Archive for the ‘Patriarchat’ Category

Hidschab unterdrückt: Nein zum Welt-Hidschab-Tag

Januar 10, 2019

Gerne machen wir auf eine Veranstaltung am 2. Februar 2019 in Köln aufmerksam.

Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland (ZdE)

Anti-Hidschab-Demo

Demonstration gegen den World Hijab Day

Köln am 02.02.2019

um 14.00 Uhr

Domplatte

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Weltweiter Widerstand gegen den Welt-Hidschab-Tag

Im Jahr 2013 hat eine aus Bangladesch stammende Muslima, die mit ihren Eltern als Elfjährige in die USA eingewanderte Nazma Khan, den ersten Februar zum World Hijab Day ausgerufen, zum Welthidschabtag. Seither versuchen islamische Organisationen und Staaten sowie kopftuchtragende Frauen, am ersten Februar jedes Jahres durch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen [ muslimische ebenso wie nichtmuslimische ] Frauen zu ermutigen, den Hidschab [ حجاب ḥiǧāb anglis. hijab; die islamische Kleidung der Frau ] zu tragen und globale Solidarität für den Hidschab [ und die dazugehörige, alle Lebensbereiche umfassende islamische Lebensweise, die weltweite Herrschaft Allahs ] ins Leben zu rufen.

Hidschab bedeutet, dass sich Frauen, minderjährige Mädchen und sogar weibliche Kinder bis ans Ende ihres Lebens bedecken müssen [ und aus dem für Jungen und Männer zugänglichen Raum weitgehend verdrängt werden ]. Damit werden sie wesentlicher Grundrechte beraubt [ und eine veritable Apartheid spaltet den einstigen öffentlichen Raum in Männer- und Frauenzonen ].

Nach islamischem Recht [ Scharia und Fiqh; nach „Koran und Sunna“ ] sollen Frauen nicht nur ihre Haare, sondern ihren gesamten Körper [ ggf. bis auf Hände und Gesicht ] verhüllen, um die öffentliche Ordnung nicht zu stören [ und um sich selbst und vor allem den Männern die ewige Heimkehr ins Paradies nicht zu verspielen ]. Ferner sollen sich Frauen mit dem Schleier bedecken, um die Männer nicht sexuell zu erregen. Dieser ständigen großen Einschränkung für Frauen entspricht die rechtlich herabgesetzte Position der Frau in allen islamisch geprägten Gesellschaften [ vgl. im Koran ihr halbes Erbe sowie die halbe Kraft ihrer Aussage vor Gericht ] oder Stadtvierteln. Indirekt ist der Hidschab eine Beleidigung für die jeden kultivierte Mann, der sich, nach islamischer Weltanschauung, sexuell nicht beherrschen kann, sobald er eine unverschleierte Frau auch nur erblickt. Entsprechend gilt, dass muslimische Männer Frauen missachten dürfen. Gemäß der Scharia ist eine unverschleierte Frau, die durch einen Mann misshandelt oder vergewaltigt wird, für dieses Verbrechen selbst verantwortlich. All das ist eine gegenmoderne, letztlich 1400 Jahre alte frauenfeindliche religiöse Ideologie, die im 21. Jahrhundert keinen Platz haben sollte. […]

Es ist beschämend, dass, während im Iran oder in Saudi-Arabien unzählige Frauen den Hidschab, dieses frauenverachtende Kleidungsstück wegwerfen und mutig für ihre Freiheit und gegen die islamischen Gesetze [ im Islam gottgegeben als die Scharia und menschlich anzuwenden als der Fiqh ] auf die Straße gehen, sich in Europa und Nordamerika etliche, sogar nichtmuslimische Menschen dem Aufruf Nazma Khans folgen und sich mit einer inhumanen Bewegung solidarisch erklären, angeblich, um gegen den Rassismus Position zu beziehen.

Man kann durchaus sowohl gegen den radikalen Islam als auch gegen jede Form von Diskriminierung aktiv sein und sich gerade damit für allgemeine Menschenrechte, Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie für freie Wahl der Kleidung einsetzen. Gerade um Rassismus und Rechtsradikalismus zu bekämpfen, muss man die Rechte und die Menschenwürde der Frauen, Kleidungsfreiheit und universelle Menschenrechte verteidigen und nicht islamisches Revival, Hidschab, Frauenfeindlichkeit und Frauenversklavung. [ Der Hidschab ist nur dann ein Freiheitsrecht, wenn ich ihn, auch als Muslima, ohne Angst vor Höllenqualen oder sozialer Ächtung jederzait ablegen darf. ]

Wir wollen die mutigen „Frauen der Revolutionsstraße“ im Iran verteidigen, die ihren Hidschab öffentlich abgelegt haben, wollen die Frauen in Saudi-Arabien unterstützen, die jetzt mit dem Hashtag «Hidschab unter meinen Füßen» [ « Mon niqab sous mes pieds », « Le voile sous mes pieds » vgl. #NoHijabDay #WorldNoHijabDay #FreeFromHijab #NoHijab ] gegen den Aufruf von Nazma Khan in Aktion treten. Lasst uns weltweit für alle Frauen Meetings und Solidaritätsveranstaltungen organisieren, die in so genannten islamischen Ländern gegen Kopftuch und Unterdrückung kämpfen. Wir werden an diesem Februartag weltweit aufstehen und ein Zeichen gegen den Welthidschabtag / World Hijab Day setzen.

Die Bewegung gegen den Hidschab ist eine weltweite Bewegung. Schließt Euch dieser weltweiten Bewegung an. […]

(Quelle vgl. Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE), Homepage wie Facebook. Hier etwas gekürzt sowie leicht abgeändert; eigene Ergänzungen in eckigen Klammern.)

https://exmuslime.com/widerstand-gegen-den-welt-hijab-tag-ist-die-pflicht-von-uns-allen/

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Worood Zuhair

November 30, 2016

وَاللَّاتِي تَخَافُونَ نُشُوزَهُنَّ فَعِظُوهُنَّ وَاهْجُرُوهُنَّ فِي الْمَضَاجِعِ وَاضْرِبُوهُنَّ

wa l-lātī takhāfūna nušūzahunna fa-ʿiẓūhunna wa-hǧurūhunna fī l-maḍāǧiʿ wa-ḍribūhunna.

As to those women on whose part ye fear disloyalty and ill-conduct, admonish them (first), (Next), refuse to share their beds, (And last) beat them (lightly).

Et quant à celles dont vous craignez la désobéissance, exhortez-les, éloignez-vous d’elles dans leurs lits et frappez-les.

Und wenn ihr fürchtet, dass (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie!

Köln am 27. November 2016, eine Veranstaltung des Zentralrats der Ex-Muslime (ZdE) und der Giordano Bruno Stiftung Köln (gbs) anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (اليوم العالمي للقضاء على العنف ضد المرأة, International Day for the Elimination of Violence against Women). Ihre informative und bewegende Rede hielt die aus der irakischen Stadt Kerbela stammende Frauenrechtlerin Worood Zuhair auf Englisch. Ins Deutsche von Edward von Roy.

Rebellische Frauen im Islam

Von Worood Zuhair

Ich werde über das Leid der Frauen in den vom Islam beherrschten Ländern sprechen.

In den religiösen Gemeinschaften haben sich Doppelmoral, Gewalt, Sexualstraftaten und Mord etabliert und gehören zum Alltag. Sobald ein Mann und eine Frau alleine sind, ist die Frau der Gnade und Willkür des Mannes ausgeliefert. Aus der islamisch bedingten, Selbstbild und Frauenbild prägenden extremen Geschlechtertrennung folgt, dass sich die Männer wie verrückte Hunde verhalten. Sie belästigen, schlagen und vergewaltigen Frauen, sogar ihre Familienmitglieder, und ihre Taten sind durch ihre Religion und die Gesetze gedeckt.

Gesellschaftliche Ausgewogenheit zwischen Männern und Frauen gibt es noch nicht. Nur weil ihr mit zwei Hoden geboren wurdet bedeckt euch kein Staub der Schande, werdet ihr durch eure frauenfeindliche Religion vor Entwürdigung und Sklaverei bewahrt. All jene unter euch, die die Befähigung von Frauen als beschränkt definieren und ihnen insbesondere einen angeborenen schwachen Verstand attestieren, möchte ich daran erinnern, dass eure Propheten, Kleriker, Imame und sonstigen Autoritäten nicht vom Himmel gefallen sind, sondern aus der Vagina einer Frau geboren wurden. Zum Glück für die Frauen sind ihre Vaginen nicht nur zum Sex zu gebrauchen, sondern auch zur Produktion von Kindern. Andernfalls würden ihre muslimischen Eltern sie abschneiden und zunähen und anschließend an die Haustür schreiben: ‚Hier gab es ein schlimmes Mal der Schande, es wurde ausgemerzt mit Gottes Willen‘.

Alles im Leben von dir als Frau wird in deiner Familie durch einen Mann kontrolliert, bei Bedarf kann Mann auch wesentlich jünger als du. Erwachsene Frauen werden wie Minderjährige, wie Kinder behandelt. Frauen haben kein Recht, Entscheidungen über ihr eigenes Leben zu treffen. Sie sind Besitz Vater, Ehemann, Stamm und religiöser Gemeinschaft. Den männlichen Verwandten obliegt die Pflicht, die allzeit gefährdete Keuschheit ihrer weiblichen Familienangehörigen zu schützen, weil der Islam lehrt, dass Frauen nicht nur unreine Huren, sondern auch wankelmütig sind, von ihrer weiblichen Wesensnatur her gar keine vernunftorientierten Entscheidungen treffen können. Jungfräulichkeit ist das prekäre Fundament der Stammesehre, die Basis von familiärer Moral, Stabilität und Kohärenz.

Misslingt der Frau ihre zentrale Aufgabe, keusch zu bleiben, und sei es im Falle einer Vergewaltigung, ist das die größtmögliche Katastrophe für Familie und Stamm und bringt Schande über sie. Gemäß dieser perversen Logik wird bei einer Vergewaltigung nicht der Täter bestraft, sondern das Opfer umgebracht, um die Schande von der Familie abzuwaschen, die die Frau über sie gebracht hat. Zur Verletzung der männlich definierten Ehre führen weibliche Verfehlungen wie der reale oder auch nur vermutete Wunsch der Frau, sich ihren Ehemann selbst auszusuchen oder ihre Forderung nach einer Ehescheidung. Eine derartige Schande gibt dem Mann das Recht sie zu töten. Mit einem eigens einberufenen Familienrat werden in Ländern wie dem Irak, in Saudi-Arabien oder Jordanien Frauen durch ihre männlichen Verwandten zum Tod verurteilt, um die – wie gesagt männliche – Ehre wiederherzustellen.

Durch Einwanderung ehrkulturell sozialisierter Menschen steigt die Zahl der Ehrverbrechen in Europa und selbst in Nordamerika. Es gibt kein Gesetz, das uns vor diesem Anspruch auf männliche Allmacht schützt, ein Anspruch, der sich auf Koran und Sunna, auf das islamische Recht berufen kann, das die Anwendung von Gewalt einfordert bei allen Fragen von Ehre und Schande.

Die meisten Frauen überleben diese Angriffe nicht, ich gehöre zur Minderheit. Ja, ich bin die Überlebende eines versuchten Ehrenmordes und gebe heute denen eine Stimme, die nicht mehr für sich sprechen können.

Ich schrie so laut ich nur konnte, doch niemand antwortete. Sie schlugen immer weiter, bis ich nichts mehr spürte und das Bewusstsein verlor. Als ich wieder zu mir kam, war mein Gesicht geschwollen, die Lippen bluteten und in meinem Rücken spürte ich den Schmerz brennen wie Feuer.

Eine Frau aus der Nachbarschaft hörte mich schreien und kam heran, doch nicht etwa um mir zu helfen, sondern um mich aufzufordern, meine Stimme zu senken. Was mir geschehen war, war ihr egal, sie war vielmehr in Sorge, dass ich beim nächsten Verprügeltwerden zu laut schreien würde und mit meiner Stimme irgendeinen Mann aus der Nachbarschaft verführen könnte.

Trotz meiner Verletzung, trotz aller nur denkbaren Versuche meiner Familie sowie meiner Gesellschaft und Religion, mein Leben zu zerstören, hielt ich an meinem Ziel fest, die Freiheit zu suchen und beschloss, aus diesem Land der Hölle zu fliehen. Um diese Freiheit zu finden, begab ich mich auf eine Reise von 8300 Kilometern. Ich bin die Frau, von der jeder vermutet hätte, dass sie unterwegs sterben würde. Aber ich bin auch die Frau, die es endlich doch geschafft hat und in dem Land ankam, das mir Freiheit sichern würde. Ich bin nicht nur ein rebellisches Mädchen aus dem Irak. Ich bin ein Mädchen, das sich von den Fesseln dieser religiösen Gesellschaft befreit hat, etwas, wovon viele Mädchen in der muslimischen Gemeinschaft nur träumen können.

„People ask me if I have some kind of death wish, to keep saying the things I do. The answer is no: I would like to keep living. However, some things must be said, and there are times when silence becomes an accomplice to injustice. Es gibt Zeiten, in denen Schweigen zur Komplizenschaft mit der Ungerechtigkeit wird“, das erkannte die mutige Ayaan Hirsi Ali.

Der erforderliche Wandel braucht einen starken institutionellen Rahmen und staatliche Stellen, die nicht nur die Macht, sondern auch den Willen haben, Gesetze durchzusetzen. Wir müssen auf alle, die Verantwortung tragen, Druck ausüben, entsprechende Gesetze zu erlassen und dafür zu sorgen, dass diese verstanden werden und kompromisslos Anwendung finden. Von uns wird das koordinierte Anstrengung und gute Zusammenarbeit erfordern.

Begeben wir uns an die Arbeit, um dieses Unrecht zu beenden.

Worood Zuhair

In religious communities, hypocrisy, violence, sex crimes, and murder are increasing and have become normalized. If a male and a female are left alone the woman is at the mercy of the man. The isolation of males and females in our daily lives make men behave like mad dogs. They harass, beat, and rape women, even family members, and they are justified according to their religion and law. There is no balance in our social nature. Just because you were born with 2 testicles there is no dust on you – your misogynic religion releases you from slavery. I want to mention those who limit woman’s capabilities and describe them as lacking in brains – do not forget that your prophets, clerics, Imams, and greats did not come down from heaven, but came from woman’s vagina. Fortunately for females in Islamic countries, their vaginas are not only for sex, but also for producing children, otherwise their Muslim parents would cut it, sew it up, and engraved on the door: „here was a thing of shame that has been eradicated, by God willing.“

The men in the family control every aspect of the woman’s life, even if the male is younger than you. Adult women are treated as minors. Women do not have the right to make decisions about their own lives and are considered property of the family and the religious community. Male relatives have the duty to protect the woman’s chastity because Islam teaches that women are whores without the ability to make moral judgements. Her virginity is fundamental to the familie’s honour, ethics, strength, and stability. The failure of a woman to remain chaste – even in the case of rape – is a social catastrophe of the highest order and brings shame on the entire family. With their twisted logic, if a woman is raped, they will not punish the offender, but will instead kill the victim to wash away the shame she has brought on the family.

The notion of honour includes alleged or suspected sexual transgression, the desire of women to choose a marriage partner of their own, and to seek divorce. The shame gives the man a licence to kill. In countries such as Iraq, Saudi Arabia, and Jordan, women are being sentenced to death by their male relatives in family courts to restore their honour. With the influx of Muslim migrants, incedents of these crimes are steadily on the rise in Europe and even in North America. There is no law to protect us from this masculine power based on Islamic law, which incites violent crimes of honour and shame.

Most women do not survive this violence, but I did. Yes, I am the survivor of an attempted honour killing, and today I speak for those who cannot speak for themselves. I was screaming loudly with all my force, but no one would respond. They continued to beat me until I could no longer feel anything. I lost consciousness during the beating, and when I woke up, I found my face swollen, lips bleeding, and I felt a burning pain like fire in my back. There was a woman, one of my neighbours, who had heard me. She didn’t come to help me, but came to tell me to lower my voice. The woman didn’t care what happened to me, but was more concerned that the next time he hit me I didn’t scream, which would seduce any man around me. Despite my injury and any attempt by my family, society, and religion to destroy my life, I was determined to taste freedom and chose to escape that Hell Land, so I made the 8300 kilometer journey to find it. I’m the girl everyone expected to die along the way, but finally arrived in the country that would ensure my freedom. I am not just a rebellious girl from Iraq. I am a girl who escaped the bondage of this religious society, like many girls in the Muslim community hope to do.

Ayaan Hirsi Ali once said — „There are times when silence becomes an accomplice to injustice“. Effective change requires a strong institutional framework and national bodies that have the power to take action. We must contact world leaders and pressure them to adopt laws work and make sure those laws are understood and implemented. This will take a coordinated effort and require us to work together. Let us work together to end this injustice.

Worood Zuhair

Taharrush gamea – islamisches Entwürdigen von Frauen in der Öffentlichkeit (Teil I)

Januar 13, 2016

‏تحرش جماعي‎‎

taḥarruš ǧamāʿī

harcèlement sexuel collectif

collective sexual harassment

Taharrusch dschamai, kollektives Frauenentwürdigen

Gemeinschaftlicher Taharrusch, Testgelände für Männerherrschaft und Allahkratie

Kollektives Frauenerniedrigen in der Neujahrsnacht 2016 am Kölner Dom und an anderen Orten, deutschlandweit kesseln insgesamt viele hundert nach Koran und Sunna sozialisierte junge Männer junge Frauen ein, drängen ihre gegebenenfalls vorhandenen männlichen Begleiter ab, packen den weiblichen Opfern an Gesäß, Busen und Schritt, bei manchem weiblichen Opfer gelangen sie mit dem Finger in das Genital. Es kommt zu Vergewaltigungen. Blitzschnell arrangiert der Mob, dass die Opfer alleine oder zu zweit bleiben, seltener sind drei oder vier junge Frauen von beispielsweise 20 oder 30 Tätern umstellt. Etlichen der Opfer werden Mobiltelephon und Geldbörse entwendet, doch geht es offensichtlich weniger um den Diebstahl als um das Frauenentwürdigen. Politik und Presse bemühen sich täglich, Kontext und Kausalität von Islam und kollektivem Taharrusch (Taharrusch dschamai) zu verschleiern. Von Jacques Auvergne.

Der kollektive Taharrusch (taḥarruš ǧamāʿī) als doppeltes Übungsfeld der Mysogynie und Allahkratie wird nicht lediglich durch das Patriarchat, sondern durch den authentischen Islam verursacht. Das Körperkollektiv des maskulinen sprich auf Erden zum Herrschen berufenen Teils der Umma hat den öffentlichen Raum sittlich zu ordnen (zu islamisieren) und den Körper der nach Koran und Sunna notorisch wankelmütigen und unvernünftigen Frau zu dressieren.

Die muslimische Ehefrau ist von Allah gegebenes treuhänderisches Gut (amāna, Mehrzahl amānāt)[1] und bedarf des männlichen Schutzes, auf die unverheirateten Töchter passen ihre großen Brüder auf, jede andere nicht durch einen muslimischen Ehemann oder Mahram-Verwandten begleitete Frau ist schutzlos. Der Ruf nach gleichen Rechten für Mann und Frau muss dem Männerbund als schlimme Versuchung (fitna) derart schmerzlich erfahrbar bleiben, dass dessen öffentlich zu inszenierende rituelle Gewaltorgie vergleichsweise als mild und sanft gelten kann.

Jede heutige junge Frau, ob sie ihren Schambereich (ʿawra) verschleiert oder nicht, nach himmlischem Befehl ist ihr gesamter Körper Aura und blickdicht abzudecken bis auf Hände und Gesicht, soll am eigenen Leib spüren, dass ihr die allgemeinen Menschenrechte und insbesondere die Gleichberechtigung von Mann und Frau verschlossen sind. Der das Vorhandensein eines männlichen Besitzers (walī) signalisierende Hidschab ist nur ein prekärer Schutz vor dem Belästigt- und Vergewaltigtwerden, besser also, die Frau geht erst gar nicht auf die Straße.[2]

Taharrusch, wörtlich Belästigung, ist wie selbstverständlich der nicht zutreffende Begriff, doch die ethische Unrechtmäßigkeit der sehr islamischen männlichen Gewalt an Frauen darf einfach nicht zur Sprache kommen. Wie uns die jüngsten Angriffe vom Jahreswechsel 2015 / 2016 in Deutschland ebenso gezeigt haben wie die früheren vom Stockholmer Musikfestival oder Kairoer Tahrir Platz, geht es im Vergleich zu einer Belästigung um eine viel höhere Stufe der Gewalt. Das männliche und weniger intensive permanente Quälen, das grundsätzliche Unters Kopftuch Zischen, Unter den Hidschab Mobben aller Umma-eigenen Mädchen und das Erniedrigen der Dhimmimädchen, bleibt mit der geradezu rituellen Außeralltäglichkeit des Taharrusch dschamai verknüpft und ist sehr alt und realislamisch.

Das männerbündisch ehrbare ebenso wie das islamisch korrekte Verhalten bleibt Politikum. Erlebnispädagogisch nachhaltig ist der schariakonforme Lehrstoff durch ältere Jungen und junge Männer daher auf offener Straße in Szene zu setzen, zu inszenieren per Auflauern, Treibjagd, Einkreisen und Missbrauchen von Mädchen oder jungen Frauen. Arbeitsteilig und synchron koordiniert kann man dabei Spalier stehen und die junge Frau zum Gassenlaufen zwingen oder, sich dicht zusammenstellend, eine Barrikade errichten und ein Mädchen am Weiterkommen und Entfliehen hindern oder die Polizei von Täter und Opfer abhalten. Nicht den ungläubigen Wachmann oder Ordnungshüter der Dschahiliyya, nur einen Schariapolizisten würde man in dieser Minute oder Stunde ernst nehmen. Dieser muslimischen Forderung nach einem Abschied vom Gewaltmonopol hat der freiheitliche Staat allerdings nicht nachzukommen.

Schon 2014 ereignete sich dieses durch die Jungensozialisation nach Koran und Sunna verursachte gemeinschaftliche Belästigen und Nötigen, dieser Taharrusch dschamai in Stockholm – wie erst jetzt bekannt wird, denn Schwedens Polizei verschwieg die zahlreichen systematischen Übergriffe auf Frauen beim Stockholmer Musikfestival We are Sthlm im Sommer 2014 und 2015 aus politischer Korrektheit, anders gesagt aus Karrierebewusstsein oder bereits aus dhimmigemäßer Angst.[3]

Der in diesen Tagen in der deutschen Presse als Taharrush gamea[4] verbreitete Begriff verschleiert leider bereits im Arabischen die Schwere der Gewalt, denn der Wortbestandteil Taharrusch bedeutet Belästigung, also beispielsweise die Verletzung von Schamgrenzen durch obszöne Gesten oder verbale Gewalt wie das in allen vom Islam geprägten Teilen der Welt übliche Schnalzen und Zischen oder das Äußern obszöner Bemerkungen.

Doch geht es beim Gruppentaharrusch um ein Verfolgen, Einkreisen und, Minute für Minute, immer brutaler werdendes sexuelles Nötigen, um Psychoterror oder gar um körperliche Quälerei bis hin zur Gruppenvergewaltigung. Was mit den Frauen geschieht und wie lange es geschieht, bestimmt der spontan tuende, hier und jetzt in seiner Allmacht nur durch Allah übertroffene Männerbund. Weil das Fieber des Frauenjagens – oder Hexenjagens? – möglichst viele, eigentlich alle Männer erfassen soll, verschwimmt die Grenze zwischen Haupttätern und Mitläufern und schafft kriegerisches Gemeinschaftserlebnis. Denn auch der Zögernde als Komplize einzubinden und jeder Kritiker des Rituals als Verräter anzugreifen. Vielleicht noch anwesende muslimische Gegner des Frauenentwürdigens oder auch männliche Nichtmuslime haben ihre Ohnmacht zu spüren.

Achso, Handy und Geldbörse der jungen Frau sind weg? Sicherlich kann es sich ergeben, dass das gezielt in Angst, Panik oder Todesfurcht versetzte weibliche Opfer auch ausgeraubt wird, der notorische Taschendieb nutzt die Gunst der Stunde. Das rücksichtslose muslimische Selbstaufwerten durch das Prinzip männlicher sexueller Herrschaft über alles Weibliche und das Entehren der männlichen Angehörigen der gedemütigten jungen Frau ist aber wesentlich wichtiger als der Diebstahl und noch der brutalste Täter beim kollektiven Frauenerniedrigen wird sich der islamischen Gottesfurcht (taqwa) auf Dauer gar nicht verweigern. In einer Mischung aus lebensbiographischen Flegeljahren und Einweihung in den islamischen Männerbund bleibt der Taharrusch dschamai dem politreligiösen Fernziel verpflichtet, dem erneuerten Medina.

Der ältere Junge oder junge Mann verhält sich doch völlig wesensgemäß, so versichern sich die Kameraden, er übt seine maskuline Rolle ein und bleibt noch beim Misshandeln von kindlicher Unschuld. Was also sollte ihn aus der inneren Ruhe bringen? Ist nicht vielmehr die Frau in ihrem so andersartigen angeborenen Geschaffensein (fiṭra), islamisch die latente Verführerin männlicher Gesittetheit und Gemeinschaft, an ihrem aktuellen Missbrauchtwerden ursächlich? Mindestens hat ihr männlicher Vormund schändlich versagt, der ehrbare Bewacher und Besitzer (walī) hingegen passt auf seine Tochter oder Schwester gut auf.

Taharrusch dschamai – männerbündisch das islamische Wohlverhalten durchsetzen.

Jacques Auvergne

Q u e l l e n

[1] Treuhänderisches Gut, amāna, pl. amānāt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Amanah

THE WIFE, AN AMAANAT – FOR HUSBANDS TO MEDITATE

We offer husbands a prescription which will ensure happiness in the home

http://www.themajlis.co.za/books/Awake1430_2009.pdf

Both husband and wife are the makhlooq (creation) of Allah Ta’ala. In His infinite wisdom, Allah Ta’ala has assigned different rights, duties and obligations to the variety of specimens of His makhlooq. Allah Ta’ala has assigned the wife to the care of the husband. She is His makhlooq whom He has placed in the custody of the husband. Allah Ta’ala has awarded custody of the wife to the husband by way of Amaanat (Sacred Trust), not by way of mielkiyyat (ownership). As such, the wife in the custody of her husband and under his jurisdiction is a Sacred Trust. She is the sole property of Allah Ta’ala-and of no one else.

THE AMAANAT

Normally, the rule of Amaanat is that the Ameen (Trustee) is under compulsory obligation to maintain and guard the Amaanat. He is not permitted to derive any personal benefit or use from or with the Amaanat. However, Allah Ta’ala in His infinite mercy has bestowed to the husband the right to derive comfort, rest, peace and benefit from the Sacred Trust we call The Wife. […]

An important and a very beneficial consequence of the husband’s toleration due to his understanding that he has Allah’s Property with him, is that Allah Ta’ala will bestow the wife with taufeeq to correctly discharge her obligations and fulfil the rights of the husband. The bottom line for a successful marriage and happiness is the Sharia and the Sunna.

http://www.muftisays.com/forums/12-virtues/4472-an-amaanatfor-husbands-to-mediate.html

[2] Die Frau ist ein sexuelles Objekt. Sie ist verführerisch und teuflisch. Sie stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Männer dar. Außerdem ist sie schlecht. Ali soll gesagt haben: „Die Frau als ganzes ist böse. Und das Böseste an ihr ist, dass man nicht auf sie verzichten kann.“ (Charour 353). Ein Hadith bei Buchari besagt, dass die Mehrheit der Menschen in der Hölle aus Frauen besteht (Buchari 28). Aus diesen Gründen muss sie eingesperrt werden, das ist auch gut für sie. In einem Hadith steht: „Die Frau ist eine ‚aurah, wenn sie ausgeht, dann kommt ihr der Teufel entgegen. Sie ist am nähsten zu Gott, wenn sie in ihrem Haus tief steckt.“ (al-Hindi 45158, al-Haithami 7671).

Quelle: Ralph Ghadban. Das Kopftuch in Koran und Sunna.

http://library.fes.de/pdf-files/akademie/online/50370.pdf

Im 11. Jh. fasst al-Ghazali [Ihyâ ‚ulûm ad-dîn, Beirut 1998, Bd II S. 68] die neue Situation der Frau wie folgt zusammen: „Die Ehe ist eine Art von Sklaverei. Die Frau ist die Sklavin des Mannes, sie muss ihm vollkommen gehorchen.“ Weiter schreibt er: „Hätte Gott jemals von den Frauen verlangt sich vor jemand niederzuknien, dann vor ihrem Mann.“ Und schließlich: „ Wenn eine Frau stirbt und ihr Mann mit ihr zufrieden ist, dann kommt sie ins Paradies“ [ibid., S. 69].

(Ralph Ghadban)

http://www.ghadban.de/de/wp-content/data/Das-Hauptanliegen-des-Korans-besteht-in-der-Regulierung-der-Beziehung-zwischen-dem-Menschen-und-seinem-Sch_pfe.pdf

[3] ‘You only had to move a few feet to get grabbed. They pushed you in, and then one hand came out of nowhere and grabbed your breasts – or for some of my friends who wore dresses, between the legs,’ Molly, 17, who attended the youth festival with four of her friends, told Expressen. […]

‘If you said no, they were their with the hand again, if you pushed them away it egged them on and they called their mates. It was impossible to get away on your own.’

Roger Ticoalu, who heads Stockholm city government’s events department, said Monday that a ‘large part’ of those detained were from Afghanistan, many carrying temporary ID-cards issued to asylum-seekers.

He said about 20 teenage girls filed complaints of sexual assault and that about 200 suspects were detained and ejected from the festival for sexual assault and other offenses.

Aus: Sara Malm (Now Swedish police are accused of covering up sex attacks after news blackout on migrant gang surrounding and molesting teenage girls at music festival), MAIL Online (Daily Mail, London), 11.01.2016.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3394161/Now-Swedish-police-accused-covering-sex-attacks-news-blackout-migrant-gang-surrounding-molesting-teenage-girls-music-festival.html

Die 15-jährige Anna erinnert sich an den Festivalbesuch: “Vor allem bei den Konzerten war es schrecklich. Wenn man in die Menschenmenge gegangen ist, begannen sie einen sofort anzugrapschen. Die haben uns umringt, eine meiner Freundinnen fiel zu Boden und da haben die sich direkt auf sie geworfen”, sagte sie der Zeitung. Einige der Jugendlichen, der Polizei Zufolge meist unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan, steckten ihre Hände in die Hosen der Mädchen.

Besonders scharf ist die Kritik an der Polizei nun, weil es anscheinend schon beim Festival 2014 zu zahlreichen sexuellen Übergriffen und Diebstählen gekommen war. 2015 soll es noch deutlich schlimmer gewesen sein. “Rekordverdächtig viele” Mädchen hatten das Zelt der Polizei aufgesucht. Die jüngsten waren zwölf Jahre alt. Nichts davon wurde in der Pressemitteilung erwähnt. Dies sei aus Angst geschehen, rassistische Stimmungen anzufeuern, sagen Beamte offen. “Wir wagen es manchmal nicht zu sagen, wie es ist. Wir glauben, dass es den Schwedendemokraten in die Hände spielt”, gibt der Festivaleinsatzleiter Peter Ågren zu. […]

“Es ist natürlich unakzeptabel, wenn die Polizei Informationen verschweigt. Wir werden das gründlich untersuchen”, versprach Innenminister Anders Ygeman.

Aus: André Anwar (Polizei vertuscht sexuelle Massenübergriffe in Schweden), in: RP, 12.01.2016.

ttp://www.rp-online.de/politik/ausland/schweden-in-stockholm-wurden-sexuelle-massenuebergriffe-vertuscht-aid-1.56

[4] Gemeinschaftlich begangene sexuelle Belästigung | Nach Kölner Sex-Angriffen: BKA will das Phänomen „taharrush gamea“ bekämpfen

Focus, 10.01.2016

http://www.focus.de/politik/deutschland/gemeinschaftliche-begangene-sexuelle-belaestigung-nach-koelner-sex-angriffen-bka-will-das-phaenomen-taharrush-gamea-bekaempfen_id_5200218.html

Rückkehr des Patriarchats. Polygame Ehe

August 1, 2015

فانكحوا ما طاب لكم من النساء مثنى وثلاث ورباع

Fa-nkiḥū mā ṭāba lakum mina n-nisāʾi maṯnā wa-ṯulāṯa wa-rubāʿa

Il est permis d’épouser deux, trois ou quatre, parmi les femmes qui vous plaisent

Marry women of your choice, two or three or four

Dann heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier

Very poly indeed

Von Jacques Auvergne

Die gestreiften Flaggen sind wieder eingerollt, mit dem Regenbogen hat es sich ausgeflattert. Die in den letzten Tagen vor Ministerium und Rathaus wehenden Rainbow flags, buntes Erkennungszeichen der LGBT Bewegung seit 1978, hat man irgendwo verstaut, die zu ihrer allmählichen Selbstauflösung islamfreundlich lächelnde Republik hat Sommerpause und taumelt dem Kalifat entgegen.

Ganz im Ernst, dass Weltbürger und Bildungsbürger Homosexuelle nicht herabwürdigen, sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Jahrelanger inniger Freundesliebe angemessene Standards wie erlaubte Aussageverweigerung vor Gericht, gestatteter Besuch auf der Intensivstation oder mögliche Berücksichtigung im Testament sind für alle Bürger zu verwirklichen, also ganz unabhängig von der jeweiligen sexuellen Ausrichtung. Umso bemerkenswerter die Doppelmoral zeitgenössischer Politiker und Kirchenfunktionäre, anlässlich des Christopher Street Day (CSD) einerseits aufgesetzte Homosexuellenfreundlichkeit an den Tag zu legen, andererseits zu der nach Koran und Sunna gebotenen tätigen Schwulenfeindlichkeit zu schweigen. Über den Islam nur Gutes, sonst ist EdeKa (Ende der Karriere).

Der Homosexuelle ist islamrechtlich (islamisch) vermutlich in jedem Fall zu töten, was nach nach dem ersten Kalifen Abū Bakr († 634) durch Verbrennen am Schandpfahl geschehen soll. Der Neffe und Schwiegersohn Mohammeds jedoch, der vierte Kalif ʿAlī bin Abī Ṭālib († 661), der aus heutiger schiitischer Sicht so hohe Verehrung verdient, verlangte als Strafmaß das Hinabstürzen des Schwulen kopfüber von einem hohen Ort in die Tiefe, eigentlich nur vom Minarett der Moschee aus (erst später wurde beispielsweise auch ein hoher Felsen für akzeptabel gehalten). Nach noch anderer Meinung hingegen sei schariarechtlich (islamisch) allein die Steinigung (raǧm) angemessen. Der Cousin des Propheten, der bei Sunniten wie Schiiten hoch angesehene Gelehrte der Umma (ḥabr al-umma) ʿAbdallāh ibn ʿAbbās († 687 oder 688), verknüpfte gleich zwei Strafen: der Schlimme sei erst hinabzuwerfen und anschließend zu steinigen.[1]

Zu diesem im Din (dīn, rechte Lebensführung und Gesellschaftsordnung nach Koran und Sunna) auf Erden inschallah hinzurichtenden Homosexuellen haben Politik und Klerus also auch 2015 eisern geschwiegen. Erwachsene finden über die Internet-Bildsuche beispielsweise mit: islamic state homosexual thrown, raqqa gay thrown, shabaab gay stoned, iran homosexuals executed zeitgenössische Islamanwendung des Tötens manch eines männlichen Missetäters, welcher der Sünde der liwāṭ (ʿamal qaum Lūṭ, was das [Volk von] Lot tat) beschuldigt worden war, der Homosexualität.

Im Schöpfungssystem (Scharia) und einzig sittlichen Gesetz (auch Scharia) von Weltall und Menschheit sind Lesben, im Gegensatz zu männlichen Homosexuellen, schlicht nicht so wichtig, eine Körperstrafe reicht daher gegebenenfalls aus (Islam Q&A 200216: How can she rid herself of lesbian desires?, 21058: The punishment for lesbianism). Im heutigen Iran erhält die Frau allerdings bei vierfacher Wiederholung frau-fraulicher genitaler Sexualität die Todesstrafe, für die Ersttäterin reichen hundert Peitschenhiebe.[2]

Im Übrigen dürften Lesben realislamisch durch ihren Stamm als Naschiza (našiza) bewertet werden, als die schlimme Ungehorsame. Die Moralgefährderin wird also unter Nuschuz (nušūz) verbucht, Widerspenstigkeit, und gemäß Himmelsbefehl (Koran) Sure 4:34 ist sie, die bloße Befürchtung ist ausrechend (Allahgott: „Und diejenigen, deren Widersetzlichkeit [nušūz] ihr befürchtet“), durch ihren Besitzer (Ehemann) erst zurechtzuweisen, dann mit Entzug von Zärtlichkeit zu bestrafen und zuletzt zu verprügeln („ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie“). Wie jede andere Muslima wird auch die homosexuelle Tochter bei Bedarf und nach Maßgabe des Wali mudschbir zwangsverheiratet und ist dazu fallweise, ganz nach dem Vorbild von Mohammed und Aischa, als Braut möglicherweise neun Jahre alt (Mondjahre). Im schiitischen Ehevertrag schließlich schuldet die Frau ihrem Ehemann Tamkin (obedience, submission), definiert als ungehinderte sexuelle Verfügbarkeit (unhampered sexual availability).

2015 nun in transatlantischer Fröhlichkeit Marriage For All, Ehe für alle, so als ob der Islam dazu gar nichts zu sagen hätte?

Die Multikulturellen jedenfalls gehen auf die Straße, kleiden sich bunt, queer, erotisch. Einen Straßenzug weiter hingegen darf die Muslima das Haus nicht verlassen, keinen Sex vor der Ehe haben und hat sich etwa auch laut DITIB-Briefträger Bundesverfassungsgericht „ab Eintritt der Pubertät“ und „mit Ausnahme von Gesicht, Händen und Füßen“ blickdicht und formauslöschend zu bedecken. Einen Nichtmuslim zu heiraten ist ihr verboten, lesbischer Sex sowieso, aber ist das nicht auch erotisch und bunt, irgendwie jedenfalls, regenbogenbunt? Grundgesetz und Koran endlich auf Augenhöhe. Allerdings, Deutschland wird anders, und immer noch ganz anders.

Noch etwas mehr anders bitte. ECFR-Scheich Mustafa Cerić, seit wenigen Tagen sitzt der Bosnier auch im Kuratorium des MFI (Münchner Forum für Islam),[3] forderte vor neun Jahren (2006), dass sich Muslime und Nichtmuslime mehr und mehr voneinander unterscheiden sollen jedenfalls dürfen, man empfehle dazu den beiden mental und rechtlich immer mehr auseinanderrückenden Kollektiven der Muslime und der Nichtmuslime ganz viel Vielfalt und bunte Toleranz:

Verständnis fördern, Unterschiede achten und Gemeinsamkeiten erkennen

promote understanding, respect differences, and explore common ground

Verständnis für das „Anderssein“ der „Anderen“ schaffen[4]

create an understanding of the ‚otherness‘ of the ‚other‘ person[5]

Bemerkenswerterweise wurde soeben der Bereich des Andersseins (otherness) mit gefälligst zu empfindender Freude und Ehrfurcht gefüllt, islamisches Anderssein sei unbedingt gut. Im interkulturellen bzw. interreligiösen Betrieb (Islamisierungsbetrieb) jedoch wird seit Gayatri Spivak ein zweiter Begriff mit dem Wortteil anders (other) verwendet, eine willkommene Beschuldigung: die Schariagegner würden gegenüber den Schariatreuen schlimme Ausgrenzung betreiben (othering). Der Dhimmi spüre und spure, selbstgewähltes korankonformes Anderssein ist prima (otherness), hinzuweisen jedoch auf die Menschenrechtswidrigkeit der Scharia gemeinschaftsschädliches Wegstoßen (othering).[6]

Aber nein, ihr Nichtmuslime, auch im Sommer 2015 ist unser endlich gemeinschaftlich in getrenntes Recht aufzuspaltendes oder in ausschließliches Schariarecht einzubindendes gemeinsames Europa für uns Beibürger im Reich des Unglaubens Dar al-Kufr („Muslims as Co-Citizens of the West“, Murad Wilfried Hofmann) noch nicht bunt genug, noch nicht anders genug. Das deutsche Buntland etwa hat noch nicht genug für das Leben der Schariapflichtigen getan und braucht endlich ein Allahgott zufriedenstellendes Familienrecht, notfalls kurzzeitig mit Regenbogenfahnen geschmückt. Euch die Regenbogenfahnen heute und das Dasein als Dhimmi oder Harbi morgen, uns der zeitlose Anstand mit Hidschab und Harem.[7]

1924 hat die Türkei die Polygamie erfreulicherweise verboten – der einzige von Allah angenommene Glaube und Lebensstil aber lockt und drängt den muslimischen Mann, ohne Rücksicht auf Zeit und Raum, zur Mehrehe. Heimlich gab es daher weiterhin Zweitfrauen in der Türkei, vor fünf Jahren (2010) vermutlich beinahe 200.000. Allahs Recht, also auch das korankonforme Familienrecht, kennt keine Staatsgrenzen, außerhalb der Türkei tobt der Kampf für die Polygamie in Kenia, Marokko (Muslimbrüderpartei PJD), Tunesien (Adel Almi), Russland (Ramzan Kadyrow) sowie vor allem in Großbritannien (Scharia-Familienrechtlerin Aina Khan, Schariarichterin Amra Bone).[8]

In seiner am 24.02.2006 von der Moschee von Zagreb (Kroatien!) aus bekanntgegebenen Deklaration Europäischer Muslime (Declaration of European Muslims), sie soll im Vorjahr (2005) entstanden sein, hat es der auch in der International Union of Muslim Scholars (IUMS, Chef ist Yusuf al-Qaradawi) sitzende Mustafa Cerić als damaliger Führer der Schariagelehrten (Reis-ul-ulama) und Großmufti von Bosnien und Herzegowina doch längst angemahnt:

Wege zu finden, wie muslimisches Recht für Personenstandsangelegen¬heiten, wie z.B. Familienrecht, anerkannt werden kann.

opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law

Anders als nach dem selbst nach 2004 schariatreu verfassten marokkanischen Personenstandsrecht, der berüchtigten Mudawana (mudawwana al-aḥwāl aš-šakhṣiyya),[9] die Erstfrau darf oder muss der zweiten Heirat zustimmen, ist in Deutschland – noch! – bereits die (standesamtliche) Bigamie, das Eingehen einer zweiten Ehe, nach § 1306 BGB unzulässig und wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft (§ 172 StGB). Doch ist nur das Abschließen der weiteren standesamtlichen Ehe strafrechtlich verboten, nicht die bereits bestehende polygame Ehe selbst.

Im Islam hat der Gesetzgeber (Allah) zum Thema Heirat alles klargestellt, was juristisch erlaubt (ḥalāl) ist: ein Gesetz, das die Polygamie sprich die Polygynie verbietet, ist dem Souverän (Allah) zuwider und somit verboten (ḥarām). Leider schaffte das am 01.01.2009 in Kraft getretene neue Personenstandsgesetz die Pflicht zur standesamtlichen Voraustrauung ab, eine den freiheitlichen Rechtstaat unterminierende Begünstigung der zwingend frauenfeindlichen Imam-Nikah (nikāḥ, Ehe im Islam) und also auch der Polygamie.

Noch zur Mudawana bzw. zu Marokkos derart frauenfeindlich bis Januar 2014 gültigem Strafrecht (l’article 475 du code pénal). 2011 zwang ihre eigene Familie die im Alter von 15 Jahren vergewaltigte Amina al-Filali dazu, den elf Jahre älteren Täter zu heiraten – Islamisierung ist die Rückkehr der Stämme und die Clans von Opfer und Vergewaltiger hatten sich so geeinigt. Das Familiengericht in der nordmarokkanischen Hafenstadt Larache (al-ʿArāʾiš, Region Tanger-Tétouan, 120.000 Einwohner) bestätigte die Gültigkeit dieser Zwangsehe. Am 10. März 2012 tötete sich das 16 Jahre alte Mädchen mit Rattengift.[10]

Schon vor elf Jahren, im Oktober 2004 wurde dem Deutschen Bundestag bekannt gegeben, dass auch Zweit- und Drittfrauen von der Familienversicherung jeder gesetzlichen Krankenkasse profitieren, bei der sie kostenlos mitversichert sind.[11] Im selben Jahr bereits hatte das rheinland-pfälzische Oberverwaltungsgericht einer irakischen Zweitfrau aus humanitären Gründen Aufenthaltsrecht zuerkannt.[12]

In der Buntrepublik aber ist Islamkritik im Allgemeinen und Kritik an der islamischen (und ebenso an der hinduistischen oder traditionell-afrikanischen) Polygamie im Besonderen nicht hilfreich, nein, die Vielweiberei ist alternativlos. Islam heißt Frieden. Wali mudschbir, Kindbraut und Harem sind Naturgesetz, wie Mustafa Cerić weiß:

Zur Institution der Familientradition gibt es keine Alternative. Der Versuch, das Grundgesetz vom Familienleben zu brechen, kommt dem Versuch gleich, das Grundgesetz der Natur vom Sonnenaufgang im Osten zu brechen.

The institution of family tradition has no alternative. The issue of family values is not only a moral demand of human society, but also an existential condition of humanity. The attempt to break the common laws of family life is equal to an attempt to break the common law of the nature of the Sun in rising from the East.

Allah nämlich denkt gar nicht queer, vielmehr explizit antischwul, doch irgendwie auch polyamorös und in jedem Fall polygam, jedenfalls was den männlichen Wunsch nach Heirat mit mehreren Frauen betrifft.

