Posts Tagged ‘Carlo Schmid’

Recht auf Islamkritik

November 15, 2011

فخر

faḫr

Stolz

Stolze Muslima

Ein freiheitlicher Spottvers über eine autoritäre Persönlichkeit lautet: Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform! Man mag ergänzen: Oder eine Burka. Stolze Muslima, die im November 2011 auf dem Blog Eifelginster die aus dem März desselben Jahres stammende Abhandlung Prinzip Burka (Gabi Schmidt, auch auf: Eifelginster: 222. Niqab, Dschilbab, Khimar) kommentierte, bekommt Antwort von Blogbetreiber Cees van der Duin sowie von der Autorin Gabi Schmidt.

seit dem 11 september leiden viele menschen an der krankheit der islamophobie. wenn man einen muslimischen mann sieht mit bart, heisst es, er ist ein terrorist oder er ist ein hassprediger, und wenn man eine frau mit burka, nigab, kopftuch oder khimar sieht, sagt man die frau im islam wird unterdrückt. ich bin 16 und habe mit 15 angefangen, kopftuch zu tragen und ich habe es freiwillig gemacht. es gibt frauen, die unterdückt werden, aber wo gibt es denn keine menschen, die nicht unterdrückt werden wegen ihrer rassen, ihrer religion? wie war es den früher, wo hitler der füher von deutschland war, da wurden die juden gefoltert, getötet von ihren familien gerennt u.s.w und es gibt noch viel mehr menschen, die unterdrückt werden. nur weil die minderheit vom islam die menschen unterdrückt oder was noch es gibt, heisst es ja nicht, dass der ganze islam durch und durch schlecht ist; man kann ja auch sagen: wenn einer in der familie kriminell ist, heisst es ja nicht, die ganze familie ist kriminell, oder nicht? sie verstehen: man muss nicht immer die muslime beschuldigen.

stolze muslima am 12.11.2011

Sehr geehrte stolze Muslima,

schön, dass Sie hier schreiben, vielen Dank für Ihren Beitrag. Ja, an den 11. September 2011 kann ich mich gut erinnern. Sehen Sie diese Straße, ganz normal für eine deutsche Großstadt, die Marienstraße in Hamburg-Eißendorf. In Haus Nummer 54, vorne links im Bild, wohnte ab 1998 der am 11.09.2001 auf freien Entschluss gestorbene Mohamed Atta. Achtzehn andere Glaubensbrüder starben am selben Tag ebenfalls freiwillig, aber die anderen 2.970 Menschen, zweitausendneunhundertsiebzig, wollten an diesem Tag gar nicht sterben.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/Marienstra%C3%9Fe_54.JPG

Hier sieht man das weltbekannte fünfeckige US-amerikanischen Verteidigungsministerium drei Tage nach dem radikalislamischen Angriff. Obwohl nur relativ kleinräumlich beschädigt, starben doch 184 (hundertvierundachtzig) Personen in diesem Hauptgebäude des sogenannten Pentagon nach dem Einschlag von American Airlines Flug Nr. 77.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/94/US_Navy_010914-F-8006R-001_aerial_view_of_Pentagon_destruction.jpg

Mit 23 Jahren war Marwan Alshehhi der jüngste der vier Piloten der Attentate.

http://de.wikipedia.org/wiki/Marwan_Alshehhi

Sie sagen völlig richtig, dass es überall auf der Welt Nichtmuslime gibt, die beim Anblick von Burkafrauen oder orthodox-islamischen Bärtigen an Dschihad-Kämpfer denken. Ist das aber „Islamophobie“ oder nicht vielmehr einfach nur genaues Erinnern an Ayatollah Chomeini (1979), afghanische Taliban (1996 bis 2001), Somalias Shabaab-Paramilitärs (Scheich Hassan Dahir Aweis), Irans Bassidschi-Milizionäre (2009) und die demokratische Sorge vor einem weltweiten und auch europäischen Anwachsen der islamisch-religiösen Radikalisierung?

Ob die beiden zur Zeit einen Bart tragen, weiß ich nicht genau, aber sind Ibrahim Abou-Nagie oder Abu Ameenah Bilal Philips für Sie denn etwa keine Hassprediger? Gehen Sie, sehr geehrte stolze Muslima, was ich ihnen empfehle, zur Theologie der Herren Abou-Nagie und Philips vernehmlich auf Distanz?

Abou-Nagie

http://is1.myvideo.de/de/movie18/8a/thumbs/6572250_1.jpg

Bilal Philips (links; rechts: Abu Hamza d. i. Pierre Vogel)

http://www.welt.de/multimedia/archive/01361/jw_Frankfurt2_DW_B_1361260p.jpg

Ja, ich bin gegen Kopftuch oder Schleier. Der Hidschab erklärt jede Kopftuchverweigerin zur Schlampe und jeden Mann zum geborenen Sittenstrolch. Die islamische Kleidung verpflichtet den Träger zur Hisba, zum tatkräftigen Aufbau der Islamischen Ordnung (Nizam Islami) in Familie, Nachbarschaft und Straßenzug. Das Kopftuch stellt die Trägerin unter das Männer privilegierende und Frauen herabsetzende Islamische Recht (Koran: halbes Erbe für die Schwester gegenüber ihrem Bruder usw.). Schariakonforme Kleidung beschimpft – das geht auch ohne Worte – jeden Schariagegner als Brennstoff für das Höllenfeuer und jeden muslimischen Pflichtvergessenen als irdisch verachtenswert.

Menschen haben ein Gesicht, selbst wenn sie laut Scharia von Natur aus wankelmütiger, unreligiöser und nackter sind als Männer und zum Ausgleich einen Schleier (Hidschab) oder zusätzlichen Gesichtsschleier (Niqab) tragen „wollen“ (müssen). Dieser Mensch zum Beispiel hatte ein Gesicht, er hieß Mohammed Atta und lernte Flugzeugfliegen zur Ehre Allahs.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/Mohamed_Atta.jpg

Heute nennen Sie sich stolze Muslima. Muslima heißt Allahs furchtsame und schamhafte Dienerin. Und muslimisch sein heißt religiös sein. Gegen Religion ist gar nichts einzuwenden, und ein bisschen stolz sollte jedermann sein. Gerne dürfen Sie daher genau so stolz sein wie ich oder wie jeder andere Mensch, aber eben nicht auf Kosten anderer stolzer sein, und gerne dürfen Sie muslimisch empfinden, solange Sie das barbarische Schariagesetz nicht höher stellen als die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948.

