Archive for the ‘Theokratie’ Category

Deutschland 2024, die Religionsfreiheit und die Menschenrechte

Mai 14, 2024

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آیَة إِکْمَال الدِّيْن‎
āyat ikmāl ad-dīn

Qurʾān 5:3

Today, I have perfected your religion for you, and have completed My blessing upon you, and chosen Islam as Dīn (religion and a way of life) for you. (Übersetzung Taqi Usmani)

This day have I perfected your religion for you and completed My favour unto you, and have chosen for you as religion al-Islam. (Übersetzung M. Pickthall)

Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden. … (Übersetzung Frank Bubenheim und Nadeem Elyas)

en.wikipedia.org/wiki/Verse_of_ikmal_al-din

corpuscoranicum.de/de/verse-navigator/sura/5/verse/3/print

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75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, 22 Wochen jünger das deutsche Grundgesetz, zeitlos gültig Allahs Hakimiyya

Im Regierungsviertel von Berlin auch 2024 über die Scharia nichts Schlechtes, über den Islam nur Gutes?

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سَيِّد قُطب
Sayyid Quṭb

Sayyid Qutb (1906 – 1966) über Ubidiyya und Hakimiyya

ʿUbūdiyya, Knechtschaft, verstanden als Knechtschaft gegenüber Gott, und Ḥākimiyya, verstanden als alleinige Herrschaft Gottes. Beide Begriffe spielen eine zentrale Rolle in seinem Buch „Zeichen auf dem Weg“. So erklärte Qutb dort, dass sich die Menschen von aller Knechtschaft (ʿubūdiyya) gegenüber anderen Menschen befreien müssten, um das Leben allein auf die Knechtschaft gegenüber Gott zu gründen. Qutb meinte, dass nur Gott anbetungswürdig sei und alle (politische und religiöse) Autorität Gott gehöre (al-Ḥākimīya li-Llāh). Eine Regierung könne ihre Souveränität nur auf Gott begründen, indem sie in seinem Namen regiert. Nur Gesetze und Handlungen, die sich von den heiligen Texten des Islam ableiten, seien legitim und gerecht. In der Dschahiliyya (ǧāhiliyya), in der sich nach Qutb alle Gesellschaften befinden, wird die Souveränität auf Menschen übertragen und Menschen und Parteien werden an Stelle Gottes verehrt. Für Qutb stellt dies eine inakzeptable Blasphemie dar.

de.wikipedia.org/wiki/Sayyid_Qutb#Hākimīya_und_ʿUbūdīya

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جاهلية
ǧāhiliyya

Dschahiliyya

Im allgemeinen Sprachgebrauch meint Dschahiliyya die Zeit des altarabischen Heidentums vor dem Islam. In der islamischen Denktradition der Salafi, die sich an den Schriften des hanbalitischen Gelehrten Ibn Taimiyya orientiert, bezeichnet der Begriff dagegen keine Zeitperiode, sondern einen Zustand, der zu jeder Zeit eintreten könne, wenn eine Gesellschaft vom Islam abweicht.

de.wikipedia.org/wiki/Dschāhilīya

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Deutscher Bundestag
Drucksache 20/9580
23.11.2023

Dritter Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit (Berichtszeitraum 2020 bis 2022)

dserver.bundestag.de/btd/20/095/2009580.pdf

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“Anhörung zum Dritten Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit”

14.03.2024

Menschenrechte — Ausschuss — hib 155/2024

Anhörungen zur Religionsfreiheit und zu Menschenrechten

Berlin: (hib/NKI) Der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe hat sich am Mittwochnachmittag auf zwei öffentliche Anhörungen verständigt. Für Mittwoch, 24. April 2024, ist eine Anhörung zum dritten Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit (20/9580) vorgesehen.

Zu dem Thema „Durchsetzung internationaler und europäischer Menschenrechtskonventionen anlässlich des 70. Jahrestages der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 75 Jahren“ lädt der Ausschuss für Montag, 10. Juni 2024, ein. Beide Anhörungen finden von 14:00 bis 17:00 Uhr statt und werden live im Parlamentsfernsehen und im Internet auf bundestag.de übertragen.

bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-993556

bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2024/pm-240418-oepm-2404-menschenrechte-999032

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Anhörung zum Dritten Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit

24. April 2024, Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Sitzungssaal 3 101

bundestag.de/ausschuesse/a17_menschenrechte/anhoerungen/995996-995996

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Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (MELH) befindet sich im Regierungsviertel von Berlin zwischen Adele-Schreiber-Krieger-Straße und Schiffbauerdamm. Es wurde nach fünfjähriger Bauzeit am 10. Dezember 2003, also am Menschenrechtstag (AEMR, 10.12.1948), als dritter Parlamentsneubau an der Spree eingeweiht. Der Architekt war Stephan Braunfels. Seit dem Jahr 2010 wird ein Erweiterungsbau dieses Hauses errichtet, der wegen verschiedener Bauprobleme frühestens 2024 eröffnet werden kann.

Seinen Namen trägt das Gebäude zu Ehren der liberalen Sozialpolitikerin Marie-Elisabeth Lüders, einer Vertreterin der Frauenbewegung in Deutschland.

de.wikipedia.org/wiki/Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

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Ein bisschen Scharia?

April 22, 2024

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“Hier war die ganze Zeit von der Scharia die Rede. Es gibt aber ganz viele Arten von Scharia. Unser Job hier ist, dafür zu sorgen, dass die Teile, die mit dem Grundgesetz vereinbar sind, auch angewendet werden können, aber diejenigen nicht, die dies nicht sind.”

“Die Geschichte des Islam ist eine ganz lange Geschichte von Interpretationsmöglichkeiten.”

— Omid Nouripour am 11. Oktober 2018 vor dem Deutschen Bundestag. Plenarprotokoll 19/55.

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Die originelle Privatreligion des Omid Nouripour

Es gibt genau eine Welt, einen Islam, eine Umma. Es gibt keine teilweise Scharia oder Teile der Scharia. Die Scharia ist unteilbar als Allahs Wollen und Befehl, Allahs Schöpfungsordnung und Gesetzlichkeit. Die Scharia umfasst alle Lebensbereiche der Menschen, in ihrem Anspruch auf Wohlverhalten und Rechtsprechung nenne man sie totalitär. Über Teile der Scharia zu reden ist beinahe so, als dürfe der Mensch aus dem Schöpfergott oder der Geschöpflichkeit den einen oder anderen Teil herausschneiden oder als misslungen erklären oder für unbrauchbar.

Der in seiner Konsequenz stets alle Nichtmuslime herabwürdigende und entrechtende sowie frauenfeindliche Schariavorbehalt in den Verfassungen vieler heutiger Staaten macht unmissverständlich deutlich, dass aus islamischer Sicht nicht der Mensch, sondern Allah Gesetzgeber ist.

Wo Allah Regent ist, ist die Forderung nach Volkssouveränität Krieg gegen Gott (محاربة muḥāraba bzw. حرابة ḥirāba) und Verderbenstiften auf Erden (فساد في الأرض fasād fil-arḍ). Um erfolgreich aus der Dschahiliyya herauszutreten, verlangt die gottgegebene Gesetzlichkeit (Scharia) auf Erden das Implementieren und Anwenden (Fiqh) schariakonformer Gesetze, und wiederum hat nicht lediglich das Personenstands-, Ehe- und Familienrecht islamkompatibel zu sein, sondern ist jeder Paragraph zu islamisieren, letztlich auch im Strafrecht.

Die muslimische Frau muss den Hidschab tragen, sie verliert bei Trennung ihre Kinder an die Familie des Mannes, ihre Stimme hat vor Gericht nur den halben Wert, sie erbt nur die Hälfte im Vergleich zu ihrem Bruder, das ist alles, was 14 Jahrhunderte islamischer Ausdeutung (Nouripour: “Interpretationsmöglichkeiten”) der Muslima anbieten können. Ein Nichtmuslim ist ein Wesen sittlich und rechtlich geringeren Wertes, als ein Dhimmi, oder als Harbi rechtlos. Der Islamapostat (مرتد murtadd) hat eigentlich kein Recht auf Leben.

Vom Deutschen Bundestag aus den unveränderbaren Islam mit Verweis auf 14 Jahrhunderte angeblicher “Interpretationsmöglichkeiten” reformieren oder schönfärben zu wollen, wird nicht funktionieren angesichts einer Religion, die jeden Bereich des Lebens regelt, angesichts einer Lehre über Lohn und Strafe im Diesseits und vor allem im Jenseits.

Das seinem Verständnis nach bis zum Tag der Auferstehung (يوم القيامة yaum al-qiyāma) gültige Menschenbild und Gesellschaftsverständnis sollte Omid Nouripour vergleichen mit demjenigen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR, 10.12.1948) oder demjenigen des deutschen Grundgesetzes (GG, 23.05.1949).

Edward von Roy, Diplom-Sozialarbeiter/-Sozialpädagoge (FH)

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Q u e l l e n

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In the US, with each passing day, the debate about Sharia is getting complicated. …

Syed Abul Ala Mawdudi in his book Let us be Muslims defining what is ‚Sharia‘ says: “Now I shall tell you what Sharia is. The meaning of Sharia is mode and path. When you have acknowledged God as your sovereign and accepted His servitude and have also admitted that the Messenger is the tangible ruler holding authority on His behalf and that the Book has been sent by Him, it will mean you have entered Deen (way of life). After this, the mode in which you have to serve God and the path you have to traverse in order to obey Him, is called Sharia. This mode and path has been indicated by God through His Messenger who alone teaches the method of worshipping the Master and the way to become pure and clean. The Messenger shows us the path of righteousness and piety, the manner in which rights are discharged, the method of carrying on transactions and dealings with fellow-beings and the mode of leading one’s life. …”

Sayyid Qutb in his Milestones writes: “By ‚the Sharia of God‘ is meant everything legislated by God for ordering man’s life; it includes the principles of belief, principles of administration and justice, principles of morality and human relationships, and principles of knowledge.”

The Sharia includes the Islamic beliefs and concepts and their implications concerning the attributes of God, the nature of life, what is apparent and what is hidden in it, the nature of man, and the interrelationships among these. …

God has devised Laws for humanity. … the Quran explains that the source of Sharia is the divine Himself because He is the only continuous source of guidance to all regardless of their background. … From a Quranic perspective, Sharia is the ultimate divine guidance given to humanity to find its identity and purpose in life. …

Sharia is life affirming and life preserving. Sharia is justice nurturing and Sharia is human dignity nourishing. Sharia is the ultimate source of a style of life for those who believe in divine wisdom and guidance, those who understand that only a higher, neutral and objective authority can preserve and protect the interests of all human beings. It is up to individuals to acknowledge, accept or reject the divine guidance. Thus Sharia cannot be imposed. It cannot be coerced upon people. There is no armed struggle prescribed to force people who reject the Sharia as a source of guidance in their life to accept it as their way of life. Jihad is permitted to defend one’s dignity and one’s right to live peacefully according to the divine guidance. It is not to force people accept Muslim world view. People have a choice to live according to whatever laws they deem fit for them.

Sharia acknowledges the differences in human understanding and behavior and gives full freedom to people to organize their lives accordingly. It respects freedom, liberty, and the right to choose one’s life style.

Sharia should not be equated with the methods for achieving its goals. …

Sharia advises Muslims to develop laws and implement them effectively keeping in mind the interests of all human beings and not just the interests of a ethnic, cultural, religious, social or financial group.

For instance the Sharia declares that God has bestowed dignity to human beings.

— Aslam Abdullah (Shariah: Who Defines It?)

Dr. Aslam Abdullah is director of the Islamic Society of Nevada (ISON), Vice president of the Muslim Council of America (MCA) and the President elect of the Nevada Interfaith Council.

islamicity.org/7897/shariah-who-defines-it/

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Aslam Abdullah

Dr. Abdullah received a Doctorate in Communications from the University Of London, England in 1987. Aslam Abdullah is the Editor-in-Chief of Muslim Media Network Inc. that publishes the Muslim Observer. He has served as Director of the Islamic Society of Nevada and Masjid Ibrahim, Las Vegas. Dr. Abdullah has also been the Editor-in-Chief of the Minaret Magazine since 1989. He was an associate editor of The Arabia in the 1980’s. He also served as vice chairman of Muslim Public Affairs Council.

He is the current Vice President of the American Muslim Council.

draslamabdullah.com/about

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Yusuf al-Qaradawi: The Humblest Scholar of Our Generation

— Aslam Abdullah (2022)

draslamabdullah.com/post/yusuf-al-qaradawi-the-humblest-scholar-of-our-generation

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“… the sharia (šarīʿa), is perpetual, it is not negotiable and it is not terminable. It is perpetual because it is God’s infinite (azalī) word in the past; it is not negotiable because it has a power to enforce obedience; and it is not terminable because it is infinite (abadī) into the future.

The fiqh (Islamic applied law) is not the sharia. Rather, it is a particular understanding of the sharia. Thus, the fiqh (understanding) of the sharia of a particular person or group is not perpetual, it is negotiable and it is terminable.

The sharia is the perpetual principle on the basis of which each and every generation of Muslims has the right and the duty to make judgments about good and evil, right and wrong, in the context of its time and space in accordance with its own experience. Hence, the sharia is the Muslim’s authority in morals, coupled with the authority in faith, the shahada (šahāda).”

— Mustafa Cerić (2007), The challenge of a single Muslim authority in Europe

journals.sagepub.com/doi/full/10.1007/s12290-007-0004-8

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Archbishop backs sharia law for British Muslims

— Riazat Butt, Religious affairs correspondent, 07.02.2008, The Guardian

The Archbishop of Canterbury tonight prompted criticism from across the political spectrum after he backed the introduction of sharia law in Britain and argued that adopting some of its aspects seemed „unavoidable“.

Rowan Williams, the most senior figure in the Church of England, said that giving Islamic law official status in the UK would help achieve social cohesion because some Muslims did not relate to the British legal system. …

Williams said introducing sharia law would mean Muslims would no longer have to choose between two systems.

„If what we want socially is a pattern of relations in which a plurality of diverse and overlapping affiliations work for a common good, and in which groups of serious and profound conviction are not systematically faced with the stark alternatives of cultural loyalty or state loyalty, it seems unavoidable.“

He compared the situation to faith schools, where „communal loyalties“ were brought into direct contact with wider society, leading to mutual questioning and mutual influence towards change, without compromising the „distinctiveness of the essential elements of those communal loyalties“.

Earlier, in a BBC interview, he was more succinct. He said it was a „matter of fact“ that sharia law was already being practised in Britain.

„It’s not as if we’re bringing in an alien and rival system; we already have in this country a number of situations in which the internal law of religious communities is recognised by the law of the land … There is a place for finding what would be a constructive accommodation with some aspects of Muslim law as we already do with some kinds of aspects of other religious law.“ …

theguardian.com/uk/2008/feb/07/religion.world

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“It seems unavoidable and, as a matter of fact, certain conditions of Sharia are already recognised in our society and under our law, so it is not as if we are bringing in an alien and rival system.”

— Rowan Williams, 104th Archbishop of Canterbury (Katie Franklin and agencies: “Rowan Williams says Sharia law unavoidable”, The Telegraph, 07.02.2008.)

telegraph.co.uk/news/uknews/1577927/Rowan-Williams-says-Sharia-law-unavoidable.html

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Rechtspluralismus: ein Instrument für den Multikulturalismus?

— Professor Christian Giordano (Schweiz), veröffentlicht in der Zeitschrift der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus

nzz.ch/scharia-gerichte_fuer_die_schweiz-ld.536577

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Ein von Prof. Christian Giordano in TANGRAM Nr. 22 zu “Multikultureller Gesellschaft” veröffentlichter Beitrag erhitzte Ende Dezember bis Anfang Januar 2009 die öffentliche Debatte. Prof. Giordano stellte darin das Konzept des Rechtspluralismus vor, das von Medien und verschiedenen öffentlichen Personen als Freipass für die “Einführung der Scharia” und damit als ein direkter Angriff auf die Schweizer Staatsordnung und stark frauenfeindlich interpretiert wurde.

ekr.admin.ch/pdf/Jahresbericht+2008_D8e89.pdf

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Omid Nouripour: Was tun gegen Dschihadisten? Wie wir den Terror besiegen können

— Am 29. November 2017 mit Omid Nouripour, MdB (langjähriger Außen- und Sicherheitsexperte, Bündnis 90/Die Grünen) und Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin und Pädagogin. Moderation: Yassin Musharbash, Arabist, Journalist und Autor. Begrüßung: Dr. Antonie Nord, Referatsleiterin Naher Osten und Nordafrika, Heinrich-Böll-Stiftung.

Osama bin Laden hat gewonnen. So könnte man die provokante Ausgangsthese von Omid Nouripours neuem Buch zusammenfassen: Denn der dschihadistische Terror und die unangemessene Gegenreaktion, der „War on Terror“, haben einen Keil zwischen den „Westen“ und die islamische Welt, zwischen Muslime und Nicht-Muslime in Europa getrieben. Die Probleme sind seit den Anschlägen vom 11. September nicht kleiner geworden.

Deswegen bedarf es einer neuen Politik – einer Politik, die nicht alten Masterplänen anhängt, sondern auf lokaler Ebene arbeitet. Dazu gehört es, die lokalen Ursachen von Radikalisierung zu identifizieren und anzugehen, ob in Ägypten, im Irak, in Molenbeek oder in Offenbach. Dabei lassen sich Innen- und Außenpolitik heute kaum mehr trennen, denn Migration und die weltweite Vernetzung haben eine neue, weltumspannende Realität geschaffen.

Wie diese Instrumente aussehen können, diskutiert Omid Nouripour mit der Pädagogin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und dem Arabisten, Journalisten und Autor Yassin Musharbash.

boell.de/de/2017/11/29/omid-nouripour-was-tun-gegen-dschihadisten-wie-wir-den-terror-besiegen-koennen

portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D1118748042

sb-lauenburg.lmscloud.net/cgi-bin/koha/opac-detail.pl?biblionumber=44413

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“Super-Diversität”? Die Werte und Anweisungen des Koran haben für viele “einen höheren moralischen Stellenwert als unser Grundgesetz”

April 9, 2024

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“Homosexualität und sexuelle Diversität widersprechen der religiösen Auffassung nicht weniger Schüler. Für sie und ihre Familien hat ihre diesbezügliche Religionsauffassung einen höheren moralischen Stellenwert als unser Grundgesetz. Entsprechende Programme zur Toleranz stoßen auf Widerstand.”

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Markus Lanz: Das heißt, da geht es auch um kulturelle Themen, … religiöse Themen.

Schulleiterin Anja Mundt-Backhaus von der IGS Stöcken in Hannover: Ja, das KFN [Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen] hat das jetzt in einer noch nicht repräsentativen Studie bestätigt in der Abfrage, dass das tatsächlich ein Problem ist. Ich meine, da wäre ungefähr die Hälfte der befragten Muslime gegen Homosexualität gewesen, bzw. stellen die Grundsätze des Korans tatsächlich in der Wertung über das Grundgesetz. Das erleben wir auch.

Lanz: Ok. Wie gehen wir denn damit um? Man muss doch irgendwie darauf reagieren? Sie haben –, ich habe das vorhin vorgetragen, Herr El-Mafaalani, das schöne Wort Super-Diversität, – und Sie sagen, wir waren darauf, wir sind darauf nicht vorbereitet … wir müssen doch reagieren und umgehen mit solchen Dingen … in Sonntagsreden der Politiker, ständig: “Das Grundgesetz ist die Basis für alles.” Und dann so etwas. Wie stellen wir denn sicher, dass das deutsche Grundgesetz gilt und nicht … andere Dinge, die vielleicht darüberstehen – Religion – oder was auch immer, ein problematisches Frauenbild? All diese Dinge?

Soziologe Aladin El-Mafaalani: Ich würde sagen, man muss das alles in den Schulen, und schon in Grundschulen, thematisieren. Und dafür müssen die, diese Grundschulen zum Beispiel, ausgestattet sein, dass man solche Dinge thematisiert, dass man darüber spricht: Säkularer Staat, trotzdem religiös sein, in welchem Verhältnis steht das, aber es passiert ja nicht.

Mundt-Backhaus: Die Ausstattung ist ja nicht da. Genau solche Unterstützung haben wir angefordert, mehr Personal, Kulturmittler, das steht auch unter den Forderungen. Mehr Personal auch für die Pausenaufsichten, um zu deeskalieren, wie gesagt Kulturmittler. Wir versuchen natürlich auch das zu verhindern, natürlich machen wir Demokratieerziehung! Wir arbeiten auch mit einer der beiden Moscheen zusammen, die bei uns in der Nähe sind, mit einer klappt das ganz gut, mit der anderen eher nicht so. Und natürlich erreichen wir auch Kinder. Aber nicht alle. Es bleibt ein Teil, den wir nicht erreichen. Und das ist das große Problem.

— Ab min 24:30 und bis min 27:06 in diesem Ausschnitt (Schulleiterin schlägt Alarm: „Verheerende Lage“ | Markus Lanz vom 04. April 2024). 05.04.2024, ZDFheute Nachriften.

youtube.com/watch?v=GRdopDhOp7M

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— Ebenfalls ab min 43:40 und bis min 46:16 in der gesamten Sendung Markus Lanz vom 4. April 2024

zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-4-april-2024-100.html

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Wenn Lehrkräfte verzweifeln: Die IGS Stöcken schlägt Alarm

Gewalt, Vandalismus, Bedrohungen: Die IGS Stöcken in Hannover schlägt Alarm. In einem Hilferuf an die Schulbehörde beklagen Lehrkräfte die Situation an der Schule. Fast täglich müssten Schüler oder Schülerinnen vom Unterricht ausgeschlossen werden, heißt es in dem Brief. Das Schulpersonal habe keine Kraftreserven mehr.

Erst im Dezember hatten Lehrkräfte der IGS Büssingweg in Hannover in einem Brandbrief an Behörden und Politik Gewalt und Vandalismus an der Schule geschildert – und um Hilfe gebeten. …

Die IGS Stöcken gilt als sogenannte Brennpunktschule. Rund 900 Schülerinnen und Schüler aus geschätzt 40 Nationen besuchen die Schule, die für viele kein entspannter Ort zum Lernen ist. Ein Beispiel von vielen: Der Brief eines Vaters an die Schulleitung vom Januar. „Seit einigen Tagen beschwert sich unser Kind über seinen Alltag an der Schule. Er wird ständig belästigt, beleidigt, gemobbt, bedroht und geschlagen.“

Die Lehrkräfte bestätigen Schülerberichte, wonach einige Schüler ständig Messer oder andere Waffen bei sich tragen würden. Vor einiger Zeit sei, so steht es in dem Brief an den Schulträger, ein Kind außerhalb der Schule mit einer Eisenstange bewusstlos geschlagen worden. Nach einem Krankenhausaufenthalt habe es sich nicht mehr in den Unterricht getraut. Viele Schüler meiden die Toiletten, weil sie dort belästigt und gefilmt würden. Die Videos tauchten dann in den sozialen Netzwerken auf.

“Homosexualität und sexuelle Diversität widersprechen der religiösen Auffassung nicht weniger Schüler. Für sie und ihre Familien hat ihre diesbezügliche Religionsauffassung einen höheren moralischen Stellenwert als unser Grundgesetz. Entsprechende Programme zur Toleranz stoßen auf Widerstand.”

Anja Mundt-Backhaus ist Didaktische Leiterin der IGS. Sie und ihre Kollegen und Kolleginnen, sagt sie, „gucken da hin, wir kümmern uns, aber wir kommen nicht mehr hinterher. Es ist einfach zu viel geworden.“ Der Fehler im System beginne in den Familien. Dort werde den Kindern oft ein Männlichkeitsbild vermittelt, das Gewalt für legitim, für männlich hält, so beschreibt es eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen. Später gebe die Peergroup den Ton an, in dem sich Jungen, aber auch Mädchen behaupten müssten.

Die Familien der Täter seien oft schwer zu erreichen, sagt Backhaus. „Wir haben es hier überwiegend mit bildungsfernen Eltern zu tun. Viele haben auch tatsächlich Ressentiments gegenüber Schule. Viele sprechen kein Deutsch oder nicht ausreichend Deutsch, sodass wir mit ihnen nicht vernünftig arbeiten können, weil wir keine Dolmetscher haben.“ Ein Vorbild sind wohl einige kaum. Eltern hätten sich, so beschreibt es die Schule, auf dem Schulhof schon geprügelt.

Die Liste der Maßnahmen, die nach Ansicht der Schule nötig wären, um eine Besserung herbeizuführen, ist lang. Aber fürs Erste fordert die Schule einen Sicherheitsdienst für den Schulweg und den Pausenhof. Die Stadt Hannover ist der Schulträger und Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) hält nichts von Sicherheitsdiensten. Das könne nur eine vorübergehende Maßnahme sein. Er wolle keine amerikanischen Verhältnisse, weil sie die Gewaltspirale befeuern würden, zumal auch ein Sicherheitsdienst nicht die Befugnis hätte, Taschenkontrollen durchzuführen. Stattdessen brauche es ein „Commitment, eine gemeinsame Verabredung mit den Schülerinnnen und Schülern, dass Gewalt verbannt wird.“ …

— Hans-Christian Hoffmann. 09.02.2024, NDR

ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Wenn-Lehrkraefte-verzweifeln-Die-IGS-Stoecken-schlaegt-Alarm,schule3414.html

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Religion und abweichendes Verhalten

Dr. Jan-Philip Steinmann (Projektleitung)

Es wird sich der Frage gewidmet, wie und unter welchen Bedingungen Religion abweichendes Verhalten in zunehmend säkularisierten Gesellschaften beeinflusst. Bisherige Forschung hat sowohl auf förderliche als auch auf hemmende Effekte von religiösem Engagement für deviantes Verhalten hingewiesen und aufgezeigt, dass Religionseffekte konditional, gegenläufig und nicht-linear sein können. Ziel ist es, die Komplexität des Zusammenhangs zwischen Religion und Delinquenz vor dem Hintergrund dreier Limitationen bisheriger Forschung in den Blick zu nehmen. Erstens soll das Zusammenwirken zwischen individueller Religion und anderen Identitäten (z. B. Ethnizität, Klasse, Geschlecht) bei der Erklärung von abweichendem Verhalten in den Blick genommen werden („complex religion“). Zweitens sollen ebenenübergreifende Wechselwirkungen zwischen individueller Religion und religiösem Kontext (z. B. religiöse Gemeinden, Schulklassen, Familien) bei der Erklärung abweichenden Verhaltens berücksichtigt werden („religious context matters“). Drittens sollen erklärende Mechanismen für den Link zwischen Religion und Devianz explizit ausgearbeitet und auf strenge Weise empirisch geprüft werden („mechanisms of religious influence“). Den ersten beiden Limitationen soll auf Basis von quantitativen Sekundärdaten begegnet werden. Um die dritte Limitation anzugehen, sollen zudem qualitative Primärdaten erhoben werden.

kfn.de/forschungsprojekte/religion-und-abweichendes-verhalten/

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Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN)

Direktorium

kfn.de/kfn/institut/direktorium/

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Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Jurist, ehemaliger Direktor des KFN

kfn.de/kfn/institut/ehemalige-direktoren/prof-dr-christian-pfeiffer/

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Religion and Super Diversity

— 23.05.2017, Islamic Research and Information Center iric.org

Religion and Super Diversity
New Diversities, Volume 18, No. 1, 2016
Published by Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic Diversity

New Diversities is an international, peer reviewed, scholarly and professional journal, published by the Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic Diversity. It is intended to provide a platform for international, interdisciplinary and policy-related social science research in the fields of diversity, migration, multicultural policies, and human rights.