Jetzt rate man doch einmal, wer vom deutschen Gesetzgeber dieses hier verlangt:

Alle Menschen sollen ungeachtet ihres Geschlechtes das gleiche Recht haben, einander zu heiraten. Auch nicht-monogame, auf dauerhafte Verantwortung angelegte Partnerschaften und Lebensgemeinschaften müssen berücksichtigt werden

Yusuf al-Qaradawi vielleicht, über ECFR und IUMS der spirituelle Chef von Mustafa Cerić? Oder irgendein Scheich aus Saudi-Arabien? Irgendwelche Multikulturellen?

Andererseits, ist aus postmoderner (nachdemokratischer) Sicht der Harem denn etwa nicht polyamor und zugleich höchst ethisch?

Die Pressemitteilung weiter:

Auch polyamouröse Verantwortungsgemeinschaften halten es für möglich und machbar, ihre Liebe in ethischer Verantwortung mit mehreren Menschen auf Augenhöhe zu teilen und allen in gleicher Weise gerecht zu werden[13]

Nordrhein-westfälische Landtagspolitiker der Partei der Piraten sind es, die am 16.06.2015 die Ehe für alle fordern – ohne sich von der islamischen Polygamie zu distanzieren. Ist der schariarechtlich erlaubte Harem (halal nur mit jederzeit möglichem Talaq) für die Piratenpartei denn etwa nicht Teil der „Vielfalt aller Lebensstile“, ist die islamische Zweit- bis Viertfrau denn etwa nicht in die „individuell gewünschte Form des Zusammenlebens“ zu integrieren?

Drucksache 16/8972:

Artikel 1 des Grundgesetzes basiert auf der freien Selbstbestimmung über Angelegenheiten des persönlichen Lebens. Der Vielfalt aller Lebensstile muss daher diskriminierungsfrei und in voller Gleichberechtigung entsprochen werden. Eine tatsächlich diskriminierungsfreie Öffnung der Ehe muss eine einseitige Bevorzugung traditioneller Rollen-, Familien- und Arbeitsmodelle wirksam überwinden. Eine wirklich freie Entscheidung für die individuell gewünschte Form des Zusammenlebens muss ermöglicht werden, um der möglichen Vielfalt aller Lebensentwürfe gleichberechtigt gerecht zu werden. Alle Formen der homosexuellen, heterosexuellen, queeren und polyamourösen Partnerschaften müssen diesbezüglich vollumfänglich gleichgestellt werden, um eine tatsächlich diskriminierungsfreie Öffnung der Ehe für alle zu gewährleisten. […]

Das Eheversprechen ist eine persönliche Entscheidung. Niemand soll berechtigt sein, die Ausgestaltung der Eheform festzulegen oder auf bestimmte Geschlechter oder Lebensmodelle zu begrenzen.

Ehen erster und zweiter Klasse darf es nicht geben. [14]

Johannes Ponader war ab April 2012 politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland – bis Mai 2013, monatelang hatten ihn seine Parteifreunde gebeten zurückzutreten. 2012 lebte der der Schauspieler, Regisseur und selbsternannte „Gesellschaftskünstler“ bekennend polyamant.

2013 forderte die Piratenpartei eine Ehe oder jedenfalls ein eheähnliches Rechtsinstitut für drei oder mehr Personen:

In Frankreich wurde vor 16 Jahren der „Pacte civil de solidarité“ (Pacs) eingeführt, eine Art „Ehe light“. Damit regeln Paare über einen zivilrechtlichen Vertrag ihr Zusammenleben und verpflichten sich zu gegenseitiger Unterstützung. Die Bindung ist jedoch weniger eng als in einer Ehe – und einfacher aufzulösen. Der Pacs war ursprünglich für Homosexuelle gedacht, ist inzwischen aber bei Heterosexuellen sehr beliebt. 168.000 Französinnen und Franzosen ließen sich im letzten Zähljahr 2013 „verpacsen“ („pacser“ ist inzwischen ein stehender Begriff) […]

Damit macht diese Leichtversion der Ehe bereits mehr als 40 Prozent der formalisierten Paarbeziehungen aus. Einen Zivilpakt stellten die Grünen in ihrem Hamburger Landesverband schon 2011 einmal zur Diskussion. Auch die Piratenpartei wollte, als sie 2013 um den Einzug in den Bundestag kämpfte, den Pacs zum Thema machen – allerdings nicht beschränkt auf zwei Personen, sondern erweitert auf „polyamouröse Beziehungen“.[15]

Was nun ist polyamant oder polyamor, was bedeutet Polyamorie, englisch polyamory? Es geht um vertrauensvolle, liebevolle, auch sexuelle sowie auf Langfristigkeit angelegte Beziehungen bei gegebenem Einverständnis aller daran beteiligten Partner (hoffentlich ausschließlich volljährigen „Partner“, Stichwort Fred Karst). Menschen, die diese Art von nichtmonogamer Beziehung führen oder sich vorstellen können, in einer solchen zu leben, nennen sich polyamorös, polyamant oder polyamor. Neue Begriffe werden entworfen: Mitfreude etwa (compersion, Resonanzfreude) bezeichnet die Manifestation von Liebe, in der jemand im Geliebtwerden des geliebten Menschen durch eine andere Person auch selbst Glück und Erweiterung erlebt – statt, wie den meisten Menschen doch wohl eher bekannt, vor Eifersucht zu rasen. Mitfreude also als eine besondere Form von Empathie, nämlich als die Freude daran, dass der nahestehende Mensch in seinem Leben etwas Schönes genießt. Angeblich sei so viel Mitgefühl im Spiel, dass man den uns neuen Polyamorösen oder Polyamanten nicht mit dem ja schon länger bekannten Swinger verwechseln dürfe.

(Nebenbei sicherlich zu beachten: die Forderung nach neuen Gesetzen zum Thema Sexualität, wie sie aus manchen experimentierfreudig, reformistisch, romantisch, esoterisch oder avantgardistisch wirkenden Milieus alle paar Jahre hörbar zu werden pflegt, sollten wir stets gegen Bestrebungen nach Straffreistellung der Päderastie absichern – Stichwort frühe Grüne bzw. Berliner Alternative Liste der Achtziger Jahre; islambezogen Kindbraut.)

Besteht ja vielleicht gar keine Gefahr, dass eine deutsche offiziell werdende Polyamorie die islamische Polygamie recht bald oder nur jemals heranzieht? Sicherlich ließe sich sagen, der Islam kenne einvernehmliche und gleichberechtigte nichtmonogame Beziehungen von Männern und Frauen ja gerade nicht, die schariafromme Muslima muss ihrem Mann schließlich gehorchen. Damit wäre eine Legalisierung der polyamorösen Partnerschaft gerade kein Harem. Oder man würde darauf bestehen, dass die Polyamory ja durchaus auch beispielsweise eine Frau und zwei Männer betreffen kann oder zwei Frauen und zwei Männer, nach der Scharia schlimmstes Verbrechen und möglicherweise mit der Steinigung zu bestrafen.

Doch all das wird zur gebotenen Abwehr der islamischen Vielweiberei nicht funktionieren, denn zum einen ist das korankonforme Modell vier Frauen ein Ehemann im Bereich des Polyamorösen ja nicht ausgeschlossen und werden schariatreu lebende Polygamisten immer behaupten, in größtmöglicher Einvernehmlichkeit zu leben. Nachdem deutsche Politiker den Islam seit Jahren, zielsicher desinformierend, eine „im Kern friedliche Religion“ (iKfR) nennen und auch die Piratenpartei zur Grundrechtswidrigkeit und insbesondere Frauenfeindlichkeit der Scharia schweigt, wird niemand wagen, schon gar nicht die CSD-Bewegten oder Parteipiraten selbst, die islamische Zweit- oder Drittfrau schlimm intolerant aus dem regenbogenbunten Raum des Polyamorösen zu exkludieren.

Zum anderen wird die global denkende, einheitliche Bewegung für die Legalisierung der Schariagesetze auf Gleichbehandlung klagen: was diese postmodernen oder auch modernen, ihren einvernehmlichen Sex pflegenden gottlosen Dreiecks- oder Vierecksverhätnisse dürfen, das kann der Staat uns Muslimen, wobei wir selbstredend den Vorschriften von Koran und Sunna folgen, nicht vorenthalten.

Und so kommt der Muslimbruder und bosnische Scheich im Europäischen Fatwarat an sein politisches Ziel, das die islamische Schöpfungsordnung (Scharia) schließlich vorgegeben hat:

opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law

Wege zu finden, wie muslimisches Recht für Personenstandsangelegen¬heiten, wie z.B. Familienrecht, anerkannt werden kann.

Hauptsache ist doch die schmucke Regenbohnenfahne – und dass man über den zutiefst homosexuellenfeindlichen Islam nur Gutes redet. Daher organisieren die einen CSD, fühlen sich queer oder leben polyamant, während die anderen ihre Töchter mit der Pubertät blickdicht unter den Hidschab verpacken, Imamehe bevorzugen, sich auf die demnächst legale Nebenfrau freuen und Allahs Herrschaft spüren.

Die Islamisierer arbeiten transatlantisch und auch in Nordamerika schleicht die Debatte Ehe für alle unaufhaltsam in Richtung Polygamie und Schariarecht. In den USA des Neunzehnten Jahrhunderts lebte die Religionsgemeinschaft Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) bekanntlich gerne auch polygam. Nathan Collier aus den USA ist ein heutiger exkommunizierter Mormone und verlangt eine zweite Ehefrau heiraten zu dürfen. Andernfalls will er klagen – unter Berufung auf das Urteil zur Homo-Ehe.[16]

Alles fühlt queer, alles wird bunt und vielleicht sogar ein bisschen polyamor. Die Spaßkulturellen freuen sich auf die nächsten LGBT-Parade und loben eine angeblich vorhandene Toleranz des Islam, während die seit der Pubertät den religiös verpflichtenden Schleier (ḥiǧāb) tragende Einwanderin im Nachbarhaus ihrem Mann Tamkin (tamkīn) schuldet (Ermächtigung, Bestärkung; Stabilität), sexuellen Gehorsam.[17]

In Honor Killing (2015) informieren Daniel Akbari und Paul Tetreault über das Prinzip Tamkin: „Sobald eine Frau Naschiza ist [našiza, eine Widerspenstige], hat der Ehemann gemäß Koran 4:34 das Recht, sie nach dem Grundsatz des Tamkin mit physischer Gewalt zur Unterwerfung und Gehorsam zu zwingen, zum Beispiel zum Geschlechtsverkehr.“ (When a woman is nashizah, the husband’s right under sura 4:34 to physically force her submission – tamkeen – to his demand for sex by beating her). Die verheiratete Muslima, so fassen Akbari und Tetreault die Rolle der Frau in der islamischen Ehe korrekt zusammen, hat: „ihrer Pflicht zum Tamkin nachzukommen, indem sie die sexuellen Wünsche ihres Mannes erfüllt“ (to perform her duty of tamkeen by meeting her husband’s sexual demands).[18]

Im Iran regelt Artikel 1108 Civil Code die Pflicht der Frau zum ehelichen Gehorsam. Kommt sie dem Tamkin nicht nach, muss er ihr keinen Unterhalt mehr leisten, kann sich scheiden lassen, eine zweite Frau heiraten oder sie korangemäß schlagen. Weibliche Ohnmacht und männliche Allmacht – Tamkin.

Article 1108 – If the wife refuses to fulfil duties of a wife without legitimate excuse, she will not be entitled to the cost of maintenance.[19]

Und in Deutschland im Sommer 2015, was machen die Lobbyisten des Polyamoren innerhalb und außerhalb von Piratenpartei und LGBT-Bewegung?

Das Leid anderer zulassen und zum Schleierzwang sowie zur Entwürdigung der Frau in der islamischen Ehe (nikāḥ) schweigen, zugleich im Namen des hippen Queeren und aufregenden Polyamorösen dem werdenden Kalifat die Zweitfrau legalisieren.

Der vielleicht doch bleibend eifersüchtige Postmoderne gibt sich der erotisierten Kleingruppendynamik hin, um sich selbst zu erfahren und weil man das ja mal erlebt haben muss, die über die Neue im Schlafzimmer überraschte und nicht weniger eifersüchtige Muslima hingegen fürchtet sich vor dem Höllenfeuer und erhofft himmlische Belohnung.[20]

Juni 2015, die türkische Parade zum CSD fiel in den Ramadan, wie schon im Vorjahr. Ohne Vorwarnung untersagte der Gouverneur die regenbogenbunte Parade, berief sich auf den islamischen Fastenmonat und ließ auf dem Taksim-Platz Einsatzkräfte mit Wasserwerfern, Reizgas und Gummischrot gegen die Homosexuellen und ihre zivilcouragierten Freunde vorgehen. Internationale Journalisten wurden durch erkannbar nationalistisch und kalifatsbewegt motivierte Zivilisten angegriffen, eine Fotografin von Agence France-Presse (AFP) wurde leicht verletzt. Die Polizeibeamnten sahen einfach zu, um dann selbst eine, die homophobe Gewalt filmende, Reporterin der AFP zu attackieren.[21]

Im Deutschland des Jahres der Ehe für alle 2015 bloß nichts gegen das Islamische Recht sagen und viel nackte Haut auf der CSD-Parade zeigen, während manch eine schariapflichtige Nachbarin ohne männliche Erlaubnis das Haus längst nicht mehr verlassen darf.[22]

Den Dhimmis von morgen kann es nicht queer genug zugehen, auch polyamore Ehen müssen endlich legal werden.

Dem Spaßvogel die Orgie, der Muslima Hidschab und Tamkin.

Mit der Regenbogenfahne den Harem herbeiwinken.

Jacques Auvergne

Q u e l l e n

[1] Strafe für Homosexualität im Islam

Muhammad’s successor, his father-in-law Abu Bakr (reigned 632-34), reportedly had a homosexual burned at the stake. The fourth caliph, Muhammad’s son-in-law Ali ibn Abi Talib (reigned 656-61) ordered a sodomite thrown from the minaret of a mosque. Others he ordered to be stoned.

One of the earliest and most authoritative commentators on the Qur’an, Ibn ‚Abbas (died 687) stipulated a two-step execution in which „the sodomite should be thrown from the highest building in the town and then stoned.“ Later it was decided that if no building were tall enough, the sodomite could be shoved off a cliff.

aus: by Paul Varnell (Punishing Gays under Islam), zuerst in: Chicago Free Press 21.10.2001, hier am selben Tag auf: IGF CultureWatch (Independent Gay Forum)

http://igfculturewatch.com/2001/10/21/punishing-gays-under-islam/

Qur’an, Hadith and Scholars:Homosexuality

(WikiIslam)

http://wikiislam.net/wiki/Qur’an,_Hadith_and_Scholars:Homosexuality

What is Islam’s position on homosexuality?

von: TheReligionofPeace (um Glen Roberts)

http://www.thereligionofpeace.com/quran/026-homosexuality.htm

Ibn Abbas : « Il faut trouver le plus haut bâtiment de la ville. Le transgresseur homosexuel doit être ligoté, puis jeté de ce bâtiment, puis lapidé. »

http://archives-lepost.huffingtonpost.fr/article/2010/11/17/2308095_l-art-halal-de-tuer-les-homosexuels.html

Ibn Abbas said: „Find the tallest building in the town and throw the homosexual down from its roof, then stone him to death“.

http://www.qamrulkhanson.net/page_1143059028720.html

Muhammad’s son- in-law Ali, the fourth caliph (later regarded as infallible and semi-divine by Shi’ite Muslims), ordered a guilty man to be thrown headlong from the top of a minaret.

von: Louis Crompton (). Herausgeber: Will Roscoe und Stephen O. Murray (Islamic Homosexualities: Culture, History, and Literature), Seite 143.

https://books.google.de/books?id=6Zw-AAAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

38622: The punishment for homosexuality

What is the punishment for homosexuality? Is there any differentiation between the one who does it and the one to whom it is done?

The crime of homosexuality is one of the greatest of crimes, the worst of sins and the most abhorrent of deeds, and Allaah punished those who did it in a way that He did not punish other nations. It is indicative of violation of the fitra [fiṭra, das Ausgerichtetsein der Schöpfung und damit auch jedes Menschen auf den Schöpfer hin, auf Allah], total misguidance, weak intellect and lack of religious commitment, and it is a sign of doom and deprivation of the mercy of Allaah. […]

The Sahaaba [ṣaḥāba, Mohammeds Gefährten und Begleiter] were unanimously agreed on the execution of homosexuals, but they differed as to how they were to be executed. Some of them were of the view that they should be burned with fire, which was the view of ‘Ali (…) and also of Abu Bakr (…), as we shall see below. And some of them thought that they should be thrown down from a high place then have stones thrown at them. This was the view of Ibn ‘Abbaas (…). Some of them thought that they should be stoned to death, which was narrated from both ‘Ali and Ibn ‘Abbaas (…).

bei: Islam Question and Answer (Islam Q&A), General Supervisor: Shaykh Muhammad Saalih al-Munajjid

http://islamqa.info/en/38622

Die Sahāba [ṣaḥāba] stimmten einmütig überein, dass Homosexuelle hingerichtet werden mussten, doch sie waren unterschiedlicher Meinung darüber, wie sie hingerichtet werden sollten. Einige von ihnen vertraten die Ansicht, dass sie mit Feuer verbrannt werden sollten, was die Meinung von `Ali (…) und auch von Abu Bakr (…) war, wie wir weiter unten sehen werden. Und einige von ihnen meinten, dass sie von einem hohen Platz herab geworfen und anschließend mit Steinen beworfen werden sollten. Dies war die Ansicht von ibn `Abbās (…). Einige meinten, dass sie gesteinigt werden sollten, was sowohl von `Ali als auch von ibn `Abbās (…) berichtet wurde.

aus: Die Strafe für Homosexualität. Frage Nr. 38622, o. g. Munajjid-Fatwa. Hier seit fünf Jahren online bei: Die wahre Religion (das ist Ibrahim Abou-Nagie)

h__p://www.diewahrereligion.eu/fatwah/?p=287

LGBT rights in Saudi Arabia

In 1928, the Saudi judicial board advised Muslim judges to look for guidance in two books by the Hanbalite jurist Marʿī ibn Yūsuf al-Karmī al-Maqdisī (d.1033/1624). Liwat [liwāṭ] (sodomy) is to be:

„treated like fornication, and must be punished in the same way. If muḥṣan [commonly translated as „adulterer“ but technically meaning someone who has had legal intercourse, but who may or may not currently be married] and free [not a slave], one must be stoned to death, while a free bachelor must be whipped 100 lashes and banished for a year.“

Sodomy is proven either by the perpetrator confessing four times or by the testimony of four trustworthy Muslim men, who have been eyewitnesses to the act. If there are fewer than four witnesses, or if one of them is not upstanding, they are all to be chastised with 80 lashes for slander.

https://en.wikipedia.org/wiki/LGBT_rights_in_Saudi_Arabia

Karmī, Marʿī ibn Yūsuf al-Karmī (Marʿī ibn Yūsuf ibn Abī Bakr ibn Aḥmad al-Maqdisī al-Ḥanbalī), gestorben 1623 or 1624 d. Z.

http://www.worldcat.org/identities/lccn-n83139695/

http://id.loc.gov/authorities/names/n83139695.html

http://onlinebooks.library.upenn.edu/webbin/book/lookupname?key=Karm%26imacr%3B%2C%20Mar%26%23x02bb%3B%26imacr%3B%20ibn%20Y%26umacr%3Bsuf%2C%20-1623%20or%201624

[2] Articles 111, 112 and 130 are from Penal Code Chapter 2 entitled, Punishment for Sodomy.

Article 127 of Iran’s Islamic Penal Code defines lesbianism or Mosahegheh as sexual act between two women involving their genitalia (Article 127).

The punishment for lesbian sex is 100 lashes (Article 129), but if the offense is repeated, the fourth times the parties will be killed (Article 131).

Two adult and mentally sound men who willingly had anal intercourse with each other are sentenced to death (Article 110).

If the two men only engaged in tafkhiz (non-penetrative sexual pleasure), the penalty is 100 lashes for the first 3 times and the death penalty for the fourth time (Article 121 and 122).

If two men are found naked under a blanket, they will both receive 99 lashes (Article 123).

Finally, if two men kiss each other passionately, they will be punished by 60 lashes (Article 124).

Under Article 638 of the Islamic Penal code, an individual who offends “public decency” will be sentenced to imprisonment from 10 days to two months or up to 74 lashes.

Quelle: The International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC), New York

http://iglhrc.org/content/iran

An-našiza, nušūz. Die Widerspenstige oder Ungehorsame, Widerspenstigkeit oder Ungehorsam

Nushuz, insubordination or refusal to give the husband his marital rights.

http://www.islam-fyi.com/islamic-words/nushooz

The disobedient or rebellious wife (nashiza) The wife working against her husband’s wishes denotes disobedience.

The Islamic Law of Personal Status (Seite 106), herausgegeben von Jamal J. Nasir

https://books.google.de/books?id=N4WmwikqudIC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

[3] Gestalt nimmt inzwischen das Kuratorium des MFI an. Das Gremium soll die Arbeit des Vereins begleiten, inhaltliche Anstöße geben und es nach außen repräsentieren. Als Gründungsmitglieder haben laut Imam Idriz der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Alois Glück, Stadtrat Marian Offman (CSU) und Großmufti Emeritus Mustafa Cerić, der Präsident des Bosniakischen Weltkongresses, zugesagt. Angefragt habe Idriz auch bei Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), auf Antwort warte er noch.

aus: Bernd Kastner (Stadt verlangt 4,4 Millionen für Moscheegrundstück), in_ Süddeutsche Zeitung 28.07.2015

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchner-forum-fuer-islam-stadt-verlangt-millionen-fuer-moscheegrundstueck-1.2584548

[4] DEKLARATION EUROPÄISCHER MUSLIME

http://www.islamheute.ch/Deklaration.htm

[5] DECLARATION OF EUROPEAN MUSLIMS

http://www.rferl.org/content/article/1066751.html

Der Führer der Ulama (Reisu-l-ulema) zur kroatischen Hauptstadt Zagreb, von der aus er die Deklaracija evropskih muslimana verkünden ließ:

Što se tiče prijema kod nemuslimana, moram reći da sam prijatno iznenađen ulogom Zagreba, odnosno, Hrvatske. Mislim da je Deklaracija u Zagrebu, medijski, ali i politički, najvruće i najbolje prihvaćena. Čini mi se da je upravo zagrebački prijem Deklaracije imao utjecaja pa su i drugi počeli da se za nju interesiraju. Prisustvo velikog broja diplomata, svjetovnih i vjerskih intelektualaca u Zagrebačkoj džamiji na promociji Deklaracije bilo je doista impresivno. Također, prilika da Deklaraciju uručim nadbiskupu zagrebačkom Bozaniću i predsjedniku hrvatske Mesiću govori da je Zagreb dobro razumio poruku Deklaracije.

http://www.rijaset.ba/index.php?option=com_content&view=article&id=141:intervju-reisu-l-uleme-avazu-29122006&catid=40&Itemid=568

[6] Othering

Der Begriff wurde von Gayatri Chakravorty Spivak geprägt. Er hält Einzug in Theorien der Ethnologie, Sozialarbeit, Soziologie, Kultur und Sozialanthropologie sowie Gruppenpädagogik. Eine allgemein gebräuchliche deutsche Übersetzung existiert bislang nicht. Julia Reuter hat „othering“ als „VerAnderung“ übersetzt. […] Othering kann zu Feindbildern, insbesondere zur Fremdenfeindlichkeit führen […] Der als Othering beschriebene sozialpsychologische Mechanismus ist eine der Grundlagen für Diskriminierung von Minderheiten und von Verfeindungsprozessen zwischen verschiedenen Gruppen allgemein (z. B. ethnische Gruppen oder Religionsgemeinschaften).

https://de.wikipedia.org/wiki/Othering

Cemal Uşak: Othering as a Political Instrument, from the Religious Perspective

http://wpfdc.org/blog/society/18698-othering-as-a-political-instrument-from-the-religious-perspective

The World Public Forum (WPF) „Dialogue of Civilizations“

The WPF “Dialogue of Civilizations” European Headquarters are located in Vienna (Austria).

http://wpfdc.org/about-us/about

Karin Creutz-Kämppi: The Othering of Islam in a European Context

Othering Discourses […] Othering Discourses of Islam

http://www.nordicom.gu.se/sites/default/files/kapitel-pdf/269_creutz-kamppi.pdf

Ahmed Idrissi Alami: „Mutual Othering: Islam, Modernity, and the Politics of Cross-Cultural Encounters in Pre-Colonial Moroccan and European“

http://www.amazon.de/Mutual-Othering-Cross-Cultural-Encounters-Pre-Colonial/dp/1438447345

He also examines issues of Islam, modernity and reform within a global cultural context. […] Professor Idrissi Alami is currently working on research projects that explore the Maghreb through transatlantic discourse and culture, Arab and Muslim diasporic narratives, and nation and nationalism in Arabic literature and culture.

https://www.cla.purdue.edu/facultystaff/profiles/promoted/promotions-13/Idrissi_Alami,_Ahmed.html

Enes Karić: Who is the ‘Other’ today?

[…] there are also other “distances”, or “proximities” that have determined the constituting of the relationship of “I” with “the other”. […]It is high time that the idea of “the other” is seen as a creative force, to enrich the world.

http://www.fin.ba/datoteke/Karic_OP_Series.pdf

Enes Karić is a professor of Qur’anic studies and history of the interpretation of the Qur’an at the University of Sarajevo. He was dean of the Faculty of Islamic Studies in Sarajevo (2003–2007) and served as Minister of Education, Science, Culture and Sports in Bosnia and Herzegovina (1994–96).

http://www.unomaha.edu/idj/Issue2/Karic_Judeo-Christian-IslamicCultureCivilizaiton.pdf

Enes Karić. 2009 trat er bei der Wahl des Großmuftis (Reisul-ulema) von Bosnien und Herzegowina als wichtigster Gegenkandidat des damals amtierenden Mustafa Cerić an. […] Karićs Studie Die historisch-zivilisatorische Bedeutung der mystischen Koranauslegung (The Significance of Sufism in the History of Islamic Civilization: Its place and Value in the Universal and Perennial Process of Spiritual Inquiry) wurde in das Programm der UNESCO aufgenommen, und wird in speziellen, verschiedenen Aspekten der islamischen Kultur gewidmeten Publikationen erscheinen (The Different Aspects of Islamic Culture), deren Herausgeber Ekmeleddin İhsanoğlu [IRCICA; 2005 bis 2013 Generalsekretär der OIC] ist. Seit 1990 ist Enes Karić Ratsmitglied der von Ahmed Zaki Yamani [* 1930 in Mekka; zeitweise Generalsekretär der OPEC] in London gegründeten Al-Furqan Islamic Heritage Foundation, einer Stiftung zum Erhalt des islamischen Schrifterbes. Bei dem Islamic Studies Journal (Pakistan) und dem American Journal of Islamic Social Sciences (Herndon, USA) [das IIIT, International Institute of Islamic Thought] ist er ebenfalls als Ratsmitglied tätig. Im Sommer 2002 wurde er vom Königlichen Aal-al-Bayt-Institut für islamisches Denken (Jordanien) zum aktiven Mitglied gewählt [Royal Aal al-Bayt Institute for Islamic Thought, RABIIT].

https://de.wikipedia.org/wiki/Enes_Kari%C4%87

Die Sendung „hart aber fair“ widmet sich in der Sendung vom 24.11.2014 erneut dem Thema Islam. Dabei wird erneut mit dem Titel der Sendung ein „Othering“ betrieben, wie es in letzter Zeit bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gängig geworden ist. So wird Deutschland auf die eine Seite und „der Islam“ auf die andere Seite gestellt. Dieses mediale Konstrukt findet seinen Höhepunkt in dem dann auch noch unschuldig gefragt wird: „Wie passt das zusammen?“ Tatsächlich passen „der Islam“ und Deutschland sehr gut zusammen.

Akif Şahin

http://www.dunia.de/2014/11/22/hart-aber-fair-deutschland-und-der-islam-wie-passt-das-zusammen/

Wir bezeugen an diesem gesegneten Zeitabschnitt noch einmal, dass der Hass und Othering beseitigt werden können, wenn auf der Basis der universellen menschlichen Werte [wie sie Allah den Menschen eingeräumt hat: die abgestuften Diskriminierungen („Werte“) der heilssichernden Scharia und eben nicht der AEMR] die Menschen sich gegenseitig so akzeptieren, wie sie sind.

Fethullah Gülen

http://de.fgulen.com/content/view/388/23/

[7] So hatten im 19. Jahrhundert in Nablus 16 % der muslimischen Männer mehr als eine Frau, in Damaskus waren es 12 %, in Istanbul hingegen nur 2 %.

https://de.wikipedia.org/wiki/Harem

Fatwa (27.07.2004)

Question

Does Inability to Treat Wives Equally Prohibit Polygamy?

Answer

[…] equal division of love is beyond human capacity; hence, one will not be accounted for it before Almighty Allah. Unfortunately, there are many countries that allow men to practice adultery but prohibit polygamy.

The eminent Muslim scholar Sheikh Yusuf Al-Qaradawi states:

“Citing the above mentioned verse as evidence of prohibiting polygamy is rejected, as it means changing words from their context. Moreover, it implies accusing the Prophet (peace and blessings be upon him) and his Companions (may Allah be pleased with them) of not understanding the Qur’an or of purposely not following it, for almost all of them married more than one wife. […]

The former Grand Sheikh of Al-Azhar, Sheikh `Abdel-Halim Mahmoud (…) told me that a Muslim man from some Arab Muslim country that prohibits polygamy married a second wife in secret. He did not register the marriage contract lest he be punished by the man-made law of his country. The police suspected and followed him until they arrested him in his second wife’s home. Facing him with the accusation that he had a second wife and thus breached the laws of the country, he evaded the accusation saying, “Who told you she is my wife? She is not; she is my mistress, and we make love to one another from time to time.” Upon that, the investigators apologized to him, “We are so sorry for this misunderstanding. We thought that she was your wife. We did not know she is your mistress!” Thus, the man was set free, for his country regards adultery as a right of personal freedom, while it forbids polygamy!”

http://www.onislam.net/english/ask-the-scholar/family/polygamy/170404.html

Polygamie im Iran

Under Iranian law, while women may contract only one marriage at one time, it is a man’s religious and legal right to marry more than one woman. One man can enter into up to four permanent marriages at a time. Although this right is not stipulated in Civil Code, it can be deduced from several articles. For example, Article 942, although dealing with the issue of inheritance, expressly refers to the polygamy of men:

“If there are more than one wife, one fourth or eighth part of the assets, which belongs to the wife, will be divided equally among them.”

[…] Until 1968, men could marry up to four permanent wives without any interference of the court or any other bodies investigating their ability to “treat their wives justly”. Although it did not prohibit polygamy, the Family Protection Act of 1968 was the first law that tried to restrict polygamy and made the permission of the court mandatory for additional marriages. According to Article 14 of this Act:

“When a man, already having a wife, desires to marry another woman, he shall obtain permission from the court of law. The court shall give the permission only when it has taken the necessary steps, and, if possible, has made an inquiry from the present wife of the man, in order to assure the financial ability and [physical] power of the man for doing justice [to the wives].”

[…] Seven years later, as a result of the efforts of women’s rights activists, the Family Protection Act was revised. The new Act, again, failed to abolish polygamy but imposed more restrictions on the practice and even prescribed criminal prosecution for the second wife if she was aware of the first wife but married the man without the first wife’s consent and the court’s permission. According to Articles 16 and 17 of the new Family Protection Act of 1975, a man was given permission to marry a second wife only under specific circumstances and after following specific procedures:

Article 16- “A man, already having a wife, may not marry a second wife unless in the following situations:

1) First wife’s consent.

2) Inability of first wife in performing marital duties.

3) Non-submission of the first wife to the husband. [bei Ungehorsam]

4) Affliction of the wife to insanity or other difficulty to cure diseases mentioned in article 8(5-6).

5) Conviction of the wife according to article 8(8).

6) Addiction of the wife according to article 9(8).

7) Wife’s abandonment of family life.

8) Wife’s infertility.

9) Disappearance of the wife according to article 8(14).”

On July 31, 1984, the Guardian Council—without repealing the whole article or the Act—only declared that the punishment of violation of Article 17 against Shari’a and therefore marrying a further wife without the court permission was not punishable any more:

“The punishment of parties to the [further] marriage and the Registry Officer… prescribed in article 17 of the Family Protection Law is against Shari’a.”

During the third periodic review of the situation of human rights in Iran by the UN Human Rights Committee, the IRI, when questioned about polygamy in Iran, responded:

“By virtue of [a]rticle 16 of the Family Protection Law and article 645 of the Islamic Penal Code, polygamy is prohibited in the Islamic Republic of Iran, but could take place under particular conditions, including insanity of the woman, conviction to prison, infertility.”

This response is inaccurate and far from the truth. First, Article 645 of the Islamic Penal Code has nothing to do with polygamy. It deals with and criminalizes marriage and divorce without registration. . Second, as discussed above, Article 17 of the Family Protection Law of 1975, which used to criminalize polygamy in specific cases, was declared as against Shari’a by the Guardian Council in 1984. Therefore Article 16 of the same law was abandoned and has no legal effect anymore. Since then, polygamy is neither a crime nor prohibited. To the contrary, according to Civil Code, it is permitted and men do not need to prove “particular conditions” nor obtain the court permission to remarry (i.e. permanent marriage) up to four times. […]

Nafaqa

[…] However, a woman’s right to nafaqa is not unconditional. A woman merits nafaqa as long as she obeys her husband (tamkin). As soon as she begins to display disobedience (nushuz), she has no right to claim for nafaqa. According to Article 1108 of the Civil Code, if she refuses to fulfill the duties of a wife without legitimate excuse, she will not be entitled to nafaqa (maintenance). The following section will examine the two concepts of tamkin and nushuz.

Tamkin (obedience)

At the core of the marriage contract is the wife’s tamkin (submission), defined as an unhampered sexual availability that is regarded as a man’s right and a woman’s duty. In exchange for themahriyeh, which is analogous to a “sale” price, the husband gains a type of ownership over his wife, in the form of sexual access. The wife has to be sexually available to him at all times, such that he has total control over her, including her movements to and from the home. In return, he is required to provide her nafaqa (maintenance). Without an acceptable excuse, the wife’s failure to comply with the lawful wishes of her husband constitutes „nushuz“ (disobedience) and means that she may lose her right to maintenance.

A wife is nashezeh (disobedient) when she, for instance, refuses to have sex with her husband or leaves her husband’s home against his will. As soon as the wife repents and obeys the lawful wishes and commands of her husband, she ceases to be nashezeh. As already discussed, this legal framework is reflected in Iran’s family law. Article 1105 of the Civil Code exclusively recognizes the husband as the head of the family which means that his orders must be obeyed by his wife and children. Then Article 1108 stresses that, if the wife refuses to tamkin (obey her husband) without a reasonable excuse she loses her right to the nafaqa (maintenance). A wife’s disobedience can also create legal grounds for polygamy, divorce, or domestic violence (wife battery).

aus: Mohammad Hossein Nayyeri (Gender Inequality and Discrimination: The Case of Iranian Women)

http://iranhrdc.org/english/publications/legal-commentary/1000000261-gender-inequality-and-discrimination-the-case-of-iranian-women.html

Iranian women’s groups and other rights organisations are fighting a much discussed proposed law which they say would encourage polygamy by allowing a man to take a second wife without the permission of the first in certain circumstances. […]

A leading conservative deputy, Ali Motahari, said in parliament last year, “Polygamy is Islam’s honour.” […]

Iran’s first law that recognised polygamy according to Islamic Sharia law was passed when Reza Shah, who ruled between 1925 and 1941, was in power. In 1970, women activists demanded the secular government of Mohammad Reza Shah outlaw polygamy but despite the government’s positive reaction to their demand, clerics prevented it. In 1975, an alternative was adopted that polygamy was permitted under certain conditions, such as obtaining the first wife’s permission.

aus: Sahar Sepehri (Women Fight Polygamy Proposal), in: IWPR Institute for War & Peace Reporting (London – Den Haag – Washington) 01.02.2010

https://iwpr.net/global-voices/women-fight-polygamy-proposal

Im selben Jahr 2010 ebenfalls diskutiert beim frankophonen schiitischen Internetforum AhlOulBayt (le forum de discussions et de dialogues de la communauté musulmane chiite francophone)

Ali Motahari

Ali Motahhari, geb. 1958, hat einen Sitz im Parlament (Madschlis) der religiösen Diktatur Iran, ist Führer der für die iranischen Parlamentswahlen 2012 antretenden Stimme des Volkes / Sedaje Mellat, auch Jebheh Sedaa-ye Mellat genannt kurz JSM, arbeitet als Hochschullehrer, ist Chef im Verlag Sadra Publications, der die Werke des islamisch berühmten Vaters Morteza Motahhari editiert (Verlag nicht zu verwechseln mit Sadra Islamic Philosophy Research Institute (SIPRIn) / Mulla Sadra Publications Foundation unter Seyyed Mohammed Khamenei geb. 1936).

La polygamie est l’honneur de l’Islam.

http://www.ahloulbayt.org/showthread.php?t=5907&page=19

Ali, Sohn von Morteza Motahhari

https://fr.wikipedia.org/wiki/Ali_Motahari

https://en.wikipedia.org/wiki/Ali_Motahari

Schiitische Muslime dürfen nach ihren Glaubensgrundsätzen drei Frauen neben der Hauptfrau haben. Die Beziehungen zu den „Nebenfrauen“ sind manchmal sogenannte Zeit-Ehen. Von Geistlichen abgesegnet dauern sie wenige Stunden oder auch viele Jahre. Die Frau erhält dafür eine vereinbarte Summe und der Mann ist zur finanziellen Sorge für Kinder aus dieser Ehe, die auch erbberechtigt sind, verpflichtet. Diese Praxis wird bis auf die Zeit des Propheten Mohammeds zurückgeführt.

Und das Regime will an dieser umstrittenen Tradition auch weiterhin festhalten. So stellte jüngst der stellvertretende Außenminister Hassan Ghaschghavi klar: „Wir leben in einem islamischen Land und wir handeln nach den Regeln des Korans. Selbst wenn wir hunderttausend Menschen exekutieren müssen, werden wir mit der Durchsetzung dieser Regeln fortfahren.“ […]

Insbesondere die städtische Mittelschicht lehnt Vielweiberei entschieden ab. Und viele Iraner betrachten die Zeit-Ehe als nichts anderes als legalisierte Prostitution.

aus: Birgit Cerha (Vielehe fürs Regime), in: Frankfurter Rundschau 03.10.2010

http://www.fr-online.de/politik/iran-vielehe-fuers-regime,1472596,4894274.html

[8] Türkei 1924

Abschaffung des Kalifats, Vereinheitlichung des Schulwesens, Verbot der Polygamie, Aufhebung des islamischen Rechts, Kopftuchverbot, Einführung westlicher Kleidung (Hutgesetz), des lateinischen Alphabets und des gregorianischen Kalenders und das Verbot religiöser Parteien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kemalismus#Laizismus

40 Marokkanerinnen, berichten türkische Medien, leben nun als Zweitfrauen in Gökce und den umliegenden Dörfern. Sie sind in aller Regel nicht rechtmäßig verheiratet, sondern leben in einer vom Imam legalisierten Beziehung als Zweitfrau in der Familie. […]der Trend zur Zweitfrau ist in der Türkei keineswegs mehr auf den unterentwickelten Osten beschränkt. Eine jüngst für die Gleichstellungskommission des Parlaments erstellte Studie der Hacettepe-Universität in Ankara kommt zu dem Schluss, dass die Anzahl von Zweitfrauen kontinuierlich steigt. Knapp 200.000 soll es demnach mehr oder weniger offiziell geben, obwohl die Vielehe seit Gründung der Republik 1924 verboten ist.

[…] im Verständnis der regierenden islamischen AKP ist an der Zweitfrau nichts Verwerfliches. Einer der Chefideologen der AKP, Ali Bulac [ALİ BULAÇ], rühmt sich öffentlich, über die im Islam zugelassene Anzahl von vier Ehefrauen zu verfügen.

aus: Jürgen Gottschlich (Der Trend geht zur Zweitfrau), in: taz, 12.01.2011

http://www.taz.de/!5128945/

On the issue of polygamy, Gülen [Fethullah Gülen] thinks that although it was allowed by the Prophet Muhammad; there is no record in the Qur’an or Hadith that Islam requires Muslims to marry more than one woman as a fulfillment of a religious duty. […]. Qur’an mentions polygamy only as permission under special circumstances […] Islam, as a universal system, made polygamy possible so that no women should be left alone without protection when they are widowed

aus dem frauenorientierten und von islambeschönigender Taqiyya (zu Zweitfrau, Talaq, sonstiger zwingend frauenentwürdigender Schariagerichtspraxis inbesondere auch Erbrecht, Hidschab) überbordenden Lobgesang auf den den Islam und seinen türkeistämmigen Hodschaefendi, von: M. Sait Yavuz Women in Islam: Fethullah Gülen’s Perspective, bei der amerikanischen Hizmet („Gulenmovement.us was launched and has been maintained by a group of Peace Islands Institute volunteers in order to introduce and present Fethullah Gülen“) am 25.05.2013 (wer wirklich zu Gülen will: ___p in http)

___p://www.gulenmovement.us/women-in-islam-fethullah-gulens-perspective.html

Abraham’s Table: The Status of Women in Abrahamic Traditions

(Peace Islands Institute, das ist die amerikanische Hizmet oder Gülenbewegung)

___p://www.peaceislands.org/portfolio/abrahams-table-the-status-of-women-in-abrahamic-traditions/

Husbands living in a „harem“ with multiple wives have been cleared to claim state benefits for all their different partners. A Muslim man with four spouses – which is permitted under Islamic law – could receive £10,000 a year in income support alone. […]

Ministers have decided that, even though bigamy is a crime in Britain, polygamous marriages can be recognised formally by the state – provided they took place overseas, in countries where they are legal. […]

Officials have also identified a potential loophole by which a man can divorce his wife under British law while continuing to live with her as his spouse under Islamic law, and obtain a spouse visa for a foreign woman who he can legally marry.

aus: James Slack (Muslim husbands with more than one wife to get extra benefits as ministers recognise polygamy), in: Mail Online / Daily Mail, 03.-04.02.2008

http://www.dailymail.co.uk/news/article-512043/Muslim-husbands-wife-extra-benefits-ministers-recognise-polygamy.html

Als ich ihn darauf hinwies, dass die Mehrehe in Deutschland verboten sei, begriff er gar nicht, was ich ihm sagte. Oder er wollte es nicht begreifen. Seit diesem Erlebnis hat sich mein Blick auf die verschleierten Frauen auf Wochenmärkten und in Hamburger Parks verändert – ich sehe den Harem.

Necla Kelek (Die fremde Braut)

https://books.google.de/books?id=-fRlAgAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Necla Kelek: Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland.

http://www.kiwi-verlag.de/buch/die-fremde-braut/978-3-462-03469-1/

[Frankreich 2005]

Ist die Duldung polygamer Haushalte eine der Ursachen für den Gewaltausbruch in den französischen Vorstädten? […]

Der Fraktionsvorsitzende der rechtsbürgerlichen Regierungspartei UMP, Bernard Accoyer, nannte die „Vielehe“ als einen Faktor, der die Unruhen begünstigt habe. In vielen schwarzafrikanischen Familien werde das gesetzliche Verbot der Polygamie missachtet.

Die Debatte über die Polygamie war in Frankreich lange tabuisiert worden. Bis 1993 tolerierte der französische Staat, daß im Rahmen der Familienzusammenführung Einwanderer aus Schwarzafrika auch mehrere Ehefrauen nach Frankreich einreisen lassen konnten. Solvabilitätskontrollen wurden kaum durchgeführt; die Einhaltung des Polygamie-Verbots nicht überprüft.

Die Sozialbehörden tolerierten stillschweigend die polygamen Haushalte, denen sie hohe Kindergeldzahlungen und andere Sozialleistungen zur Verfügung stellten. Auch die Sozialwohnungsgesellschaften denunzierten Familien nicht, die ganz offensichtlich aus einem Mann, mehreren Ehefrauen und einer großen Zahl von Kindern gebildet wurden.

[…] Die Zahl polygamer Familien in Frankreich wird auf 30.000 geschätzt, die meisten dabei stammen aus Mali, Senegal, Gambia oder Mauritanien, wo die Vielehe nicht unter Strafe steht.

Der gaullistische Innenminister Charles Pasqua ließ 1993 eine Gesetzesänderung verabschieden, wonach die Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen auf eine Ehefrau im Rahmen der Familienzusammenführung beschränkt wurde. Seit Ende 2001 stehen die Präfekten per Dienstanweisung in der Pflicht, die räumliche Trennung von Ehefrauen aus polygamen Haushalten „zu fördern“.

aus: Michaela Wiegel („Vielehe eine Ursache für Unruhen“), in: FAZ, 16.11.2005

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/frankreich-vielehe-eine-ursache-fuer-unruhen-1279969.html

[Großbritannien 2011]

The council meets once a month at the Birmingham Central Mosque. […] Across the desk, Dr Mohammed Naseem, chair of the mosque’s Sharia council, sits alongside Talha Bokhari, a white-robed imam, and Amra Bone, the only woman sitting on an Islamic court in this country.

aus: Jonathan Wynne-Jones (Sharia: a law unto itself?), in: The Telegraph 07.08.2011

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/law-and-order/8686504/Sharia-a-law-unto-itself.html

[USA 2013. University of Michigan]

„Eine einvernehmliche Mehrfachehe könnte die gangbare Alternative zur [derzeit lediglich erlaubten] Einehe sein“

„consensual non-monogamy may be a viable alternative to monogamy“

A Critical Examination of Popular Assumptions about the Benefits and Outcomes of Monogamous Relationships

Terri D. Conley, Ali Ziegler [Psychologieprofessor aus Alaska, US], Amy C. Moors, Jes L. Matsick, and Brandon Valentine

http://www.academia.edu/1986155/A_critical_examination_of_popular_assumptions_about_the_benefits_and_outcomes_of_monogamous_relationships

Pers Soc Psychol Rev. 2013 May;17(2):124-41. doi: 10.1177/1088868312467087. Epub 2012 Nov 21.