Sehr geehrte stolze Muslima, bitte lesen Sie diese zwei Texte, damit Sie wissen, wo die Frau im nichtsäkularen (originalen) Islam im Verhältnis zu ihrem Vater, Bruder, Ehemann oder Sohn steht, nämlich irgendwo zwischen Pflanze und Hund:

Abu al-Faradsch Ibn al-Dschauzi: Das Buch der Weisungen für Frauen

http://eifelginster.wordpress.com/2009/07/30/135/

Ayatollah Morteza Motahhari: Stellung der Frau im Islam

http://eifelginster.wordpress.com/2011/04/23/230/

Zwischen „die Muslime“ und „die Nichtmuslime“ dürfen wir gar nicht unterscheiden, schließlich sind wir alle Staats-Einwohner und Stadtbürger und Nachbarn und in jedem Fall sind wir alle Menschen. Muslime sind keine Sorte Mensch, ein juristisch folgenreiches Aufspalten der zum Beispiel deutschen Bevölkerung in ethnoreligiöse Gruppen ist in der freiheitlichen Gesellschaft zu verhindern. Deshalb darf die Scharia auch für die so genannten Muslime und auch im Personenstandsrecht, Eherecht oder Familienrecht keine Anwendung finden. Deshalb gibt es ein Gesetz für alle, oder, wie es Maryam Namazie auf Englisch sagt: ONE LAW FOR ALL.

http://www.onelawforall.org.uk/new-report-sharia-law-in-britain-a-threat-to-one-law-for-all-and-equal-rights/

Sie tragen also, vielleicht aus islamverliebtem Geschichtsbewusstsein oder hochgestimmter Muslimsolidarität oder um Pluspunkte (hasanat) fürs Paradies anzuhäufen oder aus Angst vor dem Höllenfeuer, ein Kopftuch. Reicht es da denn nicht, einmal wöchentlich freitags für einen Tag ein schmuckes knappes silbergraues und dann einmal jährlich in der letzten Ramadanwoche ein klitzekleines weißes Kopftuch zu tragen – und sich ansonsten den Wind durch die Haare wehen zu lassen? Haare schimmern auch ganz hübsch in der Sonne, Frauenhaare ebenso wie Männerhaare. Oder sind für Sie Frauenhaare anders nackt als Männerhaare, nackter und sozusagen unverschämter? Kopftuch reicht im Übrigen zur Abwehr der bösen Dschinnen gar nicht aus, Sie müssen aus Sicht der Scharialobbyisten bis auf Hände und Gesicht den ganzen Leib einwickeln, damit jeder sieht: Frau unterwegs, wandelndes Sicherheisrisiko. Tun Sie das bitte nicht.

Verkriechen Sie sich nicht unter das „Schamtuch“ (Feridun Zaimoglu) wie die Schnecke in ihr Haus oder die Muschel in ihre Schale, während den nackthaarigen und langbärtigen Männern (Scharia: Frauenhaar ist Schamhaar, Männerhaar Ehrenhaar) drei Nebenfrauen und eine unbegrenzte Anzahl von Konkubinen zustehen. Die Kopftuchträgerin fällt ferner den muslimischen Säkularen in den Rücken, und wer noch mehr nach der Scharia ruft, ist ein echter Frauenversklaver, wie uns die Lektüre von Abu al-Faradsch Ibn al-Dschauzi (Das Buch der Weisungen für Frauen) und Ayatollah Morteza Motahhari (Stellung der Frau im Islam) gezeigt hat. Ob in Islamabad oder Teheran, Kairo oder Istanbul: Heute Kopftuch, morgen Kalifat.

Vielen Dank für Ihr Interesse am Thema Religion, bleiben Sie stolz und religiös. Bleiben wir stolz und religiös alle miteinander oder auch stolz und atheistisch, jedenfalls stolze freiheitliche Demokraten, und sorgen wir dafür, dass die allgemeinen Menschenrechte durch das angeblich vom Himmel herab gekommene Gottesgesetz weder aufgefressen noch angeknabbert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Cees van der Duin am 13.11.2011

Lesetipp, am besten vielleicht in dieser Reihenfolge: Necla Kelek:

Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland (2005)

Die verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes (2006)

Bittersüße Heimat. Bericht aus dem Inneren der Türkei (2008)

Himmelsreise. Mein Streit mit den Wächtern des Islam (2010)

http://www.kiwi-verlag.de/das-programm/einzeltitel/?isbn=978-3-462-03469-1#buecher

Guten Morgen stolze Muslima,

danke für Ihren Kommentar.

Sie nennen sich stolze Muslima, aber leider geht aus ihrem Beitrag nicht hervor, worauf sie denn stolz sind. Dürfen wir annehmen, dass sie stolz darauf sind, eine reine, züchtig bedeckte Muslima zu sein?

Vielleicht können meine Kollegin Ümmühan Karagözlü und ich, Gabi Schmidt, Autorin des von Ihnen kommentierten Textes, sie ermuntern, den Post zur Burka und vor allem den dort empfohlenen Artikel des Islamwissenschaftlers und Politologen Ralph Ghadban[1] noch einmal aufmerksam zu lesen. Der gebürtige Libanese klärt darin über das Frauenbild in Koran und Sunna auf und geht auf die religiöse und gesellschaftspolitische Bedeutung des Schleiers ein[2].

Vorab ein paar Zitate aus dem gelinkten Textbeitrag, der bei der Bundeszentrale für politische Bildung abgedruckt ist. Sie belegen, dass jedes Schamtuch, in welcher Variante man es auch trägt, dazu dient, den weiblichen Körper zu sexualisieren, zu biologisieren und zu verteufeln.

Ghadban schreibt:

Bei der Frau ist ihr ganzer Körper eine ‚aurah [Anm. für Nichtmuslime: Schamzone] und die Gelehrten streiten darüber, ob Gesicht und Hände auch verdeckt sein müssen oder nicht.

Wie man sieht, entspricht die ‚aurah beim Mann ungefähr der Gegend, wo die Geschlechtsteile liegen. Die Frau dagegen wird als ganze auf ihre Sexualität reduziert. Im hadîth heißt es, die Frau i s t eine ‚aurah. Nirgends steht, dass der Mann eine i s t – der Mann h a t eine ‚aurah.

Ghadban weist auf al-Ahwazî[3] hin: „[…] die Frau selbst ist eine ‚aurah, weil man sich für sie schämt, wenn sie sich zeigt: genau wie man sich schämt, wenn die ‚aurah zum Schein kommt. Und die ‚aurah ist das Geschlechtsteil und alles, wofür man sich schämt, wenn es sichtbar wird.“ Al-Manawî[4] schreibt in seiner Erläuterung desselben: Die Frau ist eine ‚aurah „bedeutet, dass ihre Erscheinung und Entblößung vor den Männern verwerflich ist. Und die ‚aurah ist das Geschlechtsteil des Menschen und alles, wofür man sich schämt.“

Ghadban weiter:

Aus diesem Grund wurde die Frau verteufelt, weil ihre Erscheinung allein die Männer verführt. Die Verbindung zwischen der Verteufelung und der Verführung bringt folgender hadîth zum Ausdruck: „Der Prophet sah eine Frau, da ging er zu seiner Ehefrau Zeinab und schlief mit ihr. Er sagte: Wenn eine Frau euch entgegenkommt, dann kommt sie mit dem Antlitz eines Teufels. Wenn einer von euch eine Frau sieht und sie gefällt ihm, er soll zu seiner Frau gehen, weil sie auch hat, was diese Frau hat.“

Da eine Gemeinschaft sich immer die Werte und Normen gibt, die ihren Bestand sichern und ihrer Weiterentwicklung dienen, müssen zügellose Sexualität und Ehebruch seitens der Männer damals ein häufiges, familienzersetzendes, den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdendes Problem gewesen sein.