Guest Editors:

Irene Becci (University of Lausanne) and Marian Burchardt (Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic Diversity, Göttingen)

List of Contents:

– Religion and Superdiversity: An Introduction

by Marian Burchardt (Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic Diversity, Göttingen) and Irene Becci (University of Lausanne)

– Enhancing Spiritual Security in Berlin’s Asian Bazaars

by Gertrud Hüwelmeier (Humboldt Universität zu Berlin)

– Religion, Conviviality and Complex Diversity

by Deirdre Meintel (Université de Montréal)

– Multi-Religiosity: Expanding Research on Ties to Multiple Faiths in the 21st Century

by Liza G. Steele (State University of New York at Purchase)

– Mobility and Religious Diversity in Indigenousness-Seeking Movements: A Comparative Case Study between France and Mexico

by Manéli Farahmand (University of Lausanne / University of Ottawa) and Sybille Rouiller (University of Lausanne)

– When Homogeneity Calls for Super-Diversity: Rome as a Religious Global City

by Valeria Fabretti (University of Rome ‘Tor Vergata’) and Piero Vereni (University of Rome ‘Tor Vergata’)

iric.org/religion-and-super-diversity/

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Religion and Superdiversity: An Introduction

Marian Burchardt (Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic Diversity, Göttingen) and Irene Becci (University of Lausanne)

New Diversities vol. 18, No. 1, 2016ISSN ISSN-Print 2199-8108

ISSN-Internet 2199-8116

newdiversities.mmg.mpg.de/wp-content/uploads/2016/10/2016_18-01_01_Introduction.pdf

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Das Versprechen der Architektur: Schaffen Multireligiöse Räume Toleranz?

The promise of architecture: Do multi-religious spaces promote tolerance?

Marian Burchardt, Johanna Häring.

In öffentlichen Debatten wird dabei architektonischen Projekten wie dem House of One häufig die Fähigkeit zugeschrieben, durch Begegnung und den Abbau von gruppenbezogenen Vorurteilen interreligiöse Beziehungen positiv zu beeinflussen und damit zu friedlicher Koexistenz in einer von Segregation, Rassismen und Gewalt geprägten Gesellschaft beizutragen. Insofern trägt Architektur schon im Modellstadium dazu bei, Idee und Praxis des interreligiösen Dialogs, als deren materialer Ausdruck das House of One verstanden wird, zu popularisieren. Sie birgt damit in sich das Versprechen, dem Bemühen um friedliche Koexistenz materiale Form und ästhetischen Ausdruck zu geben. …

Die Idee zur Errichtung des House of One entstand im Kontext der Rückübertragung des Baugrundstückes auf dem Berliner Petriplatz an die lokale Kirchgemeinde in den 1990er-Jahren. … Träger des Projekts war bis zur Gründung der Stiftung House of One – Bet- und Lehrhaus Berlin im Jahre 2016 der gleichnamige Verein, in dem das Land Berlin, von protestantischer Seite die Gemeinde St. Petri, von jüdischer Seite das Abraham-Geiger Kolleg Potsdam sowie von muslimischer Seite das Forum für interkulturellen Dialog vertreten sind. Die Beteiligung dieser, der Bewegung des umstrittenen türkisch-amerikanischen Laienpredigers Fetullah Gülen nahestehenden, Organisation hat von Beginn an immer wieder öffentliche Kritik – vor allem, aber nicht ausschließlich, aufseiten der muslimischen Dachverbände – hervorgerufen und 2019 zum öffentlich inszenierten Austritt eines der Hauptsponsoren, des Unternehmens Dussmann, aus dem Stiftungsrat geführt. …

An der Schnittstelle von Stadtsoziologie und Religionssoziologie hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre ein Forschungsfeld etabliert, das die multiplen Beziehungen und wechselseitigen Prägungen von religiösen Zugehörigkeiten und Praktiken einerseits und urbanen Räumen andererseits ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt hat. Die den meisten Studien zugrunde liegende Kernthese ist dabei, dass die Vorstellung einer durch Urbanisierungsprozesse vorangetriebenen Säkularisierung in den durch Migrationsprozesse und religiöse Innovationen sich pluralisierenden Großstädten westlicher Einwanderungsgesellschaften die soziale Wirklichkeit nicht mehr angemessen abbildet. Urbane Räume sind stattdessen durch eine fortwährende Diversifizierung gekennzeichnet, die unter Rückgriff auf einen populären Begriff von Steven Vertovec (2007) als religiöse „Super-Diversität“ gefasst werden kann (siehe Burchardt und Becci 2016). Diese Super-Diversität umfasst dabei sowohl die Vielfalt religiöser Gruppen wie auch Differenzen in Bezug auf die Relevanz von Religion und Säkularität im Alltagsleben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, die Peter L. Berger (2014) im Konzept einer zweifachen Pluralisierung zusammengefasst hat.

link.springer.com/article/10.1007/s41682-021-00069-x

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Super-diversity and its implications

— Steven Vertovec (2007), Ethnic and Racial Studies, 30(6), 1024–1054. doi.org/10.1080/01419870701599465

Abstract

Diversity in Britain is not what it used to be. Some thirty years of government policies, social service practices and public perceptions have been framed by a particular understanding of immigration and multicultural diversity. That is, Britain’s immigrant and ethnic minority population has conventionally been characterized by large, well-organized African-Caribbean and South Asian communities of citizens originally from Commonwealth countries or formerly colonial territories. Policy frameworks and public understanding – and, indeed, many areas of social science – have not caught up with recently emergent demographic and social patterns. Britain can now be characterized by ‘super-diversity,’ a notion intended to underline a level and kind of complexity surpassing anything the country has previously experienced. Such a condition is distinguished by a dynamic interplay of variables among an increased number of new, small and scattered, multiple-origin, transnationally connected, socio-economically differentiated and legally stratified immigrants who have arrived over the last decade. Outlined here, new patterns of super-diversity pose significant challenges for both policy and research.

tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01419870701599465

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Prof. Dr. Dr. h.c. Steven Vertovec

Steven Vertovec ist Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften und Honorarprofessor für Soziologie und Ethnologie an der Universität Göttingen, Deutschland. Zuvor war er Professor für Transnational Anthropology an der Universität Oxford und Direktor des britischen Economic and Social Research Council’s Centre on Migration, Policy, and Society (COMPAS). Steves Arbeit umfasst die kritische Untersuchung verschiedener Konzepte rund um internationale Migration, transnationale soziale Formationen, ethnische Diaspora und Formen urbaner Vielfalt. Er erwarb einen B.A. (Magna cum laude) in Anthropologie und Religionswissenschaften an der University of Colorado, einen M.A. in Religionswissenschaften an der University of California in Santa Barbara und einen DPhil in Sozialanthropologie an der University of Oxford. Im Jahr 2018 wurde ihm von der Université de Liège die Ehrendoktorwürde (Sozialwissenschaften) verliehen. Steve ist Mitherausgeber der Zeitschrift Global Networks und der Palgrave-Buchreihe „Global Diversities“. Er ist außerdem Autor von fünf Büchern, darunter „Transnationalism“ (Routledge, 2009) und „Diversity and Contact“ (Palgrave 2016) und Herausgeber oder Mitherausgeber von 35 Bänden, darunter „Islam in Europe“ (Macmillan, 1997), „Conceiving Cosmopolitanism“ (Oxford University Press, 2003), „The Multicultural Backlash“ (Routledge 2010), „The International Handbook of Diversity Studies“ (Routledge, 2015) und „The Oxford Handbook of Super-diversity“ (Oxford University Press, in Vorbereitung). Seit über 25 Jahren arbeitet Steve mit einer Reihe von politischen Entscheidungsträger*innen zusammen, unter anderem innerhalb des Sachverständigenrates der deutschen Stiftungen für Migration und Integration, des Cabinet Office und des Innenministeriums der britischen Regierung, der Europäischen Kommission, der G8, der Weltbank und der UNESCO. Prof. Vertovec die Ehrendoktorwürde der Universität Lüttich.

mmg.mpg.de/steven-vertovec-de

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In the US, with each passing day, the debate about Sharia is getting complicated. …

Syed Abul Ala Mawdudi in his book Let us be Muslims defining what is ‚Sharia‘ says: “Now I shall tell you what Sharia is. The meaning of Sharia is mode and path. When you have acknowledged God as your sovereign and accepted His servitude and have also admitted that the Messenger is the tangible ruler holding authority on His behalf and that the Book has been sent by Him, it will mean you have entered Deen (way of life). After this, the mode in which you have to serve God and the path you have to traverse in order to obey Him, is called Sharia. This mode and path has been indicated by God through His Messenger who alone teaches the method of worshipping the Master and the way to become pure and clean. The Messenger shows us the path of righteousness and piety, the manner in which rights are discharged, the method of carrying on transactions and dealings with fellow-beings and the mode of leading one’s life. …”

Sayyid Qutb in his Milestones writes: “By ‚the Sharia of God‘ is meant everything legislated by God for ordering man’s life; it includes the principles of belief, principles of administration and justice, principles of morality and human relationships, and principles of knowledge.”

The Sharia includes the Islamic beliefs and concepts and their implications concerning the attributes of God, the nature of life, what is apparent and what is hidden in it, the nature of man, and the interrelationships among these. …

God has devised Laws for humanity. … the Quran explains that the source of Sharia is the divine Himself because He is the only continuous source of guidance to all regardless of their background. … From a Quranic perspective, Sharia is the ultimate divine guidance given to humanity to find its identity and purpose in life. …

Sharia is life affirming and life preserving. Sharia is justice nurturing and Sharia is human dignity nourishing. Sharia is the ultimate source of a style of life for those who believe in divine wisdom and guidance, those who understand that only a higher, neutral and objective authority can preserve and protect the interests of all human beings. It is up to individuals to acknowledge, accept or reject the divine guidance. Thus Sharia cannot be imposed. It cannot be coerced upon people. There is no armed struggle prescribed to force people who reject the Sharia as a source of guidance in their life to accept it as their way of life. Jihad is permitted to defend one’s dignity and one’s right to live peacefully according to the divine guidance. It is not to force people accept Muslim world view. People have a choice to live according to whatever laws they deem fit for them.

Sharia acknowledges the differences in human understanding and behavior and gives full freedom to people to organize their lives accordingly. It respects freedom, liberty, and the right to choose one’s life style.

Sharia should not be equated with the methods for achieving its goals. …

Sharia advises Muslims to develop laws and implement them effectively keeping in mind the interests of all human beings and not just the interests of a ethnic, cultural, religious, social or financial group.

For instance the Sharia declares that God has bestowed dignity to human beings.

— Aslam Abdullah (Shariah: Who Defines It?)

Dr. Aslam Abdullah is director of the Islamic Society of Nevada (ISON), Vice president of the Muslim Council of America (MCA) and the President elect of the Nevada Interfaith Council.

islamicity.org/7897/shariah-who-defines-it/

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Aslam Abdullah

Dr. Abdullah received a Doctorate in Communications from the University Of London, England in 1987. Aslam Abdullah is the Editor-in-Chief of Muslim Media Network Inc. that publishes the Muslim Observer. He has served as Director of the Islamic Society of Nevada and Masjid Ibrahim, Las Vegas. Dr. Abdullah has also been the Editor-in-Chief of the Minaret Magazine since 1989. He was an associate editor of The Arabia in the 1980’s. He also served as vice chairman of Muslim Public Affairs Council.

He is the current Vice President of the American Muslim Council.

draslamabdullah.com/about

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Yusuf al-Qaradawi: The Humblest Scholar of Our Generation

— Aslam Abdullah (2022)

draslamabdullah.com/post/yusuf-al-qaradawi-the-humblest-scholar-of-our-generation

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“… the sharia (šarīʿa), is perpetual, it is not negotiable and it is not terminable. It is perpetual because it is God’s infinite (azalī) word in the past; it is not negotiable because it has a power to enforce obedience; and it is not terminable because it is infinite (abadī) into the future.

The fiqh (Islamic applied law) is not the sharia. Rather, it is a particular understanding of the sharia. Thus, the fiqh (understanding) of the sharia of a particular person or group is not perpetual, it is negotiable and it is terminable.

The sharia is the perpetual principle on the basis of which each and every generation of Muslims has the right and the duty to make judgments about good and evil, right and wrong, in the context of its time and space in accordance with its own experience. Hence, the sharia is the Muslim’s authority in morals, coupled with the authority in faith, the shahada (šahāda).”

— Mustafa Cerić (2007), The challenge of a single Muslim authority in Europe

journals.sagepub.com/doi/full/10.1007/s12290-007-0004-8

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Mit eigenen Hervorhebungen kommentarlos zusammengestellt von Edward von Roy (April 2024).

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Nicht der Islamismus, der Islam ist das Problem

Eine Mahnung an die Deutsche Islamkonferenz (DIK) sowie an die in wenigen Tagen in Berlin durchgeführte 2. Kritische Islamkonferenz (KIK 2013).

Islamkonferenz um Islamkonferenz der Rechtsspaltung entgegen? Der säkulare Verfassungsstaat hat mit totalitär denkenden Jenseitszentrikern nicht auf Augenhöhe zu diskutieren, auch nicht im Rahmen der „Verbesserung des Zusammenlebens zwischen der Mehrheitsgesellschaft und den Muslimen … ein gemeinsamer Weg zu einem besseren Miteinander“ (DIK 2009) oder von „Allianzen für die transkulturelle Gesellschaft“ (KIK 2013).

Edward von Roy (April 2013)

schariagegner.wordpress.com/2013/04/15/nicht-der-islamismus-der-islam-ist-das-problem/

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“Retten Sie das wichtige Verbot der FGM in Gambia!”

März 21, 2024

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Eine Petition an den Gesundheitsminister von Gambia, Herrn Dr. Ahmadou L. Samateh, und an die gambische Ministerin für Angelegenheiten der Frau, für Kinder und Soziales, Frau Fatou S. Kinteh. Bei Change.org lässt sich die Petition mitzeichnen.

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https://www.change.org/p/retten-sie-das-wichtige-verbot-der-fgm-in-gambia

change.org/p/retten-sie-das-wichtige-verbot-der-fgm-in-gambia

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A petition to:

Hon. Dr. Ahmadou Lamin Samateh, Minister of Health
Ministry of Health
The Quadrangle
Banjul
Republic of The Gambia

and to:

Hon. Fatou Sanyang Kinteh, Minister of Women’s Affairs, Children and Social Welfare
State House
Banjul
Republic of The Gambia

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21.03.2024

Petition

Retten Sie das wichtige Verbot der FGM in Gambia!

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Petitionstext

Sehr geehrter Herr Minister Dr Samateh, sehr geehrte Frau Ministerin Kinteh, retten Sie das wichtige Verbot der FGM in Gambia! Nur das beibehaltene Verbot jeder Form von Female Genital Mutilation (FGM Typ I, II, III, IV), nur der nicht verhandelbare Schutz der heutigen Mädchen als der künftigen Frauen Gambias in Bezug auf ein intaktes weibliches Geschlechtsorgan verwirklicht körperliche Unversehrtheit und universelle Menschenrechte. Auch die Berufung auf die Religion Islam, und tatsächlich, einen Islam ohne FGM gibt es nicht, kann keine Rechtfertigung für das Durchführen einer FGM (Typ I, II, III, IV) sein, die Islamic FGM (chitan al-inath) muss ebenso verboten bleiben und ggf. bestraft werden wie jede anders motivierte Female Genital Mutilation.

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Petitionsbegründung

Im Dorf Bakadagi-Mandinka im Distrikt Niani in der Central River Region (CRR) des westafrikanischen Staates Gambia hatten drei Frauen geplant, acht zwischen vier Monaten und einem Jahr alte Mädchen zu “beschneiden”, genital zu verstümmeln. Fünf Mädchen konnten vor der FGM (female genital mutilation, weibliche Genitalverstümmelung) gerettet werden, an drei Mädchen führten die Frauen das Verbrechen aus. In der Gerichtsverhandlung am Kaur/Kuntaur Magistrate Court im Herbst 2023 wurden die Täterinnen verurteilt, zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr oder zu einer Geldstrafe von 15.000 Dalasi (≈ 204 €) für jede. Seit 2015 ist in Gambia die FGM, mithin jede Form (FGM Typ I, II, III, IV) verboten.

Gambias wichtiges FGM-Verbot dekriminalisieren: “Women’s (Amendment) Bill 2024”

Mit Gesetzesinitiative Women’s (Amendment) Bill 2024 hat die Bewegung für eine Straffreistellung der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) ihren Gesetzesvorschlag ins Parlament von Gambia eingebracht. Erste Lesung im gambischen Parlament (The National Assembly, Nationalversammlung) am 4. März 2024, Zweite Lesung und Abstimmung am 18. März. Von den 47 anwesenden Abgeordneten stimmten nur vier dagegen, sprich sie stimmten für den Erhalt des wichtigen FGM-Verbots in Gambia, 42 hingegen stimmten für den kinderfeindlichen und frauenfeindlichen Gesetzesentwurf, es gab eine Enthaltung. Mindestens drei Monate lang, mindestens bis Mitte Mai 2024 wird das Gesetz in den Ausschüssen diskutiert werden.

Schon zur Ersten Lesung hatte Imam Fatty mit einem gecharterten Bus Frauen vor das Parlament bringen lassen, die Slogans für eine straffreie Islamic FGM skandierten, welche sie freilich “weibliche Beschneidung” (female genital cutting, FGC) nennen, und von denen mehrere den Niqab trugen, den islamischen Gesichtsschleier, eine in Gambia bislang sehr ungewöhnliche Weise von Kleidung bzw. Hidschab.

Zu den bekanntesten Lobbyisten einer in Gambia künftig wieder straffreien FGM gehört neben dem Imam Abdoulie Fatty (Abdullah Fatty) auch der Parlamentarier Almameh Gibba, mögen die beiden diesbezüglich keinen Erfolg haben.

Imam Abdoulie Fatty hatte den Täterinnen die Strafe bezahlt oder bezahlen lassen, und die höchsten religiösen Autoritäten des Landes, gemeinschaftlich tätig am 1992 gegründeten Gambia Supreme Islamic Council (GSIC oder SIC, Oberster Islamischer Rat Gambias), bekundeten am 25. September 2023 mit Fatwa Nummer (002), arab., bzw. (003), engl., die islamrechtliche – die islamische – Rechtmäßigkeit der weiblichen Beschneidung.

Am 10.03.2024 hatten das 1975 gegründete IICPSR (International Islamic Center for Populations Studies and Research, Direktor ist Gamal Serour, Gamal Abou el-Serour, angesiedelt am Kairoer Al-Azhar) und der GSIC (Gambia Supreme Islamic Council) unter dem Tagungstitel “The National Dialogue on FGM and Islam” eine Konferenz veranstaltet. (youtube.com/watch?v=DIsJQzh4owU) Der ägyptische Gynäkologe Serour (el-Serour) war Mitglied der WHO Strategic and Technical Advisory Group (STAG) (2011-2016), Chair of STAG (2017–2018) sowie Co-Chair of the Ethics Review Committee at the WHO Regional Office for the Eastern Mediterranean (seit 2017).

Innerhalb der gambischen Parlamentarier treibt Mai Fatty (Mai Ahmed Fatty), Gründer und Vorsitzender der Oppositionspartei Tugendkongress Gambia (GMC · Gambia Moral Congress) die unmoralische Pro-FGM-Kampagne voran.

“Le parlementaire Almameh Gibba a introduit la proposition de loi en première lecture. L’examen a été renvoyé à une seconde lecture prévue le 18 mars. L’homme indique l’excision n’est pas une nécessité en Islam.” (fr.africanews, 06.03.2024.) Eine Notwendigkeit (nécessité) des “Beschneidens” d. h. des Genitalverstümmelns auch der Mädchen entspräche seiner Einstufung als wadschib ( واجب · wāǧib ) bzw. fard ( فرض · farḍ ), englisch mandatory oder obligatory, wie bei der Islamic FGM der Schafiiten. Die meisten Menschen in Gambia sind zwar sunnitische Muslime, aber als Malikiten. Der chitan al-inath (ختان الإناث · ḫitān al-ināṯ ), die weibliche Beschneidung, eine Genitalverstümmelung, ist gemäß malikitischer Jurisprudenz nicht wadschib (obligatorisch), sondern mandub ( مندوب · mandūb ) bzw. mustahabb ( مستحب · mustaḥabb ), empfohlen. Mandub (mustahabb) bedeutet, dass der Muslim für das Unterlassen dieser Handlung vor allem im Jenseits zwar nicht bestraft, für das Durchführen dieser Handlung hingegen belohnt werden wird. Das zur Sicht der Malikiten, die Mädchenbeschneidung zu verbieten ist verboten.

Um Allahs Befehl sowie dem Madhhab maliki, seinem auf den islamischen Juristen Malik ibn Anas (711 — 795) zurückgehenden Fiqh (Islamjurisprudenz) zu entsprechen, fordert der westafrikanische Teil der weltweiten Bewegung zur Straffreistellung der Islamic FGM, jedes FGM-Verbot zu verbieten, und betont zu diesem Zweck den hohen Wert der Familie und der elterlichen Wahlfreiheit (freedom of choice). Der Höchste Islamische Rat von Gambia und sein Kommittee für Fatwa und Mondsichtung (The Gambia Supreme Islamic Council’s Fatwa and Moon Sighting Committee) haben ihre Religion richtig verstanden.

Noch die geringst invasive Form von FGM muss in jedem Staat verboten werden oder verboten bleiben. Auch um die WHO-Kategorie zur FGM mit ihren vier FGM-Typen (I, II, III, IV) nicht anzutasten, ist stets Wert auf die korrekte Terminologie zu legen, auf den Begriff FGM, weibliche Genitalverstümmelung.

Edward von Roy, Diplom-Sozialarbeiter/-Sozialpädagoge (FH)

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Wer die Petition mitzeichnen möchte, kann das bei Change.org tun.

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https://www.change.org/p/retten-sie-das-wichtige-verbot-der-fgm-in-gambia

change.org/p/retten-sie-das-wichtige-verbot-der-fgm-in-gambia

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Der Schariaverharmloser

Januar 22, 2024

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Hemmungslos schariabegeistert

Köln (2016) und das Werkstattgespräch der BZgA mit Hochschulen, ein Islamwissenschaftler bereitet der Schariagesellschaft (Sharia Society, Ḥākimiyya li-Llāh, the sovereignty of God) den Weg.

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Mit seinem äquidistanten, sprich den Unterschied zwischen Täter und Opfer vernebelnden, das Leid anderer zulassenden, seichten Geplauder über eine Lebensführung nach Scharia und Fiqh, über den ECFR und Yusuf al-Qaradawi, über den Hidschab oder die islamisch gebotene Geschlechtertrennung auch in der Turnhalle oder im Schwimmbad, trägt der Inhaber des Lehrstuhls für Islamwissenschaft an der Universität Bamberg, Professor Dr. Patrick Franke (Zum Umgang mit islamischen Normen zu Gesundheit, Körper und Sexualität: Empfehlungen für die Gesundheitsfürsorge. Am 3. November 2016 in Köln.) dazu bei, die sogenannten muslimischen Frauen und ihre Töchter wieder in den Kerker der Schariapflichten einzusperren, dem allzu wenige von ihnen erst unlängst entkommen sind. Die vielen anderen in einer muslimischen Familie aufgewachsenen Mädchen und Frauen überall auf der Welt, etwa in Pakistan, Afghanistan, im Iran oder auf der Arabischen Halbinsel, haben den ihnen authentisch islamisch auferlegten Bereich der Entwürdigung und Entrechtung noch nie ganz verlassen, und in Bezug auch auf sie müssen wir alles tun, damit die allgemeinen Menschenrechte wahrhaftig allgemein sind, damit jedermann baldmöglich in der Freiheit der im Dezember 2023 stolze 75 Jahre alt gewordenen AEMR angelangt ist, ein bewahrenswerter Standard, der den Begriffen von Menschenwürde und Freiheit des Individuums nach dem deutschen Grundgesetz (GG) entspricht.

Der Hidschab oder seine Unterwasservariante Burkini ist nicht einfach eine Bekleidung, sondern die zu textilem Gewebe genähte Forderung auf islamgemäßes Wohlverhalten an seine Trägerin, die, um im Jenseits nur ja nicht endlos im Feuer zu brennen, auf Erden ein schariakonformes Verhalten in allen Lebenssituationen kontrollierbar an den Tag zu legen hat. Das System Hidschab erwartet Unterwerfung und Gehorsam gegenüber Vater oder Ehemann, und verlangt, auch die jetzt oder bald geborenen eigenen Kinder schariakonform zu erziehen, seit dem 10. Dezember 1948 bedeutet das, sie in Richtung einer Abkehr von der AEMR zu erziehen.

Der Hidschab ist nicht einfach ein Stück Stoff, sondern eine textilgewordene Bekundung des echt islamischen Gefängnisses weiblichen Wohlverhaltens nach Koran und Sunna, ein Gefängnis, das von dem Mädchen oder der Frau nicht schuldhaft verlassen werden darf, ohne dass sie ihre Möglichkeit des ewigen Aufenthaltes im jenseitigen glückseligen Garten verspielt.

Edward von Roy, Diplom-Sozialarbeiter/-Sozialpädagoge (FH)

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Q u e l l e

Kultursensibilität in der gesundheitlichen Aufklärung – Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation: Barrieren, Chancen, Lösungswege. Beiträge zum Werkstattgespräch der BZgA mit Hochschulen am 3. November 2016 in Köln. Gesundheitsförderung Konkret, Band 21. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

shop.bzga.de/pdf/60649210.pdf

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Der Islam und der Nebelwurf eines Bamberger Professors

Prof. Dr. Patrick Franke (Was ist verboten im Islam, was erlaubt? Religiöse Expertenmeinungen zu sexualethischen Fragen im Internet. BZgA, 2016) wirft Nebel, wenn er nach dem eher schüchternen Erwähnen des leider auch sehr islamischen Themas weibliche Genitalverstümmelung, chitan al-banat (ḫitān al-banāt, chitan al-inath ḫitān al-ināṯ, sunat perempuan, sunat wanita) schreibt: „… Weibliche Beschneidung im Sinne einer Klitorisvorhautreduktion wird traditionell von allen sunnitisch-islamischen Rechtsschulen befürwortet (Asmani/Abdi 2008, S. 13)“, daraufhin die Position von Muḥammad Sayyid Ṭanṭāwī zur Islamic FGM erwähnt (ohne verstanden zu haben, dass der geschmeidige Großmufti Tantawi diverse Formen der FGM einfach nicht länger als Verstümmelung (mutilation) oder Schädigung (harm) definiert wissen wollte), ohne zudem den Fiqh der selbstredend sunnitischen Schafiiten zu nennen oder auf die ihre sieben Jahre alt gewordenen Mädchen „beschneidenden“, genital verstümmelnden schiitischen Dawoodi Bohra hinzuweisen. Vgl. in den USA den Fall der wegen Genitalverstümmelung an neun, siebenjährigen, Mädchen angeklagten Ärztin Jumana Nagarwala. Dr. Nagarwala wurde zunächst wegen Verstümmelung, Verschwörung und Behinderung der Ermittlungen zusammen mit Dr. Fakhruddin Attar angeklagt, der ihr erlaubt hatte, die Islamic FGM in seiner Klinik in Livonia, Michigan, einem Vorort von Detroit, durchzuführen.

Der schariabegeisterte Patrick Franke wirft Nebel, wenn er zum Schluss kommt: „… zeigt, wie groß die Entscheidungsspielräume der Muftis bei ihrer Fatwa-Erteilung sind.“

Dass die aus islamischer Sicht vom Schöpfer gestiftete Scharia, menschlich anzuwenden als der Fiqh, auf Belohnung oder aber Bestrafung zielt, im Diesseits wie im Jenseits, sagt Professor Franke nicht.

Bazr baẓr (Mehrzahl Buzur buẓūr) ist auch nicht Klitorisvorhaut, sondern Klitoris, „it means the clitoris itself“.

Edward von Roy

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Q u e l l en

Was ist verboten im Islam, was erlaubt? Religiöse Expertenmeinungen zu sexualethischen Fragen im Internet. Patrick Franke, BZgA FORUM 2–2016.

FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung 2 – 201. Best.-Nr. 13329229. BZgA, Köln.

fachdialognetz.de/fileadmin/pfm/formUploads/files/13329229.pdf

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Islamic Law on Female Circumcision

… The Arabic word bazr does not mean „prepuce of the clitoris“, it means the clitoris itself (cf. the entry in the Arabic-English Dictionary). The deceptive translation by Nuh Hah Mim Keller, made for Western consumption, obscures the Shafi’i law, given by ‘Umdat al-Salik, that circumcision of girls by excision of the clitoris is mandatory. This particular form of female circumcision is widely practiced in Egypt, where the Shafi’i school of Sunni law is followed.

Answering Islam

answering-islam.org/Sharia/fem_circumcision.html

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Dawoodi Bohra and Female genital mutilation (FGM)

The Dawoodi Bohra practice what they call khatna, khafd, or khafz, a practice critics consider female genital mutilation (FGM). The procedure is for the most part performed without anaesthesia by a traditional circumciser when girls reach their seventh year. Non-Bohra women who seek to marry into the community are also required to undergo it.

A qualitative study in 2018 carried out by WeSpeakOut, a group opposed to FGM, concluded that most Bohra girls experience Type I FGM, removal of the clitoral hood or clitoral glans. A gynaecologist who took part in the study examined 20 Bohra women and found that both the clitoris and clitoral hood had been cut in most cases.

[ Australia ]

[ A2 v R; Magennis v R; Vaziri v R [2018] NSWCCA 174 (10 August 2018), Court of Criminal Appeal (NSW, Australia). ]

[ The Queen v. Magennis and The Queen v. Vaziri Case Nos. S43/2019, S44/2019 and S45/2019 ]

In Australia in 2018, the convictions of three members of the Bohra community, related to performing FGM on two girls, were overturned when the appeal court accepted that the tip of each girl’s clitoris was still visible and had not been „mutilated“; the defence position was that only „symbolic khatna“ had been performed. The High Court of Australia overturned that decision in October 2019, ruling that the phrase „otherwise mutilates“ in Australian law does encompass cutting or nicking the clitoris. As a result, the convictions were upheld, and the defendants received custodial sentences of at least 11 months.

en.wikipedia.org/wiki/Dawoodi_Bohra

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Stoppt selbst die geringst invasive FGM

16.04.2017. Die WHO-Klassifikation zur weiblichen Genitalberstümmelung (FGM) muss erhalten bleiben: Nein zu den Versuchen der Straffreistellung der Islamic FGM (Chitan al-inath, indones.: sunat perempuan), etwa der sogenannten milden Sunna, überall auf der Welt. Von Gabi Schmidt und Edward von Roy.

[ USA ]

[ United States v. Jumana Nagarwala et al., No. l 7-cr-20274 (E.D. Mich. Nov. 20, 2018) ]

… Michigan 2017, offensichtlich erstmals in der Geschichte der USA befasst sich der Strafprozess um die hauptberufliche Notärztin und klandestine Ritualbeschneiderin Dr. Jumana F. Nagarwala (United States of America v. JUMANA NAGARWALA) mit dem bestehenden Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung 18 USC 116 (female genital mutilation. …

schariagegner.wordpress.com/2017/04/16/fbi-ermittelt-islamische-fgm-im-grossraum-detroit-michigan/

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Islamisches Wohlverhalten im Klassenzimmer und auf dem Schulhof

Januar 13, 2024

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Zum allgemeinen Glück ist Muslim nicht Islam

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2023

Bonn liegt am Rhein, und Nordrhein-Westfalen (NRW) ist das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland.

Im Bonner Süden in Bad Godesberg, genau gesagt in Plittersdorf findet sich das 1951 gegründete Nicolaus-Cusanus-Gymnasium (NCG). Der heutige CDU-Politiker Thomas de Maizière ging ebenso dort zur Schule wie Thomas Mirow (SPD) oder Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Brandenburg und Schlesische Oberlausitz. Einen Schüleraustausch pflegt man mit Schulen in Belfast (bɛɫˈfɑːst, Nordirland), Montpellier (mɔ̃pəˈlje, mɔ̃pɛˈlje, die achtgrößte Stadt Frankreichs vor Bordeaux) und Arcata (nördliches Kalifornien, USA).

Islam zielt auf die ewige Nähe zu Allah in der Dschanna (جنّة), und ist im Diesseits Lebensführung, Staat, Verfassung und Justiz. Aus Sicht des Islam ist der Nizam Islami (النظام الإسلامي, an-niẓām al-Islāmī, the Islamic order, to establish Islam as a state religion, Islam as a way of life) oder ist die Hakimiyya Allah (Ḥākimiyyatu Llāh, the divine sovereignty, God´s sovereignty, that Allah is sovereign on earth), die durch den Schöpfer des Weltganzen, den Verfasser des Koran und den einzigen Gesetzgeber den Menschen vorgeschriebene Lebensweise, Gesellschaftsgestaltung, Gesetzlichkeit und Gerichtsbarkeit weltweit durchzusetzen, also auch in den Städten am Rhein oder auf jedem Schulgelände. Das gilt bereits für das Tragen des Hidschab (حجاب, ḥiǧāb), der um Himmels Willen einzig erlaubten Kleidung der muslimischen Frau, weiblicher Mensch ab neun Mondjahren ist gemeint, vgl. die Begriffe Taklif (taklīf), islamisches Mündigwerden, im Sinne von alt genug sein zum Tragen der Bürde der Schariapflichten, und Bulug (bulūġ), religiöse Reife, Adjektiv balig (bāliġ).

Hidschab ist nicht Kopftuch. Ein Kopftuch schützt vor Wind und Wetter und ist vielleicht ein angenehm schmückender Anblick, nur der Hidschab hingegen schützt inschallah vor dem ewigen Feuer von Dschahannam (جهنم).

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Wenn Jungen in der Schule beten und Mädchen wegen deren Kleidung drangsalieren

29.06.2023, Kristian Frigelj, WELT.

(Der Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg ist für islamistische Umtriebe bekannt. Nun sollen strenggläubige muslimische Schüler in einem Gymnasium Mitschülerinnen mit Kleidervorschriften drangsaliert und trotz Verbots gebetet haben. Wie kriegt man solche Entwicklungen in den Griff?)

welt.de/politik/deutschland/plus245912540/Muslime-Jungen-die-in-der-Schule-beten-und-Maedchen-wegen-deren-Kleidung-drangsalieren.html

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2024

Neuss liegt ebenfalls im Rheinland und in NRW. Gesamtschule Nordstadt.

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Neusser Schüler wollten wohl Scharia durchsetzen – Staatsschutz ermittelt.

In Neuss spielte sich eine Gruppe von Schülern als „Scharia-Polizei“ auf und forderte Mitschüler auf, sich stärker an dem islamischen Gesetz zu orientieren. Das berichtet die „Rheinische Post“. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen.

Geschlechtertrennung, Gebetsräume, Kopfbedeckung für alle Frauen an der Schule und Ablehnung der Demokratie: In einer Gesamtschule in Neuss (Nordrhein-Westfalen) sollen mehrere Schüler der Oberstufe starken Druck auf andere Mitschüler ausgeübt haben, damit die sich nach den Vorgaben der islamischen Scharia verhalten, schreibt die „Rheinische Post“.

Schon im Dezember zog die Schulleitung die Polizei hinzu. Der Staatsschutz habe daraufhin Schüler und deren Eltern überprüft, aber letztlich keine strafrechtlich relevanten Handlungen festgestellt.

Gegenüber der Zeitung sagte NRW-Innenminister Reul, man dürfe „nicht zulassen, dass unsere Jüngsten durch Propaganda in die Hände von extremistischen Gruppen gelangen. Wir müssen junge Menschen als Gesellschaft besser mitnehmen, mehr in den Austausch gehen und ihnen Alternativen aufzeigen.“

Auch der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung in Nordrhein-Westfalen äußerte sich zu dem Vorfall – er sehe durchaus einen Trend bei jungen Muslimen, sich mehr und mehr konservativen Auslegungen des Islams anzunähern und die dann auch in die Schulen zu tragen.

Im Juni 2023 war ein ähnlicher Fall am Bonner Nicolas-Cusanus-Gymnasium bekannt geworden: Dort drangsalierten strenggläubige muslimische Schüler ihre Mitschüler. Besonders im Fokus sollten dabei muslimische Mitschülerinnen stehen, aber auch christliche Jugendliche.

staatsschutz-ermittelt-schueler-spielen-scharia-polizei-eskalation-an-schule-in-neuss_id_259569891.html

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Schüler wollten Scharia-Regeln an Schule durchsetzen

(Vier muslimische Schüler sollen die Einführung strenger, islamischer Regeln an der Schule gefordert haben – unter anderem die Geschlechtertrennung im Unterricht. Die Polizei ermittelt. Auch NRW-Innenminister Reul äußerte sich zu dem Vorfall.)

Frauen sollen sich bedecken. Muslime sollen die Schule früher für das Freitagsgebet verlassen dürfen. Die Geschlechtertrennung soll im Schwimmunterricht auch für die Lehrkräfte gelten. Diese Forderungen sollen vier muslimische Schüler an der Gesamtschule Nordstadt in Neuss gestellt haben. Dabei sollen sie auch Druck auf Mitschüler ausgeübt haben, die in ihren Augen „schlechte Muslime“ seien. Im Unterricht sollen die vier ausdrücklich geäußert haben, dass sie die Demokratie ablehnen. Und Frauen sollten sich bedecken, so wie es die Scharia vorschreibt.

All das steht in einem Bericht der Polizei, den der WDR einsehen konnte und über den die Rheinische Post zuerst berichtet hat. Demnach gab es im vergangenen Jahr mehrere Vorfälle, im März und im Dezember. Die Schule hat sich danach an die Polizei gewandt, die aber zumindest bei den Vorfällen im März keine strafrechtliche Relevanz feststellen konnte. Was im Dezember passiert ist, dazu ermittelt die Staatsanwaltschaft noch. Es steht der Verdacht der Bedrohung und Nötigung im Raum.

Laut dem Polizeibericht sind auch die Eltern der vier beschuldigten Schüler überprüft worden: „Staatsschutzrelevanz ist bei ihnen nicht erkennbar.“ Die Ermittler haben die Informationen auch ans Landeskriminalamt geschickt, mit der Bitte um Weiterleitung an das Innenministerium und den Verfassungsschutz. Die Schule wiederum hat die Vorfälle der Bezirksregierung gemeldet, die das zuständige Ministerium informieren soll. Demnach sind alle relevanten Behörden in Nordrhein-Westfalen über die Ereignisse an der Neusser Schule informiert.

NRW-Innenminister Reul: „Frühzeitig drum kümmern“

NRW-Innenminister Reul äußerte sich am Freitagnachmittag zu den Vorfällen an der Neusser Gesamtschule. Der Fall sei gravierend. Er rief Eltern, Lehrkräfte und Jugendbetreuer zu mehr Wachsamkeit gegenüber islamistischer Radikalisierung von Jugendlichen auf: „Wenn man merkt, da tut sich was: Frühzeitig drum kümmern.“

Aussteiger-Programm ohne Erfolg

Die Schule selbst hat sich an das Präventions-Programm „Wegweiser“ für extremistische Islamisten der Landesregierung gewandt und einen wissenschaftlichen Experten für eine interne Fortbildung eingeladen. Zumindest das Wegweiser-Programm habe aber keinen Erfolg gehabt, heißt es in dem Polizeibericht.

tagesschau.de/inland/gesellschaft/schueler-wollten-scharia-regeln-an-neusser-schule-durchsetzen-100.html

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Über den Islam nur Gutes!

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03.12.2009

Islamismus: De Maizière droht radikalen Imamen mit Rauswurf

Berlin – Der neue Bundesinnenminister setzt inhaltlich und personell Zeichen, die eine Art Leitmotiv seiner Politik erkennen lassen: höfliche Härte. Zunächst zu den Inhalten: In einem Interview der aktuellen Ausgabe der „Zeit“ betont Thomas de Maizière (CDU), „der Islam als Religion ist in Deutschland willkommen“. Er glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Deutschen so islamskeptisch gesinnt ist wie die meisten Schweizer. Doch der extremistische Islamismus habe „keinen Platz in unserer Gesellschaft“, sagt der Minister. Und er richtet warnende Worte an Moscheen, in denen Muslime extremistisch agitiert werden.

Die „ersten Radikalisierungen“ fänden „fast immer rund um die Moscheen“ statt, sagt de Maizière. Als Reaktion des Staates müssten zwei Ansätze verbunden werden: „Ich kann Moscheen überwachen“, sagt der Minister, „aber ich kann mich auch damit beschäftigen: Wo kommen die Imame her? Wer redet mit den Imamen? Muss ich vielleicht einmal einen Imam ausweisen, aber dafür andere ausbilden?“ De Maizière fragt sich auch, „wie schaffe ich ein Umfeld, dass Eltern von sich aus warnen: Mein Kind rutscht weg, mein Kind radikalisiert sich?“

Der Minister will auf den „Wunsch des extremistischen Islamismus, den Islam zu missbrauchen, um unter dem Deckmantel der Theologie zu bomben“ eine dreifache Antwort geben: eine sicherheitspolitische, „aber auch eine theologische und gesellschaftspolitische“. Religionsunterricht und Terrorbekämpfung sind für de Maizière Bestandteile einer gemeinsamen Strategie, der Radikalisierung entgegenzuwirken. (…)

tagesspiegel.de/politik/de-maiziere-droht-radikalen-imamen-mit-rauswurf-6786292.html

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Grund dafür: 140 Menschen waren in den vergangenen Jahren in den Dschihad nach Syrien oder in den Irak ausgereist, nachdem sie in Kontakt mit den Koran-Verteilungen („Lies!) des Vereins standen. Diese Radikalisierung hängt nicht zufällig mit dem Gedankengut des mittlerweile untergetauchten Vereinsgründers Abou-Nagie zusammen. Dieser predigte noch im Jahr 2014: „Der Islam und Demokratie sind Gegensätze.“ Würden Muslime die Demokratie akzeptierten und die Scharia leugnen, seien sie Ungläubige, so Abou-Nagie. Inmitten deutscher Fußgängerzonen hatte sich durch „Die wahre Religion“ ein dschihadistisches Netzwerk ausgebreitet. Dass der Rechtsstaat dagegen nun entschlossen vorgeht, ist überfällig und im dringenden Sicherheitsinteresse der Bevölkerung. Gleichwohl richtet sich das Verbot nicht gegen Werbung für den islamischen Glauben an sich, wie der Innenminister in einer Pressekonferenz betonte: „Verboten wird der Missbrauch einer Religion durch Personen, die unter dem Vorwand, sich auf den Islam zu berufen, extremistische Ideologien propagieren und terroristische Organisationen unterstützen.“

November 2016, Marcel Wollscheid (Entschlossen gehandelt. Brief an Europa: Thomas de Maizière). Junge Europäische Föderalisten (JEF) Deutschland.

treffpunkteuropa.de/entschlossen-gehandelt?lang=fr

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Und jetzt alle nachplappern … dashatabernichtsmitdemislamzutun.

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Islam von Islamismus unterscheiden – Antimuslimischem Rassismus begegnen! Eine Informationsreihe für pädagogische Fachkräfte

In der Öffentlichkeit wird diese Vielfalt kaum wahrgenommen. Vielmehr scheinen sich bei Teilen der Bevölkerung bestimmte Stereotype gegenüber „dem Islam“, Negativzuschreibungen und Ängste verfestigt zu haben. Das liegt auch daran, dass im öffentlichen Diskurs nur unzureichend zwischen dem Islam als Religion und dem Islamismus in seinen extremistischen Strömungen unterschieden wird.

Die unklare Trennung erschwert die Akzeptanz des Islam in unserer Gesellschaft und damit das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen.

Die freiheitlich-demokratische Grundordnung garantiert die Religionsfreiheit; dieses Grundrecht gilt auch für die in Nordrhein-Westfalen lebenden 1,5 Millionen Menschen muslimischen Glaubens.

politische-bildung.nrw.de/veranstaltungen/projekttage-und-veranstaltungsreihen/islam-von-islamismus-unterscheiden-antimuslimischem-rassismus-begegnen

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Muslim ist nicht Islam

Weder die vor vier Wochen, am 10. Dezember 2023 stolze 75 Jahre alt gewordene Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) noch das in vier Monaten ebenso alt werdende deutsche Grundgesetz teilt die Menschen rechtsfolgenreich auf in Muslim versus Dhimmi, fromm versus gottlos, Christ versus Nichtchrist oder dergleichen. Vielmehr kann im freiheitlichen demokratischen Gemeinwesen jeder Mensch eine Religion haben oder auch nicht und kann seine Religion ablegen oder wechseln, ohne dabei seine Menschenrechte oder bürgerlichen Rechte zu verlieren. Der an seiner Abschaffung nicht interessierte freiheitliche Staat kann den wesensgemäß totalitären, frauenfeindlichen und Nichtmuslime ebenso wie Ex-Muslime, säkulare Muslime oder Islamkritiker entwürdigenden, entrechtenden und bedrohenden Islam nicht integrieren.

Ob in Bonn 2023 oder in Neuss 2024, die ihre Mitschüler, namentlich ihre weiblichen Mitschüler mobbenden islamfrommen Schüler haben ihre Religion nicht falsch verstanden. Einen lediglich sporadischen Nizam Islami oder ein bisschen Hakimiyya Allah gibt es nicht. Das Klassenzimmerkalifat und die islamische Geschlechtertrennung im Schwimmbad sind alles andere als spontan oder planlos, jede Hisba will zum einklagbaren Recht werden, aus dem sanft werbend, belästigend, mobbend oder äußerst gewaltsam durchgesetzten islamischen Wohlverhalten werden, nicht durch uns abgestoppt, über kurz oder lang Gesetze. Gezielt schariakonforme Verordnungen oder Gesetze lassen sich auf Dauer nicht lediglich teilweise ins freiheitliche Recht implementieren, sondern streben nach Vollständigkeit, nach Überwindung jedes Paragraphen, der Koran und Sunna immer noch widerspricht. Der Mensch kann sich gar keine Gesetze geben, im Islam ist Volkssouveränität Krieg gegen Gott und Verderbenstiften auf Erden.

Zum allgemeinen Glück ist Muslim nicht Islam. Die freiheitliche Demokratie heiße stets den Muslim willkommen und den Islam nicht.

Jacques Auvergne

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Ayatollah Ghaemmaghami

Dezember 10, 2023

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قائم‌مقامی

ʾim-Maqāmī

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Der schiitische Islamgelehrte Seyyed Abbas Hosseini Qaemmaqami (Ghaemmaghami), gemäß Überlieferung in 34. Generation Nachfahre von Zayn al-Abidin, dem Sohn von Husayn ibn Ali und damit vom Urenkel Mohammeds, hatte Religionslehre an der theologischen Hochschule in Teheran studiert. An den Hochschulen von Teheran und Qom (Ghom) ließ er sich in islamischem Recht, Philosophie und Mystik ausbilden und erlangte die Befähigung zur selbstständigen Rechtsfindung, wurde Mudschtahid. An der theologischen Hochschule in Teheran dozierte Qaemmaqami mehrere Jahre in islamischem Recht und Philosophie, außerdem an mehreren Universitäten Teherans über die Grundlagen der Mystik und Philosophie, über politisches Denken und vergleichende scholastische Theologie. Von 2004 bis 2008 arbeitete Ayatollah Qaemmaqami als Imam und Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH). Qaemmaqami ist der Vorsitzende der Islamic European Union of Shia Scholars and Theologians (IEUS), der Islamisch-europäischen Union der Schia-Gelehrten und -Theologen.

Als Mohammed-Karikaturen wurde eine 2005 in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten unter dem Namen Das Gesicht Mohammeds (dänisch: Muhammeds ansigt) erschienene Serie von zwölf Karikaturen bekannt, die den islamischen Propheten und Religionsstifter Mohammed zum Thema haben. Im Rahmen dieses Karikaturenstreits verurteilte Qaemmaqami die gewalttätigen muslimischen Proteste. Vorsichtshalber verzichtete er selbst allerdings darauf, spöttisch eine Karikatur oder auch lediglich andächtig ein Bild Mohammeds zu zeichnen.

In einer Fatwa nach den islamisch motivierten Anschlägen in London am 7. Juli 2005, im Englischen nennt man den Angriff 7/7, seven-seven, erklärte der Ayatollah die Unvereinbarkeit von Terror und Islam, anders gesagt er belog die Öffentlichkeit und hätte, falls ihm Gewaltlosigkeit am Herzen liegen würde, Ayatollah Chomeini als Terroristen bezeichnen müssen und das Gesetz und Verhalten, der eigenen Bevölkerung gegenüber, der 1979 errichteten Islamischen Republik Iran als terroristisch.

Vor dreizehn Jahren, am 17.12.2010 veröffentlichte Ghaemmaghami in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) eine Stellungnahme mit dem Titel: Erlaubt der Koran die Steinigung von Ehebrechern? Darin stellt der schiitische Gelehrte fest, dass es im Koran keine Bestätigung dieser Strafmethode gäbe. Die islamisch korrekte Strafe für Unzucht sei mit einhundert Peitschenhieben angesetzt, könne jedoch – nach koranischer Sicht sprich aus Allahs Perspektive – auf die Hälfte reduziert werden. Analog dazu stellt Qaemmaqami die rhetorische Frage, was die „Hälfte einer Steinigung“ sei und kommt zu dem Schluss, „dass die Steinigung aus koranischer Sicht nicht akzeptabel sein kann.“

Leider hat kein FAZ-Redakteur dem Ayatollah gesagt, dass in der freiheitlichen Demokratie nicht 100 und auch nicht 50 Peitschenhiebe machbar sind, auch nicht im Namen der Integration oder im Namen des Dialoges mit dem Islam oder in Bewunderung  für das geheimnisvolle Morgenland (… wo bitte geht es hier nach Morgenland? Jeder blicke aus seinem Fenster zwischen 05:00 und 09:00, wo auch immer auf der Welt er sich gerade befindet, klarer Fall von Morgenland).

Betrachtungen zu S. A. Hosseini Ghaemmaghami: Europäischer Islam oder Islam in Europa? Erfahrungen und Ansichten eines Ayatollahs in Europa.

Zum 75. Menschenrechtstag, 10. Dezember 2023, von Jacques Auvergne.

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(16) „Die vorherrschende Meinung im Westen …“

Moment, Moment, so geht das gar nicht, mit einem Spalten des Weltalls in den Westen und den Osten fangen wir erst gar nicht an. Unsere heute vor 75 Jahren bekundeten allgemeinen Menschenrechte sind eben gerade nicht westlich sprich anti-östlich, auf ewig unorientalisch, sondern zeitlos und überall gültig, universell. Als Islamgelehrter und wie beiläufig von Ost und West zu reden, zielt darauf, den Globus aufzuteilen in Sauberland und Schmutzbereich, in Dar al-Islam und Dar al-Harb.

Weltallspalter Ayatollah Qaemmaqami legt los:

„Die vorherrschende Meinung im Westen gründet auf dem Widerspruch und der Unvereinbarkeit zwischen der Religion und Begriffen wie Wissenschaft, Demokratie und soziale Prozesse.“

Nein Herr Qaemmaqami, den freiheitlichen Rechtsstaat kennzeichnen Rechte und Gesetze, die eben gerade nicht vorausnehmen oder auch nur vermuten möchten, ob der einzelne Mensch an ein Jenseits glaubt oder nicht, oder ob er, nach der islamischen Lehre, in der Achira, in dem noch in der Zukunft liegenden Raum des Gerichts und der Scheidung in glückselige Gottesnähe oder endlose Verdammnis, in den ewigen Garten eintreten wird oder ins ewige Feuer geworfen.

Der Feind der Vernunft und der allgemeinen Menschenrechte, insbesondere der Gleichberechtigung von Mann und Frau macht weiter:

„Wenn man … über das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Religion spricht, misst man der Wissenschaft … eine epistemologische Priorität in der intersubjektiven zwischenmenschlichen Beziehung bei, … und … gelangt man zu dem Ergebnis, dass die Religion keinen Beitrag zur Erkenntnis leisten kann und beiseite gelassen werden muss.“

„Religion und Glaube sind Realitäten, die in keinerlei Beziehung zu Wahrheit und Unwahrheit oder Recht und Unrecht stehen. Die Wahrnehmung der Realität kann richtig, aber auch falsch sein. Sie kann den Bedingungen der Rechtmäßigkeit entsprechen oder auch nicht.“

Nach dem, echt islamischen, Menschenbild von Ayatollah Qaemmaqami ist der Mensch an sich nicht fähig, sich ein umfassendes Bild von der Welt und der Aufgabe des Menschen in der Welt zu machen. Im Islam gibt es Weltvernunft nur im Sinne einer Bestätigung der Richtigkeit der Schariagesetze und ist Menschenvernunft so sehr täuschend und derart stückhaft, brüchig und schwach, dass nur die Befehle Allahs und Mohammeds und die späteren Fatawa, Einzahl Fatwa, dem Menschen zeigen und sagen, was richtig oder falsch ist und wie der Mensch sich verhalten muss.

Im Katholizismus ist und bleibt der Mensch schrecklich sündig. Im Islam ist und bleibt der genuin unmündige Mensch fern von einer starken, die Welt und das Zusammenleben der Menschen gänzlich umfassenden Vernunft, bleibt er unendlich dumm und eines Führers bedürftig.

Dass mir den gottgegebenen Islam nur ja keiner antastet, schon gar kein Vernünftiger oder Gesellschaftswissenschaftler …, ganz falsch liegt Himmelswächter Qaemmaqami nicht, ein Kult, der den Kannibalismus heiligt, braucht durch den Ethnologen oder Soziologen nicht reformiert zu werden, sondern ist durch die hoffentlich vernünftige Mehrheit als überwindenswert und kriminell zu empfinden und juristisch als Straftat zu bewerten.

Was Recht ist, bestimme der Souverän, das ist Allah:

(17) „Weder die Wissenschaft noch irgendeine der Sozialwissenschaften kann und darf zur Rechtmäßigkeit der Religionen den kleinsten Beitrag leisten. … Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass die Frage der Rechtmäßigkeit keineswegs mit gesellschaftlichen Themen und Problemen in Beziehung steht. Damit kann gesagt werden, dass die Sozialwissenschaften nicht berechtigt sind, Realitäten nach dem Kriterium der Rechtmäßigkeit zu sortieren und zu beurteilen.“

Qaemmaqami lässt aus, dass aus islamischer Sicht noch nicht einmal, beispielsweise deutsche, unislamisch arbeitende Juristen berechtigt sind, Recht und Unrecht zu klassifizieren oder gar in ein letztgültiges Urteil zu fassen („Realitäten nach dem Kriterium der Rechtmäßigkeit zu sortieren und zu beurteilen“). Nicht der wesensgemäß dumme Mensch, Gott ist Gesetzgeber.

(22) „In islamischen kanonischen Texten und Lehren wird zwischen … „Rechtmäßigkeit“ (subjektive Gewissheit) und „objektive Gegebenheit“ differenziert.“

Allerdings, und, wo vorhanden, ist das gegebene Unislamische endlich siegreich zu beseitigen. Denn der Schein kann trügen:

„So kann es vorkommen, dass ein Individuum oder eine Gesellschaft nach Außen hin die Rechtmäßigkeit der islamischen Lehre und der Scharia klar und deutlich akzeptiert hat (subjektive Gewissheit), aber dennoch genügt nach islamischer Ansicht diese Glaubensakzeptanz nicht, um die islamische Scharia als legitime Grundlage für individuelles und gesellschaftliches Handeln anzusehen. Denn es ist möglich, dass Individuum und Gesellschaft islamisch orientiert sind und die Rechtmäßigkeit des Islams akzeptiert haben, sich aber nicht entschlossen haben, diese Prinzipien auch in objektive Tatsachen umzusetzen.“

Prinzipien auch in objektive Tatsachen umzusetzen, das hat seit 34 Jahren die Regierung der Islamischen Republik Iran nicht anders gesehen, allerdings jedes Zögern sprich Islamverweigern durchaus bedauert und den Muslimen den Weg zum Ziel aufgezeigt: „Der hochedle Prophet stand an der Spitze der exekutiven und administrativen Institutionen der muslimischen Gesellschaft. Er fühlte sich verpflichtet, … um einen Staat zu begründen, … die islamischen Gesetze zu verwirklichen. … Er hackte Hände ab, peitschte aus, steinigte. Nach dem hochedlen Propheten hat der Kalif die gleichen Pflichten und die gleiche Verantwortung. … Denn die Muslime brauchten nach dem Ableben des hochedlen Propheten jemanden, der die Durchführung der Gesetze und die Etablierung der islamischen Ordnung übernehmen und so das Wohl der Menschen im Diesseits und Jenseits sichern konnte.“ (Ruhollah Chomeini (1970), Hokumat-e Eslāmī, Der Islamische Staat.)

