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Todesfatwa gegen exiliranischen Rapper

Mai 12, 2012

شاهین نجفی

Šāhīn Naǧafī

Shahin Najafi

Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE)

Presseerklärung vom 10.05.2012

Die deutsche Regierung muss Shahin Najafi, den von Mord bedrohten iranischen Rapper, schützen!

Der Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) verurteilt auf das Schärfste die Morddrohungen gegen den iranischen Rapper Shahin Najafi.

Shahin Najafi ist ein iranischer Rapper, der aus dem Iran geflüchtet ist und zurzeit in Deutschland lebt.

Er hat vor einigen Tagen ein Lied[1] gesungen, das dem islamischen Regime im Iran derart missfällt, dass eine von der islamischen Regierung abhängige Internetseite namens Shia-Online[2] ihn zur Todesstrafe verurteilte und für seine Ermordung 100,000 $ anbietet. Diese Webseite folgt treulich den Vorgaben von Ayatollah Safi-Golpayegani, der neulich solche „Taten“ verurteilte und die Menschen, die sich so etwas wie Shahin wagen, ‚Mortad‘[3] (der, der Islam verlassen hat) sind. Die Strafe für ‚Mortad‘ im Islam ist Todesstrafe und jeder Muslim darf ihn ermorden.

Das ist nicht das erste Mal, dass die Aytollahs der islamischen Regierung Irans zu einem weltweiten Mordaufruf gegen ihre Gegner und gegen Islam-Kritiker aufrufen. Das erste Mal wurde 1989 über Salman Rushdie durch Ayatollah Chomeini, den Führer der islamischen Regierung, eine Fatwa verhängt.

Das beweist wieder, dass die islamische Regierung Irans ein diktatorisches Regime ist und keine Toleranz gegenüber Oppositionellen, ob im oder außerhalb Irans hat und gegen sie sofort die Todesstrafe verhängt. Dieser Mordaufruf und ein solches Verhalten darf durch keinen freiheitsliebenden Menschen geduldet werden.

Der ZdE verlangt von der deutschen Regierung, diesen Aufruf und das islamische Regime im Iran öffentlich zu verurteilen! Der ZdE ist der Meinung, dass die EU schärfstens gegen den Mordaufruf und gegen Ayatollah Safi-Golpayegani protestieren muss.

Wir rufen alle säkularen Organisationen und freiheitsliebenden Menschen auf, die Freiheit der Meinungsäußerung und der Kunst zu verteidigen, diesen Mordaufruf zu verurteilen, und sich mit Shahin Najafi solidarisch zu erklären!

Zentralrat der Ex-Muslime

Postfach 801152

51011 Köln

E-Mail: exmuslime@googlemail.com

Bankverbindung: Postbank Dortmund BLZ: 440 100 46 Kontonummer: 995 756 463

IBAN: DE12 4401 0046 0995 7564 63 BIC: PBNKDEFF

Homepage:

http://www.ex-muslime.de/

[1] Link zu Shahin Najafis Lied. Shahin Najafi & Majid Kazemi – „Ay Naghi!“ with English text

http://www.youtube.com/watch?v=4rDXhjIN030

Hier nach der englischen Übersetzung von Azadeh Azad:

„Naqi, ich schwöre dir … bei den Schariagesetzen im Operationssaal für Nasenkorrekturen … bei der Ehre der zwielichtigen Hintermänner … Wie war noch mal der Name der Führer der Grünen Revolution? … Hey Naqi, jetzt, wo der Verborgene Imam schläft, rufen wir dich an, hey Naqi … erstehe auf!“ Naqi, I swear to you … On Sharia law course in the nose operation room … On the honour of dubious shady men … So what was the name of the Green Movement’s leader? … Hey Naqi, now that Hidden Mahdi is asleep, we call for you, hey Naqi … Resurrect!

http://www.iranian.com/main/blog/azadeh-azad/shahin-najafis-naqi-translation-its-lyrics

Eine weitere Übersetzung bringt uns Lover of Iran (10.05.2012) mit nützlichen Erklärungen

Naghi, I swear on your sense of humor … On the teaching of jurisprudence in the room where nose jobs are given … Naghi, I swear on love and Viagra / On raised legs and chakras / On sangak bread and chicken and meat and fish / On silicon chests and striped virginity … O Naghi, now that the Hidden Imam is asleep, we call upon you, O Naghi / Appear!“

http://www.iranian.com/main/blog/lover-iran/shahin-najafis-naghi-translation-and-discussion

„Ai Naqī!“, Text auf Persisch

http://imamnaghi.wordpress.com/2012/05/09/%D8%B4%D8%A7%D9%87%DB%8C%D9%86-%D9%86%D8%AC%D9%81%DB%8C-%D8%A2%DB%8C-%D8%A7%D9%85%D8%A7%D9%85-%D9%86%D9%82%DB%8C/

ʿAlī al-Hādī, auch bekannt als ʿAlī an-Naqī (* 828 in Medina; † 868 in Samarra im heutigen Irak) war der zehnte der Zwölf Imame und somit Nachkomme des Propheten Mohammed.

http://en.wikipedia.org/wiki/Ali_al-Hadi

Großayatollah Lotfollah Safi-Golpayegani (Loṭfallāh Ṣāfī-Golpāyegān‎ī)

bei eslam: „Er gehörte zu den Gelehrten, die sich für die Islamische Revolution eingesetzt haben. Nach der Gründung der Islamischen Republik Iran gehörte er acht Jahre lang der Expertenversammlung [madschlis-e-chobregaan] an, bevor er sich aus Altersgründen zurückgezogen hat. Er hat mehr als 25 Bücher geschrieben und gilt als treuer Unterstützer von Imam Chamene’i.“

http://www.eslam.de/begriffe/s/safi-golpayegani.htm

Shahin Najafi. Offizielle Website des Künstlers

http://www.shahinnajafimusic.com/

[2] Shia-Online [dort offensichtlich inzwischen herausgenommen]

http://shia-online.ir/article.asp?id=22927

hpd 11.05.2012. Der Mullah hält den Song “Naghi” für Blasphemie und sprach daher ein Todesurteil gegen Najafi aus. Es soll ein Kopfgeld von 100.000 US-Dollar ausgesetzt worden sein.

F.N. „Shahin Najafi floh 2005 aus dem Iran nach Deutschland. Auch im Exil ist er einer der wichtigsten und einflussreichsten Musiker für die junge Generation geblieben. Seine CDs werden in Iran illegal verbreitet, seine Lieder aus dem Internet heruntergeladen. Die Texte sind poetisch und politisch. Er setzt sich seit langem mit dem im Iran alles beherrschenden Islam kritisch auseinander.

Konzerte, die er in Deutschland gibt, sind meist ausverkauft und werden von erstaunlich textsicheren Fans begeistert gefeiert. Er gilt als einer der Begründer der iranischen Hip-Hop-Szene – und diese Art Musik ist den Herrschenden nicht geheuer und wurde daher kurzerhand verboten, die Konzerte oft genug von der Polizei aufgelöst. Bereits vor seiner Flucht ins Exil war Najafi deshalb gezwungen, im Untergrund aufzutreten.“

http://hpd.de/node/13370

Ayatollah Safi Golpayegani, a Shi’ite cleric based in the holy Iranian city of Qom, has issued a death sentence against rap artist Shahin Najafi for apostasy, the Persian-language Al Arabiya website reported on Wednesday. The sentence was issued after Najafi released a controversial song called “Naqi.”

aus: The Salman Rushdie of music? Iran calls for killing of ‘apostate’ rap artist

in: Al ARABIYA NEWS 09.05.2012

http://english.alarabiya.net/articles/2012/05/09/213157.html

[3] Apostasie im Islam (al-irtidād, ar-ridda‎)

Sabatina James: „In den Hadithen in ‚Sahih al-Buchari‘ steht: ‚Man badala dinahu faqtalahu‘, das bedeutet: ‚Wer immer seine Religion ändert, den tötet‘. Das sind die Worte des Propheten Muhammad und jeder gläubige Muslim muss seinen Worten folgen.“ …

Unter den muslimischen Gelehrten herrscht Konsens. Der Hadith „Wer seine Religion wechselt, den tötet“ bedeutet, dass man uneinsichtige Konvertiten mit dem Tode bestrafen kann. Für muslimische Reformer, die die Menschenrechte stärken wollen, ist der Hadith eine Last. Der Wortlaut des Propheten ist unmissverständlich und lässt keinen Spielraum. …

Doch auch wenn ein Imam tolerant auftritt, wenn ein Konvertit bei ihm vorspricht – zunächst ist da die eigene Familie, der er sich stellen muss. Theologie nicht als akademische Erörterung. Theologie als brutale, soziale Realität.

aus: Thilo Guschas: Über die Grenze (dradio 14.06.2008)

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/800747/

Echter oder vermeintlicher Aufruf zur Apostasie per Internet könnte für den mutmaßlichen Krieger gegen Allah (mohāreb bā Khoda, a warrior against God) oder Verderbenstifter auf Erden (mofsed-e fel-arz, a corrupt on the earth) im Iran demnächst die Todesstrafe zur Folge haben. Im Gottesstaat Iran ist moharebeh die Tat des Angreifers gegen den Islam, efsad-e fel-arz (corruption on earth) das Verderben bewirkende Handeln.

Tehran: A law that could see the death penalty imposed for cyber crimes is set to be debated in Iran’s parliament, reports said on Wednesday.