A critical examination of popular assumptions about the benefits and outcomes of monogamous relationships.

Conley TD, Ziegler A, Moors AC, Matsick JL, Valentine B.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23175520

[USA 2014. Schon wieder Conley, Matsick, Moors, Ziegler.]

Does Monogamy Harm Women? Deconstructing Monogamy with a Feminist Lens

ALI ZIEGLER, JES L. MATSICK, AMY C. MOORS, JENNIFER D. RUBIN & TERRI D. CONLEY

http://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/323/354

Stadt Ketchikan, University of Alaska Southeast, Social Sciences, Faculty Member Follow:

Ali Ziegler

Forschungsgebiet u. a.: Sexual Double Standard, Non-Monogamy, Consensual non-monogamy

http://uasalaska.academia.edu/AliZiegler

Ketchikan ist eine US-amerikanische Stadt in Alaska. Sie ist Verwaltungssitz von Ketchikan Gateway Borough. Ketchikan der größte Ort auf Revillagigedo Island und nach Sitka die zweitgrößte Stadt des Alexanderarchipels. Die Stadt liegt im Süden des sogenannten Alaska Panhandle.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ketchikan

[Kenia 2014]

Kenya’s parliament has passed a bill allowing men to marry as many women as they want, prompting furious female MPs to storm out, reports say.

The bill, which amended existing marriage legislation, was passed late on Thursday to formalise customary law about marrying more than one person.

The proposed bill had initially given a wife the right to veto the husband’s choice, but male members of parliament overcame party divisions to push through a text that dropped this clause.

„When you marry an African woman, she must know the second one is on the way, and a third wife … this is Africa,“ MP Junet Mohammed told the house, according to Nairobi’s Capital FM. […]

The bill must now pass before the president to be signed before becoming law.

(Kenya’s parliament passes bill allowing polygamy), in: The Guardian, 21.03.2014

http://www.theguardian.com/world/2014/mar/21/kenya-parliament-passes-bill-allowing-polygamy

[Tunesien 2015, Scheich Adel Almi (Zitouna-Partei), der Verfasser der Todesfatwa gegen Amina Sboui genannt Amina Tyler, fordert die Aufhebung des seit 1956 bestehenden Verbots der Vielehe.]

Adel Almi et son parti Tunisie Zitouna ont fait de la levée de l’interdiction de la polygamie en Tunisie leur cheval de bataille.

A cet effet, le secrétaire général de Tunisie Zitouna, Mohamed Ali Bouaziz, vient d’annoncer, à l’issue d’une rencontre avec le président de la commission des réformes du Code du statut personnel Sassi Ben Hlima, «une bonne nouvelle prochainement aux sœurs pures et chastes», la levée de l’interdiction de la polygamie en Tunisie. […]

aus: Le parti Tunisie Zitouna de Adel Almi annonce la légalisation prochaine de la polygamie, in: Business News, 26.04.2015

http://www.businessnews.com.tn/le-parti-tunisie-zitouna-de-adel-almi-annonce-la-legalisation-proaine-de-la-polygamie,520,55442,3

[Tschetschenien 2015]

Die junge Tschetschenin Luisa Goilabijewa sagt erst „Ja“, nachdem man sie zum dritten Mal fragt, ob sie den mehr als 30 Jahre älteren Mann neben sich heiraten will.

Die 17-Jährige hebt während der ganzen Standesamts-Zeremonie nicht einmal den Blick vom Boden, mehrmals wischt sie sich Tränen aus dem Gesicht.

Manche russische Medien sprechen von einer Zwangsheirat. Zudem soll der Bräutigam, ein lokaler Polizeichef namens Naschud Gutschigow, bereits verheiratet sein. Polygamie ist auch in der autonomen Republik Tschetschenien verboten. Doch einer wünschte die Hochzeit seines Vertrauten Gutschigow mit dem jungen Mädchen: das Staatsoberhaupt, der Putin-Verbündete Ramsan Kadyrow.

Seine Unterstützung signalisierte Kadyrow deutlich: Die Hochzeit zwischen der 17-Jährigen und dem 47-jährigen Polizeichef sei die „Feier des Jahrtausends“, schrieb er auf Instagram. Alles laufe „in voller Übereinstimmung mit dem Islam und den Gesetzen der Russischen Föderation“ ab. Ein weiteres Signal, dass Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Ehe nicht angebracht seien: Kadyrow persönlich tauchte auf der Feier auf und ließ sich beim Tanzen mit den Gästen filmen.

aus: Anja Willne (17-Jährige muss 30 Jahre Älteren heiraten – weil ein Putin-Freund es will), FOCUS, 18.05.2015

http://www.focus.de/politik/ausland/sie-soll-zweitfrau-werden-17-jaehrige-muss-30-jahre-aelteren-heiraten-weil-ein-putin-freund-es-will_id_4689138.html

[Marokko 2015. Forschungsministerin (Ministre déléguée auprès du ministre de l’Enseignement supérieur, de la Recherche scientifique et de la Formation des cadres) Soumia Benkhaldoun von der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD, Le Parti de la justice et du développement, marrokanische Muslimbruderschaft) will ihren bereits verheirateten Ministerkollegen (Ministre chargé des Relations avec le parlement et la société civile) El Habib Choubani heriaten.]

Als Marokkos König die Polygamie stark einschränkte, berief er sich auf den Islam: „Gott hat die Vielehe vom islamisch-rechtlichen Standpunkt aus fast unmöglich gemacht“, sagte der Monarch Mohammed VI. vor gut zehn Jahren, als das Familienrecht grundlegend reformiert wurde. Denn es sei für einen Mann kaum möglich, mehrere Gattinnen gleichberechtigt zu behandeln. […]

Im Islam darf ein Muslim bis zu vier Frauen heiraten. In Marokko werden weitere Ehen nur in Fällen „höherer Gewalt“ erlaubt, etwa wenn die bisherige Gattin keine Kinder bekommen kann. Sie muss einer weiteren Heirat aber auch erst einmal zustimmen. Inzwischen haben Schätzungen zufolge deshalb in dem nordafrikanischen Land mit rund 33 Millionen Einwohnern weniger als 1000 Männer eine Zweitfrau. Choubanis und Benkhaldouns Hochzeit wäre ein politisches Ausrufezeichen.

aus (Ministerliebe löst Diskussion über Polygamie in Marokko aus), Der Westen, 20.05.2015

http://www.derwesten.de/politik/ministerliebe-loest-diskussion-ueber-polygamie-in-marokko-aus-id10690921.html

[Großbritannien 2015, vermutet werden 100.000 staatlicherseits (noch) nicht anerkannte, v. a. religiöse Ehen, davon sind vermutlich 20.000 polygam]

Islamic family lawyer Aina Khan said she was seeing a ‘huge’ increase in issues with polygamy as a result of such ‘secret’ marriages. She said: ‘Probably a quarter of all couples I see involve polygamy issues. There has been a huge rise in recent years because people can have a secret nikah (Islamic marriage) and no one will know about it.’ It has been estimated that there are as many as 20,000 polygamous Islamic unions in the UK. […]

Sharia law, which considers polygamy legitimate, with Muslim men permitted to take up to four wives.

Amra Bone, Britain’s first woman Islamic judge on a Sharia court, said most Muslim men did not take more than one wife.

She added: ‘Most men will tell you, “I can’t look after one wife, never mind more than one”.

‘But we cannot – and the Government cannot – ask Muslims not to have more than one wife. People have a right to decide for themselves,’ she told The Times.

In an extreme example [das ist nicht extrem, das ist prophetisch. Mindestens im Norden Griechenlands ist das Prinzip Kindbraut seit jeher legal, in Deutschland kommen verheiratete kleine Mädchen vor und werden verschwiegen], a 2012 investigation found a Muslim cleric in Peterborough was willing to marry off a 12-year-old child bride in a Sharia ceremony.

Quelle: Young British Muslims are fuelling a rise in Sharia weddings and secret polygamous marriages, claims Islamic family lawyer, in: Daily Mail, 03.07.2015

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3147991/Young-British-Muslims-fuelling-rise-Sharia-weddings-secret-polygamous-marriages-claims-Islamic-family-lawyer.html

The lack of recognition of Sharia law marriage – or nikah– the standard Muslim religious marriage ceremony – in British law is part of the reason so many Muslim marriages are going unregistered. […]

Polygamy and unregistered marriages are a serious concern. But stigmatising the religious law of any community and linking religious rituals to extremism does little but contribute to a toxic atmosphere in which all aspects of Muslim life are depicted as a problem in the UK. In reality, it is those like Aina Khan, working to create symbiosis between British and religious laws – including Sharia law – who are doing the most to assist those vulnerable women and children affected by this legal loophole.

aus: Myriam Francois-Cerrah (Sharia marriage in the UK is not toxic – polygamous men are), in: The Telegraph 03.07.2015

http://www.telegraph.co.uk/women/womens-life/11715461/Muslim-Sharia-marriage-in-the-UK-is-not-toxic-polygamous-men-are.html

Aina Khan

Join the ‘Register Our Marriage’ (R.O.M.) public group on Facebook!

https://www.facebook.com/ainakhanlawyer/posts/629555683843429

As many as 100,000 couples are living in such marriages, which are not valid under UK law […]

Amra Bone, a female Sharia law judge, denied that the councils discriminated against women [Bildbeschreibung]

aus: Frances Gibb (Young Muslims fuel huge rise in Sharia marriage), in: THE TIMES UK News 03.07.2015

http://www.thetimes.co.uk/tto/news/uk/article4486748.ece

[9] Islam pur: Vielweiberei in Marokko. Die Mudawana (frz. la moudawana)

Si pour beaucoup, la polygamie semble être une réalité oubliée, au Maroc, le combat des femmes contre la pratique polygamique est loin d’être terminée. La nouvelle Moudawana a en effet adopté une solution pour le moins ambiguë en la matière. Sans couper les ponts avec le droit musulman, elle a essayé d’assortir la polygamie de certaines conditions pour limiter sa pratique. Pour autant, l’adoption de la Moudawana en 2004 n’a pas été suivie par une harmonisation du système juridique. Une source de violence et de souffrance pour de nombreuses femmes. […]

Une situation de précarité que l’on retrouve chez de nombreuses femmes dans l’incapacité de s’assumer financièrement. « La polygamie est une réelle problématique sur le plan social, et juridique. Dans la Moudawana on parle des engagements des conjoints, on parle de gestion de la vie maritale, des effets du mariage, on parle également de la séparation des biens dans l’article 49. Or, quand un homme a quatre femmes, comment peut-on procéder à cette séparation équitablement ? », soulève pour sa part Maître Mohammed Almou, avocat au barreau de Rabat et fervent défenseur de l’interdiction de la polygamie. […]

’affirmant contre le principe de polygamie, Kenza se veut pourtant pragmatique et insiste sur la notion de contrôle. « Tant que les juges autoriseront la polygamie, l’Etat doit assurer des contrôles et visiter la première femme, la seconde etc », explique-t-elle. Et de conclure, « dans la polygamie, il y a certainement une femme qui vit dans l’enfer ».

aus: Polygamie: La parole aux femmes, in: TelQuel (Marokko), 27.04.2015

http://telquel.ma/2015/04/27/polygamie-parole-aux-femmes_1443883

La moudawana (die seit 2004 gültige Fassung)

La polygamie – Tout en restant autorisée, elle devient plus difficile. Le consentement de la première épouse devient obligatoire. Elle n’est pas abolie mais elle est soumise à des conditions strictes.

https://fr.wikipedia.org/wiki/Moudawana#Le_code_actuel

TRADUCTION EN FRANÇAIS DU CODE DE LA FAMILLE

Ministère de la Justice Décembre 2004

DAHIR N°1.04.22 DU 12 HIJA 1424 (3 FEVRIER 2004)

PORTANT PROMULGATION

DE LA LOI N° 70.03 PORTANT CODE DE LA FAMILLE

S’agissant de la polygamie, nous avons veillé à ce qu’il soit tenu compte des desseins de l’Islam tolérant qui est attaché à la notion de justice, à telle enseigne que le Tout Puissant a assorti la possibilité de polygamie d’une série de restrictions sévères. « Si vous craignez d’être injustes, n’en épousez qu’une seule ». Mais le très Haut a écarté l’hypothèse d’une parfaite équité, en disant en substance « vous ne pouvez traiter toutes vos femmes avec égalité, quand bien même vous y tiendriez » ce qui rend la polygamie légalement quasi-impossible. De même, avons–Nous gardé à l’esprit cette sagesse remarquable de l’Islam qui autorise l’homme à prendre une seconde épouse, en toute légalité, pour des raisons de force majeure, selon des critères stricts draconiens, et avec, en outre, l’autorisation du juge.

En revanche, dans l’hypothèse d’une interdiction formelle de la polygamie, l’homme serait tenté de recourir à une polygamie de fait, mais illicite. Par conséquent, la polygamie n’est autorisée que selon les cas et dans les conditions légales ci-après :

– Le juge n’autorise la polygamie que s’il s’assure de la capacité du mari à traiter l’autre épouse et ses enfants équitablement et sur un pied d’égalité avec la première, et à leur garantir les mêmes conditions de vie, et que s’il dispose d’un argument objectif exceptionnel pour justifier son recours à la polygamie;

– la femme peut subordonner son mariage à la condition, consignée dans l’acte, que son mari s’engage à s’abstenir de prendre d’autres épouses:

Cette conditionnalité est en fait assimilée à un droit qui lui revient. A cet égard, Omar Ibn Khattab, – que Dieu soit satisfait de lui – a dit : « Les droits ne valent que par les conditions y attachées », « le contrat tient lieu de loi pour les parties » (Pacta Sunt Servanda). En l’absence d’une telle condition, il lui appartient de convoquer la première épouse et demander son consentement, aviser la deuxième épouse que son conjoint est déjà marié, et recueillir également son assentiment.

En outre, il devrait être loisible à la femme dont le mari vient de prendre une deuxième épouse de réclamer le divorce pour cause de préjudice subi.

http://www.sgg.gov.ma/Portals/0/lois/code_fam_fr.pdf

Aus dem Vorwort der marokkanischen Verfassung von 2011:

État musulman souverain, attaché à son unité nationale […]. Le prééminence accordée a la religion musulmane dans ce référentiel national va de pair avec l’attachement du peuple marocain aux valeurs d’ouverture, de modération, de tolérance et de dialogue pour la compréhension mutuelle entre toutes les cultures et les civilisations du monde.

Artikel 3

L’Islam est la religion de l’Etat qui garantit à tous le libre exercice des cultes.

http://www.maroc.ma/fr/system/files/documents_page/BO_5964BIS_Fr.pdf

[10] Wer Amina al-Filali ist, muss in Marokko niemand erklären. Jeder kennt das traurige Schicksal der 16-Jährigen aus dem nordmarokkanischen Larache. Sie schluckte am 10. März Rattengift. Jede Hilfe kam zu spät. Amina wollte ihrer unerträglichen Ehe entfliehen und wusste sich nicht anders zu helfen. Denn ihr zehn Jahre ältere Ehemann Mustafa war zugleich ihr Vergewaltiger. Als Amina gerade einmal 15 Jahre alt war, hatte sie der junge Mann aus der Nachbarschaft mit einem Messer in der Hand zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Er entkam einer hohen Haftstrafe dank des [Anm.: inzwischen, im Januar 2014, aufgehobenen, s. u.] Artikels 475 des Strafgesetzbuches. Der sieht eine Einigung zwischen der Familie des minderjährigen Opfers und des Täters vor. Um die Ehre der Familie zu wahren, wurde Amina mit Mustafa verheiratet. Das zuständige Gericht stimmte zu.

„Das Gesetz und die soziale Norm sind absurd und grotesk“, schreibt die Tageszeitung al-Sabah. „Da soll eine schlechte Tat – die Vergewaltigung – durch eine andere, noch widerwärtigere Tat – die Heirat mit dem Vergewaltiger – wiedergutgemacht werden.“ Die Wirtschaftszeitung La vie eco veröffentlichte vor wenigen Tagen eine lange Reportage, in der zahlreiche Frauen zu Wort kommen, die wie Amina als Minderjährige vergewaltigt und von den Familien mit ihrem Peiniger zwangsverheiratet wurden. In einigen Fällen, so der Text, komme es zu diesen Vergewaltigungen, nachdem eine junge Frau einen Heiratsantrag abgewiesen habe. Der Mann zwingt die Frau durch die Vergewaltigung zur Ehe.

von: Reiner Wandler: (Suizid einer jungen Frau löst Gesetzesdebatte aus), in: Badische Zeitung 22.03.2012

http://www.badische-zeitung.de/ausland-1/suizid-einer-jungen-frau-loest-gesetzesdebatte-aus–57283780.html

We Are All Amina Filali

In memory of Amina Filali and in support of changing Morocco’s rape laws

https://www.facebook.com/pages/We-Are-All-Amina-Filali/392757007401977

Une mineure mariée de force à son violeur se suicide à Larache

Amina Filali, jeune fille de 16 ans mariée de force à un homme qui l’a violée, s’est donnée la mort samedi dans la région de Larache, en avalant un produit toxique, révèle Al Massae.

Au lieu de porter secours à son épouse, le mari (et violeur) aurait pris la fuite, abandonnant la jeune fille à son sort. Avant de se suicider, la victime avait signalé les violences de son mari à la police.

Violée à l’âge de 15 ans, Amina Filali avait été mariée de force à son violeur. Sa famille avait d’abord porté plainte auprès de la justice tangéroise avant de trouver un accord avec la famille du violeur.

Leur mariage avait par la suite été arrangé par les deux familles et approuvé par un juge. Selon la loi marocaine, un violeur est exempté de peine s’il épouse sa victime.

Ce que dit la loi :

Article 475 :

Quiconque, sans violences, menaces ou fraudes, enlève ou détourne, ou tente d’enlever ou de détourner, un mineur de moins de dix-huit ans , est puni de l’emprisonnement d’un à cinq ans et d’une amende de 200 à 500 dirhams.

Lorsqu’une mineure nubile ainsi enlevée ou détournée a épousé son ravisseur, celui-ci ne peut être poursuivi que sur la plainte des personnes ayant qualité pour demander l’annulation du mariage et ne peut être condamné qu’après que cette annulation du mariage a été prononcée.

Article 486 :

Le viol est l’acte par lequel un homme a des relations sexuelles avec une femme contre le gré de celle-ci. Il est puni de la réclusion de cinq à dix ans.

Toutefois si le viol a été commis sur la personne d’une mineure de moins de dix-huit ans, d’une incapable, d’une handicapée, d’une personne connue par ses facultés mentales faibles, ou d’une femme enceinte, la peine est la réclusion de dix à vingt ans.

Code pénal Marocain

(Bladi 14.03.2012)

http://www.bladi.net/mineure-mariee-force-violeur-suicide-larache.html

Januar 2014, Artikel 475 des marokkanischen Strafgesetzbuch endlich aufgehoben:

„In Marokko könnte ein Vergewaltiger dem Gefängnis nicht mehr entkommen, indem er das Opfer heiratet“

Au Maroc, un violeur ne pourra plus échapper à la prison en épousant sa victime

Le Monde Afrique 22.01.2014

http://www.lemonde.fr/afrique/article/2014/01/22/au-maroc-un-violeur-ne-pourra-plus-echapper-a-la-prison-en-epousant-sa-victime_4352748_3212.html

[11] Harem ist mitversichert

Von der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkassen profitieren nicht nur der Ehepartner und alle Kinder – auch Zweit- und Drittfrauen sind kostenlos mitversichert, so eine Stellungnahme des Gesundheitsministeriums für den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags. Frauen, die etwa mit einem muslimischen Mann „nach ausländischem Recht wirksam in polygamer Ehe verheiratet“ seien, hätten ja, so das Ministerium, auch einen Unterhaltsanspruch gegenüber dem Ehemann. „Es ist daher rechtlich nicht zu beanstanden, wenn diese Frauen beitragsfrei familienversichert sind.“ Um wie viele Fälle es sich handelt, ist unbekannt. Kritik an der Haremsversicherung übt Volker Wissing, FDP-Mitglied im Petitionsausschuss: Die Ehe mit mehreren Frauen sei mit westlichem Werteverständnis unvereinbar, weshalb die Bundesregierung darauf achten müsse, diese nicht über den Umweg der Sozialversicherung zu unterstützen.

in: DER SPIEGEL 18.10.2004

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-32499115.html

[12] Khedr S. hat sein Zweitfrauenproblem gelöst. Mit beiden Gattinnen will der anerkannte Flüchtling Tisch und Bett teilen, doch nur einer Frau wollte die deutsche Justiz bislang ein Aufenthaltsrecht gewähren. Das wird nun anders. Gestern entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz: Auch die Nebenfrau darf eine Aufenthaltsbefugnis verlangen […]

Das Urteil verweist auf ein grundsätzliches Problem: Muslimische Zweitfrauen fallen durch Gesetzeslücken, zumindest im öffentlichen Recht. Denn das deutsche Recht ist auf Monogamie ausgerichtet. Ein Mann, eine Frau, allein diese Bindung schützt das „Ehegattenprivileg“. Wäre Deutschland ein abgeschirmter Raum, wäre das unproblematisch, ist doch hierzulande die Vielehe bei Strafe untersagt. Doch längst leben hier Paare ohne abendländischen Ehekodex und deutschen Pass.

Zum Beispiel Khedr S. Seit 1996 lebt der Iraker in der BRD, er erhielt Asyl. Daheim hinterließ er zwei Gattinnen: Eine hat er schon 1977 geehelicht, der anderen gab er 1990 das Jawort. Beide Frauen reisten gemeinsam im Juni 1999 illegal in Deutschland ein. Das war das Ende der rechtlichen Gemeinsamkeit: Frau eins erhielt eine Aufenthaltserlaubnis, Frau zwei wurde lediglich geduldet – und klagte gegen diesen Unsicherheitsstatus. In der ersten Instanz blieb die Klage erfolglos, im Berufungsverfahren aber gaben die Richter ihr nun Recht. Das aber bezeichneten sie ausdrücklich als Ausnahme […] Dabei könne sie sich […] nicht auf das Ehegattenprivileg berufen, vielmehr handele es sich um eine humanitäre Geste.

Dieses Urteil ist symptomatisch für den gewundenen Umgang der deutschen Justiz mit der Polygamie. Die ist schließlich grundsätzlich geächtet. Der Kompromiss: Heiratet ein Ausländer in seiner Heimat mehrere Frauen nach dort gültigem Recht, wird er nicht strafrechtlich verfolgt, wenn er später in Deutschland lebt. […]

Für den Schutz der Zweitwitwe etwa entschied das Bundessozialgericht in Kassel 2003 im folgenden Fall: Eine Marokkanerin, die im Rheinland lebt, klagte vor Gericht. 37 Jahre war sie verheiratet, dann starb ihr Mann, auch er Marokkaner. Nun sollte sie mit der vierzig Jahre jüngeren Zweitfrau die deutsche Rente teilen. Sie allein habe Anspruch auf das Geld, wenigstens aber gebühre ihr der größere Anteil, argumentierte die Erstfrau. Immerhin habe der Gatte die andere Frau erst drei Jahre vor seinem Tod geheiratet. Die Richter aber urteilten: Die Dauer der Ehe ist unerheblich, jede Gattin hat Anspruch auf den gleichen Rentenanteil.

Auf der Steuererklärung ihres Gatten hingegen hat eine Zweitfrau nichts zu suchen, befand 1986 das Finanzgericht Münster. Ein Marokkaner wollte seine beiden Frauen steuerlich geltend machen. Doch Finanzamt und Justiz wiesen ihn zurück. Ein Mann kann nur seine Erstfrau beim Ehegattensplitting geltend machen, sagten die Richter. […]

aus: Cosima Schmitt (Auch die Zweitfrau darf bleiben), in: taz 30.03.2004

http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2004/03/30/a0100

Polygamie nach der Tradition Afrikas

Südafrika

Südafrikas Präsident Jacob Zuma ist eine weitere Ehe eingegangen. Die Hochzeit mit der bisherigen Verlobten Bongi Ngema sei in einer traditionellen Zulu-Zeremonie mit dem Namen Umgcagco gefeiert worden, teilte das Präsidialamt mit. Zuma und Ngema heirateten in Zumas Heimatstadt Nkandla in der Provinz KwaZulu-Natal.

Zuma hat nunmehr vier Frauen, was unter den Ehegesetzen Südafrikas möglich ist. Es war aber bereits seine sechste Hochzeit. Eine seiner Frauen beging im Jahr 2000 Selbstmord und eine Ehe wurde im Jahr 1998 geschieden.

aus: AFP (Südafrikas Präsident Zuma heiratet eine weitere Frau) in: Donaukurier 20.04.2012

https://web.archive.org/web/20120423094331/http://www.donaukurier.de/nachrichten/panorama/Suedafrika-Leute-Hochzeit-Polygamie-Suedafrikas-Praesident-Zuma-heiratet-eine-weitere-Frau;art154670,2595917

Kenia

MP Samuel Chepkong’a, who proposed the amendment, said that when a woman got married under customary law, she understood that the marriage was open to polygamy, so no consultation was necessary, Kenya’s Daily Nation newspaper reports.

Mohammed Junet, an MP representing a constituency from the western Nyanza province, agreed.

„When you marry an African woman, she must know the second one is on the way and a third wife… this is Africa,“ Kenya’s Capital News website quotes him as saying.

aus: ( Kenyan polygamy law: Female MPs storm out of parliament) BBC 21.03.2014

http://www.bbc.com/news/world-africa-26681580

[13] Piratenfraktion will Ehe auch für „polyamouröse“ Partnerschaften

Rheinische Post, 26.06.2015

http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/piratenfraktion-will-ehe-auch-fuer-polyamouroese-partnerschaften-aid-1.5195459

[14] LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN

Drucksache 16/8972

16.06.2015

Antrag der Fraktion der PIRATEN:

Liebe verdient Respekt: Ehe für alle!

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-8972.pdf

[15] Quelle: Alan Cassidy (Ein bisschen verheiratet), in: FAZ 14.04.2015

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-wilde-ehe-ehe-light-ist-auch-in-deutschland-thema-13535481.html

Polygamie im Piraten-Programm

Berliner Zeitung 17.08.2013

http://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/polygamie-in-piraten-programm

Ponader sagt, er sei „polyamant“, mitunter liebe er mehrere Frauen, nicht heimlich, sondern offen. Diese Transparenz sei ganz wichtig, sagt Ponader, eigentlich sei es wie in der Piraten-Politik. Die Partner müssten beteiligt werden an den Gefühlen für die anderen. Besitzdenken und Liebe passen für Ponader nicht zusammen. Wenn seine Partnerin sich in einen anderen verliebe, dann freue er sich mit ihr, sagt Ponader. „Frubbelig“ nennt er diesen Gefühlszustand, er ist das Gegenteil von Eifersucht.

Mit den Piraten und ihren anhaltend guten Umfragewerten ist der Freak in der großen Politik angekommen, und so ist es keine Überraschung, dass sie auf ihrem Parteitag im April Ponader zum politischen Geschäftsführer wählten.

aus: Merlind Theile (Im Zeichen der Sandale), in: DER SPIEGEL 25.06.2012

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-86570530.html

[16] Roberts‘ Ausführungen hätten ihn inspiriert, sagte Collier. Der Richter hatte geschrieben, Menschen in polygamen Beziehungen könnten die gleichen Argumente anführen, die Homosexuelle für die Legalisierung der Homo-Ehe vorbrächten: Wenn ihnen das Recht zu heiraten vorenthalten werde, sei das respektlos und mache sie zu Bürgern zweiter Klasse. […] Collier ist 46 und betreibt eine Kühlfirma in Billings. Er war nach eigenen Angaben früher Mormone, sei aber wegen Polygamie exkommuniziert worden. Offiziell distanzierten sich die Mormonen bereits im Jahr 1890 von der Vielehe. Derzeit gehört Collier nach eigener Aussage keiner Religionsgemeinschaft an.

aus: ulz/AP (Dreierbeziehung in Montana: Urteil zur Homo-Ehe inspiriert Polygamisten), in: DER SPIEGEL, 03.07.2015

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/urteil-zur-homo-ehe-polygamist-fordert-zweite-heiratsurkunde-a-1041928.html

[17] tamkīn : ‘strengthening, stability’; in mysticism, the spiritual act of endurance and stability

http://referenceworks.brillonline.com/browse/encyclopaedia-of-islam-2-Glossary-and-Index-of-Terms/alpha/t?s.rows=100&s.start=200

Lehren der Beauftragung und Ermächtigung (talaqqiyāt al-taʿyīn wa-l-tamkīn)

(Seite 169)

https://books.google.de/books?id=6CVLXA9EoaAC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

sexual submission (tamkin)

The main legally sanctioned rights and duties are tamkin (submission, obedience) and nafaqa (maintenance). Tamkin, defined as sexual submission, is a husband’s right and thus a wife’s duty; whereas nafaqa, defined as shelter, food, and clothing, is a wife’s right and a husband’s duty. A wife is entitled to nafaqa after consummation of the marriage, but she loses this right if she is in a state not of tamkin but of nushuz (disobedience).

aus: Donna Lee Bowen, Evelyn A. Early (Herausgeber) (Everyday Life in the Muslim Middle East)

https://books.google.de/books?id=KzRX9E_-yp0C&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Tamkin im Sufismus (damit ggf. auch im Dschihad)

The states of Talwin and Tamkin

according to ‚Abd al-Sabur, is al-talwin wa-l-tamkin (literally „the change and consolidation„), that is, the transition of the Sufi from one ecstatic state to another, while tamkin means consolidation in a certain state, […] along the path of union with God. The term talwin means perpetual change from one state to another, while tamkin means consolidation in a certain state […]

from the state of talwin, in which his human traits still exist, to the state of tamkin, which is a divine state. The Sufi must free himself

aus: Reuven Snir (Religion, Mysticism and Modern Arabic Literature (Seiten 103, 109)

https://books.google.de/books?id=QDkjqr3MLywC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

In mystischer Verzückung als Sufi sich (und andere) dem Kalifat unterwerfen, sich (und uns) die Ketten der Scharia schönlügen. Tamkin bedeute für AISA spirituelle „Stabilität“ (stabilité), im iranischen Eherecht hingegen meint der Begriff, sehr real, die weiblicherseits zu leistende Bestärkung und Ermächtigung des Mannes zur jederzeitigen sexuellen Gewalt. Sufi-Meisterschaft ist Selbstauslöschung hier und Bestärken bzw. Machtergreifen da, denn wie der Mann seine Familie regiert, so herrscht der Kalif oder Amir, in Stellvertreterschaft für Allah und Mohammed, über die Umma. Sufismus ist das die Errichtung der Herrschaft Allahs begleitende Kulturprogramm.

Et l’un des shaykhs soufis a dit : “ Tamkîn, la stabilité, c’est la suppression de talion. “ […] Or, tamkîn est de deux sortes : l’une, se référant à l’influence dominante de Dieu (shâhid-i haqq) et l’autre à la soumission [Unterwerfung, Islam nämlich] de son propre moi (shâhid-i khud).

Quelle AISA [Association Internationale Soufie Alawiya, der Verein, in dem die Tariqa Alawiyya europaweit organisiert ist. Chef ist Pfadfinderführer und Sufischeich Khaled Bentounès, Gründer der Scouts musulmans de France und des Islamisierungsspektakels Flamme der Hoffnung.]

http://www.aisa-net.com/soufisme/Soufisme14/Alawi_bio2.htm

Tamkin als Projekt und Konzept der Muslimbruderschaft:

la stratégie de la Confrérie repose sur le projet/concept du tamkin (NDR : terme désignant la possibilité de la réalisation des grands desseins)

aus: Entretien avec Tewfik Aclimandos, zu lesen nur bei: Ministère de la Défense

Stattdessen verfolgte die Muslimbruderschaft nun die Strategie, die Gesellschaft Schritt für Schritt zu verändern. Hierbei hilft ihr bis in die Gegenwart ein immer stärker ausgebautes Netz von Vereinen sowie der Betrieb von Krankenhäusern. […]Mit dem Projekt Tamkin [möglich machen] betreibt die Muslimbruderschaft die gezielte Unterwanderung der Berufsverbände und der staatlichen Gewerkschaften.

aus: Malte Gebert (Al-Ikhwan al-Muslimun)

https://books.google.de/books?id=nYn8XmoBxCEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Koranpolitik (Islam) stellt die Frauenfrage, die Frau im Islam ist zu entwürdigen. Menschen, zumal diese wankelmütigen Frauen auf Erden und auf Zeit stark machen kann Allah oder Iblis, insofern gibt es vielleicht und insbesondere für Frauen islamischen und satanischen Tamkin. Wenn die Muslimbrüder den himmlischen Befehl umsetzen, verschafft das der Muslima Tamkin. Der verworfene, verschwörerische Westen (Dschahiliyya) aber hat seine Strategie von Tamkin. Zuerst der koranwidrige sprich falsche Tamkin …

many denounce the “Western feminist conspiracy” seeking to export concepts like women’s empowerment (tamkin al-mar’a) in order to weaken Muslim societies by attackingthe institution of the family.

aus: Amelie Le Renard (A Society of Young Women: Opportunities of Place, Power, and Reform in Saudi Arabia), Seite 66

… und hier der schariakonforme, der rechte Tamkin, wir müssen der Berichterstatterin dazwischenrufen:

So haben sich die Muslimbrüder beispielsweise in der Frauenfrage geöffnet [nicht die Brüder haben, Allahgott hat]. […]Die Hauptaufgabe der Frau bestehe danach in der Erziehung nachfolgender Generationen [Genau, das Haus darf sie nicht verlassen und einen Nichtmuslim nicht heiraten, der Hidschab ist zu tragen]. Dies rechtfertige jedoch keine Privilegierung des Mannes gegenüber der Frau. Die Scharia gehe von einer grundsätzlichen Gleichheit (musawa) von Mann und Frau aus, beide ergänzten sich organisch [nun, die tunesischen Brüder sagen Komplementarität]. Deshalb müsse die politische Partizipation der Frau GIGA gestärkt werden. Über eine Politik des „Empowerment“ (tamkin) müssten Frauen befähigt werden, sich überall in den Entwicklungsprozess einzubringen, hieß es schon im Programm zu den Wahlen des Konsultativrates 2007.

[Kulturrelativistinnen wie Lübben können ganz unbesorgt sein, die Ikhwan hat in ihren Tamkinbegriff, der selbstredend auch auf die den Männern vom Himmel verliehende treuhänderische Besitzssache der Ehefrauen anzuwenden ist, grundsätzliches Ausgehverbot, Schleierzwang und halbes Erbe integriert].

Ziel einer islamischen Frauenpolitik müsse es deswegen sein, Frauen dabei zu unerstützen, ein Gleichgewicht zwischen ihrer Rolle im Arbeitsprozess und ihren häuslichen Pflichten zu finden. […] Nur ein moderater [aber gewiss doch, selbstredend sind Allah und seine Umma nie extrem, vielmehr nach Maßgabe der Wasatiyya (al-wasaṭiyya) wohlausgewogen, maßvoll, eben moderat] Mittelweg [die Wasatiyya nach Koran 2:143] werde der Frau den Weg zu einer größeren gesellschaftlichen und politischen Partizipation im Einklang mit ihrer familiären Rolle öffnen.

desinformierend von: Ivesa Lübben (Die Muslimbruderschaft und der Widerstand gegen eine dynastische Erbfolge in Ägypten), in: GIGA (German Institute of Global and Area Studies) Focus Nahost 5/2009

http://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/27575/ssoar-2009-lubben-die_muslimbruderschaft_und_der_widerstand.pdf?sequence=1

wasaṭ, be in the middle, penetrate into the middle; wasuṭ, enjoy authority; wasṭ, middle, the golden mean, center, medial, moderate, middling, just

vgl.: Francis Joseph Steingass (1884), The student’s Arabic-English dictionary, London: W.H. Allen (Seite 1212)

https://archive.org/stream/cu31924026873194#page/n3/mode/2up

Francis Joseph Steingass (1825-1903) wurde in Frankfurt (Main) in eine deutsche jüdische Familie geboren. Studium in München, Professur für moderne Sprachen in Birmingham. Der britische Linguist beherrschte 14 Sprachen und veröffentlichte persische und arabische Wörterbücher.

http://www.coronetbooks.com/books/c/comp7111.htm

Frau Lübben, was wollen die Muslimbrüder?

Wenn man sich das politische Programm der „Partei für Freiheit und Gerechtigkeit“, dem politischen Arm der Bruderschaft anschaut, dann unterscheidet sich dieses kaum von dem anderer Parteien. Sie wollen eine demokratische Verfassung auf islamischer Grundlage [Schura]. So etwas fordern selbst liberale Kräfte. Zudem sind ihnen entwicklungspolitische Themen wichtig: Bildung [soweit schariakonform], Gesundheit und Wiederankurbelung der [zu islamisierenden] Wirtschaft.

Wieso haben die Menschen dann Bedenken?

Es ist nicht unbedingt die Politik der Bruderschaft, welche den Menschen Angst macht. Mit ihrem Bekenntnis zum Pluralismus in der Politik und zur Demokratie ist es den Brüdern ernst, würde ich sagen. Doch was passiert im kulturellen Bereich? Viele machen sich Sorgen, dass die Muslimbrüder Kultur und Alltagsleben islamisieren wollen und dass Menschen, welche einen anderen Lifestyle haben als die konservativen Brüder, an den Rand gedrängt werden.

Und wie viel Islam wollen die Muslimbrüder für das neue Ägypten?

Sie beschreiben sich als demokratische Partei auf der Grundlage der Verfassung. Dazu muss man wissen, dass in der bestehenden Verfassung der Islam als Grundlage der Gesetzgebung festgelegt ist. Auch ist Ägypten ein sehr religiöses Land. Umfragen zufolge wollen 90 Prozent der muslimischen Ägypter, dass der Islam in der Politik eine Rolle spielt. Die Trennung von Politik und Religion ist also auch bisher nicht gegeben. Im Programm der Brüder steht nicht, dass sie die Scharia umsetzen wollen, sondern dass sie deren Werte verwirklichen wollen [The heart of Islam is action].

Das sagte allen Ernstes: Ivesa Lübben, 56, Politologin an der Uni Marburg. Die Fragen stellte Julia Gerlach. Aus: Angst vor Islamisierung in Ägypten, Frankfurter Rundschau 02.12.2011.

http://www.fr-online.de/politik/demokratische-wahlen-angst-vor-islamisierung-in-aegypten,1472596,11248996.html

„The heart of Islam is action“

Bilal Cleland, Sekretär der Australian Federation of Islamic Councils (AFIC)

http://www.tellmeaboutislam.com/islam-and-unitarians.html

Wer erzählt es Ivesa Lübben:

Gender equity in Islam

Parameters of proper modesty for males and females (dress and behavior) are based on revelatory sources (the Quran and authentic Sunnah) and as such are seen by believing men and women as divinely-based guidelines with legitimate aims, and divine wisdom behind them. They are not male-imposed or socially imposed restrictions.

Dr. Jamal Badawi [aus Ägypten stammend, der hochrangige Muslimbruder war Professor in Halifax, Kanada]

http://www.tellmeaboutislam.com/gender-equity-in-islam-and-womens-rights.html

http://www.islamicweb.com/begin/gender.pdf

Muslimbruder Jamal Badawi ist aktives Mitglied in Canadian Council on American-Islamic Relations, Fiqh Council of North America (FCNA), the Muslim American Society (MAS), European Council for Fatwa and Research (ECFR), Islamic Society of North America (ISNA) sowie Gründungsvorsitzender der Islamic Information Foundation.

Polygamy in Islamic Law

Von Dr. Jamal Badawi

http://www.irfi.org/articles/articles_251_300/polygamy_in_islamic_law.htm

Die kanadische Seite Point de Bascule (PdeB) informiert:

A Muslim Brotherhood’s internal document identifying Jamal Badawi as one of its leaders advocates “destroying the Western civilization from within”.

Un document interne des Frères Musulmans identifiant Jamal Badawi comme un de leurs leaders encourage à «détruire de l’intérieur la civilisation occidentale»

http://pointdebasculecanada.ca/badawi-sunni-leader-canada-incites-judges-civil-servants-not-apply-legal-provisions-opposed-to-sharia/

Islam Online (April 21, 2004): Jamal Badawi issued a fatwa saying husbands can physically punish wives who persist « in bad habits and showing contempt of her husband and disregard for her marital obligations » as a way to avoid divorce

http://pointdebasculecanada.ca/badawi-jamal/

Die Ehefrau und Naschiza verprügeln? Ja, aber wirklich nur im äußersten Fall, und nur im islamisch erlaubten Maß.

that maximum measure is limited by the following:

It must be seen as a rare exception to the repeated exhortation of mutual respect, kindness and good treatment. Based on the Qur’an and Hadith, this measure may be used in the cases of lewdness on the part of the wife or extreme refraction and rejection of the husband’s reasonable requests on a consistent basis (nushuz). Even then, other measures, such as exhortation, should be tried first.

http://www.onislam.net/english/ask-the-scholar/family/marital-relationships/174868-wife-beating-in-islamic-perspective.html

Muslim Brotherhood internal memorandum (May 19, 1991): Jamal Badawi is identified as a leader of the MB network in North America (section 20), gesichert bei The Investigative Project on Terrorism (IPT).

http://www.investigativeproject.org/documents/misc/20.pdf

The Investigative Project on Terrorism (IPT) (um Steven Emerson)

http://www.investigativeproject.org/

Reviving the Islamic Spirit (RIS) is an annual Islamic conference typically held during the winter holiday season in Toronto, Ontario, Canada.

Zu den Rednern gehörten:

• Jamal Badawi

• Tariq Ramadan

https://en.wikipedia.org/wiki/Reviving_the_Islamic_Spirit

Tamkin, Allah beruft zur Ergreifung der Macht

In their mind, everything was set in place for their divine empowerment (tamkin); and God would never desert His soldiers. […] the daughter of the Brotherhood’s effective leader was caught screaming on television: “God will part the sea for us! Just wait and see!”

aus: Hazem Kandil (Inside the World’s Largest Islamist Group), bei: Dissent (New York), 26.11.2014

http://www.dissentmagazine.org/online_articles/muslim-brotherhood-egypt-inside-worlds-largest-islamist-group

Al Tamkeen (Consolidation of Power)

Theoretically, Hasan al-Banna [Ḥasan al-Bannā, 1928 Gründer der Muslimbruderschaft], in his famous booklet, The Message of The Teachings, articulated this vision where he told his followers that the Islamic call passes through three different phases: familiarisation, development and implementation.

von: Ahmed Elzobier (Political Islam: The Logic of Governance in Sudan) (p 71)

https://books.google.de/books?id=PlCTBAAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Sudan […] the twin concepts of Tamkeen (literally, ‚empowerment‘) [Ermöglichung und Machtgewähren … Allah macht`s möglich und billigt die männliche Machtübernahme] and Figh Eldarura [fiqh aḍ-ḍarūra] (literally, ‚theology of necessity‘). The empowerment, Tamkeen, was translated into economic [Aufrüstung] as well as political empowerment [Machtergreifung] of the movement and its members, while the theology of necessity, Figh Eldarura [ḍarūra], provided an ideological justification for […]The two concepts were the cornerstone of Turabi’s strategic thinking

aus: Ibrahim Elnur (Contested Sudan: The Political Economy of War and Reconstruction), (p 66)

https://books.google.de/books?id=AfN8AgAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Turabi, Hasan at-Turabi (Ḥasan at-Turābī)

An earlier post reported that Tunisian Muslim Brotherhood leader Rachid Ghannouchi had joined Hamas leader Khalid Meshaal and Global Muslim Brotherhood leader Youssef Qaradawi in pressing Sudanese President Omer Al-Bashir to release Turabi from prison.

Hassan Turabi was involved in the past as a leader in the Sudanese Muslim Brotherhood and is probably best known as the man who invited Osama bin Laden to live in Khartoum during the 1990s when Sudan was both a center for terrorist activity and strongly under the influence of Turabi.

Quelle: The Global Muslim Brotherhood Daily Watch (GMBDW) 21.03.2011

http://www.globalmbwatch.com/2011/03/21/sudanese-president-denies-global-muslim-brotherhood-requests-to-release-hassan-turabi/

Wagdy Ghoneim And Hassan al-Turabi Together In Khartoum

The Global Muslim Brotherhood Daily Watch (GMBDW) 08.04.2014

http://www.globalmbwatch.com/2014/04/08/wagdy-ghoneim-hassan-al-turab-khartoum/

Ḍarūra („Darura“)

Teuflische Sachzwänge (Dschahiliyya) sind gegeben und verlangen von den Eliten der Schariafront elastische einstweilige Anpassung als die berüchtigte „Flexibilität der Scharia“ (flexibility of Sharia) bei der irdischen Rechtsfindung (fiqh), um Muslime und Nichtmuslime gegen alles Islamwidrige (Demokratie usw.) auf Dauer doch ins Kalifat hineinzurücken. Ausführlich redet bekanntlich Mathias Rohe um die Sache Darura herum. Wiki weiß immerhin:

„Seine formelhafte Ausprägung hat es in der berühmten arabischen Rechtsregel: aḍ-ḍarūrāt tubīḥ al-maḥẓūrāt – Zwangslagen machen die verbotenen Dinge erlaubt, Not kennt kein Verbot.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Dar%C5%ABra

Die Besteuerung wird zum Beispiel grundsätzlich (die Praxis ging und geht häufig ganz andere Wege) an der Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen ausgerichtet. Zudem kennt auch das islamische Recht die Regel „Not kennt kein Gebot“; „Notwendigkeit“ (darura) erlaubt etwa den Mundraub oder die Notwehr.

aus: Mathias Rohe ( Kein feststehendes Gesetzbuch. Die islamische Rechtsordnung hat sich über 1.400 Jahre entwickelt und ist interpretationsfähig), auf: Das Parlament

https://www.das-parlament.de/2015/16/themenausgaben/-/369296

Hidschab im Iran, Polygamie im Iran

In addition, while women are required to wear a Hijab, backed by Article 683, which states: “Those women that appear in the streets and public places without the Islamic hijab, shall be sentenced from ten days to two months’ imprisonment or fined from fifty thousand to five hundred thousand Rials,” there is no similar law and penal code for men.

