein Merkmal ersetzt werden, das an die Tötung eines Menschen wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens oder seiner religiösen oder politischen Anschauung anknüpft. …

Michael Rosenthal hat nichts gegen koranbasiert arbeitende Vertrauensleute, Scharia-Mediatoren und sonstige islamische Sittenwächter einzuwenden: „Bloße Streitschlichtung, die sich als Ergänzung des förmlichen Justizverfahrens begreift, ist unbedenklich“. Kennt der Rechtsanwalt den Konformitätsdruck auf das Wohlverhalten des Einzelnen in der Umma nicht? Sollen die Schariapflichtigen den säkularen Rechtsstaat und dessen Institutionen von Familienberatungsstelle über Jugendamt bis zum Schiedsmann denn gar nicht mehr ernst nehmen nach dem Motto: Gute Beratung hole ich mir nicht bei einem Ungläubigen? Soll jeder Mandant seinen Anwalt erst einmal nach praktizierter Gottesfurcht befragen, muss die BRD zeitnah Islamische Erziehungsberatungsstellen oder Islamische Rechtsberatungsberatungsstellen sowie ein Netzwerk von halal-zertifizierten Rechtsanwälten bereitstellen? Soll ein muslimisch sozialisierter Jugendlicher lernen, Beratung nur von einem die fünf täglichen Pflichtgebete einhaltenden Sozialarbeiter, Streitschlichter oder Rechtsanwalt anzunehmen und einer Streitschlichterin ohne Hidschab nicht zu vertrauen?

Paralleljustiz ist ein Anzeichen für die Etablierung von Parallelgesellschaften. Daraus folgt nicht zwingend, dass «die Integration gescheitert» sei; das Phänomen kann auch Anlass geben, die eigenen Verhaltensweisen zu überdenken.

2. Eine Paralleljustiz, die sich als Selbstorganisation einer Minderheit begreift, ist nicht hinnehmbar, sie gefährdet das staatliche Gewaltmonopol.

3. Bloße Streitschlichtung, die sich als Ergänzung des förmlichen Justizverfahrens begreift, ist unbedenklich

(…) Die Anerkennung der Streitschlichtung darf nicht zur Erweiterung von Handlungsspielräumen der Schlichter führen;

[Der Islamische Streitschlichter verdient Ehre, der Vertreter eines menschengemachten Gesetzes Kühle oder Verachtung. Gesetze dürfen gar nicht von Menschen gemacht werden, Volkssouveränität ist nicht ḥalāl. Eine Anerkennung ehrenamtlicher Schariarichter bzw. Islamischer Streitschlichter wird eine Erosion des Rechtsstaats bewirken. Wer nämlich Nachbarn, Kollegen oder Streitgegnern als Muslim bekannt ist und gleichwohl die Dienste des gottesfürchtigen Streitschlichters im Straßenzug nicht in Anspruch nimmt, sondern beispielsweise den Weg zur gottlosen Polizei findet, wird von den Bärtigen und Burkafrauen gemobbt werden.]

Wilhelm Schluckebier meint, dass der Staat nach der Motivation des vielleicht schariatreuen Täters fragen muss, insbesondere ob beispielsweise „eine entsprechende religiöse Verhaltenspflicht besteht“. Bittet der Richter des Bundesverfassungsgerichts den Täter künftig erst einmal um eine Eindeutigkeit herstellende Fatwa?

… Ohnehin ist bei der Geltendmachung einer handlungsleitenden religiösen Regel durch einen Straftäter stets eine Plausibilisierung dahin zu verlangen, dass eine entsprechende religiöse Verhaltenspflicht besteht.

[Skandalös: Die BRD bittet um eine Fatwa – ‚Sagen Sie Herr Angeklagter, ist das für Sie denn wirklich eine verbindlich gültige religiöse Vorschrift, wären Sie bereit, dazu einen Mufti oder Scheich als Zeugen heranzuziehen?‘ Mögliche weitere Folgen des Schluckebierschen Ansatzes: Hörnle, s. oben, verharmlost warum auch immer die Klitorisvorhautamputation bzw. das rituelle Einstechen (pricking) des weiblichen Genitals und mindestens diese FGM (wir wissen es besser als Hörnle, die Klitoris (baẓr) ist eigentlich auch schafiitisch herauszuschneiden) jedoch ist religiöse Pflicht, islamisch einwandfreie Fatāwa (Sg. Fatwa) dazu gibt es uralt wie druckfrisch. Die BRD hat 2012 die Jungenbeschneidung faktenfern verharmlost und mit Hochdruck legalisiert, den Schafiiten aber ist auch die Mädchenbeschneidung Religionspflicht – will der Richter des BVG Schluckebier beispielsweise die FGM legalisieren, das Zwingen der Tochter oder Ehefrau zum Tragen des Hidschab, das Zwangsverheiraten der jungfräulichen Tochter durch den Vater in der Funktion Wali mudschbir? Zu all diesen Punkten kann jeder Muslim beweisen, „dass eine entsprechende religiöse Verhaltenspflicht besteht.“]

Die Freiheit zu glaubensgeleitetem Leben und Handeln findet schon bisher grundsätzlich ihre Grenze in den durch das Strafrecht konkretisierten verfassungsunmittelbaren Schranken, zu denen vor allem der verfassungsrechtliche Schutz von Leben, körperlicher Integrität und Unversehrtheit gehört.

[Der in der Tat gebotene Schutz der körperlichen Unversehrtheit wurde am 12.12.2012 durch § 1631d BGB beseitigt, verfassungswidrig bleibt die Jungenbeschneidung gleichwohl.]

Das erscheint dann vorstellbar, wenn der Täter sich nicht aus mangelnder Rechtsgesinnung gegen die staatliche Rechtsordnung auflehnt, sondern sich in eine Grenzsituation gestellt sieht, … . Selbst eine solche seelische Bedrängnis wird aber dann nicht anzuerkennen sein, wenn sie sich als Gewissenskonflikt in zumutbarer Weise durch nahe liegende andere Handlungsalternativen lösen lässt (…).

[Hier hätte der Richter eindeutiger werden müssen: „aus mangelnder Rechtsgesinnung“ in Bezug auf GG und abgeleitete Gesetze und Verordnungen oder „aus mangelnder Rechtsgesinnung“ in Bezug auf Koran und Sunna. Dem Bundesverfassungsgericht ist bekannt, dass der Islam beides ist, vollständige Religion und vollständige Rechtsordnung. Warum sagt Schluckebier kein Nein zur ebenso religiösen wie totalitären Scharia, Nein beispielsweise zur Zwangsverschleierung, zur Polygamie nebst Frauenverstoßung oder zu der in Griechenland, das per Rechtsspaltung die Scharia ins Familienrecht integriert, völlig legalen Kinderheirat? Die Folgen aus Pflichtversäumnis oder anderem Fehlverhalten sind für einen schriftgläubigen Koranleser absolut, schließlich geht es um ewige Gottesnähe oder ewige Verdammnis, eindeutig ein Fall von „Grenzsituation“. Durch die Republik aufgezwungene schlimme Verhaltensweisen wie Schleierverzicht oder Nichtbeschneidung von sunnitischem Sohn oder schafiitischer Tochter sind unzumutbarer Gewissenskonflikt. Die Gläubigen wollen in den Himmel kommen (und haben oft sehr berechtigte Angst vor Mobbing, Gewalt oder Ächtung innerhalb der Community). Zum Islamischen Glauben und Wohlverhalten – zum Islam – gibt es keine „Handlungsalternativen“.]

4. Bei der Beschneidung von Jungen hat der Gesetzgeber es mit § 1631d BGB unternommen, einen Ausgleich zwischen den grundrechtlich verbürgten Positionen der körperlichen Integrität und des Persönlichkeitsrechts des Kindes sowie des elterlichen Erziehungsrechts in Verbindung mit der Glaubensfreiheit zu suchen

[immerhin: nicht ‚zu finden‘, sondern „zu suchen“. Der Bundesverfassungsrichter allerdings scheint die 2012 legalisierte genitale Amputation, nie (2012) für Mädchen und nur für Jungen, einfach prima zu finden, ein Verstoß gegen den Standard der körperlichen Unversehrtheit].

Die Maßnahme wird sich im Konfliktfall aus religiösen Gründen plausibilisieren lassen müssen [NEIN, eben gerade nicht aus Frömmigkeitsgründen – wissenschaftlich nachvollziehbare Argumente bittesehr, keine heiß dahergesagten Glaubensbekenntnisse. Soll die BRD den Inbrünstigkeitstest machen?];

sie muss nach den aktuellen medizinischen Standards durchgeführt werden

[also darf sie gar nicht durchgeführt werden, weil der Arzt, primum non nocere, dem Patienten nicht schaden darf].

Einem Aufschub bis zur Religionsmündigkeit des Kindes wird mitunter aus jugendpsychologischer und -psychiatrischer Sicht entgegen gehalten

[nicht genital zu verstümmeln … ?],

die Beschneidung im Säuglingsalter schließe die verstärkte Gefahr einer psychischen Traumatisierung aus, die etwa im Pubertäts- und Religionsmündigkeitsalter zu gewärtigen sei

[möglichst früh überlisten, dann erinnert er sich später nicht so genau an die Genitalverstümmelung – was für eine kulturell gegenmoderne Ethik, den jungen Menschen um seine körperliche Unversehrtheit zu bringen, Herr Schluckebier, Sie sollten sich schämen.].

Soviel zu den Thesen der Gutachter und Referenten, die sich fleißig an die Arbeit machen, den über Renaissance, Aufklärung und Totalitarismuskritik freigesetzten Bürger wieder durch den Religionsangehörigen zu ersetzen. Durch vermiedene Sonderregeln kann man die von ECFR-Scheich Mustafa Cerić ersehnte und im Familienrecht lediglich beginnende Rechtsspaltung (opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law) in Deutschland noch ein Weilchen unsichtbar halten, die sich in den an Gravitation und Schwungkraft gewinnenden schariakonformen Parallelgesellschaften vieler europäischer Städte faktisch zu entwickeln beginnt oder partiell bereits durchgesetzt werden konnte (Hidschab am Arbeitsplatz, Burka oder Niqab im öffentlichen Raum, Zweitfrau, griechisch-muslimische Kindbraut, britisches Muslim Arbitration Tribunal bzw. Sharia Court).

Es bleibt zu hoffen, dass der 70. Deutsche Juristentag der Bundesregierung keine Vorschläge zur Veränderung des Strafrechts unterbreiten wird, die dem kohärenten (unteilbaren) Islamischen Recht entgegenkommen und damit notwendigerweise zum Ausstieg aus den allgemeinen Menschenrechten beitragen würden. Dazu aber wird man als Anwalt, Juraprofessor oder Verfassungsrichter in Hannover den Mut finden müssen, sich zur im Grundgesetz wiedergegebenen Unveräußerlichkeit der AEMR zu bekennen und, Informationspflicht als Garantenpflicht, jeden Bürger vor den sehr diesseitigen rechtlichen Folgen des jenseitszentrierten Islamischen Rechts zu warnen.

Selbst im Namen einer vom Täter bekundeten Abwehr der Teufel und bösen Dschinnen oder bei Berufung auf das persönliche Lebensziel des Eingangs in den ewigen Garten haben irdische Standards wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die körperliche, insbesondere die genitale Unversehrtheit der Minderjährigen (Menschen unter achtzehn Jahre) oder die hoffentlich auch in Zukunft legale Kritik an religiösem Fundamentalismus nicht preisgegeben zu werden, auch nicht im Namen der 2014 unter einigen Juristen erregt beschworenen „Herausforderungen in einer pluralistischen Gesellschaft“ oder der „Relevanz kultureller und religiöser Hintergründe“.

Edward von Roy

Q u e l l e

70. DEUTSCHER JURISTENTAG Hannover 2014. Thesen der Gutachter und Referenten. Strafrecht. Kultur, Religion, Strafrecht – Neue Herausforderungen in einer pluralistischen Gesellschaft

http://www.djt.de/fileadmin/downloads/70/djt_70_Thesen_140804.pdf

One Law For All Everywhere – No Sharia Anywhere

August 7, 2014

Deutschland braucht eine an den allgemeinen Menschenrechten ausgerichtete Politik!

Von Gabi Schmidt und Edward von Roy am 07.08.2014

Im Sommer 2014 sind die Glaubenskrieger der ISIS in Syrien und im Irak auf dem Vormarsch, um einen Gottesstaat zu errichten, der den Menschen die letzten ihnen verbliebenen Rechte nehmen wird. Auch die Lage zwischen Israel und der radikalislamischen HAMAS bleibt explosiv. Ob wir Bagdad, Mossul, Jerusalem oder Gaza-City betrachten, die Situation in diesen Städten und Regionen, nur wenige Flugstunden von Europa entfernt, betrifft uns unmittelbar, die Freiheit ist überall bedroht. Deshalb muss die deutsche Appeasement-Politik gegenüber islamisch beherrschten Staaten dort und den islamischen Organisationen hier ein Ende haben. Die HAMAS ist der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft, mit den deutschen Muslimbrüdern, dem IGD (Islamische Gemeinschaft in Deutschland), sitzt die Bundesregierung am Verhandlungstisch der Deutschen Islamkonferenz (DIK).

Über den IGD steuert die Muslimbruderschaft den ZMD (Zentralrat der Muslime in Deutschland), der wiederum ist einer der vier Gründungsorganisationen des KRM (Koordinationsrat der Muslime in Deutschland). Der KRM ist staatlicher Ansprechpartner für alle Fragen mit Islambezug. Beispielsweise leitet er die flächendeckende Einführung des bekennenden Islamischen Religionsunterrichts und war 2012 einer der ersten Kritiker des Kölner Urteils zur Strafbarkeit der Jungenbeschneidung.

Deutschlands Volksvertreter müssen ihre Politik endlich kompromisslos an den allgemeinen Menschenrechten ausrichten. Dann wären Kinderkopftücher, Kinderbeschneidungen, Geschlechtertrennung an der Schule oder ein streng an Koran und Sunna orientierter Religionsunterricht nicht anzutreffen.

Auch 2014 fordern wir dazu auf, die Deutsche Islamkonferenz unverzüglich aufzulösen. An staatlichen Schulen darf es gar kein Kopftuch geben, weder bei Lehrerinnen noch bei Schülerinnen. Kein bekennender Religionsunterricht an öffentlichen Schulen. Wenn Deutschland ein freiheitlich demokratischer Rechtsstaat bleiben will, muss eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirchen bzw. Religionsverbänden eingehalten werden. Medien müssen ihrer Kontroll- und Informationspflicht wieder gerecht werden, Religionskritik – also auch Islamkritik oder Kritik am jüdischen Religionsgesetz – gehört zum Recht jedes Bürgers auf freie Meinungsäußerung. Die gegenwärtige Strategie der Bundesrepublik, Integration mit Moscheebau und bekennendem Islamischem Religionsunterricht erreichen zu wollen ist zum Scheitern verurteilt.

In Deutschland gilt das einheitliche und jeden Menschen gleich behandelnde Grundgesetz. Eine Spaltung unserer Städte in ethnisch-religiöse Parallelgesellschaften ist ebenso verfassungswidrig wie eine Rechtsspaltung in Grundgesetz und Halacha bzw. Scharia. Schariarichter oder schariakonforme Streitschlichter dürfen in Deutschland nicht Recht sprechen und keine Mediationen leiten. Halachagerichte haben beispielsweise Frauen nicht an der Scheidung oder Wiederverheiratung zu hindern und keine Jungenbeschneidungen anzuordnen. Hoffentlich wird der in wenigen Wochen abgehaltene 70. Deutsche Juristentag einer religiös motivierten Rechtsspaltung nicht zuarbeiten.[1] Wenn wir Ehrenmorde oder sonstige im Namen der Tradition oder Religion begangene Frauenrechtsverletzungen bzw. Kinderrechtsverletzungen verhindern wollen und es keine kulturellen Rabatte bei der Strafbemessung geben soll, müssen wir eine konsequent an den allgemeinen Menschenrechten ausgerichtete Politik verwirklichen, um die kulturelle Moderne zu verteidigen.

Religionsverbände, die auf einer wortgetreuen Auslegung und Umsetzung der religiösen Primärquellen wie Koran und Sunna beharren, sind völlig ungeeignet junge Menschen zu integrieren. Weil der weltweite schiitische wie sunnitische Islamische Religionsunterricht den theologischen Vorgaben der klassischen Islamgelehrten wie Imam al-Ghazali (gest. 1111) und der heutigen Kairoer Azhar bzw. den Teheraner Mullahs folgen muss und sich vom Spitzentheologen der Muslimbruderschaft Yusuf al-Qaradawi nicht distanzieren kann, haben internationale Werber vor allem bei wenig integrierten jungen Menschen ein leichtes Spiel, sogar Minderjährige für den Dschihad zu begeistern. Die völlig verzweifelten Eltern brauchen die Hilfe des deutschen Staates und nicht das Motto der Muslimbrüder Der Islam ist die Lösung.

In der Pogromnacht von 1938 brüllten fanatisierte Menschen: Tod den Juden. Sowohl HAMAS als auch das Islamische Regime im Iran will Israel vernichten. Diesem Ansinnen hat Deutschland als freiheitlich demokratischer Rechtsstaat hörbar entgegenzutreten. Wie können wir zulassen, dass 2014 in Europa und auch hier in Deutschland die Sympathisanten der HAMAS ungehindert zum Mord an Juden aufrufen?

In mehreren europäischen Städten sind im Juli 2014 Juden körperlich angegriffen worden, Synagogen wurden beschädigt oder wie in Paris von einem Mob eingekesselt, die Menschen im Gebäude hatten Todesangst. In Frankfurt und Hagen durften Demonstranten mit einem ausgeliehenen Polizei-Megaphon Kindermörder Israel skandieren. Auch haben Palästinenser in Gaza Schulen oder andere zivile Einrichtungen als Waffenlager missbraucht. Das alles kann jedoch keine Rechtfertigung für Israel sein, Unschuldige aus der Zivilbevölkerung zu bestrafen oder zu töten.

Es muss möglich sein Israel zu kritisieren ohne unter Antisemitismusverdacht zu geraten, so wie es möglich sein muss, HAMAS, Saudi-Arabien, die Islamische Republik Iran oder die deutschen Islamverbände von DITIB bis VIKZ zu kritisieren, ohne als antimuslimischer Rassist beschimpft zu werden.

Im Sommer 2014 dulden Europas Parlamente, Parteien, Stiftungen, Kirchen oder Wohlfahrtsverbände Demonstrationen von Sympathisanten der HAMAS, auf denen Mordaufrufe gegen Juden hörbar und Hisbollah-Fahnen sichtbar werden. Einige der Genannten nehmen sogar aktiv daran teil. Das verwundert wenig, denn wer jahrelang mit den Vertretern des radikalen, streng an der Scharia orientierten Islam kooperiert hat, der kann Exzesse und pogromartige Szenen nicht mehr kritisieren. Überall wo Inklusion, Multikulturalismus oder entgrenzte Toleranz den Islam schönredet und gegen die allgemeinen Menschenrechte verstößt, wächst die Macht der menschenfeindlichen und insbesondere frauenfeindlichen Radikalen.

Deutschland steht vor der enormen Herausforderung, den mühsam aufgebauten säkularen, freiheitlich demokratischen Rechtsstaat gegen die Verfechter der Appeasement-Politik und gegen die Lobby des Islamischen Rechts zu verteidigen.

Wie der ZdE fordern wir:

• Auflösung der Islamkonferenz

• Aberkennung des Alleinvertretungsanspruchs der Islamverbände für drei Millionen Menschen in Deutschland

• Aberkennung des Status als staatlicher Ansprechpartner in Bezug auf den Koordinationsrat der Muslime (KRM)

• Beobachtung aller schariakonformen und damit grundgesetzwidrigen Organisationen durch den Verfassungsschutz

• Keine Fördermittel für den Moscheebau aus öffentlicher Hand

• Keine Geschlechterapartheid in deutschen Schulen. Auch im Klassenzimmer und auf dem Schulhof gilt die Werteordnung des Grundgesetzes

• Kein Kopftuch für Lehrerinnen und Schülerinnen

• Verbot von Burka bzw. Niqab im öffentlichen Raum

• Keine Islamischen Studiengänge an staatlichen Hochschulen oder Schulen

• Keine öffentlichen, an der Scharia orientierten Kindergärten

• Medien sollen ihrer Kontroll- und Informationspflicht nachkommen. Faktennahe Berichterstattung zu Themen mit Islambezug. Es gibt keine Pressezensur

• Beibehaltung der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Kinderrechte ins Grundgesetz

• Unterstützung für Eltern, die ihre Kinder an radikalislamische Milieus verloren haben

• Keine Beschneidung an Mädchen oder Jungen unter achtzehn Jahren. Null-Toleranz-Politik zur FGM und MGM

Gabi Schmidt

Edward von Roy

Q u e l l e n

[1] 70. Deutscher Juristentag. Hannover 16.-19.09.2014

Kultur, Religion, Strafrecht – Neue Herausforderungen in einer pluralistischen Gesellschaft

http://www.djt.de/70-deutscher-juristentag/fachprogramm/strafrecht/

Das Strafrecht steht vor neuen Herausforderungen durch unterschiedliche kulturelle und religiöse Prägung der in Deutschland lebenden Bevölkerung.

http://www.djt.de/fileadmin/downloads/70/djt_70_Programmheft_140401.pdf

Die strafrechtliche Abteilung wird sich mit der Frage beschäftigen, ob als Folge der kulturellen und religiösen Pluralisierung der in Deutschland lebenden Bevölkerung Änderungen im Strafrecht zu empfehlen sind. …

Es stellt sich ferner die Frage, ob für den neugeschaffenen Tatbestand „Verstümmelung weiblicher Genitalien“ (§ 226a StGB) und den Rechtfertigungsgrund für die Beschneidung von Jungen (§ 1631d BGB) Empfehlungen für die Auslegung oder für Änderungen in der Gesetzesfassung zu beschließen wären und ob das strafrechtliche Verbot der Zwangsheirat (§ 237 StGB) als gelungen anzusehen ist, insbesondere was die Erfassung von im Ausland begangenen Tathandlungen betrifft. …

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der international geführten Debatte um „cultural defenses“. Zu erwägen ist, ob sich aus der kulturellen Biographie des Täters und seiner Beweggründe die Forderung nach Rechtfertigungs- oder Entschuldigungsgründen ergibt und welche Rolle den Religionsgrundrechten in Art. 4 Abs. 1, 2 GG im strafrechtlichen Kontext der Rechtfertigung und Entschuldigung zukommt.

http://www.djt.de/fileadmin/downloads/70/djt_70_Strafrecht_140320.pdf

Islamisierung durch Laiendominikaner

Februar 25, 2011

تبليغي

tablīġī

selbstlos dienend

missionarisch aktiv

Tief ins innerste Deutschland, auf Missionsreise für Papst und Mufti

Nachhaltige katholische Leugnung von Gegenaufklärung, Frauenfeindlichkeit und Kulturrassismus der Scharia benötigt neuartige Missionare. Um die freiheitliche (säkulare) Gesellschaft zu überwinden, gilt es, im tiefsten Deutschland für das koranbasierte Zusammenleben segregierter Religionsvölker zu werben. Jacques Auvergne fällt dem Laiendominikaner Thomas Lemmen ins Wort.

Ein dāʿī ist ein Prediger des Gesetzes Allahs, was er betreibt, etwa als Pierre Vogel, ist die daʿwa, eingedeutscht Dawa, die Islamverkündung, und damit, denn Islam ist Praxis und islamischer Glaube Gehorsam, die Islamisierung. Seit Gründung von CIG und KCID sind erste Laiendominikaner als unechte dāʿī tätig, als christliche Einweiser in eine schariakonforme „Gesamtgesellschaft“ (1).

Die katholische Basis einiger Kleinstädte ist über die seit Monaten zunehmende Anzahl der Burkas und Bärte einigermaßen beunruhigt. In den Briefkästen findet sie Werbematerial von Muhamed Seyfudin Ciftci bzw. Pierre Vogel (Einladung zum Paradies e. V. / ISLAMSCHULE). Zum kreuzbraven Hinterherdenken muss ein Vordenker her, und flugs wurde nach dem kircheneigenen Islamverteidiger Dr. Thomas Lemmen gerufen, der sich sofort bereit erklärt, ein knapp zweistündiges Plädoyer für Islam und Scharia abzuhalten, selbstredend bei Betonung des Wertes von Grundgesetz und Menschenwürde.

Bereits am nächsten Abend betritt der Orientierung zum Islam anbietende katholische Dawa-Gehilfe den Gemeindesaal und beginnt:

Religionsfreiheit gründet in der personalen Würde des Menschen.

Der parteiliche Christ unterschlägt natürlich, dass auch der Atheismus ein von Artikel 4 GG geschütztes Bekenntnis darstellen kann.

Dass Allahgott, wie Mohammed klarstellte, den Islamapostaten töten möchte, darf zum Auftakt einer christlich-islamischen Dialogveranstaltung nicht zur Sprache kommen, das würde die gute Stimmung beschädigen, das gegenseitige Vertrauen und den wechselseitigen Respekt.

Jeder Mensch muss frei sein von Zwang und menschlicher Gewalt.

Von stellvertretend (durch den Muslim als Kalifen) begangener göttlicher Gewalt ist nicht die Rede, nicht nur die Insassen des Teheraner Evin-Gefängnisses sind der Gewalt Allahgottes ausgesetzt.

Nach dem wegweisenden Papier Dignitatis humanae kann es keinen Zwang in Glaubensfragen geben.

Klebrig-zäh wie guter Fliegenleim versuchte die unter Papst Paul VI. (Giovanni Montini) am 07.12.1965 verabschiedete Erklärung, die aus dem katholischen Befehlsbereich in eine globale Spaßkultur zu entweichen drohenden Seelen wieder einzufangen, nicht ohne den etwa in der Sowjetunion marginalisierten Islam genau zu kennen. Vor allem im brutal antireligiös herrschenden Ostblock nämlich, so wird man gedacht haben, würde sich eine hörbare Toleranz gegenüber dem Islam günstig auf die Kirche, letztlich natürlich die Katholische Kirche, auswirken.

Vorläufig und angeblich in jede Richtung offen galt es also, von individueller Selbstbestimmung zu reden, zugleich schmiedete sich die machtpolitisch denkende Katholische Kirche mit einer ehernen Fessel an den Islam, eine sehr irdische Beziehungsfalle, aus der es inzwischen und bei kirchenintern durchgesetzter proschariatischer Doktrin kein Entrinnen mehr gibt. Der heutige katholische Endanwender hat die gewalttätige koranische Gottheit der Willkür und Frauenentwürdigung als den Einen Gott zu beschreiben, zu ehren, ja wahrscheinlich sogar anzubeten. Holocaust und kirchlicher Antisemitismus können nutzbar gemacht werden, um jede Kritik an der „jüngsten abrahamitischen Religion“ als Aufruf zum Religionskrieg und praktizierten Rassismus fehlzudeuten.

Dass sich das vatikanische „es kann keinen Zwang in Glaubensfragen geben“ nahezu wortgleich liest wie sein heimliches Original, wie das „Es gibt keinen Zwang in der Religion“ (Koran 2:256), muss uns Heutigen angesichts der weit gediehenen Verschmelzung von neokatholisch-repressiver Toleranzpraxis und unwandelbar brutalem Schariagesetz wie ein Zeichen des Unheils erscheinen.

Im Übrigen mag man es als antisemitisch und antijüdisch bezeichnen, wenn das himmlische Gespenst von Dschihad, Kindbraut, Schleierpflicht und Dhimmitude als mit dem Gott Abrahams identisch erklärt wird, was Nostra Aetate bereits fünf Wochen eher, am 28.10.1965 gegendemokratisch wie gotteslästerlich festgeschrieben hatte.

Der Inhalt des Nostra Aetate wurde von Islambeschwichtiger Georges Chehata Anawati (1905-1994) mit entworfen, einem ägyptischstämmigen Christen, der als Sechzehnjähriger von der Orthodoxen zur Katholischen Kirche konvertierte. Der Pharmazeut, Aristoteles- und Aquinforscher trat 1934 dem Orden der Dominikaner bei und studierte ab 1943 in Algier Arabisch und Islamwissenschaften. Mit den Gelehrten der allahkratischen Azhar kooperierte er ebenso wie mit der Arabischen Liga (Arab League, Ǧāmiʿat ad-Duwal al-ʿArabīya). Anawati wusste also genau um den die Nichtmuslime versklavenden Charakter jeder koranbasierten Theologie und begründete die katholische Tradition des Verschweigens von heilssichernder Frauendeklassierung und verpflichtendem Apostatenmord. Der rheinische Dialogaktivist und Kopftuchverteidiger Werner Höbsch aus Brühl bei Köln, der „60 Prozent der Scharia sind grundrechtsverträglich!“ schmettert und Tariq Ramadans Schrift »Radikale Reform: Die Botschaft des Islam für die moderne Welt« lauthals gegen jede Kritik an diesem den Schleier fordernden Salafisten öffentlich verteidigt, beruft sich gerne auf Georges Anawati.

Höbsch vernebelt, dass Pierre Vogel und Scheich Ciftci an der IU (Islamischen Universität zu Medina) studiert haben und wiegelt ab: „Diese Saudis, das sind doch Wahhabiten!“ Darauf hingewiesen, dass Hanbal, gestorben 855, der letzte echte Salaf war und dass es keinen Wahhabiten gibt, der kein Hanbalit ist und umgekehrt, meint er, Saudi-Arabiens Verfassung sei gar nicht an der Scharia ausgerichtet, sondern betone das lokale Stammesgesetz. Wer daraufhin den frommen Schariabezug aus der genannten Verfassung zitiert, erntet Höbschs überfordertes oder einfach nur dreistes Schweigen – der als Islamkenner und Dialog-Großmeister herumgereichte Mann will seinen Einfluss behalten, Fakten stören da nur.

Einer Dialogveranstaltung bei Werner Höbsch beizuwohnen lohnt sich dennoch, seiner oft etwa einstündigen, theologisch brilliant gedachten und stilistisch vorbildlich vorgetragenen Theorie kann man meistens völlig zustimmen, erst im Diskussionsteil wird, sobald schariakritische Fragen auftauchen, der dialogische „Harmonismus“ erkennbar und beginnt Werner Höbsch dutzendfach zu flunkern und zu bagatellisieren und dutzendfach bei eben diesem Nebelwurf in aller Öffentlichkeit enttarnt zu werden. Neben Lemmen ist Werner Höbsch die zweite islamverteidigende Wunderwaffe des Bistums Köln.

Das im einschüchternden Dialog mit dem Islam so oft bemühte lā ikrāha fī d-dīn, kein Zwang in der Religion, pflegt den offensichtlich unangenehmen Folgevers zu unterschlagen, wo uns Allahgott seinen Kulturrassismus durchaus eindeutig erklärt: „Gott ist Freund derer, die gläubig sind. Er bringt sie aus der Finsternis hinaus ins Licht. Die Ungläubigen aber haben die Götzen zu Freunden“ und braten, wie wir wissen, auf ewig in der Hölle.

Innerislamisch und da vor allem innerfamiliär ist Gottesbefehl 2:256 ein Freibrief auf Gewaltanwendung. Bezogen nicht zuletzt auf die Maßgabe der Ḥisba kannst du deine Ehefrau oder Tochter bzw. kann der Hodscha seinen Koranschüler gar nicht genug zum islamisch erwünschten Wohlverhalten prügeln, das islampädagogische Objekt steht ja schließlich ganz „allein vor Gott“ und bekennt die Schönheiten von Koran und Sunna wie zufällig mit der selben Inbrunst wie das ebenfalls verprügelte oder sich vor dem Teufel fürchtende Nachbarkind.

Schariadurchsetzung (Ḥisba) ist Pflicht jedes Muslim und basiert auf dem Grundsatz al-amr bi ʾl-maʿrūf wa ʾn-nahy ʿani ʾl-munkar, das Gute gebieten und das Schlechte verbieten (vgl. Koran 3:110, gerichtet an die „beste aller Gemeinschaften“).

Die Ḥisba ist nicht zu diskutieren, sie ist deine dich vor der Hölle rettende gewaltbereite Gleichschaltung des Verhaltens aller Schariaverpflichteten (Muslime) in deinem räumlichen Umfeld, für eine Frau das Treppenhaus, für den Jungen der Schulhof, dem Mann der halbe Straßenzug.

Um noch einmal auf die oft zu vernehmende sinngemäße Aussage, dass jeder Muslim völlig frei (gleichsam autistisch) lebe, zurückzukommen, lohnt sich zu betrachten, wie der nordrhein-westfälische Schariapolitiker Muhammet Balaban (LAGA NRW; Integrationsbeirat der Stadt Essen (2)) den sexualmagischen und vor dem Höllenfeuer rettenden Hidschab verteidigt:

„Ab der Pubertät steht jeder eigenverantwortlich vor Gott. Die Mädchen entscheiden dann selbst, wie sie sich kleiden.“

Thomas Lemmen:

Religionsfreiheit bedeutet, dass niemand gezwungen werden darf, gegen sein Gewissen zu handeln.

So ein Unsinn, was ist denn mit dem Gottesfürchtigen, der seine Tochter steinigen will?

Dass Thomas Lemmen an einem ernst gemeinten Einsatz für die Gewissensfreiheit aller Menschen auch gar kein Interesse hat, wird darin deutlich, dass er sich für die Belange der Ex-Muslime nicht einsetzt. Auch gegen Tariq Ramadans Schleierpflicht, Griechenlands islamische Verheiratung schwanger in Düsseldorf auftauchender kleiner Mädchen oder die schafiitische FGM schweigen die von ihm verantworteten Dialogkonzerne CIG und KCID beredt.

Ganz grundsätzlich lässt sich sagen: Religionsfreiheit gibt es für den Einzelnen und für die Gruppe, Religionsfreiheit betrifft das Private und das Öffentliche.

Das stimmt, aber darum geht es beim Thema Islam nicht, sondern um das Beibehalten des für alle geltenden, einheitlichen und gleich behandelnden Rechts, um Gesetze und Verordnungen, die das Zusammenleben regeln, nicht den Aufenthalt in Paradiesgarten oder Höllenfeuer.

Der orthodoxe Islam (der separatistische und revolutionäre Islam) will die Rechtsspaltung, und Kirchenvertreter wie Rowan Williams oder Thomas Lemmen wissen das. Muslimintern muss man auf die Privilegierung der Männer und, na so was, auf die Diskriminierung der Frauen bestehen, außerhalb davon sind Christen, Juden, Hindus, Buddhisten und Atheisten emotional mit Ekel zu befrachten und juristisch bzw. ökonomisch herabzusetzen bis zum Status eines Sklaven (Dhimmis) oder zu tötenden Stellvertreter Satans (Atheisten), das alles ist kein Islamismus, das ist Islam – jener Islam, den der elitär erwünschte, schariakonforme Bundesbürger als „im Kern friedliche Religion“ zu bezeichnen hat, wie Hans-Gert Pöttering (3) und Horst Köhler (4) tatsachenwidrig betonen.

Pluralismus und Globalisierung rahmen oder akzentuieren das Geschehen auch um die rechtliche Integration des Islam in Deutschland.