Under the draft bill, those found guilty of promoting corruption, prostitution and apostasy on the internet may face the death penalty. The bill aims to „toughen punishment for harming mental security in society,“ Iran’s ISNA news agency said. …

Setting up weblogs and sites which promote any of the crimes listed in the bill are punishable by death.

According to the bill, those convicted of these crimes „should be punished as ‚mohareb‘ (enemy of God) and ‚corrupt on the earth‘.“

aus: Iran considering death penalty for web-related crimes

in: gulfnews 03.06.2008

http://gulfnews.com/news/region/iran/iran-considering-death-penalty-for-web-related-crimes-1.116338

Since 1979, a hundred thousand men, women and children have been executed in the name of Allah. I have lived through years of assassination of infidels, apostates and opponents of the Islamic republic inside and outside Iran. Years of suppression of women and brutal treatment of those women who resisted the misery of mandatory Hijab and the rule of sexual apartheid. I, along with thousands of non – believers and political prisoners, was tortured by order of the representative of Allah and Sharia; tortured, while the verses of the Koran about non-believers were played in the torture chambers. The voice reading the Koran was mixed with our cries of pain from lashes and other brutal forms of torture.

Non-believers – atheists under Islam do not have „the right to life „. They are to be killed.

And I am delighted to say that hopes continue coming from Iran where the society has changed dramatically and deeply since 1979. The movement for secularism and atheism, for modern ideas and culture, for individual freedom, for women’s freedom and civil liberties is widespread. Contempt for religion and the backward ruling culture is deep. Women and the youth are the champions of this battle; a battle that threatens the foundation of the Islamic system. Any change in Iran will not only affect the lives of people living in Iran, but will have a significant impact on the region and worldwide.

Therefore, we must fight the battle for Enlightenment in Iran and elsewhere in the Middle East.

Azam Kamguian

http://www.iheu.org/node/1540

Bukhari (52:260) – „…The Prophet said, ‚If somebody (a Muslim) discards his religion, kill him.‘ “ Note that there is no distinction as to how that Muslim came to be a Muslim.

Bukhari (84:57) – [In the words of] „Allah’s Apostle, ‚Whoever changed his Islamic religion, then kill him.'“

Bukhari (89:271) – A man who embraces Islam, then reverts to Judaism is to be killed according to „the verdict of Allah and his apostle.“

Reliance of the Traveller (Islamic Law) o8.1 – „When a person who has reached puberty and is sane voluntarily apostatizes from Islam, he deserves to be killed.“ (o8.4 affirms that there is no penalty for killing an apostate).

The contemporary (i.e., 1991) Al-Azhar (Cairo) Islamic Research Academy endorsed manual of Islamic Law, Umdat al-Salik (pp. 595-96) states: „Leaving Islam is the ugliest form of unbelief (kufr) and the worst…. When a person who has reached puberty and is sane voluntarily apostasizes from Islam, he deserves to be killed. In such a case, it is obligatory…to ask him to repent and return to Islam. If he does it is accepted from him, but if he refuses, he is immediately killed.“

The equivalent, gravely negative implications of the OIC’s Sharia-based Cairo Declaration are most apparent in its transparent rejection of freedom of conscience in Article 10, which proclaims: „Islam is the religion of unspoiled nature. It is prohibited to exercise any form of compulsion on man or to exploit his poverty or ignorance in order to convert him to another religion, or to atheism.“

http://www.thereligionofpeace.com/Quran/012-apostasy.htm

If a Muslim apostatizes and meets the conditions of apostasy – i.e., he is of sound mind, an adult and does that of his own free will – then his blood may be shed with impunity [Straffreiheit; d. h. jeder Muslim kann ihn islamjuristisch problemlos töten, muss das aber vielleicht nicht machen]. He is to be executed by the Muslim ruler or by his deputy – such as the qaadi or judge, and he is not to not be washed (after death, in preparation for burial), the funeral prayer is not to be offered for him and he is not to be buried with the Muslims.

The evidence that the apostate is to be executed is the words of the Prophet (peace and blessings of Allaah be upon him): “Whoever changes his religion, execute him.” (Narrated by al-Bukhaari, 2794). What is meant by religion here is Islam (i.e., whoever changes from Islam to another religion). …

Thus it will be clear to you that execution of the apostate is something that is commanded by Allaah

aus der Fatwa von Scheich Munajjid zum Thema, wie mit dem Apostaten (arab. murtadd, pers. mortad) zu verfahren ist. Ob Golpayegani oder Munajjid, schiitische wie sunnitische Theologen billigen die Ermordung des Abtrünnigen.

http://www.islam-qa.com/en/ref/20327/apostate

Bayerns Asylpolitik

März 20, 2012

Presseerklärung

Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE)

20.03. 2012

Seit dem 19. März 2012 greifen Flüchtlinge in Würzburg zu den Mitteln von Hungerstreik und Sitzstreik. Diesen aus dem Iran stammenden Menschen geht es darum, die Öffentlichkeit auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Würzburg ist die Stadt, in der sich vor nicht einmal zwei Monaten der Iraner Mohammad Rahsepar umgebracht hat. In der Nacht vom 28. zum 29. Januar 2012 erhängte sich der Dreißigjährige in seinem Zimmer im Würzburger Asylbewerberheim. Er hinterlässt seine Frau und seinen siebenjährigen Sohn, die beide im Iran leben.

Jetzt wollen diese Flüchtlinge zeigen, aus welchem Land sie zu uns geflohen sind und wie wenig die Asylpolitik von Bayern mit humanen Werten oder Menschenwürde zu tun hat. Viele dieser Flüchtlinge leben in einer völlig unsicheren Situation, nach mehr als drei Jahren, manchmal sogar seit elf Jahren der Anwesenheit in Deutschland wissen sie immer noch nicht, ob sie hier bleiben dürfen.

Eine Abschiebung in den Iran ist lebensgefährlich – diese Leute brauchen unsere Unterstützung.

Der Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) unterstützt diese Aktion und verlangt vom Innenministerium des Freistaats, eine humane und transparente Asylpolitik zu gewährleisten. Besonders auch für Ex-Muslime und politische Dissidenten muss ein zügiges Asylverfahren das Bleiberecht in Deutschland sichern.

Hassan Hosseinzadeh ist einer der Streikenden. Seit vier Jahren wartet der Ex-Muslim auf das erfolgreiche Ende seines Anerkennungsverfahrens. Bis heute hat Hosseinzadeh nur negative Antworten bekommen. Wir vom ZdE wissen, dass jede Abschiebung dieser Ex-Muslime zurück in den Iran ihre Todesstrafe und Hinrichtung bedeutet und verlangen, dass Herr Hosseinzadeh hier schnellstmöglich Asyl erhält.

Wir verurteilen die gegenwärtige bayerische Asylpolitik und verlangen eine Verbesserung hinsichtlich der Lebenssituation von Asylbewerbern sowie das Bleiberecht für die Flüchtlinge aus Diktaturen wie beispielsweise aus dem Iran.

Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE)

Mina Ahadi

E-Mail: minaahadi@aol.com

Telefon: 0049 (0) 1775692413

Internationales Komitee gegen Todesstrafe

International Committee Against Execution (ICAE)

http://notonemoreexecution.org

Internationales Komitee gegen Steinigung

International Committee Against Stoning (ICAS)

http://stopstonningnow.com/wpress/

Shahla Jahed

November 30, 2010

شهلا جاهد

Shahla Jahed

30.11.2010

Schlimme Neuigkeiten aus dem Evin-Gefängnis

Die iranischstämmige Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi nimmt heute die wichtige und schwere Aufgabe auf sich, uns etwas zur vielleicht unmittelbar bevorstehenden Hinrichtung an Shahla Jahed zu berichten

Vor wenigen Minuten hat mich Shahla Jahed aus dem Teheraner Evin-Gefängnis angerufen, die sich bei den vielen Menschen in aller Welt bedankt, die versucht haben, ihr Leben zu retten, die aber jetzt ihr Todesurteil entgegen nehmen musste (das Papier ist ihr überreicht worden), was bedeutet, dass sie vielleicht morgen hingerichtet werden wird.

Ich appelliere an alle Menschen auf der Welt und an alle Parteien und Organisationen sowie an alle Regierungen, in diesen Stunden äußerster Ungewissheit alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen und jedes Mittel auszuschöpfen, um diesen Mord zu verhindern.

Vielleicht bleibt uns nur wenig Hoffnung, das Leben von Shahla Jahid zu retten, doch es ist durchaus möglich und es bleibt unsere moralische Pflicht, die geplante Tat nicht umsetzen zu lassen.

Shahla hat nicht nur angerufen, um sich zu verabschieden. Diese ihre neueste Botschaft ist vielmehr ein Aufruf an uns alle, ihr Leben zu retten.

Mina Ahadi

Mina Ahadi 0177/ 569 24 13 minaahadi@aol.com

International Committee Against Execution

http://notonemoreexecution.org

International Committee Against Stoning

http://de.stopstonningnow.com/

Aktualisiert: Laut FOCUS ist Shahla Jahed heute in den frühen Morgenstunden hingerichtet worden. Einmal mehr hat das barbarische Regime des Iran seine Menschenverachtung unter Beweis gestellt. Der unbewiesene Tatvorwurf lautete, die Ehefrau eines bekannten Fußballspielers der iranischen Nationalmannschaft ermordet zu haben. Shahla war dessen Nebenfrau auf Zeit nach schiitischem Recht gewesen, im Iran kann der Mann bis zu vier legale Ehefrauen haben und eine unbegrenzte Anzahl von Konkubinen (die so genannte schiitische Stundenehe).