Regarding family law, girls are legally allowed to marry at 8-9 years old [neun Mondjahre, solar gerechnet 99 Tage weniger als neun Jahre – die Braut ist acht Jahre und achteinhalb Monate alt – Mohammed und Aischa], while boys must be at least 15 years old. Further, the father is the natural guardian [der walī, auch für Sunniten absolute Institution] who can marry off his daughter; even if the girl is an adult, she cannot marry someone on her own [das gilt gesamtislamisch: ohne ihren Wali kann die Frau nicht heiraten]. Wives and daughters cannot leave the country without the official permission of their husbands or natural guardian. They also cannot obtain a passport without the consent of their husbands.

Muslim men can marry women from other religions (religions of the book), while women cannot marry a non-Muslim unless the man converts to Islam.

Also under family law, it goes without saying that the woman can only contract one marriage at one time, but there is no restriction on the number of wives a man can have. Though many follow Quranic verses that allow four wives, under the Shia Islamic belief system, a Mut’a (temporary marriage) can provide a loophole. In Mut’a, Muslim men are allowed contract an unlimited number of temporary marriages, for a fixed period of time.

Article 1105 of the Civil Code states, “In relations between husband and wife, the position of the head of the family exclusively belongs to the husband.”

One of the most appalling laws is Tamkin, meaning submission or obedience. To be more specific, Tamkin has been defined as the full accessibility and unhampered sexual availability of the woman to her husband. Sexual availability is considered a woman’s duty and a man’s right.

When it comes to employment laws, Article 1117 of the Civil Code indicates “The husband can prevent his wife from an occupation or technical profession which is incompatible with the family’s interests or the dignity of him or his wife.” Men can initiate a unilateral divorce.

In family law and inheritance rules, women only receive half as much as their brothers or other male relatives. Even if a husband dies, the wife will receive only one-eighth of the inheritance if she has a child. The law also prevents women from being judges.

aus: Dr. Majid Rafizadeh (The Islamic State Of Iran And Gender Discrimination), auf: FrontPage Mag (David Horowitz Freedom Center) 23.02.2014

http://www.frontpagemag.com/fpm/219504/islamic-state-iran-and-gender-discrimination-dr-majid-rafizadeh

[18] von: Daniel Akbari und Paul Tetreault ( Honor Killing: A Professional’s Guide to Sexual Relations and Ghayra Violence from the Islamic Sources ), Kapitel 8 (Chapter 8 What Sharia Commands and Forbids), Seiten 110 und 112.

https://books.google.de/books?id=IGfrBQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Daniel Akbari is a graduate of the Tehran University School of Law. He is certified by the Iranian Bar Association as a Number One Attorney, qualified to handle cases involving the death penalty, and is admitted to practice before the Supreme Court of Iran. He is a criminologist and expert in homeland security. Paul Tetreault is a graduate of George Mason University School of Law and a member of the Virginia Bar. He has clerked for judges in federal district court and the U.S. Court of Appeals and studied Islam since the 1990s.

http://www.amazon.de/Honor-Killing-Professionals-Relations-Violence-ebook/dp/B00S1PBZAU

[19] THE CIVIL CODE OF THE ISLAMIC REPUBLIC OF IRAN

CHAPTER 8 RECIPROCAL DUTIES AND RIGHTS OF PARTIES TO A MARRIAGE

http://www.wipo.int/edocs/lexdocs/laws/en/ir/ir009en.pdf

von: ʿAlī Sharīf:

Nafaqah va tamkīn dar ḥuqūq-i khānavādah

[khānavādah, vgl. khanevadeh i. d. folgenden Quelle, der etwas größere Familienkreisder Juden im südlichen Iran]

Teheran 1997, Verlag: Nashr-i Bishārat

http://www.worldcat.org/title/nafaqah-va-tamkin-dar-huquq-i-khanavadah/oclc/48792699

Although the basic unit of Shirazi Jewish kinship is the nuclear family, the most important family unit is the khanevadeh (extended family). The khanevadeh is a patrilateral extended family of three generations, which, in former times, lived in one household.

aus: Laurence D Loeb (Outcaste: Jewish Life in Southern Iran), Seite 104

https://books.google.de/books?id=3x8DrcD2W0AC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Nafaqa

https://en.wikipedia.org/wiki/Nafaqah

[20] 21421: If my husband takes a second wife, will I be rewarded?

A wise woman should accept whatever Allaah decrees for her, and she should realize that her husband’s marrying another woman is something permissible, so she should not object to it. It may be that this (second) marriage will make him more chaste and prevent him from doing something haraam.

It is very unfortunate that some women object less to their husbands doing haraam things than to their marrying another woman in a permissible manner. This is a sign of their lack of reason and religious commitment.

Women should follow the good example of the wives of the Prophet (…) and his companions, who were patient and sought reward even though many of them felt jealous. If your husband goes ahead and takes a second wife then you have to be patient and content and treat him well so that you can attain the reward of the patient and the doers of good.

Note that this life is the life of trials and tests, and how quickly it ends. So congratulations to the one who is patient in obeying Allaah in this life until he attains eternal delight in the gardens of Paradise.

http://islamqa.info/en/21421

21421: Werde ich dafür belohnt, wenn sich mein Mann eine zweite Frau nimmt?

Frage

Was ist die Belohnung (ʿaǧr) für die Geduld (ṣabr) der Erstfrau, wenn sich der Ehemann eine zweite Frau nimmt? Gibt es in diesem Fall eine besondere Belohnung, oder gibt es die gleiche Belohnung wie für alle Frauen die ihren Ehemännern gehorsam sind und ihren religiösen Pflichten nachgehen? Wenn ich wüsste, dass es eine besondere Belohnung gibt, dann wären manche Dinge einfacher für mich zu akzeptieren. Jemand sagte, dass die Belohnung einer Frau in diesem Falle größer sei, als die Belohnung eines Gläubigen der zum Dschihad (ǧihād) zieht. Und da ja der Haddsch der Dschihad einer Frau ist, müsste das Akzeptieren einer Zweitfrau besser sein als Dschihad. Gibt es vielleicht einen Beweis dafür, oder kennen Sie eine andere Belohnung?

Antwort

[…] Die Geduld in der Gehorsamkeit zu ihrem Ehemann ist für die Frau ein Weg um ins Paradies zu gelangen, wie in dem Hadith, von Ibn Hibban erzählt, berichtet wird: „Wenn die Frau ihre Fünf (Gebete) betet, ihren Monat (Ramadan) fastet, ihr Geschlecht behütet und ihrem Mann Gehorsam leistet, wird ihr gesagt: „Trete ein ins Paradies von welchem der Tore du wünschst.“ [Von al-Albani als ṣaḥīḥ eingestuft in Ṣaḥīḥ al-Ǧāmiʿ aṣ-Ṣaġīr, no 660]

Ihre Geduld im Hinnehmen der Heirat ihres Mannes mit der Zweitfrau, wird ihr sogar eine höhere und bessere Belohnung bringen als dies, aus mehreren Gründen:

1. Die Heirat ihres Ehemannes mit einer weiteren Frau wird als Versuchung und Prüfung für sie angesehen und wenn sie diese mit Geduld meistert wird sie die Belohnung für denjenigen bekommen der bei einer Prüfung geduldig ist, so wie Allah sagt: „Die Geduldigen erhalten ihren Lohn großzügig, ohne dass abgerechnet wird.“ [39:10]

[…] Al-Tirmidhi (2399) berichtet von Abu Huraira dass der Prophet, (…) sagte: „Prüfungen werden die gläubigen Männer und Frauen weiterhin widerfahren – in Bezug auf sie selbst, ihre Kinder und ihren Reichtum – bis sie Allah ohne Sünde auf sich treffen.“ (Als ṣaḥīḥ eingestuft von al-Albani in Ṣaḥīḥ al-Ǧāmiʿ , no 5815)

2 – Wenn eine Frau dies akzeptiert und ihren Mann und die andere Ehefrau gut behandelt, bekommt sie die Belohnung der al-Muhsineen. Allah sagt sinngemäß: „Gewiss, wer gottesfürchtig und standhaft ist – gewiss, Allah lässt den Lohn der Gutes Tuenden nicht verlorengehen.“ [12:90]

„Kann der Lohn für Güte anderes sein als Güte?“ [55:60]

„Wahrlich, Allah ist mit denen, die Gutes tun.“ [29:69]

3 – Wenn sie deshalb Wut empfindet, aber diese Wut kontrollieren kann – und das Kontrollieren der Zunge ist ein Teil der Kontrolle der Wut – sagt Allah sinngemäß: „… die den Zorn unterdrücken und den Mitmenschen vergeben; und Allah liebt, die da Gutes tun“ [3:134] … diese Belohnung gibt es zusätzlich zu der Belohnung für den Gehorsam dem Ehemann gegenüber unter normalen Bedingungen.

Eine verständige Frau sollte alles akzeptieren was Allah für sie bestimmt, und sie sollte einsehen, dass die Heirat ihres Mannes mit einer weiteren Frau erlaubt ist, und sie sollte sich dem nicht widersetzen. Es könnte sein, dass diese zweite Heirat ihn keuscher macht und ihn davor schützt Verbotenes zu begehen.

Frauen sollten dem guten Beispiel der Frauen des Propheten (…) und seinen Gefährten folgen, die geduldig waren und die Belohnung suchten, obwohl sie Eifersucht empfanden. Wenn dein Ehemann dies verwirklicht und sich eine zweite Frau nimmt, dann musst du geduldig sein und zufrieden und ihn gut behandeln, so dass du die Belohnung der Geduldigen und derjenigen die Gutes tun, erhalten kannst.

Beachte, dass dieses Leben ein Leben der Versuchungen und Prüfungen ist, und wie schnell es wieder vorbei ist. Glückwunsch an denjenigen der geduldig im Gehorsam zu Allah ist in diesem Leben, bis ihm ewige Freude in den Gärten des Paradieses zuteil wird.

Islam Q&A

http://islam-forum.info/Thema-Werde-ich-dafuer-belohnt-wenn-sich-mein-Mann-eine-zweite-Frau-nimmt

[21] Un groupe de civils, apparemment des nationalistes et islamistes qui s’étaient réunis près d’Istiklal, là où devait avoir lieu la marche, ont attaqué les journalistes couvrant l’événement, blessant légèrement plusieurs d’entre-eux dont un photographe de l’AFP.

La police n’a pas bronché à cette agression, selon les témoins et les médias.

Une vidéaste de l’AFP a, quant à elle, été brutalisée par la police alors qu’elle filmait son intervention musclée. […]

«Aucune quantité d’eau ne peut effacer les valeurs universelles d’égalité, de fierté, de diversité et d’espoir incarné par le drapeau arc-en-ciel», symbole de la communauté homosexuelle, a pour sa part écrit la romancière Elif Shafak.

La place de Taksim est devenue le symbole de la contestation contre M. Erdogan et de son régime pendant près d’un mois en 2013.

aus: AFP ( La police réprime violemment un défilé de la fierté gaie à Istanbul), auf: La Presse (Montréal, Québec, Kanada), 28.06.2015

http://www.lapresse.ca/international/europe/201506/28/01-4881493-la-police-reprime-violemment-un-defile-de-la-fierte-gaie-a-istanbul.php

In den vergangenen Jahren hatte der Marsch in Istanbul ohne Zwischenfälle stattgefunden. Eine empörte Passantin sagte am Sonntag: „In was für einem Land leben wir? Was ist das für eine Diktatur?“ […]

Journalisten, die über die Kundgebung berichten wollten, wurden von einer Gruppe Zivilisten angegriffen, die sich in der Nähe der Fußgängerzone versammelt hatte. Eine AFP-Fotografin wurde von den offenbar nationalistischen und islamistischen Angreifern leicht verletzt. Die Polizei schritt nicht ein. Die Beamten attackierten eine Videoreporterin von AFP, als diese die Polizeigewalt filmen wollte.

Wasserwerfer gegen feiernde Demonstranten, FAZ am 28.06.2015

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/tuerkei/polizei-loest-gay-pride-in-istanbul-gewaltsam-auf-13673584.html

Die türkische Polizei ist in Istanbul gewaltsam gegen eine Demonstration für die Rechte homosexueller Menschen vorgegangen. Mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschossen trieben sogenannte Anti-Aufruhr-Einheiten Tausende Teilnehmer der Gay Pride auseinander, die sich friedlich auf dem zentralen Taksim-Platz versammelt hatten. Augenzeugen berichteten, dass viele bunt geschminkte Teilnehmer sich vor der Polizei in Geschäfte flüchteten, die ihre Rollläden herunterließen.

Die Veranstalter der Gay Pride schrieben auf Facebook, Gouverneur Vasip Şahin habe die Parade ohne Vorwarnung verboten. Als Begründung habe er gesagt, dass sie in den für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan fällt. […] Trotz der Angriffe sammelten sich am Abend mehrere Tausend Schwule und Lesben auf der Einkaufsmeile İstiklal Caddesi, um für mehr Toleranz zu demonstrieren.

Polizei treibt mit Gewalt Gay Pride auseinander, ZEIT 28.06.2015

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/istanbul-tuerkei-christopher-street-day-proteste-homosexualitaet

[22] Frage

Braucht eine Frau die Erlaubnis ihres Ehemannes, um das Haus zu verlassen?

Antwort

[…] Umar ibn al-Khattab [ʿUmar bin al-Ḫaṭṭāb, * 592 in Mekka; † 644 ebenda] sagte:

„Ehe ist Sklaverei, so achte sehr darauf, wem du deine Tochter zur Versklavung gibst.“ […]

Ibn Mufliḥ al-Hanbali [Ibn Mufliḥ al-Maqdisī, † 1362] sagte:

„Es ist haram für eine Frau das Haus ihres Mannes ohne seine Erlaubnis zu verlassen, außer in Notfällen oder zu Verpflichtungen, welche die Schari’a anordnet.“ (Al-Adab asch-Schariyya, 3/375).

[…] laut dem Konsens der Imame kann sie das Haus nicht verlassen, außer mit seiner Erlaubnis

http://islamfatwa.de/soziale-angelegenheiten/88-verlobung-a-ehe/eheleben-umgang-miteinander/1338-die-erlaubnis-des-ehemannes-fuer-die-frau-um-hinauszugehen

‘Umar ibn al-Khattaab said: “Marriage is slavery, so be careful with regard to whom you give your daughter for enslavement.” In al-Tirmidhi and elsewhere it is narrated that the Prophet (…) said: “I urge you to treat women well, for they are prisoners with you.”

So a woman is like a slave or prisoner of her husband, and she cannot go out of his house except with his permission, whether her father, her mother or anyone else tells her to do that, according to the consensus of the imams.

http://www.sunniforum.com/forum/showthread.php?109166-Woman-obeying-Her-Husband

Ibn Mufliḥ [Ibn Mufliḥ al-Maqdisī, † 1362]

https://en.wikipedia.org/wiki/Ibn_Muflih

Genital Autonomy? Keine medizinisch nicht unbedingt erforderliche Genitaloperation unter achtzehn Jahren

Mai 12, 2015

ختان

ḫitān

kadın ve erkek sünneti

FGM oder MGM nach Koran und Sunna

Die im englischen Stone (Staffordshire, West Midlands) ansässige Bewegung Genital Autonomy (GA) fördert die internationale Vernetzung von Gruppen, die sich für das Ende von nichttherapeutischen Genitaloperationen an Kindern stark machen, seien diese nun intersexuell, weiblich oder männlich. In Frankfurt am Main findet in diesen Tagen (06.-09.05.2015) der diesjährige GA-Kongress statt: Genital Autonomy 2015. Myths and Multiple Standards.

42 High Street als der Sitz von GA ist identisch mit demjenigen von NORM-UK, einer Organisation, die zu Beschneidungsfolgen aufklärt und 1994 durch Dr. John Warren gegründet wurde. Hatte NORM-UK anfangs vor allem Informationen zur Wiederherstellung der männlichen Vorhaut (engl. foreskin restoration) bereitgestellt, ist heute auch die weibliche Beschneidung sprich weibliche Genitalverstümmelung (Female circumcision, or female genital mutilation; FGM) ein Thema geworden.

Genitale Autonomy 2015. Mythen und unterschiedliche Maßstäbe, der Frankfurter Kongress wird von GA in Zusammenarbeit mit der seit 2013 bestehenden deutschen Gruppe intaktiv organisiert. Unter den zahlreichen Gästen ist Marilyn Fayre Milos, Geschäftsführerin und Mitgründerin von NOCIRC (National Organization of Circumcision Information Resource Centers), die aus den USA anreist.

Zu den geladenen Rednern gehört Mina Ahadi, die Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime (ZdE). Am 08.05.2015 spricht Ahadi zur Frage Circumcision of boys in „Islamic countries“: What can be done against it?, was muss jetzt gegen die Beschneidung von Jungen in den sogenannten islamischen Ländern getan werden? Die Rede gilt als der unumstrittene Höhepunkt der Konferenz und wird, gemeinsam mit Ahadis Lebensleistung, von den Teilnehmern mit lang anhaltendem Applaus gewürdigt.

Schluss mit der Kinderbeschneidung – auch in islamisch geprägten Ländern

Von Mina Ahadi

In meiner Erinnerung ist ein Bild, es ist mehr als 50 Jahre her. Ein kleiner Mann kommt zu uns, schmutzig und selbstbewusst. In der Hand eine Tüte mit einer Rasierklinge. Einige Erwachsene laufen hin und her, die Stimmung ist sehr feierlich. Von dem Zimmer, in dem mein Bruder jetzt ist, werden wir anderen Kinder ferngehalten, plötzlich schreit er auf und dann ist wieder Stille. Er wurde beschnitten. Eine Woche muss er mit einem Tuch herumlaufen statt mit einer Hose, er bekommt viele Geschenke.

So war unser Leben in dem kleinen Dorf irgendwo in Norden des Iran und bis heute spielt sich diese Zeremonie in jeder Familie mit Jungen so ähnlich ab. Für die meisten Menschen dort war und ist die Kinderbeschneidung hundertprozentig selbstverständlich, so wie die Existenz von Allah, eine Gewissheit und Normalität, die nicht hinterfragt werden darf. Die Zirkumzision ist Sunna und dient dem Seelenheil, ein unbeschnittener Penis ist unrein, ist nicht halal.

Nicht nur im Iran, sondern in jedem Land, in dem der Islam an der Macht ist oder den Alltag der Familien bestimmt, werden 95 Prozent der Jungen beschnitten. Das war auch im Iran vor fünfzig Jahren so und daran wird sich weltweit nichts ändern, wenn wir weiter schweigen und nichts tun.

Fast überall auf der Welt gilt die Jungenbeschneidung nicht als Kinderrechtsverletzung, vielmehr ist sie eine religiös motivierte Tradition, das übliche Ritual der Initiation ins Erwachsensein. Die Amputation der Vorhaut gilt als Beitrag zum Kindeswohl, den man sozial oder medizinisch begründet.

Bis vor wenigen Jahrzehnten hat Europa zu dem Teil der Welt gehört, der keine Beschneidungsriten gekannt hatte, von der jüdischen Minderheit unseres Kontinents oder von den islamisch beeinflussten Gebieten wie Bosnien abgesehen; außerdem gab es vor hundert Jahren eine nur kurzlebige Mode der Jungenbeschneidung in England.

Jetzt allerdings droht dieser gesundheitsschädliche alte Brauch auch hier in Europa auf Dauer installiert zu werden, was unsere intensive Aufklärungsarbeit erfordert. Jede medizinisch nicht zwingend notwendige Operation (auch Schönheitsoperation) an Kindern unter achtzehn Jahren, an Jungen wie an Mädchen, muss abgeschafft werden.

Erst seit zwei oder drei Generationen, seit der Einwanderungswelle aus den vom islamischen Recht, von der Scharia geprägten Ländern, gibt es beschneidende Familien in buchstäblich jeder deutschen Stadt oder Straße. Ich rede von der mit Koran und Sunna begründeten Beschneidung mindestens aller Jungen, einige islamische Rechtsschulen empfehlen allerdings die Beschneidung muslimischer Mädchen, in der schafiitischen Rechtsschule ist die FGM sogar eine religiöse Pflicht.[1]

2004 entdeckte man die Praxis der islamisch begründeten weiblichen Genitalverstümmelung in einigen Teilen des nördlichen Irak.[2] Kürzlich wurde eine Studie zur Mädchenbeschneidung im Iran erstellt, auch dort entdeckte man in mehreren Teilen des Landes Formen der FGM.[3]

Zurück zu den Jungen. Welche hohe lebenslange Schädigung durch jede Jungenbeschneidung grundsätzlich entsteht wird von unseren Politikern ignoriert, obwohl Forscher wie Morris L. Sorrells zur sensitiven Zerstörung[4] und Morten Frisch zu den negativen Folgen für Ehe und Partnerschaft sehr gründlich aufgeklärt haben.[5]

Auch auf der Seite PflegeWiki kann sich jeder zu den körperlichen [6] und den psychischen [7] Nachteilen der Jungenbeschneidung informieren. Ich bin mir sicher, dass fast alle Eltern, welche die Berichte der Forscher Sorrells und Frisch oder bei PflegeWiki gelesen haben, zur Beschneidung ihres Sohnes Nein sagen werden. Dass die Beschneidung – genauer gesagt: dass die Genitalverstümmelung – allen Mädchen genau so sehr schadet, wissen wir ebenfalls.[8]

Die übliche Jungenbeschneidung zerstört 10.000 bis 20.000 Nervenendigungen bzw. Tastkörperchen der Typen Ruffini, Vater-Pacini, Merkel und Meissner.[9] Das entspricht nicht dem Wegschneiden der Klitorisvorhaut, das wäre eine FGM vom Typ eins a, sondern durchaus der wesentlich schwereren Verstümmelung Typ eins b, also der Amputation der Klitoris (!) oder einer Labienamputation, das heißt einer FGM Typ zwei.[10]

Neben dieser sofortigen und irreversiblen körperlichen Schädigung drohen den Kindern, Jungen oder Mädchen, auch bei medikalisierter Durchführung (Krankenhausbeschneidung) die sogenannten Komplikationen wie Infektion, Tetanus, Blutvergiftung, Gewebsnekrose oder Tod.

Das Wort Beschneidung ist also eine unzulässige Verharmlosung, es geht um eine Verstümmelung und Kinderrechtsverletzung, einerlei ob sie an Jungen oder Mädchen vorgenommen wird.

Ähnlich verantwortungslos wie die Politiker verhalten sich leider auch viele Kinderärzte und Urologen, sowohl in den sogenannten islamischen Ländern als auch hier in Europa.

Vor einer Woche las ich in einer iranischen Zeitschrift Folgendes:

Ich bin eine junge Mutter und mein Sohn ist ein Jahr alt. Ich habe entschieden, dass dieses Kind nicht beschnitten wird, da ich das Ritual für unmenschlich halte. Meiner Meinung nach ist die Jungenbeschneidung genau so schlimm wie die Mädchenbeschneidung. Meine Frage lautet: Wie ist die medizinische und rationale Begründung für diesen Eingriff?

Ihr antwortete Dr. Soheila Khazali, eine Oberärztin mit der Fachausbildung Urologie für Kinder:

Jungenbeschneidung ist ein notwendiger Eingriff am Kind. Sie ist gut für Ihr Kind, denn sie gewährleistet Sauberkeit, wirkt prophylaktisch gegen AIDS und bringt Schönheit mit sich. Der Geschlechtstrieb und die spätere Sexualität Ihres Kindes werden ein harmonisches Gleichgewicht finden. Zudem kann Ihr Kind besser Wasser lassen.

Ein Arzt an der Beheschti-Universität argumentierte so:

In den USA wurden 80 Prozent Männer beschnitten, im Iran aber sind es 95 Prozent und das ist gesund und gut, denn die Zirkumzision verhindert Entzündungen und Krebs im Genitalbereich. Sie wirkt sogar gegen AIDS. Allen Eltern raten wir dringend, diesen Eingriff Anfang des 6. Monats machen zu lassen und nicht vorher oder nachher.

Und so weiter, und so weiter. Genau das ist das Problem in den so genannten islamischen Ländern, die pseudomedizinischen Mythen werden weitergetragen, also durchaus ähnlich wie in den USA.

In den von der Scharia geprägten Ländern argumentiert man also nach dem Schema:

„Die Beschneidung ist gut und hilft jetzt den Kindern gegen Infektionen und den späteren Erwachsenen gegen Krebs sowie gegen AIDS und andere Geschlechtskrankheiten. Sie hat keine medizinischen oder gesundheitlichen Nachteile und für Gott oder Allah ist sie auch gut.“

Über die ungezählten Opfer dieses Angriffs auf den Kinderkörper wird eisern geschwiegen. Nur selten bringt die Presse eine kleine Nachricht, dass ein Baby nach der Operation starb, doch in den Parlamenten oder Universitäten wird so etwas nie wirklich wissenschaftlich, das heißt faktenbasiert diskutiert – und schon gar nicht nachvollziehbar dokumentiert.

Für die Mehrheit der Bevölkerung muss die Routine der Beschneidung einfach weitergehen. Auch wenn einige Kinder am Eingriff sterben, erklären die Verantwortlichen: „Ja, diese Komplikationen sind zu vermeiden, die Mediziner müssen künftig noch hygienischer arbeiten, außerdem brauchen wir mehr Geld für die Erforschung dieser schlimmen Nebenwirkungen.“

Niemand wagt zu fordern: Sofort Schluss mit jeder Beschneidung.

Zwischen Marokko und Malaysia gibt es einen sehr hohen Konformitätsdruck zur Zirkumzision. Selbst Eltern, die jung, ausgebildet und kritisch sind, vertrauen den Ärzten und geben dem allgemeinen Gruppenzwang nach. Es gibt durchaus eine kleine Bewegung weg vom Aberglauben und hin zur Vernunft, doch die Anzahl derjenigen Eltern, die ihr Kind intakt lässt, muss wachsen.

Wie lässt sich das Recht aller Kinder unter achtzehn Jahren auf genitale Intaktheit durchsetzen, weltweit, also auch in den sogenannten islamischen Ländern?

● Es muss eingesehen und anerkannt werden, dass Kinder unter achtzehn Jahren völlig altersgemäß nicht einwilligungsfähig sind. Die lebenslangen Folgen einer Genitalverstümmelung für sich und die künftigen Partnerschaften können sie nicht abschätzen.

Die Kinderrechtskonvention der UN stellt fest: „Die Vertragsstaaten treffen alle wirksamen und geeigneten Maßnahmen, um überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen.“ Die Beschneidung – ob FGM oder MGM – ist so ein schädlicher Brauch. Auch das deutsche Grundgesetz schützt die körperliche Unversehrtheit – und Kinder sind ohne Einschränkungen von Geburt an Grundrechtsträger.

● Wir müssen das Schweigen brechen. In Deutschland haben einige Männer Kontakt zum ZdE aufgenommen und ihre Erfahrungen geschildert. Manche haben vor Wut geweint. Andere haben Depressionen oder schlimme Alpträume, können den Tätern d. h. auch ihren Eltern nicht verzeihen und finden diesen Tabubruch sehr wichtig.

● Weltweit gibt es nur EINE Wissenschaft, eine Aufspaltung in westliche Wissenschaft und islamische Wissenschaft ist zu verhindern. Forschung und Lehre müssen weltweit auf dem neuesten Stand der Erkenntnis vereinheitlicht werden. Das muss ohne Rücksicht auf ökonomische Interessen geschehen und auch die Scharia ist hier ein Hindernis.

● Ärzte müssen zur Verantwortung gezogen und juristisch belangt werden sowie Schadensersatz leisten, wenn sie den Eltern nicht die Wahrheit sagen, den erheblichen Nachteil jeder Form von Beschneidung (englisch circumcision) das heißt von Verstümmelung (mutilation) an den Geschlechtsorganen von Jungen oder Mädchen bagatellisieren und das Kind ohne medizinischen Grund operieren.

● Jeder medizinisch nicht zwingend erforderliche Eingriff an den Geschlechtsorganen von Mädchen oder Jungen unter 18 Jahren ist als Verstümmelung (mutilation) zu bewerten und mit einem Gesetz zu verbieten, zuwiderhandelnde Eltern sind zu bestrafen.

● Die von der WHO aufgestellte Klassifikation zur weiblichen Genitalverstümmelung muss erhalten bleiben,[11] alle Formen der FGM sind weltweit auch in ihrer medikalisierten Form (Krankenhausbeschneidung) zu verbieten.

Seit dem 70. Deutschen Juristentag Hannover 2014 droht auch in Europa eine Straffreistellung der sogenannten milden Sunna (FGM Typ Ia, Ib, Typ IV). In ihrem Rechtsgutachten empfahl Professorin Dr. Tatjana Hörnle (Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung) den deutschen Juristen und dem Gesetzgeber, die weibliche Genitalverstümmelung Typ eins und Typ vier straffrei zu stellen und den § 226a StGB geschlechtsneutral zu formulieren.[12]

Karl-Peter Ringel und Kathrin Meyer wollen ebenfalls die islamische FGM legalisieren, gehen aber einen anderen Weg. Sie fordern, den § 1631d BGB so umzuformulieren, dass er künftig für Jungen wie für Mädchen Gültigkeit hat.[13]

Die milde Sunna ist jedoch ein medizinisch nicht erforderlicher und deshalb zu verbietender Eingriff.

Mina Ahadi

Q u e l l e n

[1] Circumcision is obligatory (for every male and female) by cutting off the piece of skin on the glans of the penis of the male, but circumcision of the female is by cutting out the clitoris (this is called [ khifadh, arab. ḫifāḍ, ḫafḍ ] ). [ Quelle: Reliance of the Traveller and Tools of the Worshipper, bekannter unter dem kürzeren Titel Reliance of the Traveller) ]

The Arabic word baẓr does not mean „prepuce of the clitoris“, it means the clitoris itself (cf. the entry in the Arabic-English Dictionary). The deceptive translation by Nuh Hah Mim Keller, made for Western consumption, obscures the Shafi’i law, given by ‘Umdat al-Salik, that circumcision of girls by excision of the clitoris is mandatory. This particular form of female circumcision is widely practiced in Egypt, where the Shafi’i school of Sunni law is followed.

Quelle: Answering Islam

http://answering-islam.org/Sharia/fem_circumcision.html

Whereas the Hanafis do not regard female circumcision as a “Sunnah” – a religious virtue – the practice [FGM] is recommended on religious grounds by the Maliki and Hanbali law schools and is considered obligatory in the Shafi’i school.

Quelle: STOP FGM – ALSO IN THE MIDDLE EAST, by: Oliver M. Piecha, Wadi e. V. with the support of Hivos

https://hivos.org/sites/default/files/stop_fgm_-_also_in_the_middle_east_0.pdf

[2] FGM is widespread in Iraqi Kurdistan

In 2004, members of female-led mobile teams run by the relief organization WADI reported the existence of FGM in several villages of the Garmyan area, south of Suleymaniah. A subsequent study revealed that about 60% were affected. … The findings for Garmyan governorate are particularly problematic in several respects: here we find the highest FGM rates, the lowest levels of awareness and education, the highest illiteracy rates, and the most severe form of mutilation: not only the clitoris but also the labia are being cut.

Quelle: Stop FGM in Kurdistan

http://www.stopfgmkurdistan.org/html/english/fgm_e.htm#mape

[3] Iran

Local studies show that FGM is practiced in the provinces of Kurdistan, Western Azarbaijan, Kermanshah, Illam, Lorestan and Hormozghan. … In most cases type I is performed but there is also a relevant number of type II mutilations. … A medical survey was presented which found an FGM prevalence of 55% in a group of 348 interviewed women in Kermanshah province.

From the existing studies it can be assumed that FGM is only or at least mostly practiced by Sunni minorities in Iran. Most regions are bordering Iraq, but prevalence is also high in some places in the very South, among them the city of Hormozgan and the ports of Bandar Kang and Jask. …

During the last years, a vivid debate developed in the Kurdish region after several TV specials on FGM had been aired by Iraqi-Kurdish television stations which are popular among Iranian Kurds.

Quelle: Stop FGM Middle East

http://www.stopfgmmideast.org/countries/iran/

[4] Fine-touch pressure thresholds in the adult penis

Sorrells et al.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1464-410X.2006.06685.x/abstract

[5] Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark

Morten Frisch, Morten Lindholm, Morten Grønbæk

http://ije.oxfordjournals.org/content/early/2011/06/13/ije.dyr104.abstract

[6] Körperliche Nachteile

Sorgfältige klinische Forschungen haben belegt, dass durch die Zirkumzision mehr als 1 Meter an Venen, Arterien und Kapillaren, mehr als 70 m an Nerven, und mehr als 20000 Nervenenden irreversibel entfernt werden. …

Desensibilisierung, Verlust an sexueller Empfindsamkeit

Die Zirkumzision desensibilisiert den Penis. Die Amputation der Vorhaut bedeutet, dass das reichhaltige Netzwerk an Nerven und alle Nervenemdigungen in der Vorhaut abgeschnitten und für immer verloren gehen.

http://www.pflegewiki.de/wiki/Zirkumzision#K.C3.B6rperliche_Nachteile

[7] Psychische und Neurologische Schäden durch die Beschneidung

Die Beschneidung birgt ebenfalls ein Risiko für bewusste oder unbewusste Operationstraumata. So erklärt Menage, dass Behandlungen im Genitalbereich bei Kindern beiderlei Geschlechts zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (kurz: PTBS bzw. PTSD, im ICD-10 als F43.1 codiert) führen können. Entscheidende Faktoren für die Ausprägung einer PTBS sind nach Menage: (i) Gefühle der Machtlosigkeit und des Kontrollverlusts, (ii) fehlende Zustimmung, (iii) fehlende Information darüber, was während der Untersuchung geschehen soll, (iv) fehlendes Einfühlungsvermögen des untersuchenden Arztes und (v) die Erfahrung von physischem Schmerz. Die Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen Beschneidung und dem Auftreten einer PTBS besteht, wird von Boyle et al. (2002) in ihrer Studie bestätigt.

http://www.pflegewiki.de/wiki/Zirkumzision#Psychische_und_Neurologische_Sch.C3.A4den_durch_die_Beschneidung

[8] WHO | Health complications of female genital mutilation

http://www.who.int/reproductivehealth/topics/fgm/health_consequences_fgm/en/

[9] Innervation. Die dorsale Seite und die lateralen Seiten der Vorhaut werden durch den Nervus dorsalis penis (Penisrückennerv) innerviert. Die ventrale Seite der Vorhaut und des Frenulum werden durch den Nervus perineales (Dammnerv) innerviert. Nervus dorsalis penis und die Nervi perinales sind Äste des Nervus pudendus (Schamnervs), der aus dem zweiten, dritten und vierten Kreuzgeflecht entspringt.

Nervenendigungen. Zahlreiche Arten von spezialisierten Nervenendigungen wurden in der Vorhaut gefunden. Unter ihnen sind: Vater-Pacicni-Körperchen (zuständig für die Wahrnehmung von Druckreizen), Ruffini-Körperchen (Mechanorezeptoren), Krause-Körperchen (zuständig für die Wahrnehmung von Vibrationen), freie Nervenendigungen (Schmerzrezeptoren), und – was für das erogene Empfindungsvermögen vielleicht am wichtigsten ist – Meissner-Körperchen, die empfindlich auf leichte Berührungen reagieren.

Zitierweise des englischen Originalartikels:

Scott S. The anatomy and physiology of the human prepuce. In: Denniston GC, Hodges FM, Milos MF, editors.; Male and Female Circumcision. New York: Kluwer/Plenum, 1999; pp. 9-18.

http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/medizinisches-grundwissen/anatomie-und-funktion-der-vorhaut/allgemein/scott.html

Innervation

Die Vorhaut ist reich an spezialisierten Nervenendigungen und spezialisiertem erogenem Gewebe. Diese spezialisierten Nervenendigungen umfassen (Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Merkel-Zellen), die bereits leichteste Berührungs- und Temperaturreize detektieren können.

Im Gegensatz zur Vorhaut besitzt die Glans penis fast ausschließlich nicht-spezialisierte, freie Nervenendigungen (sogenannte Nozizeptoren), die nur grobe Reize wie etwa starken Druck oder hohe Temperatureize detektieren können, die vom Gehirn als Schmerzen wahrgenommenen werden.

Cold und Taylor, welche die Innervation des Präputiums des Penis ausführlich untersuchten, erklärten:

„Die Glans penis ist vorwiegend durch freie Nervenendigungen innerviert und besitzt hauptsächlich nur protopathische Sensibilität. Protopathische Sensibiltät bezieht sich auf gröbere, schlecht lokalisierte Empfindungen (einschließlich Schmerz, einige Temperaturempfindungen und bestimmte Wahrnehmungen von mechanischem Kontakt). In der Glans penis sind nur wenig [spezialisierte Nervenendigungen] vorhanden, und diese finden sich hauptsächlich entlang der Eichelkranzes und des Frenulums. Im Gegensatz dazu hat das gefurchte Band der männlichen Vorhaut an der mukokutanen Grenze eine hohe Konzentration an [spezialisierten Nervenendigungen].“

http://flexikon.doccheck.com/de/Pr%C3%A4putium

Neurologically, the most specialized pressure-sensitive cells in the human body are Meissner’s corpuscles for localized light touch and fast touch, Merkel’s disc cells for light pressure and tactile form and texture, Ruffini’s corpuscles for slow sustained pressure, deep skin tension, stretch, flutter and slip, and Pacinian corpuscles for deep touch and detection of rapid external vibrations. They are found only in the tongue, lips, palms, fingertips, nipples, and the clitoris and the crests of the ridged band at the tip of the male foreskin. These remarkable cells process tens of thousands of information impulses per second and can sense texture, stretch, and vibration/movement at the micrometre level. These are the cells that allow blind people to „see“ Braille with their fingertips. Cut them off and, male or female, it’s like trying to read Braille with your elbow.

Physiologically, the clitoris is richly endowed with thousands of these specialized pressure-sensitive nerves and the clitoral foreskin is virtually bereft of them. The ridged band at the tip of the the penile foreskin is richly endowed with thousands of these same specialized pressure-sensitive nerves and the glans is virtually bereft of them. Lightening speed feedback by somatosensory transduction from such tactile sensitivity gives humans intense pleasure, environmental awareness, and control. Cut off these super-sensitive cells and with lack of awareness comes lack of control. To say that amputation of the clitoris or amputation of the mobile roller-bearing-like portion of the natural penis, and consequently thousands of these specialized nerve cell interfaces, does not permanently sub-normalize a woman’s or a man’s natural capabilities and partially devitalize their innate capacity for gliding action tactile pleasure is grossly illogical denial of the bio-mechanical and the somatosensory facts of human genital anatomy.

aus: Gary Harryman: Basic Human Genital Anatomy

https://ms-my.facebook.com/shareyoursexknowledge/posts/652188514794501

[10] Es ist jedoch eine medizinische Fehlinformation, die in fast allen Fraktionen vorhanden ist, dass die Vorhaut des Penis anders gebaut sei als beispielsweise die Labien (kleinen Schamlippen) einer Frau. … Sowohl Vorhaut als auch Labien haben eine sehr hohe Dichte verschiedener Tast-Körperchen. Das sind spezialisierte Sinneszellen. … Ein Gewebe, das voll mit diesen Tast-Körperchen ist, ist hochempfindlich und erogen. Egal ob es Labie oder Vorhaut heißt. Die Empfindlichkeit beider übertrifft die von Lippen oder Fingerkuppen um ein Vielfaches und [beide] bilden damit mit die wichtigsten erogenen Zonen von Mann und Frau.

aus: Tanja Hindemith: Ein Offener Brief einer SPD-Genossin an Christine Lambrecht zur gestrigen Rede im BT

https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2012/07/20/beschneidungsdebatte-fehlinformationen-ohne-ende/

[11] Classification of female genital mutilation

http://www.who.int/reproductivehealth/topics/fgm/overview/en/

99. Deutscher Ärztetag 1996 in Köln, Entschließung zur rituellen Verstümmelung weiblicher Genitalien:

„Der 99. Deutsche Ärztetag verurteilt die Beteiligung von Ärzten an der Durchführung jeglicher Form von Beschneidung weiblicher Genitalien und weist darauf hin, dass entsprechend der Generalpflichtenklausel der Berufsordnung für die deutschen Ärzte derartige Praktiken berufsrechtlich zu ahnden sind. …“

http://www.bundesaerztekammer.de/richtlinien/empfehlungenstellungnahmen/genitalverstuemmelung/

[12] Genitalverstümmelung:

a) Bei der Auslegung von § 226a StGB ist zu beachten, dass nicht alle Veränderungen an weiblichen Genitalien unter „verstümmeln“ zu fassen sind. Dies ist nicht der Fall, wenn der Eingriff mit der Beschneidung von Jungen vergleichbar ist (etwa wenn nur Vorhaut der Klitoris betroffen ist, ohne Amputationen und weitere Verletzungen). b) Zu empfehlen sind folgende Änderungen: Erstens sollte der Strafrahmen des § 226a StGB dem in § 226 StGB angeglichen werden. Zweitens ist der Tatbestand geschlechtsneutral zu fassen, indem die Worte „einer weiblichen Person“ durch „eines Menschen“ ersetzt werden. Drittens sollte § 5 StGB erweitert werden, wenn sich eine Genitalverstümmelung gegen eine Person richtet, die zur Zeit der Tat ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat.

aus: Tatjana Hörnle: Strafrecht Kultur, Religion, Strafrecht – Neue Herausforderungen in einer pluralistischen Gesellschaft (70. Deutscher Juristentag Hannover 2014)

http://www.djt.de/fileadmin/downloads/70/djt_70_Thesen_Strafrecht_140804.pdf

[13] „Hier ist eine Änderung des § 1631d Abs. 1 BGB erforderlich, der auch die Beschneidung der weiblichen Vorhaut aufnimmt, indem geschlechtsneutral von einer medizinisch nicht erforderlichen Vorhautbeschneidung des einwilligungsunfähigen Kindes gesprochen wird.“

aus: Karl-Peter Ringel, Kathrin Meyer: § 226a StGB – Sonderstraftatbestand der Frauenbeschneidung & verfassungswidrige Ungleichbehandlung

http://wcms.uzi.uni-halle.de/download.php?down=33910&elem=2767812

Gegen islamische Herrschaftsansprüche: Der Kampf um Frauenrechte und Meinungsfreiheit

Februar 8, 2015

Der achte März 2015 nähert sich und anlässlich des Internationalen Frauentags lädt der Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) herzlich nach Köln ein zum

Veranstaltungsabend und Filmvortrag mit:

Mina Ahadi

Fathiyeh Naghibzadeh

Nazanin Borumand

Außer Film und Vortrag gibt es Musik sowie Essen und Getränke.

Wann: Samstag, 7. März 2015, um 18:00 Uhr

Wo: Köln, Rosenzweigweg 3, Bürgerhaus Zollstock

(Änderungen vorbehalten)

Kontakt:

exmuslime@gmail.com

0177-5692413

0172-4044323 (ab 19:00 Uhr)

Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE), Homepage:

http://exmuslime.com/

ZdE bei Facebook:

https://www.facebook.com/pages/Zentralrat-der-Ex-Muslime-Deutschland/486839381365629

Genital intakt, einsichtsfähig, verantwortungsbewusst und stolz: Keine Unterwanderung universeller Menschenrechte

Februar 6, 2015

اليوم العالمي لرفض ختان اﻹناث

al-yawm al-ʿālamī ar-rafaḍa ḫitān al-ināṯ

International Day of Zero Tolerance to Female Genital Mutilation

Nicht der eine oder andere Paragraph, der Internationale Tag der Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung ist geschlechtsneutral umzuformulieren

Seit 20 Jahren doziert eine amerikanische Völkerkundlerin über die angebliche Harmlosigkeit und die aus ihrer Sicht unbedingt bewahrenswerte Kultur und Würde der afrikanischen weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) auch vom Typ II, was Labienamputation bedeutet und Klitoridektomie sowieso. Das in Sippe und Volk hochgeschätzte Ritual weiterzutragen, sei Teil der universellen Menschenrechte. Zornig titelt ihr jüngster Text: WHY THE TERM FEMALE GENITAL MUTILATION (FGM) IS ETHNOCENTRIC, RACIST AND SEXIST – LET’S GET RID OF IT!

Aus der gegenaufklärerischen Kampfschrift übersetzt und kommentiert Menschenrechtsuniversalist und Sozialarbeiter Edward von Roy, der eine weltweite Beibehaltung der Nulltoleranzpolitik sprich das der WHO-Klassifikation allein angemessene Verbot auch der islamischen sogenannten milden Sunna (khitan al-inath; sunat perempuan) sowie die grundgesetzlich gebotene Integration der Jungen und Männer in den bislang Frauen und Mädchen meinenden Aktionstag fordert, welcher seit 2003 an jedem 6. Februar begangen wird.

Dr. Fuambai Ahmadu findet es völlig in Ordnung, jeder einwilligenden Minderjährigen, ganz im Einklang mit der ihrer Meinung hoch zu achtenden afrikanischen Überlieferung von Patriarchat und Stamm, das Zentrum der genitalen Sensitivität zu amputieren, die Klitoris.

Schon die Erfindung des Begriffs weibliche Genitalverstümmelung habe tückisch auf nichts anders gezielt, als auf das Erschrecken der Leser oder Zuhörer (FGM is a word constructed for pure shock value). So wie die durchaus schädigende und traumatisierende Jungenbeschneidung richtigerweise überall akzeptiert würde, seien auch viele Formen der Mädchenbeschneidung kein menschenrechtliches Problem und weit außerhalb des Bereiches einer Verstümmelung (mutilation) zu verorten. Solange nur Wahlfreiheit und ausreichende Hygiene gegeben seien, müsse das Amputieren oder Teilamputieren der Klitoris bzw. zusätzlich der Labien endlich international akzeptiert werden (Female cutting … as long as there is choice, and health safety in Female cutting … the options available [form] a wide range of cutting practices which do not come near to mutilation).