Die Seelen rettende Gewalt des Wali mudschbir (Heiratsvormund mit der Berechtigung zum Zwang) gegen seine Tochter und die religiös legitimierte Gewalt des Ehemannes gegen seine Frau sind öffentlich zu loben und rechtlich zu verstaatlichen, auch wenn Thomas Lemmen das katholische Publikum gerne dahingehend anschwindelt, dass es im Islam keinen Zwang zum Hidschab gebe und keine Unterdrückung der Frau.

Wer mit Organisationen wie dem erklärtermaßen an Abdoldjavad Falaturi und dem ZMD orientierten Christlich-Islamischen Verein Hochrhein e.V. (CIVH, Rheinfelden, ein Islamisierungsprojekt der Alperenler-Moschee (DİTİB, über Bedri Karakılınç dem Avrupa Diyanet bzw. Diyanet İşleri Başkanlığı Aylık Dergiler verbunden (5)) zusammenarbeitet oder sich als Nürnberger Pfarrer und Dekanatsislambeauftragter Hans-Martin Gloël („Köprü – Brücke“) mit Millî-Görüş-Funktionären an den Dialogtisch setzt, darf von uns AEMR-orientierten, säkularen Weltbürgern doch wohl als Proislamist bezeichnet werden. Rheinfeldens CIVH und Nürnbergs Köprü sind Mitglied in Lemmens KCID, Lemmen selbst hat nichts dagegen, das der über den ECFR dem Umfeld der global aktiven Muslimbrüder zuzurechnende bosnische Großmufti eine gesamteuropäische muslimische oberste Behörde (a single Muslim authority in Europe) und die Rechtsspaltung im Familien- und Personenstandsrecht (opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law) realisiert wissen möchte.

Ehrlicherweise bekennt sich der CIVH zum diskriminierenden Islamischen Recht: „Als Bürger dieser Gesellschaft, in Anbetracht der Grundsätze der Menschenrechte und Demokratie wie auch der Dynamik des islamischen Rechts und der kollektiven Vernunft besteht für uns keine Unvereinbarkeit zwischen Grundgesetz und Scharia (6).“

Das Kalifat pflegt bekanntlich einen ganz besonderen Parlamentarismus und dazu weiß man am deutschen Hochrhein: „Im Qur´an spricht Gott selbst von der Notwendigkeit von »schura«, also der politischen Partizipation der Gesellschaftsmitglieder, welche in unserer heutigen Gesellschaft am besten durch einen demokratischen Willensbildungsprozess zu gewährleisten ist. Es war eine der zentralen Leistungen des Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) in der Stadt Medina einer Gesellschaft in Chaos und Rechtlosigkeit eine Rechtsordnung gegeben zu haben, womit die Schaffung von Rechtsstaatlichkeit ein ursprüngliches Anliegen des Islam ist.“ Der frauendeklassierende und judenmordende, göttlich erleuchtete Stadtstaat (622 – 855 n. Chr.), im Islam das absolute Referenzmodell für sittliches Zusammenleben, gilt den Neochristen und Quasi-Salafisten von CIG und KCID offensichtlich als akzeptables Vorbild.

Allahgott will den Gotteslästerer oder sonstigen Islamapostaten ermordet wissen, das allein sichert den Muslimen im Diesseits und Jenseits das Heil, was der glitschig lächelnde CIVH allerdings so darstellt: „Gott verpflichtet uns zur Erhaltung des Lebens und verbietet uns das Töten.“

CIVH-Chef ist Werner Ross. Für die Gewalt gegen Ägyptens Kopten macht der Pfarrer aus Rheinfelden Staatspräsident Hosni Mubaraks feindseliges Verhalten den ägyptischen Muslimbrüdern gegenüber verantwortlich: „In Ägypten sind es für mich auch innenpolitische Gründe, weil Präsident Mubarak auch die Muslim-Bruderschaft unterdrückt, gibt es Spannungen, die sich jetzt an den Christen entladen (7).“ Lemmen fährt fort:

Individuelle und kollektive Religionsfreiheit: Über die individuelle Religionsfreiheit hinaus gibt es ein Recht der Gemeinschaft auf Religionsfreiheit. Wegweisend ist uns Katholiken die Schrift des Bistums Essen aus dem Jahre 2001.

Solange jeder Islamverband die Scharia lehrt und fordert, wird das Individuum, zumal das weibliche, angesichts von Sunnagehorsam (Islam) und Schariagesetz (auch Islam) auf der sprichwörtlichen Strecke bleiben.

Der Arbeitskreis Integration des Bistums Essen veröffentlichte im September 2001 einen Ratgeber („Religion ist keine Privatsache“ (8)) zu Moschee-Neubau und Muezzinruf, dem niemand, der in Kirchenkreisen Karriere machen will, widersprechen kann. Der Arbeitskreis empfiehlt zur postsäkular-bewusstseinsverändernden Lektüre das Basiswissen Mohammed von Autorin Melanie Miehl (9), Miehl ist Lemmens Ehefrau.

Aufgabe der Religion ist es, das gesellschaftliche Gemeinwohl zu fördern und eine eigene Vervollkommnung als ein Leben in größerer Fülle zu erreichen.

Der Dreikonsonantenwurzel ṣ-l-ḥ, „Heil, heilssichernd“ zugehörig, heißt Gemeinwohl in der Scharia istiṣlāḥ. Auch Lemmens „Leben in größerer Fülle“ widerspricht dem nach klassisch islamischer Auffassung und nach Allahs Ratschluss jedem Menschen vorherbestimmten Konvolut an erworbenem Wissen und irdischem Erfolg nicht.

Dass irdische Glückseligkeit mit Islam zusammengehe, predigen nicht nur Katholiken. Die Eliten des Reformierten Weltbundes (World Alliance of Reformed Churches (WARC)) beispielsweise trafen sich, irgendwie betroffen, im an Armut und Islamismus leidenden Afrika (Ghana, Accra 2004) unter dem Motto „Auf dass alle ein Leben in Fülle haben“ und billigen offensichtlich das Leben jeder Muslima, ihr Leben unter der brutalen Scharia, als völlig „erfüllt“ und voll von „Fülle“. Die globalen Calvinisten vom WARC überschlagen sich schier vor Freude über den Dawa-Text A Common Word Between Us And You (10).

Das vom Reformierten Weltbund gelobte jordanische Königliche Institut für Islamisches Denken will die globale Transzendierung („Salafisierung“, Hanbalisierung) der vier sunnitischen Rechtschulen und bekennt bzw. erkennt diese innerislamische Fusionsarbeit (globales Kalifat) als konsequente Anwendung der Scharia (11).

Die Artikel 4 und 140 regeln die Trennung von Staat und Religion. Diese ist nicht ganz vollzogen, sondern unvollkommen oder, wie man sagt, hinkend.

Allah hinkt allerdings nicht und der Strafparagraph 166 (Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen) lässt sich ja vielleicht schon bald als Hebel zum islam-revolutionären Putsch verwenden. Die in Absatz (2) beschriebene gotteslästerliche Relevanz („die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören“) kann sich als Instrument erweisen, jeden Kritiker von Koran und Scharia anzuklagen und in ein Gefängnis zu sperren. Jemand wie Werner Höbsch, der in einem katholischen Gemeindesaal anlässlich einer von ihm selbst geführten Dialogveranstaltung aufschreit „Ich lasse nicht zu, dass der Islam und damit alle Muslime diskriminiert werden!“ wird vielleicht gar nichts dagegen haben, jedenfalls verweigert der Zuckergussrhetoriker aus 50321 Brühl den Dialog mit Ex-Muslimen bereits seit vielen Jahren ganz gezielt und sorgt dafür, dass auf den dialogüblichen Büchertischen die Werke von Mina Ahadi, Necla Kelek oder Seyran Ateş durch Abwesenheit glänzen, während die Bücher des Salafisten Tariq Ramadan, von Fundamentalistin Rabeya Müller und von Gegenaufklärerin Lamya Kaddor, selektiv tolerant, Zugang haben.

Anders als für Werner Höbsch sind für gründlich denkende Menschen rationale Islamkritik und praktische Muslimfeindlichkeit auch zwei recht verschiedene Dinge und werden BGB und Straßenverkehrsordnung, auch im wunderlichen Rheinland bzw. Brühl, nicht von „Muslimen“ bzw. „westlich kulturalisierten Christen“ eingehalten, sondern von Staatsbürgern, ausländischen Mitbürgern staatenlosen Mitbürgern. Grundgesetz und AEMR schützen schließlich (in erweiternswerten Grenzen) auch die Illegalen (sans papiers), ob sie schon mal zur Ḥaǧǧ in Makka al-Mukarrama (Mekka die Ehrwürdige) waren oder ob sie Marx und Feuerbach auf Persisch lesen.

Besonders gerne tritt Werner Höbsch mit dem jugendbewegten Umfeld der dem Salafismus zuzurechnenden Muslimbruderschaft auf, so mit Rajaa Chehab von der islamistischen Muslimischen Jugend in Deutschland (MJD (12)).

Am 02.04.1924 erkannte und benannte ein gewisser Peter Panter (Kurt Tucholsky, 1890-1935) den Vorläufer von 166 StGB als „mittelalterlichen Diktaturparagraphen“ (13).

Religionsfreiheit umfasst nicht nur das Recht, zu glauben oder nicht zu glauben. Der Einzelne hat das Recht, sein ganzes Leben an der Religion auszurichten.

Nur ein halbierter Islam kann auf Schleier und Imam-Ehe verzichten, Thomas Lemmen ruft also nach Hidschab und Zweitfrau.

Doch ohne Steinigung ist der Islam unvollständig.

Wir sehen, dass in den USA oder in Europa ein Muslim den Islam nicht umsetzen darf, den Islam nicht leben kann, und dass der prominente Kölner Vertreter der nichtklerikalen Dominikaner (Fraternités laïques dominicaines, Fraternità Laica di San Domenico) soeben entweder dialogüblich-unverbindlichen Unsinn geredet hat oder das Grundgesetz abschaffen will.

Das Grundgesetz gewährt Religionsfreiheit als spezifischen Ausdruck von Artikel 1.

Genau, das GG gewährt Religionslosigkeit und Religionskritik als spezifischen Ausdruck von Artikel 1.

Islam ist Religion im Sinne des Grundgesetzes.

Ja, eine Religion, die nicht in Gänze praktiziert werden darf, da sich ihre Praxis gegen die Verfassung richtet. Und weil nach Maßgabe des tauḥīd weder Allah halbiert werden darf noch Allahs umma oder das göttliche Gesetz, lässt sich, sofern man die Ansprüche eines Maududi, Qutb oder Chomeini ernst nimmt, sagen, dass der Islam in einer freiheitlichen Gesellschaft überhaupt nicht gelebt werden kann.

Kitman-Großmeister Lemmen, der Bosniens höchstem Himmelswächter gerne die Hand schüttelt, kennt den Islam und will das Publikum dahingehend manipulieren, sich den Streitern für möglichst viel Schariapraxis anzuschließen:

Opening the way for the Muslim law (Mustafa Cerić, Zagreb 24.02.2006).

Religionswechsel ist Teil der Religionsfreiheit.

Der „differenziert“ denkende Allahgott schränkt die zulässigen Konversionsrichtungen allerdings doch etwas ein.

Weil sich Religionsfreiheit von der AEMR ableitet und nicht vom GG, gilt sie auch für Ausländer.

Das erste stimmt. Dass die ewige Scharia auch gegen die AEMR verstößt und nicht lediglich gegen das GG, verschweigt Lemmen auch an dieser Stelle gekonnt.

In einem anspruchsvollen interreligiösen Dialog gilt das nicht zwangsläufig reziprok, können wir nicht gleichsam automatisch erwarten, dass uns Kirchenbau in Afghanistan oder im Sudan gestattet wird, bevor wir unseren Einwanderern aus diesen Staaten bei uns Religionsfreiheit gewähren.

Ok. One law for all. Aber nicht morgen und schon gar nicht auf Dauer wird die koranbasierte Dhimma und Frauenherabwürdigung unwidersprochen weitergehen können: Die AEMR muss, nimmt sie sich ernst, global durchgesetzt werden. Thomas Lemmen will die Globalisierung der AEMR allerdings offensichtlich nicht, die „uns so Fremdartigen, die Fremden“ sollen aus katholisch-religionspolitischer Sicht „anders“ bleiben dürfen, schariatisch sprich kulturrassistisch und misogyn leben. Den aus der „islamischen Welt“ (Höbsch) „in den Westen“ (Höbsch) zugewanderten Menschen ist ein Leben ohne Gewissensbisse, das heißt ein Leben mit der (familienrechtlichen, nur wenig später wohl auch erbrechtlichen) Scharia zu gestatten – auf Anfrage eben in unseren Städten und Straßenzügen.

Sie verlassen den Amerikanischen Sektor (14), demnächst heißt es ja vielleicht: Sie verlassen den menschenrechtlichen Sektor, willkommen in Berlins Schariaviertel.

Religionsfreiheit gilt nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für Gemeinschaften.

Zu einer Zwangsverheiratung, schafiitischen FGM oder islamischen Steinigung gehören mindestens zwei Menschen.

Dass Sunnaüberwachung und Schariastaat Täter und Opfer schaffen, hat der Laiendominikaner übergangen, Hauptsache scheint ihm zu sein, dass der Islam irgendwie gemeinschaftlich ist, „sozial“.

Lemmens Kitman (lying by omission, Lügen durch Verschweigen) liegt also darin, nicht zu sagen, dass der Islam ungleich behandelt (diskriminiert).

Prinzip Lemmen: Mission plus Omission (15).

Es ist allerdings noch viel schlimmer: Omission ist kein Kitman, da sie ein informiertes ganzes Publikum voraussetzt, um als Witz oder Stilmittel gesteigerter Spannung (Krimi) überhaupt wirksam zu sein, während das islamische Lügen durch Auslassen die unterschiedlichen Grade an Informiertheit des Auditoriums allahkratisch gezielt (die Islamisierung befördernd) ausbeutet. Omission informiert (bildet) und macht potentiell alle frei, Kitman diskriminiert absolut und zielt auf zunehmende Versklavung eines Bevölkerungsteils, damit jemand hienieden die Arbeit macht und der Hölle dort der Brennstoff nicht ausgeht.

Es gäbe natürlich die Möglichkeit, dass der überdurchschnittlich gebildete (moralisch potentiell stärker schuldige) Thomas Lemmen das Märchen vom friedlichen und frauenfreundlichen Islam wirklich glaubt. Nun, betrachten wir die Religionspolitik in seinem weiteren Umfeld und Bereich des Einflusses: Leute wie Lemmen reden seit Jahren mit Tariq Ramadan und Mustafa Cerić, sie sind zur Scharia also genau informiert.

Nein, die Kirche von heute, etwa um Erzbischof Rowan Williams (The Archbishop of Canterbury says the adoption of certain aspects of Sharia law in the UK „seems unavoidable“), weiß genau, was Islam ist und setzt auf eine postsäkulare, sprich jenseitszentrierte, brutalisierte und sozial segregierte Welt von morgen: Ohne durchsetzbare AEMR, auf eine Europäische Union, die Türkei dabei als EU-Vollmitglied, der religiös begründeten Rechtsverschiedenheit, auf eine Beendigung des staatlichen Gewaltmonopols (Staatssouveränität, GG 20 (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus). Wer das jetzt nicht glauben möchte und frommer Kirchenchrist ist, der versuche doch, in seinem nächsten Gemeindebrief einen kritischen Brief zum islamischen Minderheiten-Familienrecht Griechenlands unterzubringen, Allahs Düsseldorfer schwangere Kindbräute inbegriffen, oder in kirchlichen (oder städtischen) Räumlichkeiten zu einem AEMR-verhafteten Vortrag über die Londoner Scharia-Gerichtshöfe einladen zu lassen.

Weil sie wenig Religion hat, braucht die Frau aus Allahgottes Blickwinkel einen Vormund, den walī, welcher, sofern sie Jungfrau ist, ihr unversehrtes Hymen und bedecktes Haupthaar wird so zum Politikum allerersten Ranges, als walī muǧbir (türk. mücbir veli, von aǧbara, zwingen) in die erste Ehe zwingen kann.

Ein seltener Name der Gottheit des Mehrstufenrechts ist al-Ǧabbār (16), das Partizip Aktiv von aǧbara: „Der, dem nicht widerstanden werden kann“ (L`Irrésistible … trop fort pour être défait). Der Ehemann ist seiner Frau und der Vater seiner Tochter ein unbesiegbarer Statthalter des Männerrechts, sie hat ihrem Vormund (walī, türk veli) Folge zu leisten, wenn sie folgsam (islamreligiös) ist, geht das inschallah ohne Gewalt.

Totalitäre Seelenrettung darf und muss sich als heilsame Gewalt verstehen, umfasst also auch die Bedeutungsebene des aus der Medizin bekannten Begriffes vom (schmerzlich schmerzbefreienden) Einrenken, die aǧbara im Arabischen ebenso hat wie das ǧ-b-r der Mathematik in unserem Fremdwort Algebra.

Prinzip Gewaltgott, „in Einklang bringen“. Den Menschen islamisch (politisiert) gleichschalten. Die muslimische Frau ist im doppelflächigen Molekülgitter des Kristalls der umma nur ein halber Mensch, sie ist mit halbem Erbe und halber gerichtlicher Aussagekraft ausreichend privilegiert. Eine islamische Gleichberechtigung der Muslima ist daher eine Ungerechtigkeit, katholisch-dogmatisch gesprochen eine peccata clamantia (eine der Himmelschreienden Sünden, sins that cry to heaven (17).

Sehr geehrter Herr Lemmen, ob Ihr Gott wirklich mit Allahgott identisch ist, oder ist er es nicht und ist nicht viel eher das heutige katholische Schweigen zur schariatischen Herabsetzung des Dhimmis, des Ex-Muslims und der Frau (Catechismus Catholicae Ecclesiae, Città del Vaticano 1997: KKK 1867 die Klage der Fremden, der Witwen und Waisen (18), KKK 2268 Der Mörder und seine freiwilligen Helfer (19)) eine veritable peccata clamantia? Herr Lemmen: Wenn Sie schon so wenig für Ihr christliches Seelenheil tun möchten, so sollten Sie sich, als ein Weltbürger (zivilisierter Mensch), zumindest schämen. Bei einem der wenigen Seelsorger, der Kulturrassismus und Frauenfeindlichkeit des Islam nicht schönredet, können Sie Ihre jahrelange, das Leiden anderer Menschen billigende Verteidigung der barbarischen Scharia aufrichtig beichten.

Bald nach dem Anwerbestopp von 1973 begannen sich die deutschen Arbeitsmigranten in Moscheevereinen zu organisieren, die regelmäßig die Rechtsform eines eingetragenen Vereins annahmen. Zweck eines solchen Moscheevereins ist zunächst die Schaffung einer Gebetsstätte.

Etwa in München, wo am 24.08.1973 nach dreizehn Jahren Planungs- und Bauzeit das so genannte Islamische Zentrum, IZ (München) eröffnet wurde und sehr bald Ghaleb Himmat die Leitung übernahm. Der Schwiegersohn des Dschihadtheoretikers und Gründers der Muslimbruderschaft (MB) Ḥasan Aḥmad ʿAbd ar-Raḥmān al-Bannā, Muslimbruder Said Ramadan, organisierte vom Genfer Centre Islamique (de Genève) den Aufbau des Münchener IZ mit, seine Söhne Hani und Tariq Ramadan sind führende heutige Islam(aktiv)isten.

Said Ramadans kühne Vision war, dass eine Kette von MB-treuen Islamischen Zentren (IZ) der Islamisierung Europas dienen solle.

Als Führer des deutschen Zweiges der Muslimbrüder, sprich der IGD, war Ghaleb Himmat Amtsvorgänger von Ibrahim el-Zayat, mit Youssef Nada (20) leitete Himmat die im Dorf Campione (Campione d’Italia, eine Exklave Italiens im Schweizer Kanton Tessin) gelegene al-Taqwa-Bank (21), Herr Zayat war dort als Aktionär geführt. Nada kann als langjähriger Finanzierungsstratege der Muslimbrüder gelten. Wenige Wochen nach den Terroranschlägen vom 11. September, am 07.11.2001 wurden die Villen der Banker Himmat und Nada wegen des Verdachts auf Terrorfinanzierung durchsucht, ein aufgefundener brisanter Text ist als »The Project« bekannt geworden (22).

Es ist eine Pflicht für muslimische Männer, das Freitagsgebet gemeinschaftlich zu verrichten.

Der schuldhafte Verweigerer des ṣalāt al-ǧumʿa ist ein Apostat, das ist ja das Schlimme. Der Gebetsverweigerer brennt nach islamischer Auffassung in der Hölle, und Lemmen scheint nichts dagegen zu haben, diesen Angriff auf Vernunft, Lebenslust und Meinungsvielfalt, diese, auf Kinder und Jugendliche bezogen, Schwarze Pädagogik (Katharina Rutschky) flächendeckend im durch Politik und Kirche leider ersehnten Islamischen Religionsunterricht lehren zu lassen.

Arbeitsunterbrechung in jeder Fabrik, damit der Teufel keine Chance hat, und das punktgenaue Gebet „von Allah angenommen wird“, gültig ist, Waschräume für Männer in jeder Hochschule, damit das Gebet nicht ungültig ist, Gebetsräume für Frauen, damit das Gebet der leicht ablenkbaren Männer nicht verdirbt und ungültig wird, Umkleideräume zum Anlegen der Gebetskleidung, da ohne Sakralgewand das Gebet vielleicht nicht gültig ist, was für ein Gelaufe, Waschräume für Frauen, damit auch ihr Gebet nicht ungültig ist.

Eine Tyrannis des islamisch korrekten Betens kann anheben, jeder hat jeden „Bruder“ zu überwachen, jeden Schludrigen zu ermahnen und beim Sittenwächter anzuschwärzen oder ihn als Religionswächter einzuschüchtern. Die orthopraktische islamische Faschisierung des öffentlichen Raums beginnt beim Beten, beim gebetsvorbereitenden Waschen, was für ein Gerenne, beim gebetsbegleitenden Geschlechtertrennen, beim außeralltäglichen Frauenverschleiern von Alltags-Hidschab auf Gebetshidschab (prayer hijab (23)) und beim Mobben der Gebetsverweigerer. Horch, der Muezzin ruft! Es ist Zeit!

Auch im sündigen Europa bezeugen deine Allah wohlgefälligen und den Teufel ärgernden Textilien die überlegene Moral. Was für eine Lebenskunst ist es doch, als ehrbarer Mann, gottesfürchtig und stilsicher zugleich, dem verruchten Westen mit der Kleidung des ehrbaren Ostens zu trotzen und die muslimischen Geschwister zur einzig sittlichen Seinsweise, zur medinensischen (islamrevolutionären) Staatlichkeit zu rufen, these tunic shirts are perfect for those living in the West who want to maintain their Islamic identity (24).

Betreibe die Sichtbarwerdung des Islam im öffentlichen Raum, lebe sendungsbewusst und weise die nichtislamische Kleidung zurück. Tief ausgeschnittenes Décolleté und körperbetonte Jeans werde dem Objekt islamischer Gewalt (Dschihad) bzw. sexualisierter islamischer Gewalt (Vergewaltigungsdschihad) namens Dhimmi zu einer Art von Ghettozeichen (sg. zanara, zinnar, pl. zunnār, zanānīr) bzw. Judenfleck. Ein Sklavenschrei nach Freiheit wie Tear off the zunnār (25) kann allenfalls die textil bekundete de-facto- (oder echte) Konversion zum Islam bedeuten. Auch innermuslimisch kommt zuerst die Sonderkleidung (des Nachlässigen und der Frau) und dann die Apartheid (zu Lasten der männlichen Säkularen und aller Frauen), ohne Tuch und Nähmaschine keine Islamische Revolution.

1919 wurde in der Weimarer Republik die für die heutige BRD spürbare Trennung von Staat und Kirche vollzogen, aber nicht ganz, denn Religionsunterricht und Anstaltsseelsorge bedeuteten die Übertragung hoheitlicher Aufgaben: Wichtig ist das Gemeinwohl, sind die Werte, die die Gesellschaft stärken.

Dialogfachleute und andere Schamanen zitieren hier gerne Ernst-Wolfgang Böckenförde, der 1964, publiziert 1976, sein „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“ äußerte und natürlich mitsamt seinen unautorisierten proschariatischen Nutzbarmachern völlig richtig liegt, denn auch Sonnenlicht, Sauerstoff, Spracherwerb, Zivilcourage, Mutterliebe, Partnerfindung und kindliches Urvertrauen kann der steuerfinanzierte Verwaltungsapparat nebst Polizei und Bundeswehr nicht vertraglich garantieren. Wenn die deutsche Mehrheit die Scharia will, wird Deutschland Kalifat, aber zur religiös begründeten Rechtsspaltung oder zur Überwindung der AEMR hat der Staatsrechtler und Rechtsphilosoph ja auch gar nicht aufgerufen.

Ein religiös begründetes Menschenopfer ist verboten, da das Grundgesetz vom Recht auf Leben berührt ist, da es beschädigt wird.

Das war Lemmens einziger zweckmäßiger Satz des Abends, der Laiendominikaner beliebte allerdings an dieser Stelle zu grinsen, als habe er einen raffinierten Witz gemacht. Sein letztes Wort:

Die Kirchen können zu einer Versachlichung der Debatte beitragen.

Das mag in hundert Jahren ja der Fall sein. Einstweilen sollte man am kirchlichen guten Willen, die universellen Menschenrechte weltweit und für jeden durchzusetzen, eben auch für die muslimische Frau, und an der Aufrichtigkeit der kirchlichen islambezogenen Darstellung doch wohl besser zweifeln.

Wir beenden hier den Lemmenschen islambezogenen Nebelwurf. Was bleibt einem säkularen Religiösen oder freiheitlichen Atheisten?

Der Leser des Blogs Sägefisch mag zu einer kirchlichen Dialogveranstaltung gehen und im Sinne der AEMR schariakritisch hörbar werden. Er wird spüren, zu welchem hohen Ausmaß an Gewalt sich Klerus und Gemeindeälteste berufen fühlen, um das Bild vom friedlichen Islam durchzusetzen.

***

Tablīġī (Tablighi) gehört zu bāliġ, „reif“, und heißt im Zeichen der globalen Islamisierung eigentlich, möglichst vielen Menschen die „Reife“, die Fülle des Lebens (des islamischen Lebens) zu bringen und die eigene Seele zu veredeln und zu schärfen. So ist beispielsweise die 1926 gegründete Tablighi Jamaat, auch Jamaat-i Tabligh und abgekürzt TJ, eine mittlerweile auch in Deutschland tätige, aus Indien und Pakistan stammende Missionsbewegung, der ein Kölner Laiendominikaner natürlich gar nicht angehören kann.

Auch Götter können fusionieren, mit bisweilen fürchterlichen Folgen für die Erdbewohner. Mit katholischer Hilfe entsteht aus Christus und Allahgott das himmlische Ungeheuer des Zeitalters der Postsäkularität (Nachdemokratie), angerufen als der „Eine Gott“, der „abrahamische“ oder der „lebendige Gott“. In diesem, das Nebeneinander (Kalifat) voneinander abgeschotteter Glaubensnationen befördernden Sinne ist Thomas Lemmen längst ein tüchtiger Missionar für die ex-christliche neuartige bzw. unverändert islamische Gottheit. Allah kann seitens der Muslime praktischerweise beibehalten werden, die in ihrem Selbstverständnis formlos und bleich gewordenen Katholiken erklären sich den Schariagott, sehr gewaltsam, als Jahwe oder auch als Jesus, je nachdem wie bzw. solange überhaupt noch Bedarf an einer christlichen Sprachoberfläche besteht. Unter den glitzernden Wellen des unchristlichen Gewässers namens Dialog mit dem Islam lauert der Gott von Zweitfrau, Kindbraut, Steinigung und Apostatenmord.

Sozusagen vom Kölner Dom aus reist Theologe Lemmen durch halb Deutschland zu Vorträgen und befreit den katholischen Endanwender von eventuellen letzten Gewissenbissen. In einer, letztlich keinen Widerspruch duldenden, Atmosphäre zwischen Schläfrigkeit und Extase wird ein Zerrbild des Jesus von Nazareth zum Original erklärt. Wer Lemmen widerspricht, ist als antimuslimischer Rassist zu brandmarken und im Namen des friedlichen Zusammenlebens der Religionen so lange im Alltag zu diskriminieren, bis er sich dem Wohlverhalten erneuerter Inquisition fügt.

Islamisierung ist ein nahezu vierzehn Jahrhunderte alter Vorgang. Der stets auch auf Gewalt und Willkür gründende Islam ist noch immer für eine Überraschung gut gewesen. Warum also soll ein grenzenlos mächtiger Weltenlenker sich im Rheinland keiner katholischen Peitsche bedienen?

Der Taqīya durchaus verwandt, ist der Kitman ein Lügen durch Auslassung, Kitman means to leave out part of the truth (26)). Wie der Kölner Experte für angewandten Kitman zeigt, lässt sich mit der Verteidigung der ungleich behandelnden (diskriminierenden) Scharia bestens Karriere machen.

Die ins hedonistische Ungefähr zu versickern drohenden Kirchenmitglieder lassen sich in ein erneuertes Mittelalter einsperren. Mit der Legalisierung der Scharia, sprich mit der Legalisierung der heilssichernden islamischen Gewaltpraxis gegen die Frau, lassen sich die Abirrungen von Renaissance und Humanismus, Aufklärung und Wissenschaft neokatholisch überwinden. Das Zeitalter der verflixten Säkularität wird zum Intermezzo. Der künftige Europäer werde Angehöriger einer Glaubensnation, aus der es kein Entrinnen gibt, schon gar nicht für die muslimische Frau.

In der Manier der Inquisition und im Namen des Dialogs der Religionen ist ein Christentum, das sich der Ethik des Nazareners verpflichtet weiß, ab sofort kirchlich zu bekämpfen, weil der christliche Gedanke mit dem Anspruch der zum 10.12.1948 geschaffenen AEMR voll verträglich ist. Dass in deutschen kirchlichen Gemeindebriefen seit Jahren kein vor der Scharia warnender Text erscheinen darf, hätte uns das erneuerte Autodafé längst erkennen lassen müssen.

Denken war gestern, so ermuntert Tablighi Lemmen uns sinngemäß, jetzt kommt die islam-missionarische Trance. Der Dialog mit dem Islam wird das Ex-Individuum im Wurzelgrund der Gegenmoderne verankern, Orientalen und Westler, anders gesagt: Muslime und Christen seien einander kulturell und sittlich wenn nicht auf ewig so doch bis zum Tage der Auferstehung wesensfremd.

Die Überwindung der säkularen Gesellschaft und mit ihr das Zerbrechen des staatlichen Gewaltmonopols, die „gesamtgesellschaftliche“ Apartheid repressiver Religionsführungen kann beginnen.

Jacques Auvergne

(1) Wem an der Rechtseinheitlichkeit gelegen ist, sollte die im Zusammenhang mit dem Islam benutzten Worte gesamtgesellschaftlich bzw. Gesamtgesellschaft als Chiffre für die schariakonform vollzogene Rechtsspaltung begreifen.