Für die Ehefrau Stockschläge (Koran 4:34) nur bei Widerspenstigkeit, die Befürchtung reicht, der Ehebrecherin oder dem Ehebrecher 100 Peitschenhiebe oder vielleicht nur 50, doch bei islamgemäßem Lebenswandel ist derlei ja gar nicht nötig. Wenn alles glatt läuft, zeigt sich Islam als Naturreligion:

(23) „In der islamischen Rechtswissenschaft (Fiqh) spricht man in Fällen, in denen die Distanz zwischen „Rechtmäßigkeit“ (subjektiver Gewissheit) und „objektiver Gegebenheit“ nicht mehr vorhanden ist und das bloße objektive Dasein eines Phänomens per se die Ursache für die Rechtmäßigkeit einer Sache darstellt, von einer „religionsfreien Zone“ (manṭaqat al-farāq aš-šarʿī). In diesem Fall wird die gesellschaftliche Integration des Individuums und dessen Sozialisierung möglich, und religiöse Motive tragen dazu bei, dass das Individuum Gegebenheiten wie Commonsense, Recht und gesellschaftliche Verträge sowie viele andere gesellschaftliche Tatsachen akzeptiert. Ich habe in der Vergangenheit wiederholt betont, dass zwischen der Integration in ihrer aktuellen Bedeutung und religiösen Motiven kein Widerspruch besteht; vielmehr ist es sogar so, dass religiöse Motive den Integrationsprozess fördern und beschleunigen können.“

Allenfalls Iblis (Iblīs) wäre ein Widerspruch zwischen Chaliq (ḫāliq), dem Schöpfer und Chalq (ḫalq), Seiner Schöpfung, und noch nicht einmal der Teufel (Iblis) ist es, da Allah König ist, die Herrschaft innehat und Iblis die Menschen im Hinblick auf Einhaltung ihres Din (dīn) auf die Probe stellen darf, ihres Glaubensgehorsams. „Heute habe ich euch eure Religion vervollständigt (so dass nichts mehr daran fehlt) und meine Gnade an euch vollendet, und ich bin damit zufrieden, dass ihr den Islam als Religion habt.“ (Koran 5:3.)

Mit Din fordert der Gesetzgeber (Allah) sehr viel mehr denn nur das bescheidene Flämmchen innerer Frömmigkeit, sondern das öffentlich überprüfbare islamische Wohlverhalten. Von heute aus gesehen und im Lichte der internationalen AEMR (10.12.1948) oder des deutschen GG (23.05.1949) ist der islamische Din nicht „Religion“, sondern islamische Lebensführung, Glaubensgehorsam.

Eher unauffällig lockt Qaemmaqami die Nichtmuslime und Ex-Muslime in die Falle der Erpressung; die noch nicht islamischen Staaten sollen ihrer Sondersorte Mensch namens Muslim, im ruhigen Abseits oder doch wohl besser mittendrin, ein Leben nach der Scharia ermöglichen, andernfalls scheitere die islamfromme Abschottung, pardon die „Integration“ der Umma.

Per se sei Religion nie integrationshemmend, vielmehr sei beinahe das Gegenteil der Fall, so der Ayatollah sinngemäß, wie wir gehört haben. Je religiöser das Individuum, desto gelingender die Integration:

„Ich habe in der Vergangenheit wiederholt betont, dass zwischen der Integration in ihrer aktuellen Bedeutung und religiösen Motiven kein Widerspruch besteht; vielmehr ist es sogar so, dass religiöse Motive den Integrationsprozess fördern und beschleunigen können.“

Für den Buddhismus oder das Christentum mag das gelten, für den Islam gilt das nicht, der beispielsweise dazu aufruft, die Nichtmuslime und ihre Verhaltensweisen zu meiden.

Al-wala wa-l-baraa (الولاء والبراء al-walāʾ wa-l-barāʾ, wörtlich „Treue und Lossagung“) ist der islamische Grundsatz, der den Muslim zu Loyalität und Solidarität (walāʾ) nur zu wahren Muslimen auffordert, allen anderen gegenüber hat er Abscheu zu empfinden und Meidung (barāʾ) zu üben.

Ein Hadith, niedergeschrieben durch Abu Dawud, fordert: Celui qui imite un groupe de gens, alors il est considéré l’un d’eux. Whoever imitates a people is one of them. Whoever resembles a people is one of them. „Wer auch immer versucht, eine Gemeinschaft nachzuahmen, der ist einer von ihnen.“ „Wer ein Volk nachahmt, ist einer von ihnen.“ (Abu Dawud, Sunan, Nr. 4031, Ahmad, Musnad, Band 2, S. 50.)

Die Meidung der Nichtmuslime und ihrer Verhaltensweisen umfasst alle Lebensbereiche, etwa die islamische weibliche Kleidung. Die korrekte Bedeckung, wie al-Albani in einem seiner insgesamt acht Kriterien zum Hidschab feststellt, darf nicht der Kleidung ungläubiger Frauen ähneln.

Der Hidschab, man spreche nie vom Kopftuch, wäre nur dann ein Freiheitsrecht, wenn die Frau ihn ohne Angst vor Höllenqualen oder sozialer Ächtung jederzeit ablegen dürfte.

Wie gesagt, von Kopftuch zu reden verfehlt das Thema, im Islam geht es nicht lediglich um ein Tuch auf dem Kopf. Rechtsgelehrte des Islam haben vielmehr Regeln aufgestellt, welche Körperteile (vgl. Aura, ʿawra, islamischer Schambereich) der muslimischen Frau in Gegenwart von Nicht-Mahram-Männern bedeckt sein müssen. Koran und Hadithe wurden dazu herangezogen. Nach Ansicht des erwähnten sunnitischen Islamgelehrten al-Albani muss der Hidschab (حجاب ḥiǧāb) folgende Anforderungen (شُرُوط šurūṭ) erfüllen.

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Der korrekte Hidschab

• muss den gesamten Körper bedecken bis auf Gesicht und Hände

• darf selbst kein Schmuck (zīna) sein

• muss blickdicht (ṣafīq) sein, darf also nichts durchschimmern lassen

• muss wallend (faḍfāḍ) sein, darf nicht eng anliegen

• darf nicht parfümiert sein

• darf nicht der Kleidung des Mannes ähneln

• darf nicht der Kleidung ungläubiger Frauen ähneln

• darf keine Kleidung sein, mit der man nach Berühmtheit strebt

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Von 1979 an, und umfassend ab 1983 setzte der schiitische Geistliche und Revolutionsführer Ayatollah Chomeini, von dem sich nicht sagen lässt, dass er seine Religion falsch verstanden hätte, den Schleier durch. Im Jahr 2022 kontrollieren die Inspektoren der Führungsstelle zur Beförderung des Guten und zum Verbot des Lasters (HEGFE, Headquarters for Enjoining Good and Forbidding Evil) rund 25 iranische Organisationen, die damit beschäftigt sind, die Schleierpflicht durchzusetzen, darunter die 21-Tir-Einheit (قرارگاه ۲۱تیر), englisch 21-Tir Base, 21 Tir camp, July 12 Base oder the headquarters of 21 Tir, und die Dschihad-Tabiyin-Einheit. Die 21-Tir-Einheit hat die Aufgabe, den korrekten Hidschab bei den weiblichen Regierungsangestellten zu kontrollieren. Durch die Islamische Republik Iran ist der 12. Juli, 21-Tir nach dem persischen Kalender, zum Hijab and Chastity (روز حجاب و عفاف) Day ausgerufen worden, zum Tag des Hidschab und der Keuschheit.

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Weiter im Text. Qaemmaqami flunkert uns das Blaue vom Himmel herunter:

(23, 24) „Aus diesem Grunde erkennt der Islam in vielen Fällen die bloße Existenz von Realitäten, die mit kollektiver Vernunft vereinbar sind und über die allgemein Konsens herrscht, als Ausgangspunkt für Recht und Gesetzmäßigkeit an. Demokratie gehört zu jenen Grundgedanken, über die ein Konsens besteht, und dieser Konsens genügt dem Islam, um die Demokratie als gesellschaftlich-politische Form zu akzeptieren. Das wichtigste identitätsstiftende Element der Demokratie ist der Wille und die Zustimmung des Volkes. Auch in dieser Hinsicht besteht zwischen Islam und Demokratie kein Widerspruch. Eine umfassende Analyse des Koran (al-Qur’ān) zeigt, dass kein Zweifel darüber besteht, dass im Islam der Freie und souveräne Mensch der Adressat der religiösen Botschaft ist. Wenn wir diese Attribute, d. h. Freiheit und Souveränität, verneinen, wird der Mensch sein wahres Menschsein verlieren. Wenn sich die Religion an den Menschen richtet, ihn an seine natürliche Veranlagung und menschliche Identität erinnert, dann kann das Ziel der Religion nur erreicht werden, wenn wir die Freiheit und Souveränität des Menschen voraussetzen.“

Genug der Lügen des Ayatollahs, wenigstens für diesen Augenblick.

Wo jedes schuldhafte Verweigern des Schariagehorsams den religiös reifen Muslim, s. Taklif, تكليف taklīf, die „Belastung, Auferlegung, Verpflichtung“ zum öffentlich überprüfbaren Tragen der Bürde der zu erfüllenden islamischen Gesetzlichkeit, und in diesem Sinne erwachsen jedenfalls schariapflichtig ist ein Junge ab 12 oder 15 und ein Mädchen ab neun Jahren (Mondjahren, also achteinhalb), im Jenseits, in der Achira, (الآخرة al-āḫira) mit größter Wahrscheinlichkeit in die ewige Verdammnis führt und wo im Diesseits (الدنيا ad-dunyā) Familie, Nachbarschaft und Staat nach Kräften von allem Unislamischen befreit werden müssen, umgebaut werden müssen zu einem erneuerten Islamischen Staat von Medina, 622 bis 632 der gewöhnlichen Zeitrechnung, lässt sich nicht von Vernunft oder Freiheit reden, sondern von Denkverboten und von einem Angriff auf die Freiheit, von Fundamentalismus und Totalitarismus.

Das islamische Lebensziel ist das gelingende Näherkommen zu Allah, das Annähern an Allah (التقرّب at-taqarrub, „seeking proximity“, seeking closeness to God). Wer, im Anschluss an das endgültige Gerichtsurteil, dieses Ziel verfehlt, wer im Jenseits nicht in ewiger Gottesnähe weilen wird, gehört zu den auf ewig grausam gequälten Verlierern. Mit dem Hinweis auf das allgemein menschlich Wesensgemäße und das gelingende Leben („ihn an seine natürliche Veranlagung und menschliche Identität erinnert, dann kann das Ziel der Religion nur erreicht werden, …“) spielt Qaemmaqami auf die Doktrin von der Fitra (فطرة fiṭra) an, von der islamischen „Geschaffenheit“. Gemäß diesem Verständnis von Geschöpflichkeit ist jeder Mensch Muslim, wie verschiedene Hadithe betonen.

I created my servants Hunafa (i.e., monotheists), then the Shayatin misled them from their religion. Ich schuf meine Diener als Hanifen (Monotheisten von Geburt), dann aber verführte sie Satan dazu, von ihrer (angeborenen) Religion abzuweichen.)

No child is born except in a state of Fitra, then his parents make him a Jew or a Christian or a Zoroastrian. Kein Kind wird außerhalb seines Zustandes der Fitra geboren, außerhalb der Weise seines Erschaffenseins durch Allah, und erst anschließend machen seine Eltern aus ihm einen Juden, Christen oder Zoroastrier.

(26) „Nach dieser Ansicht kann es also zwischen Religion und Demokratie nie zu einem Konflikt kommen, denn diese werden auf einer gemeinsamen Ebene nie miteinander in Berührung kommen und konkurrieren somit auch nicht miteinander.“

In aller Stille, ohne zwecklose Streiterei alles Unislamische, die Demokratie und so weiter, als batil (باطل baṭil, vgl. b. Erbakan batıl düzen, „nichtige Ordnung“), als nichtig zu bewerten und strebsam auf das eigene Ziel hinzuarbeiten, die Errichtung der Herrschaft Allahs, ist vielleicht auch eine Weise, den Dschihad erfolgreich zu führen. Es muss ja nicht heute oder morgen sein. Kommt Zeit, kommt Kalifat.

(30) „Der Islam will nicht polarisieren, sondern die demokratischen Spielregeln akzeptierend den Integrationswillen der Muslime stärken.“

„Kein Muslim ist befugt, seine innere islamische Überzeugung auf gesellschaftlicher Ebene zu realisieren, wenn dieser Vorgang von der Mehrheit abgelehnt wird. Mit anderen Worten kann die Scharia nicht mit Zwang und gegen die freie Entscheidung der Mehrheit realisiert werden.“

Auf Zeit spielen und zur wahren Religion einladen, der Sieg muss ja nicht heute oder morgen sein. Kommt Zeit, kommt Kalifat.

Jacques Auvergne

( Text in Arbeit )

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HAMAS-Gründungsurkunde

Oktober 9, 2023

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ميثاق حماس

Mīṯāq ḤAMĀS

ميثاق حركة المقاومة الإسلامية (حماس)

Mīṯāq Ḥarakat al-Muqāwamat al-ʾIslāmiyya (ḤAMĀS)

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HAMAS-Charta 1988

Die Charta der Islamischen Widerstandsbewegung

Am 1. Muharram 1409 n. Hidschra, d. i. der 18. August 1988 gewöhnlicher Zeitrechnung.

Im Namen Allahs, des Allerbarmherzigsten.

“110. Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah. Und wenn die Leute der Schrift glauben würden, wäre es wahrlich besser für sie. Unter ihnen gibt es Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler. 111. Sie werden euch keinen Schaden zufügen, außer Beleidigungen. Und wenn sie gegen euch kämpfen, werden sie euch den Rücken kehren, und hierauf wird ihnen keine Hilfe zuteil werden. 112. Auferlegt ist ihnen Erniedrigung, wo immer sie angetroffen werden -, außer mit einem Seil von Allah und einem Seil von den Menschen -, und sie haben sich Zorn von Allah zugezogen, und Elend ist ihnen auferlegt. Dies, weil sie stets Allahs Zeichen verleugneten und die Propheten zu Unrecht töteten, weil sie sich widersetzten und stets übertraten.” (Koran, Sure 3 Āl ʿImrān, 3:110-112.)

“Israel ist entstanden und wird so lange bestehen, bis der Islam es auslöschen wird, so wie er anderes ausgelöscht hat, das vor ihm war.“ (Märtyrer und Imam Hasan al-Banna, gesegneter Erinnerung.)

“Die islamische Welt brennt. Jeder von uns sollte etwas Wasser ausgießen, egal wie wenig, um zu löschen so gut er kann und ohne auf die anderen zu warten.” (Scheich Amdschad al-Zahawi, gesegneten Andenkens).

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Im Namen Allahs, des Allerbarmherzigsten.

Einleitung

Gepriesen sei Allah, den wir um Hilfe anrufen und dessen Vergebung, rechte Führung und Unterstützung wir suchen; Allah segne den Propheten und schenke ihm, seinen Gefährten und seinen Unterstützern Segen, und schenke denen, die seine Botschaft ausführten und seine Gesetze annahmen, ewige Fürsprache und ewiges Heil, solange die Erde und der Himmel bestehen. Des Weiteren:

O ihr Menschen:

Aus der Mitte der Nöte und dem Meer des Leidens, unter dem beständigen Schlagen treuer Herzen und mit gereinigten Armen, aus einem Pflichtgefühl heraus und als antwortgleiches Wohlverhalten nach Allahs Befehl ist für uns der Ruf hörbar geworden, die Menschen zusammenzuführen und sie dazu zu bringen, den Pfaden der Rechtleitung Allahs zu folgen, und sie hinzuleiten zu jenem entschlossenen Willen, der sie befähigt, die ihnen jeweils zukommende Rolle im Leben zu erfüllen und jedes Hindernis zu überwinden. Die ständige Vorbereitung wurde fortgesetzt und ebenso die Bereitschaft, das Leben und alles Kostbare für Allah zu opfern.

So bildete sich der Kern (der Bewegung), und diese Gemeinschaft begann, sich ihren Weg durch das sturmgepeitschte Meer der Hoffnungen und Erwartungen, der Wünsche und Sehnsüchte, der Schwierigkeiten und Hindernisse zu bahnen, ein mit Schmerzen und Herausforderungen gepflasterter Weg, im Inneren wie im Äußeren.

Als die Idee reif war, trieb der Same aus und die Pflanze schlug Wurzeln im Boden der Wirklichkeit, fernab von kurzfristiger Aufregung oder hassgetriebener Überstürzung. Die Islamische Widerstandsbewegung entstand, um ihren Auftrag zu erfüllen durch den Einsatz im Sinne des Willens ihres Schöpfers, wobei sich ihre Arme mit denen aller anderen Kämpfer vereinten, die für die Befreiung Palästinas kämpften. Geist und Hingabe seiner Kämpfer treffen sich mit Geist und Hingabe aller anderen Kämpfer, die auf dem Boden Palästinas ihr Leben geopfert haben, seit er von den Gefährten des Propheten, Allah segne ihn und gewähre ihm Heil, erobert wurde und bis zum heutigen Tag.

Diese Charta der Islamischen Widerstandsbewegung (HAMAS) klärt sein Bild, enthüllt seine Identität, umreißt seinen Standpunkt, erläutert seine Ziele, spricht über seine Hoffnungen und ruft zu seiner Unterstützung, Annahme und zum Eintritt in seine Reihen. Unser mühsames Kämpfen gegen die Juden ist sehr umfangreich und sehr ernst. Es bedarf aller aufrichtigen Bemühungen. Es ist ein Schritt, dem zwangsläufig weitere Schritte folgen sollten. Die Bewegung ist nur ein einzelnes Geschwader, das von weiteren und immer weiteren Geschwadern aus dieser so weit ausgedehnten arabischen und islamischen Welt unterstützt werden sollte, bis der Feind besiegt und Allahs Sieg verwirklicht ist.

Und schon sehen wir sie am Horizont herankommen, “Und ihr werdet die Kunde darüber ganz bestimmt nach einer gewissen Zeit erfahren.” (Ṣād 38:88) Allah hat (vor)geschrieben: “Siegen werde Ich ganz gewiss, (Ich) und Meine Gesandten. Gewiss Allah ist Stark und Allmächtig.” (Al-Muǧādala, al-Mugadila, 58:21.)

“Sag: Das ist mein Weg: Ich rufe zu Allah aufgrund eines sichtbaren Hinweises, ich und diejenigen, die mir folgen. Preis 2 sei Allah! Und ich gehöre nicht zu den Götzendienern.” (Yūsuf, Yusuf, 12:108.)

Definition der Bewegung

Ideologische Ausgangspunkte

Artikel 1

Die Islamische Widerstandsbewegung: Das Programm der Bewegung ist der Islam. Aus diesem schöpft sie ihre Ideen, Denkweisen und ihr Verständnis vom Weltganzen, vom Leben und vom Menschen. Sie greift auf ihn zurück, um ihr gesamtes Verhalten zu beurteilen, und lässt sich von ihm inspirieren, um ihre Schritte zu leiten.

Die Beziehung der Islamischen Widerstandsbewegung zur Muslimbruderschaft

Artikel 2

Die Islamische Widerstandsbewegung ist einer der Flügel der Muslimbruderschaft in Palästina. Die Muslimbruderschaft ist eine weltweite Organisation, die die größte islamische Bewegung der Neuzeit darstellt. Sie zeichnet sich durch ihr tiefes Verständnis, ihr genaue Auffassungsgabe und ihr vollumfängliches Einbeziehen aller islamischen Konzepte zu allen Bereichen des menschlichen Daseins aus, nennen wir Alltagsleben, Kultur, Glaube, Politik, Wirtschaft, Erziehung, Gesellschaft, Justiz und Gerichtswesen, Verbreitung des Islam, Bildung, Kunst, Medien und Information, Kenntnisse zm Diesseits und Jenseits, Konversion zum Islam.

Struktur und Aufbau

Artikel 3

Die Grundstruktur der Islamischen Widerstandsbewegung besteht aus Muslimen, die Allah, den sie wahrhaftig verehren, ihre Treue geschworen haben – „Ich habe die Dschinnen und die Menschen nur zum Zwecke der Anbetung erschaffen“ –, die ihre Pflicht gegenüber sich selbst, ihren Familien und ihrem Land kennen. Dabei fürchten sie Allah und hissen vor den Augen der Unterdrücker das Banner des Dschihad, damit sie das Land und die Menschen von ihrer Unreinheit, Niedertracht und ihrem Bösen befreien.

“Aber nein! Wir schleudern die Wahrheit gegen das Falsche, und da zerschmettert sie ihm das Haupt, und sogleich geht es dahin. Und wehe euch wegen dessen, was ihr (da fälschlich) zuschreibt!” (Al-Anbiyāʾ, al-Anbiya‘, 21:18.)

Artikel 4

Die Islamische Widerstandsbewegung heißt jeden Muslim willkommen, der ihre Glaubenssätze und ihre Weltanschauung annimmt, ihrem Programm folgt, ihre Geheimnisse bewahrt, der zu ihren Reihen gehören und der die Pflicht erfüllen möchte. Allah wird einen solchen sicherlich belohnen.

Zeitliche und örtliche Ausdehnung der islamischen Widerstandsbewegung

Artikel 5

Zeitliche Ausdehnung der Islamischen Widerstandsbewegung: Durch ihre Annahme des Islam als kompromisslos befolgte Richtschnur alles Handelns und als vollumfängliche Alltagsgestaltung geht die Bewegung zurück auf die Zeit der Geburt der islamischen Botschaft, die Zeit der rechtschaffenen Altvorderen, denn Allah ist ihr Ziel, der Prophet ihr Vorbild und Koran ihre Verfassung. Ihr räumliches Ausmaß wiederum ist auf dieser Welt überall dort gegeben, wo es Muslime gibt, die den Islam als vollumfängliche Lebensführung und Alltagsgestaltung annehmen. Da dies so ist, erstreckt sich ihr Raum bis in die Tiefe der Erde und reicht hinauf bis zum Himmel.

“Siehst du nicht, wie Allah ein Gleichnis von einem guten Wort geprägt hat? (Es ist) wie ein guter Baum, dessen Wurzeln fest sitzen und dessen Zweige in den Himmel (reichen). Er bringt seinen Ernteertrag zu jeder Zeit (hervor) – mit der Erlaubnis seines Herrn.Und Allah prägt für die Menschen Gleichnisse, auf daß sie bedenken mögen.” (Ibrāhīm, Ibrahim, 14:24-25.)

Eigenschaften und Unabhängigkeit

Artikel 6

Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine entschieden palästinensische Bewegung, deren Treue Allah gilt und deren alleiniger Maßstab und alleiniges tagtägliches Handeln der Islam ist. Sie strebt danach, das Banner Allahs über jedem Zentimeter Palästinas zu hissen, denn nur unter den Fittichen des Islam können Glaubensangehörige aller Religionen in Sicherheit und Geborgenheit zusammenleben, soweit es ihr Leben, ihren Besitz und ihre Rechte betrifft. Bei einer Abwesenheit des Islam hingegen wird Streit aufkommen, werden sich Ausbeutung und Unterdrückung ausbreiten, wird das Böse siegen und werden Spaltungen und Kriege ausbrechen.

Wie großartig traf es doch der muslimische Dichter Muhammad Iqbal, als er schrieb:

“Sobald unter den Menschen die Glaubenstreue schwindet und schließlich verloren geht, gibt es keine Sicherheit und kein Leben für den, der nicht an der Religion festhält. Wer das Leben entschieden ohne Religion führt, hat die Vernichtung zu seinem Lebensgefährten gemacht.”

Die Ganzheitlichkeit und Allgemeingültigkeit, die Universalität der Islamischen Widerstandsbewegung

Artikel 7

Aufgrund der Tatsache, dass jene Muslime, die sich an die Lebensführung und Lebensgestaltung der weltweit tätigen Islamischen Widerstandsbewegung halten, die zudem Unterstützung für sie und ihre Selbstbehauptung einfordern und die stets danach streben, ihren Kampf zu verstärken, muss die Bewegung allgemeingültig und weltweit sein, universell. Durch die Klarheit ihrer Lehre, den Adel ihres Anspruchs und die Erhabenheit ihrer Ziele ist sie dafür bestens gerüstet.

Auf dieser Grundlage muss die Bewegung betrachtet und überprüft, muss sie bewertet und ausgewertet werden und in ihrer Besonderheit und Bedeutung anerkannt. Wer ihr Recht leugnet, wer sie zu unterstützen sich entzieht, wer die Augen vor Tatsachen verschließt, ob absichtlich oder unabsichtlich, würde sehr bald erwachen und erkennen, dass die Ereignisse ihn längst überholt haben und dass es keine Gedankengespinst gibt, das seine Haltung rechtfertigen könnte. Unbedingt jedenfalls sollte man aus Beispielen der Vergangenheit lernen.

Die Ungerechtigkeit der nächsten Angehörigen ist schwerer zu ertragen als der Schlag des indischen Schwertes.

“Und Wir haben zu dir das Buch mit der Wahrheit hinabgesandt, das zu bestätigen, was von dem Buch vor ihm (offenbart) war, und als Wächter darüber. So richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen entgegen dem, was dir von der Wahrheit zugekommen ist. Für jeden von euch haben Wir ein Gesetz und einen deutlichen Weg festgelegt. Und wenn Allah wollte, hätte Er euch wahrlich zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber (es ist so,) damit Er euch in dem, was Er euch gegeben hat, prüfe. So wetteifert nach den guten Dingen! Zu Allah wird euer aller Rückkehr sein, und dann wird Er euch kundtun, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet.” (Al-Māʾida, Der Tisch, 5:48.)

Die Islamische Widerstandsbewegung ist eines von mehreren Gliedern in der Kette des Kampfes gegen die zionistischen Invasoren. Sie geht zurück auf das Jahr 1939, auf das Auftreten des Märtyrers Izz ad-Din al-Qassam und seiner Brüder und Kampfgefährten, Angehörigen der Muslimbruderschaft. Es ragt weiter hinaus und vereint sich mit jener anderen Kette, die den Kampf der Palästinenser und der Muslimbruderschaft im Krieg von 1948 und die Dschihad-Operationen der Muslimbruderschaft im Jahr 1968 und danach umfasst.

Allen Hindernissen zum Trotz, welche die Lakaien des Zionismus auf unseren Wegen errichten, um den Kämpfern den Weg zu versperren, strebt die Islamische Widerstandsbewegung nach der Verwirklichung des Versprechen Allahs, einerlei wie lange das dauern sollte. Der Prophet, Allah segne ihn und entbiete ihm den Friedensgruß, sagte:

“Die Stunde [der Auferstehung] wird nicht kommen, bis ihr die Juden bekämpft. Daraufhin werden sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken. Die Steine und Bäume aber werden rufen: ‚Oh Muslim, Diener Allahs, da ist ein Jude hinter mir, komm und töte ihn!‘ Außer dem Gharqad-Baum [der schweigen wird], denn er ist ein Baum der Juden.” (Hadith, bei al-Buchari und Muslim.)