Meine Kollegin Ümmühan Karagözlü meint dazu: „Diese Textstelle ist für mich als säkulare Muslima einer der vielen Beweise, dass man als aufgeklärter Mensch in der kulturellen Moderne Koran und Sunna nicht wörtlich nehmen kann und darf. Keine Ehefrau, die sich ihrer Menschenwürde bewusst ist, kann damit einverstanden sein, von ihrem Ehemann zur Triebabfuhr und Befriedigung seiner sexuellen Gelüste missbraucht und zur Zeugung Allah ergebener Söhne als Zoontjesfabriek (Ayaan Hirsi Ali) benutzt zu werden.

Mit dem Menschenbild der frühmittelalterlichen Primärquellen muss die traditionelle Muslima ihre sexuelle Lust als haram (verboten) ignorieren und verdrängen. Niemals kann sie sich sicher sein, dass ihr entgegengebrachte Zärtlichkeiten in Wirklichkeit nicht einer Konkurrentin gelten. Ihr Göttergatte und Stellvertreter Allahs hingegen wird schon dafür sorgen, dass seine Angetraute nicht einmal die Gelegenheit hat, in Gedanken fremdzugehen. An der Allah-Gott wohlgefälligen Bedeckung des Frauenkörpers haben beide Geschlechter somit ein starkes Interesse. Dem männlichen Clan ist es ein zentrales Anliegen, die vom Teufel mit der Kunst der Verführung ausgestatteten weiblichen Familienmitglieder mindestens mit einem Kopftuch zu verhüllen, schließlich gilt es, seine Ehre zu verteidigen. Jeder Moslem, der sich diesem starken sozialen Druck entzieht, gilt als Waschlappen, Weichei und lächerliche Figur.

Auch die weiblichen Verwandten stehen unter diesem Zwang, zumal sie die eigentlichen Leidtragenden bei jeder familieninternen Ehrverletzungen sind. Die ohnehin stark eingeschränkte persönliche Freiheit würde durch Verschärfung der Überwachung und Kontrolle durch Väter, Onkel, Brüder, Ehemänner und Community weiter auf ein erdrückendes Minimum reduziert. Mit dem Hidschab versuchen viele noch nicht verheiratete Teenager sich von den Eltern ein wenig Vertrauen zu erkaufen. Sie täuschen sich nicht, dass islamisch korrekt gekleideten Töchtern eher zugestanden wird, die religiösen Regeln gehorsam zu befolgen.

Auffällig ist, dass gerade Musliminnen, der jede Körperkontur auflösenden, zunehmend strengeren, inzwischen sogar in der Farbigkeit wenig individuellen Verschleierung kaum Widerstand entgegensetzen. Sie, stolze Muslima, sind ein Beispiel. Einige Frauen, darunter auch Andersgläubige, verteidigen in den Medien sogar den Ganzkörperschleier und demonstrieren für das „Freiheitsrecht“ auf Vollverschleierung. Die mangelhafte Gegenwehr ist mit einem Männerbild, das den Mann pauschal als triebgesteuerten, willensschwachen Unhold darstellt, völlig nachvollziehbar. Mit einem immer längeren Schamtuch glauben sich Musliminnen vor belästigender Anmache, Zudringlichkeiten und sexuellen Übergriffen zu schützen. Sie hoffen außerdem, dass die schmucklose, möglichst totale, eintönig schwarze oder schlammfarbene Verhüllung Konkurrentinnen und potentielle Nebenbuhlerinnen möglichst unattraktiv erscheinen lässt. Deren reizvolle Schönheit soll nicht länger Männerblicke anziehen und den eigenen Partner daran hindern, Gefallen an fremdem Frauen zu finden.Wer unter solchen Voraussetzungen behauptet, seinen Hidschab freiwillig zu tragen, beschwindelt seine Umgebung und ist unaufrichtig gegen sich selbst“. Soweit meine Kollegin Karagözlü.

Ghadban fährt fort:

Die Frau ist ein sexuelles Objekt. Sie ist verführerisch und teuflisch. Sie stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Männer dar. Außerdem ist sie schlecht. Ali soll gesagt haben: „Die Frau als Ganzes ist böse. Und das Böseste an ihr ist, dass man auf sie nicht verzichten kann.“ Ein hadîth bei Buchârî besagt, dass die Mehrheit der Menschen in der Hölle aus Frauen besteht. Aus diesen Gründen muss sie eingesperrt werden, das ist auch gut für sie. In einem hadîth steht: „Die Frau ist eine ‚aurah, wenn sie ausgeht, dann kommt ihr der Teufel entgegen. Sie ist am nähsten zu Gott, wenn sie in ihrem Haus tief steckt.“

Ghadban:

Die Sexualisierung der Frau erreicht einen Höhepunkt mit dem Begriff al-fitna. Al-fitna bedeutet Unruhe stiften. Das geschieht, wenn die Frau etwas zeigt, was im Prinzip nicht ausdrücklich verboten ist, aber denselben Effekt wie das Verbotene hat, z.B. das Gesicht. Die Verschleierung des Gesichtes ist umstritten, alle Gelehrten sind sich aber darüber einig, dass das Gesicht, wenn es hübsch ist, verschleiert werden muss, um die fitna zu vermeiden.

Das wirft einen Blick auf das Männerbild: Der Mann ist offensichtlich ein triebhaftes Wesen, das im Angesicht der Frau nicht mehr zu kontrollieren ist. Und wenn sie noch dazu hübsch ist, dann fängt er an zu randalieren. Der Mann ist so schwach, dass er in der Frau nicht eine, sondern zehn ‚aurah sieht. Der Prophet soll gesagt haben: „Die Frau hat zehn ‚aurah. Wenn sie heiratet, schützt ihr Mann eine von ihnen und wenn sie stirbt, schützt das Grab alle zehn ‚aurah.“ „Dasselbe soll auch Ali gesagt haben.“

Soweit Ghadban.

Der bei Muslimen hoch verehrte islamische Gelehrte al-Ghazali stellte sich eine gottesfürchtige Ehefrau folgendermaßen vor: „Sie muss im Hof bleiben und sich um die Wäsche kümmern. Sie darf nicht allzu oft ausgehen (Elle ne doit pas sortir trop souvent), muss einfältig und gutmütig sein, darf keinen allzu geselligen Umgang mit den Nachbarn haben und sie nicht öfter besuchen, als es absolut unverzichtbar ist. Sie muss sich sehr um ihren Ehemann kümmern und ihn respektvoll behandeln. Ohne seine Einwilligung darf sie das Haus nicht verlassen (She should not go out of her house except by his permission)“.

Ein weiteres Zitat des iranischen Philosophen und Schariagelehrten: „Dabei hat sie [beim Ausgehen, beim Verlassen des Hauses] abgetragene Kleidung anzulegen (Elle devra revêtir de vieux vêtements) und sich nur auf unbelebten Straßen zu bewegen. Die öffentlichen Märkte muss sie meiden und sicherstellen, dass niemand sie an ihrer Stimme erkennt. Sie darf sich nicht an einen Freund ihres Ehemannes wenden, selbst wenn sie seine Hilfe gerade nötig hätte.“ (Beides aus: Die Wiederbelebung der religiösen Wissenschaften).