ISLAMRAT FÜR DIE BRD: „KRM fordert die Bekämpfung von extremistischen Einstellungen als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu begreifen“

http://www.islamrat.de/index.php?option=com_content&view=article&id=47:krm-fordert-die-bekaempfung-von-extremistischen-einstellungen-als-eine-gesamtgesellschaftliche-herausforderung-zu-begreifen&catid=34:pressemitteilungen&Itemid=58

Islamrat Vorstand

Ali Kizilkaya [Kızılkaya], Ratsvorsitzender

Burhan Kesici, Generalsekretär

Fuat Mansuroglu [Mansuroğlu], stellvertretender Vorsitzender

Sükrü Bulut [Şükrü Bulut], Religionsangelegenheiten (Scheich ul-Islam) [Šaiḫu l-Islām / Şeyh-ül islam der Bewegung der Jam’at-un Nur oder Nurculuk-Bruderschaft]

Metin Aydin [Metin Aydın], Schatzmeister

http://www.islamrat.de/index.php?option=com_content&view=article&id=44&Itemid=53

(2) Koranfreund Muhammet Balaban will keinesfalls hören, dass muslimische Eltern ihre Kinder zum Kopftuchtragen zwingen. „Ab der Pubertät steht jeder eigenverantwortlich vor Gott. Die Mädchen entscheiden dann selbst, wie sie sich kleiden.“ Düsseldorfer Kopftuchstreit, Anne-Frank-Realschule.

http://www.express.de/regional/duesseldorf/hier-sind-kopftuecher-unerwuenscht/-/2858/765606/-/index.html

Kopftuchfreund Muhammet Balaban begründet auch seinen Kampf gegen die Homosexualität islamisch:

Der seit dem 28. April 1995 amtierende Vorsitzende der »Allianz der Essener Türken«, Muhammet Balaban, äußerte vor kurzem zur Homosexualität u. a.: »Diese Gesellschaft muss Homosexualität bereits im Vorfeld bekämpfen. Es ist wichtig, dass junge Männer von Homosexuellen ferngehalten werden, damit sie sich normal entwickeln können. Schließlich tragen wir eine Verantwortung, auch gegenüber Gott.« Weiter führte er aus: »Die Homosexuellen bilden sich ein, dass es ihnen gut geht, und sie meinen sogar, dass sie ein besseres Leben führen. Doch das stimmt nicht.« aus: Deutscher Bundestag: Drucksache 13/2063 vom 24.07.1995 – Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS: Rechtsextremistische und islamisch-fundamentalistische türkische Gruppen in der Bundesrepublik Deutschland

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/13/020/1302063.asc

Essen, Integrationsratswahlen, Allianz gegen die Diskriminierung von Ausländern, Alfaruq Moschee (Islamisches Zentrum Essen) Bersonstraße 11 (Essen-Nordviertel). Jörg Maibaum berichtet am 18.06.2010 in DER WESTEN:

„Für den ermittelnden Staatsschutz-Beamten der Essener Polizei ist es „ein Angriff auf die Grundfesten der Demokratie“: Der Verdacht des Betrugs bei der Brief-Wahl zum Integrationsrat der Stadt (die NRZ berichtete) hat sich erhärtet. … Nach NRZ-Informationen wird gegen die drei Vorstandsmitglieder des arabisch-islamischen Moscheevereins Alssalam e.V. wegen des Verdachts des Betrugs und der Urkundenfälschung ermittelt. Die Männer aus Essen und Mülheim stehen unter dem Verdacht, bei der Stadt im großen Stil Briefwahlunterlagen angeblich im Namen wahlberechtigter Ausländer an die Adresse ihrer Alfaraq-Moschee an der Bersonstraße geordert zu haben. Um an die Dokumente zu kommen, sollen sie die Unterschriften auf eidesstattlichen Erklärungen gefälscht und anschließend ihre Stimme im Namen von Wählern abgegeben haben, die vermutlich von all dem nichts wussten. So zumindest lautet der Vorwurf.“

http://www.derwesten.de/staedte/essen/Wahlfaelschern-auf-der-Spur-id3339474.html

(3) Nachvollziehbarkeit war gestern jetzt kommt iKfR (im Kern friedliche Religion). DOMRADIO über Hans-Gert Pöttering: „Der Präsident des Europaparlaments, Pöttering, hat sich gegen eine Vorverurteilung des Islam gewandt. Der Islam sei eine im Kern friedliche Religion.“

http://www.domradio.de/news/artikel_41461.html

(4) Schariakritiker sind Gemeinschaftsfeinde, mahnt das proislamische Mantra von der iKfR (im Kern friedlichen Religion). Horst Köhler: „Ich kenne den Islam als im Kern friedliche Religion, die in sich ruht, ihre eigene Berechtigung und Geschichte hat. Respekt muss uns leiten, wenn wir über den Islam diskutieren.“

http://www.bundespraesident.de/-,2.663792/Friedensstiftende-Begegnungen-.htm

(5) Diyanet Türkei und Europadiyanet, der türkische Staatsislam und der Raum Karlsruhe. Die Alperenler-Moschee (DİTİB) ist über Bedri Karakılınç dem von der Türkischen Regierung und von Ankara aus betriebenen Nachrichtennetzwerk Avrupa Diyanet bzw. Diyanet İşleri Başkanlığı Aylık Dergiler („Monatszeitschrift“) verbunden. (Rheinfelden) Bedri KARAKILINÇ

http://karlsruhedinateseligi.com/dernek_baskanlari.asp

Neo-Osmanisch Europa verwalten: Avrupa Diyanet. Sankt Petersburg. Tschuwaschien, die turkstämmigen Tschuwaschen sind ein mehrheitlich christliches Volk an der oberen Wolga.

http://www.diyanet.gov.tr/turkish/DIYANET/avrupa/2011/ocak/index.HTM

Osmanischer Seelenfang in den südwestlichen bzw. südlichen Niederlanden. Seeland und Nordbrabant.

http://www.diyanet.gov.tr/turkish/DIYANET/avrupa/2011/ocak/index.HTM

(6) Der CIVH („keine Unvereinbarkeit zwischen Grundgesetz und Scharia“) ist Mitglied im KCID (Thomas Lemmen). Der Verein aus Rheinfelden fordert die Scharia (heilssichernder Kulturrassismus), die Schura (kalifatisches Regieren) und das prekäre islamische „Recht auf Leben“ (den angelegentlichen Harbi- und Apostatenmord). Mitgliederbrief 2/2005 vom 29.08.2005, gezeichnet Werner Ross und Ingeborg Omer.

http://www.civh.de/downloads/mitgliederbriefe_2005/mitgliederbriefe-02-05.PDF

(7) Am 05.01.2011 fordert Schariafreund und Pfarrer Werner Ross in der BADISCHEN ZEITUNG und im SÜDKURIER („Muslime müssen zu Wort kommen“) vom ägyptischen Staat mehr Mitsprache für die Muslim Brotherhood. Die MB sei Opfer, die MB verdiene unser Mitleid, perfider geht es kaum: Weil Muḥammad Ḥusnī Mubārak die Muslimbrüder unterdrückt, müssen ägyptische Christen Gewalt erleiden:

„Es ist in der Tat traurig zu sehen, wie es den Christen in Ländern des Vorderen Orients zum Teil geht, da geht es den Muslimen hier bei uns schon viel besser. Am ehesten können Christen noch im Libanon, Syrien und in Jordanien frei leben und auch Kirchen bauen. Die Gründe, warum in islamischen Ländern die Zahl der Christen immer mehr abnimmt, sind allerdings vielfältig. Viele Christen verlassen ihre Heimatländer aus wirtschaftlicher Not, weil sie woanders bessere Perspektiven haben. In Ägypten sind es für mich auch innenpolitische Gründe, weil Präsident Mubarak auch die Muslim-Bruderschaft unterdrückt, gibt es Spannungen, die sich jetzt an den Christen entladen.“

http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/rheinfelden/-bdquo-Muslime-muessen-zu-Wort-kommen-ldquo-;art372615,4659339

„Im Irak konnten die Christen vor dem Bush-Krieg ihren Glauben unbehelligt praktizieren, jetzt kriegen sie die Konsequenzen aus dem Krieg zu spüren, vor dem Christen aus der ganzen Welt gewarnt hatten. In Ägypten sind es für mich auch innenpolitische Gründe, weil Präsident Mubarak auch die Muslim-Bruderschaft unterdrückt, gibt es Spannungen, die sich jetzt an den Christen entladen.“

http://www.badische-zeitung.de/rheinfelden/muslime-muessen-zu-wort-kommen–39600561.html

(8) Bistum Essen, Arbeitskreis Integration: »Religion ist keine Privatsache. Orientierungshilfe des Bistums Essen zu Moscheebauten und Muezzin-Ruf«, Essen 2001

http://www.fremden-begegnen.de/ak-integration.htm

Ganz ökumenisch und angeblich ausländerfreundlich, gemeint ist schariafreundlich, empfiehlt auch die Evangelische Sinn- und Seelenverwaltung das Essener »Religion ist keine Privatsache«

http://www.ekd.de/interkulturellewoche/images/WAMHeft2003.pdf

(9) Der Katholik aus dem Ruhrpott darf über den Islam lesen … Auserlesenes: Basiswissen Mohammed (Melanie Miehl), Basiswissen Islam (Thomas Lemmen), Miteinander leben, Christen und Muslime im Gespräch (Miehl und Lemmen) sowie zwei Bücher der Islamverherrlicherin Annemarie Schimmel

http://www.fremden-begegnen.de/literatur.htm

(10) Das jordanische Royal Aal al-Bayt Institute for Islamic Thought ist Herausgeber der Replik auf die Regensburger Rede von Papst Benedikt. Der Reformierte Weltbund vergeht am 15.10.2007 schier vor Dankbarkeit und lobt das an der irdischen Durchsetzung der Scharia interessierte Papier A common word between us and you.

http://www.acommonword.com/index.php?page=responses&item=33

(11) Globale Islamische Revolution heißt Transzendierung (Salafisierung) der vier sunnitischen Rechtschulen im Sinne einer konsequenten Anwendung der Scharia. The Royal Aal al-Bayt Institute for Islamic Thought:

Article (4) F: To enhance dialogue and cooperation among the Islamic madhahib (schools of thought), and to bring them nearer together to achieve maximum rapprochement among their adherents in accordance with Shari’ah rules and its basic principles.

http://www.aalalbayt.org/en/law.html

(12) Projekt DIALOGBEREIT. Schariafreundliche (extremismusfreundliche) Erklärung: Gemeinsamer Einsatz für Kinder und Jugendliche), unterzeichnet von: Rajaa Chehab (Kerpen-Horrem, die Schleierträgerin ist Medizinisch-Technische-Assistentin und arbeitet in der Molekularen Herz- und Kreislaufforschung an der Uniklinik Aachen) von der Muslimischen Jugend in Deutschland (MJD) und Georg Bienemann von der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e.V.

http://www.muslimische-jugend.de/sites/default/files/Gemeinsamer%20Einsatz%20f%C3%BCr%20Kinder%20und%20Jugendliche.pdf

Die Katholischen Gemeinden zu antisäkularen Diskussionen und interreligiösen Verhandlungen mit den Parteigängern von Scharia und Kalifat ermuntern. Muslimische Jugend in Deutschland (MJD) und die Katholische Kirche in NRW. Unter Katholiken bitte kein schlechtes Wort über MB-Seelsorger Yūsuf al-Qaraḍāwī und Euro-Islamisierer Tariq Ramadan. NRW und das gegendemokratische und daher boykottierenswerte Projekt DIALOGBEREIT.

http://www.dialogbereit.de/

Mohammad Gharaibeh (Islamwissenschaftler aus Bonn), Georg Bienemann (Katholischer Diplom-Theologe, Münster), Uschi Hacket (Düsseldorf), Anna Fischer (Diplom-Theologin, Bonn und Paderborn, Mitglied in CIG und Forschungskolloquiums Christentum-Islam (FKCI)), Nadja Homsi ist Nadya Homsi (Vlotho und Herford), Uschi Hacket (Diplom-Soziapädagogin, Düsseldorf).

http://www.thema-jugend.de/pdf/BausteinDialogbereit.pdf

Rajaa Chehab mit sittsamer Verhüllung von Haupthaar und Schulterpartie. Schariafreund und Iranverteidiger Werner Höbsch („rheinische Frohnatur“) darf nicht fehlen.

http://www.dialogbereit.de/html/vernetzung7.html

Als Katholik Chomeini und besser verstehen. Paderborn: Zentrum für Komparative Theologien und Kulturwissenschaften (ZeKK). Anbahnung von Dialogstrukturen zum Aufbau der islamischen Theologie und Religionspädagogik. Kontakte zu Projektpartnern an den Theologischen Hochschulen in Teheran, Qom und Mashhad. Anna-Maria Fischer und Hamideh Mohagheghi.

http://www.uni-paderborn.de/mitteilung/74971/

Hamideh Mohagheghi, Lehrbeauftragte für Islam

http://kw.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/institut-fuer-evangelische-theologie/personal/mohagheghi-hamideh/

„Die beiden Institute für Evangelische und Katholische Theologie der Universität Paderborn bieten ab diesem Semester mit der neuen Lehrbeauftragten Hamideh Mohagheghi wieder regelmäßig ein qualifiziertes Lehrangebot zu islamischer Theologie an“

http://www.uni-paderborn.de/ru/mitteilung/2092/

mjd 2010. Bei der Podiumsdiskussion „Gerechtigkeit braucht Helden“ standen die Meinungen von Jugendlichen mit unterschiedlichen Hintergründen im Fokus. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren die UN-Jugenddelegierte Clara Leiva Burger, Tuba Isik-Yigit (Ṭūbā „Frohe Kunde“ Işık-Yiğit) vom Aktionsbündnis muslimischer Frauen, Ali Aslan Gümüsay vom Netzwerk junger engagierter Muslime und Yasmina Gandouz von der MJD dabei.

http://www.mjd-net.de/pressemitteilung-helden-gesucht

Tuba Isik-Yigit (Işık-Yiğit). Universität Paderborn, Fakultät für Kulturwissenschaften, Institut für Katholische Theologie

http://kw.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/institut-fuer-katholische-theologie/personal/isik-yigit/

Tuba Isik-Yigit, Paderborns akademisch-katholische Islamerklärerin, organisiert mit der islampolitischen Multifunktionsträgerin Maryam Weiß (Maryam Brigitte Weiß) das in 50389 Wesseling ansässige Aktionsbündnis muslimischer Frauen (amf).

http://www.muslimische-frauen.de/impressum/

(13) Kurt Tucholsky und die deutsche Paragraphenwerdung des Gotteslästerns. Als Peter Panter: »Wie Gott in Frankreich«, erschienen in: DIE WELTBÜHNE, 02.04.1929

http://www.textlog.de/tucholsky-liebe-frankreich.html

(14) Berlin als Vier-Sektoren-Stadt.

http://www.hablaba.com/blog/uploaded_images/Berlin-Wall—You-are-Leaving-the-American-Sector-792259.JPG

Checkpoint Charly. Sie betreten den Amerikanischen Sektor.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d7/Checkpoint_Charlie_Sign.JPG

Geschichtsbewusstes Irritieren oder nur ein kaltes Herumgealber zunehmender Barbarei und schwindender Erinnerung? Allemal besser als Burka: Stadtgeschichte als T-Shirt-Aufdruck.

http://www.priups.com/riklblog/mar09/090330-berlin-t-shirt.jpg

(15) Omission ist kein Kitman, da sie ein informiertes ganzes Publikum voraussetzt, während das islamische Lügen durch Auslassen die unterschiedlichen Grade an Informiertheit gezielt (die Islamisierung befördernd) ausbeutet. Omission informiert (bildet) und macht alle frei, Kitman diskriminiert und zielt auf zunehmende Versklavung eines Bevölkerungsteils.

http://de.wikipedia.org/wiki/Omission

(16) al-Dschabbâr

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Allahgott ist … Der, dem du nicht widerstehen kannst

http://sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash2/hs060.ash2/36370_135667096449659_118337881515914_380079_7470874_n.jpg

Shaykh ibn ‘Uthaymeen: „Allah, may He be glorified and exalted, is al-Jabbaar, the One Who compels the tyrants and overwhelms them by His power and might. Every tyrant, no matter how powerful he is, is subject to the power of Allah, and his power is in His hand.“

http://www.facebook.com/note.php?note_id=130729026949512

Die neunundneunzig Namen Allahs

Al-Jabbâr: Celui qui domine et contraint, le Contraignant, le Reducteur

http://gadir.free.fr/fr/99/html/fre/dieu/noms.html

Al-Jabbar – The Compeller: He who repairs all broken things, and completes that which is incomplete. Das ist heilsame Gewalt, also eher die Bedeutungsebene des aus der Medizin bekannten Begriffes vom (schmerzlich schmerzbefreienden) Einrenken, die aǧbara ebenso hat wie das ǧ-b-r der Mathematik in unserem Wort Algebra. Prinzip Gewaltgott: „in Einklang bringen“ (islamisch politisiert: gleichschalten).

http://home.mweb.co.za/ka/kayef/asmaaulgusnaa.htm

(17) Peccata clamantia, “sins that cry to heaven”. In einem nachchristlichen Zeitalter kann der der (islamische) Apostatenmord katholisch akzeptabel werden.

http://www.vatican.va/archive/ccc_css/archive/catechism/p3s1c1a8.htm#1867

(18) Catechismus Catholicae Ecclesiae. Die Klage der Fremden, der Witwen und Waisen.

http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P6J.HTM

(19) Katechismus der Katholischen Kirche. Der Mörder und seine freiwilligen Helfer.

http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P86.HTM

(20) Youssef Nada, Youssef Moustafa Nada

http://en.wikipedia.org/wiki/Youssef_Nada

(21) al-Taqva Bank

http://en.wikipedia.org/wiki/Al_Taqwa_Bank

Mitgründer: François Genoud, Altnazi, Proislamist und Terrorfinanzier. Genoud verkaufte Waffen an Palästinenser und stand der Volksfront zur Befreiung Palästinas (um George Habash, vgl. die israelische Operation Entebbe) nahe.

http://en.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_Genoud

(22) DAS PROJEKT („Bericht S/5/100, 01.12.1982“) der Muslimbruderschaft. Das unter Verschluss gehaltene Programm der Muslimbruderschaft fand sich am 07.11.2001 bei einer antiterroristischen Razzia in der Villa des Herrn Nada und ist, viel zu wenigen, als »The Project« oder »Das Projekt« bekannt. Übersetzung ins Deutsche nach der französischen Übersetzung von Jacques Auvergne.

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2010/06/13/169/

(23) Alltägliches Verschleiern der Frau reicht nicht für Gebet und Koranlektüre. Damit die v. a. männlichen Angehörigen in den Himmel kommen und die Frau selbst vielleicht auch, braucht die Muslima den Gebetshidschab. Prayer hijab.

http://farm3.static.flickr.com/2018/1513568046_f04c5eb877.jpg

http://i.ytimg.com/vi/l4DiIfW1sbA/0.jpg

The best hijab style when performing salat.

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Schleierkontrolle! So geht das aber nicht! (Iran. Foto: creative commons)

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Iran. Moralpolizei setzt Schleiergesetze strenger um. Ein Foto von Majid Saeedi

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Gebet wirkt ins Leben zurück, Frau, dein weiß verschleiertes Beten diszipliniert dich auch im Alltag – beispielsweise schwarz verschleiert.

http://www.fashionclothingtoday.com/wp-content/uploads/2010/08/Hijab-Niqab-Baurqa.jpg

http://survivorsareus.files.wordpress.com/2009/05/full-hijab.jpg?w=480&h=640

http://www.essenceofblack.com/n33.htm

(24) Dem verruchten Westen mit der Kleidung des ehrbaren Ostens widerstehen, these tunic shirts are perfect for those living in the West who want to maintain their Islamic identity.

http://www.essenceofblack.com/islamic_mens_shirts.htm

(25) Prinzip Zinargürtel. Tear off the zunnar! The Zunnar, sometimes translated Zonnar or Zonar, are distinctive cloth forced upon the Dhimmi, Christians and Jews, to signify their inferior and submissive status to Muslims as required by Sharia Law.

http://zunnar.blogspot.com/

Sklave in Sicht: Der Dhimmigürtel. Zunnār, zanānīr (pl.), zanara, zinar (sg.), a belt worn around the waist by non-Muslims.

http://vb.arabsgate.com/archive/index.php/t-421944-p-3.html

Wahrnehmungspsychologisch gilt: Ohne Grund keine Figur. „Das ‚Coming-out‘ der Muslime im öffentlichen Raum, das ungewohnte Sichtbarwerden von Religion im säkularen Staat erregt Aufsehen“, nun ja, und wie zufällig bedeutet die Sichtbarwerdung des Islam: Sklave in Sicht.

Nilüfer Göle (Hg.), Ludwig Amman (Hg.): »Islam in Sicht: Der Auftritt von Muslimen im öffentlichen Raum«, Transcript, Bielefeld 2004.

http://de.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-469/_nr-326/i.html

Steuerfinanziert distribuiert die bpb die Texte postsäkularer Staatsräson. Thomas Lemmen, Claus Leggewie, Mathias Rohe, Werner Schiffauer, Janbernd Oebbeke, Ludwig Amman (Cola und Koran. Das Wagnis einer islamischen Renaissance), Nilüfer Göle.

http://www.bpb.de/themen/G1RPNN,4,0,Was_ist_Islam.html

(26) Es lohnt sich, Thomas Lemmen zuzuhören, den man den katholischen Großmeister des Kitman nennen darf, des kalkulierten Auslassens.

Zum Kitman weiß das CSPI:

“Kitman means to leave out part of the truth. When you take an oath in court, you not only swear to tell the truth but the whole truth. When a Muslim tells a partial truth, that is kitman. Here is a famous kitman: Muslims say that the real jihad is the inner struggle, the greater jihad. But in the Hadith, only 3% of the doctrine even mentions this inner struggle. So the Muslim who tells you that the real jihad is inner struggle is leaving out the other 97%. He is practicing kitman. One more kitman example: After 9/11 an imam was asked about the 72 virgins to be given to a jihadist in Paradise. He said that the 72 virgins were part of a medieval tale and not really Islamic doctrine. What he did not reveal was that the Koran says the jihadists will get virgins in paradise, but does not say how many.”

http://www.cspipublishing.com/pdfs/WebSitePDF/SelfStudy_Political_Islam_ReadMe.pdf

CSPI, Center for the Study of Political Islam

http://www.cspipublishing.com/

Carlo Schmid und die freiheitliche Demokratie

Januar 8, 2011

دو قومی نظریہ

Do qaumi naẓariya

La théorie des deux nations

Zwei-Nationen-Theorie

Christlich-wertkonservative Islamkritik?

Von Edward von Roy, Weihnachten 2010.

Islamkritiker empören sich berechtigt über gelegentlich vermutbaren kulturellen Rabatt im Bereich von Rechtssprechung und Strafmaß, das muss entsprechend auch für religiösen Rabatt gelten, denn die Hütchenspieler der Scharialobby berufen sich abwechselnd auf Kultur und Frömmigkeit, wie es gerade besser passt. Das wiederum verdeutlicht, dass der säkulare Staat den Stadtbürger und Staatsbürger überhaupt nicht religiös zu klassifizieren hat, denn hier gilt die Straßenverkehrsordnung und nicht das Alte oder Neue Testament. Der Kölner und Islam-Missionar Pierre Vogel bleibt bei Rot an der Ampel ebenso stehen wie seine iranischstämmige Mitbürgerin und Ex-Muslima, die den Islam genau so gut kennt wie er.

Was wir zu verteidigen haben, ist die Rechtseinheitlichkeit. Unser geplantes Positionspapier sollte daher vor der Rechtsspaltung warnen, die Mustafa Cerić, der den Islam richtig, nämlich als diskriminierend und die Seele rettend, verstanden hat, bekanntermaßen über das Familien- und Personenstandsrecht einzuführen gedenkt: the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law.

Wenn wir plausibel argumentieren wollen, können wir zudem weiterhin die Standards der Alice Schwarzer verwenden, die gleichheitsfeministischen Standards also, schließlich will der Islam die theologische und juristische Herabsetzung der Frau. Den Islam lediglich als faschistoid oder faschistisch zu bezeichnen, islamkritische Atheisten würden diese Strategie vermutlich bevorzugen, wird nicht erfolgreich sein, denn der Islam sieht sich, ob uns das passt oder nicht, als Religion und er ist, ob völkerkundlich oder psychologisch gesehen, funktional natürlich Religion. Mit „Religion“ (christlicher, jüdischer) aber lässt sich eine Religion nicht abwehren, jedenfalls nicht bei beibehaltenem Grundgesetz (GG).

Die meisten von uns sind mehr oder weniger tiefgründig christlich sozialisiert worden. Andererseits tritt, wo auch immer in Europa wir hinsehen, organisierte christlich-konservative Islamkritik weder als christlicher Verein noch als Gemeinschaft von Christen auf (und ist damit konfessionell ungebunden, nicht überkonfessionell). Konservative Netzwerke von islamkritischen Aktivisten bestehen üblicherweise aus Christen, Juden, Pantheisten, bekennenden Neuplatonikern und bekennenden Atheisten und bestehen vor allem aus uns allen, uns freiheitlichen Demokraten, die keine Bevormundung durch den derzeitigen, bekanntermaßen islamverliebten christlichen Klerus wünschen, die aber sicherlich überhaupt keinen Klerus wünschen, der AEMR und GG für alle oder für die Menschen ihrer Glaubensnation (Milla, türk. millet) außer Kraft setzt. Wir verteidigen also nicht das (womöglich zur Spätgotik, um 1350 n. Chr., untergegangene) famose Abendland, sondern das auf Rationalität, nicht auf Seelenrettung, begründete einheitliche Recht. Unsere Gesetze und Verordnungen regeln das irdische Zusammenleben, nicht den dauerhaften Verbleib in Paradiesgarten oder Höllenfeuer.

Was Europa droht, ist eine Neuauflage der erwiesenermaßen zur Staatszerschlagung hoch wirksamen Zwei-Nationen-Theorie (muslimisches Pakistan bzw. Bangladesch versus hinduistisches Indien). Jedes schwammige „europäische Werte“ (bitte, welche? Fleiß, Ordnung, Pünktlichkeit – hat der fraglos nichteuropäische Chinese diese Werte denn nicht?) ist zweckmäßigerweise durch das Zitat zu ersetzen, mit dem am 08.09.1948 Carlo Schmid für die wehrhafte Demokratie eintrat:

„Soll diese Gleichheit und Freiheit völlig uneingeschränkt und absolut sein, soll sie auch denen eingeräumt werden, deren Streben ausschließlich darauf geht, nach der Ergreifung der Macht die Freiheit selbst auszurotten? Also: Soll man sich auch künftig so verhalten, wie man sich zur Zeit der Weimarer Republik z. B. den Nationalsozialisten gegenüber verhalten hat? Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es nicht zum Begriff der Demokratie gehört, dass sie selber die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft: Demokratie ist nur dort mehr als ein Produkt einer bloßen Zweckmäßigkeitsentscheidung, wo man den Mut hat, an sie als etwas für die Würde des Menschen Notwendiges zu glauben. Wenn man aber diesen Mut hat, dann muss man auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen.“

Mich freut immer, wenn sich wertkonservative oder christliche (oder gar heutige sozialdemokratische) Kreise zu diesem Zitat bekennen.

Ob ein Bekenntnistext christlich oder konservativ argumentierender Islamkritiker nun drei, zwei oder eine Seite umfasst oder auch nur eine halbe Seite, es muss dort im ersten Absatz das unmissverständliche Bekenntnis zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (vom 10.12.1948) ebenso in Erscheinung treten wie das klare Credo zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG, 23.05.1949). Mit dem tief empfundenen (frommen) oder aber politisierten (missbrauchten) Wörtchen christlich ist wenig bis gar nichts gesagt, denn dass der Genfer Herr Calvin beliebte, den spanischstämmigen Trinitätsleugner und Arzt Michael Servetus auf nassem Laub zu Ehren Gottes zu verbrennen, ist schließlich völlig evangelisch.

Das bedeutet: Ohne die Nennung von AEMR 1948 und GG 1949 können christlich-wertkonservative Islamkritiker kein Thesenpapier und schon gar kein Positionspapier aus der Hand geben, denn jeder halbwegs kluge Reporter oder Journalist wird innerhalb von einer Millisekunde sagen: „Ihr nennt kein Grundgesetz – ihr wollt also das Grundgesetz überwinden“ und wird, er muss dazu gar nicht linksradikal sein, in der Presse schreiben: „Euer Verein hat also mit der AEMR keinen Vertrag, sondern will das abendländisch bzw. völkisch definierte Mehrklassenrecht – ihr seid bekennende Sezessionisten und arbeitet auf einen Staatsstreich hin – euer Gefasel vom europäischen Werteverbund ist also lediglich Synonym für arische Rasse.“ Daher noch einmal, und ganz deutlich: Jedes Positionspapier christlich-wertkonservativer Islamkritiker muss sich in den ersten drei oder vier Sätzen unmissverständlich zu AEMR 1948 und GG 1949 bekennen.

Ein bewusstes Anknüpfen an die Tradition selbstbewusster Bürgerlichkeit läge in einer Bezugnahme auf das Hambacher Fest vom 27. bis 30. Mai 1832, dem Urmodell des Bürgerprotests gegen Pressezensur, ein anderer Weg des die Demokratie bewahrenden Argumentierens ist das Bekenntnis zum wissenschaftlichen Denken. Wissenschaftliche Erkenntnisse und die Naturgesetze gelten schließlich überall auf der Welt, universell, in Köln, Minsk, Mekka oder Pjöngjang.

Uns sollte stören, dass gewisse Teile der europäischen islamkritischen Szene im relativ stark missbräuchlichen Namen des Europäischen, des Abendländischen oder gar des Christlichen so etwas wie eine Neuauflage der hindu-nationalistischen Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) anzustreben scheinen, während andere das Werk der Islamisten kongenial dadurch mit betreiben, dass sie irgendwelche Kulturkreistheoretiker propagieren, die den so genannten Morgenländern kalkuliert verunmöglichen, jemals Teil des Deutschen Volkes oder des Europäertums zu sein. Unser Patriotismus hat nicht rassisch begründet zu sein, sondern verfassungsrechtlich. Gleichberechtigter Staatsangehöriger ist daher nicht der „Christ“ oder der „Europäer“, sondern der Bürger. Bürgersinn und Verfassungspatriotismus haben unser Credo zu sein, nicht Bibel oder blonde Haare.

Im Übrigen ist Religion erst dann frei und reif und human (und christlich), wenn sie nicht den ökonomischen, rechtlichen oder gesundheitlichen Status des Gläubigen als vom Ungläubigen verschieden definiert. In einer freiheitlichen Demokratie kann jeder von uns ein paar Jahre lang Atheist sein oder mit dem Dalai Lama meditieren, ohne sein Wahlrecht oder sein Recht auf Leben zu verlieren. Umgekehrt entbindet begeisterte Koranlektüre nicht von der Einhaltung der Schulpflicht oder des Baurechts. Ein Recht für alle: One Law For All, so bringt Maryam Namazie ihre Kampagne auf den Punkt.

Zusammengefasst: 1. Dem Islam das Prädikat Religion bzw. religiös abzusprechen, wird nicht funktionieren: Das Islamische Gesetz und System ist mehr als ein diesseitiger Totalitarismus, sondern (unreife oder unangenehme, mag sein) echte Religion, die diskriminierende Paragraphen erzeugende Scharia ist Religion. 2. Nein zur Rechtsspaltung! Das Bestehen auf der Unteilbarkeit der Menschenrechte und (damit) auf der Gleichberechtigung von Mann und Frau allein kann uns zum Erfolg führen. 3. Zivilisation im Plural anzunehmen (The Alliance of Civilizations (AoC); The United Nations Alliance of Civilizations (UNAOC)) oder in der Manier von irgendwelchen braunen oder bibelbewegten Esoterikern den abendländischen Kulturkreis oder das christliche Europa (bzw. das christliche Amerika) zu verteidigen, wird geeignet sein, im Sinne der südasiatischen Two-Nation Theory die bürgerliche Kultur erfolgreich zu beenden und dürfte rasch entweder das Kalifat an die Macht bringen oder den rassisch reinen Führerstaat.

Israel liefert uns hochwertige, empfehlenswerte Produkte und ist für Touristen immer eine Reise wert. Indien und Israel, Griechenland und Großbritannien aber sind auf dem sprichwörtlichen Holzweg, solange sie die Scharia im Familienrecht nicht außer Kraft setzen.

Menschenrecht gibt es weltweit und nur im Singular – entweder Allahs Menschenrecht oder das vom 10. Dezember 1948! Auch die Wissenschaft oder die menschliche Zivilisation sind unteilbar und auf Individualität, Solidarität und Unveräußerlichkeit begründet, der Scharia-Islam hingegen ist vorzivilisatorisch (magisch) und gegenzivilisatorisch (antisozial), okkult und stammeskulturell und spaltet die Solidargemeinschaft der Bevölkerung in ehrenwerte Parteigänger Allahs und Gottlose bzw. Verräter.

Die Scharia ist nicht „anders“, sondern undemokratisch, sie ist unheilsabwehrend, gewaltverherrlichend und territorial expansiv. Die Scharia muss nicht deshalb weg, weil sie „morgenländisch“ (orientalisch) ist, sondern weil sie auf Ungleichbehandlung (und vermeintlicher Seelenrettung) beruht. Nur eine sehr säkulare Gesellschaft kann eine freiheitlich demokratische Gesellschaft sein.

Weltzivilisation, „zivilisierte Welt“ gibt es nur einmal, und irgendwann und möglichst rasch müssen das Recht auf Leben und die Pressefreiheit auch in Teheran gelten.

Dass die kulturelle Moderne, unter schariabefördernden Kulturkreistheoretikern jeglicher Couleur fälschlich genannt der Westen, keine Hände und Köpfe abhackenden Gottesdienste feiert und keinen Gott zu integrieren braucht, der mit fliegenden Steinen tötet, mag uns zu Weihnachten besonders klar werden.

Und zu unserem demokratischen Glück kennt oder benötigt die Ethik des Jesus von Nazareth weder Arier noch Abendländer und klassifiziert den Menschen eben nicht juristisch folgenreich in schwarz- und weißhäutig, orientalisch und okzidental. Und so können wir gleichsetzen:

One Law For All = Frohe Weihnachten,

Edward von Roy

Entenhausen-Fan Patrick Bahners

Oktober 26, 2010

الخلافة

al-Ḫilāfa

Caliphate

Kalifat

Multikultur pro Kalifat

Was Multikulturalist Patrick Bahners mit »Fanatismus der Aufklärung. Zur Kritik der Islamkritik«, abgedruckt in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Ausgabe 9/2010, Seite 105-118), zum Thema Islam schreibt, verdient Kritik, meint Jacques Auvergne.

Wir kürzen Bahners Text nur ein wenig und lassen den Verteidiger des Glaubens (Foto (1)) gleich loslegen:

Ayaan Hirsi Ali hat vor vier Jahren im Interview mit einer deutschen Zeitung erklärt: Es „steht für mich fest, dass der Islam mit der liberalen Gesellschaft, wie sie sich im Gefolge der Aufklärung herausgebildet hat, nicht vereinbar ist.“ Dasselbe Bekenntnis, in kaum anderen Worten, findet sich im Schlusskapitel des jüngsten Buchs von Necla Kelek, „Himmelsreise – Mein Streit mit den Wächtern des Islam“: „Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass der Islam, so wie er sich in seinem politischen Kern heute darstellt und repräsentiert, nicht in eine demokratische Gesellschaft zu integrieren ist. Der politische Islam stellt sich in seinem ganzen Wesen als ein Gegenentwurf zur aufgeklärten Zivilgesellschaft dar.“

Ayaan Hirsi Ali und Necla Kelek überzeugen uns mit ihrer Einschätzung von Sunna und Scharia, weil ein orthopraktischer und jenseitszentrierter Kult, der seiner quasigenetisch (y-chromosomal) definierten Anhängerschar je nach Bedarf mit Verlockung, Einschüchterung, Prügel oder Mord verdeutlicht, dass ein Verlassen des Islam ebenso in die Hölle führt wie ein schuldhaft versäumtes Gebet, von uns nicht als liberal bezeichnet werden kann.

Patrick Bahners hingegen scheint am Mehrstufenrecht der mohammedschen Medinarepublik bzw. des osmanischen Millet-Systems ebenso Gefallen zu finden wie an Geschlechterapartheid und Schleierpflicht Marke Ruhollah Chomeini oder Yusuf al-Qaradawi:

Dass der Gegner unserer aufgeklärten und zivilen Gesellschaft näher bestimmt wird als der politische Islam, bedeutet bei Necla Kelek keine Einschränkung gegenüber Ayaan Hirsi Ali, die den Islam als solchen für unvereinbar mit der liberalen Gesellschaft als dem Ergebnis der Aufklärung hält. Das Politische ist nach Erkenntnis von Kelek eben der Kern, das ganze Wesen des Islam, mit dem es die Welt seit 1400 Jahren zu tun hat.

Einer kluger Slogan der alten Achtundsechziger lautete: Das Private ist politisch. Für Patrick Bahners ist die von Mohammed angeordnete Vertreibung und Ermordung der Juden in Medina offensichtlich ebenso „unpolitisch“ wie die als Zug nach Chaibar bekannte älteste Dhimma und Islamexpansion.

Menschenrechtsfeindliche Unsitten in muslimischen Migrantenmilieus, von tödlicher Selbstjustiz gegen die sexuelle Selbstbestimmung bis zu alltäglichen Routinen der Misshandlung von Frauen und der Herabsetzung von Andersgläubigen, kann Necla Kelek daher politisch deuten, als zeitgenössische Gestalten eines Herrschaftssystems der ungleichen Rechte.

Das kann die Sozialwissenschaftlerin Kelek tatsächlich, und so schwierig ist das ja gar nicht, denn nur der Mann darf nach Allahs Geboten bis zu vier Ehefrauen erhalten, der Frau jedoch stehen weder vier Ehemänner zu noch ein Leben als Single, Lesbe oder Kopftuchverweigerin.

Für Patrick Bahners mag es Gleichbehandlung sein, wenn die Aussage einer Frau vor Gericht nur halb so viel gilt wie eine männliche, die Schwester nur halb so viel erbt wie ihr Bruder. Hat der 1967 geborene Journalist schlicht keine Ahnung vom Islam?

Während selbst der Mann laut Koran für Geschlechtsverkehr mit Nichtehepartnerinnen oder Nichtsklavinnen hundert Peitschenhiebe erhält oder, sofern vier Zeugen auftreten, öffentlich gesteinigt werden soll, ist das öffentliche Steinigen oder anderweitige Töten der unzulässigen Sex kultivierenden Muslima ein aus islamischer Sicht berechtigtes Herstellen von „Gerechtigkeit“. Warum aber verteidigt der zwischen 1989 und 1993 als Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung arbeitende Bahners heutzutage die geheiligte islamische Deklassierung der Frau?