Der Leitspruch der Islamischen Widerstandsbewegung

Artikel 8

Allah ist ihr Ziel, der Prophet ihr Vorbild, der Koran ihre Verfassung: Der Dschihad ist ihr Weg und der Tod um Allahs willen ist der höchste ihrer Wünsche.

Zweites Kapitel. Ziele.

Anreize und Ziele

Artikel 9

Die Islamische Widerstandsbewegung befand sich in einer Zeit, in der der Islam aus dem Leben verschwunden war. Entsprechend gerieten nützliche Regeln ins Wanken, wurden bewährte Rahmen der Lebensgestaltung umgeworfen, sinnige Werte abgeändert. Böse Menschen übernahmen die Kontrolle, Unterdrückung und Finsternis herrschten, Feiglinge wüteten wie Tiger. Heimatländer wurden besetzt, Menschen wurden zerstreut und mussten über die ganze Welt wandern. Die Gerechtigkeit verschwand und wurde durch Falschheit ersetzt. Nichts blieb an seinem rechten Ort. Das musste so kommen, denn wenn der Islam nicht länger maßgeblich ist, ändert sich alles. Aus dem Durchschauen dieses Sachverhalts ziehe man Lehren zur Selbststeuerung und Menschenführung.

Was also die Ziele betrifft: Es geht darum, gegen das Falsche zu kämpfen, es zu besiegen und auszurotten, damit Gerechtigkeit herrscht, damit alle Heimatländer zurückerobert werden und von ihren Moscheen aufs Neue die Stimmen der Muezzine erklingen, die Errichtung der islamischen Herrschaft und Gesellschaft verkündend, in der alle Menschen und Dinge an ihren richtigen Platz zurückkehren und Allah unser Helfer ist.

“… Und wenn nicht Allah die einen Menschen durch die anderen zurückweisen würde, geriete die Erde wahrlich ins Verderben. Aber Allah ist voll Huld gegen die Weltenbewohner.” (Al-Baqara, 2:251.)

Artikel 10

Während sich die Islamische Widerstandsbewegung ihren Weg bahnt, wird sie mit aller Kraft die Unterdrückten stärken und die Geschädigten unterstützen. Keine Mühen wird sie scheuen, um Gerechtigkeit herbeizuführen und Ungerechtigkeit zu besiegen, in Wort und Tat, an jedem Ort und selbst da, wo sie wirksam werden oder Einfluss nehmen kann.

Strategien and Methoden

Strategien der Islamischen Widerstandsbewegung: Palästina ist islamischer Waqf

Artikel 11

Die Islamische Widerstandsbewegung glaubt, dass das Land Palästina ein islamischer Waqf ist, für künftige muslimische Generationen gewidmet und geweiht bis zum Tag der Auferstehung und des Urteils. Weder das Land als Ganzes noch auch nur ein Teil von ihm darf verschwendet oder aufgegeben werden. Weder ein einzelnes arabisches Land noch alle arabischen Länder, weder ein König oder Präsident, noch alle Könige und Präsidenten, auch nicht irgendeine Organisation oder alle Organisationen, ob palästinensisch oder arabisch, haben das Recht dazu. Palästina ist ein islamisches Waqf-Land, das den muslimischen Generationen gestiftet ist bis zum Tag des Gerichts. Dieses eingedenk, wer könnte behaupten, das Recht zu haben, muslimische Generationen bis zum Tag der des Urteils zu vertreten?

Dieses entspricht dem Gesetz, welches das Land Palästina nach Maßgabe der islamischen Scharia (Gesetzlichkeit) anordnen muss, und Entsprechendes gilt für jedes Land, das einst durch Muslime mit Gewalt erobert wurde, denn während jener Zeit der (islamischen) Eroberungen widmeten und stifteten die Muslime diese Länder den muslimischen Generationen bis zum Tag der Auferstehung.

Es geschah folgendermaßen: Als die Anführer der islamischen Armeen Syrien und den Irak eroberten, sandten sie den Kalifen der Muslime, Umar bin-al-Chattab, mit der Bitte um Rat bezüglich des eroberten Landes … ob sie es unter den Soldaten aufteilen sollten, oder es seinen Besitzern überlassen, oder was denn nun? Nach allerlei Rückfrage und Meinungsaustausch zwischen dem Kalifen der Muslime, Umar bin-el-Chattab, und den Gefährten des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, wurde beschlossen, dass das Land seinen Besitzern insoweit überlassen werden sollte, als dass diese aus seiner Ernte und dem sonstigen Ertrag wie gewohnt Nutzen ziehen dürfen. Was aber den tatsächlichen Besitz der jeweiligen Ländereien und des gesamten Landes betrifft, so sollte es von nun an und bis zum Tag des Weltgerichts den muslimischen Generationen gewidmet sein. Damit also sind diejenigen, die auf dem Land sind, lediglich eingesetzt, um von seinen Früchten zu profitieren. Der gesamte Waqf hingegen bleibt bestehen, solange Erde und Himmel bestehen bleiben. Jedes Verfahren, das im Widerspruch zur islamischen Scharia steht und wenn es um Palästina geht, ist null und nichtig.

“Dies ist wahrlich die reine Gewissheit. Darum preise den Namen deines Allgewaltigen Herrn.” (Al-Wāqiʿa, Die eintreffen wird, 56:95-96.)

Heimat und Nationalismus aus der Sicht der islamischen Widerstandsbewegung in Palästina

Artikel 12

Aus dem Blickwinkel der Islamischen Widerstandsbewegung ist sein Nationalismus Teil des religiösen Glaubensbekenntnisses. Nichts ist in Bezug auf diesen Nationalismus wichtiger oder erschütternder als die Feststellung, dass ein Feind das Land der Muslime betritt. Dem Feind zu widerstehen und ihn abzuwehren wird zur Individualpflicht jedes Muslims, ob Mann oder Frau. Selbst ohne die Erlaubnis ihres Mannes darf eine Frau hinausgehen und gegen den Feind kämpfen, das Gleiche gilt für den Sklaven: mit oder ohne die Erlaubnis seines Herrn.

Derartiges gibt es in keiner anderen Herrschaftsform, was im Übrigen auch niemand bestreitet. Während andere nationalistische Bewegungen mit einem materialistischen, humanitären oder regionalen Anliegen verknüpft sind, weist der Nationalismus der Islamischen Widerstandsbewegung diese Anteile zwar ebenfalls auf, zusätzlich aber wichtigere Elemente, die ihm Esprit und Elan verleihen. Nur er nämlich ist mit der Quelle des Geistes und dem Spender des Lebens unmittelbar verbunden und hisst am Himmel des Heimatlandes das himmlische Banner, das zwischen Erde und Himmel eine starke Bindung herstellt.

Wenn Moses kommt und seinen Stab wirft wird beides annuliert, sowohl der böse Zauberer als auch sein Schadzauber.

“[Es gibt keinen Zwang im Glauben.] (Der Weg der) Besonnenheit ist nunmehr klar unterschieden von (dem der) Verirrung. Wer also falsche Götter verleugnet, jedoch an Allah glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend und Allwissend.” (Al-Baqara, Die Kuh, 2:256.)

Friedliche Lösungen, Initiativen und Konferenzen

Artikel 13

Initiativen, sogenannte friedliche Lösungen und internationale Konferenzen stehen im Widerspruch zu den Prinzipien der Islamischen Widerstandsbewegung. Der Missbrauch auch nur eines Teils Palästinas ist ein Missbrauch, der sich gegen einen Teil der Religion richtet. Der Nationalismus der Islamischen Widerstandsbewegung ist Teil ihrer Religion. Daraus haben Mitglieder Kraft geschöpft. Das Banner Allahs über ihrem Heimatland zu hissen, darum kämpfen sie. „Allah wird im Vordergrund stehen, aber die meisten Menschen wissen es nicht.“

Von Zeit zu Zeit wird die Einberufung einer internationalen Konferenz gefordert, um nach Wegen zur Lösung der (palästinensischen) Frage zu suchen. Einige akzeptieren diese Idee, andere weisen den Vorschlag aus diesem oder jenem Grund ab, mit einer oder mehreren Bedingungen für die Zustimmung zur Einberufung einer solchen Konferenz und zur Teilnahme daran. Da die Islamische Widerstandsbewegung die an der Konferenz beteiligten Parteien und ihre früheren und gegenwärtigen Einstellungen zu muslimischen Problemen kennt, hält sie diese Konferenzen nicht für fähig, die Forderungen zu verwirklichen, die Rechte wiederherzustellen oder den Unterdrückten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Diese Konferenzen sind nichts anderes als die Möglichkeit, im Land der Muslime Ungläubige als Schiedsrichter einzusetzen. Und wann jemals haben die Ungläubigen den Gläubigen Gerechtigkeit widerfahren lassen?

“Weder die Juden noch die Christen werden mit dir zufrieden sein, bis du ihrem Glaubensbekenntnis folgst. Sag: Gewiss, Allahs Rechtleitung ist die (wahre) Rechtleitung. Wenn du jedoch ihren Neigungen folgst nach dem, was dir an Wissen zugekommen ist, so wirst du vor Allah weder Schutzherrn noch Helfer haben.” (Al-Baqara, Die Kuh, 2:120).

Es gibt keine Lösung für die palästinensische Frage außer durch den Dschihad. Initiativen, Vorschläge und internationale Konferenzen sind Zeitverschwendung und vergebliche Bemühungen. Das palästinensische Volk weiß es besser, als zuzustimmen, dass mit seiner Zukunft, seinen Rechten und seinem Schicksal gespielt wird. Wie es im ehrenwerten Hadith heißt:

“Die Menschen in Syrien sind Allahs Peitsche in Seinem Land. Durch sie übt er seine Rache gegen jeden unter seinen Sklaven, wie Er es will. Es ist undenkbar, dass diejenigen unter ihnen, die doppelzüngig sind, mehr Erfolg haben als die Gläubigen. Vielmehr werden sie in Trauer Verzweiflung untergehen, das ist gewiss.”

Die drei Kreise

Artikel 14

Die Frage der Befreiung Palästinas ist an drei Kreise gebunden: den palästinensischen, den arabischen und den islamischen Kreis. Im Kampf gegen den Zionismus hat jeder dieser Kreise seine ganz eigene Bedeutung. Jeder Kreis erzeugt nur ihm eigentümliche Pflichten, und es ist ein schrecklicher Fehler und ein Zeichen tiefer Unwissenheit, einen dieser Kreise zu übersehen. Palästina ist ein islamisches Land mit der älteren der beiden Regeln über die Qibla (Richtung, in die sich Muslime beim Beten wenden), dem dritten der islamischen Heiligtümer und mit (Jerusalem als) dem Ausgangspunkt für Mohammeds mitternächtliche Reise in die sieben Himmel.

“Preis‘ sei Dem, Der Seinen Diener bei Nacht von der geschützten Gebetsstätte zur fernsten Gebetsstätte, deren Umgebung Wir gesegnet haben, reisen ließ, damit Wir ihm (etwas) von Unseren Zeichen zeigen. Er ist ja der Allhörende, der Allsehende.” (Al-Isrāʾ, Die Nachtreise, 17:1.)

Wo dies nun einmal so ist, ist die Befreiung Palästinas Individualpflicht für jeden Muslim, wo immer er sich auch befinden mag. Auf dieser Grundlage sollte die schlimme Angelegenheit betrachtet werden. Das sollte jeder Muslim erkennen.

An dem Tag, an dem die drängende Fragestellung auf dieser Grundlage angegangen wird, anders gesagt wenn die drei Kreise alle ihre Fähigkeiten nutzbar werden lassen, wird sich die gegenwärtige Lage ändern und wird der Tag der Befreiung näher rücken.

„Vor euch empfinden sie wahrlich größere Angst in ihren Brüsten als vor Allah. Dies (ist so), weil sie Leute sind, die nicht verstehen.“ (Al-Ḥašr, Die Versammlung, 59:13.)

The Dschihad zur Befreiung Palästinas ist Individualpflicht

Artikel 15

An dem Tag, an dem Feinde einen Teil des muslimischen Landes an sich reißen, wird der Dschihad jedem Muslim zur Individualpflicht. Angesichts der Besetzung Palästinas durch die Juden ist es zwingend erforderlich, die Flagge des Dschihad zu hissen. Um dies zu erreichen, ist die Verbreitung islamischen Bewusstseins unter den Massen erforderlich, sowohl auf der regionalen, arabischen, als auch auf der weltislamischen Ebene. In das Herz des Volkes den Geist des Dschihad einzuflößen ist notwendig, damit die Muslime den Feinden entgegentreten und sich den Reihen der Kämpfer anschließen.

Es ist erforderlich, dass Wissenschaftler, Erzieher und Lehrer, Informations- und Medienberufler sowie der bildungsnahe Teil der Bevölkerung, insbesondere die Jugend und Scheichs der islamischen Bewegungen, am Vorgang des Erwachens (der Massen) mitarbeiten. Grundlegende Änderungen in den Lehrplänen der Schulen vorzunehmen ist hier besonders wichtig, um sie von allen Spuren jenes alle Lebensbereiche betreffenden weltanschaulichen Angriffs zu befreien, wie er durch Orientalisten und Missionare vorangetrieben wurde, die in der Zeit nach der Niederlage der Kreuzfahrer gegen Salah al-Islam (Salah al-Din) in unsere Region eingedrungen sind. Bereits die Kreuzfahrer erkannten, dass es unmöglich war, die Muslime zu besiegen, ohne dass eine vorausgehende weltanschauliche Eroberung diesem Angriff den Weg ebnet, eine ideologische Invasion, die das Denken der Nichtmuslime verwirrt, ihr Erbe entstellt und ihre Ideale schändet. Erst nachfolgend konnten sie mit Soldaten einmarschieren. Dies wiederum ebnete den Weg für die imperialistische Invasion, was Oberbefehlshaber Allenby bei seinem Einmarsch in Jerusalem 1917 veranlasste zu erklären: „Erst jetzt sind die Kreuzzüge zu Ende.“ Und General Gouraud trat ans Grab von Salah al-Din und sprach: „Wir sind zurückgekehrt, Saladin.“ Schließlich hat der gesamte Imperialismus viel dazu beigetragen, die genannte ideologische Invasion zu verstärken und ihre Wurzeln noch tiefer wachsen zu lassen, was er auch heute noch fortsetzt. Zum derzeitigen Verlust Palästinas hat all dieses den Weg geebnet und gepflastert.

Dabei ist unabdingbar, dem Gehirn und dem Denken der muslimischen Generationen einzuflößen, dass das palästinensische Problem ein religiöses Problem ist und auf dieser Grundlage anzugehen ist. Palästina enthält islamische heilige Stätten. Darunter befindet sich die Al-Aqsa-Moschee, die so lange mit der Großen Moschee in Mekka in einer unzerstörbaren Verbindung steht, wie Himmel und Erde über die Isra (al-isrāʾ) erzählen (Mohammeds mitternächtliche Reise in die sieben Himmel) und über den Miradsch (al-miʿrāǧ, Mohammeds Aufstieg in die sieben Himmel über Jerusalem).

„Ein Bündnis um Allahs willen von bereits einer Tagesdauer ist besser als der ganze Erdkreis und alles, was sich auf ihm befindet. Ein Platz im ewigen Garten so schmal nur wie eine Peitsche ist wesentlich wertvoller als die gesamte Welt und alles, was darauf ist. Das Fortgehen und Wiederkommen auch nur eines Gläubigen im Dienste Allahs ist kostbarer als die Welt und alles auf ihr.“ (Nach Angaben von al-Buchari, Muslim, al-Tirmidhi und Ibn Madscha).

„Ich schwöre beim Erhalter der Seele Mohammeds, dass ich einmarschieren und getötet werden möchte um Allahs willen, sodann einmarschieren und getötet werden möchte und danach erneut einmarschieren und getötet werden möchte.“ (Wie berichtet von al-Buchari und Muslim).

Die Erziehung und Ausbildung der Generationen

Artikel 16

Für eine künftige Erziehung islamischer Generationen in unserer Region ist es notwendig, der islamischen Ausrichtung wirklich zu folgen, indem man nämlich die religiösen Pflichten lehrt, den Koran umfassend studiert, die Sunna des Propheten (seine Aussprüche und Taten) studiert und anhand der authentischen Quellen möglichst viel über die islamische Geschichte und das islamische Erbe lernt. Dies sollte durch spezialisierte und gut ausgebildete Lehrer durchgeführt werden, die einen Lehrplan verwenden, der die Vorstellungswelt und den Glauben des muslimischen Schülers oder Studenten auf gesunde Weise heranbildet und festigt. Darin aber sollte stets eine umfassende Untersuchung des Feindes einbezogen sein, seiner humanen und ökonomischen Kompetenzen, das Auskundschaften seiner Schwächen und Stärken sowie das Kennenlernen der ihn unterstützenden und unterstützenden Kräfte. Außerdem ist es wichtig, mit den aktuellen Ereignissen vertraut zu sein, alles Neue zu verfolgen und Analysen und Kommentare zu diesen Ereignissen auszuwerten. Für die Gegenwart und die Zukunft zu planen und jeden sich abzeichnenden Trend zu beobachten ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der kämpfende Muslim inmitten dessen, was gerade um ihn herum geschieht, auf sein Ziel hin ausgerichtet bleiben und auf seinem Weg erfolgreich vorankommen kann.

“O mein lieber Sohn, gewiss, wäre es auch das Gewicht eines Senfkorns und befände es sich in einem Felsen oder in den Himmeln oder in der Erde, bringt es Allah bei. Gewiss, Allah ist Feinfühlig und Allkundig. O mein lieber Sohn, verrichte das Gebet, gebiete das Rechte und verbiete das Verwerfliche und ertrage standhaft, was dich trifft. Gewiss, dies gehört zur Entschlossenheit (in der Handhabung) der Angelegenheiten. Und zeige den Menschen nicht geringschätzig die Wange und gehe nicht übermütig auf der Erde einher, denn Allah liebt niemanden, der eingebildet und prahlerisch ist.” (Luqmān, Luqman, 31:16-18.)

Muslima, die muslimische Frau

Artikel 17

Im Befreiungskampf hat die muslimische Frau keine weniger wichtige Aufgabe als der muslimische Mann. Sie hütet, umsorgt und unterstützt die Jungen und Männer. Bei der Erziehung und Bildung der neuen Generationen hat ihr Handeln herausragende Bedeutung. Längst haben die Feinde die Bedeutung ihrer Rolle erkannt. Sie glauben, dass sie den Kampf um die Frauenfrage gewonnen hätten und jetzt in der Lage wären, endlich auch die Muslima so zu führen und zu erziehen, wie sie es sich wünschen, fernab vom Islam. Unablässig widmen sie ihrem frauenpolitischen Ansinnen durch Informationskampagnen, Filme und den schulischen Lehrplan Kraft und Zeit und nutzen zu diesem Zweck ihre vielen Lakaien, die durch zionistische Organisationen unter verschiedenen Namen und Formen infiltriert worden sind und sich dann Freimaurer, Rotary Clubs, Spionagegruppen oder anders nennen mögen und die allesamt nichts anderes sind als Zellen der Subversion und der Sabotage. Diese Organisationen verfügen über umfangreiche Ressourcen, die es ihnen ermöglichen, eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft einzunehmen, um die letztlich zionistischen Ziele zu erreichen und auf diesem Weg jedes Konzept zu bestärken, sofern es dem Feind von irgend einem Nutzen sein kann. Diese Organisationen, ohnehin weit entfernt vom Islam, vertiefen die Entfremdung zwischen Bevölkerung und Islam immer mehr. Die islamischen Völker sollten ihre Bedeutung bei der Bekämpfung der Verschwörungen dieser Saboteure erkennen und sich entsprechend verhalten. An dem Tag, an dem der Islam die Kontrolle über die Angelegenheiten des Lebens übernimmt, werden alle diese Organisationen, die der Menschheit und dem Islam gegenüber so feindlich eingestellt gewesen sind, ausgelöscht werden.

Artikel 18

Die Frau im Haus der kämpfenden Familie, ob sie nun Mutter sei oder Schwester, hat die allerwichtigste Aufgabe bei der Betreuung der Familie, der Erziehung der Kinder und beim Vermitteln jener moralischen Werte und Gedanken, die dem Islam entstammen. Indem sie den jungen Familienmitgliedern beibringen muss, die religiösen Pflichten zu erfüllen, leistet sie wichtige vorbereitende Arbeit für die den Kampf, der auf die Muslime wartet. Aus demselben Grund ist es notwendig, auch den Schulen und ihren Lehrplänen hinsichtlich der Erziehung muslimischer Mädchen große Aufmerksamkeit zu widmen, damit sie zu guten Müttern heranwachsen, die sich ihrer bedeutenden Funktion im Befreiungskampf bewusst sind.

Über ausreichendes Wissen und Können in Bezug auf alle Angelegenheiten des Haushalts muss die Muslima verfügen, denn Sparsamkeit und die Vermeidung von Verschwendung des Familienbudgets sind eine Voraussetzung für die Fähigkeit, unter den schwierigen Bedingungen, die uns umgeben, weiter voranzukommen. Sie sollte sich die Tatsache vor Augen führen, dass das Geld das ihr zur Verfügung steht dem Blut gleicht, das nirgendwo anders fließen sollte denn durch die Adern, damit sowohl Kinder als auch Erwachsene leben und weiterleben können.

“Gewiss, muslimische Männer und muslimische Frauen, gläubige Männer und gläubige Frauen, ergebene Männer und ergebene Frauen, wahrhaftige Männer und wahrhaftige Frauen, standhafte Männer und standhafte Frauen, demütige Männer und demütige Frauen, Almosen gebende Männer und Almosen gebende Frauen, fastende Männer und fastende Frauen, Männer, die ihre Scham hüten und Frauen, die (ihre Scham) hüten, und Allahs viel gedenkende Männer und gedenkende Frauen – für (all) sie hat Allah Vergebung und großartigen Lohn bereitet.” (Al-Aḥzāb, Die Gruppierungen, 33:35.)

Wesen und Bedeutung der Kunst im Befreiungsklampf

Artikel 19

Kunstwerke betreffend, verfügt die Kunst selbst über ureigene, sich unbestechlich selbst steuernde Normskalen oder Messlatten, anhand derer eindeutig festgestellt werden kann, ob es sich bei einem Werk um islamische oder unislamische bzw. vorislamische (dschahili-) Kunst handelt. Die Angelegenheiten der islamischen Befreiung verlangen nach einer islamischen Kunst, die den Geist erhebt, ohne eine Seite der menschlichen Wesensnatur über die andere zu stellen, sondern alle Seiten harmonisch und im Gleichgewicht zu halten.

Der Mensch ist ein einzigartiges und wunderbares Geschöpf, nur durch einen Atemhauch Allahs geschaffen aus einer Handvoll Lehm. Auf dieser Grundlage von Schöpfer und Geschöpflichkeit spricht islamische Kunst den Menschen an, während die vorislamische bzw. außerislamische Kunst den Menschen lediglich in dessen Körperhaftigkeit erkennt und anspricht, dem menschlichen Lehmbestandteil Vorrang gewährend.

Sofern das Buch, der Artikel, das Bulletin, die Predigt, die These, das weitbekannte Gedicht, der feierliche poetische Gesang, das Lied, das Theaterstück und andere die Merkmale der islamischen Kunst aufweisen, dann sind all diese Teil der Erfordernisse zur ideologischen Mobilisierung, sind sie neuer Reiseproviant und eine erquickende Wohltat für die Seele. Der Weg ist lang und des Leides ist viel. Die Seele droht überlastet und brüchig zu werden, doch die islamische Kunst verjüngt die Kräfte, macht die Bewegung wieder lebendig und erregt in ihr erhabene und Bedeutsamkeit und angemessenes Verhalten. „Durch nichts kann das im Rückzug befindliche Selbst gerettet werden, außer durch das Umschlagen von einer Stimmung in eine ganz andere.“

Die Angelegenheit ist äußerst ernst, und alles andere als ein Scherz, denn diejenigen, die Kämpfer sind, scherzen nicht.

Wechselseitige soziale Verantwortung

Artikel 20

Jede muslimische Gesellschaft ist eine Gesellschaft gegenseitiger Verantwortung. Der Prophet, Gebete und Grüße seien ihm zugedacht, sagte: „Selig sind die Großzügigen, ob sie am Wohnort befänden oder oder auf Reise, die alles zusammenführten was sie an Besitz hatten, um es dann gleichmäßig unter den Muslimen aufzuteilen.“

Was in jeder muslimischen Gesellschaft vorherrschen sollte, ist die islamische Grundhaltung, das islamische Bewusstsein. Die jeweilige Gesellschaft, die einem bösartigen Feind gegenübersteht, der ähnlich wie der Nationalsozialismus agiert und keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, zwischen Kindern und alten Menschen macht – selbst und gerade eine solche Gesellschaft hat Anspruch auf echt islamischen Geist. Unser Feind verlässt sich auf die Methoden der kollektiven Bestrafung. Er hat Menschen ihrer Heimat und ihres Eigentums beraubt, verfolgt sie selbst an den Orten ihrer Verbannung oder Versammlung, hat Knochen gebrochen, auf Frauen, Kinder und alte Menschen geschossen, aus irgendeinem Anlass oder völlig grundlos. Internierungslager hat der Feind eröffnet, in die hinein Tausende und Abertausende Menschen geworfen wurden und in denen sie unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten werden. Hinzu kommt, dass Häuser zerstört und dass Kinder zu Waisen gemacht werden sowie dass grausame Strafen gegen Tausende junger Menschen verhängt werden, was bewirkt, dass sie die besten Jahre ihres Lebens in den Kerkern von Gefängnissen verbringen.

Weder für Frauen noch für Kinder machten die Juden eine Ausnahme, eine veritable Nazi-Vorgehensweise. Ihre Politik, Todesfurcht in die Herzen zu werfen, ist für alle gedacht. Sie greifen Menschen an, die gerade ihrem Broterwerb nachgehen, erpressen Geld von ihnen und bedrohen ihre Ehre. Sie behandeln die Menschen, als wären sie die schlimmsten Kriegsverbrecher. Die Deportation aus der Heimat ist durchaus eine Art Mord.

Um sich diesen Taten erfolgreich entgegenzustellen ist es erforderlich, dass wechselseitige soziale Verantwortung unter den Menschen vorherrscht. Wie ein einziger Körper sollte das Volk dem Feind entgegentreten, und wenn nur ein einziges Mitglied dieses Volkskörpers Unrecht oder Gewalt hat erleiden müssen und entsprechenden Schmerz spürt, müsste sich die gesamte übrige Bevölkerung so verhalten, als ob es sie die gleichen Schmerzen erleiden würde.

Artikel 21

Wechselseitige soziale Verantwortung bedeutet, allen Bedürftigen finanzielle oder moralische Hilfe zukommen zu lassen und sich an der Ausführung einiger ihrer Arbeiten zu beteiligen. Den Mitgliedern der Islamischen Widerstandsbewegung sollten die Interessen und Ziele der muslimischen Massen so sehr am Herzen liegen, als ginge es sich um die eigenen. Keine Mühen dürfen sie scheuen, um diese Ziele zu erreichen und zu bewahren. Jeden weiteren Versuch unserer Feinde, die Zukunft der muslimischen Generationen zu verspielen oder zu beschädigen müssen sie verhindern, alles was der Gesellschaft Schaden zuzufügen könnte müssen sie abwehren. Am Wohl und Wehe des Volkes sind sie innerlich beteiligt, die Volksmassen sind innerer Teil von ihnen und sie sind konkreter Teil der Masse. Von der Stärke der Masse profotieren auch sie, und die Zukunft des Volkes ist ja auch die ihre. Mitglieder der Islamischen Widerstandsbewegung sollten die Freude und das Leid des Volkes teilen, die Forderungen der Öffentlichkeit übernehmen und jedes erreichbare Mittel verwenden, um sie zu verwirklichen. Von dem Tag an, an dem eine solche Gesinnung und Begeisterung vorherrscht, wird sich die Brüderlichkeit vertiefen, werden Zusammenarbeit, Anteilnahme und Einheit gestärkt und werden unsere Reihen ausreichend gefestigt, um den Feinden entgegentreten zu können.