Das islamische Recht, die im Wesentlichen aus Koran, Sunna und Sira (Biographie des Propheten Mohammed) bestehende Scharia, ist die Grundlage des religiös begründeten Wertesystems und der heiligen Weltordnung des Islam. Der Hidschab ist ihm bei der Umsetzung der Scharia ein in vielerlei Hinsicht nützliches Werkzeug. Die islamische Bedeckung spaltet die Gesellschaft in gegensätzliche, mehrstufig herabgewürdigte Gruppen. Musliminnen / Muslime, Frauen / Männer, MuslimInnen / NichtmuslimInnen, verschleierte Muslimas / Frauen mit offenen Haaren, Muslime / Dhimmis (nichtmuslimische Monotheisten), Muslime / Harbis (Polytheisten), vom Glauben Abgefallene / Heuchler[5]. Ein fairer, respektvoller Umgang der verschiedenen Gemeinschaften untereinander ist den Gruppenmitgliedern nach Islamischem Recht nicht erlaubt (Hisba[6], al-wala-wa-l-barāa[7]).

Ghadban meint dazu:

Trotz der Gefahr, die von den Frauen ausging, mussten sie sich nicht alle gleich verhüllen. Die ‚aurah der Sklavin war wie beim Mann vom Nabel bis zum Knie. Die Gelehrten begründeten es damit, dass sie sich anbieten muss, um gekauft zu werden. In der Tat stand sie dem Mann sexuell zur Verfügung, und er durfte ihr sogar seine Geschlechtsteile zeigen wie seiner Frau.

Die Frau durfte sich natürlich nicht zeigen vor ihren männlichen Sklaven. Die freien Christinnen und Jüdinnen hingegen durften genau wie die Sklavinnen ihren Kopf und ihr Gesicht nicht verhüllen. Der Muslim darf ihren Anblick genießen. Das gehört zum Bereich der sexuellen Herrschaft. Die Muslimin ist beschützt, daher der Begriff muhassanât: Husn heißt Festung. Die anderen Frauen sind mehr oder weniger Freiwild. (…)

Es geht nur um entfesselte Sexualität, die nur mit äußerem Zwang in Schranken zu halten ist. Hieß es im Koran noch „Schau mit Diskretion“, dann heißt es später „Du darfst nicht schauen“. Diskretion ist eine Kontrolle von innen, bei ihrem Fehlen und bei herrschender Sexualisierung muss die Kontrolle von außen kommen. Daher die krankhafte Geschlechtertrennung in der islamischen Gesellschaft. Wenn Mann und Frau in Kontakt kommen, dann ist das Sündigen unvermeidlich. In einem hadîth heißt es, wenn eine Frau und ein Mann sich treffen, dann ist der Teufel der Dritte.

Die Burka erklärt jede Frau, die verschleierte und die nicht verschleierte, zum freilaufenden moralischen und sexuellen Sicherheitsrisiko. Jeder noch so unbedarfte Blickkontakt, das Händeschütteln bei der Begrüßung eines Freundes oder Smalltalk mit dem Nachbarn ist ihr verboten. Männer hingegen können nach dieser patriarchalisch islamischen Weltsicht niemals unanständig, liederlich oder sündhaft handeln, sondern sind im Zweifelsfall hilflos triebfixierte, willensschwache Opfer weiblicher Bezauberung und Verführungskunst. Nach dieser Logik ist der Mann unschuldig, die Frau hingegen muss für seine lüsternen Blicke bestraft werden. Ihr ganzer Körper ist mit Stoff zu bedecken, damit männliche Muslime nicht die Kontrolle über sich verlieren und vergewaltigend über sie und andere nicht korrekt verschleierte Mädchen und Frauen herfallen.

Auch heute gilt für orthodoxe Muslime wie Scheich Taj al-Din al-Hilali: Hält sich eine Frau nicht an die Kleidungsregeln, ist sie selber schuld, wenn sie sexuell missbraucht wird. Der höchste muslimische Geistliche Australiens, bezeichnete am 25.10.2006 unverschleierte Frauen als nacktes Fleisch: „Wenn ihr rohes Fleisch auspackt und offen auslegt, und die Katzen kommen und fressen es – wessen Fehler ist das?“, fragte der Prediger seine Zuhörer – und antwortete sich gleich selbst: „Das unbedeckte Fleisch ist das Problem.“ Solange Frauen in ihrem Zimmer bleiben und den Schleier tragen, argumentierte al-Hilali weiter, seien sie keinen Gefahren ausgesetzt. Wer sich aber schminke und verführerisch mit den Hüften schwinge, fordere den Appetit geradezu heraus.

Addressing 500 worshippers on the topic of adultery, Sheik al-Hilali added: „If you take out uncovered meat and place it outside on the street, or in the garden or in the park, or in the backyard without a cover, and the cats come and eat it..whose fault is it – the cats or the uncovered meat? „The uncovered meat is the problem.“ He went on: „If she was in her room, in her home, in her hijab (veil), no problem would have occurred[8], [9].“

Als demütige, gottesfürchtige Tochter Allahs für jeden von Weitem auszumachen, unterstehen die Trägerinnen des Hidschab dem Kontrollzwang der ‘religiösen’ Community (das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten). Das verpflichtet gerade verhüllte Musliminnen dazu, besonders strikt die kulturell vormodernen Anweisungen und Empfehlungen in Koran, Hadithen und Fatwas zu befolgen und ihrerseits zur strikten Beachtung und Umsetzung dieser Glaubensgrundsätze zu ermahnen. Fatalerweise spornt sie vor allem die männlichen Mitglieder der muslimisch geprägten Gemeinde dazu an, ihrer entmündigenden Kontrollfunktion über die ‘Zwiespalt säende, teuflisch-verführerische Wesensart des weiblichen Geschlechts’ nachzukommen. Jedes Überprüfen, ob aus dem Bone (Unterkopftuch) mittlerweile nicht doch eine frivole Haarsträhne hervorlugt, jedes Zurechtzupfen des Kopftuchs erinnert wie eine Eselsbrücke daran, den gottgefälligen, geraden Weg keinesfalls zu verlassen.

Ghadban ergänzt das den Primärquellen zu Grunde liegende Frauenbild um folgenden Aspekt:

Die Gelehrten begnügten sich nicht damit, aus der Frau ein bösartiges sexuelles Wesen zu machen, sie versuchten aus ihr ein minderwertiges Wesen zu machen. Die Frau wurde aus der Rippe Adams erschaffen – und die Rippe ist krumm. Wenn man die Rippe gerade biegen will, dann bricht sie. „Das heißt, dass die Frau per Beschaffenheit mangelhaft ist. Ad-Dâremî schreibt: „Er sagte, die Frau sei aus einer Rippe erschaffen worden. Wenn man sie gerade biegt, dann zerbricht sie. So nimm Rücksicht auf sie“. Buchârî schreibt: „Seien sie mit den Frauen fürsorglich, sie wurden aus einer Rippe erschaffen. Das Krummste an ihr ist ihr Oberteil, wenn du sie gerade biegen willst, bricht sie. Wenn du sie lässt, dann bleibt sie krumm. Seien sie mit den Frauen fürsorglich“.