Dass die Mädchenbeschneidung nicht nur patriarchalisch, afrikanisch und stammeskulturell, sondern zusätzlich authentisch hochreligiös, nämlich islamisch ist, verschweigt die Sozialanthropologin (Doktorarbeit: Cutting the Anthill, London 2005) systematisch, wenn sie uns nicht gezielt dahingehend belügt, der Islam fordere, kenne und dulde keine FGM (Note: Islam forbids FGM, yet despite absolutely no connection to the religion some still associate it with).[1]

Wenn wir beispielsweise die FGM-Typen I und IV nicht länger als Verstümmelung definieren, dann verstümmelt der Islam tatsächlich nicht, sondern beschneidet oder reinigt die Mädchen. Wir sollten allerdings der WHO zustimmen, die jede medizinisch unnötige Genitaloperation als Genitalverstümmelung definiert. Die Klassifikation der Verstümmelungstypen (FGM Typ I, II, III, IV) ist beizubehalten, alle Formen der FGM sind zu kriminalisieren. Nur so sind universelle Menschenrechte zu gewährleisten.

Allahgottes Wollen ist folgendermaßen und sein Sprecher sagte zur muqaṭṭiʿa al-buẓūr (cutter of clitorises) Umm ʿAṭiyya:

أشمِّي ولا تنهَكي

ašimmī wa-lā tanhakī

[Cut] slightly and do not overdo it

[Schneide] leicht und übertreibe nicht

Oder Mohammed verkündete den Willen des Himmels so:

اختفضن ولا تنهكن

iḫtafiḍna wa-lā tanhikna

Cut [slightly] without exaggeration

Schneide [leicht] und ohne Übertreibung

Was nach Meinung nahezu aller schafiitischen Ulama, auch wenn uns der indonesische MUI gerade zwecks globaler Legalisierung der khitan al-inath (sunat perempuan) ein bisschen belügt, für jeden pflichtgetreuen muslimischen Endanwender unter den Schafiiten bedeutet, dass religionsrechtlich verpflichtend (wāǧib, wadschib) alle Jungen und Mädchen zu beschneiden sind:

Circumcision is obligatory upon men and women according to us (i.e. the Shafi’is). (Majmu’ of Imam An-Nawawi 1:164) The circumcision is wajib upon men and women according to the rājih qawl of Shāfi’ī madhhab. Answered by: Sidi Abdullah Muḥammad al-Marbūqī al-Shāfi’ī. Checked by: Al-Ustāż Fauzi ibn Abd Rahman

Völkerkundlerin Ahmadu versucht, sich mit dem besten vorhandenen Argument abzusichern. Das Herausschneiden der Klitoris sei gerade Bestandteil der am 10. Dezember 1948 festgestellten allgemeinen Menschenrechte (AEMR). Wer hingegen die FGM Typ Ib (teilweises oder vollständiges Amputieren der Klitoris) oder Typ II (teilweises oder vollständige Amputation der Labien und zusätzliches teilweises oder vollständiges der Klitoris) weiterhin strafbar gestellt wissen möchte, so die US-Amerikanerin weiter, verstoße vielmehr gerade gegen diese auch aus unserer Sicht schützenswerten Menschenrechte.

Nein Frau Ahmadu, völlig altersentsprechend kann die (oder der) Minderjährige die sensitiven, sexuellen und partnerschaftlichen Folgen des Eingriffs noch gar nicht abschätzen, schon deshalb gibt es kein universelles Menschenrecht auf teilweises oder gänzliches Herausschneiden der Klitoris eines Mädchens (oder Wegschneiden der Vorhaut eines Jungen) unter achtzehn Jahren.

Die Begleiterin von Studentin „Fuambai“ (ist der Vorname eigentlich Ortho- oder Pseudonym?) auf der aufregenden Iniatiationsreise, ihre kleine Schwester „Sunju“, war erst acht Jahre alt, wie Michelle Goldberg (Rights Versus Rites, in: The American Prospect 17.04.2009) berichtet (When her family decided to bring her and her 8-year-old sister to be initiated in their ancestral village, she went willingly). Das von der heutigen Filmemacherin Ahmadu als Vorname verwendete Sunju mag sich auf Sunju-u bzw. Swoo-yu-u beziehen, das animistisch gepägte Konzept der Kono zur kräftegesteuerten Allverbundenheit jedes Wesens oder Objektes, und könnte als Künstlername ebenfalls folklorisierende Konstruktion bzw. völkisch-reaktionärer Kitsch sein. Historisch stammen die sierra-leonischen Kono aus dem Gebiet der heutigen Grenze zwischen Mali und Guinea, in Timbuktu (Mali) bedeutet sunju Nabelschnur (umbilical cord). Die Vornamen Fuambai und Sunju scheint es in Sierra Leone nicht zu geben, eine einzige, mit Fatmata Barrie ja vielleicht verwandte oder identische Sunju Barrie war im Sommer 2014 Deputy Secretary General der authentisch afrikanisch tuenden, personell ausgesprochen überschaubaren Kono Union USA. Im März besetzte dieselbe Position noch Sunju Ahmadu (Sunju Kumba Ahmadu, Kumba bedeutet zweitälteste Tochter), während ihre biologische Sia (älteste Schwester), also Fuambai, per Facebook (Vote for Sia Campaign) ihre Wahl zur Präsidentin dieser KONUSA betrieb und, wundert uns das jetzt, diese bis November 2014 auch gewann. Im April 2012 findet Mr. Saa Kaimachiande (Kono Union USA vice president) die FGM ebenfalls einfach prima. An der Emory Universität durften Sunju und ihre große Schwester im selben Monat die FGM propagieren, Fuambai, fachlich-medizinisch eher unkundig, wurde dort als Beraterin für das Öffentliche Gesundheitswesen am Büro des sierra-leonischen Vizepräsidenten gehandelt (Public Health Advisor to the Vice President of Sierra Leone), was sie uns auf ihrer persönlichen Homepage noch ungehemmter medizinisch ausmalt: „Gesundheitsberaterin des Vizepräsidenten“ (health advisor at the Office of the Vice President in Freetown).

Neben der Klitorisspitze (Glans clitoridis) wurden, wie bei den zur Obergruppe der Mande (Mandé peoples; Langues mandées) gehörenden Kono üblich, Klitorisvorhaut und Kleine Schamlippen amputiert (Typically in Sierra Leone it involves excision of the external part of the clitoris, the glands and the hood, and excision of the labia minora). Die Achtjährige wurde also ebenfalls typisch westafrikanisch beschnitten, gleichzeitig mit der 21-jährigen Fuambai. Auch ein acht Jahre altes Mädchen sei alt genug einzuwilligen, soviel zu dem von Frau Ahmadu begeistert hochgehaltenen Thema Einwilligung (consent) ins rituelle Beschnittenwerden.

Fuambai Ahmadu geht es nicht um urige Folklore, sondern um eine veränderte internationale Rechtslage, offensichtlich soll sich endlich jede willige Achtjährige legal beschneiden lassen dürfen. Acht Jahre! Das aber ist sehr genau und vielleicht doch wohl wenig zufällig das Mündigkeitsalter (bulūġ; anglis. buluugh) für Mädchen im Islamischen Recht: neun Mondjahre sprich solar gerechnet 99 Tage weniger als neun Jahre, nämlich solare acht Jahre und achteinhalb Monate.

Nach Mohammeds unbegrenzt bis unbedingt nachzuahmendem Beispiel (Kindbraut Aischa), sprich nach der Scharia, bedeutet das, pubertär juristisch und sexuell mündig (bāliġ; baaligh) zu sein und ist gleichbedeutend mit körperlich reif, unbegrenzt rechtsfähig, heiratsfähig und zum Geschlechtsverkehr geeignet.

Fromm redet man beim neunjährigen Mädchen von Taklif, alt genug, die Bürde des Gesetzes zu tragen als die ganze Last der Pflichten nach Koran und Sunna (taklīf; anglis. takleef). Im derzeitigen Gottesstaat Iran gibt es dazu die Zeremonie ǧašn-e taklīf.[2]

Zero heißt im Englischen Null, zero tolerance also fordert die Nulltoleranzpolitik. Weil wir Kindern weder weh tun noch ihnen Angst vor bösen Geistern oder der Höllenstrafe machen dürfen, ist es zu begrüßen, dass man am heutigen 6. Februar 2015 zum zwölften Mal den International Day of Zero Tolerance for Female Genital Mutilation begeht, den Internationalen Tag der Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM). Doch Gefahr ist im Verzug.

Zuerst mit Professor Karl-Peter Ringel und Rechtsassessorin Kathrin Meyer (2013), dann mit der Gutachterin auf dem Juristentag Tatjana Hörnle (2014) und nun offensichtlich sogar als höchstrangiger Familienrichter für England und Wales Sir James Munby (2015) macht man gerade den Weg frei zur Legalisierung von bestimmten, wie zufällig auch sehr islamischen Formen der FGM. Interessierte Kreise also möchten sich aus dem Standard zero tolerance herauswinden bzw. definieren den Verstümmelungsbegriff (mutilation) zur Stunde derartig kinderfeindlich und frauenfeindlich um, dass von der erhaltenswerten Einheit der durch die WHO aufgestellten Klassifikation zur weiblichen Genitalverstümmelung nur noch so unakzeptabel wenig übrigbleiben kann wie vom lebenslang verstümmelten weiblichen Geschlechtsorgan. Das Körperteil ist von uns dann allerdings nicht mehr als verstümmelt zu bezeichnen, sondern als verändert, nachgebessert, rituell gereinigt, veredelt, familialistisch integriert, islamisiert oder wie auch immer wir die genitale Perestroika dann noch nennen dürfen. Und nicht vergessen: “Das hat mit dem Islam nichts zu tun!” Die Geschlechtergleichheit in Bezug auf genitale Beschneidung, Gender equity in genital cutting (Richard Shweder), kann kommen.

Ob an Mädchen oder Jungen vorgenommen, beim Thema Genitalbeschneiden hört der Spaß bekanntlich auf, wissenschaftliche Tatsachen dürfen allerdings ebenfalls unter den Tisch fallen. Grausame damalige oder irgendwie drohende künftige Völkermorde werden in Erinnerung gerufen. Bundeskanzlerin Merkel warnte 2012 nur einmal kurz vor der „Komikernation“, und der Großteil von Journalismus und Medizinbetrieb sowie der ganze Bundestag kuschte. Nicht minder grundgesetzwidrig wollte eine kleinere Gruppe von Parlamentariern die Vierzehnjährigen in ihr genitales Verstümmeltwerden einwilligen lassen und hätte dasselbe, schließlich sind die Geschlechter gleich zu behandeln, eigentlich gleich auch mit für Deutschlands Mädchen fordern müssen.

Fazit: Man darf als Journalist, Politiker oder Sozialpädagoge nur ja niemanden beleidigen, schon gar keinen beschneidungsfreundlich argumentierenden Religiösen, die Intaktheit des Kindergenitals ist demgegenüber vernachlässigbar. Die in jeder Religion, beispielsweise im deutschen Judentum spätestens seit Abraham Geiger, Brief an Leopold Zunz, bzw. seit den Überlegungen des Frankfurter Reformvereins zu einer Abschaffung der Brit milah vorzufindenden Beschneidungsgegner gefährden heute angeblich das berüchtigte friedliche Zusammenleben der Religionsnationen und haben ebenfalls zu schweigen. Dass unsere Kinder ihre Kinder und dass unsere Enkelkinder wiederum ihre Kinder beschneiden dürfen und immer so weiter, sei nicht in Frage zu stellen. Warum dieses Beharren auf dem schier unsterblichen Einsatz der Beschneidungsmesser, beispielsweise auch im organisierten Islam? Ahmadus Eltern sind Kono, irgendwann sollte es ein sierra-leonisches Konovolk geben, dass trotz heiligem Maskentanz und stolzer Bundukultur die Jungen und Mädchen genital intakt lässt und ein identitätsbewusstes und religiöses deutsches Judentum, dass die Jungen eben bewusst nicht mehr beschneidet.

Die Fakten der lebenslangen sensitiven Schädigung sowie der etwa auch in den USA durchaus hohen, den Verlust des Genitals oder sogar den Kindstod einschließenden Komplikationsrate der MGM dürfen in der Presse nicht angesprochen werden, damit einem sozialversicherungspflichtigen Arbeiten und Ausbildungsberuf als ritueller Jungenbeschneider oder demnächst wohl auch Mädchenbeschneider nichts im Wege steht. Völkerkundler bzw. Anthropologen erteilen der angeblich unbedingt beizubehaltenden MGM sowie der bitteschön zeitnah zu legalisierenden FGM ebenfalls ihren Segen, weiblich oder schwarz eignet sich zum Einlullen gut, beides, weiblich und schwarz, passt gleich ganz ausgezeichnet, die Bewerberin der FGM ist auch noch beschnitten, himmlisch.

Wer zu einer Nation, Ethnie oder Rasse der einstigen weißen Kolonialherren über Afrikas Erde gehört oder jedenfalls kein beschneidungskulturell sozialisierter Afrikaner ist, hat kein Recht, das altüberlieferte und schlicht frauenentwürdigende Brauchtum der genitaloperativen Initiation schwarzer Mädchen zu kritisieren, so meint es offensichtlich Fuambai Sia Ahmadu und setzt mit dieser Herangehensweise den alten Rassismus unter dem neuen Vorzeichen angeblicher individueller Freiwilligkeit bestens fort. Selbstbewusst bis selbstgefällig verbindet die aus dem Westen Afrikas, aus Sierra Leone (5.600.000 Einwohner) stammende US-amerikanische Völkerkundlerin, Sia bedeutet älteste Tochter (the first born girl among the Kono), ihr Schwarzsein untrennbar mit ihrem Beschnittensein.[3]

Zur Verteidigung ihrer Identität als eine keinesfalls genital verstümmelte Frau, das Wort Verstümmelung lehnt sie ab, sondern als weibliche Exzidierte trägt sie ihr nicht erarbeitetes, sondern ererbtes Merkmal schwarzer Hautfarbe überzogen selbstsicher mit sich herum, wer der schönen dunklen FGM-Freundin widerspricht, muss jetzt einfach ein ethisch verabscheuenswerter Rassist sein. Ahmadu gibt uns keine Erklärung für ihr Denken in Menschengruppen, in Gruppen unterhalb der gesamten Menschheit. Wozu, fragen wir uns, soll jemand, der es mit den allgemeinen Menschenrechten wirklich ernst meint, zwischen Weißen und Schwarzen unterscheiden, wenn nicht, um irgendwelche Sonderrechte durchzusetzen? Als Mann etwas gegen die FGM sagen geht wahrscheinlich sowieso nicht, die Einweihung in den Bundu umgeben schließlich hochheilige Frauengeheimnisse, Männer haltet euch da raus. Auch das ist archaisches Gruppendenken, die Spezies der Frauen sei aus irgendwelchen Gründen von den angeblich ganz anders gearteten Männern zu unterscheiden. Zum Zeitpunkt der durch ihre Familie beschlossenen Initiation im afrikanischen Heimatdorf war Ahmadu Studentin an der George Washington University und, wie sie im australischen Fernsehen erzählte, 21 Jahre alt, ihre kleine Schwester allerdings 13 Jahre jünger. Wir haben es ja bereits gelesen, her 8-year-old sister, die angeblich voll einsichtige und zustimmungsfähige Schwester war acht.[4]

Wer als Frau nicht beschnitten ist kann nicht erben oder heiraten und ist damit, wenn nicht existentiell so doch stammesgesetzlich, entwertet und künftig abstammungslinear ausgelöscht. Die (oder der) unbeschnittene Volksangehörige, so die wahrlich alternativlose weibliche (sowie ursprüngliche männliche) Beschneidungslogik, bleibe unbedingt gleichsam sozial verstümmelt, die Beschneidungsverweigerin muss verachtet und geächtet werden. Erst die genital verstümmelte Frau ist ins Konovolk sozial integriert.

Wie bei diesem viele Jahrhunderte alten, dem Individuum keinen Ausweg und keine Fluchtmöglichkeit gewährenden Gruppenzwang Frau Ahmadu dennoch von Einwilligung (consent) des Mädchens reden kann, ist nicht nachvollziehbar. Die Anthropologin betont ihre persönliche Freiwilligkeit des Beschnittenwerdens und schwärmt über eine angeblich unverändert hoch gebliebene persönliche Orgasmusfähigkeit (I was surprised to find out that there was absolutely no difference in terms of my sexual experience, sexual feeling, ability to achieve orgasm. There was absolutely no change at all). Das ist empathielos und blind gegenüber dem Leid jener vielen Frauen und Mädchen, die sich als Opfer der Zwangbeschneidung fühlen müssen. Den Jungen und Männern lässt Ahmadu ebenfalls keine Alternative, als das Beschnittenwerden zu erdulden und das männliche Verstümmelungsritual weiter zu tragen.

Viele Frauen leiden an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS, engl. posttraumatic stress disorder, PTSD), haben Orgasmusschwierigkeiten oder wissen gar nicht, wie sich ein Orgasmus anfühlen könnte. Frauen oder Mädchen, die nicht mehr richtig urinieren können (Blasenentleerungsstörung Dysurie), die durch ihre missglückte Beschneidung verblutet oder anderweitig umgebracht worden sind oder die Jahre später, nämlich bei Geburt ihres Kindes, gestorben sind. Frauen, die heute noch leben, aber als Beschneidungsspätfolge nach rezidivierenden Harnwegsinfektionen an Entzündungen im Nierenbecken (Pyelonephritis) leiden oder die bei ihrer nächsten Geburt sterben werden. Das ist die Realität der FGM auch in Westafrika, auf die von Amerika aus die vermögende und wohlgenährte Fuambai Ahmadu ihren Lobgesang anstimmt. Jungen und Männer klagen über ähnlich hohe physische und psychische Beschwerden wie Mädchen und Frauen.

In Sierra Leone war um 2010 mehr als einer von fünf Menschen (21,7 %) mäßig oder ernsthaft untergewichtig, ernsthaft untergewichtig waren 8,3 % der Bevölkerung (UNICEF 2013). Laut Schätzungen dieses UN-Kinderhilfswerks leiden im westafrikanischen Land rund 300.000 Kinder an Unterernährung. Laut FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) hungert ein Mensch, wenn er weniger zu essen hat, als er benötigt, um ein gesundheitlich akzeptables Körpergewicht zu halten und zugleich leichte Arbeit zu verrichten; die Begriffe Hunger und Unterernährung werden synonym verwendet. Vor sechs Jahren (2009) waren 46 % der Bevölkerung Sierra Leones unterernährt, hatten also Hunger und Frau Fuambai Ahmadu will den dortigen Kindern, Mädchen und Jungen, zwecks stabiler sexueller Identitätsbildung und bewahrtem schwarzem Gruppenstolz Genitalgewebe amputieren lassen, in festlicher Atmosphäre versteht sich. Sexualangst und Sexualmagie bleiben attraktiv und der Glaubenskrieg für das Kinderbeschneiden sichert auch in den USA die Karriere, bleibt somit lukrativ.

Überall dort, wo das Genital nicht so sehr dem Einzelnen wie dessen Stamm gehört, wie das alternativlose Beschneidungsritual, das Zwangsbeschneiden, schließlich unzweideutig signalisiert, werden regelhaft auch die Ehen arrangiert, wie man das Zwangsverheiraten beschönigt, und sind Kinderheiraten üblich. 2002 bis 2012 heirateten in Sierra Leone 43,7 Prozent der Frauen oder vielmehr Mädchen bis zum Alter von maximal achtzehn Jahren; 17,7 % waren höchstens 15 Jahre alt. Genitalbeschneidung und Zwangsheirat bilden die Achsen des Koordinatensystems der Herrschaft der Männer über die Frauen und der Erwachsenen über die Kinder.

Mehr als 80 % der sierra-leonischen Jungen und Männer sind zirkumzidiert (WHO 2007), nach Williams, B G; et al. (2006) sind es 90 %. Auch die männliche Beschneidung, die männliche Genitalverstümmelung folgt voraufklärerischen, sexualmagischen Vorstellungen, schadet der Gesundheit und sexuellen Sensitivität und ist weltweit grundsätzlich zu überwinden. Fuambai Ahmadu hingegen muss die Zirkumzision beibehalten wollen, sonst kann sie die Mädchen nicht gleich behandeln sprich genitalverstümmeln. Ausgesprochen wenig wissenschaftlich begründet erleuchten die USA in diesen Jahren große Teile Afrikas mit einer Männer- und Jungenbeschneidungskampagne (VMMC, voluntary medical male circumcision). Vor AIDS / HIV aber schützt das Kondom und nicht die abgeschnittene Vorhaut und solange die Jungenbeschneidung geachtet bleibt, kann die Mädchenbeschneidung nicht geächtet werden.

Hinsichtlich der sensitiven Zerstörung entspricht die männliche Beschneidung (Xhosa-Tradition; islamische khitan / sünnet; jüdische Brit Milah, amerikanischer AAP-Standard) nicht einer Mädchenbeschneidung vom Typ Ia (Klitorisvorhautamputation), sondern einer FGM Typ Ib, also der teilweisen oder vollständigen Amputation der Klitoris. Volker Beck, Claudia Roth, Tom Koenigs und andere meinten 2012 allen Ernstes: „Die Weibliche Genitalverstümmelung dagegen ist eine schwere, nicht zu rechtfertigende Körperverletzung [und ist] mit der Beschneidung von Jungen nicht zu vergleichen und … daher in jedem Fall strafbar“. Unsere Politiker haben sich geirrt oder die Bevölkerung in Irre geführt.

Die abzuschaffende Verstümmelung von Kindergenitalien betreffend, sollten Gleichheitsfeministen, Aufklärungshumanisten und Menschenrechtsuniversalisten auch bereits aus Gründen der anatomischen Fakten nicht länger zwischen F und M, feminin (female) und maskulin (male), FGM und MGM differenzieren, sondern geschlechtsneutral die HGM bekämpfen, die menschliche (engl. human) Genitalverstümmelung. Um hingegen der deutschen Staatsdoktrin des ungebremsten Elternrechts auf Kinderbeschneidung (derzeit noch keine Mädchen, aber Ringel / Meyer und Hörnle arbeiten daran) zu entsprechen, hatten Renate Künast und Volker Beck bereits am 09.07.2012 in Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung mit heiligem Ernst verkünden dürfen: „Besonders wichtig ist es, in der Debatte zwischen der Beschneidung bei Jungen und Mädchen ganz grundsätzlich zu unterscheiden. Eine Beschneidung bei Jungen wird auch unabhängig von der Religion, zum Beispiel aus hygienischen und prophylaktischen Gründen durchgeführt. Sie hat praktisch keine beeinträchtigenden, wenn auch verändernde Folgen. Die Beschneidung von Mädchen hingegen hat tiefgreifende negative gesundheitliche Auswirkungen und zerstört die sexuelle Empfindungsfähigkeit der Frauen. Hier werden die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane teilweise oder ganz entfernt oder verstümmelt, sehr oft wird die Vaginalöffnung vernäht und damit verengt. Die Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen ist eine schwere nicht zu rechtfertigende Körperverletzung, die keine Religion fordert. Sie ist mit der männlichen Beschneidung nicht zu vergleichen.“ Danke setzen, Großmäuligkeit sehr gut, Anatomie und Religion mangelhaft, Kinderrechte ungenügend.

Im politisch korrekten sprich die eigene Karriere begünstigenden Dunstkreis sogenannten Kritischen Weißseins (critical whiteness) argumentieren Postmodernisten wie Ahmadu bereits seit vielen Jahren FGM-freundlich. Die kulturelle Vormoderne von Kindbraut über Polygamie bis eben auch zur FGM wird verteidigt und, darum nur geht es, soll in unser Rechtssystem integriert werden. Das diskriminierende und insbesondere frauenfeindliche Islamische Recht (Scharia) wird dabei nahezu stets mit verteidigt, welches sich, doch wohl wenig zufällig, bekanntlich ebenfalls von Kindbraut über Polygamie bis zur FGM erstreckt.

Wer nur ausreichend schwarze Haut hat, kann zumal jeden hellhäutigen Gegner der Schleierpflicht, der Scharia oder eben der authentisch islamischen sowie zusätzlich echt afrikanischen weiblichen Genitalverstümmelung durch sein pures dunkelhäutiges Dasein zum Schweigen bringen, das jedenfalls scheint Dr. Ahmadu zu beantragen, die allen Ernstes das Recht des Volkes oder der Familie fordert, überall auf der Welt der Tochter die Klitoris herauszuschneiden. Wir sind schwarz, ihr Weißen dürft euch nicht in unsere inneren Angelegenheiten einmischen. Nach dieser Logik müssten heutige Nichthindus die Witwenverbrennung dulden und sogar begrüßen, Nichtchinesen auch heute noch das Einbinden der Füße bejubeln, hätten Nichtabendländer zur Hexenverbrennung schweigen müssen und Nichtdeutsche zum Nationalsozialismus … nein, äußere Einmischung ist dem stolzen Stamm oder Volk sehr wohl zuzumuten, auch dem Afrikanertum oder der muslimischen Weltgemeinde, der islamischen Umma.

Antrag also abgelehnt Frau Ahmadu, Ihre oder meine Abkunft oder Hautfarbe nämlich tut allgemein menschenrechtlich gerade gar nichts zur Sache! Das Problem ist nicht meine oder Ihre Abstammung Pigmentierung, sondern Ihre Propaganda zur globalen Staffreistellung der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM). Und die werden wir zu verhindern wissen.

Religiös betrachtet gelten die im Osten von Sierra Leone lebenden Kono heute als Muslime oder Christen, einige wenige sind auch noch stammeskulturell. Dass sich die angebliche Menschenrechtsuniversalistin Fuambai Ahmadu für das Wohlergehen der sicherlich auch im Kono District (350.000 Einwohner) anzutreffenden Islamkritiker und Ex-Muslime stark macht, ist uns bislang leider nicht bekannt geworden.

Nach ihrem selbstbewussten oder vielmehr rücksichtslosen Verständnis ist die Scharia Schöpfungsordnung sowie Gesellschafts- und Rechtsordnung, alles Nichtislamische hat ihr Platz zu machen, nicht lediglich im Wohlverhalten, sondern insbesondere auch im Recht. Auch in Sierra Leone ist die Scharia das allgemein menschenrechtliche und damit eben auch frauenrechtliche Problem Nummer Eins, zumal die Zahl der gläubigen oder gezwungenermaßen mitgerechneten Muslime im letzten halben Jahrhundert rasant angestiegen ist. Betrug der Anteil der sogenannten Muslime in Sierra Leone im Jahr 1960 noch 35 %, hat er sich mittlerweile auf 70 % genau verdoppelt. Der Lobgesang der Fuambai Ahmadu auf Schönheit und Würde der Amputation von Klitoriseichel und Labia minora weicht der traurigen Tatsache der islamischen Begründung der weiblichen Genitalverstümmelung aus, was sich angesichts von 70 % Muslimen in diesem westafrikanischen Staat nicht von selbst versteht.

Betrachten wir den kinderfeindlichen, hier insbesonders mädchenfeindlichen, körperlich lebenslang schädigenden und über mögliche Operationsfehler und Infektionsrisiken zusätzlich gesundheitlich unakzeptabel gefährliche Kampf der Kolonialismuskritikerin für eine straffreie FGM.

In einem ersten Schritt und bereits im Titel zielt Ahmadus Einsatz auf eine beschneidungsfreundliche Terminologie, die in Politik, Medien und Wissenschaft verwendete Sprache soll die grundsätzlich zerstörerischen Folgen der weiblichen und männlichen Genitalverstümmelung schönlügen.[5]

WARUM DER AUSDRUCK FEMALE GENITAL MUTILATION (FGM) ETHNOZENTRISCH, RASSISTISCH UND SEXISTISCH IST UND WIR IHN LOSWERDEN MÜSSEN!

WHY THE TERM FEMALE GENITAL MUTILATION (FGM) IS ETHNOCENTRIC, RACIST AND SEXIST – LET’S GET RID OF IT!

Die Lobbyisten des Jahrtausende alten Genitalamputierens versuchen es immer wieder. 1990, vor nun 25 Jahren, wurde der Terminus Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation) vom Inter-African Committee on Traditional Practices Affecting the Health of Women and Children (IAC) sinnvollerweise als Arbeitsbegriff für alle afrikanischen und internationalen Partnerkomitees akzeptiert.

Vor einem Jahrzehnt, 2005 und anlässlich seiner sechsten Generalversammlung beschloss das IAC in Mali die Erklärung von Bamako zur Begrifflichkeit der weiblichen Genitalverstümmelung. Die an der Bamako-Deklaration beteiligten Aktivisten kritisierten die sich intensivierende Tendenz verschiedener UN-Organisationen und außerafrikanischer (!) Lobbys (influenced by specific lobby groups largely based in western countries), das genitale Verstümmeln als Female Genital Cutting (FGC) oder Circumcision euphemistisch zu verharmlosen und bekräftigten die Forderung, den Begriff Female Genital Mutilation (FGM) beizubehalten (These changes trivialize the nature of female genital mutilation and the suffering of African women and girls … they override the consensus reached by African women in the front line of the campaign as well as the … millions of African girls and women who suffer in silence).

Schon 1991 empfahl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Vereinten Nationen, den Begriff Female Genital Mutilation (FGM) zu verwenden, denn nur das beständige Sprechen und Schreiben über Verstümmelung (mutilation) wird der Tatsache gerecht, dass die Praxis eine Verletzung die Rechte von Mädchen und Frauen darstellt. Nur so werden die Abschaffungsbestrebungen auf nationaler und internationaler Ebene angemessen unterstützt.

In Bezug auf die Korrektheit der Nennung wissenschaftlicher Fakten und die Nachvollziehbarkeit der in den Raum gestellten Schlussfolgerungen ist Herkunft, Abstammung oder Geschlecht des Dozenten ausgesprochen unerheblich und die Beschaffenheit des dem Auditorium zur Stunde wahrscheinlich unsichtbaren Geschlechtsorgans nicht minder. Fuambai Ahmadu jedoch legt bei ihrem Kreuzzug für das Mädchenbeschneiden mit vollem Körpereinsatz los:

Als Wissenschaftlerin und feministische Aktivistin, der es vergönnt ist, eine stolze und beschnittene afrikanische Frau zu sein, …

Ach wie kulturflexibel, ganz die moderne Hochschuldozentin und zugleich getreue Hüterin uralter afrikanischer Riten der Einweihung:

Meine Unterstützung für die Rechte von Frauen und Mädchen, die sich dazu entscheiden, unsere altererbte Tradition der weiblichen Beschneidung aufrecht zu erhalten (denn das ist der Begriff, den die meisten von uns aufgrund der Parallele mit der männlichen Beschneidung bevorzugen, was ja auch in Bezug auf unseren kulturellen Bezugsrahmen von Gender-Gleichheit ganz wichtig ist)

Geschickt gemacht, die weißen Gutmenschen im Saal sind gerührt über diesen afrikanischen Wunsch nach Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen, wie schön, endlich dürfen die Mädchen auch. Die echte Antwort auf die Frage, warum das Geschlechtsorgan eines Mädchens oder Jungen eigentlich überhaupt beschnitten werden soll, bleibt uns die Anthropologin allerdings schuldig. Nein, auch die Jungenbeschneidung schadet der Gesundheit und Sexualität und ist weltweit zu überwinden.

Ahmadu tut so, als ob sich das weibliche Individuum für oder gegen das Beschnittenwerden entscheiden könne. Das ist einfach nicht der Fall, wie etwa aus Kenia berichtet wird. Dort wird das Mädchen, das die Beschneidung verweigert, mit üblen Schimpfnamen blamiert und gequält. Die schon beschnittenen Mädchen halten sich von ihr fern, sie wird keine sozial geachtete Position einnehmen können und nie als Frau, sondern als Kind gelten. Die kenianische Abgeordnete Linah Kilimo, inzwischen eine erfolgreiche Aktivistin gegen die FGM, musste Anfeindungen erdulden, weil sie nicht beschnitten ist – ihre politischen Gegner stellten die grundsätzliche Wählbarkeit einer Unbeschnittenen in Frage.[6]

In Sierra Leone, wo 90 % aller Frauen genitalverstümmelt sind, muss in den meisten Landesteilen jede Frau Initiierte sein, nach Beschneidung aufgenommen in den Bundu (auch Bondo), den Geheimbund der Frauen (der entsprechende Männerbund heißt Poro). Eine Unbeschnittene, deren richtiger Name nicht genannt werden kann, wollte Politikerin werden und hatte dazu erst einmal in den Bundu initiiert zu werden. Offenbar hielt sie dem gesellschaftlichen Druck nicht stand und ließ sich beschneiden sprich genital verstümmeln. Jede Nichtinitiierte (a non-initiate) nämlich wird dort ausgelacht und als unreine Person sowie als promiskuitiv beschimpft.[7]

Wo eine Präsidentengattin FGM-Riten für 1.500 Mädchen finanziert, damit der Ehemann die Wahl gewinnt, ist der Kampf gegen das Ritual lebensgefährlich. Female circumcision is a vote winner. Die mutige FGM-Gegnerin Olayinka Koso-Thomas weiß wie es ist, wenn protestierende, wütende FGM-Freunde ihre Klinik stürmen und hat gelernt, mit Todesdrohungen zu leben.[8]

Die hippe, in der Freiheit der Vereinigten Staaten lebende Fuambai Ahmadu hingegen will die afrikanischen Mädchen keinen Ausweg bietende Verstümmelungspraxis in die Zukunft führen, offensichtlich auch in die US-amerikanische Zukunft:

[so möchte ich] andere beschnittene Frauen und Mädchen stark machen, die ja ebenfalls den Terminus Female Genital Mutilation (FGM) zurückweisen.

Damit der europäisch-amerikanische weiße Ethnozentrismus überwunden wird, darf die FGM selbstverständlich nur noch Beschneidung genannt werden, und wer sich der FGM pardon Mädchenbeschneidung entgegenstellt, so suggeriert die Ethnologin, der ist als Afrikaner jämmerlich schwach, befindet sich noch gänzlich in der Opferrolle der weißen Kolonialherrschaft, dem mangelt es an schwarzem Selbstbewusstsein.

Offen die weibliche Zwangbeschneidung zu bewerben, verkauft sich in Amerika nicht so gut, dort liebt man schließlich die Freiheit. Irgendwie soll man als Mädchen daher zu Beschneiderin und Beschneidungsmesser sorglos Nein sagen können. Afrikas Frauen haben Wahlfreiheit, so lautet die verlogen tatsachenferne Parole, African Women Are Free to Choose, respektheischend abgekürzt mit AWA-FC.

Vor einem Jahr schrieb man an Präsidenten Boroma, beklagte den Rassismus, der darin liege, die edle weibliche Beschneidung so grausam weibliche Genitalverstümmelung zu nennen und forderte für Politik und Presse einen landesweiten Verzicht auf den Terminus FGM. In Gänze würde der Brief zum achten März als dem Welfrauentag des Jahres 2014 veröffentlicht werden, Unterschrift, wir haben es geahnt, Fuambai Ahmadu.[9]

Weiter im Text:

Zusätzlich habe ich mit anderen Frauen zusammengearbeitet, um African Women are Free to Choose (AWA-FC) zu gründen. AWA-FC ist eine Bewegung, die jene ethnozentrischen, rassistischen und sexistischen Sinndeutungen aufdeckt und angreift, die dem Begriff von der FGM zugrunde liegen und die für das gleiche Menschenrecht auf Gleichheit, Würde und Selbstbestimmung für beschnittene Frauen und Mädchen kämpft, wie sie auch jeder andere Mensch auf der Welt hat. Genau hier setzt mein Kampf für eine Nulltoleranzpolitik an: zero tolerance für den Begriff FGM.

Ahmadus platt reziprokes Hauptargument zur globalen Straffreistellung des Mädchenbeschneidens ist ein sinngemäßes patziges: „Ihr weißen Amerikaner und Europäer macht das ja auch, ihr beschneidet eure Frauen und Mädchen, einige davon erst zehn oder elf jahre alt, ästhetisch motiviert mit allen möglichen Labienoperationen, Klitorisverkürzungen, Klitorisvorhautentfernungen oder Vaginalverjüngungen. Damit betreibt ihr Anhänger einer afrikanerfeindlichen Doppelmoral genau das, was die WHO als FGM definiert, das Entfernen von Gewebe aus nichtmedizinischen Gründen.“

Um eindrucksvoller auf das Objekt der europäisch-amerikanischen weiblichen Beschneidung zeigen zu können, prägt unsere Missionarin für das Bewahren des Klitorisabschneidens einen fachlich klingenden Terminus mitsamt Kürzel: Female Genital Cosmetic Surgery (FGCS). „Uns schwarzen Frauen die FGC“, so dürfen wir es der Völkerkundlerin in den Mund legen, „euch Weißen die FGCS. So gebt es nur zu, einträchtig beschneiden Afrika und Amerika die Frauen und Mädchen Tag für Tag. Was soll dieser rassistische Kampf gegen unsere, eine feminine Identität schaffende afrikanische Umgestaltung des Genitals, ihr weißen Frauen seid doch sexuell verunsichert. Alle eure Anti-FGM-Kampagnen sind blanker Rassismus und Ethnozentrisus.“

Man sollte meinen, dass derjenige begründungspflichtig ist, der einem Kind morgen, übermorgen oder nächstes Jahr etwas oder auch viel Genitalgewebe amputieren will. Auf das angebliche amerikanisch-europäische Mädchenbeschneiden zu verweisen, ist eigentlich kein Argument und zudem an Zynismus nicht zu überbieten – „weil eure Kinder leiden, dürfen unsere schwarzen Mädchen das auch.“ Geschickt bringt Fuambai Ahmadu die psychische und identitätsbildende Ebene blutiger Pubertätsriten ein, der erlittene Schmerz sei gewissermaßen als eine mentale und soziale Wohltat zu deuten und begünstige Persönlichkeitsreifung und erhebendes Gruppengefühl. Wer allerdings nüchtern von Narbenbildung, Anorgasmie, Fisteln, Inkontinenz und von verstorbenen Mädchen (und Jungen) hört, stellt sich hoffentlich gegen jede FGM (und MGM).

Das aber bedeutet, dass gegenwärtig die weiße FGCS einfach perfekt legal ist, auch wenn einige Menschen ihre ethischen Grundlagen in Frage stellen, während die FGM verdammt wird und es weltweite Kampagnen gibt, die betroffenen Communities zu kriminalisieren. … Doch ebenso, wie sich weiße Frauen und Mädchen für die FGCS entscheiden, betrachten die meisten von uns afrikanischen Frauen und Mädchen unsere traditionellen Genitaloperationen als ästhetische Verbesserungen und nicht als Verletzung.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, die alten afrikanischen Beschneidungen dienten nicht der Selbstverwirklichung eines Individuums, sondern der Besänftigung der launischen Götter und der Abwehr der bösen Geister und der Keuschheit und Treue der Ehefrau. Bis heute exkludiert die Verweigerung der FGM in vielen Gegenden der Welt von einem ehrbaren Status.

Auch die heutige islamische Jungen- und Mädchenbeschneidung ist Teil der allumfassenden Scharia, welche Schöpfungsodnung und Gesellschaftssystem ist. Wer seinen Sohn und, als Schafiit sowie oft auch als Hanbalit, seine Tochter nicht beschneidet, so dürfen wir aus Hadith und Fatwa folgern, verfehlt ein gelingendes Leben sprich gelangt hochwahrscheinlich nicht zu Allahgott ins Paradies. Ewiges Höllenfeuer aber ist kein schöner Aufenthalt, also trage jede Frau ihren Hidschab und beschneide der Vater sein Kind. Warum nur beschweigt die angebliche Menschenrechtsaktivistin und Frauenrechtlerin Fuambai Ahmadu den frauenfeindlichen und Andersgläubige diskriminierenden sogenannten islamischen Fundamentalismus, den echten alten Islam?

Huch wie befremdend für uns Afrikaner, was machen diese wilden Weiber aus dem Volk der Weißen denn da mit ihrem Geschlechtsteil, aber seien wir tolerant:

Wir alle wissen doch, dass weiße Frauen und Mädchen eine Genitaloperation frei auswählen, um Erscheinungsbild und Struktur ihrer Genitalien zu verbessern (white women and girls freely choose genital surgeries to improve the appearance and structure of their external genitalia). Damit aber gibt es erst einmal keinen Anlass dazu, umstandslos zu folgern, dass afrikanische Frauen und Mädchen in stärkerem Maße manipuliert oder gezwungen wären als weiße Mädchen und Frauen …, es sei denn, das stimmt allerdings, dass es in Wirklichkeit um Rasse und Ethnizität geht.

Nein das geht es eben gerade nicht, noch die urigsten unter den Weißen dürfen keine Moorleichen produzieren oder Hexen verbrennen und die Schwarzen können sich ebenso wenig auf ein ewig unveränderliches oder schwarze Identität allein herstellendes FGM-Ritual berufen. Hoffentlich ist die weiße Sucht nach operativer Umgestaltung des Geschlechtsteils in der Realität nicht ganz so hoch, wie die Ethnologin unterstellt.

Merkwürdig bleibt, dass es Ahmadu nicht einfällt, gegen den außerafrikanischen, doch wohl patriarchal motivierten Schönheitswahn zu protestieren. Sollen beide, Schwarze wie Weiße, denn auf alle Zeit zum Lernen unfähig sein? Dürfen schmerzhafte, schädigende und gefährliche afrikanische Rituale denn auf keinen Fall durch ein eher spirituelles und auf jeden Fall unblutiges Ritual ersetzt werden? Was die zwar eilig nutzbar gemachten und dabei in der Sache leider keineswegs angeprangerten, dafür westlich oder weiß genannten Schönheitsoperationen betrifft: Könnten nicht Kunstfehler wie Taubheit, Infektionen oder schlimme Narben die Operationsfolge sein, wo aber bleibt da Schwester Fuambais Solidarität mit ihren weißen Schwestern?

Wie hoch auch immer der nordamerikanische oder europäische Gruppendruck zu weiblicher genitaler Perfektion inzwischen ist, im Dezember 2011 riefen Engländerinnen dazu auf, sich nicht nur mit femininem Schamhaar, sondern mit der ganzen natürlichen Vielfalt weiblicher Geschlechtsorgane anzufreunden und eine Schamlippenkorrektur (Labioplastik) oder Scheidenverjüngung (Vaginalstraffung) tunlichst zu vermeiden. Bravo, das ist genitale Autonomie! The Muff March against ‚designer vagina‘ surgery.[10]

Jetzt wird die Mädchenbeschneidungsfreundin laut:

Aus all diesen Gründen ergibt sich: FGM bezieht sich nur auf afrikanische oder nichtweiße Mädchen und Frauen und kriminalisiert diese, wobei gleichzeitig die FGCS für weiße Frauen und Mädchen doch sehr vergleichbare Praktiken legitimiert – die Anti-FGM-Kampagnen sind rassistisch und ethnozentrisch (anti-FGM campaigns are racist and ethnocentric).

Die Kinderbeschneider, Kind ist Mensch unter achtzehn Jahren, müssen hinter Gitter, insofern kriminalisieren wir die Planer und Täter der FGM und MGM – und nicht die Opfer! – tatsächlich. Ansonsten enthält Ahmadus Getöse reichlich Unsinn, denn der Zugang zur amerikanischen oder europäischen Schönheitsoperation steht ja grundsätzlich jedem offen, unabhängig von der Hautfarbe. Ob WASP oder Afroamerikanerin, jede Frau darf sich, sofern zahlungskräftig, eine Designer-Vagina zulegen und sich so dem patriarchal dominierten Schönheitsterror unterwerfen. Der Schönheitschirurg ist ja gerade kein Rassist, sondern will die Kasse klingeln hören.

Ahmadu spricht ein wahres Wort:

Auch der Sexismus der FGM ist doch völlig offensichtlich. Genitalbeschneidungen an Männern und Jungen sind überall erlaubt und keine Regierung oder Behörde nennt sie offiziell „Verstümmelung“, obwohl es eine wachsende Zahl von Kampagnen dagegen gibt. Lassen Sie mich hinzufügen, dass es keinen medizinischen Beweis dafür gibt, dass die männliche Beschneidung weniger schädlich, weniger schmerzhaft, weniger traumatisch usw. ist als die weibliche Beschneidung.

Na das ist es ja, FGM und MGM sind ggf. gleich schädigend und gleich traumatisierend und müssen deshalb als Menschenrechtsverletzung weltweit abgeschafft werden.

Der Kampf von mir und von African Women are Free to Choose geht darum, den Rassismus und Sexismus sichtbar zu machen, der den Anti-FGM-Kampagnen zugrundeliegt. Wir stehen ein für eine Gleichheit der afrikanischen Frauen und Mädchen mit den westlichen oder weißen Frauen und Mädchen und ebenso mit den Männern und Jungen überall auf der Welt. Wir verweigern uns dem Isolieren der afrikanischen Frauen und Mädchen als „verstümmelt“ ebenso wie dem Kriminalisieren und Überwachen nur unserer Körper in Bezug auf die nichtmedizinischen Genitaloperationen. Die bloße Bezeichnung und Bewertung FGM ist rassistisch – ein glatter Bruch unseres elementaren Menschenrechts auf Gleichheit, Würde und Selbstbestimmung (The notion of FGM is a discriminatory one – an outright breach of our basic human rights to equality, dignity and self-determination).

Nein, das Verstümmeln entwürdigt und Ahmadus Taktik des Schönredens soll die Opfer der FGM unsichtbar machen und ihnen den Mund verbieten. Nicht das mutige Ansprechen und Anprangern der Fakten, der Euphemismus FGC ist diskriminierend. Man halte es mit der 25 Jahre alten Erklärung von Bamako: Wir, die Teilnehmer der 6. Generalversammlung des IAC, verlangen das Abstoppen dieser Bewegung des Verharmlosens der traditionellen Praktik, die mit einer raffinierten Terminologie daherkommt (We, the participants at the 6th IAC General Assembly, demand a halt to this drift towards trivializing the traditional practice by adopting a subtle terminology).