Was den Feind stark macht

Artikel 22

Seit langem und mit großem Geschick und großer Genauigkeit sind die Feinde vorgegangen, um das zu erringen, was sie heute erreicht haben. Sie berücksichtigten alle Ursachen, die den Verlauf der Ereignisse beeinflussen. Ihr Bestreben war, großen und wahrhaft wertvollen materiellen Reichtum anzuhäufen, den sie der Verwirklichung ihres Traums widmeten. Mit ihrem Geld übernahmen sie die Kontrolle über die Weltmedien, Nachrichtenagenturen, die Presse, Verlage, Rundfunkanstalten und dergleichen mehr. Mit ihrem Geld lösten sie in verschiedenen Teilen der Welt Revolutionen aus, mit dem Ziel, ihre Interessen durchzusetzen und die daraus entstehenden Früchte abzuernten. Listig standen sie hinter der Französischen Revolution, der Kommunistischen Revolution und den meisten anderen Revolutionen von denen wir gehört haben beziehungsweise, in Bezug auf so viele Orte, immer noch hören. Mit ihrem Geld gründeten sie in verschiedenen Teilen der Welt Geheimgesellschaften, die Freimaurer, die Rotary Clubs, Lions und andere, immer mit dem Ziel, Gesellschaften zu sabotieren und zionistische Interessen durchzusetzen. Mit ihrem Geld konnten sie sogar äußerst starke, imperialistische Länder kontrollieren und diese dazu anstiften, viele andere Länder zu kolonisieren, um ihnen die Ausbeutung ihrer Ressourcen möglich zu machen und um dort Korruption zu verbreiten.

Mach dir nichts vor, du kannst noch so viel über die Regionalkriege sprechen oder über die Weltkriege. Kein anderer, sie waren es, die gut verborgen hinter dem Ersten Weltkrieg steckten, als es ihnen gelang, das islamische Kalifat zu zerstören, unerhörte finanzielle Gewinne zu erzielen und die Ressourcen zu kontrollieren. Sie erlangten die Balfour-Erklärung und gründeten den Völkerbund, durch den sie die ganze Welt regieren konnten. Sie waren es, die heimlich und heimtückisch hinter dem Zweiten Weltkrieg steckten, in welchem sie durch den Handel mit Rüstungsgütern gigantische finanzielle Gewinne erzielten und den Weg für die Gründung ihres Staates ebneten. Kein anderer, sie waren es, die den Völkerbund durch die Vereinten Nationen und den Sicherheitsrat ersetzten, um ihnen zu möglich zu machen, die Welt durch sie zu regieren. Nirgendwo findest du einen Krieg, an dem sie nicht die Strippen gezogen haben.

“[Und die Juden sagen: „Allahs Hand ist gefesselt.“ Ihre (eigenen) Hände seien gefesselt und sie seien verflucht für das, was sie sagen. Nein! Vielmehr sind Seine Hände (weit) ausgestreckt; Er gibt aus, wie Er will. Was zu dir (als Offenbarung) von deinem Herrn herabgesandt worden ist, wird sicherlich bei vielen von ihnen die Auflehnung und den Unglauben noch mehren. Und Wir haben unter ihnen Feindschaft und Hass erregt bis zum Tag der Auferstehung.] Jedesmal, wenn sie ein Feuer zum Krieg anzünden, löscht Allah es aus. Und sie bemühen sich, auf der Erde Unheil zu stiften. Aber Allah liebt nicht die Unheilstifter.” (Al-Māʾida, Der Tisch, 5:64.)

Sei es im kapitalistischen Westen oder im kommunistischen Osten, mit aller Kraft unterstützen die imperialistischen Kräfte den Feind, mit Geld und mit Menschen. Dabei wechseln sich diese Kräfte ab, zumeist übersehen betreiben sie ihre Wechselschicht in Arbeitsteilung. An dem Tag, an dem der Islam endlich gewaltig auftaucht, würden sich die Kräfte der Ungläubigkeit vollends und offen vereinen, um ihn herauszufordern, denn die Ungläubigen bilden eine Nation.

“O die ihr glaubt, nehmt keine Vertrauten außer von euch‘. Sie scheuen keine Mühe, euch zu verwirren, und möchten gern, dass ihr in Bedrängnis geratet. Schon wurde aus ihren Mündern Hass offenkundig, aber was ihre Brüste verborgen halten, ist (noch) schwerwiegender. Wir haben euch die Zeichen bereits klargemacht, wenn ihr begreifen wollt.” (Āl ʿImrān, Al-i-‚Imran, 3:118.)

“Wenn ihr begreifen wollt.” Nicht ohne Grund endet der Vers mit diesen Worten, diesen Worten Allahs.

A. Unsere Haltung gegenüber islamischen Bewegungen

Artikel 23

Anderen islamischen Bewegungen begegnet die Islamische Widerstandsbewegung mit Respekt und Wertschätzung. Sollten wir auch einmal in einem Punkt oder einer Ansicht nicht mit ihnen übereinstimmen, so herrschen doch in Bezug auf die meisten oder alle anderen Punkte und Auffassungen Einhelligkeit und Einigkeit. Die Islamische Widerstandsbewegung geht davon aus, dass diese Bewegungen, sofern sie gute Absichten und Hingabe an Allah an den Tag legen, in die Kategorie derjenigen fallen, die sich große Mühe geben, da sie innerhalb des islamischen Kreises agieren. Und jeder Aktivist erhalte seinen Anteil.

Die Islamische Widerstandsbewegung betrachtet alle diese Bewegungen als einen unteilbaren Fundus, ein kostbares einziges Ganzes. Sie betet zu Allah um Rechtleitung, Führung und Weisung für alle und scheut keine Mühen, das Banner der Einheit hochzuhalten und stets danach zu streben, Eintracht und Einheit zu verwirklichen in Übereinstimmung mit dem Koran und den Anweisungen des Propheten.

“Und haltet alle fest am Seil Allahs und geht nicht auseinander! Und gedenkt Allahs Gunst an euch, als ihr Feinde wart und Er dann eure Herzen zusammenführte, worauf ihr durch Seine Gunst Brüder wurdet. Und (als) ihr am Rand einer Feuergrube wart und Er euch dann davor errettete. So macht Allah euch Seine Zeichen klar, auf daß ihr rechtgeleitet werden möget!” (Āl ʿImrān, Al-i-‚Imran, 3:103.)

Artikel 24

Die Islamische Widerstandsbewegung duldet weder Verleumdung noch Beleidigung von Einzelpersonen oder Gruppen, da der wahrhaft Gläubige solche Fehlverhalten nicht begeht. Unbedingt muss zwischen jenem, nicht zu billigenden Verhalten einerseits und dem Besprechen oder auch Kritisieren der Standpunkte bestimmter Personen und Gruppen andererseits unterschieden werden. Wann immer Standpunkte fehlerhaft sind oder in Gänze irrig, kurz gesagt falsch sind, behält sich die Islamische Widerstandsbewegung das Recht vor, den Fehler darzulegen und vor ihm zu warnen. Sie wird sich bemühen, den richtigen Weg aufzuzeigen und den jeweiligen Fall in aller gebotenen Sachlichkeit zu beurteilen. In der Tat sind anständiges Betragen und kluges Verhalten ein Ziel des Gläubigen, der bewusst in diesem Rahmen gepflegten Verhaltens verharrt, wo immer er die Abgründe der Gemeinheit oder Falschheit erkennt.

“Allah liebt nicht den laut vernehmbaren Gebrauch von bösen Worten, außer durchjemanden, dem Unrecht zugefügt worden ist. Allah ist Allhörend und Allwissend.” (An-Nisāʾ, Die Frauen, 4:148.)

B. Unsere Haltung gegenüber nationalistischen Bewegungen auf dem Gebiet von Palästina

Artikel 25

Die Islamische Widerstandsbewegung anerkennt diese Bewegungen und würdigt ihr Dasein unter den nun einmal gegebenen Umständen, und unter den sie umgebenden und sie beeinflussenden Bedingungen. Sie ermutigt diese Bewegungen, solange sie ihre Treue nicht dem Osten der Kommunisten oder dem Westen der Kreuzfahrer schwören. Es bestätigt allen, die in sie integriert sind oder mit ihr sympathisieren, dass die Islamische Widerstandsbewegung ein Kampfbund ist, der eine moralische und geklärte Auffassung vom Leben hat und davon, warum und wie er mit den anderen (Bewegungen) zusammenarbeiten muss. Sie verabscheut Opportunismus und strebt nichts an als das Wohl gleichermaßen der Menschen, Einzelpersonen und Gruppen. Die Islamische Widerstandsbewegung strebt weder nach materiellem Gewinn, noch nach persönlichem Ruhm oder nach irgendeinem Lohn. Sie arbeitet mit seinen eigenen Mitteln und allem, was ihm zur Verfügung steht, ganz im Sinne des Wortes: “Und haltet für sie bereit, was ihr an Kraft und an kampfbereiten Pferden (haben) könnt, … [um damit den Feinden Allahs und euren Feinden Angst zu machen, sowie anderen außer ihnen, die ihr nicht kennt; Allah aber kennt sie! … Koran Sure Al-Anfāl, Die Beute, 8:60]”, um ihre Pflicht zu erfüllen und Allahs Gunst zu erlangen. Keinen anderen Wunsch hat sie als diesen.

Die Bewegung versichert allen nationalistischen Kräften, die sich auf dem Gebiet des unterdrückten Palästinas für die Befreiung Palästinas einsetzen, dass sie zu ihrer Unterstützung und als ihr Beistand bereit ist. Weniger oder mehr an Zusage wird nicht sein, weder in Worten noch in Taten, weder jetzt noch in der Zukunft. Die Islamische Widerstandsbewegung ist dazu da, zusammenführen und nicht zu spalten, zu bewahren und nicht zu verschwenden, zu vereinen und nicht auseinanderzutreiben. Sie erkennt und bewertet jedes gute Wort, jede aufrichtige Anstrengung und jeden guten Dienst. Sie verschließt die Tür vor irgendwelchen an sie herangetragen Meinungsverschiedenheiten und schenkt Gerüchten und Verleumdungen kein Ohr, während sie zur gleichen Zeit das Recht auf Selbstverteidigung vollumfänglich wahrnimmt, ganz und gar zur Tat werden lässt.

Alles, was diesen unseren erklärten Absichten und Tendenzen zuwiderläuft oder ihnen widerspricht, ist eine Lüge, die von den Feinden oder ihren Lakaien verbreitet wird, um Verwirrung zu stiften, unsere Reihen zu spalten und um uns durch Beschäftigung mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten Zeit und Kraft zu stehlen.

“O die ihr glaubt, wenn ein Frevler zu euch mit einer Kunde kommt, dann schafft Klarheit, damit ihr (nicht einige) Leute in Unwissenheit (mit einer Anschuldigung) trefft und dann über das, was ihr getan habt, Reue empfinden werdet.” (Al-Ḥuǧurāt, Die Gemächer, 49:6.)

Artikel 26

Die Islamische Widerstandsbewegung betrachtet die palästinensischen nationalistischen Bewegungen, die schließlich weder dem kommunistischen Osten noch dem kapitalistischen Westen die Treue halten, mit angemessenem Wohlwollen und schreckt keinesfalls davor zurück, neue Situationen auf regionaler oder internationaler Ebene zum Gesprächsthema zu machen und zu bewerten, sobald es um die palästinensische Frage geht. Dies geschieht auf sachliche Weise und zeigt jedermann auf, wie sehr die jeweilige veränderte Lage im Lichte des islamischen Standpunkts mit den nationalen Interessen übereinstimmt oder aber im Widerspruch zu ihnen steht.

C. Unsere Haltung gegenüber der Palästinensischen Befreiungsorganisation, PLO

Artikel 27

Die Palästinensische Befreiungsorganisation, die PLO, The Palestinian Liberation Organisation, steht der Islamischen Widerstandsbewegung am nächsten. Sie enthält den Vater und den Bruder, die nächsten Angehörigen und den Freund. Der Muslim entfremdet sich nicht von seinem Vater, Bruder, nächsten Verwandten oder Freund. Unser Heimatland ist ein einziges, unsere Situation ist dieselbe, unser Schicksal ist ein einziges und der Feind ist ein gemeinsamer Feind von uns allen.

Aufgrund der Ereignisse rund um die Gründung der Organisation, der ideologischen Verwirrung nämlich, die in der arabischen Welt als Folge der weltanschaulichen Überfremdung und Zersetzung, als Folge der ideologischen Invasion herrschte, unter deren Einfluss die arabische Welt seit der Niederlage der Kreuzfahrer nun einmal geraten ist und die seither sich verschärft hat und die sich, durch das Treiben der Orientalisten, Missionare und Imperialisten, immer noch verstärkt, übernahm die Organisation die Idee des säkularen Staates. So und nicht anders sehen wir das.

Der Säkularismus widerspricht der religiösen Ideologie vollständig. Einstellungen, Verhalten und Entscheidungen gründen auf Weltbildern und Weltanschauungen, auf Ideologien.

Deshalb sind wir, trotz all unserer Wertschätzung für die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO – und für das, was sich aus ihr in der Zukunft ja durchaus noch entwickeln kann – , ohne ihre Arbeit und Funktion im arabisch-israelischen Konflikt herabzusetzen, nicht in der Lage, das gegenwärtige oder zukünftige islamische Palästina durch die säkulare Idee zu ersetzen. Die islamische Wesensnatur Palästinas ist Teil unserer Religion und wer auch immer seine Religion auf die leichte Schulter nimmt, wird zu den Verlierern gehören.

“Wer wird das Glaubensbekenntnis Ibrahims wohl verschmähen außer dem, der selbst betört ist? Wir haben ihn (Ibrahim) ja bereits im Diesseits auserwählt, und im Jenseits gehört er wahrlich zu den Rechtschaffenen.” (Al-Baqara, Die Kuh, 2:130.)

An dem Tag, an dem die Palästinensische Befreiungsorganisation den Islam als den rechten Rahmen und die rechte Weise der Lebensführung und Gesellschaftsgestaltung annimmt, den Islam für sich akzeptiert als Way of Life, werden wir ihre Soldaten sein und zum Brennstoff werden für ihr Feuer, das die Feinde schlussendlich verbrennen wird.

Bis zu diesem Tag, und wir beten zu Allah, dass es bald soweit sein wird, ist die Haltung der Islamischen Widerstandsbewegung gegenüber der PLO die des Sohnes gegenüber seinem Vater, des Bruders gegenüber seinem Bruder und der Verwandten gegenüber Verwandten, die seinen Schmerz ertragen und ihn unterstützen bei der Konfrontation mit den Feinden und die sich wünschen, dass der Kampf klug und umsichtig geführt sei, und rechtgeleitet.

“Steh zu deinem Bruder, denn wer ohne Brüder ist, gleicht dem Kämpfer, der ohne Waffen in die Schlacht zieht. Der Cousin eines Menschen ist der Flügel, mit dem man fliegt – und könnte der Vogel fliegen ohne Flügel?”

D. Unsere Haltung gegenüber den arabischen Ländern und den islamischen Ländern

Artikel 28

Ob es die heutigen Nachfolger der Kreuzritter sind oder die Zionisten, die Invasion ist heimtückisch und abgrundtief böse. Sie schreckt nicht davor zurück, alle Methoden zu nutzen, alle noch so bösen und verachtenswerten Mittel zu verwenden, um ihr Ziel zu erreichen. Bei ihren Infiltrations- und Spionageoperationen verlässt sie sich in hohem Maße auf die Geheimorganisationen die sie hervorgebracht hat, nennen wir Sabotagegruppen wie die Freimaurer oder die Rotary- und die Lions-Clubs. Ob geheim oder offen, alle diese Organisationen arbeiten im Interesse des Kreuzfahrertums bzw. des Zionismus und gemäß seinen Anweisungen. Sie zielen darauf ab, Gesellschaften zu untergraben, Werte zu zerstören, das Gewissen und das Bewusstsein zu zersetzen, den Charakter zu verderben und den Islam zu vernichten. Das heutige Kreuzfahrertum und der Zionismus letztlich sind es, der hinter dem viele Formen annehmenden Handel mit Drogen oder Alkohol steckt, beim übergeordneten Ziel, nur ihm selbst die Kontrolle zu lassen und im Bestreben, ihm immer mehr Stärke und Ausdehnung zu verschaffen.

Die Israel umgebenden arabischen Länder sind aufgefordert, ihre Grenzen für die Kämpfer aus den arabischen und islamischen Nationen zu öffnen, damit diese ihre Anstrengungen mit denen ihrer muslimischen Brüder in Palästina bestmöglich bündeln können.

Was die anderen arabischen und islamischen Länder betrifft, so sind diese aufgefordert, den Kämpfern die Ausreise aus dem jeweiligen Land ebenso wie die Einreise in das Land leicht zu machen, und das ist ja wohl das Mindeste, was sie tun können.

Nie sollten wir vergessen, jeden Muslim wieder und wieder daran zu erinnern, dass die Juden, als sie 1967 die Heilige Stadt eroberten, auf der Schwelle der Aqsa-Moschee standen und verkündeten: “Mohammed ist tot und seine Nachkommen sind allesamt Frauen.”

Israel, das Judentum und die Juden fordern den Islam und alle Muslime heraus. “Mögen die Augen der Feiglinge ruhigen Schlaf niemals finden!” [Dieser Ausspruch wird dem Sayf Allah, Schwert Allahs genannten Chalid ibn al-Walid zugeschrieben.]

E. Unsere Haltung gegenüber nationalistischen und religiösen Vereinigungen, Institutionen, Intellektuellen, der arabischen und der islamischen Welt

Artikel 29

Die Islamische Widerstandsbewegung hofft, dass alle diese Gruppierungen in allen Angelegenheiten auf ihrer Seite stehen, sie unterstützen, ihren Standpunkt übernehmen, ihre Arbeit und ihr Vorwärtskommen stärken und darauf hinarbeiten, Unterstützung für sie zu gewinnen, damit das islamische Volk Baugrund und Heimstätte für sie sein wird, indem es ihr zeitlich und örtlich strategische Tiefe und alle erforderlichen personellen Kapazitäten und alle relevanten Informationen zugänglich macht. Dies sollte von der Einberufung von Solidaritätskonferenzen, der Herausgabe von erläuternden Bekanntmachungen, wertschätzenden Presseartikeln und Handreichungen und der Aufklärung der Massen über die Palästinenserangelegenheiten und die Palästinafrage begleitet werden sowie mit dem Enthüllen der hier zu nennenden Gegenkräfte, Gegner und Verschwörungen. Ideologisch, pädagogisch und kulturell sollten sie die islamischen Nationen in Bewegung setzen, sie mobilisieren, damit diese Völker für die Erfüllung ihrer unersetzbar wichtigen Rolle im entscheidenden Befreiungskampf optimal gerüstet sind, etwas, was diese einst bereits vollbracht haben, als sie die menschliche Zivilisation retteten, indem sie Kreuzfahrer und Tataren besiegten. Wahrlich, für Allah ist das nicht schwer.

“Allah hat (vor)geschrieben: „Siegen werde Ich ganz gewiss, (Ich) und Meine Gesandten.“ Gewiss, Allah ist Stark und Allmächtig.” (Al-Muǧādala, Die Streitende, 58:21.)

Artikel 30

Schriftsteller, Intellektuelle, Medienleute, Redner, Pädagogen und Lehrer und in allen Wirtschafts- und Arbeitsbereichen in der arabischen und der islamischen Welt – sie alle sind aufgefordert, ihre eigene Bedeutung zu erkennen, ihre Arbeit am jeweiligen Ort bestmöglich zu erledigen, ihre Pflicht zu erfüllen angesichts der Wucht und Bösartigkeit der zionistischen Offensive und angesichts des zionistischen Einflusses, der in vielen Ländern durch Finanz- und Medienkontrolle ausgeübt wird und der dem größten Teil der Welt Schaden zugefügt hat und nach wie vor Unrecht und Leid zufügt.

Dschihad beschränkt sich nicht auf das Tragen von Waffen und die Begegnung mit dem Feind auf Leben und Tod. Das wirksame gesprochene Wort, der gelungene Presseartikel, das nützliche Buch, Unterstützung und Solidarität – zusammen mit der für jedermann spürbaren aufrichtigen Zielsetzung, Allahs Banner höher und höher zu hissen – all dies sind Bestandteile des Dschihad auf dem Pfade Allahs, des Dschihad um Allahs willen.

“Wer einen Kämpfer für Allah heranbringt oder einem Kämpfer für Allah voranhilft, ist selbst ein Kämpfer. Wer die Angehörigen eines Kämpfers unterstützt, ist selbst ein Kämpfer.” (Erwähnt bei al-Buchari, Muslim, Abu Dawud und al-Tirmidhi.)

F. Unsere Haltung gegenüber denen, die einer anderen Religion folgen: Die Islamische Widerstandsbewegung als eine humanistische Bewegung

Artikel 31

Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine humanistische Bewegung. Sie achtet die Menschenrechte und folgt in Bezug auf den Umgang mit Anhängern anderer Religionen dem Leitbild islamischer Toleranz. Niemanden von ihnen bewertet und behandelt sie als Gegner, es sei denn, er schadet ihr oder stellt sich ihr in den Weg, um ihr Vorwärtskommen zu behindern und ihre Erfolge zu schmälern.

Unter den Fittichen des Islam ist es den Anhängern der drei Religionen Islam, Christentum und Judentum möglich, in Frieden und Ruhe miteinander zu leben, in Koexistenz zu leben. Frieden und Ruhe wären ohne diese Fittiche des Islam, ohne diesen Schutz durch den Islam nicht möglich. Die Geschichte der Menschheit von der Vergangenheit bis zur Gegenwart ist dafür der beste Beweis.

Dementsprechend ist es jetzt eine Pflicht für die Anhänger anderer Religionen, die Vorherrschaft des Islam, die tagtägliche Souveränität des Islam in dieser Region nicht länger in Frage zu stellen, denn an dem Tag, an dem diese nicht dem Islam folgenden Anhänger die Macht übernähmen, könnte es ja doch nichts anderes geben als Folter und Mord, Terror und Vertreibung. Bereits untereinander herrscht unter Nichtmuslimen der gleichen Religionsgemeinschaft nichts als Zank und Streit, ganz zu schweigen vom Zusammenleben mit Anhängern anderer nichtislamischer Religionen. Zu dieser Tatsache liefert die Menschheitsgeschichte von der Vergangenheit bis zur Gegenwart viele, viele Beispiele.

“Sie werden nicht alle gegen euch kämpfen, außer in befestigten Städten oder hinter Mauern. Ihre Gewalt ist untereinander stark. Du meinst, sie halten zusammen, doch ihre Herzen sind verschieden. Dies (ist so), weil sie Leute sind, die nicht begreifen.” (Al-Ḥašr, Die Versammlung, 59:14.)

Der Islam verleiht jedem einzelnen Menschen seine legitimen Rechte. Der Islam verhindert den Eingriff in die Rechte anderer Menschen. Die zionistischen Nazi-Aktivitäten gegen unser Volk werden nicht lange anhalten. “Denn der Zustand der Ungerechtigkeit währt nur einen Tag, der Zustand der Gerechtigkeit hingegen dauert an bis zum Tag der Auferstehung.”

“Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiss, Allah liebt die Gerechten.” (Al-Mumtaḥana, Die Geprüfte, 60:8.)

Der Versuch, das palästinensische Volk zu isolieren

Artikel 32

Mit einem wohldurchdachten Plan, einer intelligenten Strategie und gemeinsam mit den imperialistischen Mächten versucht der Weltzionismus, einen arabischen Staat nach dem anderen aus dem Bündnis oder Kreis des Widerstands und des Kampfes gegen den Zionismus zu entfernen, damit dieser schlussendlich nur noch dem palästinensischen Volk gegenübersteht. Ägypten beispielsweise wurde durch das hochverräterische Camp-David-Abkommen weitgehend aus dieser zweckmäßigsten Bündelung der Kräfte und Kampfgemeinschaft herausgenommen. Unablässig versuchen sie, weitere arabische Länder in ähnliche Abkommen einzubeziehen, um sie baldmöglich ebenfalls aus dieser Gemeinschaft der Kampfbereitschaft herauszuholen.

Die Islamische Widerstandsbewegung ruft die arabischen und die islamischen Nationen auf, ernsthafte und beharrliche Maßnahmen zu ergreifen, um den Erfolg dieses schrecklichen Plans zu verhindern und um alle Welt vor der Gefahr zu warnen, die von einem Verlassen der Gemeinschaft des Widerstandes und Kampfes gegen den Zionismus ausgeht. Heute ist es Palästina, morgen schon wird es dieses oder jenes Land sein! Der zionistische Plan kennt keine roten Linien, er ist grenzenlos. Nach Palästina streben die Zionisten eine Expansion vom Nil bis zum Euphrat an. Sobald sie aber diese Region erobert und verdaut haben, werden sie eine weitere Expansion anstreben und immer so weiter. Ihr schrecklicher Plan ist in den Protokollen der Weisen von Zion verankert, und ihr gegenwärtiges Verhalten ist der beste Beweis für das, was sie immer schon gesagt haben.

Den Kreis des Kampfes mit dem Zionismus zu verlassen ist Hochverrat, und verflucht sei der, der das tut. “Wer ihnen an jenem Tag den Rücken kehrt – außer, er setzt sich ab zum Kampf, oder er schließt sich einer (anderen) Schar an –, zieht sich fürwahr Zorn von Allah zu, und sein Zufluchtsort ist die Hölle – ein schlimmer Ausgang!” (Al-Anfāl, Die Beute, 8:16.) Es gibt keinen anderen Ausweg, als alle Reserven und Energien jetzt zum Kampf zu bündeln, um der brutalen Invasion dieser wahrhaftigen Nazis und veritablen Tataren entgegenzutreten. Die Alternative wäre der Verlust des eigenen Landes, die Zerstreuung der Bewohner, die Verbreitung von Sünde und Boshaftigkeit auf der Erde und die Zerstörung religiöser Werte. Lassen Sie jeden Menschen wissen, dass er an einem bestimmten Tag ganz allein vor Allah verantwortlich ist, denn: “Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.” [Az-Zalzala, Das Beben, 99:7-8.]

Die Islamische Widerstandsbewegung versteht sich als Speerspitze im Kampf gegen den Weltzionismus und als Schritt auf dem Weg. Mit ihren Anstrengungen ergänzt die Islamische Widerstandsbewegung die Bemühungen aller, die für die palästinensische Sache arbeiten. Arabische und islamische Völker sollten ihrerseits weitere Schritte unternehmen, und überall in der arabischen Welt sollten viele einzelne islamische Gruppierungen das Gleiche tun, schließlich sind ist jede von ihnen im Kampf gegen die kriegstreibenden Juden unverzichtbar und sollte sich unverzüglich vorbereiten und bestmöglich ausrüsten.

“[Und die Juden sagen: „Allahs Hand ist gefesselt.“ Ihre (eigenen) Hände seien gefesselt und sie seien verflucht für das, was sie sagen. Nein! Vielmehr sind Seine Hände (weit) ausgestreckt; Er gibt aus, wie Er will. Was zu dir (als Offenbarung) von deinem Herrn herabgesandt worden ist, wird sicherlich bei vielen von ihnen die Auflehnung und den Unglauben noch mehren.] Und Wir haben unter ihnen Feindschaft und Hass erregt bis zum Tag der Auferstehung. Jedesmal, wenn sie ein Feuer zum Krieg anzünden, löscht Allah es aus. Und sie bemühen sich, auf der Erde Unheil zu stiften. Aber Allah liebt nicht die Unheilstifter.” (Al-Māʾida, Der Tisch, 5:64.)