Ist der in Paderborn geborene Bahners zum Islam konvertiert und daher aus paradiesischer Gottesfurcht bzw. höchst diesseitiger Bedrohungslage gehalten, die Herabsetzung der Frau nach Sunna und Scharia zu beschönigen? Oder ist Bahners, der sein Abitur am Bonner Beethoven-Gymnasium erlangte, ein von Hass auf jede verlässliche Struktur getriebener Linksradikaler nach dem Muster der Sabine Schiffer oder aber ein Egozentriker, der weltweite Gewaltsituationen zum persönlichen Vorteil umarbeitet, etwa nach dem Grundsatz „eure Armut kotzt mich an“ bzw. nach dem klientenzentrierten Ansatz der auf den Hund gekommenen Sozialarbeit: „Ich bin ok, du bist ok, gut, dass wir darüber geredet haben“?

Es ist die Überzeugung der Islamkritik, dass freie Bürger Toleranz für den Islam, gleichgültig in welcher seiner historisch und sozial wirkmächtigen Spielarten, unter keinen Umständen riskieren dürfen. In Deutschland hat Ralph Giordano diese Überzeugung mit äußerster Schärfe ausgesprochen, in dem offenen Brief, in dem er im August 2007 im Streit um den Kölner Moscheebau dem Dialogbeauftragten des Bauherrn, der Ditib, der deutschen Repräsentanz des türkischen Staatsislam, den Dialog verweigerte. Giordano stellte die „Schicksalsfrage“: Ist der Islam „überhaupt vereinbar mit Demokratie, Menschenrechten, Pluralismus, mit Aufklärung und kritischer Methode“? Als Zeugen für seine Antwort rief Giordano, ohne die Namen zu nennen, Ayaan Hirsi Ali und Necla Kelek auf: „Es sind Muslime selbst, die dieser Frage am skeptischsten gegenüberstehen, ja, sie offen verneinen und, unter Gefährdung einer Fatwa, die eigene Religion haftbar machen als die wahre Ursache für die Schwierigkeiten, die der Islam bei seinen Anpassungsversuchen an die Moderne hat.“

Giordano forderte die Ditib auf, „die Befindlichkeit der Mehrheitsgesellschaft und ihre Furcht vor einer schleichenden Islamisierung angesichts immer neuer, wie Pilze aus dem Boden schießender Moscheen in Deutschland sehr ernst“ zu nehmen. Ernstnehmen der Moscheenfurcht der Mehrheitsgesellschaft hätte nach Giordano bedeutet: „Üben Sie den Rückzug!“ Dieser Rückzug, der Verzicht auf das Bauvorhaben in Köln-Ehrenfeld, hätte aber auch nicht erfüllt, was der Schriftsteller im Namen der Mehrheitsgesellschaft von der muslimischen Minderheit verlangte. Zur Vermeidung jeglichen Missverständnisses setzte Giordano hinzu: „Nicht die Moschee, der Islam ist das Problem!“

Ralph Giordano ist zuzustimmen: So lange Scharia und Fiqh nicht überwunden sind, das heißt abgelegt sind, so lange ist der Islam als wissenschaftsfeindliche, jenseitszentrierte, sexualmagische und die Menschheit in Klassen unterschiedlichen sittlichen und finanziellen Wertes spaltende Weltanschauung eine Bedrohung für die kulturelle Moderne und nicht in einen Rechtsstaat integrierbar.

Dieselbe Aussage, freundlicher gewendet, steht auch in Ayaan Hirsi Alis Zeitungsinterview von 2006: „Der Islam, nicht die Muslime sind das Problem.“

Ausgezeichnet: Muslim rein, Scharia raus. Hirsi Ali weiß, wovon sie spricht, anders als Bahners, dem die Worte Hidschab und Scharia in dem hier betrachteten Text »Fanatismus der Aufklärung« bis jetzt nicht über die Lippen gegangen sind.

Allein die Wahl des Titels »Fanatismus der Aufklärung« ist unserer Empörung wert: Soll hier, wo Verteidiger der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wie Ralph Giordano und Necla Kelek angegriffen werden, einer »Lässigkeit der Barbarei« das Wort geredet sein? Fordert Bahners, der bei den von ihm Kritisierten offensichtlich so etwas wie wütende Wissenschaftlichkeit oder verkrampfte weltbürgerliche Gesinnung ausmacht, statt unseres Einsatzes für die AEMR die Toleranz für die »Gemütlichkeit des Gottesstaates«?

Necla Kelek hat mehr im Sinn als eine Wiederbelebung des Kanzelparagraphen im Strafgesetzbuch, der von 1871 bis 1953 Geistliche mit Haftstrafen bedrohte, die „Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstande einer Verkündigung oder Erörterung“ machten. Nicht erst an dem, was in einer Moschee gepredigt wird, erkennt man, ob in ihr der politische Islam herrscht. Schon die übliche Sitzordnung, die Trennung nach Geschlechtern, zementiert das System der Macht. Daher erklärt Necla Kelek: „Solange die Moscheen nicht das gleichberechtigte Miteinander pflegen, sondern hinter dem hijab, dem Schleier, archaische und patriarchalische Strukturen befördern, solange es nicht Orte sind, an denen Männer und Frauen gleiche Rechte haben und gleich behandelt werden, sind solche Häuser demokratie- und integrationsfeindlich.“ Das müsste dann allerdings auch für die Synagogen mit Ausnahme der liberalen gelten und erst recht für katholische Kirchen, an deren Altären keine Priesterinnen das Messopfer feiern dürfen.

Weshalb wir ja auch Staatsbürger sind und keine Christenbürger oder Moslembürger. Patrick Bahners spielt ein wenig den Religionskritiker, ohne vor der drohenden Rechtsspaltung im Familienrecht zu warnen.

Dass für Nordamerika und Europa nach dem schlechten Vorbild von Pakistan, Indien und Bangladesch und mit einer Übernahme oder Neuentwicklung der schariaverträglichen »Two-Nation Theory« der Zerfall der offenen Gesellschaft in mehrere Religionsvölker oder Glaubensnationen auf dem Spiel steht, sieht Bahners nicht oder es lässt ihn ebenso ungerührt wie den Schweizer Sozialanthropologen Christian Giordano, der sich für den „Rechtspluralismus“ ausspricht und gegen das für alle geltende, einheitliche und gleich behandelnde Recht.

Kopftücher nur in der Moschee: Diese Reform wäre kein Signal der Trennung von bürgerlicher und religiöser Sphäre, sondern würde den Schleier nur fester binden, der den Patriarchalismus, dem in der Moschee gehuldigt wird, schützt.

Im Namen der Multikulturalität will Bahners das Lehrerinnenkopftuch und vielleicht auch die Burka im öffentlichen Raum dulden.

Der Hidschab ist ein Dressurinstrument auf islamisch korrektes Verhalten, die Frau bekennt sich als dem Männerrecht unterworfen. Wie ein mahnend erhobener Zeigefinger verkündet das islamische Kopftuch: Ich bin keinesfalls lesbisch und ein schwuler Sohn wäre Allahgott und mir ein Gräuel. Der Schleier ruft zum Aufbau der rechtsparallelen Ordnung auf, zum Akzeptieren der Inhalte von Koransure und Fatwa. Muslimische Frauen sind damit als Menschen zweiter Klasse kenntlich gemacht, Nichtmuslime als Halbsklaven.

Mit dem Verweis auf die Scharia wird die Unvereinbarkeitsthese inhaltlich gefüllt. Kelek warnt davor, beim Begriff der Scharia „allzu schnell“ an „Steinigungen und Peitschenhiebe“ zu denken. Das Ausmalen dieser Greuelbilder könnte die Illusion nähren, die Scharia sei durch humanitäre Strafrechtsreformen zu entschärfen. Eine Ächtung grausamer Strafen ließe „das eigentliche Grundprinzip der Scharia“ intakt, „die religiöse Normsetzung“.

Als „Beleg“ zitiert unser, ein der ekstatischen Albernheit zugeneigter bekennender Donaldist (Forscher zu Donald Duck aus Entenhausen), den zeitweiligen proschariatischen Regierungsberater und rechtspluralistisch orientierten Gerichtsgutachter im ersten Berliner Urteilsverfahren zum Schulischen Gebetsraum (Diesterweg-Gymnasium), Mathias Rohe, dessen 2009 erschienenes »Das islamische Recht. Geschichte und Gegenwart« den Fortbestand der säkularen (freiheitlichen) Demokratie aufs Spiel setzt:

Der Erlanger Zivilrechtler Mathias Rohe definiert die Scharia als „die Gesamtheit aller religiösen und rechtlichen Normen, Mechanismen zur Normfindung und Interpretationsvorschriften des Islam.“ Er will damit ausdrücken, dass die Scharia kein Normensystem nach Art einer Kodifikation ist, wie der Journalist Josef Joffe voraussetzte, als er unlängst verkündete, die Debatte um die Islamkritik erledige sich, sobald man frage, ob man der Scharia den Vorzug geben wolle oder dem BGB.

Rohe und Bahners übersehen oder verschweigen, dass der schariabezogene Gehorsamsverweigerer auf lange Zeit oder ewig in den höllischen Flammen brät. Unser Recht dient aber gar nicht der Seelenrettung.

Der Erzbischof von Canterbury hat Hass und Spott auf sich gezogen, weil er darüber nachzudenken anregte, ob das englische gemeine Recht der Scharia für geeignete Materien den förmlichen Status eines wahlweise verfügbaren alternativen Rechtsweges einräumen könnte.

Rowan Williams und Patrick Bahners wollen die religiös begründete Rechtsverschiedenheit. Antrag abgelehnt.

Necla Kelek findet nun aber gerade in der Scharia-Definition von Matthias Rohe die Denkungsart bezeichnet, von der kein Weg zur rechtsstaatlichen Gesinnung führe. Die Scharia koppelt „rechtliche Regelung“ an „religiöse Verpflichtung“.

Kelek erkennt klar, dass es bei einer im Personenstandsrecht geduldeten Scharia mehrstufigen Feminismus gibt, Menschenrecht im Plural.

Die Forderung von Mustafa Cerić: „opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law“ ist das Angebot auf einen religiös begründeten Staatsstreich. Der dem Netzwerk des Yusuf al-Qaradawi angehörende bosnische Großmufti ist ein glaubensbewegter Putschist.

Sie proklamiert also ein Rechtsetzungsmonopol des demokratischen Gesetzgebers und ist in der Verteidigung dieses Monopols noch radikaler und konsequenter als Ralph Giordano.

Das islamische Recht stammt nicht von Menschen. Hierzulande ist das Volk der Souverän, nicht die Gottheit.

Herr Bahners, auch für den Fall, dass Sie ein an Paradies und Hölle glaubender Muslim sind, möchten wir Sie dringend bitten, auf ihre die Demokratie in die (parallelgesellschaftliche) Allahkratie transformierende Werbung für eine Rechtsspaltung zu verzichten. Anders als in Saudi-Arabien oder im Iran besteht in Europa unbeschränkte Bekenntnis-, Glaubens- und Gewissensfreiheit – und das soll auch so bleiben.

Die Religionsausübung ist nach Artikel 4 GG eingeschränkt, damit frommes Menschenopfer für den hungrigen Gott Huitzilopochtli und religiös begründeter Kannibalismus nicht praktikabel werden.

In der kulturellen Moderne hat die korankonforme Dressur, die auf den Vater oder Ehemann einer so genannten Muslima eingewirkt haben mag, den Lebensweg der Frau eben nicht vorzuzeichnen. Journalist Bahners duldet die grundsätzliche Abkopplung der Biographie des zu „muslimisierenden“ Individuums vom nichtmuslimischen „way of life“. Segregierte Straßenzüge und Stadtviertel werden die Folge sein.

Den Beschwörungen einer christlichen Leitkultur kommt eine Islamkritik scheinbar entgegen, die die Muslime belehrt, sie hätten sich den hiesigen Sitten und Normen anzupassen, und die sich dabei als islamische Selbstkritik nach christlichem Vorbild gibt, als Avantgarde einer muslimischen Reformation.

Unsinn, die BRD ist nicht als Christenrepublik gedacht worden, und Calvins Todesurteil gegen Servet ist möglicherweise etwas ebenso Abendländisches wie die Durchführung eines Hexenprozesses.

Gründliche Islamkritiker verteidigen die universellen Menschenrechte und das auf ihnen beruhende deutsche Grundgesetz, nicht die Identitäten und Kollektivrechte von Okzident bzw. Christenheit.

Wie hat man sich diese Reformation vorzustellen, wenn sie nicht bloß eine Vision sein soll wie die „Himmelsreise“ von Necla Keleks jüngstem Buchtitel, die Reise Mohammeds nach Jerusalem, sondern jener historische Vorgang, auf den die islamische Welt in der Vorstellung der Islamkritik wartet, ein Vorgang in Raum und Zeit?

Sehr geehrter Herr Bahners: Was Ayatollah Chomeini 1979 leistete, war ohne Zweifel „ein Vorgang in Raum und Zeit“, das ist aber nun gar nicht die „Vorstellung der Islamkritik“, jedenfalls keine ersehnte.

Der Westen im Besitz der Wahrheit

Die Islamkritik hat keinen Anlass, Szenarien einer humanistischen Erneuerung des Islam im Bündnis mit solchen Kräften der weltlichen Klugheit zu entwerfen, wie sie zu den entscheidenden Trägern der Reformation Luthers und Calvins gehörten. Die Überzeugungskraft der aufgeklärten Gesellschaft, glaubt man, muss sich nur zur Wirkung bringen. Die Islamkritik ist die ins Apokalyptische gesteigerte Neuauflage der Magnettheorie des Kalten Krieges.

Menschenrechte sind nicht westlich und nicht östlich, sondern sie sind entweder allgemein oder sie sind gar nicht.

Den Kosmos in Dar al-Islam und Dar al-Harb zu spalten, das ist die erneuerte Zweipoligkeit. Der Islam will den Krieg gegen die kulturelle Moderne und die Gleichberechtigung der Frau, sein Friedensangebot, die Rechtsverschiedenheit und Frauendeklassierung, sollten wir nicht annehmen.

Jacques Auvergne

(1) Allahs Hofberichterstatter in Farbe. Patrick Bahners.

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Warum keine Islamschule?

August 31, 2010

السلفية

as-salafīya

Die perfekt handelnde Urgemeinde

Islamschule ist …?

Ein Gastbeitrag von Edward von Roy

In der Zeit des Herannahens der bereits explizit so genannten Weltwirtschaftskrise, von welcher der linke Niederrhein und nicht zuletzt die eine Viertelmillion Einwohner umfassende Stadt Mönchengladbach bereits betroffen sind, könnte der durch gegenkulturelle und gegenmoderne Milieus produzierte Fundamentalismus wieder besonders attraktiv werden. Waren es vor drei bis vier Jahrzehnten noch überwiegend neohinduistisch geprägte Strömungen wie Hare Krishna und Bhagwan bzw. war es der in Korea verwurzelte Kult der Mun-Sekte, die im Namen der Alternativkultur beim Seelenfang gefährlich erfolgreich waren, ist die Globalisierung inzwischen weiter vorangeschritten und wird die Realität der weltweit 1,5 Milliarden Menschen muslimischer Prägung auch in Europa und Deutschland spürbar.

Ein kraftvoller Fundamentalismus nämlich tritt uns in Gestalt des orthodoxen beziehungsweise revolutionären Islam gegenüber, der die vollkommene Lebensführung im Angebot zu haben vorgibt und seinen Anhängern ein komplettes Modell der Lebensführung und Rechtssprechung anbietet, das dem Individuum wenig bescheiden suggeriert, keine weitere Welterklärung mehr zu benötigen. Gegenüber den Weisungen des heiligen Buches, des Koran, der auf jede denkbare Frage die absolut korrekte Antwort bereits beinhalte, sei jedes nichtislamische Urteil, ob demokratisch, wissenschaftlich oder juristisch hergestellt, schlicht unwesentlich.

So bietet auch der Sohn eines Millî-Görüş-Funktionärs, der in Braunschweig geborene salafistische Scheich Muhamed Seyfudin Ciftci genannt Abu Anas seinen Jüngern an, die als sittlich minderwertig erklärte kulturelle Moderne der universellen Menschenrechte zu verlassen und die angeblich authentische islamische Lebensführungsdiktatur der Salafismus zu betreten. Ohne Geschlechtertrennung, ohne Gewand und Bart (männlich) bzw. ohne Ganzkörperschleier oder zusätzlichen Gesichtsschleier (weiblich) sei das absolute diesseitige und jenseitige Glück allerdings nicht zugänglich. Ex-Profiboxer und Islamprediger Pierre Vogel genannt Abu Hamza arbeitet dem Scheich zu und ist als innenstädtischer Missionar in ganz Deutschland durchaus erfolgreich damit befasst, die formell frühmittelalterliche Seinsweise der Salafiyya als jedem anderen totalitären Islam für überlegen zu erklären und einer säkularen Umsetzung des Islam, wie sie von Bassam Tibi und Necla Kelek plausibel begründet wird, sowieso.

Für alle Schichten der leider zunehmend zerklüfteten Gesellschaft bietet der klassisch-hochmittelalterliche, schariabasierte Islam des Fiqh (Sakraljurisprudenz) bzw. der separatistische Islam der Muslimbrüder und Salafisten die angeblich unumgänglichen, Lebenssinn herstellenden und vor dem Höllenfeuer bewahrenden Bildungs- und Praxisprogramme, die für das Prekariat (Bushido, Ammar114), für den jungen Durchschnittsrheinländer (Ex-Feuerwehrmann Sven Lau genannt Abu Adam) ebenso wie für unsere Eliten (Murad Wilfried Hofmann, Ayyub Axel Köhler) offensichtlich attraktiv sind.

Wer bei dem „Hüter der beiden heiligen Stätten“ (Saudi-Arabien) studiert hat, dem wird eine besondere Autorität zugestanden, und so kann sich kein DITIB- oder VIKZ-Imam umfassend von den Salafisten distanzieren, sondern allenfalls einräumen, das Kopftuch, die Geschlechtertrennung im Schulsport und das Leben nach dem Koran ebenfalls energisch verbreiten zu wollen, also im Sinne der islamischen Orthodoxie gehorsam zu sein. Der Mönchengladbacher VIKZ-Imam Adnan Özden hat derlei Schariagehorsam bereits öffentlich getätigt und sich, auf Kosten von Ciftci und Vogel, als Retter des städtischen friedlichen Zusammenlebens angeboten, nicht ohne die Spaltung der Stadtbevölkerung in Nichtmuslime und Muslime weiter voran zu treiben, ausgerechnet im Namen der Toleranz und des Dialogs.

Man sollte von Erpressung reden, lautet die derzeitige, von Kirchen und Bürgermeistern wie versehentlich mitgetragene Islamverteidigung doch sinngemäß: „Wenn du gegen das Kopftuch und die Scharia argumentierst, stellst du Toleranz und Koexistenz in Frage und schürst künftige, ethnoreligiös begründete Gewalt.“ Dabei wird übersehen, dass in der säkularen Republik gar keine Religionsvölker leben, sondern Individuen, die dem Schutz des gleich behandelnden Grundgesetzes unterstehen und eben nicht dem „Schutz“ der ungleich behandelnden (diskriminierenden) Scharia, auch nicht im Personenstands- und Familienrecht. Und um nichts anderes als um die durchgesetzte Rechtsverschiedenheit geht es dem politischen Islam, der in seinem gespaltenen „Kern“ dabei die Deklassierung der Frau erstrebt, emotional wie juristisch. Leider bezeichnen unsere Politiker wie Hans-Gert Pöttering und Horst Köhler den orthodoxen bzw. revolutionären Islam öffentlich als eine „im Kern friedliche Religion“, Fakten möchten und können sie uns dabei nicht nennen. Islamverharmlosung bedarf der Faktenferne, weshalb Norbert Bude und Reinhold Schiffers im Sinne ihres nachhaltigen beruflichen Erfolgs klug genug sind, das Wort Hidschab oder Scharia gar nicht erst auszusprechen.

Den Charakter einer Rechtsreligion zu verstehen, fällt Europäern, die von bis zu vier oder fünf Jahrhunderten der Säkularisierung profitieren (Renaissance, Aufklärung, universelle Wissenschaftlichkeit, Psychoanalyse, Totalitarismuskritik), offensichtlich schwer. Man frage einen Mönchengladbacher zu den Begriffen Standesbeamter, Rechtssachverständiger und Familienrichter und wird eine einigermaßen vernünftige Antwort bekommen, notfalls nach einem Blick in das Internetlexikon Wikipedia, jedenfalls wird wohl kaum ein Befragter einen Zusammenhang zum Spirituellen oder zur „Religion“ herstellen. Dass aber ein Scheich wie Muhamed Seyfudin Ciftci an der islamischen Universität zu Medina eine Ausbildung eben zum Rechtssachverständigen, Standesbeamten und Familienrichter durchlaufen haben könnte und für seine Getreuen hier in Deutschland eine parallele Rechtsordnung durchzusetzen wünscht, überfordert unsere zum „Dialog mit dem Islam“ aufrufenden Kleriker und Politiker möglicherweise immer noch. In Kanada und Großbritannien wird der rechtsspaltende Charakter des hoch politischen Islam richtigerweise im Namen des „One Law For All“ zurückgewiesen.

Sehr geehrter Herr Ciftci: In Deutschland besteht bereits eine Rechtsordnung, an einer zweiten ist kein Bedarf! Mit Ihrer »Islamschule« wollen Sie Menschen gegenüber den Standards der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte immunisieren und rufen Sie zu einem totalitär zu kontrollierenden, „zu Allah ins Paradies führenden“ Wohlverhalten auf, welches wissenschaftliche Erkenntnisse überflüssig macht und verhöhnt. Damit betreiben Sie Abschottung, Segregation und bedrohen die Integration des Individuums, also auch des „muslimischen“ oder des weiblichen, in den Bereich des gleich behandelnden Grundgesetzes.

Die im Umzug von Braunschweig nach Mönchengladbach befindliche Islamschule, an welcher in einem Online-Studium 200 Studenten akribisch lernen, sich aus der kulturellen Moderne zurückzuziehen und sich ins Mittelalter zu integrieren, will die Zerspaltung der Bevölkerung in Nichtmuslime und Muslime, was der Dhimmitude (Apartheid) des Kalifats zwar bestens entspricht, was wir als säkulare Staatsbürger jeder Religion, Ex-Religion oder Nichtreligion jedoch im Sinne der Rechtseinheitlichkeit zu verhindern haben und verhindern werden.

31. 08.2010, Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)

Ausverkauf der Demokratie

Dezember 21, 2009

اسلامی ریاست

Islāmī Riyāsat

Islamische Führung

Ein Text von Abū ʾl-Aʿlā al-Maudūdī titelt mit »Islāmī Riyāsat (1)«, was „Islamic Presidency“ oder „Islamic Leadership“ bedeutet. Das zu ar-raʾīs, Führer (chief, leader) gehörende ar-ryāsat, Präsidentschaft, verwendet der den Wahhabiten und der Muslimbruderschaft zugeneigte organisierte Islam in Sarajevo unter Raʾīsul ʿulamāʾ (Führer der Islam-Gelehrten, bosnisch »Reis-ul-ulema«) Mustafa Cerić als das bosnische Wort »Rijaset« zur Bezeichnung der höchsten politreligiösen Ratsverwaltung, ansässig im Dienstsitz des Großmuftis in der Kaisermoschee, sowie als Namen seiner Homepage.

Opening the way for the Muslim law

The universal Weltanschauung of Dr. Cerić. Von Jacques Auvergne

Mustafa Cerić durchlief eine Ausbildung an der klassisch islamisch sprich gegendemokratisch und frauenfeindlich ausgerichteten Kairoer al-Azhar-Universität, wo er von 1974-1978 islamische Theologie und Philosophie studierte. Als Imam arbeitete er ab 1981 in den USA, wo er 1987 über den frühen islamischen Denker Abū Manṣūr al-Māturīdī (893-941) aus Samarkand promovierte. 1990 war Cerić Mitgründer der Partei der demokratischen Aktion (SDA, Stranka demokratske akcije), eines angesichts der von Belgrad aus und durch Politiker wie den mit Rechtsradikalen und Paramilitärs kooperierenden serbischen Präsidenten Slobodan Milošević jahrelang betriebenen Diskriminierung aller Nichtserben sehr erklärlichen politreligiösen beziehungsweise ethno-religiösen Bündnisses.

Die SDA, Izetbegović führte sie bis 2001, versteht sich gleichwohl bis heute ihrer Aussage nach als säkular, während Theologe Mustafa Cerić im European Council for Fatwa and Research (ECFR, Europäischer Rat für Fatwa und Forschung) mit jenen radikalislamischen Strömungen wie der Millî-Görüş freundschaftlich zusammenarbeitet, welche die juristische, politische und pädagogische Herrschaft der Stellvertreter Allahs gegenüber der Volkssouveränität für sittlich wertvoller erachten. Das der Muslimbruderschaft nahe stehende ECFR will das Kalifat als ein revolutionär gegenkulturelles Milieu einer eigenen Staatsbürgerschaft und zunächst einer Rechtsspaltung im Personenstandsrecht beziehungsweise Familienrecht, das geheiligte Ziel der Deklassierung der Frau entstammt dabei dem Koran und der mittelalterlichen Orthodoxie. Wolfgang Schäuble und Armin Laschet begehen mit Mustafa Cerić Feierveranstaltungen.

1992 erklärte Bosnien seine Unabhängigkeit von Jugoslawien. Zwischen 1991 und 1993 war der Bosnier, auch im Auftrag des bosnisch-muslimischen Politikers Alija Izetbegović, Universitätslehrer im „differenziert“ denkenden Apartheidsstaat Malaysia am International Institute of Islamic Thought and Civilization (ISTAC, http://www.iiu.edu.my/istac/), das der International Islamic University Malaysia (IIUM, http://www.iiu.edu.my/) angegliedert ist und von Syed Muhammad Naquib al-Attas geleitet wird.

Im Juli 1995 forderte das von den UN als Völkermord klassifizierte Massaker von Srebrenica vom muslimischen Bevölkerungsteil Bosniens, man nennt ihn den bosniakischen, bis zu 8.000 Tote. Für Europa war Srebrenica die schlimmste Gräueltat seit Beendigung des Zweiten Weltkrieges.

Im April 1993 wurde Mustafa Cerić zur obersten islamischen Autorität Bosniens ernannt, manche reden allerdings von einem Putsch gegen den muslimischen Slavomakedonen („Torbesch“) Jakub Selimovski, jenen zeitweiligen ranghöchsten Geistlichen Makedoniens, der irgendwann einmal eine Todesfatwa von ethnisch albanischen Islamführern aus Makedonien erhalten hatte.

Weil der Zerfall Jugoslawiens beziehungsweise der jugoslawische Bürgerkrieg schrecklich war und dauernder Friede schließlich wünschenswert ist, wird der einen schmucken weißen Turban tragende Geistliche aus Sarajevo weltweit von Politikern eingeladen sowie von Religionsfunktionären, zumal christlichen, mit Ehrungen ausgezeichnet. Etwa durch den in Heppenheim ansässigen Internationalen Rat der Christen und Juden (ICCJ), der den abrahamischen Dialog, genauer müsste man sagen: den Trialog pflegt, bei dem entweder Jahwe, christlicher Vatergott nebst Jesus von Nazareth sowie der steinigende Allahgott miteinander im Himmel verschmolzen werden sollen oder eine irdische Segregation von Glaubensnationen nach dem Vorbild von Malaysia oder Ägypten angestrebt wird, der ICCJ überlegt noch.

Im Jahre 2005 erhielt der Schariapolitiker „für seinen außergewöhnlichen Beitrag zum interreligiösen Verstehen“ den Félix-Houphouët-Boigny-Friedenspreis der UNESCO, in Anwesenheit des damaligen Innenministers Wolfgang Schäuble am 22.11.2008 in München den Preis der theokratisch orientierten Eugen-Biser-Stiftung, die grundrechtswidrige Scharia kritisiert man in diesen Kreisen nicht.

Am 24. Februar 2006 weilte der bosnische Reisu-l-ulema, wörtlich Führer der Gelehrten, türkisch Başmüftüsü, in der Moschee der kroatischen Hauptstadt Zagreb, als er die »Deklaracija Evropskih Muslimana« (Declaration of European Muslims) bekannt gab. Cerić ist Šayḫ (Scheich) im ECFR-Netzwerk des in Qaṭar wohnhaften ranghöchsten Predigers der Muslimbruderschaft, Yūsuf al-Qaraḍāwī. Jacques Auvergne kommentiert den von ihm übersetzten und gekürzten englischen und französischen Text der Erklärung der Europäischen Muslime.

Cerić:

Dem Willen Ausdruck verleihend, den die Europäischen Muslime seit dem Angriff vom September 2001 in New York, dem Massaker vom März 2004 in Madrid und der Bombenexplosion vom Juli 2005 in London entwickelt haben.

Cerić interessiert sich für die Probleme, welche die kulturellen Moderne mit dem sich koranisch legitimierenden Terrorismus hat.

Wo doch am 11. September 2001 Tausende von Männern und Frauen, die im New Yorker World Trade Center gearbeitet haben, durch einen terroristischen Angriff getötet wurden, wo am 11. März 2004 Hunderte von Menschen, die sich gerade auf der Eisenbahnfahrt in Madrid befanden massakriert wurden, wo doch am 7. Juli 2005 in London viele unschuldige Menschen das Opfer von Bombenexplosionen wurden, und angesichts der Tatsache, dass all diese Gewalttaten gegen die Menschlichkeit als „Islamischer Terrorismus“ bezeichnet worden sind,

Die Terroristen nennen sich selber so, islamische Kämpfer.

Unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass die Anschläge von New York, die Massenmorde in den Eisenbahnzügen von Madrid und die Bombenattentate von London den europäischen Muslimen die schwere Last kollektiver Schuld für jenen „Islamischer Terrorismus“ zu tragen auferlegt haben, die fortwährend von einigen Politikern und Medien propagiert wird,

Seit 9 / 11 würden die Nichtmuslime also die Muslime quälen.

Des Leidens der europäischen Muslime eingedenk, die von einer durch unverantwortliche Berichterstattung gewisser Medien, die über muslimische Angelegenheiten (issues) berichten, verursachten Islamophobie ausgesetzt sind,

Aufruf an die muslimischen und nichtmuslimischen Europäer, eine Hexenjagd gegen jenen angeblich die Menschenrechte und Bürgerrechte gefährdenden Teil der Fernsehsender und Redaktionsstuben zu beginnen, der pauschale Ängste vor dem Islam schürt. Nichtmuslime dürfen keine Angst vor der Scharia haben, das wäre unmenschlich. Über den Islam soll – wohl ausschließlich – positiv berichtet werden.

Wo doch die Europäischen Muslime die Freiheit der Anderen genauso sehr wertschätzen wie ihre eigene

Alleine die Konstruktion einer Sorte Mensch namens muslimische Europäer müssen wir im Namen der bedrohten Rechtseinheitlichkeit zurückweisen.

Es möge in Europa also zwei verschiedene Freiheiten geben: die nichtmuslimische Freiheit und die muslimische Freiheit. Cerić bereitet den Ausstieg der muslimischen Bürger, namentlich der muslimischen Frauen, aus dem für alle geltenden Recht vor: die Polygamie ist noch verboten, sie kann es für die nichtmuslimischen Europäer, Cerić ist tolerant, ja auch bleiben. Dass aber künftig nicht nur den drei Muftis des nordgriechischen Komotiní gestattet sein soll, Dreizehnjährige oder Elfjährige zu verheiraten, die bald darauf schwanger werden, sollen wir im Namen der Religionsfreiheit hinnehmen, den Kopftuchzwang eines Yūsuf al-Qaraḍāwī selbstverständlich ebenso. Ehe- und Familienangelegenheiten, dazu kann doch bitte bald auch das Erbrecht gehören, regeln die Muslimstaatsbürger demnächst bitte ganz friedlich unter sich. Die Schwester erbt eben nur halb so viel wie ihr Bruder, so steht es in Gottes Handlungsanleitung, im al-qurʾān – Sie wollen doch nicht etwa die Muslimbürger daran hindern, nach dem Tod in die ewige Gottesnähe zu gelangen, Sie antimuslimischer Rassist und gruppenbezogener Menschenfeind?

Wo doch die Europäischen Muslime ihre Kinder in Frieden und Sicherheit aufwachsen lassen möchten, im Miteinander mit anderen religiösen Gruppen und in einem Europa, das sich auf einer ‚Ethik des Teilens‘ gründet.

Der Großmufti singt dem Sozialstaat ein Hohelied? Mitnichten, Mustafa Cerić will die Rechtsspaltung: Ihr lasst uns unser Recht, wir lassen euch euer Recht. Eingeteilt, aufgeteilt, zugeteilt. Hier Scharia, da säkulare Moderne, wir teilen dieselbe Stadt. Spiritueller Mauerbau.

Daran erinnernd, dass der Islam Juden und Christen als das Volk des Buches zu betrachten lehrt, damit sie alle, Juden, Christen und Muslime, lernen, ihre gemeinsamen spirituellen Wurzeln ebenso zu teilen wie ihre gemeinsame Zukunftshoffnung, ohne Vorurteile und mit dem Ziel, Diskriminierung zu vermeiden

Monotheistische Theokraten dürfen den Europäern künftig die Welt und die Regeln des Zusammenlebens erklären.

Wo Europa doch ein Kontinent vieler Glaubensbekenntnisse ist

Doch wohl eher ein Kontinent vieler Individuen, und zuerst ein Kontinent der für alle, auch für Atheisten und Frauen, geltenden Rechte. Möchte uns der bosnische Geistliche ein Europa der Glaubensnationen (milal, Sg. milla; türk. millet) in die Debatte hineinmogeln, ein Europa, in dem eine religiöse Gerichtsbarkeit das Recht hat, die universellen Menschenrechte namentlich die Frauenrechte anzuknabbern oder außer Kraft zu setzen?

Eingedenk, dass Europa stolz auf den Weg von der Sklaverei zur Freiheit ist, vom Mythos zur Erkenntnis und Wissenschaft, von der ungebändigten Macht zum Recht und von der Staatstheorie zur Legitimität des Staates und im Wissen von Europas bereitwilligem Bekenntnis zu den Grundwerten von Menschenrechten und Demokratie.

Nicht nur begeistertes Credo, das westliche und mittlere Europa, Weißrussland leider gewiss nicht, hat seine Staatlichkeit, Verwaltung und öffentliche Schule tatsächlich auf die Universalität der Menschenrechte gebaut, wesentlich anders als die Teile der Welt, die vom islamischen Recht bestimmt sind. Bezeichnenderweise redet Cerić hier an der Sache vorbei, er sagt basic values, nicht: vollständige Geltung der säkularen Freiheitsrechte, er sagt Human Rights – welche Menschenrechte, diejenigen der OIC von 1990 mit ihrem Schariavorbehalt?

Der Bosnier hätte statt Menschenrechte AEMR sagen müssen, universelle Menschenrechte, er hat stattdessen wohl Allahs Menschenrechte im Blick. Demokratie (Democracy) ginge auch mit dem Unrechtsstaat der DDR, Cerić hätte sagen müssen: freiheitliche Demokratie, und wer ein wenig über Fundamentalismus beziehungsweise Scharia nachdenkt, wird erkennen, dass nur die säkulare Demokratie eine freiheitliche Demokratie sein kann. Cerić will den freiheitlich-säkularen Staat gar nicht – und redet, nicht anders als Erich Honecker oder Mao Tse Tung, von Demokratie. Ein Bekenntnis hat Bosniens Großmufti übrigens noch nicht einmal gegen die Sklaverei abgelegt, lediglich ausgesagt, dass Europa auf irgendeine „Straße“ (engl. road), irgendeinen „Weg“ (frz. chemin) „stolz“ (proud, fière) ist.