Leider hat sich die Sozialanthropologin mit den Männern und Jungen nur solidarisiert, um die Zukunft der weiblichen (und männlichen) Genitalverstümmelung zu sichern, womit Ahmadu die zu überwindende Menschenrechtsverletzung der MGM für ihren mädchenfeindlichen und frauenfeindlichen Zweck missbraucht.

Ob Mädchen oder Junge, Frau oder Mann, jede nicht auf eine medizinisch absolut notwendige Operation zurückgehende Narbe, wo auch immer am Körper, zeigt uns, dass es eine Verletzung zuviel gab. Die Zeit der von Geistern oder Göttern geforderten genitalen Initiationswunden oder sonstigen Schmucknarben ist abgelaufen. Nur der menschlichen Bauchnabel resultiert aus einer verheilten und wirklich unvermeidbaren Wunde. Jedem Operateur, der über das Maß des Primum Non Nocere hinaus schneidet, ist der Betrieb stillzulegen, das gilt auch für Sierra Leone.

Wir führen erst gar keinen Streit über Kinderrechte und konflingierende elterliche Weisungsrechte oder elterliche Priviliegien, auch kulturelle Menschenrechte gegen allgemeine Menschenrechte auszuspielen ist nicht unser Ansinnen, was wir vielmehr tun, ist, auf jenen universellen Menschenrechten zu bestehen, die, in Theorie und Praxis, auch wirklich universell sein müssen.

Nur Zorn und Hokuspokus, echte Argumente fehlen. Genug der Reklame für ein globales straffreies Genitalverstümmeln an Mädchen.

Der heutige Internationale Tag der Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist der richtige Zeitpunkt, um sich gegen das durch alle möglichen Kulturrelativisten angestrebte Aufweichen des Verstümmelungsbegriffs (mutilation) und für die Beibehaltung des Verbots aller Formen von FGM auszusprechen.

Allerdings sind im freiheitlichen Rechtsstaat Jungen und Mädchen nicht ungleich zu behandeln, was Karl-Peter Ringel / Kathrin Meyer und Tatjana Hörnle ja durchaus klar erkannt haben, die vom Gesetzgeber fordern, den entsprechenden Paragraphen geschlechtsneutral umzuformulieren. Ringel und Meyer zielen dabei auf den § 1631d BGB, während Hörnle den § 226a StGB verändern will, beide Vorschläge funktionieren auf Dauer und nach Maßgabe des Gleichbehandlungsgebotes (staatliche Pflicht) nur bei Straffreistellung bestimmter Formen der FGM. Das ist zu verhindern, dem Ansinnen auf eine deutsche oder europäische Erlaubnis der FGM ist im Namen des wissenschaftlich (und nicht stammeskulturell oder theologisch) begründeten Kindeswohls und der allgemeinen Menschenrechte entgegenzutreten.

Sprachlich neugestalten sollten wir hingegen den heutigen internationalen Aktionstag, denn beim Fordern nach unverhandelbarer und absoluter (zero tolerance) genitaler Intaktheit ist die Integration beider Geschlechter mehr als überfällig. Der International Day of Zero Tolerance for Female Genital Mutilation (FGM) muss endlich geschlechtsneutral umformuliert werden.

Zum International Day of Zero Tolerance for Human Genital Mutilation (HGM).

Edward von Roy

Q u e l l e n

[1] The Bamako Declaration: Female Genital Mutilation Terminology (Mali, 2005)

http://nofgm.org/2014/11/12/the-bamako-declaration-female-genital-mutilation-terminology-mali-2005/

IAC am 06.04.2005. In der Erklärung von Bamako heißt es sinngemäß und völlig überzeugend: Die Wortwahl FGM gibt wieder, was mit den Genitalien der Frauen und Mädchen wirklich passiert. Gesundes Gewebe zu amputieren ist Verstümmelung. Dass sich jetzt manche Menschen unbehaglich fühlen, ist kein Grund, den Begriff unter den Tisch fallen zu lassen.

The term FGM is not judgmental. It is instead a medical term that reflects what is done to the genitalia of girls and women. It is a cultural reality. Mutilation is the removal of healthy tissue. The fact that the term makes some people uneasy is no justification for its abandonment.

http://umarfeminismos.org/images/stories/mgf/Bamako%20Declaration%20on%20the%20Terminology%20FGM_%206th%20IAC%20General%20Assembly_4%20-%207%20April%202005.pdf

Fuambai Ahmadu scheint genau zu wissen, dass die Multikulturellen danach lechzen, auf Kommando, was das schlimm empörende Stichwort islamische Gewalt meint, in das Wolfsgeheul des volkspädagogisch andressierten Pawlowschen Reflexes “Das hat mit dem Islam nichts zu tun!” einfallen zu dürfen. Die Sozialanthropologin streitet ab, dass die Religion von Koran und Sunna die FGM fordere oder auch nur kenne:

Note: Islam forbids FGM, yet despite absolutely no connection to the religion some still associate it with it because peoples who are Muslim (like many other groups, Masai, Christian Ethiopian, etc) have inherited it from their traditional cultures.

http://www.africanholocaust.net/fgm.html

Man kann durchklicken zur Seite Islam and Africa, die optisch (Grafik / Design; Textelemente), wie auf den ersten Blick zu erkennen, höchst ähnlich aufgebaut ist wie die den Namen des Völkermordes an den europäischen Juden verwendenden und islamverherrlichend gegenaufklärerisch missbrauchenden Seite African Holocaust …

http://www.islamandafrica.com/

… und auch hier leugnet keine Geringere als Fuambai Ahmadu den theologisch gegebenen Kontext zwischen Islam und FGM:

The West perceives everything African through a narrow lens of misunderstanding and cultural supremacy. FGM is a word constructed for pure shock value, to shop for funds for yet another campaign into a continent still perceived as dark and backward. And while they pass judgment over African people the plastic surgeries of California are advertising a new service called „Designer Vaginas.“ So cutting is mutilation and barbaric in Africa; vogue and fashionable in Hollywood. However Female cutting, goes back as far as Ancient Egypt (Pharaonic circumcision) and as long as there is choice, and health safety in Female cutting then it is all culturally relative. False dichotomy is limiting the options available to Africans and generalizing a wide range of cutting practices which do not come near to mutilation. Expert and scholar Fuambai Ahmadu shares a deeper insight on this issue.

Note: Islam forbids FGM, yet despite absolutely no connection to the religion some still associate it with it because peoples who are Muslim (like many other groups, Masai, Christian Ethiopian, etc) have inherited it from their traditional cultures.

http://www.africanholocaust.net/fgm.html

2012 durfte die Apologetin für das Wahlrecht (ggf. auch einer Achtjährigen …) auf FGM beim 111. Jahrestreffen der Amerikanischen Völkerkundlichen Vereinigung (The American Anthropological Association, AAA) reden, wie man in Ahmadus Heimatland zur Kenntnis nimmt. In den USA ist die FGM seit 1996 richtigerweise verboten. Warum eigentlich ließ man als AAA die Verstümmelungspredigerin auftreten (es war doch klar, was Ahmadu sagen würde), ist das denn kein Ermöglichen des öffentlichen Bewerbens einer Straftat?

According to WHO, FGM is a violation of the human rights of girls and women they say the practice which is “nearly always carried out on minors” is not only a violation of the rights of children but also “violates a person’s rights to health, security and physical integrity, the right to be free from torture and cruel, inhuman or degrading treatment, and the right to life when the procedure results in death.”

As part of the Illegal Immigration Reform and Immigration Responsibility Act of 1996.17, the United States Congress on September 30, 1996 enacted a provision criminalizing the practice of FGM. The law provides that “whoever knowingly circumcises, excises, or infibulates the whole or any part of the labia majora or labia minora or clitoris of another person under the age of 18 years shall be fined or imprisoned for 5 years.”

Meanwhile, at her closing statement Dr. Ahmad challenged public health researchers or practitioners to disseminate information based on evidence and accuracy “that reflect real risks and benefits; and, for heaven’s sake, we need to stop judging, demonizing and criminalizing African women for upholding their culture while rewarding Western predominantly male doctors who appropriate, rebrand and gain financially from African women’s ancestral traditions and at the expense of Western women’s own sexual insecurities.”

von: Dennis Kabatto (Debate on Female Circumcision in Africa takes center stage at American Anthropological Association Annual Meeting in San Francisco), in: Sierra Express Media (Freetown, Sierra Leone) am 15.11.2012

http://www.sierraexpressmedia.com/?p=50360

19.03.2009, die 1911 gegründete Universität zu Regina (Saskatchewan, Kanada) kriegt die Türe nicht zu.

Disputing the myth of the sexual dysfunction of circumcised women An interview with Fuambai S. Ahmadu by Richard A. Shweder

http://www.uregina.ca/arts/anthropology/assets/docs/pdf/Londono%20on%20FGC%20in%20Anthropology%20Today%202009.pdf

Die University of Chicago stellt den Text ein …

https://humdev.uchicago.edu/sites/humdev.uchicago.edu/files/uploads/shweder/Disputing%20The%20Myth%20of%20the%20sexual%20dysfunction%20of%20cicumcised%20women.pdf

… und duldet am 04.12.2014 die FGM-Apologetin gerne auf dem Annual Meeting of the American Anthropological Association. Der erste Runde Tisch von allen guten Geistern verlassen, Kulturpluralismus siegt über Verstand, und überhaupt, wo ist das Beschneidungsmesser? Mädchen, gleich wirst du initiiert, damit du nicht lebenslang hinsichtlich deiner sexuellen Identität so schlimm verunsichert bist wie die weißen Frauen.

first roundtable, “Best Practices?? Morality and Cultural Pluralism

https://humdev.uchicago.edu/news/annual-meeting-american-anthropological-association

Was Kulturanthropologe Richard A. Shweder dort unterrichtet, Kurse zu Kulturpsychologie, Kulturelle Migration, Vergleichende Ethik:

Cultural Psychology

When Cultures Collide: The Moral Challenge in Cultural Migration

If Someone Asserts It, Deny It: Critical Reason and Political Correctness in Social Science Research

Moral Psychology and Comparative Ethics

https://humdev.uchicago.edu/directory/richard-shweder

Richard Shweder: „the harmful practice claim has been highly exaggerated“ (p 189)

(When Cultures collide : which Rights? : whose Tradition of Values? : a Critique of the Global Anti-FGM Campaign; eingestellt auf der Seite des Department of Comparative Human Development (CHD), University of Chicago)

https://humdev.uchicago.edu/sites/humdev.uchicago.edu/files/uploads/shweder/When%20Cultures%20Collide.pdf

Geschlechtsneutralität in Bezug auf genitale Beschneidung, demnächst ja vielleich auch in Europa. Statt von Verstümmelung (mutilation) redet Shweder (in: Robust Cultural Pluralism, ein Interview mit: Séamus A. Power) von „Operationen“ (surgeries) oder von „Schneiden“ (cutting), Fuambai Ahmadu kann zufrieden sein. Shweder beobachtet die deutsche Rechtslage zur Jungenbeschneidung.

Richard Shweder: Of course it is not a minority view in at least seven African countries where 80-90 percent of women would feel excluded if only men were permitted to engage in the practice (and one should note and consider the significance of the fact that virtually in any society where it is customary to engage in female genital surgeries it is also customary to engage in male genital surgeries). Gender equity in genital cutting is the norm in those societies.

Séamus Power: And when should we expect to read this book?

Richard Shweder: As for the book I’m working on it. It may take some time. But most of the things I write these days are in one way or another addressing those questions, including the Global Discourse piece. This publication on the genital wars and the recent court ruling in Cologne, Germany, where the appellate judge ruled that male circumcision, as practiced by Jews and Muslims, was unconstitutional in Germany is a specific example of this larger project.

http://ejop.psychopen.eu/article/view/718/html

Einwanderer aus Asien, Afrika und Lateinamerika bringen Praktiken mit wie Ehen zu arrangieren, Tiere zu opfern oder schier ungebremst den Eltern zu gehorchen, was die Alteingesessenen im „Norden“ irritiert, wie Shweder sinniert.

Dr. Shweder’s recent research examines the conflicts that arise when differing practices and beliefs meet in multicultural Western liberal democracies. He compares issues arising from people’s migration from Africa, Asia and Latin America to countries in the “North,” bringing culturally endorsed practices such as arranged marriage, animal sacrifice and ideas about parental authority that mainstream populations in the United States or Western Europe sometimes find disturbing. He has co-edited two books on the topic titled Engaging Cultural Differences: The Multicultural Challenge in Liberal Democracies and Just Schools: Pursuing Equality in Societies of Difference (Russell Sage Foundation Press) and is currently writing a book titled Customs Control: The Moral Challenge in Cultural Migration.

(aus: Wells College Hosts Phi Beta Kappa Visiting Scholar. 10-27-11 – Dr. Richard Shweder will meet with classes and discuss cultural pluralism in a public lecture)

http://www.wells.edu/news/2011/rshwederpbk.aspx

Visiting Scholar Richard Shweder at Wells: „Robust Cultural Pluralism in the New World Order“ (New York am 27.10.2011)

https://www.youtube.com/watch?v=NElr5rWWdsA

Dr. Ahmadu’s essay on female circumcision is without doubts a good read. It explores new perspectives as it gingerly robs and probs our erotic imiginations as to what makes the act itself an essential aspect of our Kono traditional practice. No one, I assumme, with an almost perfect certainty, could have been in a better position to explore this act and explain it to us with such a clarity of purpose than Dr. Ahmadu herself. She is not only a proud product of this jarring, but she is also completely emersed in it through personal experiences.

Read this article and you your views of female cirumncision, if you had any doubts about the act, would forever be affected and changed for the better.

(Saa E.A.Kaimachiande am 10.04.2012)

https://groups.yahoo.com/neo/groups/konouniondc/conversations/messages/1029

Talk and film today [11.04.2012] : White Hall 206, beginning at 4:15 p.m. „Disputing Myths of Sexual Dysfunction in Circumcised Women“ (Fuambai Sia Ahmadu) and the film „Bondo: A Journey into Kono Womanhood“ (Sunju Kumba Ahmadu).

Women’s, Gender, and Sexuality Studies at Emory University (WGGS), Atlanta, Georgia, USA

https://www.facebook.com/permalink.php?id=122835654437118&story_fbid=328025717251443

Disputing Myths of Sexual Dysfunction in Circumcised Women Fuambai Ahmadu Public Health Advisor to the Vice President of Sierra Leone). Campus-wide screening of Sunju Ahmadu’s film, “ „Bondo: A Journey into Kono Womanhood, „followed by a lecture by Fuambai Ahmadu about female genital cutting [sic! Schneiden, man darf nicht länger Verstümmeln sagen].

WGGS (an der Emory University, wo Schariafreund Abdullahi Ahmed An-Na’im lehren darf), Atlanta, Georgia, USA

http://cmbc.emory.edu/events/lectures/past.html

Fuambai Ahmadu nennt sich: “health advisor at the Office of the Vice President in Freetown“

http://www.fuambaisiaahmadu.com/

[2] Mit neun Jahren (neun Mondjahren) ist das Mädchen alt genug, die Bürde des Gesetzes zu tragen. Taklif.

the concept of taklif – a term that denotes the sum total of religious obligations that God has imposed on His servants. … to carry the burden of taklif

http://ibnarabisociety.org/articles/knyshresponsibility.html

the burden of duty (Takleef)

http://www.learningquranonline.com/pdf-Quran/Fate-and-Destinyp5.pdf

Question 209: What is the rule for someone who reaches the age of taklif

http://www.islam-pure.de/imam/fatwas/practical02.htm

by the Islamic government since the Revolution is the celebration of reaching the age of Islamic puberty for girls, called jashn-e taklif („obligation ceremony“). All girls‘ religious obligations, including veiling, daily prayer, fasting, and soforth, begin at this age. A girl of 9 is expected to act like an adult woman even though her family and the society still consider her a child. This paradox brings about some problems …

(aus: Teen Life in the Middle East, herausgegeben von ʿAlī Akbar Mahdī, Seite 28)

https://books.google.de/books?id=-ewAe5DwteQC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

ǧašn-e taklīf, dschasn vgl. avestisch Yasna

http://de.wikipedia.org/wiki/Yasna

[3] Fuambai Sia Ahmadu is editor-in-chief and co-publisher of SiA and The Shabaka Stone Magazine (or SiA Magazine), a new women’s quarterly dedicated to empowering circumcised women and girls in Africa and worldwide. Dr. Ahmadu is also co-founder of African Women are Free to Choose (AWA-FC) a budding grassroots organization to raise awareness about the flagrant racism and sexism of anti-Female Genital Mutilation campaigns as well as infringements on basic human rights and constitutional rights of circumcised African girls and women worldwide.

As a medical and symbolic anthropologist, Dr. Ahmadu has recently worked as senior research scholar under a Wenner Gren Fellowship and health advisor at the Office of the Vice President in Freetown, Sierra Leone. She worked for several years as a lead consultant for UNICEF in The Gambia and a principal investigator at the UK’s Medical Research Council Laboratories also in The Gambia. In the U.S., Dr. Ahmadu has worked at the Child Development Branch as well as the Office of Global Health Research and International Activities of the National Institute of Child Health and Human Development (NICHD) at NIH. Dr. Ahmadu completed her PhD in Social Anthropology at the London School of Economics and was awarded a National Institute of Mental Health (NIMH) post-doctoral training fellowship at the Department of Comparative Human Development, University of Chicago.

As an independent scholar, Dr. Ahmadu’s theoretical interests include symbolic systems, gender constructs and sexuality. In her experience and expertise as both an insider and an outsider, Dr. Ahmadu has conducted research, written articles and lectured extensively on African female initiation rituals. She is a leading figure in critical debates on Female Genital Mutilation (FGM) and intersections with global health policies, human rights and western feminism. Dr. Ahmadu is a co-signatory to the Public Policy Advisory Network on African Female Genital Surgeries (PPAN) published in The Hastings Center Report November/December 2012 issue.

http://www.fuambaisiaahmadu.com/

Das Mädchen muss genital verstümmelt warden, ihr mythische Ameisenhügel muss weg. Frauen waren dem Erdhaften zugeordnet, die Klitoris galt im alten Westafrika als ein den männlichen Himmelsgott beim Begatten der Erde störender, steil aufragender Termitenhügel. Dazu die Doktorarbeit (London 2005) der Fuambai Sia Ahmadu.

Cutting the Anthill: the Symbolic Foundations of Female and Male Circumcision Rituals Among the Mandinka of Brikama, the Gambia

London School of Economics and Political Science (University of London)

Thesis (Ph.D.)

uk.bl.ethos.420979

http://ethos.bl.uk/OrderDetails.do?uin=uk.bl.ethos.420979

Cutting the Anthill, Ahmadu F. PhD doctoral dissertation, hier verwendet als erste Quelle bei Bettina Shell-Duncan et al.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3962676/

[4] Comparing these slurs to the word „mutilation,“ she continued, „I may be different from you and I am excised, but I am not mutilated. Just like I will not accept anybody calling me by the n-word to define my racial identity, I will not have anybody call me by the m-word to define my social identity, my gender identity.“ …

For Ahmadu, the time came when she was a 22-year-old senior at George Washington University. When her family decided to bring her and her 8-year-old sister to be initiated in their ancestral village, she went willingly. It was a discombobulating, sometimes thrilling and physically agonizing experience, and one that she now values deeply. Ahmadu reminds us that what public-health officials call „harmful traditional practices“ are in fact the very texture of life for many people, the rituals and norms that imbue existence with order and purpose. …

for Ahmadu circumcision was a choice, one she made as an adult.

aus: Michelle Goldberg (Rights Versus Rites), in: The American Prospect 17.04.2009

http://prospect.org/article/rights-versus-rites

Weltweit droht die juristische Rückkehr der Stämme. Die durch die Menschheit erst unlängst und noch nicht überall betretene Ära der Wissenschaftlichkeit sei endlich eindeutig abgeschnitten? Clear Cut. Fuambai Ahmadu am 19.02.2013 beim australischen Fernsehsender SBS im Gespräch u. a. mit der Somalierin Ubah Abdullahi, die als Fünfzehnjährige nach Australien kam und mit 19 Jahren chirurgisch versuchen musste, ihre als Achtjährige (Anm.: Fuambais kleine Schwester war ebenfalls 8) erlittene Genitalverstümmelung rückgängig zu machen. Statt ein weltweites Verbot der FGM zu fordern, betont die Dozentin an der Australischen Katholischen Universität Mansura Dopico, dass viele beschnittene Frauen ihren Sex genießen können.

Fuambai Ahmadu on SBS TV (Edited Version)

https://www.youtube.com/watch?v=DCS_w_5Iy3I

Fuambai is one of two main guests on the Insight, a live Australian Television (SBS-TV) program. She was invited to discuss different views on female circumcision.

https://www.youtube.com/watch?v=7pfAeSI2M1A

CLEAR CUT. This week, Insight breaks some deeply held taboos to look at a practice which is as personal as it is controversial.

Presenter: Jenny Brockie

Producer: Fanou Filali

Ubah Abdullahi

When she was eight years old in Somalia, Ubah Abdullahi underwent a type of female circumcision called ‚infibulation“, whereby the clitoris was cut and external labia stitched together. Ubah’s grandmother organised the procedure against Ubah’s parents’ wishes. Ubah says she was initially pleased at the thought of being circumcised and ‚being like the other girls at school’ but the subsequent pain changed her view. Ubah migrated to Australia at the age 15 and had her infibulation reversed at the age of 19. She now lives and works in Sydney.

Mansura Dopico says it is wrong to assume that all circumcised women don’t enjoy sex. She wrote her thesis and PhD on female circumcision and spoke to several circumcised women who report that they have enjoyable sex lives and are able to reach orgasm. She says the direct experiences of circumcised women are often neglected in the research and debate in Australia. Mansura is a lecturer at the Australian Catholic University.

T r a n s c r i p t

JENNY BROCKIE: How old were you when you’d made that decision?

FUAMBAI AHMADU: I was 21. So I was an adult and in college and there was no, there was no question in my mind that this is something I really wanted to do. …

FUAMBAI AHMADU: Typically in Sierra Leone it involves excision of the external part of the clitoris, the glands and the hood, and excision of the labia minora.

FUAMBAI AHMADU: … in Sierra Leone it’s very much a coming of age ritual, it’s a transition from girlhood to womanhood and it’s parallel with the male initiation as well where boys are also, you know, they’re initiated and they become men. So it’s a very big deal, it’s an important aspect of ethnic identity as well and because it’s associated with women’s power …

FUAMBAI AHMADU: I didn’t experience it as mutilation and I think most of the women in Sierra Leone who are initiated, are members of Bondo, would also not refer to it as mutilation. Also just as anthropologist who has studied female mutilation rituals in West Africa for many, many years and have written about it extensively, that most women do not experience it as mutilation and would never refer to themselves as mutilated.

JENNY BROCKIE: Mansura, you agree with that?

MANSURA DOPICO: I agree with that. I mean I’ve done my honours and my PhD on it and every person that I’d interviewed, they don’t see it as mutilation? …

FUAMBAI AHMADU: I was 21 at the time that I went and I was already sexually active and after undergoing, in fact I thought at the time and did ask a lot of questions that it would impact my sexuality because I’d grown up in western society, western culture and you know, we are raised typically to believe that this particular part of the body is the key source of pleasure and so on. So I was concerned about that and I was surprised to find out that there was absolutely no difference in terms of my sexual experience, sexual feeling, ability to achieve orgasm. There was absolutely no change at all.

http://www.sbs.com.au/news/insight/tvepisode/clear-cut

Sehr beliebt bei Kulturrelativisten und Ulama ist der Etikettenschwindel, man redet statt von Verstümmelung von Beschneidung oder man verwirft sogar den Beschneidungsbegriff und lobt das Reinigen, Initiieren, Halal- bzw. Koscher-Machen, lobt die Liebe der Eltern zum Kind und die Liebe des Schöpfergottes zu den Menschen usw.

Female Genital Mutilation Versus Female Circumcision

The amazing Michelle Goldberg has a great piece in the latest print issue of The American Prospect, but you can also read it online. Essentially, she’s exploring the question, as the title suggests, of “Rights Versus Rites,” when it comes to the much abhorred practice of “female genital mutilation” (by many Westerner feminists) and the much honored practice of “female circumcision” (by many African women).

http://feministing.com/2009/05/07/female_genital_mutilation_vers/

[5] WHY THE TERM FEMALE GENITAL MUTILATION (FGM) IS ETHNOCENTRIC, RACIST AND SEXIST – LET’S GET RID OF IT!

AN OPINION BY FUAMBAI SIA AHMADU

(Monat XII 2014 in der feministischen Vierteljahreszeitschrift HYSTERIA)

http://www.hystericalfeminisms.com/why-the-term-female-genital-mutilation-fgm-is-ethnocentric-racist-and-sexist-lets-get-rid-of-it/

Dezember 2014

http://www.hystericalfeminisms.com/2014/12/

HYSTERIA auf dem Facebook von Fuambai Sia Ahmadu

https://www.facebook.com/fuambai.ahmadu

Auch Dänemark hört über die FGM-Freundin. Nazila Kivi ist Redakteurin des extrem kulturrelativistischen sprich absichtlich oder versehentlich kalifatsbewegten Magazins Friktion und gibt bekannt:

Fuambai Sia Ahmadu: Why the term female genital mutilation (FGM) is ethnocentric, racist and sexist – let’s get rid of it!

Fuambai Sia Ahmadu argumenterer fra både et personligt og akademisk standpunkt, hvorfor betegnelsen female genital mutilation bærer på en kedelig historie af eurocentrisk kolonialisme og racisme. Inden din indre white saviour får et føl på tværs på vegne af både vestlige, somaliske og andre afrikanske kvinder der arbejder imod kvindelig omskæring, skal det lige gøres klart at Ahmadu ikke forsøger at sprede et budskab om eller reklamere for kvindelig omskæring. Jeg læser hendes tekst som en protest imod den måde, vi i Vesten italesætter den praksis og skriver den ind i narrativet om afrikanske og andre ikke-vestlige kvinder og kulturer som tilbagestående, præmoderne og misogyne, samtidigt med vores egen blindhed for de kropslige praksisser, der undertrykker piger og kvinder i Vesten.

Ahmadu har fået mange op af stolene og har modtaget vrede mails og beskeder blot for at stille spørgsmål til omtalen af kvindelig omskæring. Modigt, radikalt og banebrydende.

http://friktionmagasin.dk/?p=2390

Friction, wir über uns. Dänemarks irgendwie frauenbewegter Allesfresser zu Gender und Sexualitätsforschung präsentiert sich weltanschaulich geschmeidig bis glitschig („anti-essentialistisch“) und auf jeden Fall schick queer. Om Friction.

Webmagasin for dig, der ved at køns og seksualitetsforskning er spændende, sprængfarligt og samfundsrelevant og for dig, der synes det er spændende, men har svært ved at se nytteværdien eller har svært ved at navigere i feltet.

Ideologien bag Friktion er feministisk og anti-essentialistisk. Vi anvender feministisk og queer kritik og arbejder for at fremme feministiske værdier og målsætninger. Friktion lægger vægt på mangfoldighedens muligheder fremfor be- og afgrænsninger.

Friktion er mødet mellem forskning og praksis.

http://friktionmagasin.dk/?page_id=115

„Anti-Essentialismus wäre demnach …“, sinniert der zur gruppenbezogenen Menschenfreundlichkeit (zur Asozialität) und Grundrechtswidrigkeit des Islamischen Rechts (Scharia) schweigende Kai Hafez (Öffentlichkeitsbilder des Islam. Seite 190).

http://www.uni-erfurt.de/fileadmin/user-docs/philfak/kommunikationswissenschaft/files_publikationen/hafez/HAFEZ_1997_Oeffentlichkeitsbilder.pdf

Es wird multikulturell und postkolonial. Sarkasmus ein. Jede Kultur ist zu Recht anders und morgen vielleicht noch einmal ganz anders, „den“ Islam kann es also gar nicht geben. Jetzt und weltweit die Durchsetzung der Gleichberechtigung von Mann und Frau zu fordern, ist Rassismus und Eurozentrismus. Die Hauptsache ist doch, dass sich AEMR und Scharia irgendwie auf Augenhöhe und miteinander im Dialog befinden.

„(häufig auch »holy trinity« genannt) Edward Said, Gayatri Spivak und Homi Bhabha, …… die es nach Bhabhas anti-essentialistischer Argumentation nicht gibt.“

http://www.copyriot.com/bewegt/postcolonial_theory.html

Sierre Leone 2013, Frauen- und Mädchen-Camp zum Trainieren der rechten Lebensweise. Stark machen nicht zuletzt zum stolzen Tragen der islamischen weiblichen Kleidung (Hidschab). Man unterscheidet islamische und unislamische Filme und plant ein schariakompatibles Filmprogramm.

In a bid to transmit Islamic education and to encourage Muslim women and girls to take up the Islamic covering ‘Hijab,’ The Islamic Women Organization for Dawah and Development (IWOD) has ended a 10 Day Camping in Kenema eastern part of the country.

Hijab is enshrined in the Holy Quran in Surah Ahzab 33 Verse 59 which reads “O prophet tell your wives and your daughters and the believing women that they should cast their outer garments over their persons that its most convenient that they should be known and not molested and Allah is oft-forgiving, most merciful”. …

In her remarks during the closing ceremony, the Amir of the organization, Haja Fartimah Zarah Kamara reiterated that the main reason for the camping was in fulfilment of the Verse in the Holy Quran and the author is no one but Allah. She said that when they heard about the Hijab before, they thought the men were jealous but when they realized that the command is from no one but Allah they took up the Hijab with faith and have now embarked on spreading out the message. …

The occasion was addressed by the United Council of Imams, Supreme Islamic Council, Kenema City Council and the Youth in Islam leader in Kenema, Brother Wurie Timbo who pointed out the need of changing the types of films watched especially in Islamic homes with an Islamic film as they are working assiduously to establish an Islamic movie group to ensure that there is a replacement to non-Islamic films.

aus: Alhaji Mohamed Wusha-Conteh (In Sierra Leone, Islamic Women End 10 Day Camping in Kenema), AWARENESS TIMES (Freetown, Sierra Leone) am 08.01.2013

http://news.sl/drwebsite/exec/view.cgi?archive=9&num=21829

Die Frauen in Sierra Leone haben andere Sorgen, als den Geistern oder wem auch immer Genitalgewebe zu opfern.

Sierra Leone has a plural legal system consisting of statutory, customary, and religious laws. The three bodies of law create contradictions and inconsistencies particularly in the areas of marriage and family law. A Commission was created in 2007 to eliminate discriminatory measures, however, discriminatory provisions remain widespread within each source of law.

STATUTORY LAWS

Constitution: Under section 27(4), the prohibition on discrimination does not apply with respect to adoption, marriage, divorce, burial, devolution of property on death, or other personal law issues.

Criminal Code: Abortion is criminalised. Severeal provisions discriminate against women with regard to their legal capacity. For example, a male juror must be over the age of 21, while a woman juror must be over the age of 39 (Criminal Procedure Act 1965, s.15).

CUSTOMARY AND RELIGIOUS LAWS

Islamic, Christian, and customary laws remain deeply discriminatory against women. In general, customary law governs matters of marriage, divorce, property and inheritance. For example:

Discrimination within the family: Under customary law, women must obtain parental consent to marriage. Although prohibited by statutory law, polygamy is authorised and widely practiced under customary and Islamic. Approximately 70% of marriages take place outside of statutory law and an estimated 43% of women between the ages of 15-49 are in polygamous unions. According to customary law, women are considered perpetual minors. A woman cannot file a legal complaint without her husband’s consent.

Violence: Customary law permits the physical chastisement of women. There is no minimum age for sexual intercourse and a minor’s consent to sex is not required.

Inheritance and Property: Under customary law, a woman cannot inherit her deceased husband’s property.

http://www.wikigender.org/index.php/Africa_for_Women%27s_Rights:_Sierra_Leone

[6] In communities practising FGM there is literally no place for a woman who has not undergone the procedure. Such societies have sanctions, which are brought to bear on the woman and her family, ensuring that the woman’s relatives enforce compliance. Other circumcised girls will no longer associate with her. She is called derogatory names, and is often denied the status and access to positions and roles that ‚adult‘ women in that community can occupy. Ultimately, an uncircumcised woman is considered to be a child.

In traditional societies that offer women few options beyond being a wife and a mother there is great pressure to conform. Women who lack the education to seek other opportunities are doubly constrained in terms of the choices open to them. These women also typically come from communities that do not have alternatives to the traditional economy and modes of production, such as farming, fishing or pastoralism.

Even educated women from such communities are often faced with the FGM dilemma for themselves and their daughters. In Kenya, a female member of parliament (MP) had to face her earlier decision not to be circumcised when she made the choice many years later to run for public office. Her opponents used the fact that she was not circumcised to challenge her eligibility to hold a position that „only adults“ could occupy. The MP’s name is Linah Kilimo and today she is a minister in Kenya’s National Rainbow Coalition government.

aus: Razor’s Edge – The Controversy of Female Genital Mutilation, für: IRIN am 01.03.2005

http://www.irinnews.org/in-depth/62462/15/razor-s-edge-the-controversy-of-female-genital-mutilation

Linah Kilimo

Kilimo has been instrumental in working with the government and non-governmental organisations (NGOs) in working towards eradicating female genital mutilation. Her political opponents opposed her running for office on the grounds that she had not been circumcised, and so was not fit to hold public office.

http://en.wikipedia.org/wiki/Linah_Kilimo

[7] According to the United Nations Population Fund, FGM is practiced in about 28 African countries, including the Democratic Republic of the Congo (DRC) and Tanzania. It has only been outlawed in 15 of these countries and the World Health Organisation estimates that as many as 130 million girls and women have undergone the procedure. Although there are different types of FGM, in Sierra Leone it mostly means the removal of the clitoris and the labia minora.

As dreadful as it is, every level of Sierra Leonean society seems to have accepted FGM as a reality that we must live with. And it has become highly politicised, making it much more difficult for human rights activists. It is said more than 90 per cent of Sierra Leonean women have undergone the procedure and despite international calls for criminalising it, many of my country’s politicians continue to secretly support it.

Another Sierra Leonean woman I know, Moijama Brima* [*Name geändert], recently offered herself up to be initiated into the Bondo society at 24-years of age. Brima decided to undergo FGM because she wants to be a politician.

‘I was laughed at. I was called names such as an unclean person, a non-initiate, a promiscuous woman,’ she says. ‘Besides I realised that I will never become a successful female politician if I am not a member of the society. I must be a part of it to get the vote of the majority of traditional people.’

aus: Africa: Let’s make FGM a part of history, in: Pambazuka News (Fahamu – Networks For Social Justice) am 17.03.2011

http://www.pambazuka.net/en/category/wgender/71788/print

[8] Female circumcision is a vote winner

FREETOWN, 17 March 2005 (IRIN) – When the president’s wife sponsors the circumcision of 1,500 young girls to win votes for her husband, you know you’ve got a problem persuading ordinary people and the government that female genital mutilation (FGM) is a bad idea.

And when the woman who is now Minister of Social Welfare, Gender and Women’s Affairs, threatens to „sew up the mouths“ of those who preach against FGM, you realise that you are facing a really big uphill struggle.

But that has not dissuaded Olayinka Koso-Thomas, a gynaecologist in Sierra Leone, from campaigning against the practice for 30 years, ignoring death threats and angry protestors storming her clinic.

A crudely performed operation to remove the clitoris from adolescent girls forms a key part of the initiation ceremonies held by powerful, women-only secret societies that prepare young girls for adult life, marriage and motherhood in the West African country. …

It is difficult to stop FGM when it remains popular with most women in Sierra Leone and is seen by the government as a vote winner. Noting that Patricia Kabbah, the late wife of President Ahmad Tejan Kabbah, had sponsored the circumcision of 1,500 young girls in the presidential election, and other politicians had organised smaller initiation campaigns to gain popularity in virtually every district of the country, Koso-Thomas asked, „How can they pass a law against this when they are paying for it?“

It would be impossible for any uncircumcised woman to be elected in Sierra Leone, because she would be unable to win votes in the interior, Bangura told IRIN. „A woman from Freetown and the Western Area would get no chance to be a successful politician if she were not part of a secret society,“ Bangura explained. „Those of us who joined the society are expected to support it – we cannot stand out and criticise it, otherwise you will be sidelined by the family,“ she added.

The United Nations Children’s Fund (UNICEF) estimates that 90 percent of all women in Sierra Leone have undergone circumcision, which is practiced by all ethnic groups in the interior. Only the Krio people, the detribalised descendents of freed slaves who settled in and around Freetown, shun the ritual.

Elsewhere, women who have not undergone the ordeal are still considered children – not proper adults – who are unworthy of marriage or any position of leadership in society.

Shirley Yeama Gbujama, the Minister for Social Welfare, Gender and Child Protection, has made it clear that the passage of such legislation was not a priority. „We will do something if the women themselves ask for it,“ … Nine years ago, when Gbujama was foreign minister, she spoke out publicly in support of female circumcision after two local newspapers published a series of articles condemning the practice.

David Tambayoh, one of the journalists behind the 1996 press campaign against FGM, recalled that hundreds of women circumcisers staged protest demonstrations at the time, and presented a petition supporting FGM to President Kabbah.

He noted that Gbujama had threatened to „sew up the mouths of those preaching against bundu“, while Kabbah had expressed support for the secret societies, saying he was „from a traditional background.“

IRIN am 17.03.2005

http://www.irinnews.org/report/53443/sierra-leone-female-circumcision-is-a-vote-winner

[9] Dear President Koroma,

We ask on behalf of the vast majority of women in Sierra Leone who are members of Bondo or Sande, who are circumcised and are supporters of female circumcision:

1) For the immediate cessation of the official use – by Government, local media, United Nations, International Organizations and Agencies, NGOs, Members of the Diplomatic Community and other official bodies – of the terminology Female Genital Mutilation (FGM) or Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C) to define our bodies and our experiences.

The terms FGM or FGM/C are a grave insult to circumcised women and girls, our mothers and grandmothers, and represent the greatest affront to the dignity and sanctity of Bondo/Sande. The terms that are acceptable to most Bondo/Sande women and girls to describe our genital surgeries and complementarity with male genital surgeries is female circumcision. …

Full open letter will be made available on March 8, 2014 at http://www.fuambaisiahmadu.com under AWA-FC.

http://www.thisissierraleone.com/excerpt-of-an-open-letter-to-his-excellency-president-ernest-bai-koroma-president-of-the-republic-of-sierra-leone/

Do African women have the right to choose female circumcision?

The Sierra Leone Telegraph, 08.02.2014

Thomson Reuters Foundation published an article this week, based on an interview with Sierra Leonean born anti-FGM activist – Sarian Kamara who lives in London.

„Some people might think that FGM is just a cultural practice, that it is normal or acceptable for some communities. But it is not acceptable because it causes so much physical and psychological harm and has no benefit at all.

It also damages relationships, but people don’t discuss this because it goes against our upbringing. …

There is also psychological trauma caused by FGM. You always have flashbacks when you see things that remind you of what you’ve been through and it brings you back to that day when you were 11. This will stay with me for the rest of my life. I’m still on a healing process.“

http://www.thesierraleonetelegraph.com/?p=5403

[10] At its most modest, the Muff March is against the pornography-influenced obsession with removing pubic hair. But it’s also about protesting against the sort of surgery that makes you cross your legs. Typical procedures on offer include labiaplasty (trimming or removing the labia) and vaginal rejuvenation (tightening – usually referred to by „designer vagina“).

(The Muff March against ‚designer vagina‘ surgery. The Guardian 08.12.2011)

http://www.theguardian.com/lifeandstyle/the-womens-blog-with-jane-martinson/2011/dec/08/muff-march-designer-vagina-surgery

MUFF MARCH (UK FEMINISTA)
Tired of cosmetic surgeons profiting from body hatred? Want to speak out against a porn culture that is driving more and more women to the surgeon’s table to get a ‚designer vagina‘? Then join the Muff March!

https://www.facebook.com/events/314791548546961/

Where’s Our Muff March Against Designer Vaginas?

von: Soraya Chemaly (2011, update 2012)

http://www.huffingtonpost.com/soraya-chemaly/the-muffia-march-against-_b_1139152.html

Mit Terre des Femmes politisch korrekt gegen Genitalverstümmelung

Dezember 4, 2014

ختان الإناث

ḫitān al-ināṯ

sunat perempuan, khitan wanita

FGM nach Koran und Sunna

Genital autonom oder genital intakt

Zur deutsch-indonesischen Achse der Bewegung für die Straffreistellung einer europäischen männlichen und weiblichen Genitalbeschneidung. Von Jacques Auvergne

56 % Mädchenbeschneidung ohne Elternwissen, die armen Kinder und Eltern und diese schlimmen Krankenhäuser, möchten Sie unsere Petition denn nicht unterzeichnen? Eine 2014 zum Thema jahrhundertealte islamische FGM bzw. indonesische FGM sowie künftig legale oder vielleicht gerade noch abzuwehrende deutsche FGM (Hörnle und Deutscher Juristentag über § 226a StGB; Ringel und Meyer über § 1631d BGB) schlampig arbeitende Seite verbreitet das Schauermärchen: „Und 2010 wurde bei der Befragung von 160 Krankenhäusern festgestellt, dass 34% FGM anbieten und 56% davon dies auch ohne Einwilligung der Eltern durchführen“. Was ist dran an der Saga?

Nichts. Gar nichts. Indonesien beschneidet freilich trotzdem 1. Tag für Tag 2. islamisch korrekt begründet 3. immer mehr Mädchen 4. immer invasiver. Der durch TdF komplett falsch wiedergegebene YARSI-Vorsitzende Prof. Dr. Uddin ist in der Tat einen Blick wert. Seine YARSI ist der radikalislamischen Federation of Islamic Medical Associations (FIMA) angeschlossen (siehe unten), deren Vorstand (Executive Committee, ExCo) sich halbjährlich im saudi-arabischen Mekka trifft, welche die himmlischen Scharianormen im weltweiten Medizinrecht implementiert und die selbstverständlich nicht gegen, sondern für die Gegenwart und Zukunft der islamischen Mädchenbeschneidung sprich Genitalverstümmelung arbeitet.

Ohne die Erlaubnis der Eltern beschneiden keine 56 % der indonesischen Kliniken oder indonesischen untersuchten Kliniken oder der indonesischen mädchenbeschneidenden Kliniken innerhalb der untersuchten Kliniken die Mädchen, TERRE DES FEMMES kann zwar zu FGM weder lesen noch zitieren, dafür kann TdF Fehlalarm, Fehlinformation und uns für diese Minderleistung ganz engagiert um Geldspenden bitten. Die Deutschland 2014 real drohende Legalisierung der weiblichen Genitalverstümmelung mindestens von FGM Typ Ia und Typ IV wird durch Deutschlands größte Frauenrechtsbewegung immer noch nicht ernsthaft angeprangert, die mit FGM Typ Ib vielleicht sogar Typ II zu vergleichende Jungenbeschneidung wird verharmlost und, wie ja vielleicht demnächst die FGM, ins Wahlrecht des vierzehnjährigen jungen Menschen gestellt.

Rückblick. Auch Terre des Femmes (Stellungnahme von TERRE DES FEMMES e.V. Menschenrechte für die Frau zur gesetzlichen Regelung zur Beschneidung männlicher Kinder -Eckpunkte einer Regelung-) wollte am 30.09.2012 die Genitalverstümmelung auf Kinderwunsch:

Männlichen Kindern darf das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung nicht abgesprochen werden. Sie sollen, wenn sie alt genug sind, selbst entscheiden dürfen, ob sie beschnitten werden möchten oder nicht. Das Recht der Eltern auf Religionsausübung wird durch ein Verbot der männlichen Beschneidung nicht beeinträchtigt, wenn sie auf die Entscheidung des Sohnes warten müssen.

http://frauenrechte.de/online/images/downloads/fgm/TDF-Stellungnahme_zur_gesetzlichen_Regelung_zur_Beschneidung_maennlicher_Kinder.pdf

Wenn TdF Gleichberechtigung wirklich wollte, müsste sie das soeben Geforderte konsequent ergänzen:

Weiblichen Kindern darf das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung nicht abgesprochen werden. Sie sollen, wenn sie alt genug sind, selbst entscheiden dürfen, ob sie beschnitten werden möchten oder nicht. Das Recht der Eltern auf Religionsausübung wird durch ein Verbot der weiblichen Beschneidung nicht beeinträchtigt, wenn sie auf die Entscheidung der Tochter warten müssen.

Der Jugendliche, schlimmer: das Kind sollte sich das Geschlechtsorgan freiwillig rituell verstümmeln lassen dürfen, dafür also trat 2012 auch TdF an. Derlei genitalverstümmelnde Autonomie gilt es weltweit zu verhindern, zumal das Mädchen im Islam mit neun Mondjahren, also achteinhalbjährig, erwachsen, mündig, beispielsweise heiratsfähig und in der religiösen Ehe geschwängert werden darf. Wer die Nulltoleranzgrenze der HGM, das ist die human genital mutilation, also FGM und MGM, wirklich will, fordert unzweideutig: Keine Beschneidung unter achtzehn.

Deutschland 2014. Zu befürchten ist, dass die FGM Typ milde Sunna bald erlaubt sein wird, 70. Deutscher Juristentag, Beschlüsse der Abteilung Strafrecht:

7. d.

§ 1631d BGB begegnet keinen grundlegenden verfassungsrechtlichen Bedenken.

angenommen 40:32:19

8.

Dem Gesetzgeber ist zu empfehlen, § 226a StGB geschlechtsneutral zu formulieren, so dass auch die Genitalverstümmelung bei männlichen Personen, welche in der Intensität über die traditionelle Beschneidung hinausgeht, erfasst wird.

angenommen 54:23:14

http://www.djt.de/nachrichtenarchiv/meldungen/artikel/beschluss-der-abteilung-strafrecht/

Nun zu Terre des Femmes.

Falschmeldung 1: „Und 2010 wurde bei der Befragung von 160 Krankenhäusern festgestellt, dass 34% FGM anbieten und 56% davon dies auch ohne Einwilligung der Eltern durchführen“, ein Gruselmärchen Made in Germany.