Diese andere Beschaffenheit der Frau stellt einen Mangel in ihrer Natur dar, der von einem hadîth erläutert wird. Nach Buchârî soll der Prophet gesagt haben, den Frauen fehle es an Vernunft und an Religion. Die Frauen fragten nach dem Grund. Er antwortete: „Ist die Zeugenaussage der Frau nicht halb so viel Wert wie die des Mannes? Das kommt von ihrem Mangel an Vernunft. Muss sie nicht während der Menstruation aufhören zu fasten und zu beten? Das kommt von ihrem Mangel an Religion.“

Die letzte Aussage führt zur Biologisierung der Frau. Die Frau mag eine Seele haben wie der Mann, ihre Biologie bringt ihr aber Nachteile. Sie kann beispielsweise keine gesellschaftliche Verantwortung tragen. In einem hadîth heißt es: „Ein Volk kann keinen Erfolg erzielen, wenn es von einer Frau angeführt wird. Es ist so, weil die Frau mangelhaft und unfähig ist, sich eine richtige Meinung zu bilden. Und weil der Herrscher verpflichtet ist, in der Öffentlichkeit aufzutreten, um die Angelegenheiten seiner Untertanen zu verwalten. Die Frau ist aber eine ‚aurah und ist dafür nicht geeignet. Deshalb darf sie weder Imam noch Qadi werden.“

Diese auf die Biologie gestützte Auffassung der Frau hat in einer anderen Form in der modernen Zeit überlebt. Beim Polemisieren mit dem Westen in der Frage der Menschenrechte für Mann und Frau unterscheiden die Muslime zwischen Gleichheit und Ähnlichkeit. Im Islam sind Mann und Frau als Menschen vor Gott gleich und genießen dieselben Rechte. In der Gesellschaft sind sie aber nicht ähnlich. Ihre Unähnlichkeit beruht auf ihren biologischen Unterschieden, was zu Konsequenzen führt. Ayatollah Murtada al-Mutahirî z.B. schreibt: „Die Welt der Frau ist anders als die Welt des Mannes, die Beschaffenheit und die Natur der Frau sind anders als die Beschaffenheit und Natur des Mannes. Das führt natürlich dazu, dass viele Rechte, Pflichten und Strafen nicht einheitlich sind.“ Dann kritisiert er den Westen, der krampfhaft versucht, für beide Geschlechter dieselben Gesetze und Institutionen durchzusetzen, trotz der, wie er schreibt, „instinktiven und biologischen Unterschiede“ der beiden.

Das Schamtuch ist die Eintrittskarte in den Club der Alpha-Mädchen, zu deren zwingend notwendigem Verhaltensrepertoire die Verachtung und der heilige Ekel gegenüber allen nichtislamischen Lebensweisen gehört. Mit dem Kopftuch mobben für Allah, gottgefälliges Mobbing[10]. In Belgien durften Schülerinnen lange Zeit selber entscheiden, ob sie sich im Schulgebäude bedecken oder ihre Haarpracht offen tragen wollten. Durch die schleichende weltweit wachsende Fundamentalisierung, die in den letzten Jahren immer mehr an Fahrt aufnahm, begann ein religiöses Wettrüsten. Eines Tages erschienen die Mädchen sogar in der Burka zum Schulunterricht. Viele öffentlich geförderte Bildungseinrichtungen in Flandern haben sich daraufhin für ein Verschleierungsverbot entschieden. Das traditionsreiche königliche Atheneum war die letzte Schule, die das Verbot von Kopfbedeckungen auf Kappen und Mützen beschränkte. Karin Heremans, die Direktorin: „Es gab muslimische Schülerinnen, die kein Tuch tragen wollten. Aber der Druck wurde so groß, dass sie das Atheneum schließlich verließen … In diesem Jahr war die Frage nicht mehr ob, sondern wie man es trägt … Das Kopftuch zu tragen war plötzlich entscheidend dafür, eine gute Muslima zu sein[11].“

Eine jede Muslimin, die in der Umma (islamische Weltgemeinschaft) im Prinzip kein hohes Ansehen genießt, sondern eher als treuhänderisches Gut des Ehemannes gilt (Allah hat dem Ehemann wahrhaftig das Recht zuerkannt, von der heiligen Wertsache namens Eheweib Behaglichkeit, Erholung, Friedlichkeit und Nutzen zu beziehen[12], [13]), wird als vollverschleierte, gottesfürchtige Frömmlerin ein wenig aufgewertet. Sie ist Avantgardistin, Trendsetterin, kann sich als die Erhabene und moralisch Überlegene fühlen, die auf unverschleierte oder weniger streng verhüllte Glaubensschwestern und Ungläubige verächtlich herabsehen darf, die Konkurrentinnen korangetreu belehren, kränken und verachten kann und dafür obendrein auch noch mit Hasanat, himmlischen Pluspunkten belohnt wird.

Ghadban fasst den Inhalt seines Textes folgendermaßen zusammen:

Unter dem Vorwand der Religionsfreiheit wird versucht, eine Gesellschaftsordnung einzuführen, die höchst problematisch ist. Das Kopftuch ist ein zentrales Element dieser Ordnung und symbolisiert die Position der Frau. Es ist nicht, wie im Diskurs ständig wiederholt wird, allein ein Zeichen ihrer Unterdrückung, denn man kann die Frau ohne Kopftuch unterdrücken. Es ist vor allem ein Zeichen ihrer Entwürdigung, weil es die Frau auf ihre Sexualität reduziert. Sie ist eine ‚aurah, und da ihr ganzer Körper Schamzone ist und man nicht mit entblößten Geschlechtsteilen auf die Straße geht muss sie sich verhüllen. Deshalb sprechen die Muslime davon, dass die Frau durch das Kopftuch ihre Würde gewinnt. Sie sagen auch, dass das Kopftuch sie beschützt. Wer sich als sexuelles Objekt betrachtet, braucht natürlich einen Schutz, vor allem, wenn man die Männer als unkontrollierte triebhafte Wesen sieht.

In einer Gesellschaft, in der die Erwartungen an die Selbstkontrolle der Menschen so hoch sind, dass auch die Vergewaltigung in der Ehe bestraft wird, ist es berechtigt zu fragen, ob diese Gesellschaft solche Vorstellungen akzeptiert und verkraftet. Es heißt schließlich im Artikel Eins des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Ende der Zitate aus Das Kopftuch in Koran und Sunna.

Sehr geehrte stolze Muslima,

sicherlich ist es überzogen, jeden Kittel- und Bartträger unter den Generalverdacht zu stellen, Hassprediger und Terrorist zu sein, jede blauäugige Unschuldsvermutung ist jedoch genauso verfehlt. Ein großer Prozentsatz der Menschen wird verständlicherweise jedem Skinhead und Stiefelträger, jedem mit Bierdose und Baseballschläger ausgestattetem Punk und auch jeder Vollverschleierten mit begründeten Misstrauen begegnen. Sie wissen, dass ein Neonazi rechtsradikales Gedankengut vertritt, ein durch Alkohol enthemmter, eine Schlagwaffe mit sich führender Nonkonformist gewaltbereit sein könnte und ein Mann sich unter der Burka verstecken könnte, der eine Bank überfallen will.