Statt zu sagen: eine dem Mythos unterworfene Gesellschaft, das heißt ein dem Geisterglauben und der Sexualmagie nachgeordnetes Weltbild und Menschenbild, verwendet der Großmufti fälschlich das Wort Mythologie, was jedoch Mythenforschung bedeutet und wissenschaftliches Denken voraussetzt, wozu die islamische Orthodoxie nicht in der Lage ist, denn der Hidschab (ḥiǧāb, wörtlich: Vorhang, Ganzkörperbedeckung der Frau) ist der Sexualmagie nachgeordnet und das Lehren schmerzlicher Höllenfeuer finsterstes Mittelalter und Psychoterror. Auch das ist kein Versehen, Cerić will die Höllenpädagogik ebenso legalisieren wie die Kopftuchpflicht, wozu arbeitet er schließlich so fleißig für das ECFR, den „Fatwa-Rat“ (Europäischen Rat für Fatwa und Forschung).

Europa ist das Haus des Friedens und der Sicherheit, wie es sich auf dem Gesellschaftsvertrag (consensus) gründet.

Mit dem Begriff Haus des Friedens, englisch lässt Cerić „House of Peace“ sagen, frz. „la demeure de la paix“, hat uns der listige bosnische Gelehrtenführer das arabische dār, wörtlich Haus, gemeint ist das irdische Territorium in seiner Relation zu Allahgott, in die Diskussion hinein geschmuggelt, das uns aus der manichäisch und dschihadistisch verstandenen Benennung des islamisch beherrschten Gebietes als dār al-islām bekannt ist.

Das Paradies wird im Koran an zwei Stellen als die dār as-salām bezeichnet (10:25 und 6:127), Haus des Friedens, mit Cerić hat Europa womöglich paradiesische Aussichten.

Gesellschaftsvertrag (Social Contract, Contrat Social) soll uns ein wenig zum Neuverhandeln der gesellschaftlichen Grundlagen ermuntern. Consensus ist iǧmāʿ – schariakonforme Plenardebatte. Referenzmodell jedes anständigen Rats ist (ǧ-m-ʿ, versammeln, Gemeinschaft) ein ǧumuʿa oder ǧumʿa genanntes freitägliches Zusammenkommen, das von Allahgott angeordnete Freitagsgebet als der Nukleus jedes Parlaments, das durch korantreue Verhaltensausrichtung heilssichernde Epizentrum der sittlichen (islamischen) Staatsgründung.

Allahkratisch-kulturrassistische dār-Formeln wie dāru ʾl-ʿahd (Dar al-Ahd), Haus des Vertrags, oder dāru ʾṣ-ṣulḥ, Haus der Übereinkunft (muṣālaḥa, Versöhnung; vgl. das jesuszentrierte Sozialwerk http://www.musalaha.org/) ermöglichen es islamrechtlich Indoktrinierten, die als unsittlich eingestuften Nichtmuslime nicht als Harbis zu bezeichnen und töten zu müssen oder als Dhimmis zu versklaven.

Islamist Tariq Ramadan (Ṭāriq Ramaḍān), der sich in diesen Tagen des Dezembers 2009 als „Islamfachmann“ im französischen Regierungsviertel herumreichen lässt, wo es den säkularen Politikern um ein Burkaverbot geht, Herrn Ramadan jedoch um eine totale Kopftucherlaubnis, ist der großartige Erfinder der Theorie einer dār aš-šahāda (Haus des Glaubensbekenntnisses), in Wirklichkeit will er die schariakonforme Rechtsspaltung, das Sonderrecht der muslimischen Staatsbürger.

Der Sohn des Muslimbruders Said Ramadan („Das islamische Recht“, 1961) ist als städtischer Integrationsbeauftragter für Rotterdam und zeitgleich als Dozent der Uni Rotterdam allerdings gefeuert worden, weil er eine Moderation für einen Fernsehsender der islamischen Diktatur Iran übernommen hatte, wo er es wagte, just in jenen Tagen des Sommers 2009, in dem in Teheran protestierende Studenten erschossen wurden, von den angeblich schrecklich unterdrückten europäischen, zumal französischen Studenten muslimischen Glaubens zu reden, im selbstbeschädigend toleranten Oxford wird er leider auch in Zukunft tätig sein dürfen (2).

Das europäische Territorium (land, territoire) ist das Haus des Gesellschaftsvertrags, denn es ist dort möglich, in Übereinstimmung mit seinem jeweiligen Glauben im Kontext der sinngemäß von John Rawls genannten „Prinzipien“ zu leben, welche: „frei handelnde und rational denkende Menschen bereitwillig akzeptieren, die Sorge dafür tragen, dass die Ausweitung ihrer eigenen Interessen das Gemeinwohl gründet, gewährleistet und definiert“.

Das jedoch ist für den Bankräuber, Nationalsozialisten oder religiösen Radikalen im Allgemeinen kein großes seelisches Problem, er wird seinen Egoismus oder Gruppenchauvinismus flugs als gemeinnützig etikettieren, zumal er das Recht zur kreativen Initialzündung und Neudefinition der sozialen Werte und politischen Leitlinien hat. Allahgott hat die Raubökonomie gestattet, das geheiligte Beutemachen auf Kosten der Nichtmuslime und der Frauen ist orthodoxe islamische Sozialpädagogik. Jetzt muss ich das Ganze nur noch in Sarajevo mit „gerechte Gleichheit“ (equality, égalité) beschriften.

John Rawls (1921-2002), amerikanischer Gesellschaftsphilosoph mit Leitbildern der Menschenrechtsuniversalität, Chancengleichheit und Sozialstaatlichkeit, arbeitete über den von Immanuel Kant entlehnten Begriff des Common sense, der inzwischen radikalislamische Nutzbarmachung erfährt. Rawls war Autor von The Law of the Peoples (1993). Der amerikanische Islamist und Arzt (Endokrinologie) Shahid Athar interpretiert die zunehmende Schariaverträglichkeit der USA als Wandel vom Homogenität erstrebenden „Schmelztiegel“ (melting pot) zur tolerierten Heterogenität der „Salatschüssel“ (salat bowl), in der man jede ethnoreligiöse Differenz dauerhaft erkennen kann.

Womöglich möchten die Bewunderer von al-Maudūdī ihr Streben nach Segregation und Sezession mit einem Selbstbestimmungsrecht als ethnische Minderheit beziehungsweise Glaubensnation vermarkten; Bekir Alboğa zitierte dazu 2009 öffentlich Kant. Rawls greift – wie Cerić – auf Jean-Jacques Rousseau zurück, dessen »Du contrat social ou Principes du droit politique« (Amsterdam 1762) vielerorts sofort verboten wurde, mit Rousseau und mit erheblicher Mühe ließe sich das „spontane“ Zusammenfinden von Muslimen zur kalifatsähnlichen Struktur legitimieren. Während man (ziemlich laut) auf Religionsfreiheit pocht, zaubert man den unfehlbaren volonté générale mit der unsichtbaren Scharia identisch. Den Linken legt man den Köder, den Separatismus der islamischen Gehorsamsgesellschaft als Pluralismus zu sehen und die islamische Revolution als im Kern sozialistisch, die Christen mögen sich von Abrahams koranlesenden Kindern begeistern lassen. Die geduldete radikalislamische Parallelgesellschaft als freie Willens- und Gemeinschaftsbildung, die Dhimmitude als demokratisches Minimum (Rawls: Le minimum démocratique) – wenn die Frau der Muslim-Kaste freiwillig nur halb so viel erben will wie ihr Bruder, hat sie dann nicht ihre Bürgerrechte frei genutzt?

Mit Kopftüchern und Kirchentagen mag eine neue, abrahamische »Natürliche Theologie« über dem Klang der Dreikonsonantenwurzel ṣ-l-ḥ zwischen Thomas von Aquin, Yūsuf al-Qaraḍāwī und Intelligent Design (ID) aussöhnen, maṣlaḥa als das Allgemeinwohl oder istiṣlāḥ als das Streben nach dem sozialen Besten machen den Weg frei zur dāru ʾṣ-ṣulḥ, zum Haus des Vertrags sprich Unterwerfungsvertrags.

Die „konstruktiven“ Dhimmifunktionäre Rowan Williams (Bischof), Christian Giordano (Ethnologe) und Mathias Rohe (Jurist) haben dem als Religion getarnten Herrschaftskult bereits muṣālaḥa angeboten, Versöhnung.

Während ein Gesellschaftsvertrag die vernunftgeleitete Willensbekundung eines Menschen ist und eine Selbstverpflichtung dem Staat gegenüber, so stellt der Bund (a Covenant) das glaubensorientierte Streben des Menschen dar. Durch den Bund weiht der Mensch sein Herz der Gottheit und erlangt innere Sicherheit, durch den Verfassungsvertrag legitimiert er das Staatswesen und erlangt äußere Sicherheit als Bewohner eines Dorfes oder einer Stadt.

Frei nach Cerić: „Ein Dasein als gottloser Staatsbürger ist hohl und leer, eure Demokratien sind auf die monotheistischen Religionsgemeinschaften, allen voran den Islam, angewiesen.“ Ein Geistlicher mag derartigem Selbstbewusstsein ja gerne Ausdruck geben, die Doppelpackung Religionsbund plus Staatsbürgerschaft erinnert auf den ersten Blick auch ein wenig an das jesuanische „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ oder an die jedem Menschen eigene Dualität zwischen dem Emotionalen und dem Rationalen beziehungsweise zwischen dem Idealistischen und dem Organisatorischen. Einem als persönliche Spiritualität gemeinten Islam würden wir derlei Rhetorik zugestehen wollen, einem an der Rechtsspaltung interessierten, strengstens an der Scharia orientierten fundamentalistischen Gehorsamskult allerdings nicht.

So sei es der Europäischen Union erklärt:

Hello Europe, this is Mustafa speaking!

Ein Staatsbürger ist Inhaber von Freiheitsrechten und freiheitlichen Privilegien. Er ist ein Staatsangehöriger, der, sei es als Ureinwohner oder als Einwanderer, einer Regierung Loyalität schuldet. Dabei hat er den Anspruch darauf, dass diese sein Leben, seine Religion, seine Freiheit und seine Würde schützt.

Nett, dass der Herr aus Sarajevo uns den Rechtsstaat erklärt. Was der bosnische Koranpolitiker uns unterschlagen möchte: Das Kind muslimischer Großeltern hat allerdings den Anspruch darauf, dass der Staat es schützt … vor dem Islam der Scharia schützt, sobald dieser Kult seine Freiheit und Würde bedroht, etwa durch den nötigenden Heiratsvormund oder die schafiitische FGM. Mustafa Cerić will die Kinder und Enkel der von ihm gewollten Kaste der Muslimbürger der Gewalt der Fundamentalisten ausliefern – im Namen der Friedfertigkeit oder, gelingt das nicht überzeugend, der Andersartigkeit, der „Differenz“.

Schariafreundin Nilüfer Göle (»Emanzipation auf Islamisch«) schreibt 2008 auf qantara.de zum Kopftuchstreit in der Türkei: „Als Symbol steht das Kopftuch dabei zugleich für persönliche Frömmigkeit und öffentliches Geltendmachen der islamischen Differenz“. Mit dem irgendwie wissenschaftlich wirkenden Wörtchen „Differenz“ versucht die in Paris lehrende Soziologin, uns die Modernitätsverweigerung und den gegenkulturellen Separatismus des politischen Islam als gelebte Religionsfreiheit beziehungsweise muslimische kulturelle Identität zu verkaufen.

Die europäischen Muslime, die schließlich versuchen, ihr Leben in Aufrichtigkeit und Authentizität (decent, honnête) zu führen, haben folgende Erwartungen:

Die Institutionalisierung des Islam in Europa.

Noch eine Moschee? Noch ein Islamverband? Nein.

Das Europäische Islamparlament unter Vorsitz des Großmuftis von Europa!

Gutes Personal ist heute so schwer zu bekommen, aber wer weiß, vielleicht würde der bescheidene Bosnier das Amt notfalls übernehmen, zumal er offiziell in Bälde nicht mehr zum Widerschein Allahgottes in der bosnischen Dämmerung neu gewählt werden darf, im Jahre 2012 wird seine Amtszeit enden. Ob sich der Großmufti (ECFR) seinen Dienstsitz, die im Jahre 1462 erbaute Careva Dzamija oder Kaisermoschee in Sarajevo, als Führungsstelle (Rijaset) des künftigen Europakalifats vorstellt?

Die ökonomische Entwicklung der muslimischen Gemeinschaft, damit sie volle spirituelle und kulturelle Freiheit erlangt und unabhängig ist.

Ökonomisch entwickelt heißt schariakonformes Bankwesen und überhaupt richtig viel „spirituelles“ Geld. Vollständig abgeschottete Geldströme, bis auf das geheiligte Beutemachen (al-anfāl, al-ǧizya)?

Wenn wir erst reich genug sind, kaufen wir uns aus der Demokratie heraus und ins Kalifat hinein.

Die Sūratu l-Anfāl ist sūra 8, die Sure der Kriegsbeute. „Sie fragen dich nach der Beute. Sprich: „Die Beute gehört Allah und dem Gesandten. … In die Herzen der Ungläubigen werde Ich Schrecken werfen. Trefft (sie) oberhalb des Nackens und schlagt ihnen jeden Finger ab (3)!“

Die Entwicklung islamischer Schulen, die in der Lage sind, die in Europa geborenen Muslime dazu zu erziehen, die neuartigen Herausforderungen ihrer multikulturellen Gesellschaften zu bestehen und diese prägend mitzugestalten (d`inspirer la sociéte multiculturelle européenne).

Ein Geflecht ECFR-treuer Zentren der Koranlehre, ein Netz von madāris (Sg. madrasa) möge den Kontinent überziehen, nebenbei ein flächendeckender und dabei möglichst offen schariakonformer Islamischer Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Zentren für Imam-Ausbildung möglichst an den Universitäten. Zentren der Ausbildung zum muftī (Scharia-Richter). Ein echter Großmufti braucht viele Kleinmuftis.

Die politische Freiheit, welche die europäischen Muslime in die Lage versetzen wird, ihre legitimen Vertreter in die staatlichen Parlamente zu entsenden.

Der Mensch ist bei Mustafa Cerić eben kein Individuum, sondern Teil seiner Glaubensnation.

Als Gründer des Staates Pakistan kann der Politiker Ǧinnāḥ (Jinnah) gelten. Dazu musste das gemischtreligiöse Indien allerdings erst mit Umsiedlungen, Pogromen und Vertreibungen in zwei Staaten zerfallen, einen vorsichtig säkularen Staat Indien und einen halbwegs radikalislamischen Staat namens Pakistan (mit Ostpakistan, heute Bangladesch). Indien und beide Pakistan wurden am 15.08.1947 unabhängig.

Die dreizehnte Forderung der »Fourteen Points of Jinnah« (März 1929, englisches Wikipedia) lautete: „Jedes Kabinett, sowohl zentral als auch provinziell, muss mindestens ein Drittel muslimische Minister enthalten“, der vierte Punkt fordert ein Drittel muslimische Vertreter in der Gesetzgebenden Versammlung (Central Legislature, das spätere Indian Legislature als Zweikammersystem aus Lok Sabhā, Council of States, Unterhaus, und Rājya Sabhā, Haus des Staates, Oberhaus).

Angesichts der repressiven Realität des indischen Kastensystems mag die acht Jahrzehnte alte Argumentation des Muḥammad ʿAlī Ǧinnāḥ (Ali Jinnah) manchem Beobachter erklärlich erscheinen, die traditionelle Diskriminierung der kastenlosen oder niederstrangigen Dalits („Parias“) kann jedoch keine Entschuldigung dafür sein, im Europa des dritten nachchristlichen Jahrtausends im Namen der Religionsfreiheit ein Millet-System einzurichten – und genau das ist Herrn Cerić zu unterstellen.

Wie überhaupt der christlich-islamische Dialog nach dem Motto vorzugehen scheint: „Lasst uns in Toleranz auseinander gehen – Wir trennen uns in Frieden“. Von universellen Menschenrechten redet man nicht.

Orthodoxer Islam ist feindbildbedürftige Staatlichkeit, revolutionäre Gegenkultur, die Schariagesellschaft ist die antisoziale, geheiligte Meidung. Der Zwei-Nationen-Theorie (Two-Nation Theory) des zerfallenden Indiens, die sich auf den hochmittelalterlichen Gelehrten Abū Rayḥān Bīrūnī (973-1048) zurückführte, ging es weniger um zwei räumlich weit voneinander getrennte Staaten als um die erlebbare Kultur der ḏimma als der „gesamtgesellschaftlichen“ Koexistenz (La Convivencia, Konvivenz). „Gesamtgesellschaft“ ist ein gefährlich vieldeutiger Begriff der Multikulturellen und Koranpolitiker (Islamrat, ZMD, KRM).

Es gilt, Vorbereitungen zur Frage zu treffen, wie das Muslimische Recht in den Angelegenheiten des Personalstatuts anerkannt werden kann, beispielsweise im Familienrecht [aus dem Englischen], es ist die Möglichkeit zu debattieren, das islamische Recht in Bezug auf Personenstandsfragen zur Anerkennung zu bringen, etwa die Fragen des Familienrechts betreffend [aus dem Französischen].

Der zentrale Sprengsatz überhaupt: „f) opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law; f: La possibilité de la reconnaissance de la loi islamique dans le cadre des questions relatives au statut des personnes comme par exemple les questions d’ordre familial.“

Der beliebte Dialogpartner Mustafa Cerić baut hiermit eine veritable Bombe gegen unsere säkulare sprich freiheitliche Zivilisation. Das anerkannte schariatische Familienrecht würde von der kulturellen Moderne nichts mehr übriglassen, der Spezies Muslimfrau wären die allgemeinen Menschenrechte dann nicht mehr zugänglich. Europas Politiker sehen die Gefahr der im Familienrecht (Polygamie, Idschbar / Wali Mudschbir, Kindbraut, Talaq) ansetzenden Islamischen Revolution leider überhaupt nicht, Kirchenpolitiker hoffen auf Machtzuwachs und schweigen aus Berechnung zur diskriminierenden Imam-Ehe und zur theologisch begründeten islamischen Frauenentwürdigung der šarīʿa sowie zur religionsrechtlich begründeten islamischen Frauendiskriminierung des fiqh.

Die »Fourteen Points« (Muḥammad ʿAlī Ǧinnāḥ 1929) fordern unter Punkt zwölf die verfassungsmäßige Festschreibung (The constitution should embody adequate safeguards for the protection) des islamischen Personenstandsrechts (personal laws).

Wir können auch Europa mit der familienrechtlichen Scharia so zerlegen wie den indischen Subkontinent.

Wir erwarten, dass Europa die europäischen Muslime vor solchen Sachen wie Islamophobie, ethnischer Säuberung und Genozid schützt.

Fein gesponnene Manipulation: Islamfurcht ziehe Vertreibung oder Völkermord nach sich, möchte der Geistliche uns nahe legen. Cerić steht als Friedensfreund da, und ganz neuartige muslimische und nichtmuslimische Sittenwächter haben den Freibrief, Islamkritiker zu jagen.

Bewusstsein schaffen für die Vielgestaltigkeit (complexties) des säkularen Kontexts, in dem die heutigen Religionen leben.

Survivaltraining für interreligiöse Fundamentalisten. Als Schariafreund im Dschungel der kulturellen Moderne überleben. Im Namen der Religionsfreiheit sind dem Kalifat kleine Nischen zu schaffen, die orthodox-islamische Menschenrechtswidrigkeit ist gemeinsam mit Rabbinern und Bischöfen der Öffentlichkeit so lange zu erklären, bis jeder die geduldeten Gegenkulturen für einen Teil der zu tolerierenden „Komplexität“ hält und die etwa von Ayaan Hirsi Ali scharf vertretene Forderung nach dem Primat der universellen Menschenrechte erfolgreich als „Aufklärungsfundamentalismus“ (Timothy Garton Ash: Enlightenment fundamentalism) diffamiert werden kann, ein Tolerieren antimoderner Milieus, vor dem im Jahre 2007 Pascal Bruckner warnte (4).

Verständnis befördern, Unterschiede anerkennen, einen gemeinsamen Baugrund finden und zugänglich machen.

Kinder spielen Himmel und Hölle oder die Reise nach Jerusalem. Cerić meint kein Kinderspiel, sondern Mythospolitik, Sexualpolitik. Vielleicht noch nicht der griechische Areopag, sicherlich aber der Römische Senat war götterfreie Zone. Kehren mit Leuten wie Cerić die Ǧinn, die Geister, nach denen Koransure 72 benannt ist, in Europas Universitäten und Parlamente zurück?

Lassen Sie uns die komplexe Beziehung zwischen Religion, Kultur, Politik und Ökonomie aufzeigen. Anschließend geht es darum, jene Fakten in den Vordergrund zu stellen, an denen die Religionen das gemeinsame Streben nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden erkennen können.

Das Verstörende soll also nicht besprochen werden – Thinking positive. Der Islam habe nichts anderes als den Weltfrieden im Sinn, was in einem voraufklärerischen Verständnis von herrschender Friedlichkeit ja vielleicht stimmen mag. Cerić erdreistet sich, den organisierten orthodoxen Islam, der von der Aufklärung noch nicht berührt worden ist, den anderen Religionen als ebenbürtigen Bündnispartner anzubieten, ein Ansinnen, was diese dem Vertreter des ECFR verweigern sollten. Unsere freiheitliche Lebensweise brauchen wir nicht durch den Schariavorbehalt ironisieren zu lassen, auch nicht im Nehmen des interreligiösen Dialogs.

Es geht darum, religiöse Prinzipien sowie moralische und ethische Werte und Normen genau zu erkennen (identify, identifier), die allgemein akzeptiert oder mehrheitsfähig sind und die geeignet sind, das Zusammenleben möglich zu machen, doch ebenso jene, die jedem Glauben eigen sind, und die möglicherweise hieraus entstehenden Differenzen, Spannungen und Missverständnisse zwischen den so verschiedenartigen Religionen einzuräumen und auszuhalten (recognize, admettre).

Im politislamischen Credo »Fourteen Points« des Muḥammad ʿAlī Ǧinnāḥ (Jinnah) vom 28.03.1929 lautet der harmlos klingende Punkt sieben: „Allen Glaubensgemeinschaften soll die volle Religionsfreiheit gewährt werden, das umfasst die Freiheit zu Glaube und Gebet, die Freiheit Riten und Festlichkeiten zu pflegen sowie die Freiheit der Mission, Vereinsgründung und Erziehung“.

Der Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, erklärte im September 2009 allerdings Teile der Scharia für verfassungswidrig, was natürlich stimmt. Diese grundgesetzwidrigen Teile der islamischen Pflichtenlehre, bei Ǧinnāḥ sicherlich unter „Erziehung“ (Männerverherrlichung, Jungfräulichkeitskult, Kopftuchzwang, Kulturrassismus), „Riten“ (schariarechtliche Zwangsheirat englisch wilayat al-ijbar arabisch wilayāt-al-iǧbar / walī muǧbir; geheiligte Verstoßung ṭalāq) oder „Religionsfreiheit“ (Polygamie, erniedrigte Stellung der Frau im Erbrecht) würde mit Mustafa Cerić nun zur islamischen Eigentümlichkeit, die es interreligiös vereint so lange zu erklären gelte, bis alle „Missverständnisse“ ausgeräumt sind.

Bertrams erkannte, dass die Scharia jeder Frau in nahezu allen Lebensbereichen einen niedrigeren Rang zuweist als dem Mann. Eine Frau, folgerte der Verfassungsrichter, die das Kopftuch trage, bekenne sich daher nicht widerspruchsfrei zu der Verfassung und den deutschen Werten. Dieser Umstand schließe ihre Eignung für den Beruf als Lehrerin aus. Der bosnische Großmufti hat hier wieder ein „Missverständnis“ auszuräumen, womöglich unterstützt von seinen deutschen anṣār Melanie Miehl, Thomas Lemmen, Armin Laschet, Wolfgang Schäuble und der Eugen-Biser-Stiftung?

Auch Dschihadisten demonstrieren Geschichtsbewusstsein: anṣār al-islām bedeutet Helfer des Islam, nach jenen ersten muslimischen Medinensern, die den Mekkaner Muḥammad und seine muhāǧirūn („Auswanderer“) unterstützten. Die hiǧra war die Flucht aus Mekka im Jahre 622 nach Christus. Im Iran ist Anṣārī ein Nachname, auf der arabischen Halbinsel oft ein Abkunftsname der Nachkommen der „Helfer“. Al-Muhajiroun war der Name einer britischen Terrorgruppe um den gebürtigen Syrer Omar Bakri Muhammad und den Sohn pakistanischer Einwanderer Anjem Choudary, die für ganz Großbritannien die vollumfängliche Scharia einführen wollte. Ansar al-Islam (AAI) war zwischen 2001 und 2003 der Name einer um Mullah Krekar angeordneten, kurdischen Terrorgruppe im nördlichen Irak, der Unterstützer in Italien, Großbritannien und Deutschland zuzurechnen waren oder sind. Werner Oschlies weiß, dass „terroristische Mujaheddin im bosnischen Bürgerkrieg auf muslimischer Seite mitgekämpft“ haben: „Im November 1992 entstand die 7. Muslimische Brigade, in die von Anfang an Mujaheddin einsickerten und die Kampfgruppe „El Mujahed“ bildeten (5).“

Die Muslime Europas erklären, dass es die Absicht der europäischen Muslime ist:

Die Machtergreifung. Ab sofort ist Mustafa Cerić der Häuptling aller auf Allahgott verpflichteten Europäer.

Die Muslime, die in Europa leben, sollten erkennen, dass Freiheit kein Geschenk ist, das von alleine kommt. Die muslimische Freiheit muss erst verdient werden. Ungeachtet des xenophoben Widerstandes muss der globale Status der Muslime anerkannt werden.

Antiislamisch-rassistische Dhimmistaatsbürger würden den Muslimbürgern die Freiheiten vorenthalten. Nun ja, ehrlich gesagt: die muslimischen Freiheiten. Das gegenmoderne Sonderrecht dürfen sie sich zurückholen, Allāh hat ihnen das gestattet, ja geboten.

Die Muslime, die in Europa leben, sollten den Islam der westlichen Zuhörerschaft gegenüber als eine universelle Weltanschauung präsentieren, nicht als stammeskulturelle, ethnische oder nationale Kultur. Die Muslime können von den Europäern nicht erwarten, die universelle Botschaft des Islam wertzuschätzen, wenn sie ständig nichts anderes als einen ethnisch oder national gefärbten Islam erleben. Die Muslime werden die Europäer mit dieser Universalität des Islam beeindrucken können. Europa ist zudem für die Muslime selbst der geeignete Ort, die Kraft und Schönheit (the power and beauty) der islamischen Universalität zu entdecken.

Der Großmufti will den Weltislam, die Philosophie des globalen Kalifats, die Einschmelzung oder Überhöhung der vier sunnitischen Rechtsschulen sowie der Schiiten – unter Vorsitz des ECFR bitteschön. Den Nichtmuslimen soll die repressive Gegenkultur des kosmischen Medina-Modells, Hauptsitz Sarajevo, als Naturphilosophie verkauft werden.

Von Weltanschauung, Cerić verwendet im englischen wie im französischen Text das deutsche Wort, sprach der Großmufti in seinem 2007 veröffentlichten Text »The challenge of a single Muslim authority in Europe« („In the sharī’a as their Weltanschauung, Muslims have their covenant with God“, in der Scharia als ihrer Weltanschauung leben die Muslime ihren Bund mit [Allahgott] Gott).

Im Folgenden ein Gedanke zur iranisch inspirierten Islamisierung Europas von Bosnien aus. Tito und der Dritte Weg. ʿAlī Šariʿatī. Median-School in Sarajevo.

Der Median ist der mathematische so genannte Zentralwert, der etwa in der Statistik die Grenze zwischen zwei Hälften definiert. Der iranische Pädagoge Ali Schariati (1933-1977, türkisch Ali Şeriati) hatte den Schah und die Geistlichkeit kritisiert, suchte und lobte den „reinen, unverfälschten“ Islam, wurde deshalb als Wahhabit beschimpft und saß zwischen 1973 und 1975 im Gefängnis. Ab dem 25.11.1954 publizierte er in der Zeitung Khorasan an zehn Montagen die visionäre Textreihe »Maktab-e Vaseteh-e Eslam, Die Median-Schule des Islam« (The Median School of Islam; Maktab arab. zu: kuttāb, Schule). Vasateh kann auch Verbindungsmann, Zwischenhändler, Vermittler bedeuten (zwischen dem Muslim und Allahgott gebe es keinen Vasateh, dem Imam oder Mullah gehorche er aus freudiger Einsicht, denn Islam heißt Liebe …). Die Staatwerdung der Scharia sei „gerecht“, gleiche harmonisch aus.

Dorfschullehrer Schariati deutete den Islam, einen Gedanken von Abolqasim Shakibnia bzw. M. B. Razavi (The Median Bloc) aufgreifend, als angeblich ausgewogenen Dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus (politisch), Ost und West (geographisch) sowie Idealismus und Materialismus (philosophisch) hinein in die Moderne, nicht in die kulturelle Moderne zwar, aber hin zur selbstbewussten Weltmacht. Die berüchtigte Mittigkeit (wasaṭīya; s. o.: Vaseteh) des Islam, Schariati sprach von der „ummatan wasatan, community justly balanced“, kann sich auf den Koran berufen, weshalb wir das nicht zufällig an Muʿammar al-Qaḏḏāfī (Gaddafi) erinnernde allahzentrische Mediangleichnis des ʿAlī Šariʿatī als Wegbereiter der Islamischen Revolution von 1979 verstehen sollten. Für die Menschen im ehemaligen Jugoslawien, die von der geschickten Äquidistanz nebst gewährter Reisefreiheit eines General Tito bis heute ebenso fasziniert sind wie von der NAM-Bewegung der Blockfreien Staaten (Non-Aligned Movement, Bandung 1955 mit Staaten wie Indonesien, China, Indien und Ägypten; Kairo 1957) und vom Islam, ist die Verbreitung des sanft erscheinenden Schariati möglicherweise nicht weniger verführerisch und demokratiegefährdend als die Lektüre des offen radikal argumentierenden al-Maudūdī.

Am 21.11.2009 stellt die iranische Seite irib mehrere Stimmen beispielsweise aus Kuba und Syrien, welche eine kanadische Resolution gegen den Iran zurückweisen, ganz bewusst zusammen: „Blockfreie und OIC gegen iranfeindliche Resolution“, der Iran probiert die Fusion von NAM und OIC. Unter Verwendung des Wortes wasaṭ, „mittig“, nennt Yūsuf al-Qaraḍāwī sein frommes Bestreben nach allahzentrischer Überwindung der Rechtsschulen Position der Mittigkeit oder Weg der Mittigkeit, minhāǧ wasaṭiyya, und auch mit Schariati lässt sich die Islamische Revolution als Harmonisierung und Heilwerdung deuten. Reaktionärer Gehorsamskult, islamische Faschisierung sei sozialer Ausgleich und seelische Ruhe, gliche dem die ideologischen Abgründe und persönlichen Lebensrisiken minimierenden Zentralwert, dem Median (6).

Die Muslime sollten sich den folgenden Glaubensanweisungen (imperatives of their faith, impératifs de leur foi) widmen:

Seid fromm und respektiert eure Eltern! Der Osten muss die Werte der Familie (the familiy values, les valeurs familiales) auch unter äußerem Druck bewahren, der Westen muss sein gefährliches Spiel mit der Zukunft der Menschheit beenden. Die Abkehr von den Familienwerten gliche der Verweigerung der Anerkenntnis, dass die Sonne im Osten aufgeht.

Imperator Allahgott befiehlt und Muḥammad befiehlt für Allahgott und Mustafa Cerić für alle beide. Frömmigkeit ist im orthodoxen Islam schließlich dasselbe wie Gehorsam den Anweisungen von Vater, Ehemann, Imam, Mufti und Scheich gegenüber.

Festung Familie. Prinzip Tochtertausch, demnächst vielleicht auch Wali Mudschbir. Polygamie besser sofort realisieren. Nur eine Frau im Bett ist ungerecht.

Das Kalifat beginnt im Ehebett. Familie als verkleinertes Abbild des islamischen Staats beziehungsweise als dessen Keimzelle.

Es geht darum, die Säkularen mithilfe ihrer Linken und Kirchenfunktionäre dazu zu dressieren, dass sie jede Kritik am orthodoxen Islam für Rassismus halten. Nur so kann es den Islampolitikern gelingen, die rechtliche Herabsetzung der Frau in der Imam-Ehe und im schariakonformen Familienrecht und Erbrecht glaubhaft als kulturelle Besonderheit und verwirklichte Religionsfreiheit darzustellen.

Die emotionale und juristische Diskriminierung der Frau sei menschliche Natur (fiṭra, Geschaffensein auf Allahgott hin). Gleichberechtigung von Mann und Frau, Zurückweisung des Familienrechts der Scharia und Verweigerung der Verschleierung (textiler ḥiǧāb) und Geschlechtertrennung (sozialer ḥiǧāb) entspreche dem gotteslästerlichen Versuch, die Sonne im Westen aufgehen zu lassen.

Seid aufrichtig und kämpft für eure Rechte! Der Erfolg im Diesseits und das Heil im Jenseits verstehen sich nicht von selbst. Jeder sollte nach seinem Erfolg streben. Jeder sollte für seine Rechte im Hier und Jetzt kämpfen, jeder sollte sich bereits auf Erden um seine Heilssicherung bemühen.

Koranische Europapolitik. Das Seelenheil der um Reinigung bemühten dürfe nicht durch ungerechte säkulare Gesetze verbaut werden.

Muslime haben nicht nur darin versagt, eine eigene Theorie oder Konzeption der Globalisierung zu entwerfen, nein, wir müssen leider hinzufügen, dass sie nicht damit zurechtkommen, in einer globalisierten Welt zu leben. Ihnen fehlt die globale Strategie, das globale Bewusstsein. Das wird daran erkennbar, dass sie bis heute keinen Weltkalender haben, der sie vor Missverständnissen bei der [weltweiten und dabei minutengenauen] Bestimmung des Zeitpunktes des ʿĪdu l-ʾAḍḥā bewahrt. Unglücklicherweise haben sie ein Image der Bedrohung für den Weltfrieden und tragen das Stigma des weltweiten Terrorismus.

Am Dschihadismus und erst recht am schlechten Ruf als Friedensgefährder müsse der Islam unschuldig sein.

ʿĪdu l-ʾAḍḥā (in Nordafrika auch Großes Fest, ʿĪdu l-Kabīr, frz. Aïd el-Kebir genannt, türk. kurban bayramı nach arab. qurbān, Opfer) ist einer der beiden höchsten Feste im islamischen Mondjahr. Jenes Opferfest, bei dem der legendäre Stammvater der Juden, Abraham, seine Glaubenstreue unter Beweis stellte, für die er sein Kind der Gottheit zu opfern bereit war. Gott verzichtete allerdings auf das Kindesopfer, wissen die Glaubensgeprüften. Muslime müssen, soweit sie das Geld dafür haben, an diesem fröhlichen Feiertag ein Tier opfern jedenfalls schlachten, die Nachbarn bekommen traditionell auch etwas ab. In Deutschland geben die Schulen auf Wunsch einen Tag schulfrei. Im Jahre 2009 beziehungsweise 1430 war ʿĪdu l-ʾAḍḥā am 27. November.