Iran: Hinrichtung an Sakineh Mohammadi Ashtiani unmittelbar bevorstehend

November 2, 2010

سکينه محمدي آشتياني

Sakineh Mohammadi Ashtiani

02.10.2010

Hinrichtung an Sakineh Mohammadi Ashtiani in den nächsten Tagen geplant?

Dem Internationalen Komitee gegen Steinigung (International Committee against Stoning) und dem Internationalen Komitee gegen Todesstrafe (International Committee against Execution) liegen seit gestern Informationen darüber vor, dass Sakineh Mohammadi Ashtiani vielleicht schon innerhalb weniger Tage hingerichtet werden soll.

Die Islamische Regierung in Teheran habe dem Gefängnis in der Stadt Täbris grünes Licht gegeben, die Hinrichtung durchzuführen.

Wir rufen alle internationalen Körperschaften und wir rufen die Weltöffentlichkeit dazu auf, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um die Hinrichtung zu verhindern.

Außerdem fordern wir die Islamische Republik Iran dazu auf, die vier seit dem 10.10.2010 verhafteten Personen, Sajjad Ghaderzadeh, Houtan Kian und die beiden deutschen Journalisten, unverzüglich und bedingungslos in die Freiheit zu entlassen.

Das folgende nützliche Beispiel eines Protestbriefs übernehmen wir von »Mission Free Iran«:

[Sehr geehrte/r]

Ich schreibe Ihnen mit der dringenden Bitte, bei den Behörden der Islamischen Republik Iran zu intervenieren.

Sakineh Mohammadi Ashtiani soll für ihren angeblichen Ehebruch getötet werden.

Ob durch Steinigung oder durch Erhängen ist hier nicht die Frage. Die Tatsache der Hinrichtung an sich ist verwerflich. Der Fall Sakineh steht als Beispiel für alle, die durch die barbarischen Methoden der Islamischen Republik unterdrückt werden. Hinrichtungen und Folterungen als Mittel den Machtapparat der islamischen Republik zu erhalten.

Ich fordere die sofortige und bedingungslose Freiheit für Sakineh Ashtiani.

Um die Islamische Republik zu der Einhaltung internationalen Rechts und den Normen der Menschenrechte zu zwingen, müssen diplomatische Sanktionen einschließlich Reiseverbote, Einfrieren von Bankkonten und die Ausschließung aus internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen – vor allem aus der UN-Kommission für die Rechtsstellung der Frau – verwendet werden.

Mit freundlichen Grüßen,

[Name, Unterschrift]

Der gleichartige Brief in Englischer Fassung lautet:

Dear Sir/Madam,

I am writing to you with an urgent request that you intervene with the authorities in the Islamic Republic of Iran, who are preparing to execute Ms. Sakineh Mohammadi Ashtiani for the alleged act of adultery, a non-crime.

By stoning or by hanging, it is wrong to execute her. And by standing for Sakineh, I stand for all those threatened by the Islamic Republic’s barbaric use of execution as its primary method of repressing and terrorizing the population in order to stay in power. I demand immediate and unconditional freedom for Sakineh Ashtiani.

Diplomatic sanctions, including travel bans, freezing of bank accounts, and expulsion from international organizations such as the UN – especially the UN Commission on the Status of Women – must be used to force the Islamic Republic to comply with international law and standards of human rights.

Sincerely,

[your name]

Protestbrief an einen französischsprachigen Empfänger:

Mesdames, Messieurs,

je me permets de vous écrire avec une demande très urgente d’intervenir auprès des institutions de la République islamique d’Iran. Sakineh Mohammadi Ashtiani est menacée d’être tué à cause de son soi-disant adultère.

Si c’est une mort par lapidation ou par pendaison, peu importe, son exécution même est une action barbare et inacceptable. Et l’exemple de Sakineh est symbolique pour tous ceux qui vivent en Iran, opprimés par les méthodes brutales de la Républqie islamique. Un régime dictatorial qui se sert de tortures et exécutions pour maintenir son pouvoir.

Je demande donc la libération immédiate et inconditionnelle de Sakineh Ashtiani. Pour contraindre la République islamique de se tenir aux normes du droit international et aux droits de l’homme, il faut des sanctions diplomatiques, dont interdictions de voyager, gel des comptes bancaires et l’exclusion des organisation internationales comme l’ONU et la commission de l’ONU sur le statut des femmes.

Respectueusement,

[Votre nom]

Danke an Mission Free Iran für die Bereitstellung der wichtigen Vorschläge, unser Dank gilt allen, die dazu formuliert und übersetzt haben und allen, die diese Briefe an Politiker schicken oder weiter verbreiten.

Nics Bloghaus und andere empfehlen, den den französischen Außenminister Bernard Kouchner (bernard.kouchner@diplomatie.gouv.fr) anzuschreiben und ihn zu bitten, dass Frankreich als erstes Land die Botschaft der Islamischen Republik Iran in Frankreich schließen möge:

Dear Mr. Kouchner,

It has come to my attention that the Islamic Republic intends to execute Sakineh Ashtiani within the next two days. If the Islamic Republic executes Sakineh Ashtiani, I urge the French government to close the doors to the Embassy of the Islamic Republic of Iran in France. The honorable people of France, and in particular the women of France, have shown their broad and consistent support for Sakineh Ashtiani and her family; Carla Bruni Sarkozy has publicly advocated in Sakineh’s defense, and drawn a slanderous response from the Islamic regime for doing so; and France’s President Sarkozy has taken it as his personal duty to defend Sakineh Ashtiani. France should take the international lead in closing the regime’s embassy in Paris. It is the only appropriate diplomatic response to the Islamic Republic regime’s ongoing perpetration of human rights atrocities.

Sincerely,

[Ihre Unterschrift]

Quellen

International Committee Against Stoning

The Islamic regime of Iran plans to execute Sakineh Mohammadi Ashtiani immediately. According to news received by the International Committee against Stoning and International Committee against Execution on 1 November 2010, the authorities in Tehran have given the go ahead to Tabriz prison for the execution of Iran stoning case Sakineh Mohammadi Ashtiani. It has been reported that she is to be executed this Wednesday 3 November.

http://stopstonningnow.com/wpress/4194

Maryam Namazie

http://maryamnamazie.blogspot.com/2010/11/act-now-iran-stoning-case-sakineh.html

Comité International Contre la Lapidation: »Le régime islamique se prépare à exécuter Sakineh Mohammadi Ashtiani«

Le régime islamique d’Iran planifie l’exécution imminente de Sakineh Mohammadi Ashtiani immediately. Selon les nouvelles reçues par le Comité International Contre la Lapidation et le Comité International Contre les Exécutions le 1er novembre 2010, les autorités de Téhéran ont donné le feu vert à la prison de Tabriz pour l’exécution de Sakineh Mohammadi Ashtiani, condamnée à la lapidation. Il est rapporté qu’elle devrait être exécutée le mercredi 3 novembre.

http://notonemoreexecution.org/2010/11/01/le-regime-islamique-se-prepare-a-executer-sakineh-mohammadi-ashtiani/

Nics Bloghaus II – »DRINGEND: Sakineh Ashtianis Hinrichtung steht vermutlich unmittelbar bevor«

http://nicsbloghaus.org/2010/11/02/dringend-hinrichtung-sakineh-ashtianis-steht-vermutlich-unmittelbar-bevor/

JULIAS BLOG

http://englishtogerman.wordpress.com/2010/11/01/dringend-hinrichtung-sakineh-ashtianis-steht-vermutlich-unmittelbar-bevor-5-dinge-die-sie-jetzt-tun-mussen/

MISSION FREE IRAN

http://missionfreeiran.org/2010/11/01/nov1-execution-sakineh-5things/

Ehsan Fattahian braucht Ihre Hilfe – jetzt!

November 10, 2009

جمهوری اسلامی ایران

Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān

Islamische Republik Iran

Retten Sie Ehsan Fattahian!

UPDATE: Ehsan Fattahian ist heute hingerichtet worden, sagt hpd.de am 11.11.2009 um 16:01 Uhr

Zur Petition

http://gopetition.com/petitions/save-ehsan-fattahian-from-execution.html

Ehsan Fattahian befindet sich im Gefängnis, Mittwochmorgen soll er hingerichtet werden. Aus dem vormodernen Anklagegrund der Apostasie (= “Abfall vom Glauben”) ist der ethnische Kurde vor zwei Jahren festgenommen worden, auch wurde ihm oppositionelle Arbeit gegen das islamische Regime vorgeworfen. Zunächst zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, verhängte das Hohe Gericht gegen ihn die Todesstrafe wegen Apostasie.

Ehsan befindet sich seit Sonntag im Hungerstreik, Dutzende seiner Mithäftlinge haben sich mit einem Brief an die Weltöffentlichkeit gewandt und fordern jeden einzelnen von uns auf, etwas gegen diesen staatlichen Mord zu tun. Jetzt – heute! – kommt es auf jede Stimme an. Bitte unterzeichnen auch Sie!

Wir können den UN-Generalsekretär, Herrn Ban ki-Moon, auf dem Wege der hier genannten Petition bitten, alles zu unternehmen, um die Todesstrafe gegen Ehsan (Esma’il) Fattahiyan aufzuheben.

Hier geht es zur von Reza Hiwa bei GoPetition gestarteten Petition.