Die offene Gesellschaft ist ein Modell von Karl Popper[14], die jedem Einzelnen ein Höchstmaß an Freiheit bieten soll. Im Gegensatz zu geschlossenen Gesellschaften, die einen für alle verbindlichen Heilsplan verfolgt, ist ein intellektueller Meinungsaustausch ausdrücklich gestattet, damit auch kulturelle Veränderungen möglich werden. Die von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (Paris 1948) abgeleiteten Grund- und (Staats)Bürgerrechte, zu denen auch die Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit sowie die strikte religiöse Neutralität des Staates gehören, sind im Grundgesetz garantierte Abwehr- Schutz- und Freiheitsrechte gegen den Staat und Dritte. Jeder Bürger kann sich auf sie berufen und sie einklagen, jeder Bürger darf sie schützen und verteidigen. Jeder Bürger soll sich dafür einsetzen, dass alle Menschen sie genießen können. Sollte das gelingen, kann man wahrhaftig stolz sein.

Der Friedensnobelpreisträger Kofi Annan betonte anlässlich der Feier zum Tag der Menschenrechte am 10.12.1997:

Die Menschenrechte sind das Fundament der menschlichen Existenz und Koexistenz. Die Menschenrechte sind allgemeingültig, unteilbar und voneinander abhängig. Es sind die Menschenrechte, die uns menschlich machen. Sie sind die Leitlinien, nach denen wir der Menschenwürde eine erhabene Stellung einräumen. … Es ist die Allgemeingültigkeit, die den Menschenrechten ihre Kraft verleiht. Sie gibt ihnen die Stärke, jede Grenze zu überwinden, jede Mauer zu erklimmen, jeder Macht zu trotzen.“ Soweit der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen.

Halten wir es doch mit Carlo Schmid[15], der am 08.09.1948 für die wehrhafte Demokratie eintrat:

Soll diese Gleichheit und Freiheit völlig uneingeschränkt und absolut sein, soll sie auch denen eingeräumt werden, deren Streben ausschließlich darauf geht, nach der Ergreifung der Macht die Freiheit selbst auszurotten? Also: Soll man sich auch künftig so verhalten, wie man sich zur Zeit der Weimarer Republik z. B. den Nationalsozialisten gegenüber verhalten hat? Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es nicht zum Begriff der Demokratie gehört, dass sie selber die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft: Demokratie ist nur dort mehr als ein Produkt einer bloßen Zweckmäßigkeitsentscheidung, wo man den Mut hat, an sie als etwas für die Würde des Menschen Notwendiges zu glauben. Wenn man aber diesen Mut hat, dann muss man auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen.

Gabi Schmidt

Ümmühan Karagözlü

14.11.2011

[1] Ghadban stammt aus dem Libanon und lebt seit 1972 in Berlin. Dort studierte er Islamwissenschaften und promovierte in Politologie. Er war Mitbegründer der Libanonhilfe für die Unterstützung der Bürgerkriegsflüchtlinge im Libanon und Berlin(gegründet 1976). 1977 bis 1992engagierte er sich in der Sozialarbeit mit arabischen Berlinern, u.a. als Leiter der Beratungsstelle für Araber beim Diakonischen Werk in Berlin, u.a. als Leiter der Beratungsstelle für Araber beim Diakonischen Werk in Berlin. Ghadban ist seit 1992 in der Sozialforschung tätig (Quelle: Wikipedia).

[2] Ralph Ghadban: Das Frauenbild in Koran und Sunna

http://www.bpb.de/themen/IYRYVB,1,0,Das_Kopftuch_in_Koran_und_Sunna.html#art1

[3] Abu Yusuf Ya’qub bin Isaaq ad-Dawraqi al-Ahwazi genannt ibn as-Sikkit

http://www.eslam.de/begriffe/a/ali_ibn_mahziyar.htm

[4] Al-Manawi wird vom kuwaitischen Waqf-Ministerium zur Frauenfrage angeführt

http://www.douralquran.com/portal/english/info/details.php?data_id=17

[5] Abdur-Rahmaan ibn Zayd ibn Aslam said, „The levels of paradise go up and the levels of Hell go down“ [Ibn Rajab, at-Takhweef min an-Naar, p.5]. It was reported from some of the Salaf that the sinners amongst the monotheists who enter Hell would be in the first level, the Jews would be in the second level, the Christians in the third level, the Sabians in the fourth level, the Magians in the fifth level, the polytheist Arabs in the sixth level and the hypocrites in the seventh level (1) Some books give names to these levels: the first is called Jahanam, the second Ladhaa, the third al-Hutamah, the fourth as-Sa’eer, the fifth Saqar, the sixth al-Jaheem, and the seventh al-Hawiyah.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-412697/Outrage-Muslim-cleric-likens-women-uncovered-meat.html

[6] Hisba

http://de.wikipedia.org/wiki/Hisba

Das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Rechte_gebieten_und_das_Verwerfliche_verbieten

[7] al-walāʾ wal-barāʾa

http://de.wikipedia.org/wiki/Al-wal%C4%81%27_wa-l-bar%C4%81%27a

Scheich Muhammad al-Saeed al-Qahtani: Al-Wala wal-Baraa. According to the Aqeedah of the Salaf.

http://www.kalamullah.com/Books/alWalaawalBaraa1.pdf

[8] Sheik Taj Din al-Hilali, the nation’s most senior Muslim cleric, compared unveiled women with meat that is left uncovered in the street and is then eaten by cats.

In a Ramadan sermon in a Sydney mosque, Sheik al-Hilali suggested that a group of Muslim men recently jailed for many years for gang rapes are innocent.

http://www.islamreview.com/articles/WOMEN_ARE_RESPONSIBLE.shtml

[9] Frauen seien die Waffen des Satans, um die Männer zu kontrollieren, meint der australische Scheich al-Hilali, und eine Verschleierte wird ja vielleicht gar nicht vergewaltigt, jedenfalls, wenn sie das Haus gar nicht erst verlässt:

The sheik then said: „If she was in her room, in her home, in her hijab, no problem would have occurred.“ He said women were „weapons“ used by „Satan“ to control men.

http://www.theaustralian.com.au/news/nation/muslim-leader-blames-women-for-sex-attacks/story-e6frg6nf-1111112419114

Sheik Taj el-Din al-Hilali’s controversial speech. If the woman is in her boudoir, in her house and if she’s wearing the veil and if she shows modesty, disasters don’t happen.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/6089008.stm

[10] EMMA September/Oktober 2009: Mobbing gegen kopftuchfreie Mädchen

„Willst Du aussehen wie eine Deutsche?“ Oder: „Das Kopftuch ist unsere Ehre – hast Du keine?“ Und: „Deinen Eltern ist es wohl egal, wie über Dich geredet wird.“ Die darauf angesprochene Aylin kämpfte mit den Tränen und sagte schließlich: „Es wird immer schlimmer. Und seit ich neulich im Ramadan mein Schulbrot ausgepackt habe, ist es ganz aus. Die Kopftuch-Mädels mobben mich total.“ Das also war der Grund für die Schulmüdigkeit der 14-Jährigen.

http://www.emma.de/ressorts/artikel/islam-islamismus/mobbing-gegen-kopftuchfreie-maedchen/