Höchste Räte müssen den Festtag jährlich neu bestimmen, Herrn Cerić und Allahgott scheinen, Europa betreffend, Gremien wie Mondsichtung (Achtung Sicherheitsrisiko, seien Sie vorsichtig, McAfee: http://moonsighting.com/) nicht auszureichen, und weil Allāh schweigt, redet der Großmufti als Scheich des ECFR.

Zur falschen Zeit zu beten könne in die Hölle führen, vermuten Muslime wie Muḥammad (Prophet) und Mustafa Cerić (Mufti). Wer den kalendarischen Takt vorgibt, hat die irdische Macht und das Monopol auf die Heilssicherung. Auf http://www.fatwa-online.com etwa nimmt die Autorität von Scheich al-ʿUthaymīn (1926-2001) dem muslimischen Endverbraucher das Denken zur korrekten Mondphase ab (7).

Verursacht durch das Stigma des islamischen Terrorismus, an dem die Muslime heutzutage zu Unrecht leiden, sollte die Erklärung der europäischen Muslime aktiv verbreitet werden (travailler à la diffusion), mit dem Ziel, die Bedeutung zu betonen, die darin besteht, den Wechsel von einem schlechten Bild der Muslime zu einem guten Bild der Muslime herbeizuführen, vor allem in Bezug auf ihre Glaubensgrundlagen (in matters of their faith).

Impression management, „die hohe Kunst des Eindruckschindens“. Der Islam brauche sich nicht zu verändern, das Bild müsse sich ändern. Islamrhetorik muss her, solange, bis die diskriminierende Scharia (their faith) das Prädikat „gut“ bekommt.

Am 10.12.2009, für uns Säkulare ist das der Tag der AEMR, weilte der sexualmagisch denkende oder schlicht machtbesessene Kulturrassist Mustafa Cerić um 18:00 Uhr abends in der Gustafskyrkan in Kopenhagen. Anlass war die 15. Weltklimakonferenz in der dänischen Hauptstadt (07.-18.12.2009). Der gemeindeeigene Gospelchor sorgte für multikulturelles Flair, der schwedische Erzbischof Anders Wejryd war zugegen, man betonte die Wichtigkeit des Naturschutzes. Freundlicherweise wurde ein Satz aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) verlesen, jemand erzählte von sozialer Gerechtigkeit und vom Schutz der Ureinwohner, Kleinbauern und der Wälder, dann erfolgte die Rezitation des hebräischen Schöpfungsverses (Genesis 1:1) durch Kantor Oren Atzmor. Der dänische Imam Abdullah Khan durfte einen Satz aus dem Koran vorlesen, Shoken Pia Trans aus Kopenhagen vertrat den Tendai-Buddhismus, die buddhistische Won-Tradition und der Sikkhismus kamen in der Gustavskirche (Gustafskyrkan) nicht zu kurz, die politreligiöse Veranstaltung nannte sich »Interfaith Ceremony on Climate Change« („Hope for the future“). Organisator Dr. Hans Ucko hielt die Fäden dieser Beschwörung in der Hand.

Ucko ist kein Schamane, sondern der Präsident der Religions for Peace (RfP) in Europe (Genf, Lund). Und da konnte Mustafa Cerić nicht fehlen, der ist für die RfP Europe schließlich Vizepräsident (Co-President). Die christlich-ökologisch motivierte Seite http://www.gronkirke.dk/ findet das alles ganz toll und lässt Rowan Williams als spirituellen Umweltschützer zu Worte kommen (8). Das Oberhaupt der Anglikanischen Kirche hatte bereits die Einführung von Teilen der Scharia ins britische Recht gefordert. Hinter RfP Deutschland steht Schariafreund Dr. Franz Brendle aus Stuttgart.

Politchrist Brendle hat mit dem interreligiösen Dialog keine Probleme und umgibt sich mit der kalifatsorientierten Millî Görüş und der revolutionären Muslimbruderschaft.

Politchrist Ucko ist ein schwedischer Theologe und lässt sich beim Interfaith Dialog Center als Freund vorstellen (9). Ehrenvorsitzender des IDC ist der Führer der „Sekte mit Konzernstruktur“ (Kelek), der türkische Islamist Fethullah Gülen (10).

Es ist falsch, den Islam für das Fehlen von Demokratie in der muslimischen Welt zu beschuldigen. Es ist eine Sünde, Menschenrechte im Namen des Islam zu verletzen

Welche Menschenrechte sollen nicht verletzt werden, die Menschenrechte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Islam (Paris 1981) oder die Menschenrechte der Kairoer Menschenrechtserklärung (OIC, 1990)?

Welche „Demokratie“ meint Cerić, diejenige von al-Maudūdī oder die von al-Qaraḍāwī? Oder die freiheitliche Demokratie, in der für alle Menschen ein einheitliches, nicht diskriminierendes und säkulares Recht gilt, sogar für Ungläubige und Frauen?

Die europäischen Muslime haben das Recht und die Pflicht, die Debatte über diese und andere Angelegenheiten anzustoßen, und ebenso alle anderen Debatten, die ihre Zukunft betreffen, schließlich geht es darum, dass ihre Kinder erkennen können, wer sie sind und was ihnen in einer europäischen Umwelt zu aufzutragen ist.

Mit „Debatte“ ist rechtspolitische Debatte gemeint, der Großmufti ist nicht zu seinem Vergnügen unterwegs, sondern für die islamische Sozialarbeit und den islamischen Umweltschutz, das heißt für die Durchsetzung der koranischen und schariatischen Politik.

„Wer“ die muslimischen Kinder „sind“, sagen ihnen die muslimischen Alten. Die Kinder haben sich schariakonform zu verhalten, nur dann sind sie glückliche Kinder. Sie wollen doch Kinder nicht etwa traurig machen? Glückliche europäische Kopftuchmädchen, glückliche Jungen, die ḥisba (islamische Siedlungspolitik) betreiben und ihre Schwestern bewachen.

Die europäischen Muslime rufen die weltweite muslimische Gemeinschaft dazu auf, die Führung des Bestrebens nach Weltfrieden und weltweiter Sicherheit zu übernehmen.

Den Schariabock zum Gärtner machen – ich verzichte. Der begeisterte Großmufti hat hier Integration mit Machtergreifung verwechselt, mit einem Frieden meint er auch wohl eher Pax Islamica (Bassam Tibi). Wie wäre es, in Algerien, Ägypten oder Pakistan die Korruption einzudämmen und die Pressefreiheit zu befördern, bevor sich die umma zur moralischen Weltmacht aufschwingt?

Unser aller Leben wird verschiedenartig verlaufen, aber wohin wir auch gehen, ein wenig von jedem anderen werden wir überallhin mitnehmen!

Der Teufel schläft nicht, Verunreinigung droht dem Gottesfürchtigen beständig, schlimmstenfalls „verläuft“ sein Weg „verschieden“, nämlich hinein in die ewige Verdammnis. Dem Dhimmi hingegen mag in der Begegnung mit einem Rechtgläubigen „ein wenig“ Erkenntnis zuteil werden, in seiner Bekehrung zur wahren Religion könnte er das ewige Heil erlangen.

Von der Gleichberechtigung von Mann und Frau nimmt Herr Cerić allerdings auch im Weggehen nichts mit.

Uns Freunde auf Erden zu geben, ist die Weise Gottes, für unseren Schutz zu sorgen.

Jenes Augenzwinkern: Feinde – Schariaverweigerer, Islamkritiker – sind die Weise, wie der Teufel sich um uns kümmert.

Der Politikwissenschaftler und Osteuropakenner Wolf Oschlies („die bosnischen Muslime … Kopftuch tragen, Schnaps trinken, Schweinefleisch essen … reine Privatsache“) nennt uns ein Sprichwort, das die traditionelle, ländliche Gelassenheit der Bosnier im Umgang mit den Religionen humorvoll wiedergibt: „Prijepodne Ilija – poslijepodne Alija“, „Am Vormittag der Heilige Elias, am Nachmittag Allah (11)“.

Azhar-Absolvent und Eugen-Biser-Preisträger Mustafa Cerić dürfte auch an bosnischen Vormittagen weniger duldsam sein.

Jacques Auvergne

Erklärung der Europäischen Muslime, bei: RIJASET. ISLAMSKE ZAJEDNICE U BOSNI I HERCEGOVINI

http://www.rijaset.ba/en/index.php?option=com_content&view=article&id=66

oder: aus Malaysia

http://www.rferl.org/content/article/1066751.html

Gazi Husrev-begova medresa (gegründet 1537)

http://www.medresasa.edu.ba/

Mešihat. Islamske zajednice u Srbiji (Novi Pazar, Serbien)

Fakultet za islamske studije

http://www.islamskazajednica.org/

Protest in Bosna for Palestine. Bei: Hijab Bosnia

http://hijab-bosnia.blogspot.com/2009/01/protest-in-bosnia-for-palestine.html

Bosnien und der Iran. Auf der Seite des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad erfährt man, dass die göttliche Diktatur Iran im bosnischen Sarajevo das ‚Ibn Sina Research Institute‘ betreibt. Im Beisein des kroatischen Botschafters im Iran stellt Ahmadinedschad im iranischen Shiraz die Übersetzung des Diwan von Hafiz ins Bosnische vor. Mustafa Cerić freut sich über das Buch und schweigt zur Frauenfeindlichkeit und zum faschistischen System der Mullah-Herrschaft. Nusret Isanovic, der Direktor der Islamic Pedagogic Academy in Zenica, hält am jährlichen Hafiz-Gedenktag eine Festrede „Hafez in the Mind of the Bosnian People of Today“.

http://www.president.ir/en/?ArtID=18229

Bosnien und der Iran. Bei: IranBalkan (IRBA)

http://www.iranbalkan.com/site/index.php?mod=article&cat=Srpski&article=1967

(1) Islami Riyasat (By Maududi)

http://www.scribd.com/doc/19036427/24-Islami-Riyasat-By-Maududi-

Maududi im Internet

http://www.scribd.com/tag/maududi

(2) August 2009: Die Erasmus-Universität zu Rotterdam schmeißt den Dozenten Tariq Ramadan raus

http://bazonline.ch/ausland/europa/Umstrittener-Schweizer-IslamWissenschaftler-entlassen/story/16316811

Oxford hält dem Islamisten Ramadan die Treue

http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Tarik-Ramadan-Oxford;art123,2879644

(3) Sure 8. Die Beute, al-anfāl

in der Übersetzung vom „Schweigsamen Knecht Allahgottes“ Abdullah as-Samit (ʿAbdullāh aṣ-Ṣāmit), unerleuchtet Frank Bubenheim, 1952 in Lindau am Bodensee geboren, mittlerweile Šayḫ (Scheich) und Absolvent der šarīʿa-Fakultät der Jordan-University im jordanischen ʿAmmān, und Dr. Nadeem Elyas (Nadīm Ilyās), Mediziner (Gynäkologie) aus Eschweiler bei Aachen, nicht viel weniger schweigsam und von 1995-2006 ZMD-Präsident

http://islam.de/1407.php

(4) Pascal Bruckner (2007). Timothy Garton Ash bezichtigt Ayaan Hirsi Ali des Aufklärungsfundamentalismus

Pascal Bruckner: Fundamentalismus der Aufklärung oder Rassismus der Antirassisten?

http://www.perlentaucher.de/artikel/3594.html

Pascal Bruckner: Enlightenment fundamentalism or racism of the anti-racists?

http://www.signandsight.com/features/1146.html

Pascal Bruckner: »En finir avec le Multiculturalisme« (2007) Bruckner verteidigt Ayaan Hirsi Ali gegen den von Ian Buruma Timothy Garton Ash erhobenen Vorfurf, eine “fondamentaliste des Lumières” zu sein, eine Aufklärungsfundamentalistin. Französisch, bei: Comité Laïcité République.

http://www.laicite-republique.org/spip.php?article197

(5) Bosnien 1992 und die Brigade der Mujaheddin, in: Wolf Oschlies: »Bosnien und sein „Nachmittag-Islam“«

http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20060206

(6) IRBA, türkisch. Tagespolitik und (islamische) Kultur. Themen sind die USA, das iranische Atomprogramm sowie Kulturelles, etwa die Werbung für den angeblichen Modernisten Ali Schariati (Ali Şeriati).

Ali Schariati (1933-1977) und »Die Median-Schule des Islam« (Maktabe Vasete Islam). Kuba und Syrien iranisch zusammengestellt: „Blockfreie und OIC gegen iranfeindliche Resolution“. Wird die versuchte Fusion von NAM und OIC das zerfallene Yugoslawien „medianisch“ (nach Schariati) begeistern können?

http://www.iranbalkan.com/site/index.php?mod=article&cat=T%C3%BCrk%C3%A7e&page=page_2

NAM und OIC – alles Wasatiyya oder was?

http://german.irib.ir/index.php?option=com_content&view=article&id=30053:auflehnung-von-blockfreien-und-oic-gegen-iranfeindliche-resolution&catid=13:kommentare&Itemid=11

Islamrevolutionär Schariati 1954: Maqtab-e Vaseteh-e Eslam. Die kosmisch, spirituell und sozial harmonische Mittigkeit (Wasatiyya, Vaseteh) als „Schule“, Theorie und Lebensweise

http://books.google.de/books?id=yoQQ2YzmMyMC&dq=%22median+school%22+islam&source=gbs_navlinks_s

(7) Mondgucker [Achtung: McAfee meldet „Seien Sie vorsichtig, diese Homepage könnte Ihre PC-Sicherheit gefährden!“].

Hanbalitisch-wahhabitisches Gedankengut wie das von Scheich al-ʿUthaymīn auf der Seite Fatwa-Online

http://www.fatwa-online.com/fataawa/muslimminorities/0001009_2.htm

(8) Schariafreund Erzbischof Williams will den theozentrischen Naturschutz. Den engelske ærkebiskop Rowan Wiliams, taler på dette videoklip fra YouTube om, hvordan omsorg for miljøet kan lære os om Gud.

http://www.gronkirke.dk/index.php?id=239

Ohne Zweifel (tvivl), hier können Sie gemeinsam mit Mustafa Cerić das Weltklima retten. Am 10. Dezember 2009, Folke Bernadotte’s Allé 4, Kopenhagen. Auf zur Interreligiøs Ceremoni.

http://www.gronkirke.dk/index.php?id=524&0=

Theologisch gelingt uns Dänen die ökologische Annäherung an den Islam mit dem Verwalterschaftsdenken (forvalterskabstanken). Ökoreligiöse Stellvertreterschaft (Forvalterskab, al-khilafa) gibt es auch schariatreu, auch dort denkt man interreligiös und weiß vom Kalifat.

http://www.gronkirke.dk/index.php?id=227

Klima, Natur und Christentum (Klima, miljø og kristendom) verlangen unsere Islamsensibilität. Muslime sind schließlich anders als wir! Wer als dänischer Christ die Welt retten will, muss „Ja!“ sagen zu Tschador und Burka. Das ist Ökotheologie (Miljøteologi).

http://www.gronkirke.dk/index.php?id=207

Ein ökotheologisches (miljøteologisk) multikulturelles „Ja!“ zur unfairen Scharia, aber nur mit ökologisch angebautem und fair gehandeltem Kirchenkaffee. Dänische Fairness. Kirkekaffe.

http://www.kirkekaffe.dk/

RfP Deutschland, Franz Brendle. Runder Tisch der Religionen: Affolderbach, Jaschke, Alboğa, Burhan Kesici, Ayyub Axel Köhler, Nadeem Elyas.

http://www.religionsforpeace.de/?id=rundertisch

RfP Europe. Großmufti Mustafa Cerić, Prof. Dr. Ali Bardakoğlu

http://www.rfp-europe.eu/council

(9) Hans Ucko. Bei : IDC, Interfaith Dialog Center (IDC)

http://idcnj.org/news/20051207/

(10) Ehrenvorsitzender des IDC ist Fethullah Gülen

http://idcnj.org/MFGulen/

Fethullah Gülen. Understanding and Respect.

http://en.fgulen.com/

(11) Wolf Oschlies: »Bosnien und sein „Nachmittag-Islam“«

http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20060206

Tag der Religionen in Köln: Das neue Dreigestirn

November 17, 2009

الثقة

aṯ-ṯiqa

Vertrauen

Die Kölner Erklärung

November 2009, Armin Laschet billigt die Scharia. Eine Integrationskritik von Jacques Auvergne

Anmerkungen zur Dialogveranstaltung »Religionen und die Zukunftsaufgaben in der Gesellschaft – Die Rolle der Religionen im Integrationsprozess«, abgehalten im Kölner Rathaus im November 2009. Anwesend waren jeweils ein katholischer und evangelischer Bischof, ein Oberbürgermeister, ein männlicher radikaler Islamkonvertit (FDP) nebst Kopftuchgattin, ein Handlungsreisender der Islamisten der Bundeshauptstadt, ein hoher Dienstgrad der Bundeswehr in Ausgehuniform, Landesminister Armin Laschet, Islampropagandist Bekir Alboğa und die zum Applaudieren und Schweigen eingeladene Kölner Bevölkerung

Zwei Mal im Jahr treffen sich die Mitglieder des Runden Tisches der Religionen zu einem Tag der Religionen. Im November 2009 waren Kölns gewählter Oberbürgermeister Jürgen Roters und der Rat der Religionen in Köln die Gastgeber. Zum Programm gehörten ein Empfang im Rathaus am 12.11. um 17:00 Uhr im festlichen, für den Souverän, das Volk, unzugänglichen Hansa-Saal und die anschließende öffentliche Zentralveranstaltung mit knapp 200 Gästen um 18:00 Uhr.

Dort erhob der Integrationsminister des bevölkerungsreichsten Bundeslandes, Armin Laschet seinen kühnen Anspruch, über die Rolle der Religionen im Integrationsprozess nachgedacht zu haben. Die von ihm, einem ‚irgendwie‘ säkular gedachten Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration, bezeichnenderweise verwendete Pluralform »Religionen und die Zukunftsaufgabe der Gesellschaft« steht einer ethnoreligiösen Apartheid im Sinne des osmanischen Millet-Systems oder der Two-Nation Theory des in Pakistan als „Größter Führer, Vater der Nation“ verehrten Ali Jinnah (ʿAlī Ǧinnāh, 1876-1948) leider nicht im Weg.

Offenbar möchte Armin Laschet uns dazu aufrufen, das „Vertrauen“ zu haben, dass die europäischen Funktionäre und Parteigänger des organisierten Islam in Zukunft freiwillig und bewusst auf ihre nach schariatischer Ansicht im Koran (arabisch al-qurʾān) begründete geheiligte Pflicht der Verwirklichung der islamischen Lebensordnung verzichten.

Es war eine raffinierte Idee der Muslimbrüder und ihrer Kollegen von der Millî Görüş, die angestrebte islamische Staatwerdung (Islamisierung) mit der Forderung nach „Toleranz, Differenz, Vertrauen!“ zu umhüllen. Das gemeinte oder sogar geschriebene Ausrufezeichen hinter „Vertrauen“ sollten wir allerdings beachten. Jeder Islamkritiker oder auch nur bewusster freiheitlicher Bürger, der glücklich in einer im Laufe von Generationen mühselig errungenen liberalen Staatlichkeit lebt, ist damit, bedauerlicherweise und unvermeidlich, in der ethisch jedenfalls rhetorisch ungünstigen Rolle, zum Misstrauen aufrufen zu müssen.

Vielleicht kann das am ehesten mit dem Bekenntnis des eigenen Menschenbildes bewältigt werden, dass der Mensch zwar zum Aufbau einer Lebensweise in der gewaltärmsten Form berufen ist und damit zur Minimierung allen menschlichen Leides und zwar für alle, doch dass der Mensch wesensgemäß überaus aggressiv ist und ein gesellschaftliches Machtvakuum Utopie bleiben muss. Das funktioniert auch christlich gesprochen: Mit dem Bekenntnis eines Menschenbildes der Gottesebenbildlichkeit und einer davon abgeleiteten Würde, Unversehrbarkeit und Gleichberechtigung, die auch für Buddhisten und Ex-Muslime gilt und sogar für Frauen. Schariatisch gesprochen funktioniert das nicht, denn die Frau erbt die Hälfte, auch die Zweitfrau, sie darf in die erste Ehe zwangsverheiratet werden, hat bis zu drei neu angeschaffte weitere Ehefrauen in der gemeinsamen Wohnung zu dulden, verliert bei der Scheidung ihre Kinder und muss sich verschleiern.

Das im Jahre 2003 in Stuttgart unter dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster entstandene Modell des Runden Tisches der Religionen fordert nach eigener Aussage zwar nicht die Aufarbeitung dieser sozialen und rechtlichen Folgen der šarīʿa (Scharia), sondern vielmehr „die vorurteilslose Aufarbeitung der Konfliktgeschichte der Religionen, das interreligiöse Lernen in Kindergärten und Schulen, die Demaskierung extremistischer Organisationen und den Respekt vor religiösen Gefühlen“. Von freiheitlich-demokratischen Gefühlen oder gar Gedanken, die es ja vielleicht auch zu respektieren gelte ist also gar nicht mehr die Rede und auch nicht vom Völkermord an den Armeniern und Aramäern der Jahre 1915-1917.

Wichtiger als das (religiöse Gefühle beleidigende?) Betonen der universellen Menschenrechte ist denn auch sechs Jahre später, im spätherbstlichen Rheinland des Jahres 2009, die Harmonie des Dialoges. Und so wurden die Islamisten Axel Ayyub Köhler und Burhan Kesici, Schariafunktionär Bekir Alboğa und Minister Armin Laschet Gast beim integrativ denkenden Kölner Bürgermeister.

Der politische Islam – der Islam – beschränkt sich leider nicht auf die erwähnten „religiösen Gefühle“, sondern greift unsere freiheitlich-demokratische Lebensweise mit einem juristischen Dschihad (legalistisch) an. Das bedeutet, dass über erst spontan, dann provisorisch eingeräumte Ausnahmeregelungen oder, noch etwas später, Einzelfallregelungen, bald ein Brauchtums-Sonderrecht und schließlich ein eigenes Recht gelten soll und gelten wird. Die šarīʿa ist Gesetz, keine Spiritualität. In jeder Hinsicht können wir es und nicht leisten, das diskriminierende, frauenentrechtende Schariagesetz zu verharmlosen. Genau dazu aber hat Köln sich am 12.11.2009 hergegeben, kirchlicherseits soll das demokratiegefährdende Tun im kommenden Jahr beim Ökumenischen Kirchentag inhaltlich und intensiv fortgesetzt werden, wie zwar nicht im Saal zu hören, aber am Folgetag in der Presse zu lesen war (1).

Wird in Bayerns Metropole des Jahres 2010 ein in Gründung befindliches Millet-System Bundesrepublik Deutschland christlich-ökumenisch bejubelt werden? Wir Kirchentagsbesucher sollten dem allerdings Widerstand entgegen setzen, das Gottesbild des Jesus von Nazareth und seiner Getreuen ist etwas anderes als der Frauen steinigende, Hände und Köpfe abhackende Götze der šarīʿa oder jener absoluten Gehorsam fordernde und Kollektive unterschiedlich privilegierende (unterschiedlich diskriminierende) Allahgott, wie ihn Sayyid Abū l-Aʿlā l-Maudūdī, Sayyid Quṭb („Von ihrem ersten Tag an waren Juden die Feinde der Islamischen Gemeinschaft … ein Krieg, der in 14 Jahrhunderten nicht für einen Moment unterbrochen worden ist“, bei: Thomas Maul: Die Macht der Mullahs, 34) und Necmettin Erbakan verehren und fordern.

Kölner Rathaus, Piazzetta. Es ging auf 18:00 Uhr, indes die erklärt islamfreundliche Obrigkeit undeutlich hörbar im unmittelbar benachbarten, höher gelegenen und erleuchteten Hansa-Saal weilte. Wir hatten auf einen kritischen, bürgerrechtlich fundierten Dialog gehofft, auf einen Dialog also, der diesen Namen verdient. Dass am 12.11. die kulturrassistische Gottheit der Modernisierungsverweigerer Quṭb und Erbakan im Kölner Rathaussaal Platz nehmen durfte, wurde uns früh angereisten Gästen allerdings in dem Augenblick klar, als der Kammerdiener die Reservierungszettel mit den fett gedruckten Namen Burhan Kesici und Ayyub Axel Köhler auf die Stühle in der ersten Reihe legte. Welcher Bürgermeister kann es wagen, diese beiden islamischen Politfunktionäre zu empfangen? Oder sollten Kesici und Köhler die šarīʿa inzwischen zurückgewiesen haben, dem Geist des Secular Islam Summit (Petersburg 2007) treu ergeben, auf weltbürgerlicher Augenhöhe mit Ayaan Hirsi Ali, Wafa Sultan und Ibn Warraq (2)?

Dass die eingeladene Kölner Bevölkerung auch anlässlich der in allen Zeitungen angekündigten Podiumsdiskussion bewusst nicht die Gelegenheit haben werden sollte, auch nur ein Wort sagen zu dürfen, hätten manche Gäste in dieser Minute für unmöglich gehalten – sie sollten eines Schlechteren belehrt werden. Um es vorwegzunehmen: Einige zornige Zwischenrufe gab es zum Glück dann doch noch, wie zu erwarten vor allem bei den Beiträgen des Ministers für Frauen (ausgerechnet) und Integration, dem an diesem so genannten Festakt die Worte der Petersburger Erklärung »We insist upon the separation of religion from state and the observance of universal human rights« allerdings auch auf Deutsch nicht über die Lippen gehen wollten.

Armin Laschet bekennt, wie wir gleich hören werden, lautstark und keinen Widerspruch duldend: „Wir Muslime und Christen glauben an denselben Gott“. Die daraufhin ertönenden Pfiffe aus dem Publikum überhörte der rheinische Integrator wenig huldvoll aber erhaben, der damit soeben sinngemäß ausgesagt hatte, dass sein katholischer Gott mit dem Allāh genannten Dämon der šarīʿa identisch ist, in dessen Namen am Vortag bei Sonnenaufgang der kurdische Iraner Ehsan Fattahian hingerichtet worden ist. Jenem Allahgott, der den Sex mit neun- oder zehnjährigen Ehebräuten billigt (3) und das Recht jedes muslimischen Vaters, als Wali Mudschbir (von: ǧabrī, gezwungen, walī meint Vormund, hier in der Bedeutung Heiratsvormund) seine durch Stamm und umma auf Jungfräulichkeit kontrollierte Tochter in die erste Ehe auch gegen ihren Willen zu verheiraten (4).

Toleranz für den Islam, so rufen Laschet und Roters am 12.11.2009, Weihbischof Jaschke schlägt sein Kreuz und der für diesen Abend eigens beauftragte Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der kurhessische Landesbischof Martin Hein, faltet andächtig die Hände zum Gebet: Heißen wir den Islam in unserer Mitte willkommen, wo wir, Juden, Christen und Muslime, doch denselben Gott teilen! Da möchte man als Kirchenmitglied allerdings zur Untoleranz aufrufen, bekommt seine wissenschaftlich orientierten islamkritischen Leserbriefe allerdings seit längerem nicht mehr im örtlichen Gemeindebrief unter.

Islam ist islamisches Recht, beispielsweise das Heiratsalter betreffend. Hörbar genervt über die freiheitlichen Demokraten und gotteslästerlichen Modernisten in aller Welt stellt der stellvertretende Justizminister von Saudi-Arabien und islamische Großmufti fest: „In den Medien hören wir ja so oft von der Heirat Minderjähriger. Wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, dass das Schariagesetz auch für Frauen nicht ungerecht ist. Wenn gesagt wird, dass eine Frau unter fünfzehn nicht heiraten kann, ist das schlicht falsch. Wenn ein Mädchen das Alter von zehn oder zwölf Jahren erreicht hat, ist sie für eine Heirat auswählbar, und jede und jeder, die oder der denkt, das Mädchen sei zu jung, liegt einfach falsch und hat ihr eine Ungerechtigkeit zugefügt (3).“

Diese Rechtleitung von ʿAbd al-ʿAzīz bin ʿAbdullāh Āl al-Šayḫ mögen sich doch bitte auch die christlichen Funktionäre und westfälischen oder rheinischen Islamversteher Rheinhard Kirste, Thomas Lemmen, Melanie Miehl und Dorothee Schaper hinter die Dhimmi-Ohren schreiben. Der Leser möge seinem Pastor oder Pfarrer den Satz von Āl al-Šayḫ in Schriftform einreichen, könnte fortan allerdings eine gewisse, gegen ihn gerichtete und durch so etwas wie zuckersüße Aggressivität gekennzeichnete Verhaltensveränderung seines Klerikers bemerken, der sich nicht traut, seinen schariaverliebten Bischöfen Zollitzsch (5) oder Jepsen (6) zu widersprechen – erklärlich, einem unbotmäßigen sprich islamkritischen Kleriker droht Armut und Elend, jedenfalls Machtverlust.

Eben darum geht es beim grausamen Kinderspiel der Reise nach Jerusalem ebenso wie beim kirchlichen Dialog mit dem Islam oder »abrahamischen« Trialog, um gesellschaftliche, um ökonomische Macht. Wer zuerst „Scharia“, „Wali Mudschbir“ oder „Hisba“ sagt, fliegt raus – Job weg, Ruhm weg, Existenz weg. Du musst diese drei Regeln kennen, und nun auf, spiel mit beim christlichen Islambeschwichtigen, zum Beispiel auf dem Zweiten Ökumenischen Kirchentag München 2010: „Aus gemeinsamer Verantwortung suchen wir nach Formen gemeinsamen Handelns (7)“.

Auf dem diesjährigen Kirchentag in Bremen durfte die am 12.11.2009 bei Jürgen Roters und Armin Laschet offiziell eingeladene Rabeya Müller nicht fehlen (8). Zu den Evangelischen durfte die muslimische Fundamentalistin in Bremen, angekündigt als „Islamwissenschaftlerin und interkulturelle Pädagogin (IPD)“ über »Gibt es einen islamischen Feminismus?« sprechen.

Zur bekennend an der Scharia orientierten Leiterin des Instituts für interreligiöse Pädagogik und Didaktik (IPD) genannten Kölner Hauses der Konvertitin Rabeya Müller, in interreligiöser Freundschaft dem islambegeisterten westfälischen Pfarrer Reinhard Kirste von der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) zugetan, haben wir bei Sägefisch Nr. 098. berichtet (9). Auf das Gespann IPD / INTR°A beziehungsweise Duo Müller / Kirste stößt man seit Jahren, sobald es in NRW und in Kindergarten, Schule oder Kirche um den Islam geht sprich um die aggressive Verharmlosung desselben. Dass Allahs schariatreue Feministin bei der Bundeszentrale für politische Bildung geführt wird, erstaunt dann aber doch etwas (10), und dass einer ihrer Aufsätze »Die Angst der Deutschen vor dem Grundgesetz – Zum Zusammenleben der Kulturen in unserer Gesellschaft« titelt ist dreist bis raffiniert. Herausgeben durfte sie ihr Machwerk, die Pluralform Kulturen bedeutet ja vielleicht rechtsverschiedene Glaubensnationen, bei der Evangelischen Frauenhilfe.

Eine bestimmte durch die alten Achtundsechziger geprägte Sorte Christinnen scheint nach der Durchsetzung der Scharia zu lechzen wie der Drogensüchtige nach dem Rauschgift. Hans-Peter Raddatz liest man in solchen Milieus natürlich nicht, die atheistische Islamkritikerin Alice Schwarzer darf man als bekennende Monotheistin praktischerweise verwerfen. Dafür leuchtet Rabeyas Kopftuch an manch einem Tag feministisch violett. Zwar schariafeministisch, aber lila.

Noch zu Deutschlands islamfreundlichen Bischöfen. Ein russlanddeutscher Rassist ermordet im Juli 2009 im Gerichtssaal von Dresden (an der Elbe) die ägyptische Pharmaziestudentin Marwa el-Scherbini (Marwa ʿAlī aš-Šarbīnī). Bischöfin Jepsen aus Hamburg (auch Elbe) ergreift diese willkommene Gelegenheit zur Islambeschwichtigung und rauscht zu Imam Ramazan Ucar (11), Vorsitzender vom Bündnis der islamischen Gemeinden in Norddeutschland und der Islamischen Gemeinde Hamburg, Centrum Moschee. Hamburgs kleiner Kalif revanchiert sich verständnisvoll mit der Nennung der angeblich antiislamisch eingestellten Sippe Obeidi, welche ihre Tochter Morsal nach langem Beratschlagen im Mai 2008 aus echter Überzeugung ermordet hatte (12). Für Imam Ucar sieht familiäre Gesundung ungefähr so aus: „Tradition oft schlecht, Islam immer gut, bei Ehrenmord gönne man der Familie halt weniger Tradition, sondern einfach mehr Islam!“ (13). Ob Jepsen bei einem politisch aktiven Fundamentalisten war oder nicht, ist der multikulturellen Bischöfin nicht so wichtig, ihr Maßstab des Handeln sind nicht diese unromantischen allgemeinen Menschenrechte, sondern die kuschelig warmen, möglichst häufigen Dialoggespräche.

In Griechenland darf die türkische Minderheit heute (!) nach Islamischem Recht leben, in der Ehe schwangere vierzehnjährige oder zwölfjährige Bräute (Imam-Ehe) sind in der nordgriechischen Region Komotiní (Rhodopen) völlig üblich und bereits, fragen Sie doch einfach Armin Laschet oder das Düsseldorfer Jugendamt, in die Landeshauptstadt eingereist (14). Nur war in diesem Fall die schwangere Muslima und Ehefrau elf Jahre alt.

Laschet und der einstige Regierungspräsident von Köln (1999 – 2005) Jürgen Roters kennen die Rechtsfolgen und sozialen Folgen des islamischen Heiratsalters und des Wali Mudschbir also genau und ließen die verflixte stolze und elfjährige Ehefrau verschämt nach Griechenland zurücktransportieren. Wie reagiert unser Integrationsminister auf Allahs Kindbraut? Laschet beziehungsweise die Christlich-Islamische Gesellschaft (CIG) lässt den bosnischen Großmufti nach Bensberg heranreisen und schüttelt dem die Rechtsspaltung (Schariatisierung) betreibenden Mustafa Cerić mit blinkenden Dackelaugen die Hand. Vielleicht hofft Laschet, dass die rheinischen Muslime sich auf die verharmlosend »arrangiert« (Boos-Nünning, Straßburger) genannte barbarische Cousinenehe beschränken und das islamrechtliche Prinzip der Kinderheirat nicht so sehr an die sprichwörtliche große Glocke hängen mögen. Statt Glocke auch eher Muezzinruf.