Weiter behauptet TdF:

Entgegen der Empfehlung des Gesundheitsministeriums und des MUI, „nur“ einen Schnitt in die Klitoris zu machen, wird gerade in den Krankenhäusern meist Gewebe entfernt und oft die Klitoris verletzt.

Bei Asia News liest man hingegen, was der MUI (zur Zeit, die Klitorisamputation behält sich der schafiitische Islam vor und muss es 2014 nicht offen sagen) wirklich fordert: „cutting out parts that cover the clitoris“, also Herausschneiden der teilweisen oder gesamten Klitorisvorhaut, eine FGM Typ Ia, von einem Schnitt in die Klitoris ist nicht die Rede (real wie realislamisch kommt er freilich vor und findet weltweit leider viel häufiger ohnehin eine FGM Typ Ib statt, aber noch nicht durch den MUI angeordnet).

Terre des Femmes:

Die Regierung Indonesiens schützt derzeit die Mädchen nicht, sondern opfert sie der frauenfeindlichen, reaktionären und selbstgerechten Politik einer (zum Teil religiös-fundamentalistischen) Minderheit und den selbst geschürten Irrtümern und Mythen rund um „Vorteile“ und „Nutzen“ weiblicher Genitalverstümmelung.

aber nein, weder der Majelis Ulama Indonesia (MUI) noch die Nahdlatul Ulama (NU) sind „Minderheit“, sondern echter alter Islam. Etwas anderes zu sagen ist so, als würde man im weltweiten Katholischen Machtbereich den Vatikan eine fundamentalistische Minderheit nennen. Die Beschneidung aller Jungen und Mädchen gilt Schafiiten islamrechtlich (islamisch) nicht lediglich als empfohlen (mandūb, mustaḥabb) oder, wie 2008 in MUI-Fatwa Nomor 9A in frommer Verstellung (Taqiyya) angedeutet, als ehrbar (makruma), sondern als verpflichtend (wāǧib, farḍ). Damit unterliegen die Gelehrten des Indonesian Ulema Council gerade keinem Irrtum in Bezug auf den Vorteil oder Nutzen der sunat perempuan und auch die gottesfürchtigen Indonesier wollen in den Himmel kommen, dem Höllenfeuer zu entgehen ist und die ewige Nähe zu Allah zu erreichen für sie der größte denkbare Nutzen. Der Fiqh der Schafiiten fordert die Beschneidung der Jungen und Mädchen noch nicht einmal mehrheitlich, sondern beinahe hundertprozentig, geradezu unisono. Die Minderheitenmeinung unter den schafiitischen ‚Ulama, FGM sei nicht islamisch verpflichtend sondern empfohlen bzw. ehrbar, ist derartig marginal, dass sie auf lange Sicht wenn nicht auf immer politisch bedeutungslos bleiben wird.

http://www.frauenrechte.de/online/index.php/themen-und-aktionen/weibliche-genitalverstuemmelung2/173-weibliche-genitalverstuemmelung/1415-hintergrundinformationen-zur-petition-genitalverstuemmelung-in-indonesien-schutz-statt-verharmlosung

The Indonesian Council of Ulema (MUI) is in favour of female circumcision (and men) that, although it can not be considered mandatory, it is still „morally recommended.“ …

Vorsicht Falle, die ‚Ulama verstecken ihre Ansicht, dass das Mädchen selbstverständlich beschnitten werden muss beispielsweise hinter dem islamisch korrekten Argument, die Mädchenbeschneidung (FGM) sei zwar kein Teil der Mu’amalat oder zwischenmenschlichen Pflichten, sondern Teil der ‚Ibadat (the acts of worship), der gottesdienstlichen Pflichten oder Pflichten Allah gegenüber. Insbesondere wird mit morally recommended bzw. on moral grounds auf den aḫlāq (akhlaq, Code of Conduct for an Islamic Way of Life) angespielt, was ebenso islamische Morallehre meint wie schlicht das menschliche Dasein als Geschöpf. Allah ist al-Ḫāliq, der Schöpfer, alles außer ihm ist Ḫalq, seine Schöpfung. Über den Achlaq sprich die schariafromme Moral und den Charakter bewusster Seinsweise islamischer Geschöpflichkeit ist augenzwinkernd oder mit der Rute drohend festgestellt worden: Gerade durch das Veredeln ihres Achlaq erfüllen Muslime ihre gottesdienstlichen Pflichten ‚Ibadat (By improving their akhlaq, the muslims improve their ‚Ibada). Ansonsten umfasst aḫlāq zunächst das Wissen von der fiṭra, dem natürlichem Ausgerichtetsein auf Allah hin. MGM wie FGM ist auch der indonesischen MUI Teil der Fitra.

Amin Ma’ruf, pointed out that it is an „advisable [Sunnah Mu’akkada, not obligatory but highly recommended] practice on moral grounds“, at the same time, he rejects any attempt to declare this practice illegal or contrary to the principles. It comes under the sphere of „human rights,“ said the Islamist leader, and is „guaranteed by the Constitution.“

„Female circumcision – said Amin – is commonly practiced by cutting out parts that cover the clitoris“ and, at the same time, he invites believers to refrain from „excessive circumcision“ that ends up becoming a real mutilation genital. He recalled that the MUI can not make this practice „mandatory“ [die Taqiyya bitte genau lesen: nicht MUI kann das Frauenbeschneiden als wadschib (religiös verpflichtend) erklären, nur Allah kann das], but „strongly rejects“ the possible cancellation of this „tradition“ which is performed in a „ritualistic ceremony“ and also applies to men.

von: Mathias Hariyadi (Indonesian Ulema in favour of female circumcision: a „human right“), AsiaNews 24.01.2013

http://www.asianews.it/news-en/Indonesian-Ulema-in-favour-of-female-circumcision:-a-human-right-26948.html

‚Ilm al-Achlaq, das Wissen und die Ethik von der Geschöpflichkeit. Man beachte die hohe Bedeutung der Fitra.

The level of human perfection is determined by discipline and effort. Man stands between two extremes, the lowest is below beasts and the highest surpasses even the angels. The movement between these extremes is discussed by ‚ilm al-akhlaq or the science of ethics.

Traditional Muslim philosophers believed that without ethics and purification (tazkiya), mastery over other sciences is not only devoid of value, but would obstruct insight. That is why it has been said that, `knowledge is the thickest of veils‘, which prevents man from seeing reality (haqiqa).

By improving their akhlaq, the muslims improve their ‚ibada.

http://en.wikipedia.org/wiki/Akhlaq

Für Schriftgläubige ist die Penisvorhaut eines Erwachsenen gar kein religiös zulässiges bzw. islamrechtlich legales (ḥalāl) Körperteil, da kann bei allem Amputieren gar nichts verstümmelt werden, für nahezu jeden Gelehrten der Schafiiten und ungefähr jeden zweiten ʿĀlim (Sg. V. ʿUlamāʾ) der Hanbaliyya gilt das zusätzlich für die Klitorisvorhaut oder inschallah eben die Klitoris. Nichts mit FGM und mutilasi, einfach khitan sagen oder sunan.

Fitra (fiṭra)

http://en.wikipedia.org/wiki/Fitra

Falschmeldung 2 (Hintergrundinformationen zum 6. Februar: „Internationaler Tag Null-Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“) behauptet unbeirrt über Indonesiens von Dr. Uddin untersuchten Krankenhäuser: „56% davon dies auch ohne Einwilligung der Eltern“. Die Religion hingegen, so legt man uns nahe, sei im Kampf gegen die sunat perempuan (Islamic FGM) hoch willkommen, das mädchenbeschneidende Volk gewissermaßen noch nicht islamisch genug:

Obwohl viele AktivistInnen, islamische Gruppen und Nichtregierungsorganisationen sich für ein Ende der weiblichen Genitalverstümmelung einsetzen und dies sowohl mit den Menschenrechten und gesundheitlichen Aspekten als auch mit dem Koran begründen, wird dieser Brauch von der Bevölkerung beibehalten.

Welche indonesischen islamischen Gruppen sich auf den Koran berufen und gegen die Frauenbeschneidung nach Koran und Sunna kämpfen verschweigt uns TdF einstweilen. Das ist bedauerlich, ein paar Gruppen- und Personennamen derartiger schariatreuer Schariagegner hätten wir gerne heute schon besprochen.

http://www.frauenrechte.de/online/index.php/themen-und-aktionen/weibliche-genitalverstuemmelung2/173-weibliche-genitalverstuemmelung

Falschmeldung 3

„56% davon … ohne Einwilligung der Eltern“

http://archiv.frauenseiten.bremen.de/fastmedia/36/FGM%20Indonesien-Verteiler.pdf

Falschmeldung 4 („Contact: Katharina Kunze“) verbreitet man sogar auf Englisch

The findings in the recent study (Uddin, 2010) shows that 34% of the questioned hospitals offer FGM and 56% of these even perform it without the parents’ consent right after birth.

http://tbinternet.ohchr.org/Treaties/CRC/Shared%20Documents/IDN/INT_CRC_NGO_IDN_16628_E.pdf

FGM in Indonesien, Stichwort Uddin (2010) und 56 %. Hier einmal scheint Jurnalis wirklich der Vorname von Professor Uddin zu sein, ansonsten bedeutet jurnalis Journalist.

http://www.jurnalperempuan.org/uploads/1/2/2/0/12201443/7215435_orig.jpg

Was war 2009 wirklich festgestellt worden?

Jumalis Uddin sagte 2010 nicht anderes, als dass von den 18 Prozent der indonesischen Kliniken, die FGM anbieten, 56 % Prozent diese lediglich symbolisch (simbolik) durchführen, also ohne Gewebe vom Genital zu entfernen, während die verbleibenden 44 % eingestehen, Teile des weiblichen Genitals zu amputieren.

A 2003 study conducted by the Population Council in Jakarta with the support from the Ministry for Women’s Empowerment concluded that “extensive medicalization of [female circumcision] has already occurred in some parts of the country and is underway in others”.25

This conclusion was supported by a 2009 Indonesia-wide survey on female genital mutilation, published by the Institute of Population and Gender Studies, Yarsi University, Jakarta, which found that “medicalization” of female genital mutilation “continues to this day without showing any tendency of a downward trend”.26

The 2009 study, which examined the practice of female genital mutilation by health institutions (general hospitals, women and children’s hospitals, and maternity clinics) and health professional organizations, found that 18 per cent performed female genital mutilation.27 The study found that, of the health institutions that perform “female circumcision”, 56 per cent said that the procedure was “symbolic” and did not remove any part of the genitalia and the remaining 44 per cent admitted to removing parts of the female genitalia.28

25 Population Council, Female Circumcision in Indonesia: Extent, Implications and Possible Interventions to Uphold Women’s Health Rights, Jakarta, September 2003, p39.

26 Uddin, Prof Dr. Jurnalis et al, Female Circumcision: A Social, Cultural, Health and Religious Perspective, Institute of Population and Gender Studies, Yarsi University, Jakarta (Jakarta: Yarsi University Press, 2010), (Uddin et al, 2010), p162.

27 Uddin et al, 2010, Supra No28, pp3-4.

28 Uddin et al, 2010, Supra No28, pp8-10.

Quelle: Amnesty International (Oktober 2013), pp 11-12

INDONESIA SUBMISSION TO THE UNITED NATIONS COMMITTEE ON ECONOMIC, SOCIAL AND CULTURAL RIGHTS

52nd Pre-sessional working group

02.-06.12.2013

http://www.refworld.org/pdfid/52d3c0624.pdf

tindakan sunat perempuan [die weibliche Beschneidung, FGM] dengan melakukan pemotongan genital sebesar 44% [in 44 % wird FGM ausgeführt] dan sisanya [und die verbleibenden] 56% hanya dilakukan secara simbolik [56 % nur symbolisch] yaitu dengan mengusap klitoris dengan betadin atau kassa (Uddin, 2010).

http://de.scribd.com/doc/237640955/jurnal-089661884085

http://de.scribd.com/doc/190013935/Proposal-KTI-2012-New

Wozu Uddin sonst so forscht? Die Erschaffung des ersten Menschen im Spannungsfeld von Korantext und Bioanthropologie, Penciptaan manusia pertama ditinjau dari teks al quran dan bioantropologi

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/nlmcatalog/100938861

Uddin zu Abtreibung und Islam, aborsi dan Islam. Nach 120 Tagen (vier Monate) bewohnt die Seele (ar-rūḥ) die befruchtete Eizelle und ist folglich Abtreibung aus Sicht des himmlischen Gesetzes (Scharia) in Übereinstimmung mit den ‚Ulama der großen Rechtsschulen (in Südostasien vielleicht verständlicherweise ohne Nordafrikas Malikiten dafür mit Zaiditen) ḥarām (illegal).

Abtreibung aus islamischer Perspektive, Abortion from the Islamic viewpoint

Uddin, Jurnalis

Vol 10, No 1 (2002): Jurnal Kedokteran Yarsi

http://journal.lib.unair.ac.id/index.php/Yrs/search/authors/view?firstName=Jumalis&middleName=&lastName=Uddin&affiliation=&country=

Noch etwas Islamisches zum Thema Abtreibung:

In Islam, the most common Shariah ruling is that the Ruh enters the embryo 120 [days] (4 months) after conception. Thus, some scholars permit abortion before this time period, ONLY in the case of zina. However, some scholars, still do NOT permit it.

These do:

http://www.islamqa.com/en/ref/13331

http://www.islam-qa.com/en/ref/12475

These don’t:

[Letzte zitierte Quelle] However, some scholars, such as those on Sunnipath do not consider it permissible to abort even before the Ruh enters. They consider it a sin still, but less of a sin than after 120 days.

http://qa.sunnipath.com/issue_view.asp?HD=1&ID=270&CATE=87

Gefunden bei ummah.com

http://www.ummah.com/forum/showthread.php?184900-how-is-abortion-haraam

Lob auf die Free-Gaza-Flotille sprich Hass auf Israel gehört unter Indonesiens Schariamedizinern leider zum guten Ton – mittendrin der bei Terre des Femmes zum Thema Islamic FGM unnötigerweise bizarr falsch zitierte glaubensbewegte YARSI-Präsident Professor Jurnalis Uddin. YARSI hat einen Sitz im Rat (Consortium) der weltweit vernetzten jenseitszentrierten Professionellen aus dem Medizinbetrieb von FIMA. Den Menschen in Sumatra hat Allah hat ein mahnendes Erdbeben gesendet, FIMA finanziert den von YARSI organisierten Wiederaufbau. Unter Koranrezitationen denkt der Autor an das aus seiner Sicht offensichtlich zeitnah zu islamisierende Jerusalem und die auch indonesischen Blockadebrecher der Free-Gaza-Kampagne.

Following our participation in IHC and CIMCO seminars in Samarinda- Kalimantan in the far east of Indonesia on June 4-6, 2010, we followed arrangements made by Prof. Jurnalis Uddin, President of YARSI, to attend the ground breaking of the FIMA supported relief project in the earthquake destroyed village Lambeh, district of Pariaman in Sumatra in the far west of Indonesia.

Prof. Jurnalis has been in direct contact with the villagers in the aftermath of the earthquake, and he dispatched the chief architect of YARSI, together with construction workers to the village and started the initial steps.

The villagers were so eager and persistent to receive FIMA delegation, and this was clearly transmitted to us by Prof. Jurnalis Uddin …

From the airport, a YARSI car took us in the 2 hour drive to the village, where we were touched by the warm reception of the villagers. Most men, women and children formed a large reception in their local traditional dresses, singing religious songs accompanied by drums of local traditions … all amidst the destruction left by the earthquake.

The ceremony included Qur’an recitation, religious songs and speeches by local representatives of villagers. Prof. Jurnalis Uddin and myself made short speeches at the site of the construction project. Then we toured the construction area, and participated in the ceremonial placement of stone and cement in the ground breaking.

The villagers invited us to lunch prepared by many of them in their homes. The group lunch was served on the ground of the area of the earthquake destroyed Masjid.

I was personally touched by this group of villagers, in a remote, poor, destroyed district of Sumatra, when they chanted while I alluded to Al-Aqsa Mosque, and the Gaza plight at the time when several Indonesians were injured when the Freedom Flotilla was attacked barbareously in international waters near Cyprus. This proved that our peoples, in cities, villages, jungles and deserts are eternally tied up as one Ummah.

http://fimaweb.net/cms/index.php?option=com_content&view=article&id=177:visit-of-fima-executive-director-to-indonesia&catid=37:fima-news&Itemid=196

Profis aus dem Medizinbetrieb aktiv für das Weltkalifat, die Panislamisten von FIMA (Federation of Islamic Medical Associations, Saudi-Arabien, USA, Libanon, Jemen, Pakistan, Indonesien usw.)

[2002] FIMA is currently approaching its 20th anniversary. When we look back at the minutes of the first FIMA Council meeting held in Florida-USA in December of 1982 … Over the years, Muslim medical professionals under FIMA banner, were capable of making history in overcoming and bypassing boundaries and divisions of politics, ethnicity and geography, and to step forward as brothers in Islam, descendants of one great Islamic civilization and culture. …

The CONSORTIUM is now in its second year of function. The first Consortium Exec. Committee is composed of leaders of the following three medical colleges:

❑ The college of Medical Sciences – University of Science & Technology – Yemen.

❑ The Islamic International Medical College – Pakistan.

Yarsi University School of Medicine – Indonesia.

The Committee held its semiannual meeting in Makkah 9-10 December 2001 (23-24 Ramadan 1422 H). Main topics discussed: Progress of Islamic medical curriculum, formation of subcommittees, exchange of faculty names and CVS, & other topics.

A brochure about the Consortium was approved & will be published soon.

Several Islamic medical schools in other Islamic countries are actively contacted for cooperation. …

Schariabasierte Zusammenarbeit zur Islamisierung des Medizinbetriebs. Collaborating Organizations

● Mercy, Malaysia

● IMAM, Malaysia

● IMASA, South Africa

● MER-C, Indonesia

● Doctors World Wide, UK

● IMANA, USA

● Nour International Relief Aid [Santa Monica, Kalifornien, USA]

● Wheels for Humanity, USA

● Al-Khidmat Foundation [Pakistan]

● Al-Hajri Trust, Pakistan

● Pakistan Muslim Aid

● IMAKSA, Saudi Arabia

● Lajant-ul-Dawah-Tul Islamia [evtl. die oft Islamic Call Committee genannte Lajnat Al-Da’wa al Islamia, Kuwait? Das wäre der Qaida nah.]

● IMARY, Yeman

● Life for Relief and Development [Southfield, Michigan, USA; ferner in Afghanistan, Jordanien, Ghana, Haiti usw.]

● Human Relief Foundation [islamisch, von Bradford aus in Amman, Bagdad, Mossul, Islamabad, Khartum, London, Paris]

http://fimaweb.net/main/aboutfima/files_fimavision/fima%20englishbk.pdf

[Pakistan 2004] Discussion on Contemporary Medical Issues & Islam. It was held at PIMA [Pakistan Islamic Medical Association] Convention 2004. Speakers were Dr Anees Ahmed and Prof Aly A. Mishal [damals FIMA-Präsident, vgl. o. als der Autor des Vorworts zu Ausgabe 1 von FIMA VISION].

http://www.dailymotion.com/video/x28t3ww_contemporary-medical-issues-islam_school

Auch 2014 trafen sich die Mächtigen der FIMA in Mekka, gegenwärtiger Präsident ist Tanveer Zubairi. Amtsvorgänger Aly Mishal berichtete über die werdende Enzyklopädie für den Fiqh der Medizin, Encyclopedia of Islamic Medical Jurisprudence. Delegierte berichten aus dem Bundesstaat Bauchi (Nigeria) über fraglos wichtige augenärztliche Operationen. In Bauchi allerdings hat man die Scharia längst ins Strafrecht implementiert, zwanzig im Januar 2014 einem echten oder angeblichen Homosexuellen verabreichte Peitschenhiebe stehen ganz im Einklang mit der körperlichen Unversehrtheit im Islam. Der Zwanzigjährige soll seine Taten vor sieben Jahren begangen haben, also etwa im Alter von 13 Jahren. Auch das ebenfalls bei FIMA erwähnte nigerianische Kaduna wird seit der Jahrtausendwende durch das islamische Recht bestimmt, dem alle Gebiete mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung unterliegen.

http://fimaweb.net/documents/2014%2003%20fima%20newsletter%20mar-apr%202014.pdf

Bauchi Sharia court carries out first punishment under Nigeria’s new anti-gay laws

NIGERIAN WATCH 18.01.2014

http://www.nigerianwatch.com/news/3659-bauchi-sharia-court-carries-out-first-punishment-under-nigerias-new-anti-gay-laws

Amtierender Vizepräsident von FIMA ist Prof. Dr. İhsan Kahraman, der Vorsitzende der Tugendbewegung Grüner Halbmond türkisch kurz Yeşilay, Turkish Green Crescent Society, gegründet 1920 als Hilâl-i Ahdar und seit 1934 als Wohlfahrtsorganisation staatlich anerkannt.

THE GREEN CRESCENT’S GOALS

The main goal of the Green Crescent is to fight against addictions that destruct the mental and physical health of youth and community such as drug, smoking, alcohol, gambling, prostitution, internet, screen addiction and all kind of addictions in a moral and cultural development atmosphere in our country. Therefore, the goal is to protect the society and increase the public’s attention to minimize the consumption of alcohol, drugs, cigarettes and all kind of fatal habits by partnering with governmental, non-governmental, national and international organizations.

http://www.environmental-expert.com/companies/turkish-green-crescent-society-49096

Der Grüne Halbmond im patriotischen Kampf gegen Drogen und Händchenhalten. Unmoral droht Stadt und Provinz Mardin, wie ein Yeşilay-Funktionär warnt. Studenten sind gekommen und der ganze türkische Südosten erzittert vor ihren schlimmen Unkeuschheiten, Jungen und Mädchen halten sich an der Hand oder, das Ende der Türkei ist nahe, nehmen sich in den Arm.

University students bring immorality to southeastern city, Green Crescent official says …

“Girls and boys began to hang around hand in hand, arm in arm and in a close embrace and make love immodestly in front of people in terms of freedom and civilization.”

“Immodest scenes among youths in Ankara, Istanbul and İzmir have begun to be seen frequently in Mardin too,” the official said.

HÜRRİYET 30.10.2012

http://www.hurriyetdailynews.com/university-students-bring-immorality-to-southeastern-city-green-crescent-official-says.aspx?pageID=238&nid=33576

Der Chef des Grünen Halbmonds kommt bei den Schariafreunden und Panislamisten von FIMA zu Wort.

http://fimaweb.net/cms/index.php?option=com_content&view=article&id=347:brief-on-green-crescent&catid=38:general-news&Itemid=212

Genug für heute zu den deutsch-indonesischen Anstrengungen für eine im Erfolgsfall rasch EU-weite Erlaubnis der islamischen FGM. Vielleicht werden wir Freunde von Wissenschaft und allgemeinen Menschenrechten diesen Sieg der muslimischen Dogmatiker und nichtmuslimischen Kulturrelativisten gerade noch verhindern können.

Mit einem 2015 fortgesetzten Leugnen der hohen körperlichen Schädigung jeder Jungenbeschneidung (MGM) sowie dem Beschwichtigen der theologisch nicht reformierbaren, felsenfesten Verankerung der Mädchenbeschneidung (FGM) im sunnitischen Islam im Allgemeinen und im schafiitischen islamischen Recht im Besonderen, wie Indonesiens Kalyanamitra und Deutschlands Terre des Femmes es in den letzten Monaten betrieben haben, kann das nicht gelingen und wird Europa neben der MGM auch die FGM bekommen.

Jacques Auvergne

Wo ist Amina?

März 23, 2013

‏ الربيع العربي

ar-Rabīʿ al-ʿArabī

Arabischer Frühling

Nur Allah kann dir mentale Gesundheit geben

Ein Kommentar zur Todesfatwa des tunesischen Predigers Adel Almi gegen Frauenrechtsaktivistin Amina Tyler sowie zum Weltsozialforum 2013, das nächste Woche in Tunis stattfinden wird. Von Jacques Auvergne.

UPDATE 25. März: Dieses Blog empfiehlt, dem Gerücht des heutigen Tages, Amina sei zu Hause bei ihrer Familie und es gehe ihr gut, keinen Glauben zu schenken. Insbesondere erscheint uns Rechtsanwältin Bochra Belhaj Hmida wenig zuverlässig. Das Haus darf sie nicht verlassen, Kontakt zur Außenwelt per Telefon oder Internet ist verboten (vgl. Kommentarbereich).

UPDATE 28. März: Die Chefredakteurin der Zeitschrift Marianne, Martine Gozlan hat mit Amina gesprochen. Wie eine Gefangene ist Amina bei ihrer Familie und steht unter Antidepressiva. Das Haus darf sie nicht verlassen, Kontakt zur Außenwelt per Telefon oder Internet ist verboten (vgl. Kommentarbereich).

Nichts als dein tatkräftig beherzigter Schariabefehl und die auch von dir angestrengt mitaufgebaute Kalifatgesellschaft bringen dem persönlichen Bewusstsein und lokalen Sozialsystem al-wasaṭīya, Mittigkeit, Ausgewogenheit. Die bildungsprogrammatische bis dschihadistische berüchtigte Wasatiyya der globalen Muslimbrüder folgt Allahs und Mohammeds Tagebuch, dem Koran, wo wir in Sure 2:143 von der ummata wasaṭa lesen, der Weltgemeinschaft (umma) der Muslime als der Nation der Wohlausgewogenheit oder Gemeinschaft der Mitte, nach Pickthall: Thus We have appointed you a middle nation, bei Yusuf Ali: Thus, have We made of you an Ummat justly balanced.

Diese – allahzentrische! – Mittigkeit führt der tunesische Imam und Todesfatwaproduzent Adel Almi im neuen Vereinsnamen Ausgewogene Gemeinschaft für Bewusstsein und Verbesserung, al-Jamiyya al-Wasatiyya li l-Tawiyya wa l-Islah.

Deine eingehaltenen himmlischen Schariapflichten und irdischen Anweisungen von Vater oder Ehemann machen dich gesund, Islamkritik hingegen bricht das heilssichernde Prinzip der Wasatiyya oder Allahzentrik, ist exzentrisch und macht dich krank. Jedenfalls wird diese Ansicht verstaatlicht (gewaltsam durchgesetzt), sobald der Islam das tut, wozu er schließlich da ist: herrschen.

Aus Pakistan wurde uns 2006 bekannt, dass Konvertit Abdul Rahman der Todesstrafe ganz islamisch-human nur dadurch entgehen konnte, dass man ihn entmündigte, ihn für geisteskrank erklärte. Muslim, tot oder verrückt, was willst du, entscheide dich. Und nicht vergessen: Islam heißt Frieden.

Amina Tyler als im psychiatrischen Sinne krank zu erklären würde dafür sorgen, dass die im Jenseits den Teufel und den sozialen Ehrverlust im Diesseits fürchtende Familie Aminas ebenso wie der schleichend islamrevolutionäre Staat Tunesien das Gesicht nicht verliert und dass die Macht und Anhängerschar von Predigern wie Imam Adel Almi weiter wächst.

Am 14. Januar 2011 wurde Tunesiens Präsident Ben Ali gestürzt. Die Muslimbruderschaft, tunesisch heute vor allem aktiv als Bewegung (Ḥarakat) und Partei (Ḥizb) Ennahda (an-Nahḍa, Erweckung, Wiedergeburt; gemeint ist die des Islam). Ennahda war bis zum 01. März 2011 illegal. Die Muslimbrüder auch Ägyptens oder Europas werden wohl leider weiterhin durch Europas parlamentarische und kirchliche Eliten als „moderat, gemäßigt“ dargestellt werden jedenfalls als ein akzeptabler Dialogpartner.

Tunesiens erste demokratische Wahl gewann der hochrangige Muslimbruder Rachid al-Ghannouchi (Rāšid al-Ġannūšī), der seit 1989 im Exil in London lebte. Der heutige ECFR-Scheich unter Yusuf al-Qaradawi führte in den Siebzigern die auch durch die pakistanische Tablighi-Bewegung geprägte Jama’at Islamiyya und in den Achtzigern, also nach Chomeinis Islamischer Revolution im Iran, den Mouvement de la Tendance Islamique (MIT), der sich 1989 in Ennahda umbenannte. Im Rahmen von offensichtlich global koordinierten Protesten in Afghanistan, Pakistan und Indonesien sowie von Angriffen auf US-Botschaften in Kairo, Khartoum und Sanaa stürmte am 14. September 2012 eine radikalislamisch motivierte Menge auch die amerikanische Botschaft in Tunis, zog die US-Fahne herunter, rief „Allah ist groß“ und schwenkte die schwarzen Fahnen der Herrschaft Allahs. Anlass oder Alibi war der ins Internet gestellte Kurzfilm Unschuld der Muslime.

Damit das Kalifat weltweit und ungestört sowie auf Kosten der allgemeinen Menschenrechte an Kontur gewinnen kann, lässt man ECFR-Scheich Mustafa Cerić im Beisein von Bundesbildungsministerin Annette Schavan den Tübinger Standort für Islamische Theologie eröffnen, deutsche Hochschulen mit der durch die Muslimbrüder unterwanderten und ohnehin theologisch islamrevolutionären ägyptischen al-Azhar kooperieren, wird volkspädagogisch weiterhin behauptet, der Islam sei eine „im Kern friedliche Religion“ (Hans-Gert Pöttering 2008, Horst Köhler 2010) und betont, dass es einen ungeheuer wichtigen Unterschied zwischen Islam und Islamismus gebe.

„Oftmals wird nicht differenziert zwischen dem Islam und dem politischen Islamismus und seiner besonders militanten Variante – dem Salafismus“, so zauberte Claudia Schmid (taz 23.06.2012). Dass echter alter Islam und neuer so genannter Islamismus dieselbe eine Schariatheorie und Fiqhpraxis anwenden, sagt uns die Leiterin des Berliner Verfassungsschutzes nicht. „Obwohl wir doch eigentlich streng zwischen Islam und Islamismus trennen müssen“ hatte schon im Vorjahr der Militärbischof der Bundeswehr, Franz-Josef Overbeck gedonnert (The European 15.08.2011) und im selben Interview die AEMR indirekt als für den Orient untauglich eingestuft: „Wir müssen neu lernen, dass man nicht einfach die Vorstellungen des Westens einem orientalisch geprägten Land aufoktroyieren kann“. Offensichtlich ist auch die hier nicht protestierende deutsche Öffentlichkeit von heute der erst unlängst betretenen kulturellen Moderne überdrüssig und bereit, auf die am 10. Dezember 1948 festgestellten Standards zu verzichten, die, obschon in Paris verkündet, nicht nur im legendären „Westen“ gelten sollten, sondern universell sprich überall, also auch im „orientalisch geprägten“ (Overbeck) Teil der Welt.

Nicht weniger universell betrachten Koran und Hadith die Islamapostasie als todeswürdiges Verbrechen. Der schariatreue afghanische Staatsanwalt Sarinwal Zamari (Interview mit Associated Press, 22.03.2006) befand über den Ex-Muslim Abdul Rahman: „Wir denken, dass er verrückt sein könnte, we think he could be mad. Er ist kein normaler Mensch. Er redet nicht wie ein normaler Mensch. Ärzte müssen ihn untersuchen. Wenn er geistig nicht auf der Höhe ist, darf der Islam ihn ganz bestimmt nicht bestrafen. Ihm muss vergeben werden. Der Fall muss eingestellt werden.“ Andere afghanische Quellen deuteten in jenen Wochen Rahmans angebliche Unzurechnungsfähigkeit etwas vorsichtiger an und betonten, dass der zum Christentum übergetretene Mann doch beruflich nicht integriert sowie geistig nicht stabil sei: „dauernd arbeitslos und mental unausgeglichen, perennially jobless and mentally unbalanced „.

In der Vergangenheit hatte Rahman in Deutschland und Pakistan gelebt. Im Februar 2006 hatte seine eigene Familie den 41jährigen Vater zweier Töchter angezeigt, die Polizei fand tatsächlich eine Bibel in seinem Besitz und verhaftete ihn anschließend. Tage später versammelten sich mehrere hundert Theologen, Studenten und andere Protestierer auf den Straßen von Mazar-i-Sharif, verlangten seine Hinrichtung und schrien: „Tod den Christen. Death to Christians.“ Staatsanwälte beschrieben ihn wie eine Quelle von Krankheiten, als „Mikrobe“.

Will Tunesien der neunzehnjährigen Amina Tyler jetzt (2013) die schariarechtlich einwandfreie Rolle des pakistanischen Islamapostaten Abdul Rahman (2006) aufzwingen, nämlich sich unter akuter Lebensgefahr zwischen geistiger Unzurechnungsfähigkeit und öffentlicher Schariakritik zu entscheiden? Was willst du morgen sein, gesteinigte oder jedenfalls hundertfach ausgepeitschte und damit möglicherweise an den Verletzungen sterbende Islamkritikerin oder lebendig und offiziell verrückt? Die Europäische Union muss intervenieren, auch Deutschlands Außenminister Dr. Guido Westerwelle muss jetzt etwas für Amina tun.

Heute, am 23. März 2013 ist Aminas Befindlichkeit und Aufenthaltsort der Weltöffentlichkeit nicht bekannt. Das deutsche Auswärtige Amt warnt Touristen davor, in Tunesien in die Nähe von Menschenansammlungen zu geraten, insbesondere nach den Freitagsgebeten. Ebenfalls heute lädt man feierlich nach Tunis zur Eröffnung des elften Weltsozialforums (WSF, World Social Forum), bei dem Nichtregierungsorganisationen wie attac eine Woche lang über soziale Gerechtigkeit diskutieren werden.

Kritik an der mit dem Höllenfeuer drohenden Scharia und an der diskriminierenden Islamischen Jurisprudenz des Fiqh steht beim Weltsozialforum in Tunis, insofern korantreu sozial, offensichtlich nicht auf dem Programm. Statt dessen weist man hin auf die Académie Française de la Pensée Islamique (AFPI), auf deren Homepage man sich indirekt zum Tauḥīd bekennt, der vierfachen Einheitlichkeit und Unteilbarkeit von Schöpfer (Allāh), Schöpfung (Ḫalq), muslimischer Weltgemeinde (Umma) und Gesetz (Šarīʿa).

Den Schariagehorsam fordernden Tauhid umschreibt man bei der AFPI mit Göttliche Einheitlichkeit (Unicité Divine), unicité bedeutet Einzigartigkeit und klingt daher harmlos. Scheich Taha Jabir Al-Alwani allerdings setzt unicité und Tauhid gleich und ist immerhin Präsident der in Ashburn, Virginia ansässigen Cordoba University sowie Gründer und einstiger Direktor des Fiqh Council of North America. 2007 erhielt seine Tochter, Dr. Ruqaia Alalwani für ihr Buch Die Rolle der muslimischen Frau (The Role Of Muslim women) einen vom Präsidenten Tunesiens gestifteten und persönlich übergebenen Preis. Ein Text von Muslimbruder Al-Alwani wiederum wird bei der deutschen GMSG beworben, der Gesellschaft Muslimischer Sozial- und Geisteswissenschaftler.

Die Teile des Weltganzen nimmt man bei der französischen AFPI islamisch denkend irgendwie einander zugeordnet und voneinander abhängig wahr (interdépendente), also harmonisch nur innerhalb der von Allah gesetzten Grenzen. Wer dieses vom Himmel austarierte und die Seele rettende Gleichgewicht mit Islamkritik stört, muss gestoppt werden.

Korankonsequent gedacht und gelebt ist bekanntlich auch die muslimische Frau nicht gleichberechtigt, sondern allenfalls gleichwertig (equal), genauer gesagt steht sie dem Ehemann „komplementär“ gegenüber. Islam regards men and women as complementary to each other.

Für die gleichen Rechte von Mann und Frau in Tunesien oder andernorts im Maghreb scheint man auf dem diesjährigen Weltsozialforum leider nicht anzutreten, doch fehlt der energische Hinweis auf den Kampf gegen Rassismus und Islamophobie, Coordination contre le Racisme et l’Islamophobie (CRI) ebensowenig wie eine Islamische Studentengemeinschaft, islamic community of students.

Sogar ein kleines gottesfürchtiges Wirtschaftsforum wird sich nächste Woche bei den Sozialaktivisten vom WSF in Tunis darstellen, Islamic economique forum, und irgendjemand wird seine Vision zu einem koranbasierten Regierungshandeln verkünden dürfen: Islam & Gouvernance.

EMN ist das European Muslim Network. Tariq Ramadan ist der Sohn des Muslimbruders Said Ramadan (Das Islamische Recht). Said Ramadan entwarf von Genf aus die Kette der europaweit aufzubauenden Islamischen Zentren (IZ) und war 1962 in Saudi-Arabien Mitgründer der sogenannten Rabita, der Muslim World Leage. Fouad Imarraine (EMN France), Malika Hamidi (EMN Belgium) und Tariq Ramadan (EMN UK) werden am World Social Forum in Tunis auftreten.

Jacques Auvergne

Q u e l l e n

Amina Tyler, la Femen disparue internée dans un hôpital psychiatrique ou cachée par sa famille.

http://www.tuniscope.com/index.php/article/23066/actualites/tunisie/amina-105420#.UU7iUjfvjtA

Femen France annonce que des sources (non vérifiées) expliquent qu’Amina a été placée dans un centre psychiatrique contre son gré: «Amina aurait été enlevée par sa famille pour être placée dans le centre psychiatrique Bardo contre sa volonté. Nous réalisons que sa propre famille peut représenter un danger pour Amina. Nous ne savons pas si l’information est véridique mais nous continuons à la chercher»

http://www.kapitalis.com/societe/15172-amina-femen-tunisie-injoignable-au-telephone-est-elle-en-danger.html

Afghan Man is Mad? … He is a bold man for the glory of Jesus Christ and NOT a mad man!

http://www.afghantimes.com/rahman_march24th_andaryas.htm

Under sharia, a convert to Christianity „should be given time to think,“ said Abdul Aziz, a professor of Islamic law who spoke by telephone from Kabul. „What he has done may damage Islamic society, so he should change his mind.“ If he does not, sharia prescribes the punishment of death. „Then, even a judge cannot change it. It is like doing a coup against the government,“ Aziz said. Rahman’s case was brought by a public security court, not a regular criminal one.

The case against Rahman is complicated by personal aspects. His conversion was denounced by his family in Kabul after he was involved in a lawsuit and child custody fight with his former wife, and he has been described as perennially jobless and mentally unbalanced.

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/03/22/AR2006032201113_2.html

The constitution in Afghanistan is based on Sharia law, which states any Muslim who rejects his or her religion should be sentenced to death.

If he had been sentenced, Rahman would have been the first person punished for leaving Islam since the Taliban was ousted by American-led forces in late 2001.

An Afghan Christian in the U.S. who has regular contact with Christians in his home country through his ministry, posted a video clip of Rahman on his website.

Rahman says in the clip, according to Andaryas: „The punishment by hanging? I will accept it gladly, but I am not an infidel. I am not a traitor. I am a follower of Jesus.“

http://www.afghantimes.com/0008_March26th2006.htm

Now, both his daughters and the rest of his family are in hiding in Kabul, fearful that they could be targeted by a now liberated Rahman or by Islamic extremists. On Monday several hundred clerics, students and other protestors gathered on the streets of Mazar-i-Sharif calling for his execution and shouting „death to Christians.“ Afghanistan’s deputy attorney general Mohammed Eshaq Aloko said Rahman would be allowed overseas for medical treatment but that the case could be reopened „when he is healthy.“

aus: Rachel Morarjee: Abdul Rahman’s Family Values

in: TIME 29.03.2006

http://www.time.com/time/world/printout/0,8816,1178054,00.html

Prosecutors have described Mr. Rahman as a „microbe“ and said conversion is illegal under Islamic law. Conservative Afghan religious leaders dominate the country’s courts and prosecutorial offices, but Afghanistan’s American-backed constitution guarantees freedom of religion.

aus: Abdul Waheed Wafa: Afghan Judge in Convert Case Vows to Resist Foreign Pressure

in: The New York Times 23.03.2006

http://www.nytimes.com/2006/03/23/international/asia/23cnd-convert.html?hp&ex=1143176400&en=f7d14b6f112a2c60&ei=5094&partner=homepage&_r=0

Geisteskrankheit; weder der Übertritt zum Islam noch die Apostasie eines Geisteskranken haben rechtserhebliche Wirkungen … Afghanistan ist eine islamische Republik, der Islam ist daher die Staatsreligion. 2006 drohte in Afghanistan Abdul Rahman wegen Konversion zum Christentum die Todesstrafe, bis das Verfahren – laut offiziellen Angaben wegen Verfahrensmängeln − vor der Prozesseröffnung eingestellt wurde. Er wurde für geisteskrank erklärt und bekam von Silvio Berlusconi in Italien Asyl.

http://de.wikipedia.org/wiki/Apostasie_im_Islam

An Afghanistan state prosecutor Sarinwal Zamari said of Abdul Rahman in an interview with the Associated Press on March 22, 2006, „We think he could be mad. He is not a normal person. He doesn’t talk like a normal person. Doctors must examine him. If he is mentally unfit, definitely Islam has no claim to punish him. He must be forgiven. The case must be dropped.“ Other sources said Rahman is „perennially jobless and mentally unbalanced“.

http://en.wikipedia.org/wiki/Abdul_Rahman_%28convert%29

FEMEN über Amina

Shevchenko was also alerted to a video in which Amina’s aunt declared that the aspiring Femen member „is now with her family. She had decided to kill herself and so posted nude pictures of herself online,“ which Shevchenko characterized as „a typical way of reacting to a woman’s demand to be free–they say she’s gone crazy or is being too emotional.“

http://www.theatlantic.com/international/archive/2013/03/tunisian-woman-sent-to-a-psychiatric-hospital-for-posting-topless-photos-on-facebook/274298/

Amina Tyler, ihr möglicher Aufenthaltsort könnte sein: Psychiatrie von Bardo. Le Bardo ist ein westlicher Vorort der Hauptstadt Tunis.

In Bezug auf Aminas Aufenthaltsort spricht jemand vom Straßenzug bzw. Stadtviertel Khaznadar, es gibt in Tunis die Avenue Mustapha Khaznadar (und dort ein Institut De Santé Privé Professionnel).

http://www.callupcontact.com/b/businessprofile2/Institut_De_Sant_Priv_Professionnel_Avenue_Mustapha_Khaznadar/602629

Bardo (Bardaw, Bardau). Der Name Bardo entstammt einem spanischen Wort für Garten (sonst jardín, vgl. frz. jardin), el pardo (vgl. itl. il prado oder den vielfachen Ortsnamen Les Prades, „die [grünen] Wiesen“, Wurzel ist das lateinische viridis = grün).

Le Bardo est une ville située à quelques kilomètres à l’ouest de Tunis.

http://fr.wikipedia.org/wiki/Le_Bardo

Vielleicht befindet sich die Neunzehnjährige in dieser Psychiatrie hier (Adresse verweist auf Cité Nozhet Soltane, das wäre 35 östlich von der Innenstadt von Tunis, zwischen Hammam Chatt und Soliman)

Nom de la société : cabinet de psychiatrie Dr Zouari Anis

Secteur d’activité : Santé, Bien être, Médecine

Dirigeant : Dr Zouari Anis

Adresse : Bardo Center, Bloc 1 2000 TUNIS

Téléphone : 71500981

GSM : 97071413

Descriptif : Psychiatre Psychothérapeute

http://www.index-tunisie.com/fiche-cabinet-de-psychiatrie-dr-zouari-anis,2407.html

http://www.maghreb-annuaire.com/annuaire/fr/dr-zouari-anis-psychiatre-psychotherapeute/societe-2487301/

Etwas tunesische oder vielmehr mediterrane Geschichte. Mustapha Khaznadar (Ḫaznadār heißt wörtlich Schatzhüter und ist heutzutage auch ein Familienname) war von 1837 bis 1873 tunesischer Präsident (Großwesir). Der Schatzhüter des türkischen Bey war ein zwangskonvertierter Mamluk, ein Militärsklave der Türken, der im Staat Karriere machte. Geboren wurde er als Geórgios Chalkiás-Stravelákis in Kardhámila auf der griechischen Insel Chíos.

Stravelakis as a slave was converted to Islam and was given the name Mustafa … becoming Ahmad I Bey’s treasurer (khaznadar)

http://de.wikipedia.org/wiki/Mustafa_Khaznadar

Mit seinem Bruder Yannis wurde er gefangen und versklavt, der Vater umgebracht …

Capturé avec son frère Yannis en 1821 alors que son père Stephanis Kalkias Stravelakis est massacré, prélude au massacre de Chios de 1822, il est conduit à Izmir puis Constantinople où il est vendu comme esclave à un envoyé du bey de Tunis

http://fr.wikipedia.org/wiki/Mustapha_Khaznadar

Es kann nur einen geben. Unicité ist, was sonst, Tauhid

L’islam, depuis le début, a cherché à construire une oumma, et il y a une grande différence entre la construction d’une oumma et la construction d’un Etat. Construire une communauté signifie que vous êtes porteurs d’une certaine vision de la vie et des valeurs. La communauté musulmane est fondée sur trois valeurs fondamentales : Tawhîd (Unicité de Dieu), Tazkiya (purification de l’être humain), et ‚Umrân (construction d’une civilisation avec des valeurs). Ces trois valeurs sont considérées comme les objectifs fondamentaux de l’islam (al-maqasid al-sharia). Sheikh Taha Jabir Al-Alwani

http://www.lescahiersdelislam.fr/Quelques-defis-de-l-Islam-contemporain-selon-le-Sheikh-Taha-Jabir-Al-Alwani_a123.html

Ruqaia Alalwani, Tochter des aus dem Irak stammenden Muslimbruders Taha Al-Alwani

http://bh.linkedin.com/pub/dr-ruqaia-alalwani/38/6a9/b49

The website of the International Institute of Islamic Thought (IIIT) has reported that the daughter of prominent U.S. Muslim Brotherhood leader Taha Al-Alwani (aka Taha Jabir Al-Alwani) has been given a Presidential award by the President of Tunisia … In addition to IIIT, Dr. Al-Alwani is also affiliated with many other organizations that are part of the global Muslim Brotherhood including the Fiqh Academy of North America, the Graduate Institute of Islamic Social Sciences, and the Gesellschaft Muslimischer Sozial und Geisteswissenschaftler (GMSG), a German organization of Muslim social scientists. This the first known mention of Ruqaia Alalwani and her receipt of an award by the Tunisian President is somewhat of an anomaly given the poor relationship he has with Tunisian Islamist organizations, particularly the Al Nahda movement thought to be close to the Muslim Brotherhood.