[11] Stefanie Bolzen: In dessen Direktorenzimmer sitzt Karin Heremans. Die blonde Frau sieht müde aus, das Handy klingelt immer wieder, alle paar Minuten kommt eine Mitarbeiterin herein. Ihre Schule, das zweihundert Jahre alte Königliche Atheneum, kommt seit Wochen nicht mehr aus den Schlagzeilen: Proteste und Polizeieinsätze, verwüstete Unterrichtsräume. Und 250 Mädchen, die zum Schulanfang nicht mehr zum Unterricht erschienen. Weil die 46-Jährige mit diesem Tag das Tragen von Kopftüchern verboten hatte. Die Direktorin hat das nie gewollt. Aber sie konnte es irgendwann nicht mehr verhindern.

http://www.welt.de/die-welt/politik/article4967468/Letzte-Loesung-Kopftuchverbot.html

[12] Normally, the rule of Amaanat is that the Ameen (Trustee) is under compulsory obligation to maintain and guard the Amaanat. He is not permitted to derive any personal benefit or use from or with the Amaanat. However, Allah Ta’ala in His infinite mercy has bestowed to the husband the right to derive comfort, rest, peace and benefit from the Sacred Trust we call The Wife.

http://www.muftisays.com/forums/virtues/4472/an-amaanat-for-husbands-to-mediate.html?p=22126#22126

[13] Both husband and wife are the makhlooq (creation) of Allah Ta’ala. In His infinite wisdom, Allah Ta’ala has assigned different rights, duties and obligations to the variety of specimens of His makhlooq. Allah Ta’ala has assigned the wife to the care of the husband. She is His makhlooq whom He has placed in the custody of the husband. Allah Ta’ala has awarded custody of the wife to the husband by way of Amaanat (Sacred Trust), not by way of mielkiyyat (ownership). As such, the wife in the custody of her husband and under his jurisdiction is a Sacred Trust. She is the sole property of Allah Ta’ala—and of no one else.

http://blog.darulislam.info/aggregator?page=3

[14] Karl Popper

http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper

[15] Carlo Schmid

http://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Schmid

Carlo Schmid und die freiheitliche Demokratie

Januar 8, 2011

دو قومی نظریہ

Do qaumi naẓariya

La théorie des deux nations

Zwei-Nationen-Theorie

Christlich-wertkonservative Islamkritik?

Von Edward von Roy, Weihnachten 2010.

Islamkritiker empören sich berechtigt über gelegentlich vermutbaren kulturellen Rabatt im Bereich von Rechtssprechung und Strafmaß, das muss entsprechend auch für religiösen Rabatt gelten, denn die Hütchenspieler der Scharialobby berufen sich abwechselnd auf Kultur und Frömmigkeit, wie es gerade besser passt. Das wiederum verdeutlicht, dass der säkulare Staat den Stadtbürger und Staatsbürger überhaupt nicht religiös zu klassifizieren hat, denn hier gilt die Straßenverkehrsordnung und nicht das Alte oder Neue Testament. Der Kölner und Islam-Missionar Pierre Vogel bleibt bei Rot an der Ampel ebenso stehen wie seine iranischstämmige Mitbürgerin und Ex-Muslima, die den Islam genau so gut kennt wie er.

Was wir zu verteidigen haben, ist die Rechtseinheitlichkeit. Unser geplantes Positionspapier sollte daher vor der Rechtsspaltung warnen, die Mustafa Cerić, der den Islam richtig, nämlich als diskriminierend und die Seele rettend, verstanden hat, bekanntermaßen über das Familien- und Personenstandsrecht einzuführen gedenkt: the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law.

Wenn wir plausibel argumentieren wollen, können wir zudem weiterhin die Standards der Alice Schwarzer verwenden, die gleichheitsfeministischen Standards also, schließlich will der Islam die theologische und juristische Herabsetzung der Frau. Den Islam lediglich als faschistoid oder faschistisch zu bezeichnen, islamkritische Atheisten würden diese Strategie vermutlich bevorzugen, wird nicht erfolgreich sein, denn der Islam sieht sich, ob uns das passt oder nicht, als Religion und er ist, ob völkerkundlich oder psychologisch gesehen, funktional natürlich Religion. Mit „Religion“ (christlicher, jüdischer) aber lässt sich eine Religion nicht abwehren, jedenfalls nicht bei beibehaltenem Grundgesetz (GG).

Die meisten von uns sind mehr oder weniger tiefgründig christlich sozialisiert worden. Andererseits tritt, wo auch immer in Europa wir hinsehen, organisierte christlich-konservative Islamkritik weder als christlicher Verein noch als Gemeinschaft von Christen auf (und ist damit konfessionell ungebunden, nicht überkonfessionell). Konservative Netzwerke von islamkritischen Aktivisten bestehen üblicherweise aus Christen, Juden, Pantheisten, bekennenden Neuplatonikern und bekennenden Atheisten und bestehen vor allem aus uns allen, uns freiheitlichen Demokraten, die keine Bevormundung durch den derzeitigen, bekanntermaßen islamverliebten christlichen Klerus wünschen, die aber sicherlich überhaupt keinen Klerus wünschen, der AEMR und GG für alle oder für die Menschen ihrer Glaubensnation (Milla, türk. millet) außer Kraft setzt. Wir verteidigen also nicht das (womöglich zur Spätgotik, um 1350 n. Chr., untergegangene) famose Abendland, sondern das auf Rationalität, nicht auf Seelenrettung, begründete einheitliche Recht. Unsere Gesetze und Verordnungen regeln das irdische Zusammenleben, nicht den dauerhaften Verbleib in Paradiesgarten oder Höllenfeuer.

Was Europa droht, ist eine Neuauflage der erwiesenermaßen zur Staatszerschlagung hoch wirksamen Zwei-Nationen-Theorie (muslimisches Pakistan bzw. Bangladesch versus hinduistisches Indien). Jedes schwammige „europäische Werte“ (bitte, welche? Fleiß, Ordnung, Pünktlichkeit – hat der fraglos nichteuropäische Chinese diese Werte denn nicht?) ist zweckmäßigerweise durch das Zitat zu ersetzen, mit dem am 08.09.1948 Carlo Schmid für die wehrhafte Demokratie eintrat:

„Soll diese Gleichheit und Freiheit völlig uneingeschränkt und absolut sein, soll sie auch denen eingeräumt werden, deren Streben ausschließlich darauf geht, nach der Ergreifung der Macht die Freiheit selbst auszurotten? Also: Soll man sich auch künftig so verhalten, wie man sich zur Zeit der Weimarer Republik z. B. den Nationalsozialisten gegenüber verhalten hat? Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es nicht zum Begriff der Demokratie gehört, dass sie selber die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft: Demokratie ist nur dort mehr als ein Produkt einer bloßen Zweckmäßigkeitsentscheidung, wo man den Mut hat, an sie als etwas für die Würde des Menschen Notwendiges zu glauben. Wenn man aber diesen Mut hat, dann muss man auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen.“

Mich freut immer, wenn sich wertkonservative oder christliche (oder gar heutige sozialdemokratische) Kreise zu diesem Zitat bekennen.