Zur Petition

http://gopetition.com/petitions/save-ehsan-fattahian-from-execution.html

Facebook für Ehsan Fattahian

http://www.facebook.com/group.php?gid=201235431220&v=wall&ref=ts

Bei: amnesty international. Ehsan Fattahian eingeschlossen sind weitere kurdischstämmige Iraner in Haft, darunter Habibollah Latifi (Habib Ollah Latifi) und Sherko Moarefi (Shirko Ma´rofi)
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http://www.amnesty.org/fr/library/asset/MDE13/102/2009/fr/a4056737-ef5d-4af2-aebb-fc85c489e11b/mde131022009en.htm

Bei: Loghman H. Ahmedi (Democratic Party of Iranian Kurdistan, PDKI), London

http://loghmanahmedi.com/2009/11/08/kurdish-political-prisoner-ehsan-fatahian-will-be-executed-on-wednesday/

Mina Ahadi, bei: Gudrun Eussner

http://www.eussner.net/artikel_2009-11-09_16-13-52.html

Bei: Evolutionäre Humanisten Berlin-Brandenburg e.V. (Berlin)

http://gbsbb.wordpress.com/2009/11/09/petition-gegen-hinrichtung-in-iran/

Bei: Zwischenruf

http://www.zwischenruf.at/?p=3618

Bei: Feuerbringer

http://feuerbringer.com/2009/11/09/rettet-ein-leben/

Bei: Alleance for Kurdish Rights

http://kurdishrights.org/2009/11/09/iran-set-to-execute-kurdish-political-prisoner-ehsan-fattahian-on-november-11/

Beim Blog »Politically Incorrect«

http://www.pi-news.net/2009/11/protest-gegen-drohende-hinrichtungen-im-iran/

Allahs Diplomat

Oktober 5, 2009

مراد هوفمان

Murad Hofmann

Allahs Diplomat

Zum Buch »Der Islam als Alternative« (1992) des zum Islam konvertierten ehemaligen Botschafters Murad Wilfried Hofmann. Eine Demokratieverteidigung von Jacques Auvergne

69. Der Islam … wirkt … aus westlicher Sicht … als eine »Gesetzesreligion«, deren Theologen gleichzeitig, wenn nicht vorrangig, Juristen sein müssen, weil der Islam den gesamten Tagesablauf seiner Gläubigen zu regeln und zu gestalten sucht. Diese Beobachtung ist richtig …

Sehr geehrter aus der großen weiten Welt zurückgereister Herr Ex-Diplomat, da müssen wir Sie leider enttäuschen, an einer zweiten Rechtsordnung besteht kein Bedarf. Jeder hält bei Rot an der Ampel an, auch der Muslim. Genau ein Strafgesetzbuch und eine Verfassung reichen für die Bundesrepublik Deutschland völlig, aus, an einem Sonderrecht für die Spezies Muslim-Bürger besteht kein Interesse. One Law For All.

69. Das Leben des Muslims [wird] in der Tat von früh bis spät vom Islam strukturiert. … die Sunna, die vorbildliche Lebensweise des Propheten

Der erfolgreich orthodox dressierte Muslim ist in dem einer totalen islamischen Nutzbarmachung zu unterwerfenden, relativ irrelevanten Diesseits (ad-dunyā) seines Seelenheils zeitlebens nicht sicher. Nahezu allseits ist er von Dämonie umdroht, weil der Teufel nie schläft. Welt oder persönliches Leben ist relative Ungastlichkeit jedenfalls Ungewissheit, lediglich der Zwang zum Nachahmen (taqlīd) und zum sich Einfügen in Stamm und umma rettet vielleicht die Seele. Außerislamische menschliche Gesellungsformen sind nichtig und stammen vielleicht vom iblīs (ʿazāzil), vom Satan. Ein bewusst gewähltes Teilnehmen an ihnen führt dich mit hoher Wahrscheinlichkeit in die nie verlöschenden Flammen.

Meidung der Nichtmuslime und ihrer „ekelhaften, ungerechten“ Verhaltensweisen ist daher ebenso geboten wie persönliche Einbindung an Kreise (möglichst) islamischer, „nicht ekelhafter“, sondern „schöner“ Lebensführung.

Konformes Tun wird zu einer Art von Gebet, anhaltendes, grobes Brechen des vorgeschriebenen Wohlverhaltens aber ist sowohl Frevel an der Gottheit als auch Staatszersetzung (Hochverrat), und dafür sehen der Koran sowie Murad Hofmann (160, 186) die aus islamischer Sicht sozial gesunde Todesstrafe vor. Rein theologisch jedenfalls sprich innerhalb eines nach dem alleinige Sicherheit bietenden Handlungsvorbild des Propheten Muḥammad erbauten, „schönen“ islamischen Gesellschaftssystems ist die „gerechte“ Todesstrafe auszuüben, das muss jeder Muslim so glauben.

Bis zum letzten Augenblick vor dem höchstpersönlichen Eintritt in die islamische Hölle oder die ewige Glückseligkeit ist der endgültige Zustand im absolut relevanten Jenseits (al-āḫira) für keinen Muslim, von den Propheten einschließlich vielleicht von Mohammed einmal abgesehen jemals eindeutig gesichert. Das Kind wird mehr oder weniger gewaltsam dahingehend getrieben, bei jedem (offenkundig werdenden) Fehlverhalten Angst vor der Hölle zu empfinden, gerade als Mädchen muss es ständig auf keusche Lebensweise hin überwacht werden, darf jedoch um das Seelenheil der Sippe willen recht ungehemmt ermahnt, eingeschüchtert, gezüchtigt und arrangiert verheiratet beziehungsweise zwangsverheiratet werden.

Einzelne Erwachsene machen sich heimlich von diesem umfangreichen „religiösen“ Zwangshandeln los und sollen es nicht wagen, dem gottesfürchtigen sprich Untugend vermeidenden und anprangernden Herrn Hofmann über den Weg zu laufen. Was alles zwanghaft einzuhalten ist, bestimmt das womöglich ja gewalttätige Familienoberhaupt, der bisweilen vielleicht prügelnde Koranlehrer oder der Europäische Rat für Fatwa und Forschung ECFR.

70. Die Muslime. Diese innere Balance des vollkommen auf das Jenseits ausgerichteten, aber mit beiden Beinen im Diesseits stehenden Menschen …

Sehr geehrter Herr Hofmann, Ihr Buch ist im Jahre 2009 nun siebzehn Jahre alt geworden. Meinen Sie mit „vollkommen auf das Jenseits ausgerichteten Menschen“ etwa den libyschen Präsidenten al-Gaddafi (Muʾammar al-Qaḏḏāfī) aus Libyen (Flugzeugsprengung über dem schottischen Lockerbie am 21.12.1988, öffentliches zeterndes Zerreißen der UN-Charta in New York vor der UNO am 23.09.2009) oder eher Herrn Scheich Yūsuf al-Qaraḍāwī aus Qaṭar (Apostatenmord, Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten, ewig und absolut geltende Schleierpflicht (ḥiǧāb) für jede Muslima)? Denken Sie an Herrn Islamologen Amīr Zaidān aus Österreich (Ersteller der Kamel-Fatwa vom 07.01.1998 in seiner Funktion als Vorsitzender des Fiqh-Rates der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen, IRH) wenn sie von „Muslimen“ schwärmen, die „mit beiden Beinen im Diesseits stehen“ oder eher an den australischen Scheich Tāǧ ad-Dīn al-Hilālī (Katzengleichnis vom September 2006: jede Kopftuchverweigerin ist als fahrlässig unverwahrtes, „unbedecktes Fleisch“ selbst schuld, wenn sie von nichtmuslimischen oder frommen muslimischen Männern öffentlich vergewaltigt wird, der Vergewaltiger ist dabei unschuldig wie eine hungrige Katze)?

Sehr geehrter Herr Hofmann, Sie sind 78 Jahre alt und vor 29 Jahren zum Islam konvertiert. Seitdem bewegen Sie sich in illustren Kreisen einflussreicher, hoch anerkannter Islamfunktionäre, haben einen Sitz im Scharia-Rat der Bosna Bank International in Sarajevo inne und sind Vollmitglied in der im jordanischen Amman ansässigen »Ahl al-Bayt Foundation for Islamic Thought«. In den letzten eineinhalb Jahrzehnten haben Sie mehr als dreißig Staaten der Erde bereist, um 350 Vorträge über den Islam zu halten. Ihre Schriften, in der Sie sich über die „westliche“ sprich freiheitlich-säkulare Lebensweise empören beziehungsweise lustig machen und den Aufbau gegenmoderner, kalifatsähnlicher Gesellschaftssysteme fordern, werden leider von Muslimen in aller Welt gelesen, von Nordamerika bis Malaysia. Halten Sie, sehr geehrter, gottesfürchtiger Herr Hofmann (frei nach Arzu Toker), die genannten vier Herren al-Qaḏḏāfī, al-Qaraḍāwī, Zaidān, al-Hilālī für schlechte Muslime oder für Menschen, die vom Islam nichts verstanden haben?

Vor einem Jahr erhielt der zum Islam konvertierte Bashir Dultz das Bundesverdienstkreuz (Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland), die drei anderen deutschstämmigen Muslime, die bislang diese Auszeichnung erhalten haben, sind Abdullah Borek, Mohammed Aman Hobohm und Dr. Murad Wilfried Hofmann.