Unser schüchterner Herr Integrationsminister, mit dem wir als Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, kochend vor Wut da zum Schweigen verurteilt, donnerstagabends gemeinsam im Kölschen Rathaussaal sitzen müssen, druckst also über die politische Bedeutung des Islam für unsere europäische und deutsche nahe Zukunft herum: Schleierpflicht, Kindbräute und Zwangsheiraten. Wesentlich deutlicher als der feige Schariafreund Armin Laschet sagt uns das Familienministerium von Malaysia, was Islam ist:

»1. Ist das Einverständnis der Braut in ihre Heirat erforderlich?

Ja, für jede Heirat ist das Einverständnis der Braut erforderlich. Bei einer noch nie verheirateten Frau (Jungfrau) kommt das Einverständnis von ihrem wali mudschbir [Heiratsvormund mit der Berechtigung zum Zwang].

2. Kann das jungfräuliche Mädchen durch den wali mudschbir auch ohne ihre Zustimmung in eine Ehe gezwungen werden?

Ein jungfräuliches Mädchen kann durch den wali mudschbir auch ohne ihre Zustimmung in eine Ehe gezwungen werden, soweit die eheliche Verbindung sekufu [standesgemäß] ist und sie für die Braut keine dharar [Beschädigung] ihrer syarie [schariarechtlichen Verpflichtungen] darstellt.

6. Wer ist wali mudschbir?

Wali mudschbir ist der biologische Vater des Mädchens oder der Großvater väterlicherseits (4).«

Armin Laschet, weniger ehrlich als das malaysische Familienministerium, meint gleichwohl keinen anderen Islam als denjenigen der zutiefst reaktionären Doktrin der Scharia. Insofern völlig folgerichtig feierte der nordrhein-westfälische Integrationsminister am 27.10.2007 mit dem erklärten Gegner der der kulturellen Moderne, dem die Rechtsspaltung erstrebenden Mustafa Cerić den christlich-islamischen Dialog (15). Großmufti Cerić ist Großmufti von Bosnien und Herzegowina und Scheich im Europäischen Fatwa Rat (ECFR). Spirituelles Oberhaupt des ECFR ist Yūsuf al-Qaraḍāwī, kritische Geister nannten ihn »The Global Mufti« (16).

Die Eliten des politischen Islam feiern mit den höchsten Würdenträgern des katholischen und evangelischen Klerus wie dem Hamburger Weihbischof Jaschke den Dialog. Das gefährdet unsere Bürgerrechte und Grundrechte, solange die šarīʿa nicht hörbar zurückgewiesen wird. Irgendwann wird die Seite der šarīʿa die notwendige Macht gewonnen haben, und unsere politische und klerikale Elite um Roters und Laschet wird sagen: Da können wir nichts machen, dann den gewähren wird unseren Muslimen halt ihr Sonderrecht getreu der islampolitischen Forderung: »opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law (48)«.

Zu den offiziellen Gästen des Abends.

Bekir Alboğa. Beauftragter für interreligiösen Dialog der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB). Am 12.11. nach einem lauen Redebeitrag eher farblos wirkender Teilnehmer an der Als-ob-Veranstaltung namens Podiumsdiskussion. Tritt seit Jahren zum Thema Islam auf, lächelt in Kameras und vernebelt die durch den Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, attestierte Grundrechtswidrigkeit der Scharia (17). Wird aber immer wieder von Sendeanstalten, Bürgermeistern und Pfarrern eingeladen. Wenn Lügen wahrhaftig Balken zum Biegen bringen würden, müsste Alboğa auf der Wiese dozieren. Die der freiheitlichen Demokratie ja vielleicht überdrüssigen Deutschen wollen ganz offensichtlich kraftvoll belogen werden, wie Klaus Blees (Aktion 3. Welt Saar) in einem wichtigen islamkritischen Text zum kirchlich und kommunal leider hochaggressiv beworbenen Islamischen Religionsunterricht so treffend attestierte: „Die Zeiten [erläuterte Alboğa], in denen in der islamischen religiösen Erziehung mit Schlägen gearbeitet worden sei, seien längst vorbei. Mann und Frau seien von derselben Seele und vom selben Geist, deshalb dürfe es keinen Wertunterschied geben. Er [Bekir Alboğa] bekannte sich zur gleichberechtigten Stellung der Frau und zur Religionsfreiheit und konnte so seine Zuhörerschaft für dumm verkaufen (18).“

Burhan Kesici. Islamrat. Islamische Föderation Berlin (IFB), der veritable Landesverband der extremistischen, dem antidemokratischen Weltbild und kalifatischen Staatsentwurf des Necmettin Erbakan verpflichteten Millî Görüş (in Deutschland Islamische Gemeinschaft Millî Görüş, IGFM). Die IFB ist darüber hinaus nicht gerade bemüht, zu Organisationen aus dem Umfeld der Muslimbruderschaft (FIOE, FEMYSO, MJD, INSSAN) auf Distanz zu gehen. Die Organisation betreibt eine Grundschule, an der Fereshta Ludin eine Anstellung fand. Die langjährige IFB-Aktivistin für Frauenarbeit Emel Abidin-Algan nennt sich Emel Zeynelabidin, verstößt kalkuliert gegen die Pflicht zum Kopftuchtragen, pfefferte ihr Kopftuch in ein Museum im Bonner Regierungsviertel um besser für das politische Kopftuch werben zu können und behauptete Anfang 2009, von ihrem Mann getrennt zu sein, mit ihm aber noch in einem Haus zu leben, der Söhne wegen (19). Die IGMG (Necmettin Erbakan setzte die adil düzen, gerechte islamische Lebensweise und Staatsform gegen nichtige Weltordnung, batil düzen) haben wir als äußerst desintegrierend zu bewerten, doch die Devise heißt: Vertrauen schaffen! Und so saß Kesici in der ersten Reihe und wurde bei Nennung seiner Funktionärsrolle für den Islamrat und die Islamische Föderation Berlin begrüßt. Auf solche Weise also setzt sich Wolfgang Schäubles im Sommer 2009 beendete dreijährige Deutsche Islamkonferenz (DIK) wie angekündigt auf Kommunal- und Bezirksebene verhängnisvoll fort, der französische Philosoph Jean-François Revel sprach von »Democracy against itself«.

Ayyub Axel Köhler. FDP Köln-Nippes. Vorsitzender im Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD). Geburt 1938 in Stettin heute Szczecin, Vertreibung und Ansiedlung im südlichen Brandenburg, nach dem Abitur in Halle Flucht aus der DDR in die BRD, Konversion zum Islam 1963 als 25jähriger Student. Kuratoriumsmitglied der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG) um Thomas Lemmen. Allahkrat Köhler, 2006 Nachfolger von Nadeem Elyas als neuer ZMD-Vorsitzender, erstaunte uns bereits durch orthodoxe, kalifatsorientierte Bemerkungen wie: „Das islamische Gesellschaftssystem wird damit aber keineswegs zu einer Demokratie. Diese Staatsform ist dem Islam fremd“ und schmuggelte im Februar 2007 seinen islamistischen Freund Ibrahim el-Zayat in eine Veranstaltung der Deutschen Islamkonferenz (DIK). Ibrahim el-Zayat war von 1996 – 2002 Chef des der Muslimbruderschaft nahe stehenden Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO), das sich um Europas christliche Jugendverbände bemüht, man vergleiche dazu Nr. 043. (20). Zeitweilig war el-Zayat Vorstandsmitglied der radikalen, den Europazweig der Muslimbruderschaft bildenden Federation of Islamic Organisations in Europe“ (FIOE), Analyse der Charta der FIOE unter Nr. 140. (21). Ein Gründungsmitglied des ZMD war die Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD), deren Vorsitzender seit 2002 der erwähnte el-Zayat ist, ebenfalls Bundesvorsitzender der Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland (M.S.V.). Nummer zwei der M.S.V. ist der 1963 geborene Arzt Mehmet Sabri Erbakan, der langjährige Generalsekretär der extremistischen-radikalislamischen und türkisch-nationalistischen IGMG, der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş. Bei IGD ist das IZ München und ist der radikale Islamtheoretiker Said Ramadan (Muslimbruder) zu nennen, sein Sohn ist der gerade auch in Frankreich desintegrierend aktive (schariatreu segregierende) Tariq Ramadan. Said Ramadan hatte in Köln studiert und schrieb »Das islamische Recht«, vgl. Nr. 109. (22). Dank der als Toleranz fehletikettierten Unfähigkeit der Herren Roters und Laschet die Türe zuzumachen, weilte der Freund der Freunde der Muslimbrüder Ayyub Axel Köhler am 12.11.2009 als offizieller Gast im Kölner Rathaus mit reserviertem Sitzplatz in der zweiten oder dritten Stuhlreihe nebst seiner kopftuchtragenden Frau Gemahlin.

Martin Hein. Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und Mitglied des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen. Hat vom Islam keine Ahnung, ist aber evangelischer Bischof und darf daher nicht fehlen.

Hans-Jochen Jaschke. Hamburgs Weihbischof. Hat vom Islam keine Ahnung, ist aber katholischer Bischof.

Nicola Towfigh. Nationaler Geistiger Rat der Bahá’í. Sprach am 12.11. noch vor dem Buddhisten Heidenreich und neben dem Vertreter der christlichen Orthodoxie mit Abstand das Sinnvollste, was zum Thema Religion im Rathaussaal der Piazzetta erklang. Fraglos ein politisches Friedenstäubchen, wie viele Anhänger dieser im Vergleich mit dem kriegerischen Islam durchaus Sympathien erweckenden monotheistischen Religion. Dass ihre Glaubensgeschwister in diesen Wochen im Evin-Gefängnis gefoltert werden (23), verschwieg die sanfte Menschenfreundin leider. Anklagepunkt gegen die sieben Religionsführer der Bahá’í ist „Verderbenstiften auf Erden“ und „Spionage für Israel“, ein im Allahfaschismus Iran völlig übliches religionsrechtliches Mittel, das gegen die „Ungerechtigkeit“ tatsächlich oder angeblich hörbar werdender Gesellschaftskritiker, Nichtmuslime, Islamapostaten, Kurden, Frauenrechtler, Regierungskritiker, Journalisten oder Studenten verwendet wird. Weiterhin lud Towfigh Schuld auf sich, indem sie sich dazu hergab, in dem für die Antiimperialistin und Linksextremistin Sabine Schiffer werbenden, die misogyne, kulturrassistische Scharia wahrheitswidrig als frauenfreundlich und demokratietauglich darstellenden Buch »Antimuslimischer Rassismus« (2009, Hg. Jürgen Micksch) ein Kapitel zu verfassen.

Werner Heidenreich. Ratsmitglied der Deutschen Buddhistischen Union. (24).

Franz Brendle. Geschäftsführer des Runden Tisches der Religionen in Deutschland. Hat vom Islam Ahnung oder nicht, jedenfalls kooperiert er seit einem halben Jahrzehnt mit Bekir Alboğa und vermeidet es kunstfertig, darin Armin Laschet gleichtuend, das Wörtchen Scharia auszusprechen (das alle Konzentration erfordernde Spiel unserer Kleriker und Politiker: Wer zuerst Scharia sagt, hat verloren). Warum nur kommt nahezu stets, wenn christianisierte Schwaben den Dialog mit dem Islam betreiben, so etwas heraus wie der Rottenburg-Stuttgarter Katholik und Referent für kulturelle Bildung Michael Krämer oder eben wie Franz Brendle, Deutschlandvorsitzender der World Conference on Religion and Peace (WCRP) heute Religions for Peace (RfP)?

Um einmal sieben Namen der Islamverharmlosung zu nennen: Bereits 2008 und in Regensburg kooperierte der abgründig tolerante Franz Brendle mit Ayyub Axel Köhler, Bekir Alboğa und Burhan Kesici, damals waren Nicola Towfigh und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke ebenso dabei wie der 2009 in Köln aus Krankheitsgründen verhinderte Rabbiner Henry G. Brandt, dessen jüdischer, deutscher Familie es 1939 gelang, über England nach Tel Aviv auszuwandern. Rabbiner Brandt ist seit 1985 jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR).

Und so zieht die multireligiöse Karawane der Islambeschwichtigung von Stadt zu Stadt. Am 3. Juni 2009 traf sich Islamofaschist Mustafa Cerić mit Erzbischof Jaschke und Schariafreund Mathias Rohe in der Katholischen Akademie Berlin zum Kongress mit dem alarmierenden Titel: »Sharia and Muslim Social Contract in Europe (25)«, bittesehr, man wird doch noch mal über den Gottesstaat laut nachdenken dürfen. Islamist Cerić will („opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law“ (48)) die koranische Polygamie, die saudi-arabischen und nordgriechischen schwangeren Kindbräute und den Wali Mudschbir der religiösen Zwangsverheiratung.

Das Siebengestirn des interreligiösen Dialogs, das siebenköpfige Verschweigen der die geheiligte Apartheid anstrebenden politischen Scharia sonnt sich derweil im Namen der kulturellen Vielfalt (‚diversity‘) in professionell gewordener Selbstgefälligkeit (26). Bei der Entgegennahme eines berüchtigten Dialogpreises (Islam Archiv Soest) ließ Rabbi Brandt sich mit Nadeem Elyas ablichten (27), die Jüdische Zeitung (JZ) ließ Herrn Elyas bereits ganz bewusst für das Kopftuch und gegen das Lehrerinnenkopftuchverbot werben (28).

Soweit die Vorstellung der Dialogprominenz, nun zu den Redetexten.

Jürgen Roters:

Erst seit dem 21. Oktober ist das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Köln an mich übergeben worden. Alle Weltreligionen sind in Köln zu Hause. Es ist sowohl der interkulturelle Dialog von Bedeutung als dass auch der interreligiöse Dialog. Ich freue mich, dass nach den Städten Hamburg, Nürnberg, Osnabrück, Augsburg und 2008 Regensburg nun Köln als Standort des vom Runden Tisch der Religionen veranstalteten Tages der Religionen gewählt worden ist. Im Radio und Fernsehen werden wir gewahr, dass die Begegnung von Glaubensgemeinschaften oder Religionen oft, leider, nicht nur friedlich verläuft. Auch die Debatte um die Kölner Moschee im Stadtteil Ehrenfeld hat uns deutlich gemacht, dass es bis zu einem gleichberechtigten Miteinander der Religionen, wie es eigentlich gegeben sein sollte, noch ein weiter Weg ist.

Wir in Köln sind stolz auf den Kampf gegen Rechts. Wir sehen die muslimischen Verbände, wie sie sich öffnen und sollten diesen guten Prozess der Öffnung bestärken. Wir bekennen die Achtung der Menschenrechte und die Achtung des religiösen Bekenntnisses des jeweils anderen. Oft wird die Frage nach den Integrationsversäumnissen laut. Schritte auf dem richtigen Weg waren die verschiedenen Integrationsgipfel und die Treffen der Islamkonferenz. Ich finde es toll, dass Integrationsminister Laschet sich mit dem Islamischen Religionsunterricht befasst. Die Aufgabe der Religionsgemeinschaften ist es, beim Integrationsprozess mitzuarbeiten und die Chancen zu befördern, die im Mitgestalten und Mitentscheiden liegen.

Doch dürfen wir die Menschen nicht allein über ihre Religionszugehörigkeit, nicht allein über ihren Glauben definieren! Wenn wir das täten, würden wir uns dem verschließen, was uns verbindet. Die Runden Tische der Religionen setzen auf Toleranz und Akzeptanz, sie bereiten den Boden für verlässliche Kommunikation. Diese Basis schafft Vertrauen.

Wir in Köln haben das Glück, dass jede Religionsgemeinschaft hier zu Hause ist. Das Gemeinsame ist zugleich das Vielfältige als die Aufgabe Kölns, eine Stadt der Vielfalt zu sein und eine Kultur der Toleranz zu leben. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse und bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit. Unsere Aufgabe, die unsere Aufmerksamkeit verlangt, ist es, diese unterschiedlichen Bedürfnisse anzuerkennen. Vielen Dank.

Soweit Roters.

Bekir Alboga:

Sehr geehrter Herr Minister Laschet, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roters, sehr geehrte Damen und Herren Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Presse, meine Damen und Herren,

wir leben in einem Zeitalter gewachsener kriegerischer Auseinandersetzungen, gestiegener ökonomischer und ökologischer Ausbeutung des Planeten und recht hemmungsloser Ausplünderung der natürlichen Ressourcen. Angesichts dieser Schwierigkeiten und Spannungen wird Gottergebenheit zum Lebensauftrag, der allein eine humane Politik mit dem Ziel der Versöhnung der Zivilisationen erstreben und garantieren kann. Das wäre wahrer Dienst an der Menschheit.

Bezeichnend ist die Pluralform: Zivilisationen. Wir sollten widersprechen, denn Weltbürger, universell denkende Menschenrechtler benötigen genau eine Zivilisation. Man fühlt sich an die die Pluralform in »Allianz der Zivilisationen, AoC« (Alliance of Civilizations), erinnert, jene schariafreundliche Initiative der Vereinten Nationen unter Schirmherrschaft von Ban Ki-moon. Die AoC wurde vom Islamisten und Nationalisten Recep Tayyip Erdoğan gemeinsam mit dem spanischen Politiker José Luis Rodríguez Zapatero ins Leben gerufen. In den Beraterstab der AoC bat man den iranischen Theofaschisten Khātamī. Toleranz für den Plural also, für die Mehrzahl gewaltiger Kollektive. Derartige Höflichkeit könnte in der Tat die Sollbruchstelle der kulturellen Moderne hinein ins Millet-System sein. Alboğa weiter:

Der Religionsphilosoph Peter L. Berger entwickelte hier das Gleichnis vom Sinn garantierenden Nomos, der uns in den, wie er es nannte, ungeheuren Weiten der Sinnlosigkeit, die er sogar mit einem Dschungel verglich, einen Bezugsrahmen setze und den zu kultivieren dem Menschen eine Lebensweise und Gesellschaft gestatte, die allein es vermag, dem Individuum Sinn zu verleihen (29).

Unsere unumgängliche Aufgabe ist das Gelingen des Miteinanders aller Lebewesen und Menschen. Mehr als eine Milliarde Menschen leiden Hunger – weniger Geldausgaben für Waffen könnte sie retten. Wo liegt der Ausweg, was ist unsere Chance? Die Menschheit wolle, statt nur die eigenreligiöse Wahrheit zu sehen, doch als gesamte Menschheit solidarisch kooperieren, wie mit einer Stimme denken, reden und handeln. Dieses positive Denken und Handeln ist es, was wir den heiligen Schriften entnehmen können, und das ist eine ganz andere Herangehensweise an die verehrten Texte als diejenige des Fundamentalismus. Der Prophet Mohammed, Friede und Segen seien auf ihm, sprach: Keiner ist gläubig, solange er das nicht für andere liebt, was er für sich selbst liebt.

Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen, dass ich hier im Rathaussaal heute Abend zu Ihnen sprechen durfte.

Soweit Alboğa.

Der von Alboğa soeben verwendete, bei al-Buḫārī und Muslim (Muslim ibn al-Ḥağğāğ an-Naysābūrī) überlieferte Ausspruch des Propheten (ḥadīṯ) stammt oft aus dem so genannten Buch der Vierzig Hadithe (al-kitāb al-arbaʿīn bzw. al-arbaʿīn an-nawawiyya) des Yaḥyā bin Šaraf ad-Dīn an-Nawawī (1233 – 1278), wo es im dreizehnten Hadith heißt: Keiner von euch ist ein Gläubiger, solange er nicht seinem Bruder wünscht, was er sich selber wünscht.

Der an Naivität kaum übertreffliche Optimist oder auch aggressiv-herrschsüchtige Friedensstifter Hans Küng hat diesen universalistisch anmutenden Vers in sein Buch »Projekt Weltethos« (1990) einfließen lassen. Herrn Küng geht es allen Ernstes um den Weltfrieden, ein löbliches Tun. Was leider eine unstatthafte Verkitschung der kulturrassistischen islamrechtlichen Dhimmitude (ḏimma) ist, die zu vervollkommnen eben auch al-Buḫārī und an-Nawawī bestrebt waren und in der es in Saudi-Arabien oder im Iran bis heute darum geht, ethnoreligiöse Kollektive bewusst verschiedenstufig zu privilegieren sprich abgestuft zu entrechten. Für Hadith Nummer 13 aus besagtem Büchlein schwärmt die der radikalen, um 1975 im spanischen Granada gegründeten Murābiṭūn-Bewegung (30) nahe stehende »Islamische Gemeinschaft in Deutschland / Weimar Institut« in ihrer Islamischen Zeitung (IZ) (31). Ein weiterer Verwender dieses islamischen Prophetenwortes ist Islamist Aḥmad von Denffer (32).

Durch die ökumenischen Dialogfreunde in Köln 2009 oder München 2010 wird beinahe suchtartig und sehr wirklichkeitsblind ein absolut reziprokes Gönnen universeller Menschenrechte auch in den Islam hinein interpretiert. Nach der Maßgabe der šarīʿa aber ist mit dem Wort des an-Nawawī das Zubilligen von einem einzigen diskriminierenden Gesetz gemeint, von einem einerseits einheitlichen und andererseits weltweit geplanten Apartheidsstaat der haqq Allāh (Allahkratie), insofern allerdings gleich zweifach universell.

Aḥmad von Denffer wird den frommen an-Nawawī keineswegs falsch, keineswegs gleichheitsfeministisch und Apostaten gleichbehandelnd verstanden haben, als er mit Amir Zaidan, das ist der mittlerweile in Wien lebende Islamisierer mit der widerlich reaktionären Kamel-Fatwa, islamische („Sinn stiftende“, Alboğa 2009) Sprüche, darunter auch einige von an-Nawawī, zu einem erbaulichen Büchlein versammeln ließ mit dem Titel: »Scharia – Der Weg zu Gott«, erschienen im Verlag Islamisches Zentrum München also in der Druckerei der bibliophilen deutschen Muslimbrüder.

Der nächste Redner betritt die Bühne, der Integrationsminister.

Armin Laschet:

Guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren, ich darf Ihnen die Grüße meines Oberbürgermeisters übermitteln.

Diese Stadt ist weit bekannt als »Dat Hillije Kölle«. Bereits im 12. Jahrhundert sind die Gebeine der heiligen Ursula nach Köln verbracht worden, eine Heilige, die seit 1642 große Verehrung genießt. Köln ist katholischer Baugrund, aber: Köln ist die Heimat für 120 Religionen oder Glaubensgruppen, Köln ist katholisch – und multireligiös.

Es wäre wenig taktvoll, alle Nichtkatholiken unter die pauschalisierten Multireligiösen zu subsumieren. Alarmierender, dass die säkulare Bürgergesellschaft jetzt wie abgeschafft erscheint. Werden die ihren Göttern und geistlichen Eliten unterworfenen Kölner künftig nicht länger in Rathäusern und Gerichtssälen vertreten werden, sondern durch interreligiöse Konvente oder Runde Tische der Religionen?

Armin Laschet weiter:

Der Kölner Dom beispielsweise ist unter den preußischen Königen vollendet worden.

Seit dem Jahr 321 ist das Judentum in dieser Stadt nachweisbar, fast so lange wie das Bistum Köln, das acht Jahre eher, 313 gestiftet wurde.

Konrad Adenauer war vormals Oberbürgermeister von Köln und hat sich für den Wiederaufbau der im Nationalsozialismus zerstörten Synagoge in der Roonstraße eingesetzt. Das dritte zentrale Bauwerk der Abrahamsreligionen ist, nach Dom und Synagoge, nun die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld, Bauherr ist die DITIB.

Als sich Rechtsradikale gegen den Moscheebau einsetzen wollten, da haben alle Kölner zusammengehalten. Das ist vermutlich das erste Mal in der deutschen Geschichte, dass die Bevölkerung einer ganzen Stadt ihre Muslime schützt, damit diese sich einen würdigen Ort der Gottesverehrung erschaffen können, ein ermutigendes Beispiel, von dem alle Menschen in Deutschland profitieren können.

Wir sehen hierbei, wie wichtig die Bedeutung der Religionen ist, von Religionen, die für Offenheit und Respekt stehen. Der interreligiöse Dialog ersetzt dabei die Integrationsarbeit nicht, begleitet sie aber. Daraus ergibt sich zweierlei:

a) man kann keine Integration ohne Religion machen, und

b) man wird lediglich über Religionsdialoge keine Integrationsarbeit, keine Integrationspolitik machen können.

Beide, die Religion im Singular und die Religionen im Plural ist beziehungsweise sind wichtig. Da gibt es etwa den theologischen Dialog, wie er sich nach der Papstrede in Regensburg entfaltet hat. 38 islamische Gelehrte antworteten dem Papst, aus meiner Sicht ein Meilenstein.

Damit wurde der Dialog aber erst eingeleitet, denn 138 islamische Gelehrte brachten sich mit einem sehr wichtigen Dokument in den Dialog ein. Dabei haben wir in Deutschland und von der christlichen Seite immense Probleme, denn vieles, was für einen starken Dialog nötig wäre, ist bei uns in Deutschland verloren gegangen. Im Bistum Essen etwa mussten neunzig Kirchen seit 2007 verkauft werden, ich wiederhole, neunzig Kirchen, seit 2007, woran nun wirklich nicht die Muslime schuld sind.

Ich habe noch nie so viele Einladungen zum Iftar-Essen bekommen wie in diesem Jahr. Das sind äußerst interessante, vielfältig besuchte Abende, oft sind 50 % der Gäste Nichtmuslime. In dem Grundsatz des religiösen Fastens entdecken wir ja viele Parallelen mit dem Christentum: auch bei uns gibt es eine Zeit des Verzichts, eine Zeit der Rücksicht auf die Armen. Christen und Muslime haben die wichtige Aufgabe, über das Gemeinsame zu reden, nicht über das Trennende.

Iftar beeindruckt mich, wir müssen respektieren, was anderen heilig ist.

Heiliger Apostatenmord, Ehebrecherinnensteinigung oder heiliges Handabhacken? Mit körperlicher Gewalt aufgezwungene oder mit der Angst vor der Höllenqual andressierte Kopftücher und sonstige „die Keuschheit wahrende“ Bedeckungen? Zehnjährige Ehefrauen und geheiligt zwangsverheiratende Väter? Herr Laschet, derlei Scharia genannte Barbarei gehört für mich als Sozialarbeiter ebenfalls zum islamischen Fastenbrechen des ifṭār, und diese Relikte aus dem Mittelalter möchte ich ganz und gar nicht respektieren.

Oft ist, die geplante Moschee in Köln-Ehrenfeld betreffend, von Parallelwelt die Rede gewesen, die Muslime würden sich dort mit eigenen Läden versorgen, im Moscheebereich einen eigenen Bäcker und eigene Teestuben haben.

Genau, die schotten sich ab. Apartheid in Köln, um die Begegnung mit den dämonisch ekligen Unreinen und ihrer verruchten Lebensweise vermeiden. Dann der Aufbau von Scharia-Ausbildung und Schariarechtssprechung, anfangs als Erziehungsberatung, Streitschlichtung, Koranschule oder Konfliktberatung daherkommend, anschließend, bereits jetzt, das Abschließen der verlässlich Frauenen diskriminierenden, im übrigen keine Rechtssicherheit bietenden Imam-Ehen, dann rasch veritable, zunächst inoffizielle Scharia-Gerichte. Großbritannien, so wurde im Juni 2009 bekannt, hat von dieser »Islamic Justice behind closed doors«, dieser Islamischen Rechtssprechung hinter verschlossenen Türen siebzehn mal mehr als gedacht, nämlich fünfundachtzig Orte der zumeist illegalen Rechtssprechung (33). Minister Laschet schweigt zu dieser rückwärtsgewandten Innovation, diesem Fortschritt ins Mittelalter oder hat von der šarīʿa nach wie vor keine Ahnung. Man bemerke: Das Wort Scharia verwendet Laschet ganz bewusst nie. Unser Integrationsminister weiter:

Was sollen wir Kölner dazu sagen, ist der Katholische Kinderkarten und das katholische Alten-Café an der Kirchengemeinde nicht auch eine Parallelwelt? Was soll gerade ich dazu sagen, der ich in einem katholischen Krankenhaus geboren worden bin, eine Katholische Grundschule besucht habe, in einer Katholischen Studentenverbindung, einer nichtschlagenden, war und mein Konto bei der katholischen Pax-Bank führe?

Viele Signale beginne ich mit anderen Augen zu sehen. Beispielsweise hörte ich 2008 die Nachricht: Es fasten weniger Muslime im Ramadan. Ich muss mich aber genauer fragen: Ist das integrationspolitisch jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht? Soll ich etwa denken: „Gottseidank sind die Muslime nicht gläubig?“

Der Dialog zwischen dem Staat und den Religionsgemeinschaften ist ein altes Thema. Das betrifft auch den Islam. Aber bitte, wie lange haben wir gebraucht? Da gab es den Bismarckschen Kulturkampf und das Vorurteil in Berlin: Die Rheinländer sind keine richtigen Deutschen, die stehen dem Papst in Rom näher als dem Kaiser in Berlin. Da ist jetzt der Islam!

Unverzichtbar ist, dass die Religionsgemeinschaft, welche auch immer, unser Grundgesetz anerkennt, unsere Werteordnung. Darüber hinaus ist es notwendig, die Religion offensiv zu vertreten! Wir brauchen kein überkorrektes, übervorsichtiges „Season’s Greetings“, nein, auf unseren Postkarten darf sehr selbstbewusst „Merry Christmas“ oder „Frohe Weihnachten“ stehen.

Wie Staat und Religionen aufeinander bezogen sind, kann uns vielleicht der Philosoph Habermas sagen, der anlässlich seiner Rede zur Entgegennahme des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (2001) betonte, dass moderne Gesellschaften auf das Fortbestehen ihrer religiösen Sinnsysteme angewiesen sind, der Philosoph sprach von vorpolitischen Ressourcen. Hilfreich ist sicherlich auch das berühmte Böckenförde-Theorem, nach dem der freiheitlich-säkulare Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht schaffen kann.

Bei Zeus! Im Namen der Kulturpädagogik und der heiltherapeutischen psychischen Ganzheit ruft Laschet die Fetische und Stammesgötter herbei.

Respekt vor den Anderen, Respekt vor den Alten, Respekt vor den Schwachen, das lässt sich nicht verordnen.

Hat Allahgott auch gar nicht vor. Der steinigt den Glaubensschwachen, zwangsverheiratet die lesbische Tochter und lehrt mit der Charta der Ḥamās den Hass auf die Juden, Artikel 7: »Die Stunde des Gerichtes wird nicht kommen, bevor Muslime nicht die Juden bekämpfen und töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken und jeder Baum und Stein wird sagen: ‚Oh Muslim, oh Diener Allahs, ein Jude ist hinter mir, komm und töte ihn!’«, mein lieber Herr Laschet, so integrieren Sie doch.

Unter den marokkanisch- oder türkeistämmigen, regelmäßig unter oft schwerer körperlicher Misshandlung aufgewachsenen Jungen bedeutet die einem jeden Jugendarbeiter gegenüber erhobene Forderung nach ‚Respekt‘ nichts anderes als ‚praktiziertes Mobbing, genüsslich verursachtes Entsetzen‘. Dort, wo Armin Laschet nicht mehr hinkommt, in den Vierteln, wo der ḥiǧāb und die burqa, die Aussage also: „Ich habe einen männlichen Besitzer“, die akzeptierte (schariatreue) Frau von der echten oder erklärten türkischen Nutte oder kulturbedingt sittenlosen deutschen Schlampe unterscheidet, in Straßenzügen, wo es innerhalb von zehn Jahren schon einen, zwei oder drei Ehrenmorde gegeben hat und die Importbräute ebenso alltäglich sind wie die in den Sommerferien in der Türkei verschwindenden Schülerinnen, da heißt „Ich will Respekt“ nichts anderes als „Ich will, dass du Angst vor mir hast!“

Diese Viertel liegen durchaus auch in Duisburg-Marxloh und Köln-Ehrenfeld, und was die Schariamaschinen namens Großmoschee dort bewirken, wird sich erst noch zeigen. Der Grundstein für die DITIB-Moschee ist seit wenigen Tagen gelegt – die aus dem Mai 2007 stammende Aussage von Ralph Giordano trifft die Sache bis heute gründlich: »Stoppt den Bau dieser Moschee. Es ist ein falsches Signal. Wahr ist, dass die Integration der muslimischen Minderheit in Deutschland gescheitert ist (34)«.

Laschet und Schäuble sind bereits jetzt zu ängstlich oder gerissen genug oder beides, uns auf die Grundrechtswidrigkeit des Menschenbildes des Islam hinzuweisen. Zu feige, die Doktrin des orthodoxen sprich revolutionären Islam, der so genannte Islamismus ist lediglich seine Modifikation, anzusprechen. Die an Allahs Recht orientierten Imame der Millî-Görüş, des VIKZ oder von der DITIB werden unseren Integrationsministern und nichtmuslimischen Islambeauftragten diese Arbeit ebenso wenig übernehmen wie der staatsislamische Schatten Allahs auf türkischer Erde, der an der Scharia orientierte Ali Bardakoğlu (35). Wenn sich Laschet vielleicht auch noch keine priesterlichen Kompetenzen anmaßt, so spielt er sich hier doch zum Religionspsychologen und Religionspädagogen auf. In einem der Wissenschaft verpflichteten Denken aber ist unser Integrationsminister als Psychologe oder Pädagoge inkompetent. Doch Laschet lässt nicht locker:

Wir Deutschen haben Familien die nicht mehr wissen, was Erziehung ist, was Form ist.

Stimmt. Die türkeistämmigen Neo-Rheinländer und Neo-Westfalen oft nicht viel anders. Will Laschet, dass die dekadenten Ur-Deutschen jetzt die angeblich bewundernswerten türkischen oder kurdischen Familienmodelle übernehmen?

Es müssen bald wieder mehr Kinder werden, die zu Sankt Martin in unserer Straße singen, nicht nur zwei. Es sollten weniger Kinder sein, die bei Halloween mitmachen, nicht zehn, wie heute.

Jawoll, singen für das Abendland und den Islam! Dass alles Brauchtum unserer (begrenzten) Hingabe und Pflege bedarf, ist den meisten Schariakritikern klar.

Was hatten wir für eine religiös begründete, gruppenbezogene Trennung? Ich erinnere mich an das protestantische Kind, dass zwar zur Fronleichnamsprozession die Straße mit schmücken durfte, aber an der Prozession teilnehmen durfte es nicht.

Wir im Okzident waren also auch mal böse. Herr Integrationsminister, möchten Sie uns etwas zur Abmeldung so genannter „muslimischer Kinder“ vom Schwimmunterricht, Sexualkundeunterricht und von der Klassenfahrt sagen?

Mit dem Islam wird es ungleich schwieriger werden, doch bin ich mir sicher, dass wir es schaffen werden.

220.000 jüdische Menschen sind nach Deutschland gekommen.

Wie bitte, sollen sich die Juden an Stelle der Muslime integrieren? Die Zuzüge der jüdischen Kontingentflüchtlinge sind von 1996 bis 2000 von 12.000 auf 6.800 Personen im Jahr gefallen (BMI, 30.04.2004). Besagten uns hoch willkommenen Juden brüllen, sofern der Mann seinen breitkrempigen schwarzen Hut oder seine Kippa trägt, meine türkeistämmigen Nachbarskinder „Scheißjude, Scheißjude!“ über den Marktplatz hinterher, ein Ruf, der hier seit siebzig Jahren nicht ertönt ist.