Ob ein Bekenntnistext christlich oder konservativ argumentierender Islamkritiker nun drei, zwei oder eine Seite umfasst oder auch nur eine halbe Seite, es muss dort im ersten Absatz das unmissverständliche Bekenntnis zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (vom 10.12.1948) ebenso in Erscheinung treten wie das klare Credo zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG, 23.05.1949). Mit dem tief empfundenen (frommen) oder aber politisierten (missbrauchten) Wörtchen christlich ist wenig bis gar nichts gesagt, denn dass der Genfer Herr Calvin beliebte, den spanischstämmigen Trinitätsleugner und Arzt Michael Servetus auf nassem Laub zu Ehren Gottes zu verbrennen, ist schließlich völlig evangelisch.

Das bedeutet: Ohne die Nennung von AEMR 1948 und GG 1949 können christlich-wertkonservative Islamkritiker kein Thesenpapier und schon gar kein Positionspapier aus der Hand geben, denn jeder halbwegs kluge Reporter oder Journalist wird innerhalb von einer Millisekunde sagen: „Ihr nennt kein Grundgesetz – ihr wollt also das Grundgesetz überwinden“ und wird, er muss dazu gar nicht linksradikal sein, in der Presse schreiben: „Euer Verein hat also mit der AEMR keinen Vertrag, sondern will das abendländisch bzw. völkisch definierte Mehrklassenrecht – ihr seid bekennende Sezessionisten und arbeitet auf einen Staatsstreich hin – euer Gefasel vom europäischen Werteverbund ist also lediglich Synonym für arische Rasse.“ Daher noch einmal, und ganz deutlich: Jedes Positionspapier christlich-wertkonservativer Islamkritiker muss sich in den ersten drei oder vier Sätzen unmissverständlich zu AEMR 1948 und GG 1949 bekennen.

Ein bewusstes Anknüpfen an die Tradition selbstbewusster Bürgerlichkeit läge in einer Bezugnahme auf das Hambacher Fest vom 27. bis 30. Mai 1832, dem Urmodell des Bürgerprotests gegen Pressezensur, ein anderer Weg des die Demokratie bewahrenden Argumentierens ist das Bekenntnis zum wissenschaftlichen Denken. Wissenschaftliche Erkenntnisse und die Naturgesetze gelten schließlich überall auf der Welt, universell, in Köln, Minsk, Mekka oder Pjöngjang.

Uns sollte stören, dass gewisse Teile der europäischen islamkritischen Szene im relativ stark missbräuchlichen Namen des Europäischen, des Abendländischen oder gar des Christlichen so etwas wie eine Neuauflage der hindu-nationalistischen Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) anzustreben scheinen, während andere das Werk der Islamisten kongenial dadurch mit betreiben, dass sie irgendwelche Kulturkreistheoretiker propagieren, die den so genannten Morgenländern kalkuliert verunmöglichen, jemals Teil des Deutschen Volkes oder des Europäertums zu sein. Unser Patriotismus hat nicht rassisch begründet zu sein, sondern verfassungsrechtlich. Gleichberechtigter Staatsangehöriger ist daher nicht der „Christ“ oder der „Europäer“, sondern der Bürger. Bürgersinn und Verfassungspatriotismus haben unser Credo zu sein, nicht Bibel oder blonde Haare.

Im Übrigen ist Religion erst dann frei und reif und human (und christlich), wenn sie nicht den ökonomischen, rechtlichen oder gesundheitlichen Status des Gläubigen als vom Ungläubigen verschieden definiert. In einer freiheitlichen Demokratie kann jeder von uns ein paar Jahre lang Atheist sein oder mit dem Dalai Lama meditieren, ohne sein Wahlrecht oder sein Recht auf Leben zu verlieren. Umgekehrt entbindet begeisterte Koranlektüre nicht von der Einhaltung der Schulpflicht oder des Baurechts. Ein Recht für alle: One Law For All, so bringt Maryam Namazie ihre Kampagne auf den Punkt.

Zusammengefasst: 1. Dem Islam das Prädikat Religion bzw. religiös abzusprechen, wird nicht funktionieren: Das Islamische Gesetz und System ist mehr als ein diesseitiger Totalitarismus, sondern (unreife oder unangenehme, mag sein) echte Religion, die diskriminierende Paragraphen erzeugende Scharia ist Religion. 2. Nein zur Rechtsspaltung! Das Bestehen auf der Unteilbarkeit der Menschenrechte und (damit) auf der Gleichberechtigung von Mann und Frau allein kann uns zum Erfolg führen. 3. Zivilisation im Plural anzunehmen (The Alliance of Civilizations (AoC); The United Nations Alliance of Civilizations (UNAOC)) oder in der Manier von irgendwelchen braunen oder bibelbewegten Esoterikern den abendländischen Kulturkreis oder das christliche Europa (bzw. das christliche Amerika) zu verteidigen, wird geeignet sein, im Sinne der südasiatischen Two-Nation Theory die bürgerliche Kultur erfolgreich zu beenden und dürfte rasch entweder das Kalifat an die Macht bringen oder den rassisch reinen Führerstaat.

Israel liefert uns hochwertige, empfehlenswerte Produkte und ist für Touristen immer eine Reise wert. Indien und Israel, Griechenland und Großbritannien aber sind auf dem sprichwörtlichen Holzweg, solange sie die Scharia im Familienrecht nicht außer Kraft setzen.

Menschenrecht gibt es weltweit und nur im Singular – entweder Allahs Menschenrecht oder das vom 10. Dezember 1948! Auch die Wissenschaft oder die menschliche Zivilisation sind unteilbar und auf Individualität, Solidarität und Unveräußerlichkeit begründet, der Scharia-Islam hingegen ist vorzivilisatorisch (magisch) und gegenzivilisatorisch (antisozial), okkult und stammeskulturell und spaltet die Solidargemeinschaft der Bevölkerung in ehrenwerte Parteigänger Allahs und Gottlose bzw. Verräter.

Die Scharia ist nicht „anders“, sondern undemokratisch, sie ist unheilsabwehrend, gewaltverherrlichend und territorial expansiv. Die Scharia muss nicht deshalb weg, weil sie „morgenländisch“ (orientalisch) ist, sondern weil sie auf Ungleichbehandlung (und vermeintlicher Seelenrettung) beruht. Nur eine sehr säkulare Gesellschaft kann eine freiheitlich demokratische Gesellschaft sein.

Weltzivilisation, „zivilisierte Welt“ gibt es nur einmal, und irgendwann und möglichst rasch müssen das Recht auf Leben und die Pressefreiheit auch in Teheran gelten.

Dass die kulturelle Moderne, unter schariabefördernden Kulturkreistheoretikern jeglicher Couleur fälschlich genannt der Westen, keine Hände und Köpfe abhackenden Gottesdienste feiert und keinen Gott zu integrieren braucht, der mit fliegenden Steinen tötet, mag uns zu Weihnachten besonders klar werden.

Und zu unserem demokratischen Glück kennt oder benötigt die Ethik des Jesus von Nazareth weder Arier noch Abendländer und klassifiziert den Menschen eben nicht juristisch folgenreich in schwarz- und weißhäutig, orientalisch und okzidental. Und so können wir gleichsetzen:

One Law For All = Frohe Weihnachten,

Edward von Roy