Im Jahre 2007 verspürte Allahs Diplomat Murad Wilfried Hofmann jedoch erstmals Gegenwind, als ihm ein städtischer Veranstaltungsraum im Comoedienhaus Wilhelmsbad bei Hanau gekündigt wurde. Am 30.11. wollte Schariafreund Hofmann dort seinen Vortrag »Islam in Deutschland – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft« halten, Anmieter der Räumlichkeit war der geheimnisvolle Verein für multikulturelle Ereignisse e. V. (Bahnstraße 7b, Hanau) (4). Der Abend war als kulturelle Veranstaltung („UNESCO 2007 – Mevlana“) ausgegeben, gebucht und genehmigt worden. Im Kündigungsschreiben vom 26.11.2007 stellte der Hausherr dar, dass er nicht bereit sei, einen Islamisten wie Murad Wilfried Hofmann reden zu lassen, der Ideen propagiert, die gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland verstoßen. Unser frommer Ex-Botschafter polterte gegenüber der schariatreuen Islamischen Zeitung empört: „Der Fall in Hanau stellt eine neue Eskalationsstufe der in Deutschland grassierenden Islamophobie dar“ (5).

74. Die sunnitische Orthodoxie, verkörpert in Ahmad bin Taymiyya (gest. 1328)

Das konsequent theokratische Gedankengut von Aḥmad bin Taimīya‎ (ibn Taymiyya, 1263-1328) wurde und wird von den Anhängern des Muḥammad ibn ʿAbd al-Wahhāb (1703-1792), den mit der hanbalitischen Rechtsschule einigermaßen verschmolzenen Wahhabiten, ebenso aufgegriffen wie von einer ihr inhaltlich sehr verwandten, etwa zur gleichen Zeit entstandenen Parallelorganisation, der in Pakistan und Indien bis heute verbreiteten Strömung Ahl-i-Hadith (Ahl-i Ḥadīṯ). Als hochmittelalterlicher Restaurator, Reaktionär oder Islamrevolutionär, wie man das sehen möchte, wies Taymiyya das parallele, „unislamische“ mongolische Rechtssystem der aus Zentralasien stammenden Dynastie der Ilchane (Īlḫānī) zurück und hielt nur die an der reinen šarīʿa (Scharia) ausgerichtete Herrschaft für legitim.

Indem ibn Taymiyya forderte, dass jede Entscheidung einer islamischen Regierung durch Koran und Hadithe abgedeckt sein muss, trug er dazu bei, die hanbalitische Rechtsschule bis heute um die beiden „Rechtsquellen“ (aus menschenrechtlicher Sicht eigentlich Unrechtsquellen) Konsens der Islamgelehrten (iǧmāʿ) und Analogieschluss der Islamgelehrten (quiyās) zu schmälern. Ibn Taymiyya wird seit acht Jahrzehnten in modernitätsverweigernden (islamistischen) Kreisen aufgegriffen und beworben, so durch Sayyid Quṭb, dem ebenfalls an einer Regierungsform nach der vollumfänglich installierten, „reinen“ Scharia gelegen war.

74. Entartet sind manche Bruderschaften auch ins Politische.

Hier ist wohl weniger gemeint, dass die für Hofmann nicht „entarteten“ Herren ibn Taymiyya und Sayyid Quṭb „unpolitisch“, rein spirituell gewesen seien, vielmehr hätten sie vermocht, Allahs Auftrag in Reinform zu erkennen. Infolgedessen dürfen die Taymiyya- und Quṭb-Anhänger auch heute „den“ Islam politisch verwirklichen, um alle Mystiker und anderen „Unvernünftigen“ machtlos zu halten beziehungsweise in den Bereich der islamischen Unterhaltungsindustrie, der islamischen Kulturpädagogik abzuschieben.

75-76. [Diese erneute] Hinwendung zum Mystischen … im] Islam, [Judentum und] Christentum [seit etwa 1968]. Hintergrund dafür sind die immer stärker werdenden Zweifel nicht an der Rationalität als Methode, sondern an der Rationalität des westlichen Wissenschafts- und Gesellschaftssystems: eines Systems, das zu Atomstrategie, Naturverwüstung und Unterentwicklung geführt hat.

Die von Industrialisierung geprägten Demokratien des westlichen Europas seien verantwortlich, ja sogar ursächlich für die Unterentwicklung Afrikas und Asiens? Wahrscheinlich sind die Niederlande auch noch schuld an der „Atomstrategie“ (Hofmann) Pakistans, Pakistan hat die Atombombe, die Europäische Union (oder Israel?) an derjenigen der göttlichen Diktatur in Teheran, die in diesen Jahren in den Besitz der Atombombe kommen will?

Indirekt wird deutlich, wie orthodoxe Muslime den Islam für „vernünftig“ halten. Gehorsam ist „Vernunft“.

76. Vorbereitet wurde dieser Aufstand gegen den Szientizismus von der modernen Mikro- und Makrophysik.

Allah sei Dank stoßen die Forscher Japans, Nordamerikas und so weiter an Grenzen, die den vermessenen Kapitalisten und nun in Bescheidenheit Erschauernden an das Ewig-Göttliche erinnern. Wilfried als Hippie-Blumenkind, der Jurist und Ex-Diplomat hat New Age im Programm. Um dann aber rasch die sprichwörtliche Kurve zu kratzen:

76. Kann ein Mystiker mit der neuplatonischen Theorie des Einen und der neuplatonischen Emanationslehre überhaupt ein Anhänger von Trinität und christlicher Schöpfungsvorstellung bleiben?

Für Pléthon (Geórgios Gemistós, 1360-1452) war das kein Problem, der Byzantiner war allerdings Islamkritiker. Auch der große Religionsstifter Lǎozǐ (Laotse, um 550 v. Chr.) kam psychisch glänzend ohne irdische Todesstrafe und himmlische Höllenqual für Religionsverweigerer aus. Im real existierenden, angeblich toleranten orthodoxen Islam war für eine Fortführung der pantheistischen, christlichen oder buddhistischen Philosophien ebenso wenig Raum wie in Murad Wilfried Hofmanns europäisch geprägtem Herz und Hirn.

Der Islam der šarīʿa spaltet die Menschheit in Klassen unterschiedlicher Würde und bewertet sie folgerichtig juristisch verschiedenstufig. Der von der Scharia begeisterte, 1931 in Aschaffenburg geborene hat beides abgelegt, den Vornamen Wilfried und das tolerante Denken, um sich einer Politreligion zuzuwenden, für die sich Deutschlands muslimische Demokraten wie Bassam Tibi oder Necla Kelek schämen würden. Dass es deutsche Juristen wie der ehemaligen Botschafter Hofmann oder der zeitweilige Richter (an einem bayerischen Oberlandesgericht) Mathias Rohe weitgehend unwidersprochen wagen können, im Namen der Religionsfreiheit öffentlich für ein kulturrassistisches, frauenfeindliches System zu werben, verwundert einigermaßen. Die Devise scheint das berüchtigte „Lass uns drüber reden“ zu sein. Ob in Europa beziehungsweise Deutschland bereits im Sinne von Said Ramadan, Mustafa Cerić und Mathias Rohe über die Einführung des islamischen Rechts verhandelt wird? Vielleicht ja am 23.-24.11.2009 in der Evangelischen Akademie Tutzing unter dem Titel »Ausbildung von Imamen in Deutschland«? Vielleicht in den Zimmern und Hinterzimmern jener Veranstaltungen, welche die Worte „abrahamitisch, der eine Gott, Dialog“ (kirchlich), „Abbau von Vorurteilen, Diversität, differenziert, nicht emotional“ (überall) oder, demnächst wohl kommunal statt auf Bundesebene veranstaltet, „Islamkonferenz“ im Schilde führen?

Sonderrechte der Scharia in Europa durchzusetzen, ließe sich durch die Argumente der Lieferung von Erdgas (Italien aus Libyen) und Erdöl (Europäische Union) sowie der Sicherung von Arbeitsplätzen erpresserisch befördern. Aabar Investments (Abu Dhabi) ist am 22. März 2009 mit 1,95 Milliarden beim Stuttgarter Automobilkonzern Daimler eingestiegen, damit ist der Golfstaat als Großaktionär Anteilseigner von immerhin 9,1 Prozent (Kuwait hält weitere 6,9 Prozent). Zur Rettung der angeschlagenen Wirtschaft und zur Beflügelung von Kulturbetrieb und Kulturpädagogik plauderte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers im April 2009 mit Königsbruder Scheich Hamdan von Abu-Dhabi.

Werden unsere Politiker die fehlenden Menschenrechte namentlich Frauenrechte in den Golfstaaten künftig überhaupt noch kritisieren können? Wird ein deutsches Schulbuch, wird eine deutsche Handreichung für Integrationsarbeit oder Sozialarbeit wahrheitsgemäß das heißt hörbar ablehnend über die Scharia schreiben können?

Dass man bereits heute aus den Golfstaaten nicht nur Erdöl, sondern auch Moral exportiert, könnte uns folgende Stellenanzeige der für Bankwesen, Handel, Informationstechnologie und Telekommunikation am Golf und an 23 europäischen Standorten tätigen Huntress International verdeutlichen:

„Mein Auftraggeber erwünscht einen souveränen Scharia-Manager mit ausgezeichnetem Wissen im Versicherungswesen. Als Bewerber erwarten wir von Ihnen Kenntnis in Scharia-Recht und Scharia-Anwendung, um bei Gewährleistung der Prinzipien des Islamischen Fiqh jeden Verlust unseres Managements zu vermeiden. Sie werden schariakonforme Konferenzplanungen erstellen und die Konferenzprogramme gestalten, der Vertragserstellung und -Ausgestaltung beiwohnen und alle Fragestellungen dem Scharia-Rat (Sharia-Board) unterbreiten und die entsprechenden Handreichungen und Richtlinien entwickeln“ (1).