The Global Muslim Brotherhood Report 10.10.2007

GlobalMB @ October 10, 2007

http://globalmbreport.org/?p=269

Die AMSS (UK), The Islamic Cultural Centre of Ireland (ICCI) und die GMSG veranstalteten vom 27.-29. September 2002 in Bonn im Gustav-Stresemann-Institut eine europaweite Konferenz zum Thema “Muslim Education in Europe”.

http://www.gmsg.de/suche3/KONFERENZEN/konferenzen.html

The Islamic Cultural Centre of Ireland (ICCI) is an Islamic complex, including a mosque, in Clonskeagh, Dublin, Ireland. It is funded by the al-Maktoum Foundation of Dubai and has a Sunni orientation. … In February 2008, the ICCI held a Harun Yahya Conference.

The centre housed the headquarters of the International Association of Muslim Scholars (later International Union of Muslim Scholars) [IUMS] before it moved to Qatar.

http://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_Cultural_Centre_of_Ireland

International Union of Muslim Scholars (IUMS) … is an organization of Muslim scholars headed by noted Islamic scholar Yusuf al-Qaradawi, founded in 2004, and headquartered in Qatar.

http://en.wikipedia.org/wiki/International_Union_of_Muslim_Scholars

Die Führer der Muslimbruderschaft; Rachid al-Ghannouchi. Muslim Brotherhood leaders; Rashid al-Ghannushi

http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Muslim_Brotherhood_leaders

Azzam al-Tamimi: Rachid Ghannouchi: A Democrat within Islamism, geschrieben von dem in London lebenden hochrangigen Muslimbruder und Hamas-Bewunderer, herausgegeben über den amerikanischen Gegenmodernisten und Islamverherrlicher John Esposito; Rezension zu Azzam S. Tamimi, bei: New York: Oxford University Press, 2001] … appeared in a series edited by Georgetown University’s John L. Esposito, America’s leading academic defender of Islamism.

aus: Martin Kramer

in: Middle East Quarterly (Fall 2002)

http://www.meforum.org/1492/rachid-ghannouchi-a-democrat-within-islamism

Dr Azzam Al-Tamimi is Director of the Institute of Islamic Political Thought in London and a supporter of Hamas.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/hardtalk/3985403.stm

Hamadi Jebali war von Dezember 2011 bis Februar 2013 Ministerpräsident von Tunesien. Der Muslimbruder hatte fünfzehn Jahre im Gefängnis verbringen müssen. Foto, aufgenommen in Davos, Schweiz, 2012. Hammadi Jebali, Prime Minister of Tunisia speaks during the session ‚The Future of Tunisia‘ at the Annual Meeting 2012 of the World Economic Forum at the congress centre in Davos, Switzerland, January 27, 2012

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5a/Hamadi_Jebali_-_World_Economic_Forum_Annual_Meeting_2012-1.jpg

Hamadi Jebali … Nach der Revolution in Tunesien 2010/2011 wurde Ennahda legalisiert. Seitdem ist Hamadi Jebali als Generalsekretär und Sprecher der Partei in der Öffentlichkeit präsent. Im Mai 2011 reiste er auf Einladung des Center for the Study of Islam and Democracy nach Washington, D.C.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hamadi_Jebali

Muslimbruder Hamadi Jebali, bis zum 19. Februar 2013 war er Ministerpräsident von Tunesien, freut sich auf das Weltsozialforum 2013, will es nicht politisch beeinflussen, aber fordert das WSF auf, keinesfalls den [gottlosen] politischen Gegner zu unterstützen:

The meeting between the Prime Minister of Tunisia, a leader of the Islamist Party Ennahda, and a delegation from the International Council (IC) of the World Social Forum (WSF) has confirmed the interest of the Tunisian Government to facilitate the holding of the WSF 2013 scheduled for March 23 to 28, in Tunis.

Hamadi Jebali sees with positive eyes the venue of the WSF in Tunis, especially to strengthen its position with European authorities. While he has guaranteed not to intervene politically in the event and to support the logistic, he asked the WSF not to be the lever of the political opposition. This is one of the issues that will challenge the next WSF.

http://www.fsm2013.org/en/node/160

World Social Forum 2013, Weltsozialforum

Sharia, the Islamic law

http://www.fsm2013.org/en/printpdf/152

http://www.fsm2013.org/programme/organisation_info/25926

“Islam & Gouvernance à l’ère du printemps arabe : référentiel éthique ou projet alternatif ?” Avec Tariq Ramadan, Nejmeddine Hamrouni, Alain Gresh.

Fouad Imarraine (EMN France), Malika Hamidi (EMN Belgium) and Tariq Ramadan (EMN UK) will participate to the next World Social Forum to be held in Tunis

http://www.euro-muslims.eu/interfaz.swf

http://www.facebook.com/permalink.php?id=128498273835676&story_fbid=579170932101739

Tariq Ramadan ist zur Stunde in Tunesien

27. März 2013, Tariq Ramadan mit Nejmeddine Hamrouni, einem Mitglied der [islamischen] Ratsversammlung oder Madschlis asch-Schura der Nahda und in Frankreich ausgebildeten Psychologen auf dem Weltsozialforum:

Débat avec : – Tariq Ramadan islamologue, professeur et universitaire à l’université d’Oxford auteur de „L’Islam et le réveil arabe“, Suisse. – Alain Gresh journaliste, directeur adjoint du mensuel „Le monde diplomatique“ auteur de „L’Islam, la République et le Monde“ et co-auteur avec Tariq Ramadan de „L’islam en questions“. – Nejmeddine Hamrouni, Membre du „Majless Al-Choura“ (conseil consultatif) du mouvement islamiste tunisien Ennahdha, conseiller politique auprès de Ali Larayedh président du conseil des ministres (Tunisie), ancien conseiller aux affaires stratégiques auprès de Hammadi Jebali ex-président du conseil.

http://www.fsm2013.org/fr/node/7088

27.03.2013, Tariq Ramadan und Ennahda-Politiker Nejmeddine Hamrouni auf dem WSF :

Les têtes d’affiche ne manquent pas à l’occasion du Forum Social Mondial qui démarrera ce mardi à Tunis. Le débat sur « l’Islam et gouvernance à l’ère du printemps arabe : référentiel éthique ou projet alternatif » en sera l’un des points d’orgue. Il mettra en effet face-à-face trois invités connus pour leurs positions différentes sur ces questions : Tariq Ramadan, islamologue, professeur à Oxford et auteur de « L’Islam et le réveil arabe », Alain Gresh, directeur adjoint du Monde Diplomatique et Nejmeddine Hamrouni, conseiller politique auprès du chef du gouvernement et membre du comité central (Majliss Echoura) d’Ennahda. Saida Ounissi, chercheuse en politique sociale et membre de l’association Jeunes Tunisiens de France assurera la modération du débat qui aura lieu ce Mercredi 27 mars, de 16H à 18H30, Amphi 7, au Campus.

Pour Hamrouni, c’est la première sortie publique depuis très longtemps. Conseiller de Hamadi Jebali dès son arrivée à la Kasbah en décembre 2011, chargé de la veille stratégique et de la prospective, il a toujours fui les feux de la rampe, déclinant courtoisement interviews et débats radio et télé, « pour être plus utile ». … Ancien secrétaire général de l’Union générale tunisienne des étudiants (UGTE, islamiste), il s’était réfugié en France où il a pu obtenir un doctorat en psychologie.

http://www.leaders.com.tn/article/tariq-ramadan-en-debat-a-tunis-avec-nejmeddine-hamrouni-et-alain-gresh?id=11075

19. Februar 2011, Marchienne-au-Pont (Charleroi), Tariq Ramadan und Alain Gresh hetzen gegen Israel und für die Scharia: „Israël,danger pour la paix mondial“

http://www.youtube.com/watch?v=krW3SKE5Pkg

http://www.youtube.com/watch?v=xcSKFqFcQ08

Belgischer Gastgeber für Tariq Ramadan und Alain Gresh 2011 war die Plate-forme Charleroi-Palestine

http://www.pourlapalestine.be/

Antiimperialisten kämpfen für Allahs Imperium:

Anti-imperialist Camp 2012, Assissi, Italien. Hamza Piccardo, former leading member of the Union of Islamic Communities in Italy (UCOII), former spokesperson of the European Muslim Network, Islam online (…) Moreno Pasquinelli, speaker of the Anti-imperialist Camp … [Freitag, 24.08.2012] PALESTINE • Zaher Birawi, leading Islamic Palestine activist, London • Attia Rajab, Palestine Committee Stuttgart Germany • Leo Gabriel, member of the int’l council of the World Social Forum (WSF) [am nicht weniger antiisraelisch ausgerichteten Folgetag spricht Prof. Mohammad Reza Dehshiri von der Universität von Tehran]

http://www.antiimperialista.org/de/node/7261

The Center for the Study of Islam and Democracy (CSID), Washington, USA.

Im Februar 2011 organisiert das in Washington ansässige CSID eine Konferenz im nordafrikanischen Tunis. Die schariatotalitäre Fahrtrichtung verschleiernd spricht man von roadmap, Straßenkarte. „Fahrplan für die politische Erneuerung Tunesiens“, Roadmap of Political Reforms in Tunisia.

To create a vibrant and constructive dialogue on necessary political reforms, the Center for the Study of Islam and Democracy (CSID) organized a public forum event on Thursday, February 24, 2011, with 4 panelists of extremely high calibre and influence in the Tunisian political landscape, to speak directly and candidly with Tunisian citizens about their contributions, enacted and intended, on the road to democracy. The speakers were: Yadh ben Achour, Chair of the Interim Commission for Political Reforms, Hamadi Jebali, Official Spokesperson of al-Nahda Party, Mouldi Riyahi, Representative of the Democratic Forum for Work and Liberties, and Hamoudi ben Slema, renowned political scientist and civic activist.

https://www.csidonline.org/component/content/article/596

CSID

CSID’s Mission

To develop a better understanding of the relationship between Islam and democracy.

To improve relations between the US and the Muslim World.

To foster deeper commitment to democratic principles, freedom, and liberty among Muslim intellectuals, policy makers, and religious leaders.

To facilitate dialogue among advocates of democracy and human rights in all faith-based communities.

To establish a world-wide network of Muslims committed to the establishment and preservation of democratic systems.

To inform political leaders and policy makers of the centrality of the Islamic worldview and values for advancing the systems and spirit of democracy in Muslim societies.

(…) CSID maintains its prominence in the US and the International community by participating in many other events, such as the International Gathering of Islamic Democrats in Istanbul, the Movement of World Democracies, the Islamic Society of North America’s annual conventions, and many others both in the US and in the Muslim world.

Islamdemokratische sprich islamrevolutionäre Schriften

Islam and Democracy – Towards an Effective Citizenship is a new training manual (in Arabic) to educate people in Muslim Societies on Democracy and its compatibility with Islam.

“Implementation of Shariah in a Democracy – The Nigerian Experience” is publication contains the papers and discussions of the conference on Shariah and Democracy in Nigeria, organized by CSID in Abuja, Nigeria, in July 2004. Over 300 Muslim religious scholars, leaders, and academics from all over Nigeria took part in this 3-day conference.“ is report was printed to help educate Muslims about the need for and challenges of modernizing Shariah laws and implementing them in a democratic society.

https://www.csidonline.org/pdf/csid_brochure.en.pdf

CSID: Eighth Annual Conference (Washington 2007), The Rights of Women in Islam and Muslim Societies. A detailed report of the Eighth Annual Conference of Center for the Study of Islam & Democracy

Hier berichtet bei ikhwanWeb / ikhwanMisr, der Muslimbruderschaft Ägyptens

http://ikhwanmisr.net/article.php?id=13884

Die amerikanischen Muslimbrüder:

Ghadbian is also a board member of the Center for the Study of Islamic and Democracy (CSID), founded in 1998 largely by the efforts of Georgetown University academic Dr. Esposito who during the 1990′s served in the State Department as a “foreign affairs analyst” and who has at least a dozen past or present affiliations with global Muslim Brotherhood/Hamas organizations. Many members of the early CSID board were associated with IIIT, the American Muslim Council, and the Muslim Public Affairs Council (MPAC). For example, past CSID board members included Jamal Barzinji and Taha Al-Alwani, both associated with IIIT and both important leaders in the U.S. Muslim Brotherhood who helped to establish many of the most important U.S. Brotherhood organizations. … A previous post reported that Louay Safi, along with Ghadbian a leading member of the SNC, is also a leader in the U.S. Muslim Brotherhood.

The Global Muslim Brotherhood Report 06.12.2011

GlobalMB @ December 6, 2011

http://globalmbreport.com/?p=5402

Najib Ghadbian, University of Arkansas, USA

http://rlst.uark.edu/3631.php

Ghadbian

Louay Safi, a Syrian-American fellow at Georgetown University and former chairman of the Syrian American Council (SAC); and Najib Ghadbian, a political science professor who also works at the SAC

http://frontpagemag.com/2013/dgreenfield/how-the-muslim-brotherhood-took-over-the-syrian-revolution/

November 2011, die Elite der Muslimbrüder trifft sich im Sudan, um gegen die Regierung von Bangladesch zu protestieren, welche die dortige Islamische Bewegung unterdrücke. Tunesiens Nahda-Chef Rachid al-Ghannouchi redet in Khartoum ebenso wie OIC- Generalsekretär Ekmeleddin İhsanoğlu, der langjährige Direktor des OIC Forschungszentrums für Islamische Geschichte, Kunst und Kultur (IRCICA). Die von Maududi geprägte JI Bangladesch bezeichnet al-Ghannouchi als den Architekten der tunesischen Revolution.

Speakers of an international conference of Islamic Leaders held in Sudan call for an immediate stop of the ongoing torture and injustice on the Islamist opposition leaders in Bangladesh. Top islamist leaders including Muslim Brotherhood General Guide and An Nahda of president said that the Muslim Ummah can not keep silence on the issue. They ask Bangladesh government to stop repressing the Islamic leaders of the South Asian country. They warned Bangladesh government that if oppression continues then Bangladesh might be segregated from the Muslim World.

The conference started on Thursday and is scheduled to be held until Saturday, in an international conference center in Sudan. The president of Islamic Movement of Sudan professor Dr. Ali Osman presided over the meeting and the chief guest was Sudanese president Dr. Omar al Bashir. The key note speaker was the general guide of Muslim Brotherhood Dr. Muhammad Badie. President of Tunisian Islamic movement An Nahda Rachid Ghannouchi, Chairman of OIC Dr. Ekmeleddin, President of Pakistan Jamaat e Islami Munawar Hasan spoke among others in the conference. Delegates from 150 countries including Morocco, Algeria, Tunisia, Libya, Egypt, Jordan, Syria, Turkey, Iran, Pakistan, Saudi Arabia, India, Philipine, Sri Lanka, India, Indonesia, Kuwait, took part in the conference. Most of the delegates spoke against the ongoing notorious trial of so called “War Crimes” in Bangladesh.

The architect of Tunisian revolution Rachid Ghannouchi said, the repression that the leaders of Bangladeshi Islamic Movement are going through is unacceptable. He voiced for immediate release of the opposition Islamist leaders. General Guide of Muslim Brotherhood Dr. Muhammad Badie said, Egypt and Bangladesh has historical relationship. If the Islamist leaders are not freed then diplomatic relationship of Bangladesh with Muslim World will be endangered. Pointing to the violations of legal and constitutional rights of the imprisoned Jamaat leaders he said, Bangladesh government has to respect rule of law and human rights.

veröffentlich auch bei: Bangladesh Jamaat-e-Islami 17.11.2012

http://www.jamaat-e-islami.org/en/newsdetails.php?nid=NDc0

http://bdinn.com/news/conference-of-150-country-delegates-in-sudan-stop-injustice-on-islamists-of-bangladesh/

Im Islam benötigen Mann und Frau keine Gleichberechtigung, sondern genießen Komplementarität:

Islam regards men and women as complementary to each other.

(Sayyid Mujtaba Musavi Lari)

http://home.swipnet.se/islam/articles/women.htm

Equality of Men and Woman in Islam, and their complementary nature to one another.

http://www.womeninislam.ws/en/women-right-islam_equality-men-women.aspx

The mutual dependency and complementary of the roles of males and females

http://www.islam101.com/women/equity.html

Tunesien: Reise- und Sicherheitshinweise

Stand 23.03.2013 (Unverändert gültig seit: 14.03.2013)

Reisenden in Tunesien wird generell empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen (insbesondere im zeitlichen Umfeld zum Freitagsgebet) weiträumig zu meiden und die örtliche Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen. [ sarkastische Anm.: Freitagsgebet, das hat aber doch jetzt nichts mit dem Islam zu tun? ]

Im Grenzgebiet zu Algerien und Libyen abseits der befahrenen Pisten im südlichen Sperrgebiet bestehen erhebliche Entführungsrisiken.

Auswärtiges Amt

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/TunesienSicherheit.html

Für den 26. bis 30. März 2013 laden die tunesischen und maghrebinischen Sozial- und Bürgerbewegungen zum Weltsozialforum (WSF) nach Tunis ein.

http://www.attac.de/aktuell/wsf/wsf-2013/

http://www.attac.de/aktuell/wsf/wsf-2013/programm-anmeldung/

World Social Forum 2013. WSF. Tunis

http://www.fsm2013.org/en/

http://www.fsm2013.org/en/Programme

ATTAC mittendrin unter den NGOs oder Nichtregierungsorganisationen. Ganz postmodern und kultursensibel gibt es kein Bekenntnis zu den allgemeinen Menschenrechten, dafür ganz viel Religion:

Coordination contre le Racisme et l’Islamophobie (CRI)

islamic community of students

Islamic economique forum

Islam & Gouvernance

http://www.fsm2013.org/programme/27/1

WSF und Pakistan können Islam & Gouvernance

2-day International Conference on „Islam & Governance“ started at the International Islamic University, Islamabad (IIUI) in connection with its Silver Jubilee under the auspices of its offshoot Iqbal International Institute of Research & Dialogue (IRD) and in collaboration with International Islamic University, Malaysia (IIUM).

http://www.iiu.edu.pk/index.php?page_id=3897

Die Hamas und das WSF:

Today I received this alert in regard to the current Zionist lobbying efforts against the World Social Forum (WSF) – Free Palestine (FP), which is going to take place in Porto Alegre, Brazil, from November 28-December 1, 2012. At this point the Zionist lobby in Brazil has succeeded in cancelling the venue (Usina do Gasômetro) that had been booked for the WSF-FP.

http://altahrir.wordpress.com/2012/11/01/action-alert-please-support-the-world-social-forum-free-palestine/

the Palestinian National Committee for the WSF

http://altahrir.wordpress.com/2012/09/28/world-social-forum-free-palestine/

AFPI

Au sein de l’AFPI, la pensée islamique c’est d’abord une vision singulière de l’Unicité Divine, du monde, de la responsabilité de l’homme, de l’interdépendance de la nature … Directeur: Djamel Djazouli

http://www.afpi.co/

Stoppt die Scharia an der Uni Münster

Dezember 23, 2012

انتقاد الإسلام

al-Intiqād al-Islāmī

Criticism of Islam

Islamkritik

Zwei Kommentare an Free Minds

Wir befinden uns im Jahre 2012 n. Chr. Ganz Münster ist von den Schariafreunden besetzt… Ganz Münster? Nein! Ein von unbeugsamen Islamkritikerinnen bevölkerter Verein hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Islamlobby …

Selin Yesil: Wenn Opfer in Wirklichkeit keine Opfer sind …

… und Kulturrelativisten stillschweigend froh sind über jeden Ehrenmörder, der für das Dogma des Kulturrelativismus kämpft.

Posted on 20. Dezember 2012 by Free Minds

Was ist Kulturrelativismus? Kulturrelativismus ist eine geistes- und gesellschaftstheoretische Pervertierung, die alle Kulturen und Lebensformen ganz wertefrei auf eine gleichwertige Stufe stellt. Das macht er unverhohlen, obwohl er weiß, was er damit anrichtet. …

Als Kommentar dazu:

Edward von Roy says:

23. Dezember 2012 at 00:43

Ein erfrischend geschriebener, völlig überzeugender und für die wünschenswerte gelingende Integration aller Menschen in den säkularen Rechtsstaat wichtiger Text von Selin Yesil. Vielen Dank.

Der Kulturrelativismus verführt zu einer Fortsetzung alten rassistischen Denkens: die auf Dauer weggestoßenen “Exoten, Fremden” darf man dann bewundern oder verachten, in jedem Fall aber seien sie sozusagen “von Natur aus” oder jedenfalls im kostbaren “Wesen” ganz anders als man selbst. Leider gibt es damit auch außerhalb der Kreise der Schariafreunde Lobbygruppen, denen die Aufspaltung der Menschheit bzw. Stadtbevölkerung in “kulturkreisbedingte Sorten” am Herzen liegt. Das wäre nichts anderes als die Rückkehr der Stämme – im Zeitalter der Globalisierung.

Wer die in Deutschland lebenden Muslime zur “Sorte Mensch” erklärt, denen die ganze Last eigenen Denkens und grundgesetzkonformen sowie kulturell modernen Empfindens und Verhaltens zu tragen nicht zumutbar sei, wird, ob korantreu oder atheistisch, kalifatsbewegt oder spaßkulturell, daran mitarbeiten, die angeblichen “Schariapflichtigen” mehr und mehr in eine Art von Apartheid einzumauern und, auf Dauer, mit einem Sondergesetz nach dem anderen eine Rechtsverschiedenheit durchzusetzen. Das gilt es zu verhindern, so, wie Maryam Namazie es fordert:

“One Law For All.”

http://www.onelawforall.org.uk/new-report-sharia-law-in-britain-a-threat-to-one-law-for-all-and-equal-rights/

http://www.onelawforall.org.uk/open-letter-to-aclu-on-its-support-for-sharia-law/

In seiner DECLARATION OF EUROPEAN MUSLIMS hat das hochrangige Mitglied im muslimbrudernahen European Council for Fatwa and Research (ECFR), Bosniens Großmufti Mustafa Cerić, den Kurs auf die Rechtsspaltung offen eingeräumt:

“opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law”.

http://blog.zeit.de/joerglau/2006/12/01/erklarung-der-europaischen-muslime_62

Die Bürger – alle, auch die Kinder muslimischer Eltern oder Großeltern – können erwarten, dass sich ein Zentrum für Islamische Theologie von den systematisch frauenfeindlichen und alle Nichtmuslime diskriminierenden Normen von Koran und Hadith sowie schariabasiertem Fiqh distanziert.

Scharia und universelle Menschenrechte gehen nicht gleichzeitig. Auf den grundrechtswidrigen Charakter von Scharia bzw. islamischer Jurisprudenz (Fiqh) weist Mouhanad Khorchide aber nicht hin, sondern orakelt sentimental: “Was ist mit der Liebe zu Gott, die sich in der Liebe zu seiner Schöpfung ausdrückt?”

http://www.cicero.de/berliner-republik/islam-heisst-liebe-und-nicht-scharia/52143?seite=2

Necla Kelek benannte das Problem genau:

“Ja , ich halte den Versuch, die religiöse Rechtleitung und die Vorschriften für den Alltag durch Tradition und Gesetz zu bestimmen, ich halte die Scharia für überholt.”

http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/kritik-der-islamkritik-ihr-habt-mit-hass-gekocht-16687.html

Eine Religion, welche mit dem wortwörtlich verstandenen Koran oder dem im Jahre 1111 verstorbenen Imam al-Ghazali allen Ernstes die Angst vor dem Höllenfeuer weckt, ist in einer bleibend freiheitlichen Demokratie nicht in Wissenschaftsbetrieb und Schulalltag integrierbar.

Immer noch ruft keiner der ‚Ulamā oder Ayatollahs dazu auf, als Frau den Hidschab doch gerne mal ein paar Tage in der Woche abzulegen oder als Lehrer für Islamischen Religionsunterricht die im Koran so ausführlich beschriebene Hölle den Kindern bitte nur noch als Symbol zu erklären. Vielmehr bauen die deutschen Standorte für Islamische Theologie ihre Kontakte zu Darul ‘Uloom und al-Azhar auf, Fabriken der Gegenmoderne (die den Islam keineswegs falsch verstanden haben).

Die einer (angeblich von Allah geschaffenen) Scharia entsprungenen, frauenfeindlichen und kulturrassistischen islamischen Wohlverhaltenspflichten sowie das gesamte Islamische Recht sind jenseitszentriert, auf Abwehr des Teufels und gesichertes Seelenheil bedacht, wie Tilman Nagel in seiner Rezension zum islamverharmlosenden Buch von Mathias Rohe verdeutlicht:

“Diese sogenannten «fünf Bewertungen» meinen Lohn oder Strafe sowohl im Diesseits als auch im Jenseits. Im Koran werden diesseitige und jenseitige Bestrafungen eines Fehlverhaltens noch als ein einziger Sachverhalt verstanden; Mohammed urteilt und vollstreckt unter unmittelbarer Anleitung durch Allah.”

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/buchrezensionen/lohn-und-strafe-im-diesseits-und-im-jenseits-1.3981865

Mit solidarischen Grüßen an Free Minds

Edward von Roy

am 23.12.2012

http://freeminds.blogsport.eu/2012/12/20/selin-yesil-wenn-opfer-in-wahrheit-keine-opfer-sind/

Selin Yesil / Ayse Duygu: Wie Islamophobie wirksam bekämpft werden kann

Posted on 23. Dezember 2012 by Free Minds

An die Politiker und Öffentlichkeit und im Namen von allen unterdrückten und fremdbestimmten Frauen und Mädchen, deren Existenz gerne verleugnet und / oder negiert wird.

Ein bescheidener Weckruf im Namen von Free Minds

Wir fühlen uns der Aufklärung und den allgemeinen Menschenrechtserklärungen verpflichtet! Wir sind besorgt wie alle freiheitsliebenden Menschen, die sich dem kulturellen Erbe der Aufklärung irgendwie verbunden fühlen. …

Als Kommentar dazu:

Edward von Roy says:

23. Dezember 2012 at 19:11

Ein geistreicher und spannender Text von Selin Yesil und Ayse Duygu, der es verdient, viele Leser zu finden.

Seit Jahrhunderten halten die (auch im Katholizismus durchweg männlichen) Himmelswächter das Volk abhängig und im Glauben, ohne die den Alltag komplett reglementierenden Eliten der Muftis und Imame würde der Gnadenstand mit dem Schöpfer zerreißen und würden die Satane die Menschen verführen und letztlich vernichten. Man kann nur hoffen, dass es irgendwann und möglichst bald auch in Ägypten, Pakistan, im Iran oder auf der Arabischen Halbinsel eine Bevölkerungsmehrheit gibt, die keine Fatwa mehr in Höllenangst konsumiert und nicht alles glaubt, was aus Ghom, Darul-’Uloom oder al-Azhar stammt.

Wer am Sinn der Scharia zweifelt, dem mangele es an Verstand, wie der islamische Gelehrte Abu Hamid al-Ghazali in Mīzān al-’Amal (Waage-Skala des Handelns, Criterion of Action) dem Gottsucher nahe legt:

„Die wirkliche Vernunft gestattet es, den Pfad der Glückseligkeit (the path of felicity) vom Pfad der Verdammnis zu unterscheiden.“

„Moralisch gute Gesinnung zielt darauf, jede schlechte Angewohnheit zu entfernen, wie das islamische Gesetz der Scharia gründlich aufzeigt. … Gute Gesinnung lässt einen die schlechte Gewohnheit so verabscheuen wie Schmutz.“

Gelingendes Leben ohne erfüllten Schariagehorsam wird in einem an al-Ghazali orientierten Islam unmöglich sein, den ein Handeln, was die Banden des Islamischen Rechts übersteigt, ist pflichtgemäß als dreckig und Ekel erregend zu empfinden. Ein an al-Ghazali orientierter Religionsunterricht wird die so “zu muslimisierenden” Kinder und Jugendlichen von der freiheitlich demokratischen Grundordnung mehr und mehr entfremden, Imam al-Ghazali:

„Solange die Ausübung der islamischen Pflichten mit Kummer oder Widerwillen verknüpft bleibt, zeigt sich ein Charaktermangel, der den Weg zum Glück verhindert.“

Ein anderer Islam als derjenige von Scharia und Fiqh ist derzeit zwar mit sympathischen Einzelpersönlichkeiten anzutreffen, jedoch leider noch nicht organisierbar. Alle deutschen Islamverbände befolgen die kulturell vormoderne (und damit heute revolutionär gegenmoderne) Scharia.

Wunderbare Dinge sollen nun von den in der BRD neu geschaffenen universitären Islamischen Studien ausgehen, eine neue Islamische Theologie gar, die nicht länger mit den Standards der Allgemeinen Menschenrechte (AEMR) kollidiert. Welche Gelehrten (‚Ulamā, Sg. ‚Ālim) den korangemäß (islamgemäß) auf die Scharia zu verpflichtenden Muslimen künftig die Rechtsgutachten (Fatwen) ausstellen sollen, ist unbeantwortet geblieben.

Doch hoffentlich nicht diejenigen des, Scheich Yusuf al-Qaradawi nahe stehenden, European Council for Fatwa and Research (ECFR)? Oder will man von Münster & Osnabrück aus dazu aufrufen, im Sinne eines selbst bestimmten Lebens jeden Fatwa-Konsum einzustellen?

Haben sich Bülent Ucar („für eine authentische Entwicklung des Islams in Deutschland und Europa“) oder Mouhanad Khorchide („Dafür ist eine Zusammenarbeit mit den islamischen Religionsgemeinschaften geboten“) jemals vom ECFR distanziert, wollen und werden sie eine Theologie erschaffen (was doktrinär nur Allah kann) und vermarkten können, die verlässlich gegen die mehr als unterschwellige Misogynie und Gewaltbereitschaft der Funktionäre von Muslimbruderschaft oder muslimbrudernahem ECFR anredet und anerzieht?

Auch aus der Deutschen Islamkonferenz hören wir jetzt, dass die Scharia den Banden der Grundrechte eingepasst werden soll oder überhaupt irgendwie kein Problem ist. Dieses Streben erinnert an die beiden Konzepte von Euro-Islam erinnern, die a) Bassam Tibi säkular und nachhaltig rechtsstaatlich und b) Tariq Ramadan allahzentrisch und schleichend islamrevolutionär entworfen haben.

Tibi forderte vom europäischen Muslim den Verzicht auf installierte Islamische Justiz (Fiqh) und die Abkehr vom Islamischen Recht, damit die universellen Menschenrechte keinen Schaden nehmen:

„Im Euro-Islam gibt es keine Scharia und kein Dschihad. Viele Muslime sagen, ohne Scharia und ohne Dschihad gibt es kein Islam. Wenn sie ehrlich sind und informiert sind, was Scharia und Dschihad bedeuten, dann können sie leicht zum Ergebnis kommen: Scharia und Dschihad sind nicht verfassungskonform. Das heißt: Wenn ich an den Islam glauben will und will an Scharia und Dschihad festhalten, dann kann ich nicht auf dem Boden des Grundgesetz stehen.“ (aus: Der europäische Islam. Michael Hollenbach, dradio 25.07.2009)

Ramadan will den beibehaltenen islamischen Pflichtenkanon, das Strafrecht eingeschlossen, einer elitär betriebenen Debattenkultur unterziehen, das Ergebnis sei dann – Wunder über Wunder! – demokratiefähig:

„Meine Position ist, dass wir anfangen müssen, darüber zu diskutieren. Ich glaube nicht, dass die Umstände, diese Strafen wieder einzuführen, zurückkommen werden. Aber ich will mit den islamischen Gelehrten in eine kritische Diskussion treten, … indem ich die Idee vorantreibe, die Strafen zu suspendieren und den Dialog darüber zu eröffnen, was wir wollen. Ich weiß nur eines: Es ist unmöglich, sie anzuwenden, deshalb müssen wir es beenden im Namen des Islams.“

Die Religion des Islam scheint der gefährlich einflussreiche Genfer Islamsprecher dabei als parallele Staatlichkeit zu begreifen, die sich zwischen Regierung und „Islambürger“ schiebt und alles Nichtislamische auf die jeweiligen Ergebnisse der Beratschlagung („Diskussion“) warten lassen darf. Zu einem unzweifelhaften Vorrang der AEMR gegenüber den Religionsgesetzen schweigt Ramadan. Auch zum Verzicht auf den Hidschab (Schleier, islamisches Kopftuch) oder für die Möglichkeit der Islamapostasie macht sich der Sohn von Muslimbruder Said Ramadan und Enkel von Hasan al-Banna, dem Gründer der Muslim Brotherhood, nicht gerade stark.

Das angeblich unbedingt und sofort in den Hochschulbetrieb zu integrierende „islamische Wissen“ ist aus Sicht der ‚Ulamā das, was die Seele vor der ewigen Verdammnis rettet. Reinhard Schulze gibt sich optimistischer und redet von Islamischer Theologie:

„Islamisches Wissen soll durch einen akademischen Diskurs nicht nur verwaltet, sondern bearbeitet und weiterentwickelt werden. … Die Aufgabe, vor der wir heute stehen, ist die Integration der islamischen Selbstauslegung in das akademische Feld deutscher Universitäten.“ (aus: „Was ist Islamische Theologie?“ Reinhard Schulze, Köln 13.07.2010)

Wer sieht Anlass zur Hoffnung, dass die an den deutschen Fakultäten für Islamische Theologe im Aufbau befindliche Imamausbildung und Ausbildung der Lehrer für einen Islamischen Religionsunterricht näher am Konzept des Göttinger Politikwissenschaftlers steht und weiter entfernt vom gleichnamigen Entwurf des Genfer Islamisten? Was Bülent Ucar (ebenfalls bei dradio) zu den Möglichkeiten der Theologiefortschreibung sagt, mag Spannung verbreiten, ist aber kein vorbehaltloses Bekenntnis zur Universalität der Menschenrechte:

„Es kann aber auch sein aufgrund der pluralistischen Gesellschaft hier im Westen, dass sich so etwas wie ein liberaler Islam entwickelt.“

Wer als professioneller Islamverharmloser von Münster oder Osnabrück aus Abu Hamid al-Ghazali als Beispiel träumerischer Mystik ausgeben will, lese beim illusionslosen Murad Wilfried Hofmann (1981) in dessen Tagebuch:

„Andernfalls müssten sie wissen, dass Islam selbst von Mystikern nie nur als eine Sache des Herzens verstanden werden darf, sondern notwendig die Unterwerfung unter das Gesetz, die Schari’a, impliziert.“

Hofmann argumentiert völlig im Einklang mit al-Ġazālī, der den Trance-Techniken verzückter Gotteserfahrung gewisser Sufi-Gemeinschaften jeden Selbstzweck abspricht. Nicht Entrückung sichert das Heil, sondern soziopolitischer Gehorsam:

„Die Menschen schlafen, und erst wenn sie sterben, erwachen sie (people are asleep, and when they die they wake up). … Die Liebe zum Diesseits ist die Ursache aller Sünde, das Diesseits ein Ackerfeld für das Leben danach.“

„Voller Treue und Eifer soll der einfache Muslim die Gelehrten nachahmen, die Erben der Propheten. Die Gelehrten sollen die Gottesfreunde, Propheten und Engel bis zur Auslöschung aller menschlichen Eigenschaften imitieren, damit sie im Paradies zu menschengestaltigen Engeln verwandelt werden.“

Nur dem schariatisch korrekt Handelnden gelinge es in seinem Leben, die (das Seelenheil gefährdenden) Extreme zu vermeiden. Glauben heißt gehorchen! Das ist die Botschaft eines ernsthaft an al-Ghazali ausgerichteten Islamischen Religionsunterrichts (IRU), der leider von Wissenschaft und freiheitlicher Demokratie weg erzieht.

Zur Ausbreitung der islamischen Seinsweise darf gelogen werden, stellt al-Ghazali fest: “Know that a lie is not wrong by itself, but only because of the evil conclusions to which it leads the hearer, making him believe something that it is not really the case. Ignorance sometimes is an advantage, and if a lie causes this kind of ignorance, it may be allowed. It is sometimes a duty to lie.” (zitiert nach The Arab Mind Considered, by John Laffin, Page 91, 2nd Para.)

Wer die Islamische Ordnung (Niẓām al-Islāmī) aufbaut und seine Familienangehörigen und Nachbarn mit der Grundlage jeder Hisba-Tätigkeit, mit dem Das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten (Koran 3:110 usw.) zum „religiös richtigen Tun“ zwingt, sei gerade nicht gleichsam zu heiß oder zu kalt, sondern human und gemäßigt, habe sozusagen Körperwärme, wie Tugendtyrann al-Ghazali, die griechischen Philosophen zweckentfremdend, anordnet:

„Vollkommene Tugend ergibt sich dem Gottesfürchtigen ganz von selbst, die Wahrheit ist für ihn jederzeit und mühelos ersichtlich.“

„Ziel ist die Wohlausgewogenheit, das mittlere Maß, denn Übermaß wie Mangel sind meidenswert. Wir Menschen wünschen wohltemperiertes Wasser, nicht zu heiß und nicht zu kalt.“

Um die Frauenfrage war der vor 900 Jahren verstorbene Imam besonders bemüht, wie man im Al-Ḥyā ‘Ulūm ad-Dīn (Die Wiederbelebung der religiösen Wissenschaften) erfährt:

„Sie muss im Hof bleiben und sich um die Wäsche kümmern. Sie darf nicht allzu oft ausgehen, muss einfältig und gutmütig sein, darf keinen allzu geselligen Umgang mit den Nachbarn haben und sie nicht öfter besuchen, als es absolut unverzichtbar ist. Sie muss sich sehr um ihren Ehemann kümmern und ihn respektvoll behandeln. Ohne seine Einwilligung darf sie das Haus nicht verlassen.“

(Quelle: eigene Übersetzung nach: « Elle doit rester au foyer et filer la laine. Elle ne doit pas sortir trop souvent. Elle doit être ignorante, ne doit pas être sociable avec ses voisins et ne doit leur rendre visite que si c’est absolument nécessaire. Elle doit prendre soin de son mari et doit lui témoigner du respect, en sa présence comme en son absence. Elle doit essayer de le satisfaire en toutes choses. Elle ne doit pas essayer de le tromper, ni de lui extorquer de l’argent. Elle ne doit pas quitter sa maison sans la permission de son mari.»

(aus: Revivification des sciences de la religion, cité par Ghassan Ascha, Du statut inférieur de la femme en Islam, l’Harmattan, Paris 1987, p. 41)

Wer Islamische Theologie studiert, sollte sich die Kommilitonen im Hörsaal ansehen: ob zur Stunde etwa Exemplare der Spezies Frau unter ihnen anwesend sind, die gegen al-Ghazalis Vorgabe verstoßen und ohne Erlaubnis des Ehegatten gekommen sind? Wer das jetzt nur lustig findet, weiß nicht, was Islamisches Recht und Deutschlands Ehrenmorde miteinander zu tun haben. Unattraktiv muss die Tugendhafte wirken, anonym wie ein Zombie durch Nebengassen huschen:

„Dabei hat sie [beim Ausgehen, beim Verlassen des Hauses] abgetragene Kleidung anzulegen und sich nur auf unbelebten Straßen zu bewegen. Die öffentlichen Märkte muss sie meiden und sicherstellen, dass niemand sie an ihrer Stimme erkennt. Sie darf sich nicht an einen Freund ihres Ehemannes wenden, selbst wenn sie seine Hilfe gerade nötig hätte.“

(Elle devra revêtir de vieux vêtements et emprunter des rues désertes. Elle devra éviter les marchés publics et s’assurer que nul ne puisse identifier sa voix et la reconnaître. Elle ne doit pas adresser la parole à un ami de son mari, même si elle a besoin de son assistance)

Was al-Ghazali zur Frau im Islam predigt, ist kein „Islamismus“, sondern echter alter Islam.

Münster und Osnabrück sind ein Symbol – für religiös begründete Rechtsspaltung, denn auch der Westfälische Friede (1648) gelang nur im Namen des cuius regio, eius religio, im damaligen Deutsch: Wes der Fürst, des der Glaub’.

Cuius regio eius religio ist ein Modell, dass auf keinen Fall auf Deutschlands Zukunft übertragen werden darf, auch nicht im Namen und beim Beschwören eines “friedlichen Zusammenlebens der Religionen und Kulturen”, es sei denn, man meint mit “friedlichem Zusammenleben” das (hoffentlich verhinderbare) abgeschottete Nebeneinander-her-Leben der beiden, dem osmanischen millet-System dann ziemlich genau entsprechenden Religionsvölker oder Glaubensnationen der Deutschlandchristen und Deutschlandmuslime.

Verzuiling (“Versäulung”, Abraham Kuyper) – notfalls könnten die Freidenker oder Atheisten (schariatisch Harbis) ebenfalls eine millet (arab. milla; vgl. ndl. zuil, “Säule”) bilden. Dann würde sich die “religionsfreiheitliche” deutsche Dhimma dem belgisch-niederländischen Konzept der Versäulung (verzuiling) entsprechend aufbauen, bei dem über zwei Weltkriege hinweg Partei, Gewerkschaft, Krankenhaus und Sportverein konfessionell getrennt gelebt wurden und Befriedung (verhindertes Zerfallen des entpolitisierten Staates) nur durch die “überdachende” Zusammenarbeit der Säuleneliten geschah, was sich selbstverständlich klandestin ereignete (im Hinterzimmer).

Ob in Jakarta oder Brüssel, Kairo oder Berlin: die islamische Bewegung will überall auf der Welt legalisiertes Schariagesetz, koranbasierte Paragraphen, zunächst im Ehe- bzw. Familienrecht und dann im Erbrecht (Koran: halbes Erbe für die Schwester im Vergleich zu ihrem Bruder).

Diese Rechtsspaltung ist geradezu darauf angewiesen, den Bürger (frz: citoyen, citoyenne) durch den Religionsangehörigen zu ersetzen, und dazu wiederum muss eine Theologisierung der Politik stattfinden, die gerne an dem in Landesverfassungen und Landesschulgesetzen leider noch vorhandenen Begriff der Gottesfurcht anknüpft.

Wer seine Chancen auf Karriereerfolg im Wissenschafts- oder Politikbetrieb verbessern will, verehre die Eliten der Religionslobby erregt, umgekehrt gesagt: wer den Islam laut kritisiert, dem gebühre “Entehrung” und “in Ungnade zu fallen”, dem drohe das gesellschaftliche und berufliche Aus. Kann man bereits von einer neuen Ehrkultur sprechen?

Deutsche Islamverherrlicher beginnen die Muftis und Scheiche zu umschwärmen und an ihre Universitäten einzuladen (Mustafa Cerić bei der Einweihung des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Tübingen am 16. Januar 2012). Dieses neofeudale System der Günstlinge und Hofschranzen ist auf islampolitische Schönfärber wie Abdullahi an-Na’im angewiesen, die von der “flexiblen Scharia” raunen und die unbedingte emotionale und juristische Herabstufung der Frau in Koran und Sunna mit allerlei rhetorischen Tricks leugnen.

Hochschulrektoren und Schulbuchverlage wittern ein Millionengeschäft und bitten Bildungsminister und Schariafreunde um Standort-Ansiedlung bzw. Druck-Auftrag. Wo die Bundesregierung weitere Hunderte von Panzern nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate liefern will, möchte sie ebenfalls nicht schlecht über die Scharia reden, wird gegenmodernen Propagandazentren wie dem geplanten ZIE-M selbstverständlich nicht im Wege stehen und hält Islamkritik für “wenig hilfreich” und den Islam für eine “im Kern friedliche Religion”.

Sozusagen zur Entsühnung gibt man dann und wann “liberalen Muslimen” wie Lamya Kaddor (“Die Aufklärung ist für den Islam nicht übertragbar”) eine Bühne, Vertretern einer den Bereich des Erlaubten restlos abdeckenden Pseudo-Islamkritik. Journalistische Fundamentalismusverharmloser wie Patrick Bahners oder Jörg Lau beanspruchen und bekommen die Lufthoheit zum Thema islamische Berichterstattung.

Einen innermuslimischen Sündenbock hat man im Dialogbetrieb ebenfalls parat, den so genannten Salafismus (der Koran und Hadith nur wortgetreu lebt, der die islamischen Grundlagentexte wirklich ernst nimmt). Zu den politreligiösen und zugleich echtislamischen Konzepten adil düzen (Tugendsystem; Erbakan), Nizam Islami (Islamsystem; Maududi) oder hakimiyyat Allah (göttliche Souveränität; Qutb) sagen Presse und Regierung nichts, damit der “Dialog” ungestört weiter gehen kann.

Auch durch beide Großkirchen und die vier großen Parteien wird die zum Erhalt der freiheitlichen Demokratie notwendige echte Islamkritik in den Bereich des Schmuddeligen und Verachenswerten geschoben.

Doch allen Einschüchterungsversuchen von Schariabewegung, Kirchenpolitik und Kapital zum Trotz sind Gleichheitsfeminismus, Aufklärungshumanismus und Menschenrechtsuniversalismus nicht kleinzukriegen. Erste kleine Bewegungen wie Free Minds aus Münster überzeugen mehr und mehr Menschen und geben ihnen Hoffnung.

Mit solidarischen Grüßen an Free Minds

Edward von Roy

am 23.12.2012

http://freeminds.blogsport.eu/2012/12/23/selin-yesil-ayse-duygu-wie-islamophobie-wirksam-bekampft-werden-kann/comment-page-1/#comment-788