Artikel 33

Die islamische Widerstandsbewegung, gründend auf den zeitgleich und aus einer Hand koordinierten, aufeinander bezogenen und voneinander abhängigen Plänen und Entscheidungen zum Weltall und Weltganzen, mitströmend Fluss des Schicksals, indem sie den Feinden entgegentritt und sie bekämpft in Verteidigung der Muslime, der islamischen Zivilisation und der heilige Stätten, darunter sich, als die wichtigste, die Aqsa-Moschee befindet, fordert die arabischen und die islamischen Völker auf, ihre Regierungen, Interessenvertretungen und anerkannten Vereinigungen auf, Allah zu fürchten, sobald es um ihre Sicht auf die Islamische Widerstandsbewegung und ihren Umgang mit ihr geht. Sie sollten ihr wohlwollend gegenüberstehen und sie unterstützen, wie Allah es von ihnen will, indem sie ihr mehr und mehr Mittel zur Verfügung stellen, bis Allahs Absicht endlich dadurch erreicht ist, dass sich die Reihen schließen, Kämpfer zu Kämpfern sich finden und die Volksmassen überall in der islamischen Welt dem Ruf zur Erfüllung der Pflicht folgen, während sie laut verkünden: “Es lebe der Dschihad, gesegnet sei der Dschihad.” Ihr Schrei wird die Himmel erreichen, und so lange erklingen und nachhallen, bis die Befreiung erreicht ist, die Eindringlinge besiegt sind und Allahs Sieg zustandegekommen ist.

“[38. Gewiss, Allah verteidigt diejenigen, die glauben. Gewiss, Allah liebt keinen undankbaren Verräter. 39. Erlaubnis (zum Kampf) ist denjenigen gegeben, die bekämpft werden , weil ihnen ja Unrecht zugefügt wurde – und Allah hat wahrlich die Macht, ihnen zu helfen –, 40. (ihnen), die zu Unrecht aus ihren Wohnstätten vertrieben wurden, nur weil sie sagen: Unser Herr ist Allah. Und wenn Allah nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt hätte, so wären fürwahr Mönchsklausen, Kirchen, Bethäuser und Gebetsstätten zerstört worden, in denen Allahs Name häufig genannt wird. –] Und Allah wird ganz gewiss denjenigen helfen, die Ihm helfen. Allah ist wahrlich Stark und Allmächtig.” (Al-Ḥaǧǧ, Die Pilgerfahrt, 22:[38-]40.)

Das Zeugnis der Geschichte der Menschheit

Quer durch die Menschheitsgeschichte und in Bezug auf die Abwehr der Invasoren und den Kampg gegen sie

Artikel 34

Palästina ist der Nabel der Welt und die Wegeskreuzung oder Schnittmenge dreier Kontinente. Seit der Frühzeit der menschlichen Geschichte ist es das begehrte Ziel von benachbarten Machthabern gewesen. Auf diesen Umstand hat der Prophet, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, in jenem edlen Hadith selbst hingewiesen, in welchem er seinen ehrenwerten Gefährten Muadh ibn Dschabal aufrief und sagte: “O Muadh, Allah wird dir, wenn ich nicht mehr hier bin, Syrien öffnen von Al-Arisch bis zum Euphrat. Von jener Zeit an werden dort alle Männer, Frauen und Knechte für immer wohnen bis zum Tag des Weltgerichts. Doch wer auch immer von euch eines der syrischen Meeresufer oder das Heilige Land wählt, bis zum Tag des Gerichts wird er sich dort in ständigem Kampf befinden.”

Seither ist es gekommen wie es kommen musste, mehrmals haben Herrscher aus der Umgebung, die ihr Reich vergrößern wollten, ihren gierigen Blick auf Palästina gerichtet und es mit ihren Armeen angriffen, um dort ihren unguten Willen durchzusetzen. Beispielsweise kamen die Kreuzfahrer mit ihren Armeen, brachten dem Land ihr Glaubensbekenntnis und das Kreuz, die Herrschaft des Kreuzes. Für eine Weile gelang es ihnen, die Muslime zu unterwerfen, doch konnten diese Palästina zurückerobern, indem sie treu im Schutz ihres religiösen Banners blieben, ihren Kampfgeist vereinten, den Namen Allahs ehrten und unter der Führung von Saladin, Salah ad-Din Yusuf ibn Ayyub, in den Kampf zogen, um das Land zu befreien. Viele Jahre, beinahe 20 Jahre dauerte ihr Kampf und am Ende erlitten die Kreuzfahrer die Niederlage und Palästina wurde frei.

“Sag zu denjenigen, die ungläubig sind: Ihr werdet besiegt und zur Hölle zusammengetrieben werden – eine schlimme Lagerstatt!” (Āl ʿImrān, Die Sippe Imrans, 3:12.)

Nur so und nicht anders wird Palästina befreit werden können! Am Zeugnis der Geschichte besteht kein Zweifel. Es geht um eines der Gesetze des Weltganzen, eine zeitlos gültige Regel der menschlichen Existenz. Nichts außer Eisen kann Eisen besiegen. Und das Credo der Ungläubigen, ihr falsches, zweckloses Glaubensbekenntnis kann nur durch das rechtgeleitete islamische Glaubensbekenntnis besiegt werden. Ein Glaubensbekenntnis wird nur durch ein Glaubensbekenntnis bekämpft werden können, und letzten Endes ist den Gerechten der Sieg, denn die Gerechtigkeit ist gewiss siegreich.

“Es erging bereits früher Unser Wort an Unsere gesandten Diener: Wahrlich, sie sind es, denen Hilfe zuteil wird. Und wahrlich, Unsere Heerschar ist es, die Sieger sein wird.” (Aṣ-Ṣāffāt, Die sich Reihenden, 37:171-173.)

Artikel 35

Die Islamische Widerstandsbewegung nimmt die Niederlage der Kreuzfahrer durch Salah ad-Din al-Ayyubi (Saladin) und seine Mitkämpfer und die Rettung Palästinas durch ihre Hände ebenso ernst wie die Niederlage der Tataren bei Ayn Dschalut, bei der die Rechtgeleiteten durch Saif ad-Din Qutuz und al-Malik Baibars geführt wurden, durch deren Sieg die arabische Welt vor den Tataren gerettet wurde und verhindert werden konnte, dass der Begriff der menschlichen Zivilisation für lange oder für immer in die Bedeutungslosigkeit fällt. Aus all dem zieht die Bewegung Lehren, erkennt das grundsätzliche Muster, das Beispiel, und nimmt sich ein Vorbild. Dem gegenwärtigen zionistischen Angriff also gingen die Kreuzfahrerüberfälle aus dem Westen und und die tatarischen Überfälle aus dem Osten voraus. Genau so, wie einst die Muslime sich diesen Überfällen stellten und sich vornahmen, den damaligen Angreifer zu bekämpfen und zu besiegen, sollten sie heute in der Lage sein, der zionistischen Invasion entgegenzutreten und diese zu besiegen. Dies ist in der Tat kein Problem für den allmächtigen Allah, und könnte heute durch die Muslime wiederholt werden, vorausgesetzt, dass ihre Absichten rein sind, dass ihre Entschlossenheit wahr ist und dass die Muslime aus den vielen Erfahrungen der Vergangenheit auch die Lehre gezogen haben, dass man die Auswirkungen der ideologischen Invasion ebenfalls abgeschüttelt haben muss, um anschließend so erfolgreich zu sein wie einst die Vorfahren.

Die islamische Widerstandsbewegung besteht aus Soldaten

Artikel 36

Während die Islamische Widerstandsbewegung ihren Weg freiräumt und ebnet, betont sie wieder und wieder allen Söhnen unseres Volkes, den arabischen und islamischen Nationen, dass sie nicht nach persönlichem Ruhm, materiellem Gewinn oder sozialer Bedeutung strebt. Ihr Ziel ist nicht, mit irgendjemandem aus unserem Volk in einen Wettstreit einzutreten oder seinen Platz einzunehmen. Nichts dergleichen! Sie wird weder gegen die Söhne der Muslime vorgehen noch gegen diejenigen, die als Nichtmuslime ihr gegenüber friedlich eingestellt sind, weder hier noch andernorts. Lediglich als Unterstützung für alle Gruppierungen und Organisationen wird sie dienen, die gegen den zionistischen Feind und seine Lakaien vorgehen.

Die Islamische Widerstandsbewegung übernimmt den Islam als jederzeitige Lebensführung und vollumfängliche Lebengestaltung. Der Islam ist ihr Glaubensbekenntnis und ihre Religion. Wer auch immer den Islam als Handlungsleitung und Lebensweise annimmt, sei es eine Organisation oder Gruppierung, sei es ein Land oder anderes Gemeinwesen, als seine Soldaten betrachtet sich die Islamische Widerstandsbewegung und nichts weiter.

Wir bitten Allah, uns den richtigen Weg zu zeigen, uns ein Vorbild für andere werden zu lassen und zwischen uns und unserem Volk in Wahrheit zu richten. “Unser Herr, entscheide zwischen uns und unserem Volk der Wahrheit entsprechend! Du bist ja der beste Entscheider.” (Al-Aʿrāf, Die Höhen, 7:89.)

Unser abschließendes Gebet lobe Allah, den Herrn des Weltganzen.

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Aus dem Englischen (Yale Law, Avalon) ins Deutsche von Jacques Auvergne, Oktober 2023. Die in der HAMAS-Charta verwendeten Zitate aus dem Koran entstammen der Koranübersetzung durch Bubenheim und Elyas (Der edle Qurʾān und die Übersetzung seiner Bedeutungen in die deutsche Sprache. Übersetzung ʿAbdullāh aṣ-Ṣāmit Frank Bubenheim und Nadeem Elyas).

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Verwendete englische Übersetzung

Hamas Covenant 1988. The Covenant of the Islamic Resistance Movement. 18 August 1988.

(Yale Law School, Lillian Goldman Law Library. The Avalon Project.)

avalon.law.yale.edu/20th_century/hamas.asp

Eine andere Übersetzung der Charta ins Englische

(The Covenant Of The Islamic Resistance Movement – Hamas. The following is a translation of the Hamas Covenant, written in 1988. Special Dispatch No. 1092, MEMRI – The Middle East Media Research Institute.)

memri.org/reports/covenant-islamic-resistance-movement-–-hamas

Arabischer Originaltext

aljazeera.net/2005/07/16/%D9%85%D9%8A%D8%AB%D8%A7%D9%82-%D8%AD%D8%B1%D9%83%D8%A9-%D8%A7%D9%84%D9%85%D9%82%D8%A7%D9%88%D9%85%D8%A9-%D8%A7%D9%84%D8%A5%D8%B3%D9%84%D8%A7%D9%85%D9%8A%D8%A9-%D8%AD%D9%85%D8%A7%D8%B3

ar.wikisource.org/wiki/%D9%85%D9%8A%D8%AB%D8%A7%D9%82_%D8%AD%D8%B1%D9%83%D8%A9_%D8%AD%D9%85%D8%A7%D8%B3

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“Gemeinsam gegen den neuen Totalitarismus”

Oktober 1, 2023

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Manifeste des douze. Publié initialement par Charlie Hebdo le 1er mars 2006.

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Ensemble contre le nouveau totalitarisme

Après avoir vaincu le fascisme, le nazisme et le stalinisme, le monde fait face à une nouvelle menace globale de type totalitaire : l’islamisme. Nous, écrivains, journalistes, intellectuels, appelons à la résistance au totalitarisme religieux et à la promotion de la liberté, de l’égalité des chances et de la laïcité pour tous.

Les événements récents, survenus à la suite de la publication de dessins sur Mahomet dans des journaux européens, ont mis en évidence la nécessité de la lutte pour ces valeurs universelles. Cette lutte ne se gagnera pas par les armes, mais sur le terrain des idées. Il ne s’agit pas d’un choc des civilisations ou d’un antagonisme Occident-Orient, mais d’une lutte globale qui oppose les démocrates aux théocrates.

Comme tous les totalitarismes, l’islamisme se nourrit de la peur et de la frustration. Les prédicateurs de haine misent sur ces sentiments pour former les bataillons grâce auxquels ils imposeront un monde encore liberticide et inégalitaire. Mais nous le disons haut et fort : rien, pas même le désespoir, ne justifie de choisir l’obscurantisme, le totalitarisme et la haine. L’islamisme est une idéologie réactionnaire qui tue l’égalité, la liberté et la laïcité partout où il passe. Son succès ne peut aboutir qu’à un monde d’injustices et de domination : celle des hommes sur les femmes et celle des intégristes sur les autres. Nous devons au contraire assurer l’accès aux droits universels aux populations opprimées ou discriminées.

Nous refusons le « relativisme culturel » consistant à accepter que les hommes et les femmes de culture musulmane soient privés du droit à l’égalité, à la liberté et à la laïcité au nom du respect des cultures et des traditions.

Nous refusons de renoncer à l’esprit critique par peur d’encourager l’« islamophobie », concept malheureux qui confond critique de l’islam en tant que religion et stigmatisation des croyants.

Nous plaidons pour l’universalisation de la liberté d’expression, afin que l’esprit critique puisse s’exercer sur tous les continents, envers tous les abus et tous les dogmes. Nous lançons un appel aux démocrates et aux esprits libres de tous les pays pour que notre siècle soit celui de la lumière et non de l’obscurantisme.

perspective.usherbrooke.ca/bilan/servlet/BMDictionnaire/1781

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Manifiesto de los 12. Publicó el 1ro de marzo de 2006 en el semanario satírico Charlie Hebdo.

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Juntos contra el totalitarismo islamista

Tras haber vencido al fascismo, al nazismo y al estalinismo, el mundo se enfrenta a una nueva amenaza totalitaria global: el islamismo.

Nosotros, escritores, periodistas e intelectuales, llamamos a la resistencia contra el totalitarismo religioso y al fomento de la libertad, la igualdad de oportunidades y los valores laicos para todos. Los recientes acontecimientos acaecidos a raíz de la publicación de caricaturas de Mahoma en periódicos europeos, han revelado la necesidad de luchar por los valores universales. Es un combate que no se ganará con las armas, sino en el campo ideológico. No asistimos a un choque de civilizaciones ni a un enfrentamiento entre el Occidente y el Oriente sino a una lucha mundial entre demócratas y teócratas.

Como todos los totalitarismos, el islamismo se alimenta de miedos y frustraciones. Los predicadores del odio apuestan por esos sentimientos para organizar los batallones con los que imponer un mundo sin libertad en el que reine la desigualdad. Sin embargo, nosotros declaramos enfática y claramente: nada, ni siquiera la desesperación, justifica la elección del oscurantismo, del totalitarismo y del odio. El islamismo es una ideología reaccionaria que asesina la igualdad, la libertad y el laicismo dondequiera que está presente. Su triunfo sólo puede conducir a un mundo de dominación e injusticia: dominación de la mujer por el hombre, dominación de todos los demás por los fundamentalistas. Para contrarrestarlo, debemos garantizar derechos universales a los oprimidos y a los discriminados.

Rechazamos el „relativismo cultural“, que consiste en aceptar que los hombres y mujeres de cultura musulmana deben ser privados del derecho a la igualdad, la libertad y los valores laicos en nombre del respeto por culturas y tradiciones. Nos negamos a renunciar a nuestro espíritu crítico por miedo a ser acusados de „islamofobia, un desafortunado concepto que confunde la crítica a una religión, el islam, con la estigmatización de sus creyentes.

Abogamos por la universalidad de la libertad de expresión, para que el espíritu crítico se pueda ejercitar en todos los continentes, contra todos los abusos y todos los dogmas.

Apelamos a los demócratas y a los espíritus libres de todos los países para que el nuestro sea un siglo de ilustración, no de oscurantismo.

thegully.com/espanol/articulos/mundo/060403_manifiesto_de_12.html

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Manifesto of the Twelve. First published in Morgenavisen Jyllands Posten, 28 February 2006.

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Together Facing The New Totalitarianism

After having overcome fascism, Nazism, and Stalinism, the world now faces a new totalitarian global threat: Islamism.

The recent events, which occurred after the publication of drawings of Muhammed in European newspapers, have revealed the necessity of the struggle for these universal values. This struggle will not be won by arms, but in the ideological field. It is not a clash of civilisations nor an antagonism of West and East that we are witnessing, but a global struggle that confronts democrats and theocrats.

Like all totalitarianisms, Islamism is nurtured by fears and frustrations. The hate preachers bet on these feelings in order to form battalions destined to impose a liberticidal and unegalitarian world. But we clearly and firmly state: nothing, not even despair, justifies the choice of obscurantism, totalitarianism and hatred. Islamism is a reactionary ideology which kills equality, freedom and secularism wherever it is present. Its success can only lead to a world of domination: man’s domination of woman, the Islamists‘ domination of all the others. To counter this, we must assure universal rights to oppressed or discriminated people.

We reject ‚cultural relativism‘, which consists in accepting that men and women of Muslim culture should be deprived of the right to equality, freedom and secular values in the name of respect for cultures and traditions. We refuse to renounce our critical spirit out of fear of being accused of „Islamophobia“, an unfortunate concept which confuses criticism of Islam as a religion with stigmatisation of its believers.

We plead for the universality of freedom of expression, so that a critical spirit may be exercised on all continents, against all abuses and all dogmas.

We appeal to democrats and free spirits of all countries that our century should be one of Enlightenment, not of obscurantism.

outlookindia.com/website/story/manifesto-together-facing-the-new-totalitarianism/230451

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HET MANIFEST VAN DE TWAALF. Manifest tegen een nieuw totalitarisme, geplaatst in o.m. de Volkskrant (3 maart 2006) en de Jyllands Posten.

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Tezamen tegen het nieuwe totalitarisme

Nadat het fascisme, het nazisme en het stalinisme overwonnen werden, wordt de wereld bedreigd door een nieuw soort totalitarisme: het Islamisme.

Wij, schrijvers, journalisten en intellectuelen, roepen op tot verzet tegen het religieus totalitarisme en tot de bevordering van de vrijheid, de gelijkheid der kansen en de laïciteit voor allen. De recente voorvallen, na de publicatie van cartoons over Mohammed in de Europese bladen, hebben aangetoond dat het noodzakelijk is te strijden voor de Universele Waarden. Deze strijd zal niet gewonnen worden door de wapens, maar op het terrein van de ideeën. Het betreft hier niet een „schok der beschavingen“ of een Oost – West vijandschap, maar een algemene strijd van de democraten tegen de theocraten !

Zoals al de totalitarismen, voedt het islamisme zich met de angst en de frustraties. De predikers van de haat rekenen op deze gevoelens om bataljons te vormen, met dewelke zij ons een onvrije en ongelijke wereld willen opdringen. Maar wij zeggen het luid en sterk : Niets, zelfs de wanhoop niet, verrechtvaartigt het kiezen voor het obscurantisme, het totalitarisme en de haat. Het islamisme is een reactionnaire ideologie, die de gelijkheid, de vrijheid en de laïciteit vernietigt. Het succes van zo een ideologie kan alleen leiden naar een samenleving van onrechtvaardigheid en de onderdrukking van de vrouwen door de mannen en van de leken door de integristen. Wij moeten de toegang tot de Universele Rechten waarborgen voor de onderdrukte en gediscrimineerde volkeren.

Wij verwerpen ook het „cultureel relativisme“ waarbij wij moeten aanvaaarden dat de islamitische mannen en vrouwen het recht op gelijkheid, op vrijheid en op laïciteit zouden moeten ontberen in naam van het respect voor de culturen en de tradities. Wij weigeren niet kritisch te zijn uit schrik de islamofobie aan te moedigen, ongelukkig begrip dat islamkritiek verwisselt met het brandmerken van gelovigen.

Wij pleiten voor de wereldwijde vrijheid van meningsuiting, ten einde de ontplooiing te vrijwaren van de kritische geest tegen misbruik en dogma’s in al de continenten.

Wij roepen alle democraten en vrije geesten in alle landen op, opdat onze eeuw een van verlichting en niet van obscurantisme zou worden.

dezwerfkat.be/cartoons.htm

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Manifest der 12. Am 1. März 2006 in der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Reaktion auf die Kontroverse um die Mohammed-Karikaturen veröffentlicht.

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Gemeinsam gegen den neuen Totalitarismus

Nachdem die Welt den Faschismus, den Nazismus und den Stalinismus besiegt hat, sieht sie sich einer neuen weltweiten totalitären Bedrohung gegenüber: dem Islamismus.

Wir Schriftsteller, Journalisten, Intellektuellen rufen zum Widerstand gegen den religiösen Totalitarismus und zur Förderung der Freiheit, Chancengleichheit und des Laizismus für alle auf. Die jüngsten Ereignisse nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in europäischen Zeitungen zeigt die Notwendigkeit des Kampfes für die universellen Werte. Dieser Kampf kann nicht mit Waffen, sondern muss auf dem Feld der Ideen gewonnen werden. Es handelt sich nicht um ein Aufeinanderprallen der Kulturen oder einen Gegensatz von Okzident und Orient, sondern um einen weltweiten Kampf der Demokraten gegen die Theokraten.

Wie alle Totalitarismen nährt sich der Islamismus aus der Angst und der Frustration. Auf diese Gefühle setzen die Hassprediger, um mit ihren Bataillonen eine Welt der Unfreiheit und Ungleichheit zu erzwingen. Wir aber sagen laut und deutlich: Nichts, nicht einmal Verzweiflung, rechtfertigt Massenverdummung, Totalitarismus und Hass. Der Islamismus ist eine reaktionäre Ideologie. Überall, wo er sich breit macht, zerstört er Gleichheit, Freiheit und Laizismus. Wo er erfolgreich ist, führt er nur zu einer Welt des Unrechts und der Unterdrückung: Der Frauen durch die Männer und aller anderen durch die Integristen.

Wir lehnen den „kulturellen Relativismus“ ab, der im Namen der Achtung der Kulturen und der Traditionen hinnimmt, daß den Frauen und Männern der muslimischen Kultur das Recht auf Gleichheit, Freiheit und Laizität vorenthalten wird. Wir weigern uns, wegen der Befürchtung, die „Islamophobie“ zu fördern, auf den kritischen Geist zu verzichten. Dies ist ein verhängnisvolles Konzept, das die Kritik am Islam als Religion und die Stigmatisierung der Gläubigen durcheinanderbringt.

Wir plädieren für allgemeine Meinungsfreiheit, damit sich der kritische Geist auf allen Kontinenten gegen jeden Missbrauch und gegen alle Dogmen entfalten kann.

Wir richten unseren Appell an die Demokraten und freien Geister aller Länder, damit unser Jahrhundert eines der Aufklärung und nicht eines der Verdummung wird.

welt.de/print-welt/article201259/Manifest-der-12-Gemeinsam-gegen-den-neuen-Totalitarismus.html

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“Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz. 2023”

September 30, 2023

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حاكمية الله

Ḥākimiyyatu Llāh

that Allah is sovereign on earth

Allahs Herrschaft und Gesetzgebung

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“Nicht der Muslim, der Islam ist das Problem.”

Jacques Auvergne

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“Der Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM) hat heute nach rund dreijähriger Tätigkeit seinen Abschlussbericht „Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz. 2023“ vorgestellt und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) übergeben. Der Bericht zeigt ein gesellschaftliches Lagebild zur Muslimfeindlichkeit auf der Grundlage von wissenschaftlichen Studien, der polizeilichen Kriminalstatistik und der Dokumentation von muslimfeindlichen Fällen durch Antidiskriminierungsstellen, Beratungsstellen und NGOs. Demnach sei antimuslimischer Rassismus in weiten Teilen der Gesellschaft verbreitet und alltägliche Realität. Dem Bericht schließen sich konkrete Handlungsempfehlungen an, die sich an alle staatlichen und gesellschaftlichen Ebenen richten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Muslimisches Leben gehört selbstverständlich zu Deutschland. Wir wollen, dass alle Menschen in unserer vielfältigen Gesellschaft die gleichen Chancen und Rechte haben. Umso bitterer sind die Befunde dieses ersten umfassenden Berichts zur Muslimfeindlichkeit in Deutschland: Viele der 5,5 Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland erleben Ausgrenzung und Diskriminierung im Alltag – bis hin zu Hass und Gewalt. Es ist sehr wichtig, dies sichtbar zu machen und ein Bewusstsein für noch immer weit verbreitete Ressentiments zu schaffen.

Deshalb danke ich dem Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit sehr herzlich für seine wichtige Arbeit. Wir werden uns intensiv mit den Ergebnissen und Handlungsempfehlungen beschäftigen und alles tun, um Diskriminierungen abzubauen und Musliminnen und Muslime besser vor Ausgrenzung zu schützen. Das ist eine Aufgabe der Politik. Wir müssen insbesondere Bildung und Prävention weiter stärken. Zugleich ist es eine Aufgabe für uns als gesamte Gesellschaft, für ein gutes und respektvolles Miteinander zu sorgen.“

Der Unabhängige Expertenkreis definiert Muslimfeindlichkeit als „die Zuschreibung pauschaler, weitestgehend unveränderbarer, rückständiger und bedrohlicher Eigenschaften gegenüber Musliminnen und Muslimen und als muslimisch wahrgenommenen Menschen. Dadurch wird bewusst oder unbewusst eine ‚Fremdheit‘ oder sogar Feindlichkeit konstruiert. Dies führt zu vielschichtigen gesellschaftlichen Ausgrenzungs- und Diskriminierungsprozessen, die sich diskursiv, individuell, institutionell oder strukturell vollziehen und bis hin zu Gewaltanwendung reichen können.“ 

Um die Anstrengungen im Kampf gegen Muslimfeindlichkeit zu intensivieren, insbesondere aber auch in Reaktion auf rassistisch motivierte Anschläge wie in Hanau am 19. Februar 2020 hat das Bundesministerium des Innern und für Heimat im September 2020 den Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit einberufen. 

Die Arbeit des UEM wurde aus Mitteln der Deutschen Islam Konferenz finanziert, die sich bereits seit 2012 mit dem Phänomen befasst. 

Der UEM erhielt den Auftrag, aktuelle und sich wandelnde Erscheinungsformen von Muslimfeindlichkeit in Deutschland zu analysieren und als Ergebnis einen Bericht vorzulegen sowie Empfehlungen für den Kampf gegen antimuslimischen Hass und Ausgrenzung zu erarbeiten. Der UEM war in seiner Arbeit, der inhaltlichen Schwerpunktsetzung sowie hinsichtlich seines Abschlussberichts unabhängig. Es handelt sich daher nicht um einen Bericht der Bundesregierung. 

Die weitere Befassung mit dem Abschlussbericht des UEM soll im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz vorgenommen werden. Hierzu ist auch eine Fachkonferenz im Herbst dieses Jahres geplant.”

(29.06.2023. Unabhängiger Expertenkreis stellt Bericht zur Muslimfeindlichkeit in Deutschland vor. Pressemitteilung. Bundesministerium des Innern und für Heimat · BMI)

bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/06/uem-abschlussbericht.html

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Der Abschlussbericht

bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/heimat-integration/BMI23006-muslimfeindlichkeit.pdf?__blob=publicationFile&v=9

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Über den Islam nur Gutes? Blättern wir im Abschlussbericht:

“Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz. 2023”

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“Dabei kommt es zu Überschneidungen von verschiedenen Vorbehalten und Abwertungen, weil Musliminnen zum einen als besonders ‚fremde‘ Zuwanderinnen wahrgenommen werden und zum anderen als Angehörige einer angeblich ‚rückständigen‘ Religion. (…)

Im Zusammenhang mit migrationspolitischen Themen wird Muslimen eine mangelnde Integrationsfähigkeit unterstellt sowie die Neigung, sich angeblich bewusst abzugrenzen und Kontakte zu Andersgläubigen zu meiden. Im Zusammenhang mit religionsbezogenen Themen wird der Islam pauschal mit Gewalt, Extremismus und Rückständigkeit verknüpft und dementsprechend Muslimen eine Affinität zu Gewalt, Extremismus und patriarchalen Wertvorstellungen unterstellt. Insofern sind Muslime (und als solche wahrgenommene Personen) in doppelter Hinsicht von Stigmatisierung betroffen. Besonders problematisch ist die Gleichsetzung von muslimischer Frömmigkeit mit Fundamentalismus, die mit massiver Ablehnung religiöser Ausdrucksweisen von Muslimen einhergeht und sogar mit der Bereitschaft, Grundrechtseinschränkungen im Bereich der Religionsfreiheit für Muslime zu befürworten und ihnen das Recht auf gleiche Teilhabe abzuerkennen.” (Seite 8.)