Eine Instanz namens Sharia-Board kultiviert beispielsweise die DIB oder Dubai Islamic Bank: „Gelehrte von hohem Ansehen und mit umfangreicher Kenntnis von Rechts, Wirtschafts- und Banksystemen haben sich, wie es die Islamische Scharia vorschreibt, in Recht und Wirtschaft spezialisiert und bilden gemeinsam den DIB-Aufsichtsrat für Fatwa und Scharia, das DIB Fatwa & Sharia Supervision Board“ (2).

Die wesensgemäße Antisozialität der Scharia zieht das Prinzip Gegengesellschaft nicht nur im deutschen Klassenzimmer und Straßenzug nach sich, sondern auch im Genfer UN-Menschenrechtsrat und in den Chefetagen international tätiger Konzerne und Banken.

Und dabei ist Islampolitik stets, für Sinnsucher ja vielleicht irgendwie aufregend aufgeilend, Sexualpolitik. Da wird dieses nahöstliche Spirituelle rasch zur Personalpolitik sprich Dienstanweisung: Ab morgen fußlanges Kopftuch, aber nasenbedeckend! Eine antiislamische Propaganda? Keineswegs: Mit Beginn des Fastenmonats Ramadan, August 2009, setzt die Dubai Bank die geheiligte Obszönität der islamischen Genitalfixierung in eine konsequente Hausordnung um. Weshalb alle weiblichen Angestellten, muslimische und nichtmuslimische, ihren Schambereich sprich weiblichen Leib mit Gesichtsschleier (niqab, hier: shailah) und (!) Ganzkörperschleier (hidschab, hier: abaya) bedecken müssen (3). Der klientenzentrierte Finanzdienstleister stellt klar: „Unsere Bank ist Islamisch und muss der Scharia getreulich folgen, was unsere Kunden zufrieden stellen wird“.

Da wir ein Interesse am Erhalt der freiheitlichen Lebensweise haben, müssen wir gegen die Scharia arbeiten, schreiben und erziehen.

Dabei ist es weniger wichtig, als was ich die Demokratie verteidige: Ob als säkularer Muslim oder Ex-Muslim, als Unitarier oder Trinitarier. Murad Wilfried Hofmann kennt die vorhandenen kleinen Schwächen der christlicher Theologien und der Kichengeschichte und verwendet dieses Wissen in möglichst destruktiver Weise, um einem militanten politischen System in Europa zum Durchbruch zu verhelfen. Der ehemalige deutsche Botschafter richtet heute seine Energie bewusst gegen die freiheitlichen Werte, gegen jene Rolle, die er als einstiger Diplomat dienstgemäß zu verkörpern hatte. Hofmann ist damit gegen seinen einstigen Arbeitgeber tätig, gegen die Interessen der Bundesrepublik und ihrer Staatsbürger. Und kalt wie ein Faschist meint Hofmann: „Der Islam kann warten“.

114. Muslime meinen, … dass … es keine ideologiefreien Staatswesen geben kann.

Unsere Lebensordnung stammt nicht von den Göttern, das ist sicherlich wahr, doch wir verteidigen die freiheitliche Demokratie gegen alle politisch ambitionierten Leninisten, Faschisten, Maoisten und Islamisten als den Rahmen, der uns die größtmöglichen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben bietet. Der als junger Mann sehr erfolgreiche sportliche Tänzer, (äußerlich) gereifte Kalifats-Träumer und ernstzunehmende islampolitische Stratege Hofmann genießt unseren demokratischen Raum der freien Religionsausübung und Meinungsfreiheit, eine Umwelt, wie sie für einen Nichtmuslim oder säkularen Muslim in keinem islamisch geprägten Territorium der Welt denkbar ist.

Für sein aus Allahs mittelalterlicher Sicht konstruktives Tun wurde Murad Hofmann zur »Islamic Personality Of The Year« (Dubai 2009) gewählt und erhielt einen „Ehrenpreis“ von 180.000 Euro. Aus Sicht der säkularen Demokratie ist das keine Ehre, doch es gibt in gewissen Kulturen ja auch leider immer noch den „Ehrenmord“. Vor Hofmann waren Syriens 1929 geborener Großmufti Mohammed al-Bouti und der 1926 geborene Terrorprediger al-Qaradawi „würdige“ Preisträger und wurden zur Islamischen Persönlichkeit des Jahres ernannt.

Unter Würde verstehen wir etwas anderes, doch nehmen wir auch Straftätern und Staatsgegnern die Würde nicht, übrigens ganz anders, als es das islamische Recht vorsieht.

Hofmann verhöhnt die Demokratie. Das Volk als der deutsche Souverän, jedenfalls der islamkritische Teil des Volkes, braucht über das außerdienstliche Tun seines einstigen Vertreters in Algerien und Marokko nicht zufrieden zu sein.

113. Im Verhältnis von Okzident und Islam stehen sich heute zwei Staatstheorien mit jeweils unterschiedlichen Verfassungskonzepten scheinbar unversöhnlich gegenüber.

Weniger Okzident und Islam als vielmehr freiheitliche Demokratie und Gottesstaat. Die Versöhnung besteht darin, den politischen Islam weitgehend zu verbieten.

113. »Din wa daula!« (Islam als »Glaube und Staat«) … ist doch die gesamte koranische Offenbarung »integristisch«, indem sie den Muslim als ein moralisches Wesen sieht, das ohne Einschränkung, also auch als Staatsbürger, theozentrisch denken und handeln soll.

Religion ist seit Jahrtausenden ganzheitlich, je nach der Weise der heiligen Gehorsamspflicht darf man auch sagen: sie ist total, oder: ist totalitär. Hier und heute gilt die Religionsfreiheit, an welchen Göttern Sie oder ich zweifeln, ist Ihre und meine private Angelegenheit, über die wir außerhalb der Arbeitszeit phantasievoll diskutieren dürfen.

Der bekennende Theozentriker Hofmann kreist innerlich um die Gottheit? Wir Gottlosen sind beeindruckt.

Was Sie als Staatsbürger und Würdegern-Separatist sollen oder nicht sollen, entnehmen Sie doch bitte dem Strafgesetzbuch.

114. Muslime meinen, … dass … der Versuch einer Trennung von Religion und Staat beim Individuum auf Schizophrenie hinausläuft.

Der Redende bekennt eine labile Psyche, das ist völlig in Ordnung, man soll seine nervlichen Grenzen kennen und achten.

Sind Europas mehrere Millionen von Muslimen jetzt auch mehrere Millionen von angehenden Schizophrenen? Müssen wir jetzt die Demokratie abschaffen, um der Bundesrepublik horrende medizinisch-psychiatrische Folgekosten zu sparen?

Der politische Islam bedroht stets gerne, dieses Mal also: „Wenn ich hier keine vollumfängliche Scharia bekomme, aber ein bisschen plötzlich, werd ich euch noch schizophren!“. Aber Herr Dr. Hofmann, so beruhigen Sie sich doch.

Jeder gottesfürchtige Patriarch nennt Atheismus, Religionswechsel oder Frauenwahlrecht unerhört, widernatürlich und gottlos. Der Fundamentalist, der autoritäre Charakter mag mit den Unbeschränktheiten und Unsicherheiten der kulturellen Moderne zunächst überfordert sein, der weltläufige Islamaktivist wie auch der Einwanderer aus einem ländlichen Winkel Marokkos oder Pakistans mag ja die westeuropäische Pressefreiheit ganz ernsthaft als ungerecht empfinden und würde sich bei Putin oder Lukaschenko vielleicht wohler fühlen.

Doch Freiheit lässt sich lernen, Demokratie desgleichen, Neonazis oder Islamisten stehen da nicht unter Naturschutz.

Demokratie ist eine Zumutung.

115. Der Koran … wurde geoffenbart. Er geht von einem Gemeinwesen – der Umma – aus, das die richtige »Umwelt« für eine gedeihliche Entfaltung des Islam gewährleistet. Unmittelbar aus dem Koran … lassen sich tatsächlich nur drei Elemente isolieren: das Präsidialprinzip … (Kalif, Emir) …, das Konsultationsprinzip … (Schura), das Prinzip des Islam als Staatsreligion, [was] erfordert, dass das Staatsoberhaupt Muslim ist und die gesamte Rechtsordnung am Koran als oberstem »Grundgesetz« ausgerichtet wird, natürlich auch hinsichtlich des Minoritätenschutzes.

Hofmann ist als ein in der Wolle gefärbter Fundamentalist nicht in der Lage, wissenschaftlich zu bleiben. Der Koran wurde nicht geoffenbart, Muslime müssen nach orthodoxer Auffassung glauben, er sei geoffenbart worden. Viele Nichtmuslime oder Ex-Muslime haben wenig Lust, den Koran zu lesen, der mit seiner schier endlosen Reihung an Mahnungen und Drohungen beim weitgehenden Verzicht auf Narrativität, auf wenigstens kürzeste Geschichten, für in der kulturellen Moderne (eben nicht: „im Okzident“) angekommene Menschen im Vergleich zu indischen, jüdischen zoroastrischen oder christlichen religiösen Texten nicht besonders attraktiv ist. Dem Koran und auch den meisten Texten des Sufismus fehlt nahezu jede, Erkenntnisschritte begünstigende Tiefe etwa des altchinesischen Tao Te King oder der vorsokratischen griechischen Naturphilosophie völlig.