Wir dürfen Integrationsdefizite nicht mit der Religion verknüpfen. Wenn einmal muslimische Zuwanderer nicht integriert sind, dann ist das nicht religiös bedingt, sondern sozial, da die Osteuropäer nahezu alle aus der Mittelschicht stammten, die Türken jedoch aus der bildungsfernen Landarbeiterschaft. Nehmen wir die Latinos in den USA, die sind auch oft schlecht integriert, doch niemand käme auf die Idee, zu sagen, die Ursache dafür sei das Katholische.

Die BRD hat nur dann die Chance auf eine friedvolle Zukunft, wenn und solange der Glaube an den für Muslime, Christen und Juden gemeinsamen Gott erkannt und gelebt wird.

Profi Laschet betreibt Götterverschmelzung. So ein Schwachsinn! Der Gott des Neuen Testaments oder der Gott der jüdischen Bibel, des Tanach, ist nicht derjenige von Koran und Hadithen. Gleichzeitig schwingt hier Erpressung mit: Ohne eure sofortige Wertschätzung dem Allahgott und dem Scharia-Islam gegenüber wird es hier Krieg geben, eine Meinung, die wir auch deshalb nicht zu teilen brauchen, weil in Deutschland Religionsfreiheit längst besteht und es zur gelingenden Integration darum geht, das unter orthodoxen Muslimen mit einiger Brutalität durchgesetzte Schariagesetz abzulegen, jedenfalls überall dort, wo es gegen die Verfassung verstößt, also an seinen meisten Stellen.

In diesem Sinne wünsche ich der Arbeit des Rundes Tisches der Religionen auch weiterhin ein erfolgreiches Arbeiten und darf auf einen Satz aus der Kölner Friedensverpflichtung vom Oktober 2006 hinweisen, welcher lautet: »Wir verpflichten uns mit unserer Unterschrift, zum Frieden in der Stadt beizutragen und das im Alltag und 365 Tage im Jahr und alle Jahre«.

Soweit Armin Laschet.

Man war ‚gebrieft‘ und verdient schließlich bares Geld mit dem Dialogbetreiben, daher kann auf Widergabe der sich anschließenden, papageienhaft nachgeplapperten Floskelsammlung namens Podiumsdiskussion weitgehend verzichtet werden.

Rasant kratzte Bischof Jaschke die Kurve vom Schrei nach seinem ertrinkenden Gott bis hin zum Glaubensbekenntnis, Frontkämpfer der Scharialehre im Klassenzimmer staatlicher Schulen zu sein:

Gott darf nicht untergehen! Die Moral darf nicht untergehen: Was ist gut?! Was ist böse?! Mit Zwang allerdings kann man nichts glauben. Ich will den Islamischen Religionsunterricht!

Soweit Jaschke, gleich da drüben ist der Rettungsschwimmer.

Bekir Alboğa:

Der Islam ist in der Tat eine Herausforderung für diese Gesellschaft – aber eine positive! Wir Muslime ermuntern die Juden und Christen, ihren Glauben ernster zu nehmen. Wir möchten als ein würdiger Teil der Gesellschaft verstanden werden.

Wir brauchen Lehrstühle für Islamische Theologie.

Wir Muslime zahlen GEZ, aber können im Fernsehen nicht sprechen. Wir möchten die Partizipation erreichen – und dazu sind wir bereit, jeden positiven Beitrag zu leisten.

Ich bin ein Mensch, der gerne und mit Genuss Türkisch, der gerne und mit Genuss Arabisch und der gerne und mit Genuss Deutsch spricht. Soweit ich meine Identität behalten kann, ist Integration in Ordnung.

Alboğa sagt damit ungefähr: ihr vernachlässigt eure Religionspflichten, zugleich entwürdigt ihr uns! Ihr diskriminiert die muslimischen Steuerzahler! Und, fast wörtlich: Wenn ihr mich so lasst wie ich bin, akzeptiere ich die Integration! Gerade das letzte Ansinnen müssen wir zurückweisen, solange auch in Europa islamische Geistliche es für ihre „Identität“ halten, im Namen der Religionsfreiheit die Forderung »opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law« zu erheben. Zumindest dem Großmufti Cerić ist zu sagen: Sie dürfen sich womöglich in Mitteleuropa ansiedeln, doch ihre „Identität“ (Alboğa) als Streiter für den Gottesstaat müssen Sie ablegen. Entsprechend haben wir das durch namhafte deutsche Pädagoginnen oder Soziologinnen betriebene Verharmlosen der Braut im Kindesalter, der Cousinenehe und der arrangierten Ehe sprich Zwangsehe zurückzuweisen (36), (37), ähnliches gilt für das Lehrerinnenkopftuch, den Gesichtsschleier im Rathaus und einiges mehr.

Auch die erbrechtlichen oder frauenpolitischen Verfügungen der auf Ewigkeit angelegten Scharia sind vom Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (Artikel 4 Religionsfreiheit) nicht gedeckt. Die schafiitische FGM ist in der kulturellen Moderne kein Herstellen der für das gültige Gebet unverzichtbaren rituellen Reinheit (38), sondern juristisch schlicht Körperverletzung und psychologisch einzuordnen als sexualmagische, dem Begriff der ekklesiogenen Neurose vergleichbare ‚islamogene Neurose‘.

Sehr geehrte Herren Alboğa und Laschet, das westliche Europa hat eine durchaus brauchbare Rechtssprechung und keinen Bedarf am Aufbau einer zweiten, im Namen der Religionsfreiheit implementierten Ebene gerichtlicher Struktur, in der das Islamische Fallrecht aus der ewigen Quelle der šarīʿa permanent neue, Frauen entrechtende und kulturrassistisch orientierte Urteile schöpft. Die politisch realisierte (juristisch implementierte) šarīʿa strebt nach Kohärenz. Eine halbes Islamisches Recht oder eine gezähmte Scharia wird es auf Dauer nicht geben können, wie die oftmals bürgerkriegsähnlichen Situationen in Staaten wie Nigeria, Algerien, Ägypten, Somalia, Irak, Afghanistan, Pakistan und Indonesien belegen, mittlerweile sogar in Thailand und auf den Philippinen. Den Säkularen unter den Muslimen in aller Welt sowie den (beispielsweise deutschen) Ex-Muslimen haben wir dabei nicht in den Rücken zu fallen, auch nicht als Imam oder Integrationsminister.

Was am 12.11.2009 mit Armin Laschet und den Freunden der Freunde der Millî Görüş und der Muslimbruderschaft im Kölner Rathaus veranstaltet wurde, wird nicht in Richtung der notwendigen Integration zielen können. Integration bedarf der theoretischen Rechtseinheitlichkeit für alle Staatsbürger und ist praktisch auf die tatsächliche Zugänglichkeit der Grundrechte auch für Töchter traditionell oder revolutionär-gegenmodern geprägter muslimischer Großfamilien angewiesen, nicht zuletzt bedeutet das die praktikable Möglichkeit der Flucht in eine schariafreie Zone namens Frauenhaus, Frauenberatungsstelle, Arztpraxis, Polizeistation oder Gerichtssaal.

Was rund um den Tag der Religionen 2009 in Köln veranstaltet wurde, zielt leider eher in die Richtung der von den Islamisten gewünschten Rechtsverschiedenheit und abgeschotteten Gegengesellschaft. Einer Gegenmoderne und Gegendemokratie, die sich hinter Schariagrundsätzen wie der geheiligten Meidung der Nichtmuslime und ihrer Verhaltensweisen (nach dem Grundsatz al-walāʿ wal-barāʿa) versteckt und immer wieder hinter dem Verschleiern des weiblichen Körpers, etwas irreführend Kopftuchkonflikt genannt.

Kann auch in Toronto, Sydney, Marseille oder Amsterdam eine Zerlegung der Bevölkerung stattfinden nach dem islampolitisch erwünschten Staatsverständnis vergangener, südasiatischer Jahrzehnte? Mit den Worten des poetischen Theokraten der »Two-Nations Theory«, Sir Muḥammad Iqbāl:

»Hindus und Moslems haben verschiedene religiöse Hintergründe, haben ein anderes Alltagsleben und eine andere Literatur. Sie heiraten nicht untereinander und essen auch nicht miteinander, da sie zu zwei verschiedenen Kulturen gehören, die auf widersprüchlichen Ideen und Konzepten beruhen. […] Das Zusammenzwängen solcher Völker in einem einzigen Staat – die einen als zahlenmäßige Minderheit, die anderen als Mehrheit – muss zu wachsender Unzufriedenheit und schlussendlicher Zerstörung der Regierungsstrukturen eines solchen Staates führen (39).«

Muḥammad Iqbāl war orthodoxer Muslim, seine Religion hat er keinesfalls falsch verstanden. Mister Iqbāl, leider auch Sir, hätte inzwischen willige europäische Helfer. Der radikale Kulturrelativist und Schweizer Anthropologe Professor Christian Giordano faselt von „kulturellen Eigenheiten“ und begrüßt das Europa der rechtsungleichen Glaubensnationen als „Rechtspluralismus“ (40). Der Schweizer fordert den rechtsgeschichtlichen Rückfall ins Talionsprinzip (Vergeltungsrecht).

Le droit des royaumes barbares (41). Fort mit der (römischen; schweizerischen; bundesdeutschen) Rechtseinheitlichkeit für alle Staatsbürger, im Zeichen des Islam beglücke uns so etwas Ähnliches wie die Neuauflage der Germanischen Stammesrechte.

Die muslimische Forderung nach einem Ausstieg aus den für alle gemeinsam geltenden Rechten der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschlands ist vor drei Jahren durch Jörg Lau bekannt gemacht worden. Im Internet zu finden ist sie auf einer in Bahrain, dem Wohnsitz des Herrn al-Qaradawi ansässigen Website (www.rijaset.ba) in den fünf Sprachen Englisch, Bosnisch, Arabisch, Französisch und Deutsch (333). Das dabei im Titel der Charta verwendete arabische Wort für ‚Erklärung‘ (al-iʿlānu), das mag unvermeidbar sein wenn auch sicherlich nicht unbewusst, ist dasjenige der AEMR, arabisch al-iʿlānu l-ʿālamīyu li-ḥuqūqi l-insān, der Allgemeine Erklärung der Menschenrechte New York 1948. Gewiss, solche Worte sind unschuldig und werden Verwendung finden müssen. Wir Kritiker des orthodoxen Islam lassen uns die Worte auch nicht von den globalisierten islamischen Fundamentalisten und ihren deutschen multikulturellen Helfern aus Politik und Kirche klauen, auch nicht das Wort Glaube, al-imān, auch nicht das Wort Vertrauen, aṯ-ṯiqa, denn das Arabische soll uns ebenso kostbar bleiben wie das Deutsche oder das Weltbürgerliche.

In Berlin nennt sich ein radikalislamischer Verein nach dem im AEMR unvermeidbaren Wort ‚Mensch‘ (insān), der INSSAN e. V., zu dem die Islamische Föderation Berlin (IFB) um politreligiöse Aktivisten wie Burhan Kesici und Emel Abidin Algan (Tochter von Muslimbruder Dr. Yusuf Zeynel Abidin) wenig Berührungsängste haben. Kesici schließlich war am 12.11.2009 Gast beim gewählten Oberbürgermeister in der spätherbstlichen Domstadt. Auch ein nachhaltig säkularer Islam müsste, sofern er das Arabische verwendet, von iʿlān, ḥuqūq und insān sprechen dürfen, die Worte Erklärung, Rechte und Mensch verwenden. Solange aber mit der Forderung nach einer anhand von den Rechten Gottes, den „Gottesrechten“ (ḥuqūq Allāh) aufgebauten Gesellschaftsordnung kein anderer Islam als der derjenige der seit acht oder neun Jahrhunderten totalitär und total verfestigten kulturrassistischen und Frauen entrechtenden Scharia gemeint ist (42), solange das Wort ḥaqq beziehungsweise ḥuqūq ebenso ‚Recht, Rechte‘ wie auch ‚Wahrheit, Wirklichkeit, Letztgültigkeit und Islamoffenbarung‘ meint, dürfen wir uns nicht („interkulturell“) blenden lassen, wenn wir Deutschlands legalistisch aktive Muslime beispielsweise von „das Kopftuchverbot für Lehrerinnen ist ungerecht“ jammern hören, wenn Gerechtigkeit also nichts anderes bedeuten soll als Schariakonformität.

Zur Kopftuchdressur und Kopftuchpflicht, es geht um den Hidschab (ḥiǧāb), hat der Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, im September 2009 Wichtiges gesagt:

»[Islam und islamisches Recht] weisen der Frau in nahezu allen Lebensbereichen einen niedrigeren Rang zu als dem Mann. … Eine muslimische Lehrerin, die auf dem Tragen des islamischen Kopftuchs beharrt, bekennt sich deshalb nicht ohne Vorbehalt und widerspruchsfrei zu unserer Verfassung und unseren Werten (43).«

Die Scharia, der orthodoxe Gesetzesislam ist verfassungswidrig – und Hans-Jochen Jaschke, Franz Brendle oder Armin Laschet ist das völlig gleichgültig.

Aus einer Perspektive der gewünschten nachhaltigen Rechtseinheitlichkeit im Personenstandsrecht, namentlich im Heirats- und Familienrecht (walī muǧbir, neun- oder zehnjährige Ehefrauen, Polygamie, Verstoßung der Ehefrau) und im Aufenthaltsbestimmungsrecht (Kinder gehören dem Vater), aber auch aus der Sicht der universellen Menschenrechte und der von ihnen abgeleiteten deutschen Grundrechte selbst für Frauen und Islamapostaten war die Veranstaltung am 12.11.2009 in der Piazzetta des Historischen Rathauses der Stadt Köln nicht lediglich eine riesengroße Dummheit, sondern bereits eine kleine Katastrophe.

Munir D. Ahmed hat den qurʾān nicht falsch verstanden: „Der Koran … läßt rechtliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zum Nachteil von Frauen zu (44)“.

Es geht um Aufstand.

Die säkulare Demokratie plane gegen derlei interreligiös-dialogisches Treiben den rebellischen eigenen AUFstand im Sinne der weltberühmten, genau ein Jahrhundert früher als das verteidigenswerte Grundgesetz niedergelegte Schrift »Resistance to Government (1849)«. Der später als »Civil Disobedience« nachgedruckte Essay von Henry David Thoreau ist in Deutschland als »Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat« bekannt geworden.

Der amerikanische Gesellschaftskritiker, Pädagoge und Humanist Thoreau hat damit jenen Begriff vom Zivilen Ungehorsam geprägt, auf den es für Europa jetzt ankommt, um die heranschleichende Zerspaltung der europäischen und bundesdeutschen Staatsbürger in rechtsverschiedene Religionskollektive erfolgreich abzuwenden, die von den englischen Islamisierungsmaschinerien namens »Council of Faiths« (45), (46), (47) und ihrem deutschen Pendant »Tag der Religionen« oder »Runder Tisch der Religionen« ausgeht. Nach Köln war John Smith vom »Council of Faiths« persönlich eingeladen worden und wurde explizit als beispielhaft gelobt – Großbritannien hat 85 Schariagerichte.

Katholische Priester und evangelische Pfarrer seien aufgerufen, islamverharmlosende „abrahamische Dialogforen“ und interreligiöse Gespräche im Geiste von Annemarie Schimmel (†), Rheinhard Kirste, Thomas Lemmen, Melanie Miehl und Dorothee Schaper nach Möglichkeit zu boykottieren. Christliche Theologiestudenten und islamische Endverbraucher seien ermuntert, sich mit der Grundrechtswidrigkeit, schwarzen Pädagogik (Rutschky) und kulturellen Gegenmoderne der Schariagesetzlichkeit zu befassen (43).

Es geht um Abstand.

Jeder muslimisch empfindende Mitbürger halte zu Figuren wie Kesici, Alboğa und Köhler ABstand und bete gemeinsam, sofern er überhaupt gemeinsam beten möchte, mit solchen säkularen Muslimen, wie sie Bassam Tibi oder Necla Kelek längst würdig vertreten. Wer als Kind oder Jugendlicher in eine Koranschule oder Moschee gehen muss, sollte nicht alles glauben, was ihm da erzählt wird – Entsprechendes sagen wir schließlich auch jungen Zeugen Jehovas oder fundamentalistisch-christlichen Kreationisten. Fundamentalismus ist nicht angeboren, beispielsweise gibt es auch kein Kopftuch-Gen.

Es geht um Verstand und Anstand.

Politikern wie Laschet oder Roters sei zugerufen: Was fehlt euch denn, habt ihr keinen VERstand oder keinen ANstand?

Jacques Auvergne

(1) Wird hier ein in Gründung befindliches Millet-System Bundesrepublik Deutschland christlich-ökumenisch bejubelt? Kirchentag 2010 soll die in Köln betriebene Schariaverharmlosung (12.11.2009) „begeistert und tolerant“ fortsetzen

http://www.domradio.de/aktuell/artikel_58484.html

(2) Petersburg Declaration. Secular Islam Summit: »We insist upon the separation of religion from state and the observance of universal human rights…. We are believers, doubters, and unbelievers, brought together by a great struggle, not between the West and Islam, but between the free and the unfree.«

http://www.centerforinquiry.net/isis

(3) Geheiligten Sex nur mit der Ehefrau, gerne auch dreizehnjährigen oder zehnjährigen Ehefrau. Gilt Allahs multikulturelles und multireligiöses Recht dank Armin Laschet und Jürgen Roters demnächst auch in Köln am Rhein?

RIYADH – Abdul Aziz Aal Al-Sheikh, Grand Mufti of the Kingdom, has said girls as young as 10 years old can be married. … „We hear often in the media about the marriage of minors. We must know that Shariah law is not unjust for women,“ Aal-Al-Sheikh was quoted as saying. „If it is said that a woman below 15 cannot be married, that is wrong. If a girl exceeds 10 or 12 then she is eligible for marriage, and whoever thinks she is too young, then he or she is wrong and has done her an injustice.“

http://www.saudigazette.com.sa/index.cfm?method=home.regcon&contentID=2009011526744

(4) Islam ist Zwangsverheiratung, Wali Mudschbir

wali mujbir: Familienministerium Malaysia

»1. Is consent from the bride required before a marriage can be carried out?

Yes, consent from the bride is required for any marriage. For a woman who has never been married before (virgin), the consent comes from her Wali Mujbir (guardian)

2. Can a virgin girl be forced to enter into a marriage without her consent by the Wali Mujbir?

A virgin girl can be entered into a marriage without her consent by the Wali Mujbir on the condition that the marriage is sekufu and the marriage will not bring dharar syarie to the bride.

6. Who is a Wali Mujbir?

Wali Mujbir is the natural father (father by birth) or grandfather on the father’s side.«

http://www.kpwkm.gov.my/new_index.php?page=faq_content&code=4&faqtitleID=5&lang=eng

(5) Katholik, Bischof, Islamfreund: Zollitzsch

http://schroeter.wordpress.com/2008/11/13/brief-an-erzbischof-dr-zollitisch/

(6) Evangelisch, Bischöfin, Islamfreundin: Jepsen

http://www.igmg.de/nachrichten/artikel/bischoefin-jepsen-erklaert-solidaritaet-mit-muslimen-in-deutschland.html

(7) Ökumenischer Kirchentag München 2010

http://oekt2010.wordpress.com/

(8) Fundamentalistin Rabeya Müller aus Köln als Gastrednerin beim Evangelischen Kirchentag, Bremen 2009

http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=372

(9) Pfarrer Kirste (Intr°a) und Rabeya Müller

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/02/18/098/

(10) Rabeya Müller bei bpb

http://www.bpb.de/wissen/J88F69,0,0,Expertin_Experte.html?rid=258

(11) Imam Ucar, Bischöfin Jepsen rechtleitend

http://www.bild.de/BILD/hamburg/aktuell/2008/05/23/kollaps-am-grab/hg-religionsfuehrer.html

(12) Von Familie hingerichtet: Morsal Obeidi

http://www.welt.de/vermischtes/article3212964/Staatsanwalt-erhaelt-Morddrohungen-nach-Urteil.html

(13) Ramazan Ucar: Tradition oft schlecht, Islam immer gut, bei Ehrenmord der Familie weniger Tradition, und einfach mehr Islam!

http://www.bild.de/BILD/hamburg/aktuell/2008/05/23/kollaps-am-grab/hg-religionsfuehrer.html

(14) Allahs gutes Recht. Schwangere Elfjährige, aber islamrechtlich ehrbar bitte nur als Ehefrau. Integrationsminister Laschet schweigt angestrengt. Barbara Kirchner: »Zwölfjährige bekam in Zwangsehe ein Baby«

http://www.express.de/regional/duesseldorf/zwoelfjaehrige-bekam-in-zwangsehe-ein-baby/-/2858/705568/-/index.html

Islamprinzip Kindbraut. Michael Kreutz: »In Griechenland, wo die Scharia noch gilt«

http://www.transatlantic-forum.org/index.php/archives/2005/106/europa-scharia/

Düsseldorfer Kindbraut, Gerichtsverhandlung. Katharina Rüth: »Ehefrau mit elf Jahren«

http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duesseldorf/2009/10/29/news-138750611/detail.html

(15) Politiker Laschet trifft den Islamisten Cerić

http://www.chrislages.de/25cig_presse.htm

(16) The Global Mufti: The Phenomenon of Yusuf Al-Qaradawi (Die Herausgeber sind: Bettina Graf und Jakob Skovgaard-Petersen, bei: C Hurst & Co Publishers Ltd. November 2008

http://www.amazon.de/Global-Mufti-Phenomenon-Yusuf-Al-Qaradawi/dp/1850659397

(17) Die Scharia ist verfassungswidrig. Richter Bertrams zum Islam und zum islamischen Recht: „Sie weisen der Frau in nahezu allen Lebensbereichen einen niedrigeren Rang zu als dem Mann. … Eine muslimische Lehrerin, die auf dem Tragen des islamischen Kopftuchs beharrt, bekennt sich deshalb nicht ohne Vorbehalt und widerspruchsfrei zu unserer Verfassung und unseren Werten“

http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&news[id]=2381&news[image]=1&news[action]=detail

(18) »Islamischer Religionsunterricht an saarländischen Schulen?« Kommentierender Bericht zu einer Podiumsdiskussion in Dillingen. Von: Klaus Blees (a3wsaar)

http://www.a3wsaar.de/de/islamismus/islamunterricht/

(19) Emel Zeynel Abidin. Kalkuliert ohne Kopftuch den denkbar erfolgreichsten Kopftuchdschihad ausüben

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/02/07/097/

(20) FEMYSO. Jugendarbeit

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2008/01/13/043/

(21) FIOE. Charta

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/09/20/140/

(22) Said Ramadan: Das islamische Recht

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/04/06/109/

(23) Die siebenköpfige Bahá’í-Führung des Iran bewohnt die noch stets menschengemachten Hölle, hier das Evin-Gefängnis

http://www.cnn.com/2009/WORLD/meast/08/16/iran.bahai.trial/index.html

Bahá’í, Iran

http://www.voanews.com/uspolicy/2009-09-21-voa2.cfm

(24) Werner Heidenreich, Buddhismus

http://www.w-heidenreich.de/

(25) »Sharia and Muslim Social Contract in Europe«

http://www.katholische-akademie-berlin.de/Flyer/sharia_and_muslim.pdf

(26) Regensburg. Runder Tisch der Religionen. Brendle, Köhler, Towfigh, Alboğa, Brandt, Kesici, Jaschke singen das Lied vom friedlichen Islam. Widerspruch aus dem Publikum islamkritisches Textmaterial ist den dienstlich und total Toleranten allerdings unerwünscht, schließlich geht es hier um Höheres

http://www.ropf.bayern.de/aktuell/presse/pressemitteilung-1775.htm

(27) Rabbi Brandt aus Augsburg, gerade für Schariakonformität preisgekrönt, mit dem 1945 in Mekka geborenen deutschen Islamisten Nadeem Elyas aus Eschweiler gemeinsam auf dem Foto, beim Islam-Archiv Soest. Just feel the triologue!

http://www.ejpress.org/article/6718

(28) Die Jüdische Zeitung (JZ) ließ Nadeem Elyas ganz bewusst für das Kopftuch und gegen das Lehrerinnenkopftuchverbot werben

http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.521.html

(29) Bekir Alboğa zitiert Peter L. Berger, bei: Martin Laube: Theologie und neuzeitliches Christentum, 345-355

http://books.google.de/books?id=mhsOm_dx7hQC&printsec=

(30) Islamfaschistenbund Murābiṭūn. Ian Dallas war gestern, Hippie ist auch zu kümmerlich. Biete Schottenrock, suche Gelehrtengewand und Prägeanstalt für Goldmünzen! Ab morgen nennt ihr mich ʿAbdalqādir aṣ-Ṣūfī und bin ich euer Šayḫ. THE WEBSITE OF
SHAYKH DR. ABDALQADIR AS-SUFI

http://www.shaykhabdalqadir.com/content/index.html

(31) Herausgeber der von der »Islamischen Gemeinschaft in Deutschland / Weimar Institut« produzierten Islamischen Zeitung (IZ) ist Abū Bakr Rieger, bis 1990 vorislamisch (al-ǧāhiliyya) Andreas Rieger. Die IZ verwendet an-Nawawī

http://www.islamische-zeitung.de/?id=9783

(32) Aḥmad von Denffer liest an-Nawawī

http://www.libertas-online.de/pdf/Ahadith.pdf

(33) Großbritannien hat fünfundachtzig. Scharia Courts

http://www.dailymail.co.uk/news/article-1196165/Britain-85-sharia-courts-The-astonishing-spread-Islamic-justice-closed-doors.html

(34) Ralph Giordano (2007): Stoppt den Bau dieser Moschee!

http://www.ksta.de/html/artikel/1176113436263.shtml

(35) Ali Bardakoğlu

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,437140,00.html

(36) Boos-Nünning fordert die arrangierte Ehe

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/10/05/145/

(37) Gaby Straßburger bewirbt den Tochtertausch

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2009/10/11/146/

(38) Islamic FGM, schafiitisch, Religionspflicht. April 2006, Indonesien, Stephanie Sinclair dokumentiert das genitalverstümmelnde Treiben der Assalaam-Foundation: »Inside Indonesia’s Female Circumcision Ceremony«

http://www.nytimes.com/slideshow/2008/01/20/magazine/20080120_CIRCUMCISION_SLIDESHOW_6.html

Islamische FGM. Allah-Kult in Indonesien

http://www.asianoffbeat.com/default.asp?display=1435

(39) Zwei-Nationen-Theorie. Die Islam-Apartheid des Sir Iqbal (damned, kann man das Sir denn nicht posthum aberkennen?)

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Nationen-Theorie

(40) Christian Giordano will ein sonderrechtliches Europa der Glaubensnationen, den Rechtspluralismus

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Freiburger-Professor-will-Scharia-einfuehren/story/15342529

(41) Le droit des royaumes barbares. Fort mit der (römischen; bundesdeutschen) Rechtseinheitlichkeit, im Zeichen des Islam komme die Neuauflage der Germanischen Stammesrechte

http://fr.wikipedia.org/wiki/Droit_des_royaumes_barbares

(42) huquq Allah. „Der Mensch hat … Rechte (Huquq), die ihm zustehen und niemand ist befugt, ihm diese vorzuenthalten. Sowohl die Gemeinschaft als auch der einzelne ist angehalten, dies zu respektieren. Eine Überlieferung Muhammads besagt. daß Gott dem Menschen die Verletzung der Rechte Gottes eher verzeihen würde als die Verletzung der Rechte von Mitmenschen. … Der Koran … läßt rechtliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zum Nachteil von Frauen zu.“

http://munirdahmed.netfirms.com/Kulturrelativismus.htm

(43) Die Scharia ist verfassungswidrig. Richter Bertrams zum Islam und zum islamischen Recht: „Sie weisen der Frau in nahezu allen Lebensbereichen einen niedrigeren Rang zu als dem Mann. … Eine muslimische Lehrerin, die auf dem Tragen des islamischen Kopftuchs beharrt, bekennt sich deshalb nicht ohne Vorbehalt und widerspruchsfrei zu unserer Verfassung und unseren Werten“

http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&news[id]=2381&news[image]=1&news[action]=detail

(44) Der Koran … läßt rechtliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zum Nachteil von Frauen zu.

http://munirdahmed.netfirms.com/Kulturrelativismus.htm

(45) Council of Faiths. Luton

http://www.lutonfaiths.org/

(46) Council of Faiths. Bedford

http://www.bcof.org.uk/

(47) Council of Faiths. Merseyside

http://www.merseysidecounciloffaiths.org/

(48) Erklärung der Europäischen Muslime

http://www.rijaset.ba/en/index.php?option=com_content&view=article&id=66

Demo am Tag der Deutschen Einheit in Berlin

September 29, 2009

ديمقراطية

dīmuqrāṭīya

Demokratie

Eine hervorragende und für unsere freiheitliche Lebensweise ausgesprochen dienliche Idee kommt von der grundsätzlich unterstützenswerten BPE / Bürgerbewegung Pax Europa:

Hiermit laden wir Sie herzlich zu folgender Veranstaltung von der Bürgerbewegung Pax Europa e. V. (BPE) ein:

»Für Menschenrechte – Gegen Unterdrückung«

Wann: Samstag, den 3. Oktober 2009, 14:00

Wo: Berlin, Breitscheidplatz (Gedächtniskirche)

Bitte kommen Sie und bringen Sie Ihre Verwandten und Freunde mit nach Berlin zu dieser Kundgebung Für Menschenrechte – Gegen Unterdrückung. Alle Freunde, Mitglieder, Sympathisanten und freiheitsliebenden Menschen sind dazu eingeladen, sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen und mit uns gemeinsam gegen Totalitarismus, Menschenrechtsverletzungen, Antisemitismus, Unterdrückung und Scharia zu demonstrieren und so unseren Willen zum Erhalt unserer Freiheit und unseres demokratischen Rechtsstaates zu bekunden!“ (BPE)

Für Menschenrechte – Gegen Unterdrückung

Mitten in Europa fürchten Islam – Aussteiger um ihr Leben. Muslimische Frauen und Kinder werden durch Ehemänner und Verwandte brutal unterdrückt. Ehrenmorde, Zwangsheiraten, Genitalverstümmelungen und körperliche Gewalt sind noch immer an der Tagesordnung. Moslemische Gegengesellschaften werden durch überdimensionierte Moscheebauten und Zwangsverschleierung gefördert. Der Druck, der seitens der meist aus dem Ausland gesteuerten islamistischen Verbände sowie ihrer Funktionäre und Helfer auf die zugewanderte und die einheimische Bevölkerung ausgeübt wird, nimmt stetig zu und behindert die erfolgreiche und dauerhafte Integration dieser Menschen von Generation zu Generation zunehmend. Immigranten, die den Zwängen der menschenverachtenden Scharia in ihren Heimatländern entkommen sind, werden mitten in Europa wieder von ihr eingeholt durch geduldete Schariagerichte und sogar eine Amtsrichterin, die es für richtig erachtet, dass Frauen sich von ihren Männern schlagen lassen müssen, falls sie Muslime sind. Während die Unterstützung islamistischer Organisationen, wie der HAMAS, mit „Juden ins Gas“-Rufen auf Demonstrationen straffrei bleibt, wird allein das Zeigen einer israelischen Fahne an gleicher Stätte hierzulande neuerdings wieder mit Geldstrafe bedacht.

Die BÜRGERBEWEGUNG PAX EUROPA e.V. setzt ein Zeichen dagegen. Wir laden alle freiheitsliebende Demokraten ein, sich an der Kundgebung: „Für Menschenrechte – Gegen Unterdrückung“ am 3. Oktober in Berlin zu beteiligen:

Breitscheidplatz (Gedächtniskirche) ab 14 Uhr.

Wir werden dort gemeinsam unseren Willen zum Erhalt unserer Freiheit und unseres demokratischen Rechtsstaates dadurch bekunden, dass wir gegen Totalitarismus, Menschenrechtsverletzungen, Antisemitismus, Unterdrückung und Scharia gemeinsam demonstrieren.

Bitte beachten Sie folgende Hinweise:

Plakate, Fahnen und sonstige Werbung für alle politischen Parteien sind untersagt.

Fremdenfeindliche und antisemitische Propaganda wird nicht gestattet.

Plakate, die dem Ziel der Kundgebung entsprechen, sind ausdrücklich erwünscht.

Es gibt Hinweise darauf, dass rechte und linke Extremisten, Sympathisanten des iranischen Gewaltherrschers und Holocaustleugners Ahmadinedschad, unsere Veranstaltung stören und behindern möchten. Dass die Erben der Mauermörderpartei zusammen mit nationalistischen Antisemiten Unfreiheit und Diktatur befürworten und sich so zu Steigbügelhaltern der Islamisierung machen, macht uns traurig, verwundert aber insgesamt nicht. Vor fast achtzig Jahren war es der gleiche Typus des „unfreien Menschen“, der in vorauseilendem Gehorsam die braunen Hemden der SA überstreifte, um mit der „neuen Zeit“ zu gehen.

Aber gerade die Bürger der ehemals geteilten Stadt Berlin wissen genau, was heißt, mit Unfreiheit, Totalitarismus und staatlicher Willkür zu leben. Alle freiheitsliebende Menschen, die hier auf dem Breitscheidplatz zusammenkommen werden um ein Zeichen zu setzen, werden später stolz sein und sagen können: „Ich war damals dabei!“ und im Gedenken an J.F.Kennedy: „Ich bin auch ein Berliner!“

Deshalb: Kommen Sie bitte zahlreich! Setzen Sie ein Zeichen für die Freiheit! Gegen Unterdrückung! Für unsere Zukunft!

Conny A. Meier

BPE- Bundesgeschäftsführer

update: 25. September 2009: Der bekannte Publizist und Religionswissenschaftler Robert Spencer aus den USA hat seine Teilnahme als Hauptredner der Veranstaltung zugesagt.

Nachtrag und wichtiger Hinweis:

Uns erreichen besorgte Anrufe und Mails, die uns auf die Gefahrenlage hinweisen, weil nun auch Islamisten von Milli Görüş bzw. von Milli Görüş nahe stehenden Organisationen die Gegendemonstration unterstützen.

Die Kundgebung wird selbstverständlich in enger Abstimmung mit erfahrenden staatlichen Sicherheitskräften vorbereitet und auch durchgeführt.

Nicht nur aus den Gesprächen sind wir davon überzeugt, dass die Berliner Polizei alles tun wird, damit es nicht zu Auseinandersetzungen mit Teilnehmern der Gegenveranstaltung kommt.

In diesem Zusammenhang weisen wir nochmals deutlich darauf hin, dass uns an einer friedlichen Kundgebung mit einer sachlich vorgetragenen Kritik an der totalitären, ideologischen Zielsetzungen der Politik-Religion Islam sehr gelegen ist.

Diejenigen, denen es auf den spirituellen und friedlichen Aspekt dieser Religion ankommt, haben die Gelegenheit mit uns gemeinsam gegen Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen einzutreten.

Wir fordern alle Extremisten auf, unsere Kundgebung nicht für Ihre Zwecke zu missbrauchen und dieser fernzubleiben. Wir weisen auf unser Hausrecht hin.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Quellen:

http://www.buergerbewegung-pax-europa.de/

http://bpeinfo.wordpress.com/