Islam und Gewalt braucht man nicht erst nachträglich zu verknüpfen, der Hass und die Gewaltaufrufe gegen Nichtmuslime, Ex-Muslime und widerspenstige muslimische Frauen stammen unmittelbar aus Allahs Rede (Koran), aus Hadith und Sira (Prophetenbiographie).

Das deutsche Grundgesetz richtet sich zuerst an den Einzelnen und schützt diesen vor Übergriffen anderer oder des Staates, ein Kategorisieren oder Sortieren der Bürger beispielsweise in Nichtmuslime und Muslime sieht das GG nicht vor, lehnt es sogar ab.

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„… the possible development of what might be called a madhhab al-urubi, a fiqh for Muslim dhimmi (!)“ (Muslims As Co-Citizens of the West. Murad Wilfried Hofmann, 2009.)

zeriislam.com/artikulli.php?id=932

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„Seen from this perspective, the new British Muslim citizenship is enriching for the whole society. Muslims should live it and introduce it in this manner to their fellow citizens.“ (Islam allows us to integrate into Britain’s shared national culture. Tariq Ramadan, 2005.)

theguardian.com/uk/2005/jan/21/islamandbritain.comment14

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“Viel schlechte Presse für den Islam und Muslime”

“Eine repräsentative Studie des UEM hat gezeigt, dass der Islam und Muslime in den großen deutschen Medien – Presse wie auch Fernsehen, lokal wie auch national ausgerichtet – nach wie vor insbesondere in negativen Themenkontexten in Erscheinung treten.” (Seite 11.)

Der altbekannte, unredliche Trick, Islam und Muslime zu sagen, Islam und Muslime wie beiläufig zu einem unlösbaren Ganzen zu verschmelzen, soll einerseits jeden Islamkritiker in die Nähe eines Muslimhassers rücken, eines Menschen, der den Muslimen den Zugang zu den allgemeinen Menschenrechte (AEMR, 10. Dezember 1948) verweigern will. In der Presse tatsachennah über den Islam zu berichten würde bedeuten, die Menschenfeindlichkeit und insbesondere Frauenfeindlichkeit in Koran und Sunna und im islamischen Recht anzusprechen. In einem Atemzug Islam und Muslime zu sagen, trägt zusätzlich leider dazu bei, die eben gerade nicht als Sonderbürger, als Spezies, als Sorte Mensch misszuverstehenden Muslime in den Kerker des Schariagehorsams einzusperren.

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“Der deutsche Staat hat mit der Einrichtung der Deutschen Islam Konferenz 2006 zwar einen wichtigen Schritt in Richtung Anerkennung des Islams und der Muslime unternommen.” (Seite 12.)

Anerkennung des Islams würde bedeuten Pflicht zum Hidschab, halbes Erbe für die Tochter im Vergleich zum Sohn, Erlaubnis von Polygynie, Kinderheirat und Kinderehe, Anspruch auf Errichtung einer islamischen Gerichtsbarkeit.

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“Zudem schlagen sich in manchen Bereichen, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit religiös konnotierter Kleidung (Kopftuch), Vorverständnisse nieder, die zu sachlich nicht hinreichend begründbaren Einschränkungen der Teilhabe an öffentlichen Ämtern führen. Ferner besteht in weiten Teilen der Bevölkerung ein erkennbarer Bedarf an Information über die Bedeutung der Religionsfreiheit als Grundrecht auch für Minderheiten. Die öffentliche Debatte über die religiös begründete Beschneidung von Jungen wies teilweise deutliche Zeichen von Muslimfeindlichkeit wie auch Antisemitismus auf.” (Seite 13.)

Im Islam gibt es kein Kopftuch, sondern den Hidschab, ab dem Alter von achteinhalb Jahren, neun Mondjahren hat die Muslima ihren gesamten Körper mindestens bis auf Hände und Gesicht mit blickdichtem, jede Körpersilhouette verbergenden Tuch abzudecken. Ein Lehrerinnenkopftuch ist nachteilig für die Entwicklung der Mädchen und Jungen, ein Richterinnenkopftuch kann vermuten lassen, dass der Trägerin eine Treue zur Verfassung und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht so wichtig ist.

Eine öffentliche Debatte über die religiös begründete Beschneidung von Jungen hat es 2012 nicht gegeben und wird bis heute nicht gewagt. Eine Debatte, die endlich ehrlich von male genital mutilation (MGM), männlicher Genitalverstümmelung reden müsste und welche ebenfalls die durchaus auch islamische weibliche Genitalverstümmelung unzweideutig anspricht, anprangert und zurückweist. Ob es ein Mädchen ist oder ein Junge, jedes Kind hat das Recht auf einen unversehrten Körper.

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“Obwohl diverse, innovative Projekte existieren, die insbesondere die Gemeinsamkeiten und Wechselbeziehungen zwischen Islam und ‚westlicher‘ Welt hervorheben, scheint es im Museumsbereich noch viel Raum für positive – und v. a. strukturell nachhaltige – Entwicklungen zu geben.” (Seite 15.)

Wie versehentlich wird die Welt halbiert in Islamwelt und Nichtislamwelt, eine Spaltung beinahe wie zwischen Dar al-Islam und Dar al-Harb. Zur Entrechtung und Entwürdigung des Nichtmuslims und der muslimischen Frau in Scharia und Fiqh wird geschwiegen.

Die mühsam erkämpften Standards kultureller Moderne wie Freiheit der Wissenschaft von religiösen Denkverboten und Redeverboten, wie Gleichberechtigung von Mann und Frau oder wie Recht auf Austritt aus einer Religion verdampfen im Gerede über morgenländisch-abendländische Kulturexporte bzw. Kulturimporte, im Geplapper von Islam und westlicher Welt.

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“Der UEM empfiehlt der Kultusministerkonferenz eine fächerübergreifende Überarbeitung der Lehrpläne und Schulbücher, um darin enthaltene muslimfeindliche Inhalte zu streichen und eine kritische Auseinandersetzung mit muslimfeindlichen Positionen und Narrativen zu gewährleisten. Dafür sollten im Rahmen der Bund Länder Kommission entsprechende Richtlinien erarbeitet werden, die auf Länderebene Verbindlichkeit bei der Auseinandersetzung mit Muslimfeindlichkeit im schulischen Kontext schaffen.” (Seite 17.)

Man verhindere, dass Deutschlands Schulbücher auf Kosten der universellen Menschenrechte schariakonform zensiert werden.

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“Für den Museumsbereich empfiehlt der UEM ebenfalls gezielte Öffnungsprozesse hinsichtlich der Darstellung des Islams und muslimischen Lebens, um verbreitete Stereotype in islambezogenen Kunst- und Kulturausstellungen zu vermeiden.” (Seite 18.)

Die museumspädagogische Darstellung einer echt islamischen Auspeitschung, Köpfung oder Steinigung soll vermieden werden, damit der Islam nicht in ein schlechtes Licht gerückt wird?

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“… eine Reihe dschihadistisch motivierter Versuche, eine buchstabentreue, ahistorische Lesart des Korans und der Scharia gegenüber dem Menschenrecht auf freie Rede gewaltvoll durchzusetzen. Mit Blick auf die Berichterstattung lässt sich auch hier der Topos des Islams als gewaltbereiter und archaischer Religion wiederfinden. So titelte der FOCUS „Das hat nichts mit dem Islam zu tun – Doch! Warum Muslime ihre Religion jetzt erneuern müssen – und wie die Freiheit zu verteidigen ist“ (4/2015) und disqualifiziert damit auf pauschale Weise Differenzierungsversuche, die auf politische bzw. ideologische Motive dschihadistischer Ableger verweisen, statt den Islam als Ganzes zu beschuldigen.” (Seiten 91-92.)

Im Islam ist Volkssouveränität Krieg gegen Gott und ist nicht der Mensch, sondern Allah Gesetzgeber.

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“Die Haltung der demokratischen Parteien im Vergleich”

“Die Vergleichbarkeit der Positionierungen der Bundestagsparteien zu Islamthemen wird hier anhand einiger weniger Themen erreicht, zu denen die Verlautbarungen der Parteien aus den vergangenen 20 Jahren erfasst werden konnten: die Debatte um ein Kopftuchverbot für verbeamtete muslimische Lehrerinnen, die Einrichtung von Gebetsräumen für das rituelle Gebet, die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts, die Etablierung von Fakultäten für Islamische Theologie an Universitäten und der Moschee- und Minarettbau.

Im Unterschied zu diesen Themen wurde die Debatte um die Anwendung von Scharia-Normen (129) in Deutschland als nicht faktengestützte Scheindebatte initiiert. In muslimfeindlicher Weise wird dabei unterstellt, dass es ein Anliegen der muslimischen Bevölkerung sei, derartige Normen im Gegensatz zum deutschen Recht einzuführen. Tatsächlich hat die Deutsche Islam Konferenz in einem mit den muslimischen Beteiligten einvernehmlich erarbeiteten Papier (vgl. BMI 2015: 18–20, bei Dreß 2022: 17–18) zutreffend festgestellt, dass die Anwendung von Scharia-Normen nur im Rahmen des geltenden deutschen Rechts in Betracht kommt. Weitergehende, dem zuwiderlaufende Bestrebungen sind selbstverständlich abzulehnen und Gegenstand der Arbeit der Sicherheitsbehörden.” (Seite 280.)

Die nicht menschengemachte Scharia gilt überall und bis zum Tag der Auferstehung oder kurz vorher. Die Scharia ist unteilbar und regelt jeden Bereich des Lebens mit Blick auf Lohn oder Strafe im Diesseits und im Jenseits.

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“Die umfangreichste Analyse der Islampolitik des BMI stammt von Prof. Dr. Werner Schiffauer, dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden des Rats für Migration, der die vier BMI-Abteilungen Sicherheit (v. a. Verfassungsschutz), Migration, Deutsche Islam Konferenz (DIK) und die Forschungsstelle des BAMF untersucht (der UEM ist noch nicht Teil seiner Analyse). Kern seiner Expertise ist die Feststellung, dass im BMI ein Deutungskampf zwischen einer dominanten Sicherheits- und Verdachtspolitik auf der einen Seite und, seit Gründung der DIK 2006, einer eher zweitrangigen Dialogpolitik auf der anderen Seite herrscht. Konkret kritisiert er, dass in den Verfassungsschutzberichten des Bundes immer wieder ca. 30.000 Mitglieder islamistischer Organisationen auftauchen. Diese Organisationen stehen unter Beobachtung, weil sie als verfassungsfeindlich gelten, obwohl sie sich offiziell zur deutschen Verfassung bekennen (v. a. Millî Görüş, IGMG, IGD, DMG). Zwar räumt der Autor ein, dass die Organisationen sich zugleich auf die islamische Scharia beziehen, weist aber darauf hin, dass sie dennoch legal sind, …” (Seite 226.)

Weder den Schariavorbehalt in der Verfassung vieler Staaten, noch die nach Scharia und Fiqh erfolgenden, Musliminnen und Nichtmuslime diskrimierenden Fatwas, Gesetze und Urteile werden von Werner Schiffauer kritisiert.

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Afghanistan (bis 2021).

The Constitution of the Islamic Republic of Afghanistan (2004). Article 1 Afghanistan shall be an Islamic Republic, … Article 2 The sacred religion of Islam is the religion of the Islamic Republic of Afghanistan. … Article 3 No law shall contravene the tenets and provisions of the holy religion of Islam in Afghanistan.

diplomatie.gouv.fr/IMG/pdf/The_Constitution_of_the_Islamic_Republic_of_Afghanistan.pdf

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Article 3 Law and Religion. In Afghanistan, no law can be contrary to the beliefs and provisions of the sacred religion of Islam.

ilo.org/dyn/natlex/docs/ELECTRONIC/66413/136339/F-1123586512/AFG66413 ENG.pdf

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Malediven.

The Constitution of Maldives (2008). 2. The Maldives is a sovereign, independent, democratic Republic based on the principles of Islam … 19. A citizen is free to engage in any conduct or activity that is not expressly prohibited by Islamic Sharia or by law.

storage.googleapis.com/presidency.gov.mv/Documents/ConstitutionOfMaldives.pdf

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Somalia. Article 2. State and Religion (1) Islam is the religion of the State. (2) No religion other than Islam can be propagated in the country. (3) No law which is not compliant with the general principles and objectives of Sharia can beenacted. (Somalia, Provisional Constitution, adopted 01.08.2012.)

web.archive.org/web/20130124010543/http://www.somaliweyn.com/pages/news/Aug_12/Somalia_Constitution_English_FOR_WEB.pdf

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Ägypten.

Egypt (2014) … We are drafting a Constitution that affirms that the principles of Islamic Sharia are the principal source of legislation, … Article (1) … Egypt is part of the Islamic world … Article (2) Islam is the religion of the State and Arabic is its official language. The principles of Islamic Sharia are the main source of legislation. Article (7) Al-Azhar is an independent Islamic scientific institution, with exclusive competence over its ownaffairs. It is the main reference for religious sciences and Islamic affairs. It is responsible forcalling to Islam, as well as, disseminating religious sciences …

ohchr.org/sites/default/files/lib-docs/HRBodies/UPR/Documents/Session20/EG/A.HRC.WG.6.20.EGY_1_Egypt_Annex_4_Constitution_E.pdf

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Religiöse Vorschriften fallen danach grundsätzlich in den Anwendungsbereich der verfassungsmäßigen Religionsfreiheit (vgl. Rohe 2022a: 343–354). Ausländische Rechtsnormen können nur im Bereich internationaler Privatrechtsbeziehungen Anwendung finden; es ist das deutsche Recht selbst, das die Anwendung solcher Vorschriften bei größerer Sachnähe vorsieht, und nur sofern sie nicht im Anwendungsergebnis grundlegenden deutschen Rechtsvorstellungen (dem Ordre Public) widersprechen. Zudem können Scharia-Normen bei der privaten Rechtsgestaltung im sogenannten dispositiven Sachrecht (vor allem dem Vertragsrecht einschließlich von Eheverträgen sowie dem Erbrecht) Eingang finden, in den allgemeinen Grenzen der Gesetze und der guten Sitten (§§ 134, 138 BGB) (vgl. Rohe 2022a: 373–379). Wenn also dennoch wiederholt in der religionspolitischen Debatte ausgeführt wird, man wolle das deutsche Recht verteidigen und deshalb keine Scharia-Normen eingeführt wissen, so werden damit Forderungen zurückgewiesen, die von muslimischer Seite jenseits einzelner Extremisten gar nicht erhoben werden. Derlei undifferenziert geführte Scheindebatten sind als muslimfeindlich einzustufen, soweit sie ein Bedrohungsszenario ohne Faktengrundlage konstruieren. Es ist unbedingt erforderlich, derartige Themen nicht in populistischer Weise zu instrumentalisieren, sondern Diskussionen nur auf zutreffender Faktengrundlage zu führen.

Es wird deutlich, dass die CDU/CSU-Fraktion zu den einzelnen Themen zwischen einer islampolitisch skeptischen Haltung und einer Unterstützung der genannten Anliegen changiert: Sie nimmt eine skeptische Haltung gegenüber der Frage der Kopfbedeckung für muslimische Lehrerinnen, der Einrichtung öffentlicher Räume für das rituelle Gebet an Schulen und der Einführung eines islamischen Religionsunterrichts ein. Dieser wird allerdings prinzipiell befürwortet; die Diskussion dreht sich eher um die Frage, wer zur Erteilung des Unterrichts berechtigt ist. Skepsis besteht hier vor allem in Bezug auf die Zugehörigkeit der für den Religionsunterricht berechtigten Lehrkräfte zu bestimmten islamischen Organisationen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt prinzipiell die Etablierung von Fakultäten für Islamische Theologie an Universitäten. Diese Haltung ist allerdings eher integrationspolitisch motiviert und entspringt weniger der Befürwortung einer Gleichberechtigung der Religionen.”

(129) Das Normensystem der Scharia umfasst nicht nur Öffentliches, Straf- und Zivilrecht, sondern etwa auch Speise-, Kleidungs- sowie Ritualvorschriften, welche die Ausübung der Religion regeln. Das Scharia-Recht ist kein kodifiziertes Gesetzbuch, sondern eine Sammlung von Vorschriften, Verboten, Werten und Normen sowie von den Quellen und Methoden der Normeninterpretation, die durch Rechtsgelehrte bis heute unterschiedlich interpretiert und von Land zu Land – im Bereich von Rechtsvorschriften heute als staatliches Recht – unterschiedlich angewandt werden.” (Seiten 279-280.)

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In the sharia as their Weltanschauung, Muslims have their covenant with God (…) Hence, this Islamic covenant, the sharia, is perpetual, it is not negotiable and it is not terminable. It is perpetual because it is God’s infinite (azali) word in the past; it is not negotiable because it has a power to enforce obedience; and it is not terminable because it is infinite (abad) into the future.The fiqh (Islamic applied law) is not the sharia. Rather, it is a particular understanding of the sharia. Thus, the fiqh (understanding) of the sharia of a particular person or group is not perpetual, it is negotiable and it is terminable. The sharia is the perpetual principle on the basis of which each and every generation of Muslims has the right and the duty to make judgments about good and evil, right and wrong, in the context of its time and space in accordance with its own experience. Hence, the sharia is the Muslim’s authority in morals, coupled with the authority in faith, the shahada.

(European View December 2007, Volume 6, Issue 1, pp 41-48. The challenge of a single Muslim authority in Europe. Mustafa Cerić.)

journals.sagepub.com/doi/full/10.1007/s12290-007-0004-8

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“Die Linke beurteilt das Kopftuchverbot und den islamischen Religionsunterricht prinzipiell skeptisch; den Religionsunterricht möchte sie allenfalls unter dem Aspekt der Gleichberechtigung der Religionen befürworten. Eine offen-optimistische Haltung vertritt sie in Bezug auf Gebetsräume, den Moscheebau und die Etablierung Islamisch-Theologischer Fakultäten.

Die Mehrheit der parteipolitischen Stellungnahmen in Debattenbeiträgen wie Parteiprogrammen sind als offen-optimistisch zu betrachten, auch wenn in der Religionspolitik weiterhin etliche offene Rechtsfragen und Leerstellen in der politischen Umsetzung bestehen, so etwa bei der Institutionalisierung des muslimischen Lebens im Rahmen der kollektiven Freiheit, z. B. bei der Einführung des Religionsunterrichts oder bei der neutralen Anwendung des Rechts im Zusammenhang mit Moscheebauten. Eine grundsätzlich bejahende Haltung zu Vielfalt und dem Wunsch nach Gleichbehandlung aller Religionen ist erkennbar und überwiegt heute.”

Eine Religion, die ihre Frauen im Diesseits rechtlich herabstuft, ihre Religionsabtrünnigen für eigentlich tötenswert erachtet und die jede andere Religion als sittlich minderwertig und verachtenswert einstuft und deren Angehörige als im Jenseits für das Höllenfeuer bestimmt, kann nicht auf Gleichbehandlung bestehen.

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Auswahl aus dem Literaturverzeichnis, hier chronologisch geordnet.

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Edward Said (1979): Orientalism. New York: Vintage.

Nancy Fraser (1994): Rethinking the Public Sphere: A Contribution to the Critique of Actually Existing Democracy. In: Craig Calhoun (Hrsg.): Habermas and the Public Sphere. Cambridge et al.: MIT Press. S. 109–142.

Heiner Bielefeldt (2003): Muslime im säkularen Rechtsstaat. Integrationschancen durch Religionsfreiheit. Bielefeld: transcript.

Sabine Schiffer (2005): Die Darstellung des Islam in der Presse. Sprache, Bilder, Suggestionen. Eine Auswahl von Techniken und Beispielen. Würzburg: Ergon.

Stefan Muckel, Reiner Tillmanns (2008): Die religionsverfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen für den Islam. In: Stefan Muckel (Hrsg.): Der Islam im öffentlichen Recht des säkularen Verfassungsstaates. Berlin: Duncker & Humblot. S. 234–272.

Abdullahi Ahmed an-Na’im, (2009): Scharia und säkularer Staat im Nahen Osten und Europa. In: EUME Forum Transregionale Studien (Hrsg.): Carl Heinrich Becker Lecture der Fritz Thyssen Stiftung. Berlin: Wissenschaftskolleg zu Berlin. Online abrufbar: perspectivia.net/servlets/MCRFileNodeServlet/ploneimport_derivate_00011742/Carl-Heinz-Becker-Lecture_3-2009.pdf [07.02.2023].

Iman Attia (2009): Die „westliche Kultur“ und ihr Anderes. Zur Dekonstruktion von Orientalismus und antimuslimischem Rassismus. Bielefeld: transcript.

Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.) (2009): Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Deutsche Islam Konferenz (2010): Drei Jahre Deutsche Islam Konferenz (DIK) 2006–2009. Muslime in Deutschland – deutsche Muslime. Berlin: BMI. Online abrufbar: bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/heimat-integration/dik/bilanz.html [03.05.2023].

Yasemin Karakaşoğlu (2010): Islam als Störfaktor in der Schule. Anmerkungen zum pädagogischen Umgang mit orthodoxen Positionen und Alltagskonflikten. In: Thorsten G. Schneiders (Hrsg.): Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 289–304.

Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (2011) (Unter Mitarbeit von Susanne Kröhnert-Othman, Melanie Kamp, Constantin Wagner.): Keine Chance auf Zugehörigkeit? Schulbücher europäischer Länder halten Islam und modernes Europa getrennt. Ergebnisse einer Studie des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung zu aktuellen Darstellungen von Islam und Muslimen in Schulbüchern europäischer Länder. Online abrufbar: repository.gei.de/handle/11428/172 [25.04.2023].

Riem Spielhaus (2011): Wer ist hier Muslim? Die Entwicklung eines islamischen Bewusstseins in Deutschland zwischen Selbstidentifikation und Fremdzuschreibung. Würzburg: Ergon Verlag.

Riem Spielhaus (2013): Vom Migranten zum Muslim und wieder zurück – Die Vermengung von Integrations- und Islamthemen in Medien, Politik und Forschung. In: Dirk Halm, Hendrik Meyer (Hrsg.): Islam und die deutsche Gesellschaft. Wiesbaden: Springer VS. S. 169–194.

Mathias Rohe, (2014): Scharia und deutsches Recht. In: Mathias Rohe, Havva Engin, Mouhanad Khorchide, Ömer Özsoy, Hansjörg Schmid (Hrsg.): Handbuch Christentum und Islam in Deutschland. 2 Bände. Freiburg i. Br.: Herder. S. 272–303.

BMI (2015): Gemeinsame Werte als Grundlage des Zusammenlebens. Standpunkte der Deutschen Islam Konferenz. Berlin. Online abrufbar: deutsche-islam-konferenz.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Ergebnisse-Empfehlungen/broschuere-gemeinsame-werte.pdf?__blob=publicationFile&v=6 [31.03.2022].

Mathias Rohe, Mahmoud Jaraba (2015): Paralleljustiz: Eine Studie im Auftrag des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Berlin. Online abrufbar: digital.zlb.de/viewer/meta-data/16053259/1/ [16.02.2023].

Mathias Rohe (2016): Islamisches Familienrecht in Deutschland im Wandel. In: Irene Schneider, Thoralf Hanstein (Hrsg.): Beiträge zum Islamischen Recht XI. Frankfurt a.M. u.a.: Peter Lang. S. 71–88.

[ Europarat, Europäische Kommission für Demokratie durch Recht (Venedig-Kommission) ] Venice Commission (2016): Rule of Law Checklist. Adopted by the Venice Commission at its 106th Plenary Session (Venice, 11–12 March 2016). Study No. 711/2013. Straßburg. Online abrufbar: venice.coe.int/webforms/documents/?pdf=CDL-AD(2016)007-e [02.02.2023].

Mathias Rohe (2017): Gutachten für das hessische Kultusministerium zum Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen in Kooperation mit DİTİB Landesverband Hessen e. V. nach Art. 7 Abs. 3 GG. Erlangen.

Lamya Kaddor, Aylin Karabulut, Nicolle Pfaff (2018): „… man denkt immer sofort an Islamismus“ – Islamfeindlichkeit im Jugendalter. Hrsg. v. d. Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Bildungswissenschaften. Online abrufbar: stiftung-mercator.de/content/uploads/2020/12/UDE_Islamfeindlichkeit_im_Jugendalter.pdf [26.06.2022]

Nina Mühe (2019): Muslimische Religiosität als Stigma – Wie muslimische Schüler und Schülerinnen mit Stigmatisierung an den Schulen umgehen. In: Wassilis Kassis, Bülent Uçar (Hrsg.): Antimuslimischer Rassismus und Islamfeindlichkeit. Göttingen: Universitätsverlag Osnabrück. S. 197–208.

Deutscher Bundestag (2021): Entwurf eines Gesetzes zur Regelung des Erscheinungsbilds von Beamtinnen und Beamten sowie zur Änderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksache 19/26839), veröffentlicht am 19. Februar 2021. Online abrufbar: dserver.bundestag.de/btd/19/268/1926839.pdf [01.02.2023].

Norbert Müller (2021): Das Verhältnis zwischen Staat und islamischen Religionsgemeinschaften. Der Hamburger Staatsvertrag aus Praxisperspektive. AIWG-Expertise. Frankfurt a. M.: Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft. Online abrufbar: aiwg.de/wp-content/uploads/2021/08/AIWG_Expertise-Staatsvertrag_Screen.pdf [02.02.2023].

Mathias Rohe (2022a): Das islamische Recht. Geschichte und Gegenwart. 4. Aufl. München: C.H. Beck.

Mathias Rohe (2022b): Islamisches Familienrecht in Deutschland. Familienkonflikte und Paralleljustiz. In: Irene Schneider, Hatem Elliesie, Silvia Tellenbach (Hrsg.): Migration und Heimatrecht. Herausforderungen muslimisch geprägter Zuwanderung nach Deutschland. Wiesbaden: Harrassowitz. S. 45–61.

Jan Düsterhöft, Riem Spielhaus, Radwa Shalaby (2023): Schulbücher und Muslimfeindlichkeit: Zur Darstellung von Musliminnen und Muslimen in aktuellen deutschen Lehrplänen und Schulbüchern. Braunschweig: Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung. (Studie im Auftrag des UEM.)

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Im freiheitlichen Staat darf jeder nicht glauben oder an einen Gott glauben und an ein Leben nach dem Tod oder an einen Engel.

Der Abschlussbericht, Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz (2023), verleugnet den islamisch gebotenen Aufruf zur Durchsetzung einer radikal intoleranten Gesetzlichkeit (Scharia) und Gesellschaftsform (Hakimiyyat Allah, the sovereignty of God). Die zur Menschensorte herabgesunkenen Nichtmuslime hingegen dürfen mithelfen, andere Nichtmuslime auf Muslimfeindlichkeit zu belauern.

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When we take this broad meaning of the word ‚defense‘, we understand the true character of Islam, and that it is a universal proclamation of the freedom of man from servitude to other men, the establishment of the sovereignty of God and His Lordship throughout the world, the end of man’s arrogance and selfishness, and the implementation of the rule of the Divine Sharia in human affairs. … Islam is a Divinely-ordained way of life … Islam came into this world to establish God’s rule on God’s earth …. (Milestones. Sayyid Qutb, 1964.)

holybooks.com/wp-content/uploads/Milestones.pdf

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Nicht der jedenfalls säkulare, die freiheitliche Demokratie bejahende Muslim, sondern der Islam ist für die allgemeinen Menschenrechte und den deutschen Staat das Problem.

Über Muslimfeindlichkeit reden, um über den Islam zu schweigen?

Jacques Auvergne

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