Wie fürsorglich, dass Murad Wilfried Hofmann seit 1992 um die „Minoritäten“ (Dhimmis) so rührend besorgt ist. Im Scherz: Da kann ich als Nichtmuslim in einer künftigen Islamrepublik Deutschland ja ohne Sorge sein, und „Staatsoberhaupt“ (Hofmann präzisiert: „Kalif, Emir“) muss ich ja nicht unbedingt werden.

Im Ernst: Hofmann verstößt gegen das Grundrecht, welches jedem, auch dem „Dhimmi“, aktives und passives Wahlrecht einräumt.

117. Gleichheit vor dem Gesetz [in Nordamerika und Europa]. Im Vergleich dazu ist das Klima im Islam eher qualifikationsgläubig und damit anti-populistisch geblieben.

Wir finden die Gleichheit vor dem Gesetz gar nicht so schlecht. Der frühmittelalterliche Gott Allah, Religionsstifter Muḥammad und das im Hochmittelalter betonhart ausgeformte islamische Recht der Scharia sehen das freilich anders und kultivieren eine Ungleichheit vor dem Gesetz.

Im islamisch geprägten Teil der Erde überwiegen doch wohl leider nach wie vor Stammesdenken, dynastisches Denken, folglich Nepotismus und andere Korruption, des weiteren Kriecherei, Hofschranzentum, Pfründevergabe und gewaltsame Unterdrückung, und solange diese Staaten den Islam nicht aus der Politik und dem Recht herausdrängen, wird das auch so bleiben.

In den nicht rechtsstaatlich geprägten Metropolen Kairo und Islamabad etwa werden Verbrechen an Christen besonders häufig nicht strafrechtlich verfolgt, ihr echtes oder angebliches Fehlverhalten wird mit sadistischem Genuss angeklagt, ihre Aussage wird auf Polizeistationen bisweilen nicht ernst genommen, Enteignungen kommen ebenso vor wie Tochterraub und Zwangskonversion, Kinder eines männlichen Muslimen mit einer Koptin werden ohnehin nach Allahs Gesetz vom männlichen Clan verwaltet.

Wer mit dem saudi-arabischen Herrscherhaus verwandt oder befreundet ist, kann auf milde Strafen hoffen, das bedeutet dort auf ausbleibende Peitschenhiebe oder ausgesetzte islamrechtliche Tötung. Und während sich Ex-Muslime nach Europa flüchten, freut sich Murad Hofmann darüber, dass die derzeitige orientalische Rechtskultur nicht „populistisch“ ist, sondern „spirituell“. Menschen wie Hofmann behindern den Orient an einer Demokratisierung.

121. Mit Programmpunkten wie „Der Koran ist unsere Verfassung“ (Hasan al-Banna) und Thesen wie „Es gibt nur zwei Parteien: Die Partei Allahs und die Partei Satans“ oder „Alle Souveränität liegt bei Allah (al-hakimiyya li-llah“) ist analytisch wenig anzufangen, solange das jeweilige Verständnis von »Scharia« vage bleibt. Leider habe ich Anlass zu dem Verdacht, dass selbst maßgebliche Vertreter der Reformbewegungen mit „Einführung der Scharia“ nicht die auf koranisches Recht beschränkte Scharia meinen, sondern das gesamte Rechtsgebäude der islamischen Orthodoxie des 14./15. Jahrhunderts.

Hofmann macht auf korantreu. Mit „Reformbewegungen“ meint unser gottesfürchtiger Ex-Diplomat die Anhänger von Sayyid Abū-l Aʿalā al-Maudūdī (1903-1979), Sayyid Quṭb (1906-1966), Ḥasan al-Bannā (1906-1949) und seiner von ihm gegründeten Muslimbruderschaft sowie die Parteigänger des türkischen Islam-Ideologen Necmettin Erbakan, vier Islamisten, von denen sich der bekennende Koranleser auch an dieser Stelle in keiner Weise distanziert.

Wie alle schariatreuen Muslime betrachten sich auch die gegenmodernen, antidemokratischen Islamisten des zwanzigsten Jahrhunderts als die gemeinschaftsgewordene Gegenwart der Urgemeinde des siebten Jahrhunderts. Folgerichtig nennt Mustafa Cerić die „Weltanschauung“ (sic!) der Scharia „perpetual, not negotiable and not terminable“ – immerwährend, unverhandelbar und nicht beendbar (6).

Die Scharia ist selbstverständlich eine menschliche Kulturleistung, leider eine des kulturellen Rassismus und der „ewigen, unverhandelbaren“ (Eugen-Biser-Preisträger Cerić) installierten Frauenentwürdigung und Frauenentrechtung. Noch nicht einmal die „Schließung der Tore des Idschtihad“ problematisiert Hofmann, der sich damit, weil er nicht behaupten kann, vom Islam keine Ahnung zu haben, als Anhänger des großen Theokraten al-Ghazali (Abū Ḥāmid Muḥammad bin Muḥammad al-Ġazālī, 1058-1111) erweist.

Ein bekennender Gegner oder auch nur Kritiker an Abū Ḥāmid al-Ġazālī und dessen šarīʿa-Begriff würde jedoch aus dem Scharia-Aufsichtsrat der bosnischen Bank gefeuert, müsste vor seinen jordanischen „Brüdern“ aus der Ahl al-Bayt Foundation for Islamic Thought davonlaufen und bei den Ex-Muslimen um Zuflucht bitten. Das ist dem alten Diplomaten dann doch zu stressig, und so erzählt uns Onkel Murad das Märchen von den vielen kleinen Scharien. Oder sagt man Scharias?

128 [Islamische Marktwirtschaft, Zinsverbot] Das Prinzip des zinslosen Geld- und Kapitalverkehrs bzw. Banksystems … Um so gebannter schauen die Muslime in Richtung Islamabad, ar-Riad, Kartum und Teheran. Muss es nicht EINEM gelingen, eine effiziente Wirtschaft mit sittlichem Gesicht, eine Wirtschaft für den Menschen, zustande zu bringen?

Kann ein deutscher Diplomat tiefer fallen, als das den männlichen Apostaten tötende System von Saudi-Arabien oder das Ehebrecherinnen steinigende, Gotteslästerer ermordende Regime in Teheran als „sittlich“ und als Lebensform „für den Menschen“ zu verteidigen?

Im Jahre 2007 wurden in Saudi-Arabien 153 Männer und 3 Frauen hingerichtet. In der Tat, der Prophet Muḥammad und der Ex-Botschafter Hofmann zeigen uns ihr wahres „sittliches Gesicht“ (7). Der Leser mag Interesse haben, jetzt einmal sowohl die Szenen des allahgottesfürchtig-frommen Auspeitschens zu betrachten (8) als auch das Gesicht des gestrengen Zivilisations- und Kapitalismuskritikers (9). Töten für Allah.

146. Es gibt im Islam praktisch keinen rechtsfreien Raum.

Das stimmt, verwirklichte Scharia ist alles andere als ein Ort der Beliebigkeit, Schlampigkeit oder Genussucht. Der Islam als totalitäre Lebensordnung ist wesentlich mehr als eine Religion nach Artikel 4 des deutschen Grundgesetzes. Er will das Grundgesetz für die Angehörigen seines Religionsvolkes zur Seite schieben oder jedenfalls teilweise außer Kraft setzen, zunächst die frauenfeindliche Imam-Ehe (nikaḥ), die stets mit etwas Zwang ausgestattete arrangierte Ehe (Boos-Nünning), die islamische Zwangsehe (walī muǧbir), das Heiratsalter für Mädchen (9-13 oder älter), die Mehrzahl der Ehefrauen und das Herrschaftszeichen Kopftuch (ḥiǧāb) betreffend.

Wir Bundesbürger dürfen in Kenntnis der ewigen (Hofmann, Cerić) islamischen Entrechtung der Nichtmuslime und der muslimischen Frau den zitierten Satz allerdings präzisieren: Es gibt im Islam keinen unrechtsfreien Raum.

Deutschland hat die Muslime zu integrieren, nicht den Islam.

Jacques Auvergne

(1) My client requires a strong Sharia’a manager with an excellent insurance background.

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http://www.bayt.com/en/job/?xid=1322031

(2) Scholars of high repute with extensive experience in law, economics and banking systems and specialising in law and finance as prescribed by Islamic Sharia make up the DIB’s Fatwa & Sharia Supervision Board.

http://www.dib.ae/en/shariaboard.htm

(3) Dubai Bank. Alle weiblichen Angestellten, auch die nichtmuslimischen Frauen, müssen ab sofort den den Gesichtsschleier (niqab, hier: shailah) über dem Ganzkörperschleier (hidschab, hier: abaya) tragen: „Our bank is Islamic and must follow Sharia in all respects, which will satisfy our clients“

http://www.gulfnews.com/nation/General/10342385.html

(4) Dubios: „Verein für multikulturelle Ereignisse e.V.“

http://www.mk-ev.de/

(5) Hanau 30.11.2007: ηὕρηκα – Heureka! Islamist Hofmann fliegt raus:

http://www.shia-forum.de/lofiversion/index.php?t10708.html

(6) Mustafa Cerić: »The challenge of a single Muslim authority in Europe«

http://springerlink.com/content/40280g3825750494/fulltext.pdf

(7) Des nach Jahrzehnten des Aufenthalts in Nordafrika nach Mitteleuropa heimgekehrten Diplomaten “sittliches, menschliches Gesicht”

http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte_in_Saudi-Arabien

(8) Auspeitschung in Saudi-Arabien

http://img.dailymail.co.uk/i/pix/2007/11_03/SaudiFlogCPS_468x339.jpg

Auspeitschung in der Region Swat, Pakistan

http://www.thememriblog.org/image/6029.JPG

Auspeitschung in Irgendwo, Scharia braucht keinen Ort

http://1.bp.blogspot.com/_QfVWU-2pVL4/SfoXdPu0FCI/AAAAAAAAF2Y/-6ar1Uqg5Zs/s1600/lashing.jpg

(9) Gesicht eines Islam(aktiv)isten. Murad Wilfried Hofmann

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Murad_Wilfried_Hofmann.JPG

Delara war mir wie eine Tochter

Mai 9, 2009

دلارا دارابى

Delara Darabi

Delara war mir wie eine Tochter

Von Mina Ahadi

Delara Darabi war gerade 17 Jahre alt, als ich vor sechs Jahren von der drohenden Hinrichtung des jungen Mädchens hörte. Aus der Presse und den Medien hatte ich erfahren, dass, obwohl zum Zeitpunkt der Tat noch minderjährig, die Todesstrafe wegen Mordes gegen sie verhängt wurde. Ich nahm sofort Kontakt zu ihrer Familie auf und versuchte die Öffentlichkeit auf diesen erneuten grausamen Verstoß gegen internationale Vereinbarungen, wie den International Covenant on Civil and Political Rights (ICCPR) und die Convention on the Rights oft the Child (CRC) aufmerksam zu machen.

Das erste Telefongespräch mit Delaras Vater dauerte eine Stunde. Die Siebzehnjährige und ihr volljähriger Freund waren in Geldnot geraten. Da fassten die beiden den törichten Plan, gemeinsam eine reiche Verwandte zu bestehlen. Doch ihr Vorhaben schlug fehl. Das Opfer setzte sich zur Wehr, es war der junge Mann der zuschlug und die Überfallene tödlich verletzte. Genau wissend, dass ihm als Volljährigem die Todesstrafe für sein Verbrechen drohte, überredete er seine Freundin, die Tat auf sich zu nehmen. Eine Jugendliche würden die Richter sicher nicht hinrichten lassen. Delara war sehr verliebt und leicht zu überzeugen. Sie wollte ihren Freund, unbedingt vor dem Strick retten. Daher legte sie bei der Polizei das Geständnis ab, ihre Verwandte getötet zu haben.

Dieses Schuldeingeständnis wurde der damals Siebzehnjährigen zum Verhängnis. Die Ermittlungsbehörden hatten trotz vorhandener Anzeichen für ihre Unschuld den Fall nie richtig untersucht. Den Richtern genügte offensichtlich das Geständnis der Minderjährigen, die sich über die Folgen ihrer Aussage nicht im Klaren war. Internationale Proteste, der Widerruf des Schuldbekenntnisses und Delaras nachträgliche Unschuldsbeteuerungen beeindruckten die Richterschaft nicht. Delara wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt, ihr damaliger Freund musste wegen Mittäterschaft für zehn Jahre ins Gefängnis

In den sechs Jahren ihrer Haft habe ich Delara und ihre Familie durch alle guten und schlechten Zeiten begleitet und eine starke Beziehung zu dem jungen Mädchen aufgebaut. Mehr als ein halbes Jahrzehnt zwischen Hoffen und Bangen. Diese Zeit war für das junge Mädchen, ihre Familie und alle ihre Freunde eine unglaubliche Belastung.

Delara war ihren Eltern immer eine gute Tochter. Ihr Wesen war zerbrechlich und sensibel. Jeder der sie kannte mochte das fröhliche Mädchen, das immer freundlich und hilfsbereit war. Sie war sehr harmoniebedürftig, konnte keiner Seele etwas zu Leide tun, lachte gerne und liebte das Meer.

Schon als Kind hatte Delara zu malen begonnen. Diese Leidenschaft behielt sie während der Haft bei, Zeichnen half ihr, die menschenunwürdigen Zustände, die in iranischen Gefängnissen herrschen, zu ertragen. Mit einfachsten Mitteln, zeitweise musste sie ihre Fingernägel als Pinsel benutzen, sind in der kahlen, düsteren Gefängniszelle bemerkenswerte Kunstwerke entstanden. Ihre Portraits wirken durch den geschickten Einsatz von Licht und Schatten trotz der fehlenden Farbigkeit fast fotorealistisch, andere, alptraumartig verzerrte Fratzen in schwarz, weiß und grau spiegeln ihre Angst und Verzweiflung wieder. Welch eine Zukunft hätte eine so begabte Künstlerin haben können.

In den vergangenen sechs Jahren haben Aktivistinnen und Aktivisten des Komitees gegen Todesstrafe und ich versucht, gemeinsam durch Berichte in den Medien, durch Ausstellungen ihrer Bilder, mit Petitionen, Unterschriftensammlungen und anderen öffentlichkeitswirksamen Aktionen den Fall Delara Darabi weltweit bekannt zu machen. Tausende E-Mails und Briefe wurden an den iranischen Justizvorsitzenden Shahrodi und den Mahmud Ahmadinejad geschrieben. Auch im Iran haben mehrere hundert Menschen eine Resolution gegen die Todesstrafe an Minderjährigen verfasst. Verschiedene Künstler und sogar zwei oder drei Mollas haben sich für eine Aufhebung des Todesurteils gegen Delara Darabi eingesetzt. Diese breite Bewegung gegen die Exekution hat uns Hoffnung gemacht. Noch in der letzten Aprilwoche haben wir uns im Satellitensender NEUER KANAL gegen die Todesstrafe ausgesprochen.

Am 1. Mai, dem internationalen Arbeitertag, wurde Delara um 6:30 mit der Nachricht geweckt, sie solle sich vorbereiten, es sei ihr letzter Tag. Sie hat diese Aufforderung zunächst nicht verstanden, weil sie noch am Tag zuvor gehört hatte, dass tausende E Mails, Briefe und Unterschriften unter ihrer Petition vermuten ließen, dass sie vielleicht frei kommen würde. Sogar für die Zukunft hatte sie Pläne, in einem Telefonat mit ihrer Mutter am Vortag hatte sie voll Optimismus berichtet, studieren zu wollen, wenn sie wieder frei sei. Nun jedoch die Ankündigung der kurz bevorstehenden Hinrichtung. Delara rannte erschrocken zum Telefon, um ihre Eltern anzurufen, und ihre Worte gehen mir seitdem in meinem Kopf herum:

„Mami, Papi, kommt her, sie wollen mich umbringen. Bitte kommt und sagt, sie dürfen so etwas mit mir nicht machen, bitte kommt, ich habe Angst!“

Delaras Vater anwortete:

„Sei stark liebes Kind, sie möchten dich nur wieder verängstigen, es ist noch nicht soweit das ist unmöglich, sie dürfen dich nicht töten!“

Beide Eltern fuhren sofort mit dem Onkel los zum Gefängnis. Inzwischen ist es 7:00 Uhr morgens, am ersten Mai, einem Freitag. Als sie ankamen, verließ gerade ein Krankenwagen das Gefängnisgebäude und Delara liegt in diesem Wagen. Sie ist umgebracht worden.

Seit ich von Delaras Ermordung weiß, bin ich sehr traurig. Ständig muss ich an das letzte Gespräch zwischen Delara und ihrem Vater denken. Zwischendurch rede ich mit meinen Töchtern hier in Köln, zwischendurch lache ich, doch immer wieder überkommt mich die Erinnerung an das Leben und Sterben von Delara. Sie ist am ersten Mai um 6:30 im Gefängnis aufgeweckt worden, am internationalen Arbeitertag, und hat gehört: Du musst dich vorbereiten, heute ist dein letzter Tag. Stets, wenn wir ihre Bilder ausgeteilt haben, hat mir ihre Stimme sozusagen im Ohr geklungen, sie pflegte zu lachen und zu sagen: „Ich bin jetzt ein Superstar!“ Ich war die erste Person, die dieses schöne Foto von ihr bekommen hat. Damals vor sechs Jahren bereits hat sich mir die Frage gestellt, wie man denn nur diese Mädchen und Jugendlichen umbringen kann, wie man denn nur einen Menschen umbringen kann.

Delara war und ist nicht die einzige Minderjährige aus dem Iran, die zum Tode verurteilt worden ist. 140 dieser jungen Menschen warten auf ihre Hinrichtung. Es gibt Jugendliche, die einen Tag nach ihrem achtzehnten Geburtstag im Gefängnis hingerichtet werden, was für ein ungeheuerliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Ich appelliere an alle Kinderrechts- und Menschenrechtsorganisationen: Lassen Sie uns gemeinsam etwas gegen den Mord an Minderjährigen unternehmen.

Das Internationale Komitee gegen Todesstrafe ruft für Samstag den 9. Mai zu einem Aktionstag gegen die an Delara vollstreckte Hinrichtung auf – machen auch Sie mit!

Für mich war Delara nicht irgendeine Person, sondern ein Teil von uns, ein Teil meiner Familie, sie war wie eine Tochter für mich.

Mina Ahadi


Mina Ahadi
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